Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Alterthum - S. 281

1876 - Berlin : Weidmann
Christenverfolgung unter Diocletian. 281 Aber die Gleichheit Aller war wesentlich gleiche Bedrückung von ungeheurer Steuerlast, durch die allerdings noch einmal die Ordnung im Innern und die Sicherheit nach aussen hin erkauft ward. Selbst Gewerbe und Verkehr flüchtete sich unter die Privilegien des Thrones: Zünfte und Innungen entstanden in den Städten; auf dem Lande , damit der Landbau nicht ganz verfiele, ward aus dem Sklaven ein von seinem Herrn unveräusserlicher Leibeigner gemacht. Auch von der Regierung vorbehaltene oder verliehene Monopole und auf Staatskosten betriebene Fabriken und Industrieunternehmungen treten ein. Die volle Form des Despotismus war geschaffen. — Es scheint, Diocletian wollte das neue Amt der Auguste nur auf eine Dauer von 20 Jahren beschränken. Wenigstens dankte er selbst nach diesem Zeitraum ab, 304, nöthigte auch den Maximian zu gleichem Schritte und zog sich in seinen weiten Palast von Solona1) in Illyrien zurück, um dort die Geschäfte des Reiches mit den Freuden des Gartenbaues zu vertauschen. § 199. Die Christenverfolgung unter Diocletian. I. Lactantius (unecht) de wort, persecut, Eusemus, hist. eccl. Viii. Ix. Ders., Tita Constant. I. Zonaras Xii, 31. Ii. Tillemont Iv. Gibbon chap. 15. 16. Schlosser Iii, 2. B urckhardt 8. 323 bis 38ti. Neander, Allgem. Gesch. d. Christi. Lei. n. Kiiche. B. I. Hunzinger. Zur Reg. und Christenverf. d. Lais. Diocl. u. s. Nachfolger, 303—313 ibüdinger, Beiträge B. Ii,. Th. Preucs, Kaiser Diocletian u. s. Zeit. Leipzig 1889. Theod. Bernhard, Diocl. u. s. Verh. zu den Christen. Bonn 1862. Diocletian hatte das Reich noch einmal wieder aufgerichtet. Aber seine letzten Regierungsjahre sind durch eine grosse, allgemeine Christenverfolgung berüchtigt geworden. Die innere Geschichte des Christenthums gehört dem neuen Zeiträume der Menschengeschichte an und mithin nicht in dieses Buch; nur das Verhältnis desselben zu dem antiken Staate muss hier kurz berührt werden. Obwohl der römische Staat sich gegen die verschiedensten Religionsformen tolerant erwies, so musste doch eine Religion, welche so entschieden die Welt, mithin auch den Staat, der bisher als das höchste galt, verwarf, die von jedem Interesse für denselben absah, als ein Widerspruch gegen das antike Lebensprincip erscheinen. Die Christen, obwohl sie für den Kaiser beteten, verweigerten dennoch entschieden jede Form der Anbetung, wie sie die späteren Herrscher forderten. Je mehr sie sich ausserdem unter ihren Bischöfen zu festen Gemeinden und Diöcesen abschlössen, um so mehr schienen sie einen Staat im Staate zu bilden. Daher die Erscheinung, dass, nach dem ersten Wüthen des Nero gegen sie, gerade die tüchtigeren, altrömisch gesonnenen Kaiser ihnen abgeneigt oder wohl gar ihre Verfolger waren: so Traian, Marc Aurel, Decius. Aber seit einem halben Jahrhundert waren die Christen *) beim heutigen Spalatro.

2. Das Mittelalter - S. 188

1896 - Bamberg : Buchner
188 - sterreich, sondern auch das Haupt des ltzelburgischenhauses, der Ludwig dem Bayern inzwischen entfremdete Bhmenknig Johann. In dem Armutsstreit", der zwischen den Minoriten und den Dominikanern gefhrt wurde, hatte Papst Johann Xxii. sich gegen die erfteren entschieden und die Lehre, Christus und die Apostel htten weder einzeln noch gemeinsam Eigentum de-feffen, fr ketzerisch erklrt. Dagegen erhoben sich nicht blo die strengen Vertreter des Armutsideals ihres Ordensstifters, die sogenannten Spiritnalen, fondern auch die-jenigen im Minoritenorden, welche den Spiritualen bisher Widerstand entgegengesetzt hatten , namentlich aber der Ordensgeneral Michael C e s e n a, der Italiener Bonagratia und der Englnder Occam. Es war begreiflich, da die Minoriten im Kampfe Ludwigs mit dem Papste auf die Seite des Knigs traten und da an-dererfeits Ludwig bei der groen Popularitt des Ordens die kirchliche Bewegung sich dienstbar zu machen suchte. Doch hat Ludwig damit den Kampf aus ein ihm fremdes Gebiet hinbergespielt und zugleich die letzte Mglichkeit einer friedlichen Verstndigung mit dem Papsttum abgeschnitten. * Neben den Minoriten gewann Ludwig auch Bundesgenossen in den Vertretern des eben in der Entwickelnng begriffenen neuen Staatsrechts. Die Staatstheorien des lteren Mittelalters waren fast alle auf die Civitas Dei" des heiligen Augustin zurckgegangen. Auf Grund der neuaufgefundenen Politik des Aristoteles begann man feit dem 13. Jahrhundert die Lehre zu vertreten, da der Staat vllig selbstndig, der Kirche nicht untergeordnet sei. Schon Philipp der Schne von Frankreich hatte die neue Staatstheorie in seinem Streite mit Bonisaz Viii. verwertet, auch Dante hatte sein Buch der die Monarchie in diesem Sinne geschrieben. Der Italiener Mars iglio von Padua und fein Freund Johann von Jandun, beide bisher Lehrer au der Pariser Sorbonne, haben in ihrem Hauptwerke, dem,, Defensor pacis", diese Staatetheorie zum erstenmal systematisch verarbeitet, aber nicht blo Selbstndigkeit des Staates, sondern auch Volkssouvernitt und Teilung der Gewalten gelehrt, Ideen, welche erst durch die'franzsische Revolution zur Anerkennung gebracht wurden. Marsiglio von Padua und Johann von Jandun flohen an den Hof Ludwigs des Bayern, um im Verein mit den Minoriten den König im Kampfe gegen die Kurie zu bestrken und zu untersttzen. * Dem Könige Johann von Bhmen war zum Lohn fr feine Dienste bei Mhldorf allerdings das Egerland verpfndet worden, aber er sah sich getuscht in seiner Hoffnung auf Erwerbung der Mark Brandenburg und wurde berdies persnlich beleidigt, indem Landgraf Friedrich Ii. von Meien-Thringen mit einer Tochter Ludwigs vermhlt, dessen bisherige Verlobte aber, die Tochter des Bhmenknigs, dem Vater heimgeschickt wurde. "^"Ludwig erkannte, da er dem Papste, Frankreich und einer ltzel-burgisch-habsburgischen Opposition zugleich nicht gewackm sei, da er also mit den Habsburgern Frieden schlieen msse. Im Vertrage von Trausuitz entlie er Friedrich den Schnen aus der Gefangenschaft, unter der Bedingung, da er auf den Thron verzichte und seinen Bruder Leopold zum Anschlu an das Haus Wittelsbach vermge; andernfalls solle er in die Haft zurckkehren. Die Ausfhrung dieses Vertrages scheiterte an dem Widerspruche Leopolds, Friedrich stellte sich in Mnchen wiederum als Gefangener Ludwigs. Nun

3. Das Mittelalter - S. 196

1896 - Bamberg : Buchner
196 liche Stellung gedrngt, so gab er durch seine Einmischung in die schwbi-schen Verhltnisse, wo die drei Stnde ganz dicht neben einander saen, den unmittelbaren Anla zum Ausbruch des Krieges. Unter Fhrung Ulms schlssen 1377 die kniglichen Städte Schwabens sich zu einem Bunde zu-sammen und brachten noch im nmlichen Jahre dem Grafen Eberhard von Wrttemberg und dem ihm verbndeten schwbischen Reichsadel bei Reut-lingen eine vernichtende Niederlage bei. Kart Iv. verpfndete dem Grafen Eberhard von Wrttemberg fr die Anerkennung seines Sohnes Wenzel, den er im Widerspruche mit einer Bestimmung der goldenen Bulle noch zu seinen Lebzeiten hatte whlen lassen, die schwbischen Reichs st dte Elingen,'Gmnd und Weil. Eine solche Verpfndung war meist nur die Einleitung fr die Verwandlung einer reichsunmittelbaren Stadt in eine landsssige: es fhlten sich daher auch die anderen kniglichen Städte Schwabens in ihrer Reichsnnmittelbarkeit bedroht. Nach der Schlacht von Reutlingen enthielt sich Karl Iv. jeder Einmischung m die stndischen Kmpfe Schwabens. Die schwbischen Städte erlangten sogar (wenigstens indirekt) Anerkennung ihres Bundes, wiederum im Widerspruche mit der j goldenen Bulle. Bald darauf ist Karl Iv. gestorben. /. König Wenzel und der groe Stdtekrieg. ^Die Ereignisse in Schwaben unter Karl Iv. hatten den Gegensatz zwischen^ Aristokratie und Brgertum verschrft. Sie veranlagen den Adel, dessen einzelne Mitglieder ohne Einigung widerstandsunfhig waren, sich eben-falls zusammenzuschlieen; rasch entstanden in Sddeutschland die Adels-bnde von S.wilhelm, vom Lwen, vom Georgenschild und hnliche Ver-einignngen in der Wetterau, in Hessen, in Westfalen. Aber auch die stdtische Bewegung zieht weitere Kreise; frher hatten sich nur die in ihrer Reichs-unmittelbarkeit bedrohten kniglichen Städte zusammengeschlossen, jetzt tritt dem schwbischen Bunde von kniglichen Stdten ein rheinischer Bund an die Seite, an dessen Spitze freie Bischofstdte stehen Mainz, Worms. Speyer, Straburg zc.). Beide Bnde verpflichten sich zu gemeinsamer Htlfe und streben zugleich die Verbindung mit der Schweizer Eidgenof-senschaft an, die seit dem Beitritte von Lnzern, Zrich, Zug, Glarus und Bern zu einer Vereinigung von buerlichen und stdtischen Gemeinden sich erweitert hatte. Wenzels Bemhungen, die stndisch gesonderten Einungen zu einem gemeinsamen Friedensbunde zu vereinigen, scheitern, er steht halt-los zwischen den beiden Parteien. Y) Herzog Leopold von sterreich, welcher bei der Teilung der habsbnr-gischen Lande (f. S. 208) Tirol mit Vordersterreich erhalten hatte und die Habs-burgischen Interessen sowohl durch die Ausdehnung der Schweizer Eidgenossen-schaft als auch durch ihre Verbindung mit dem schwbisch-rheinischen Bnme bedroht sah, erffnete im Jahre 1386 den Krieg gegen die Schweizer, verlor

4. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 15

1909 - Bamberg : Buchner
Karl V. 15 zuzulassen, das hatte sich der schweigsame Jngling zu seiner Lebensauf-gbe gemacht. Auf die Verhltnisse in Deutschland angewandt hie dies allerdings gegen den Strom schwimmen wollen, wie es umgekehrt von uu-berechenbarer Bedeutung fr die Zukunft des deutschen Volkes gewesen wre, wenn sich Karl V. an die Spitze der durch Luther hervorgerufenen Bewegung gestellt htte. Es wre dann gewi zu einer einheitlichen und mchtigen Gestaltung des Vaterlandes in Glauben und Verfassung ge-kommen. Allein seine ungeheure Weltmachtstellung und seine spanische, streng altkirchliche Erziehung hinderten den Kaiser, sich in den Dienst der deutschen Sache zu stellen, wenn er auch ihren Fortgang nicht hindern konnte. Seine oft jahrelange Abwesenheit vom Reich und seine auswrtigen Kriege, die Folge der von ihm betriebenen Weltpolitik, machten es ihm unmglich, seine ganze Kraft gegen die ihm verhate deutsche Bewegung einzusetzen, und zwangen ihn, ihr sogar Zugestndnisse zu machen, ^mmer-hin aber bewirkte die Haltung des Kaisers, da die Bewegung nicht ein-heitlich verlief, fondern im Unfrieden endete. 4. Noch bevor Kaifer Karl V., der dringenden Aufforderung der Fürsten nachkommend, in Deutschland zur Krnung erschienen war (Oktober 1520) und seinen ersten Reichstag nach Worms ausgeschrieben hatte, war Luther auf seiner Bahn weitergeschritten. In seiner Flugschrift an den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung" (1520) hatte er schonungslos alles das enthllt, was deutsche Gutmtigkeit an Unwrdigem in den letzten Jahrhunderten durch Rom er-duldet habe, um noch obendrein von Rom verhhnt zu werden. Dies, mit zndender Beredsamkeit vorgetragen, mute das Nationalgefhl tief auf-regen und die Reformation in eine revolutionre Strmung hineintreiben. Mit dem Schmerz eines Christen und dem Zorn eines Deutschen handelte er hier nochmals der den Abla und verlangte, da alle ppstlichen Ge-sandtschasten mit allem, was sie zu verkaufen htten, aus dem Land gejagt werden sollten. Ferner solle man die ppigkeit des ppstlichen Hofes beschrnken; die Aussaugung des Volkes durch die papstliche Habgier verhindern; den Eid der Bischfe in die Hand des Papstes abschaffen; die Zahl der Bettelmnche vermindern; die Priesterehe wieder zulassen; sich mit den Husiteu ausshnen; das Universitts-studium und den Volksunterricht besser gestalten. So war diese Schrift in der Tat eine Lossage von Rom und ein Aufgebot des Volks. Das Trompetensignal zum Angriff" nannte sie ein Zeitgenosse Luthers. Gleich darauf (noch im selben Jahr 1520) forderte Luther in feinen Schuften 281

5. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 85

1909 - Bamberg : Buchner
Friedrich Ii. Ausgang der Hohenstaufen. 85 die Könige von Portugal und England betrachteten sich als ppstliche Vasallen der neue Kaiser, sein einstiges Mndel, war ein Kind seines Geistes und verdankte ihm eine freisinnige und glnzende Bildung. So be-herrschte Rom durch Junoceuz noch einmal die Welt, und ein Ausdruck dieser ppstlichen Uuivexsalherrschaft war die groe Lateransynode vom Jahr 1215, aus der die Gesandten sast aller christlichen Könige zugegen waren, dazu noch der 1200 Bischfe und bte. Der Papst erschien als das Haupt der groen christlichen Vlkerfamilie, und in solcher Herrlichkeit konnte Junoceuz Iii. sich mit der Sonne vergleichen und das Knigtum mit dem Monde, der von der Sonne sein Licht zu Lehen trgt. Die Synode beschlo die Absetzung und Bauuuug Ottos Iv., einen neuen Kreuzzug, die Ausrottung der Ketzer2 und die Reformation der Kirche. Ein Jahr darauf (1216) starb der groe Papst. Kapitel 61. Friedrich Ii. (12151250.) Ausgang der Hohenstaufen. (12501268.) 1. Friedrich Ii. hatte schon vor seiner Wahl die Oberhoheit des Papstes der Sizilien anerkannt, und ein Jahr nach seiner Wahl in der goldenen Bulle von Eger (1213) dem Papste alle von der Kurie mit oder ohne Recht beanspruchten Gebiete Mittelitaliens abgetreten und gleich 1 So, ohne eigene Schuld dem Papst unterworfen, gedachten die Bischfe und Barone Englands alter Gerechtsame. Sie erzwangen eine eigene, freie Verfassung und bertrugen das Recht der gesetzgebenden Gewalt von der Krone auf Adel und Volk: die Magna Charta v. I. 1215. Den König aber setzten sie ab, und vergeblich 1215 schleuderte Innocenz seinen Bannfluch gegen die englischen Stnde und ihren Frei-heitsbrief. Einen despotischen König konnte der Papst demtigen, nicht aber ein freies Volk. 2 Ktharer oder Ketzer gab es eigentlich jeher in der Kirche. Im Zeitalter der ppstlichen Allgewalt wurde ihnen blo schrfer auf die Finger gesehen. Sie stellten sich als Bibelchristen" in einen Gegensatz zu der veruerlichten Kirche und eiferten gegen alles uerliche berhaupt als gegen ein Bses. Die Quelle ihrer Erkenntnis war nicht sowohl die hl. Schrift als eine eigene bernatrliche Erleuchtung. Sie lehnten also jede Belehrung durch die Kirche ab. Die Kirche dagegen hat gefunden, da der Nhrboden fr die Ketzer eitle Ruhmbegierde sei; denn sie wollten gleiche Ehre mit den Priestern haben; ferner das rgernis am bsen Beispiel mancher Katholiken, und der Ha gegen das verweltlichte Priestertnm. Auch die Unwissenheit mancher katholischer Priester trage zur Ausbreitung der Ketzer bei, namentlich aber die bersetzung der Bibel 193

6. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 108

1909 - Bamberg : Buchner
108 Mittlere Geschichte. 3. Seines Nebenbuhlers glcklich ledig, verlegte sich Ludwig in der Folgezeit auf die Vergrerung seiner Hausmacht. Die Gelegenheit kam ihm entgegen. Brandenburg war durch den Tod eines kinderlosen Mark-grasen erledigt. Ludwig bertrug die Markgrafschaft seinem ltesten Sohn Ludwig, der damals allerdings erst 9 Jahre alt war. Dann erwarb er sich Ansprche auf Holland, indem er die Erbin des Landes heiratete. Ferner erneuerte er die verjhrten Rechte auf Oberitalien, auf das aber auch Frankreich im stillen ein Auge geworfen hatte. Und hier war es, wo die Kurie einsetzte und sich durch den franzsischen Papst Johann Xxii. im Sinne Frankreichs in die deutschen Angelegenheiten einmischte (1323). Zunchst verkndete der Papst, da ihm bei zwiespltigen Wahlen die Entscheidung zustehe, und da er krast dieses Rechtes die Wahl Ludwigs ebenso aufhebe wie diejenige Friedrichs und eine Neuwahl anordne. Und als sich Ludwig an diese ppstliche Aufforderung nicht kehrte, erfolgte der Zusammensto. . 4. Johann Xxii. tat den König nach altem Herkommen in den Bann. Doch hatte derselbe auch in Deutschland nicht mehr die gewnschten Folgen.1 Auch die Deutschen standen wie vorher die Franzosen aus Seiten ihres Knigs gegen den Papst. Auch in Deutschland ging die ffentliche Meinung dahin, da in weltlichen Dingen jede Nation selbstndig und vom Papste unabhngig sei. Auch in Deutschland hatte der universale Gottesstaatsgedanke nicht mehr viele Anhnger. Die Zeiten hatten sich gendert, und mit ihnen die Ansichten der Gott und Welt, Staat und Kirche, Kaiser und Papst. In diesem Kampf zwischen zwei Weltanschauungen, der universalen und nationalen, kurz in diesem Kulturkampf" standen selbst Geistliche auf Seiten des Kaisers. Die Spiritnalen, Zugehrige des groen Franziskanerordens, bekmpften eifrig in Wort und Schrift die Weltherr-schast des Papstes. Vor allem aber war es der Theologe Marfilius von Padua, Professor zu Paris, der in einem besonderen Werke die Ansichten Angustius der den Gottesstaat widerlegte und auseinandersetzte, da nicht die Kirche, sondern die Nation die natrliche Grundlage jedes selbstndigen Staatswesens sei, und da ein Ketzer nur dann strafbar wre, wenn er in Leben und Lehre gegen die brgerliche Rechtsordnung Verste. Das Priestertum 1 Die Kurfrsten wollten von einer Neuwahl durchaus nichts wissen. Sie wollten sich nicht durch Frankreich ein Kuckucksei ins Nest legen lassen. Denn als ppstlicher Kandidat fr den Kaiserthron galt der König von Frankreich. Ludwig der Bayer aber machte mit Habsburg seinen Frieden. Doppelregierung Ludwigs und Friedrichs von 1325 bis zum Tode Friedrichs 1330. 216

7. Das Altertum - S. 128

1905 - Bamberg : Buchner
- 128 Il Gtterbilder und Tempel. Auch von den Rmern wurden die Götter ursprnglich im Freien verehrt und zwar unter Sinnbildern (Fetischen); z. B. Mars unter dem Sinnbild einer Lanze. Durch etruskische und griechische Einflsse kam dann der Tempelbau aus, die Gtterbilder wurden fast durchaus nach griechischen Vorbildern gefertigt. Iii. Die Priester. Sowenig wie bei den Griechen bildeten bei den Rmern die Priester eine eigene Kaste mit erblichen Vorrechten; sie waren vielmehr Staatsbeamte, von den weltlichen Beamten hauptschlich durch die lebenslngliche Dauer ihres Amtes unterschieden. Der Ursprung fast aller Priesterschasten wurde aus den zweiten König, den sabinischen Numa Pompilius, zurckgefhrt. Die grte Bedeutung hatten diejenigen Priester, welche den Willen der Götter durch Vogelschau und Opferschau zu erforschen hatten: die Augunt1 und die von den Etruskern berkommenen Harufplces^. Auch auf sonstige Vorzeichen (prodigia) wurde sorgfltig geachtet. A. Die Knigszeit. 753510. berblick. Rom bildet, von einheimischen und fremden Knigen regiert, seine eigenartige Verfassung aus und gewinnt an Stelle Albas die Vorherrschaft der Latium. 23. Die berlieferungen der die Knigszeit. I. Die Grndung Roms. a) Die Sage. Die Rmer leiteten in der spteren Zeit das Geschlecht ihres Ahnherrn Romulus von dem Trojaner neas und von dem Gotte Mars ab3. Anchises und Venus . Troia neas (verm. m. Lavinia) Lavinium Askanius od. Julus, Grnder von Alba; Alba dessen 14. Nachfolger Prokas Numltor Amulius Rhea Silvia (und Mars) Romulus und Remus. Roma 1 v. avis und gustare kosten, erforschen. 2 . harga Opfertier und specio. 3 * Vgl. Cic. de re publ. Ii, 4: Romulus patre Harte natus concedamus enim famae hominum praesertim non inveteratae solum, sed etiam sap ienter a maioribus proditae, bene meriti de rebus communibus ut geuere etiam putarentur, non solum ingenio esse divino.

8. Das Altertum - S. 8

1905 - Bamberg : Buchner
Neben den Gttern verehrten die gypter zahlreiche Tiere als Symbole der Gottheit, so das Krokodil, die Katze, den Hund, den Ibis, den Sperber. Besonders heilig war der in Memphis als Sinnbild des Ptah verehrte schwarze Stier, der Apis. Spter wurden die Tierleiber auch als Aufenthaltsort der wandernden Menschenseelen betrachtet. Denn nach dem Glauben der gypter hatte die Seele des Abgeschiedenen je nach dem Spruche des Totengerichtes in der Unterwelt eine lngere oder krzere Wanderung zu bestehen. Der durch die Religion gebotenen Erhaltung der Leichen war die groe Trockenheit des gyptischen Klimas frderlich. Frh kam auch die Sitte des Ein-balsamierens auf (mit Verwendung von Erdharz oder Asphalt, arab. mumiya'', davon Mumie). 2. Verfassung. An der Spitze des kunstreich gegliederten Staats-Wesens stand ein König: Pharao. Derselbe geno als Sohn des Gottes Ra" gttliche Verehrung. Zahlreiche des Schreibens kundige Beamte der-walteten die einzelnen Bezirke des Landes. König und Beamte wurden den bevorrechteten Stnden, den Priestern und Kriegern, entnommen. Das Heer bestand grtenteils aus leichtbewaffnetem Fuvolk; das Pferd wurde erst von den Hykfos in gypten eingefhrt und auch spterhin nur zu den Streit-wagen verwandt. Die niederen Stnde: Ackerbauern, Handwerker, Kaufleute, Hirten, waren als Nachkommen der ursprnglichen dunkelfarbigen Bevlkerung dienstbar. Da die in Dienstbarkeit gehaltenen niederen Stnde kriegsuntchtig waren, so sah man sich nach Erschlaffung der einheimischen Krieger auf Sldner angewiesen; schlielich fiel gypten wiederholt, zuletzt dauernd der Fremdherrschaft anhebt. 3. Wissenschaften und Knste. a) Die Wissenschaften. Die gyptischen Priester standen bei den Alten im Rufe hoher Gelehrsamkeit. Die griechischen Philosophen Thales und Pythagoras sollen ihre Bildung von ihnen empfangen haben; auch spter galten die gyptischen Gelehrten als Bewahrer und Mehrer der Wissenschaft. Insbesondere wurden Theologie und Geschichte, Mathematik und Astronomie1, Arzneikunde" und Rechtswissenschaft gepflegt. Die gypter'gebrauchten zu ihren vielfachen Aufzeichnungen eine drei-s a ch e Schrift:' 1. die Hieroglyphen (v. tegog und yavyeiv schnitzen) oder die Bilder-schrist; die einzelnen Bilder bedeuten teils die Gegenstnde (somit ganze Wrter) teils nur Silben oder auch Laute, so bedeutet der Adler den Laut a, der Lwe den Laut 1. 1 Vgl. die Einfhrung des Sonnenjahres, S. 3. 2 Schon bei Homer (Odyssee 4,230) erscheint gypten als das Land der Heilkunde.

9. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

10. Mittelalter - S. 82

1890 - Berlin : Weidmann
1198—1218 Otto Iv. seit 1208 allgemein anerkannt. Versöhnt mit der Staufischen Partei durch seine Vermählung mit Philipps Tochter Beatrix, hält er mit Erfolg den Landfrieden auf- 1198—1216 Innocenz Iii. erhebt die Macht der Kirche im Sinne Gregors Vii. auf ihren Höhepunkt: durch den Bürgerkrieg in Deutschland zum Schiedsrichter über die deutsche Krone geworden, tritt er als solcher auch bei inneren Streitigkeiten in Frankreich, Polen undungarn auf; Johann ohne Land, Königvon England, und Peter von Aragonien nehmen ihre Reiche von ihm zu Leben, Portugal ist Rom tributpflichtig. Um die Macht des Papsttums nicht zu gefährden, sucht er die Vereinigung des Königreichs Sicilien mit dem Reiche und auch nur in der Hand Friedrichs Ii. zu verhindern. — Dagegen ruft die Verweltlichung der Kirche infolge der politischen Macht des Papsttums die Bewegung der Katharer (Ketzer) sowie die Gründung von Bettelorden hervor. — Gegen erstere giebt Innocenz der Inquisition bestimmte Formen. Die Katharer, die Reinen, ital. gazzari, daher Ketzer) waren wohl im 10. Jh. in Bulgarien entstanden, vermutlich gegründet durch einen Priester Bo-gumil, nach dem sie auch Bogumilen heifsen, während die französische Bezeichnung Bougre1) = Bulgare ist. Sie wollten der verweltlichten Kirche gegenüber zur Reinheit der Urkirche zurückkehren und fanden auch in der Geistlichkeit großen Anhang, so dafs sie sich zu einer förmlichen Kirche (mit Diöcesen und Bischöfen) organisierten. Über ganz Italien verbreitet, wo u. a. die Pataria-) mit ihnen zusammenhing, fanden sie auch in Westdeutschland, besonders aber in Süd-Frankreich starken Anhang, wo sie auch Bonshommes und nach ihrem Bistum Albi Albigenser hiefsen. Die Inquisition, d. h. ein förmliches Verfahren der kirchlichen und staatlichen Behörden zur Aufsuchung derer, die von der korrekten Kirchenlehre..abweichen, bestand schon unter den römischen Kaisern; die Überführten erhielten kirchliche und bürgerliche Strafen, selbst der Tod wurde als Strafe der Ketzerei für zulässig gehalten. Doch unterlagen vom Untergange des römischen Reiches bis zum Auftreten der Katharer die Ketzer nur geistlichen Strafen. Ihre furchtbare Gestalt erhielt die Inquisition erst durch Innocenz Iii. anläfslich der Albigenserkriege 1215. — Ihre Greuel erregten in Südfrankreich heftige Volks-aufstände. — Die Verbrennung für Ketzer (in Spanien Auto da fe = actus fidei) wurde zuerst in Catalonien 1197 eingeführt. — Als Ketzerei galt auch Zauberei, Astrologie, Heiligenschändung, Kirchenraub u. ä. abeunte mutatae sunt litterae in contrarium et signatae bulla regia. — Uber Phüipp sagt das Chl'on. Ursperg.: Animo lenis, mente mitis, eloquio affabilis, erga homines benignus, largus satis et discretus, debilis quidem corpore, sed satis virilis; . . . facie venusta et decora, capillo fluvo, stutura mediocri, ma-gis tenui quam, grossa. *) Heut zum Schimpfwort geworden (= Schurke, Schuft). — 2) S. o. S. 572.
   bis 10 von 63 weiter»  »»
63 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 63 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 1
3 0
4 18
5 3
6 0
7 6
8 1
9 2
10 8
11 1
12 0
13 0
14 3
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 3
21 0
22 1
23 3
24 1
25 11
26 7
27 27
28 0
29 0
30 0
31 0
32 2
33 4
34 0
35 0
36 0
37 17
38 0
39 2
40 0
41 0
42 5
43 12
44 1
45 19
46 4
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 19
2 34
3 12
4 14
5 2
6 3
7 30
8 9
9 57
10 6
11 2
12 2
13 29
14 23
15 6
16 22
17 170
18 4
19 5
20 17
21 8
22 233
23 14
24 2
25 62
26 48
27 4
28 4
29 2
30 5
31 4
32 3
33 1
34 4
35 29
36 9
37 20
38 2
39 26
40 4
41 38
42 11
43 92
44 1
45 58
46 9
47 10
48 3
49 5
50 1
51 0
52 56
53 47
54 7
55 5
56 39
57 1
58 77
59 5
60 12
61 10
62 4
63 21
64 5
65 26
66 37
67 6
68 33
69 59
70 2
71 22
72 22
73 16
74 6
75 14
76 6
77 42
78 7
79 1
80 9
81 5
82 21
83 8
84 5
85 2
86 38
87 19
88 25
89 18
90 161
91 10
92 134
93 23
94 36
95 9
96 12
97 1
98 41
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 12
1 3
2 37
3 16
4 68
5 68
6 11
7 297
8 7
9 58
10 33
11 4
12 16
13 7
14 0
15 22
16 144
17 4
18 63
19 101
20 0
21 21
22 45
23 10
24 3
25 2
26 36
27 21
28 5
29 36
30 22
31 27
32 0
33 195
34 10
35 49
36 1
37 11
38 2
39 131
40 61
41 98
42 9
43 31
44 66
45 9
46 10
47 10
48 44
49 36
50 31
51 41
52 168
53 9
54 471
55 62
56 12
57 32
58 31
59 239
60 43
61 30
62 160
63 31
64 34
65 46
66 0
67 83
68 13
69 16
70 7
71 55
72 20
73 96
74 24
75 27
76 9
77 58
78 32
79 70
80 180
81 289
82 23
83 0
84 4
85 28
86 7
87 8
88 137
89 4
90 1
91 124
92 60
93 19
94 0
95 0
96 0
97 47
98 82
99 134
100 120
101 0
102 86
103 68
104 5
105 15
106 18
107 3
108 24
109 2
110 8
111 18
112 66
113 9
114 4
115 17
116 49
117 7
118 31
119 6
120 22
121 39
122 7
123 25
124 14
125 11
126 20
127 62
128 62
129 27
130 2
131 44
132 57
133 15
134 8
135 2
136 218
137 0
138 3
139 0
140 14
141 5
142 25
143 76
144 23
145 268
146 27
147 12
148 221
149 6
150 64
151 52
152 38
153 4
154 21
155 48
156 54
157 120
158 109
159 8
160 0
161 17
162 25
163 26
164 4
165 101
166 73
167 28
168 4
169 31
170 6
171 125
172 41
173 102
174 14
175 91
176 82
177 184
178 11
179 32
180 1
181 37
182 132
183 141
184 15
185 4
186 17
187 13
188 29
189 11
190 33
191 58
192 31
193 1
194 70
195 4
196 57
197 50
198 10
199 48