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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 57

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 57 - 30. Die Frderung des Kirchengesanges durch Karl den Groen. 787. Quelle: Frnkische Reichsannalen (Zusatz von Ademar) (Lateinisch). Zu 787. bersetzung: Otto Abel und W. Wattenbach. Einhards Jahrbcher. S. 80 und 81. König Karl erbat sich vom Papste Adrians Snger, um durch sie den Gesang im Frankenlande verbessern zu lassen. Aber jener berlie ihm den Theodor und Benedikt, die gelehrtesten Snger der rmischen Kirche, die von dem heiligen Gregor unterwiesen worden waren, und dazu gab er ihm die Antiphonarien des heiligen Gregorius, die dieser selbst in rmischer Weise gesetzt hatte2). Bei seiner Rckkehr aber ins Frankenland schickte er den einen Snger in die Stadt Metz, den anderen nach Soissons und befahl den Schulmeistern aus allen Stdten des Frankenlandes, ihnen die Antiphonarien zur Verbesserung zu bergeben und von ihnen singen zu lernen. Es wurden also die Antiphonarien der Franken der bessert, die ein jeder verdorben hatte, indem er nach Willkr dazu tat oder weg-?e, und alle frnkischen Snger erlernten die rmischen Weisen, die man jetzt die frnkischen nennt; auer da die Franken die tremulierenden und zarten, die gebundenen und getrennten Tne im Gesang nicht vollkommen wiedergeben konnten, indem sie mit ihrer natrlich rohen Stimme die Tne nicht sowohl sangen, als in der Kehle zerbrachen. Die Hauptsingschule aber blieb in der Stadt Metz, und wie hoch die rmische Schule in der Kunst des Gesanges der der Metzer steht, so hoch steht der Metzer Gesang der den anderen gallischen Schulen. Ebenso unter-richteten die genannten rmischen Sangmeister die frnkischen in der Kunst, die Orgel zu spielen. Und ein anderes Mal brachte der König Karl Lehrer der Grammatik und Rechenkunst aus Rom mit sich ins Frankenland und verbreitete das Erlernen der Wissenschaften allenthalben. Denn vor dem König Karl gab man sich in Gallien mit der Erlernung der freien Knste gar nicht ab. 31. Karls Bemhungen um Verbreitung gelehrter Studien. 787. Quelle: Brief Karls an den Abt Baugnlf von Fulda aus dem Jahre 787 (Lateinisch). bersetzung: Erler a. a. O. Bd. 3. S. 6870. Wir Karl, durch die Gnade Gottes der Franken und Langobarden König und der Rmer Patrizius, entbieten dem Abte Baugulf und dem ganzen Orden wie auch unseren dir anvertrauten treuen Brdern im Namen des allmchtigen Gottes unseren freundlichen Gru. Wir tun euch frommem Manne hierdurch kund, da *) Hadrian war Papst von 772795 (vgl. Seite 43. Anm 1) mi "Is? ^telb" beiben Sangesmeister war wahrscheinlich Gregor Iii., der Heilige r Antiphonarien pnd Sammlungen kirchlicher Wechselgesnge. Sie rhren nach der berlieferung von dem Papst Gregor dem Groen (f 604) her. Die Neu-nl Ritualgesanges durch diesen Papst bildet die Grundlage des katholischen Ss 9 b? auf den heutigen Tag. Unter Karl dem Groen vollzog sich die ,Sgrrsttv^=[Stoen m" der C6mwe" ^ uch in b-zug auf die

2. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 62

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
62 - Iv. Aus der Zeit der drei groen deutschen Kaiserhuser. 34. Heinrichs Designation und Wahl. 918919. Quelle: Widukind von Korvei, Drei Bcher schsischer Geschichten (Lateinisch)^). Ii, 25. bersekuua' R. inbold Schottin und W. Wattenbach, Widukinds schsische Geschichten. 4. Aufl. Leipzig o. I. (Gesch. d. d. B, 2. Ausg. Bd. 33.) S. 3335. 25. Da König Konrad sich durch die Krankheit, sowie durch den Untergang seines frheren Glckssternes gebrochen fhlte, rief er seinen Bruder, der ihn zu besuchen gekommen war, und sprach zu ihm also: Ich fhle, Bruder, da ich dieses Leben nicht lnger erhalten kann, da es Gott nach seinem Ratschlsse so gebeut und die Macht der Krankheit mich bezwingt. Deshalb gehe mit dir zu Rate und sorge, was ja ganz vorzglich deine Aufgabe ist, fr das ganze Franken-reich, indem du auf meinen Rat, den deines Bruders, achtest. Wir knnen, Bruder, Truppen und Heere aufbieten und anfhren, wir haben Burgen und Waffen nebst den kniglichen Jnsignien und alles, was die knigliche Wrde er-heischt, auer Glck und Befhigung. Das Glck, mein Bruder, samt der Herr-lichsten Befhigung steht aus Heinrichs Seite; das Heil des Staates liegt in der Sachsen Hand. Nimm also diese Jnsignien, die heilige Lanze, die goldenen Spangen nebst dem Mantel, das Schwert und die Krone der alten Kmge, gehe hin zu Heinrich und mache Frieden mit ihm, damit du ihn sr immer zum^ Verbndeten haben mgest. Denn warum soll das Frankenvolk samt dir vor jenem hinsinken? Er wird in Wahrheit ein König sein und Herrscher vieler Völker. Als er so gesprochen, erwiderte sein Bruder unter Trnen, er sei damit einverstanden. Danach starb der König selbst, ein tapferer, mchtiger Mann, tchtig im Krieg wie im Frieden, freigebig und mild und mit aller Tugend Schmucke geziert, und wurde begraben in seiner Burg Wiliuaburg^) unter dem Jammer und den Trnen aller Franken. 1) Der Mnch Widukind lebte zur Zeit Ottos des Groen im Kloster Korvei an der Weser. der das Leben des trefflichen Mannes sind wir nicht unterrichtet. Er scheint mit der kaiserlichen Familie befreundet gewesen zu sein; es wird auch vermutet, da er der Lehrer der Kaisertochter Mathilde, der spteren btissin von Quedlmburg gewesen ist Ihr widmete er wenigstens seine Sachsengeschichte. Dieses Weidas die Geschichte seines Sachsenvolkes bis 967 umfate, schrieb er m den Jahren 965967 Nach Ottos Tode fgte er noch einen von 967-973 reichenden Anhang hmzu. Er knpft nicht. av. das rmische Reich an, sondern an die Vorzeit der Sachsen. Schsisches Stammesbewutsem spricht berall aus dem Werke; die Kaiserkrnung Ottos erwhnt er gar nicht. Seine Quelle bilden in den ersten Kapiteln allerdings nur die von den heimatlichen Sngern berlieferten Heldenlieder seines Volkes. Aber schon der Bericht der Heinrichil tm ersten Buch ist wertvoll, und die Bedeutung wchst, je mehr er sich seiner Gegenwart nhert. Die beiden letzten Bcher, die von den Taten Ottos erzählen, stnd eine Quelle ersten Ranges und von unschtzbarem Werte. , , t,r, 2) In Weilburg wurde nicht er, sondern sein Vater begraben. Er selbst ruht ttt Fulda.

3. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 70

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 70 - Volke; die Herzge aber warteten auf. Der Herzog der Lotharinger, Jsilberht, zu dessen Amtsgewalt jener Ort' gehrte, ordnete die ganze Feier; Evurhard besorgte den Tisch; Herimann der Franke stand den Mundschenken vor; Arnulf sorgte fr die ganze Ritterschaft und fr die Wahl und Absteckung des Lagers.....Der König aber ehrte nach diesem einen jeden der Fürsten kniglicher Freigebigkeit gem mit angemessenen Geschenken und entlie die Menge mit aller Frhlichkeit. 39. Die Flucht der Knigin Adelheid. August 951. Quelle: Hro tsuitha, Gedicht von den Taten des Kaisers Otto I. (Lateinisch)1). Vers 514584. bersetzung^ Th. G. Pfund, Der Hrotsuitha Gedicht der Gandersheims Grndung und die Taten Kaiser Oddo I. 2. Aufl. von Wattenbach. Leipzig 1891. (Gesch. d. d. V. 2. Ausg. Bd. 32.) S. 4951. Als im Gemt sie 2) nmlich mit mancherlei Sorgen sich hrmte, Hoffnung nirgend sich ihr auf sichere Hilfe geboten, Siehe, da nahte sich ihr ein heimlicher Bote, vom Bischof Adelhardus.^) gesandt, den jammert ihr klgliches Leiden. Kaum das schwere Geschick der teuren Gebieterin tragend, Riet er zu nehmen die Flucht in Eile mit eifriger Mahnung Und zu gewinnen die Stadt, mit festen Mauern gesichert, Welche den Hauptort bildet im Bistum, das ihm gehrte: Zuverlssig sei hier an sicherem Orte der Schutz ihr, Meldend, auch biete sich ihr ein wohlanstndiger Haushalt. Als ihr frstliches Ohr nun solcherlei Mahnung erreichet, Freute die Knigin sich, die berhmte, der freundlichen Botschaft, Und sie begehrte, befreit vom engen Gefngnis zu werden. Doch nicht wute sie Rat, wie dies zu beginnen, da keine Tr sich ffnete, die, wenn tiefer der Schlaf auf den Wchtern Lastet, in nchtlicher Stund' ihr erlaubte, von bannen zu gehen. Untertnig jedoch fr ihre Bedienung besa sie In des Kerkers Gewlben auch nicht ein einziges Wesen, Welches mit Eifer sich mhte, zu tun nach ihren Befehlen, Auer dem Mdchen allein, von welchem schon frher geredet4), Und dem Priester des Herrn von ganz unstrflichem Wandel. Als sie nun diesen erzhlt mit unablssigen Klagen Jegliches, was im Gemt sie bedachte mit Trauer und Kummer, x) Die gelehrte Klosterfrau Hrotsuitha lebte in der zweiten Hlfte des 10. Jahrhunderts im Kloster Gandersheim. Sie schrieb dies Gedicht auf Veranlassung ihrer btissin Ger-berga Ii., einer Tochter des Bayernherzogs Heinrich I. Den Stoff lieferten ihr ihre btissin und deren Vetter, der Erzbischof Wilhelm von Mainz, ein natrlicher Sohn Ottos I. Im ersten Teil spricht sie von Heinrich I. In Vers 128 tritt Otto auf, dessen Regierung bis 962 verfolgt wird. Erhalten sind uns 912 Hexameter. Obwohl die Arbeit ein Erzeugnis schsischer Hofgeschichtschreibung ist, hat sie doch wegen mancher Nachrichten Wert. Die Darstellung der Flucht Adelheids gilt als einer der gelungensten Teile. *) Adelheid wurde am 20. April 951 in Como gefangen genommen und spter in Grda (am Gardafee) in strenger Haft gehalten. S) Bischof von Reggio (westlich von Bologna). *) Es wird in Vers 503 und 504 gesagt, da der Knigin eine einzige Dienerin gelassen sei.

4. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 36

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 36 - Es lebte aber zu jener Zeit ein Priester mit Namen Anastasius, ein Mann von freier Geburt; der besa durch Gnadenbriefe der Knigin Chrodichilde ruhmreichen Andenkens ein Grundstck. Diesen nun ging der Bischof fters an und bat ihn demtiglich, er mchte ihm die Gnadenbriefe der genannten Knigin geben und ihm die Besitzung abtreten. Da aber jener den Wunsch seines Bischofs zu er-fmen sich weigerte, da dieser ihn doch bald durch Schmeicheleien zu gewinnen, bald durch Drohungen zu schrecken suchte, lie er ihn zuletzt wider seinen Willen nach der Stadt bringen, dort ruchws festhalten, und befahl, ihm, wenn er die Scheine nicht herausgebe, alle mgliche Unbill anzutun und ihn Hungers sterben zu lassen. Dennoch strubte sich jener mannhaft und lieferte die Urkunden nicht aus; denn es sei ihm besser, sagte er, da er eine Zeitlang Hunger leide, als da er seine Nachkommen fr die Folge im Elend lasse. Darauf wurde er auf Gehei des Bischofs den Schergen bergeben und sollte, wenn er die Gnadenbriefe nicht auslieferte, den Hungertod erleiden. Es war aber bei der Kirche des heiligen Mrtyrers Caffius eine sehr alte und ganz verborgene unterirdische Kapelle, in der war ein groes Grabmal von parischem Marmor, in dem vor langen Zeiten ein Leichnam beigesetzt worden war. In dieses Grabmal nun wurde auf den Leichnam lebendig der Priester gelegt und mit dem Stein verdeckt, mit dem vorher der Sarkophag geschlossen war, während Wachen vor die Tre gestellt wurden. Die Schergen aber verlieen sich darauf, da der Stein auf ihm lag, machten sich, da es Winter war, ein Feuer an, bereiteten sich Glhwein und schliefen endlich be-rauscht ein. Der Priester jedoch rief wie ein anderer Jonas... den Herrn um Barmherzigkeit an. Und da der Sarkophag gerumig war, wie wir gesagt haben, so streckte er, obgleich er sich nicht ganz umwenden konnte, doch seine Hnde ungehindert aus, wohin er wollte. Es ging aber von den Gebeinen des Toten, wie er selbst zu erzählen pflegte, ein Leichendunst aus, so frchterlich, da es ihm nicht nur die ueren Sinneswerkzeuge, sondern auch die innersten Eingeweide zusammenzog. Und wenn er sich mit dem Mantel die Nasenlcher zustopfte, so empfand er, solange er den Atem anhalten konnte, nicht den blen Geruch, wenn er aber zu ersticken frchtete und den Mantel nur ein wenig vom Gesichte nahm, so atmete er den schauerlichen Geruch nicht nur durch Mund und Nase, sondern auch sozusagen durch die Ohren ein. Endlich, um kurz zu sein, erbarmte sich die Gottheit selbst, wie ich glaube, seiner Not, er streckte die Hand nach der einen Seite des Sarkophags aus und ergriff einen Hebebaum, der, da der Deckel Raum lie, zwischen diesem und dem Rande des Sarkophags liegen geblieben war. Als er diesen allgemach bewegte, merkte er, da unter Gottes Beistand der Stein sich fortfchob. Und als der Priester ihn schon so weit zurckgebracht hatte, da er den Kopf herausstecken konnte, machte er sich dann mit grerer Leichtigkeit eine ffnung so weit, da er ganz herauszusteigen vermochte. Inzwischen hatte das Dunkel der Nacht zwar schon das helle Tageslicht verscheucht, sich aber doch noch nicht vllig ausgebreitet, und der Priester suchte eine Hintertre in der Gruft; die war mit sehr starken Riegeln und festen Ngeln versperrt, aber sie war nicht so fest zusammengefgt, da man zwischen den Brettern nicht htte die Gestalt eines Menschen erblicken knnen. An diese Tre legte der Priester den Kops und sah einen Mann, der des Weges vorberging. Da rief er ihn an, doch mit leiser Stimme. Jener hrte es und hieb flugs mit der Axt, die er in der Hand hatte, die hlzernen Bretter durch, von welchen die Riegel gehalten wurden und ffnete so dem Priester den Ausgang. Dieser machte sich sofort bei Nacht auf und eilte

5. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 92

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 92 - 51. Otto von Bamberg taust in Pyritz die ersten Pommern. 1124. Quelle: Herbord, Leben des Bischofs Otto von Bamberg (Lateinisch)^). Ii, 12. 14-16. bersetzung: Hans Prutz, Herbords Leben des Bischofs Otto von Bomberg. 2 Aufl. von Sb. Wattenbach. Leipzig-1904. (Gesch. d. d. V. 2. Ausg. Bd. 55.) S. 7277. 12. ... Wir betraten in Gottes Namen das Land der Pommern und schlugen, indem unsere Fhrer den Weg zeigten, den Weg zu der Burg Pirissa ein2). 14. Als wir uns nun um die elfte Tagesstunde der Burg des Herzogs, Pirissa, nherten, sahen wir aus der Ferne, da dort gegen 4000 Menschen aus der ganzen Gegend zusammengestrmt waren. Denn es war ein heidnischer Fest-tag, und das wahnsinnige Volk erschreckte uns, ihn mit Spiel und Prunk und Gesang feiernd, durch sein lautes Geschrei. Daher schien es uns weder ntzlich noch vorsichtig, da wir als so ungewhnliche Fremdlinge noch in jener Nacht unter die von Trunk und Festesfreude aufgeregte Menge kmen, sondern wir verbrachten die Nacht schlaflos und wagten weder Feuer im Lager zu haben, noch laut untereinander zu sprechen. Frh aber schickte der Bischof den Paulinus und die Boten des Herzogs Vratizlav in das Lager. Jene aber, nachdem sie die Vor-nehmeren im Namen der Herzge begrt, erklären, der Bischof sei von denselben gesandt, um jenem Lande den christlichen Glauben zu predigen____ Da sie sagen hren, der Bischof sei ganz in der Nhe, erheben sie ein ungeheures Geschrei und bitten, ihn herbeizuholen, damit sie ihn sehen und hren knnten, bevor die Ver-sammlung sich auflfete und jeder an seinen Ort zurckginge. Als daher Paulicius und die Gesandten zurckkehrten, gingen einige von den Leuten der Burg mit ihnen zum Bischof, um ihn mit demtiger Verehrung zu sich einzuladen, ihn im Auftrge der Vornehmen und des ganzen Volkes zu begren und ihn zu ver-sichern, da er ohne irgend eine Gefahr und Furcht vor Beleidigung heraufkommen knnte, ja, da sie ihm in allen Stcken von ganzem Herzen gehorchen wollten. Der Bischof aber brach, Gott fr den friedlichen Fortgang, den seine Sache nahm, dankend, nach der Burg auf... . Wie ein Giebach strzte uns das Volk ent-gegen, umstand und umkreiste uns, uns und alles das Unsrige betrachtend und x) Der Mnch Herbord, um die Mite des 12. Jahrhunderts Scholastikus im Kloster Michelsberge (Bamberg), verfate um 1160 eine Lebensbeschreibung des von ihm hoch--verehrten Apostels der Pommern. Die Arbeit ist in die Form eines Zwiegesprches geneidet, das zwischen zwei Bamberger Geistlichen stattfindet, dem Prior Thiemo, einem Freunde des Bischofs, und dem Kaplan Sefried, der die Fahrt ins Pommerland mit-gemacht hat. Beide Männer scheinen auch Herbords wichtige Quelle fr sein wohl-gelungenes Werk gewesen zu sein. 2j Der Herzog Boleslav Iii. von Polen besiegte im Jahre 1121 die Pommern. Er legte ihnen einen Tribut auf und lie sie schwren, mit ihrem Herzog das Christentum annehmen zu wollen. Als Missionar hatte er sich bereits den ihm befreundeten Bischof Otto von Bamberg ausersehen. Dieser erschien im Jahre 1124 in Gnesen und trat von hier aus, nachdem ihn Boleslav mit Lebensmitteln, Gepck und pommerschem Gelde reichlich versehen hatte, unter dem Schutze des polnischen Kriegshauptmanns Paulicius und in Begleitung von Dolmetschern und Geistlichen seine erste Missionsreise nach Pommern an. Der pommersche Herzog Vratizlav begrte ihn am Grenzflusse (Netze oder Warte) und gab ihm fr seine Reise Fhrer und Empfehlungen. Der erste grere pommersche war Pyritz (Pirissa).

6. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 67

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 67 - nchsten Drfer, suchten und raubten, was etwa die Flchtlinge zurckgelassen hatten, und brannten alle Huser aus, bei denen sie vorbeikamen..... Weil man aus Erfahrung wute, da die Ungarn zuweilen zurckkehrten, fllten sie in der Burg die Bume des Waldes auf dem Zugange zum Kastell, warfen einen tiefen Graben auf und gruben an einer Stelle, wo Binsen wuchsen und Wasser anzeigten, einen tiefen Brunnen und fanden sehr reines Wasser. Auch den Wein, den die Ungarn dem Heribald zugeteilt hatten, trugen sie in Krgen und allerlei Gesen heimlich bei Tag und Nacht in schnellem Laufe herzu. So hausten sie und riefen den Herrn unablssig an. Aber unser Engilbert sah den Himmel in der Runde bei Tag und Nacht vom Feuer gertet, er wagte nicht mehr, Spher auszuschicken, hielt sich aber in seiner Burg mit den Seinen fest. Nur zuweilen schickte er die Beherzten in das Kloster, dort Messe zu lesen, und bewahrte mit Mhe seine Ruhe, bis sie zurckkehrten...... Endlich hrten die Brder, da die Vorstadt von Konstanz niedergebrannt war, die Stadt selbst durch Waffen verteidigt wurde, da auch Reichenau die Schiffe entfernt hatte und ringsum von Scharen Bewaffneter glnzte, und da die wilden Feinde auf beiden Ufern des Rheins alles durch Feuer und Mord verwstet hatten und der den Strom gefetzt waren. Da wagten sie endlich, sicher in das Kloster zurckzukehren. Sie suberten die Oratorien, untersuchten die Werksttten und luden den Bischof1) ein, baten ihn, alles mit geweihtem Waffer zu besprengen, und entfernten so alle Gewalt des Teufels. 37. Das Kloster St. Gallen wird durch einen Schler der Kloster-schule in Brand gesteckt. 937. Quelle: Ekkehard a. a. O. Vi, 66-68. bersetzung: Meyer von Knonau, Ekkehards Iv, Casus Sancti Galli. Leipzig 1691. (Gesch. d. d. . 2. Ausg. Bd. 38.) S. 101104. 66. Es waren die Zuchteinrichtungen der Sttte, wie immer, so auch damals, nicht nur im Inneren des Klosters, sondern auch in den Schulen auerhalb strenge aufrecht erhalten. Von daher haben wir auch auer den Priestern, die bei uns oft aufgezogen sind, vielfach verschiedenen Kirchen die glnzendsten Bischfe gegeben Das jedoch will ich keineswegs gesagt haben, um der Aufgeblasenheit der Ohren Genge zu tun, sondern damit, indem ich die Ehre der Wissenschaft und der Zucht unserer Sttte zum voraus erwhne, die Schden, die wir fr die Zuchtmittel von den Schlern erduldet haben, ertrglicher vernommen werden, obschon sie unertrglich gewesen sind. 67. Es war der dem heiligen Markus jhrlich wiederkehrende Feiertag (25. April), und wie die kleinen Schler an festlichen Tagen oft zu verdienen pflegen 2), da sie am folgenden Tage gezchtigt werden, so hatten sie am zweiten Wochentage durch die Frbitter Verzeihung oder, damit ich wahrer schreibe, Auf- x) Es war der Bischof Noting von Konstanz. l) Der Markustag 25. April fiel nach Angabe Ekkehards in jenem Unglcksjahr auf einen Sonntag (er irrt sich allerdings; tatschlich war der 25. April 937 ein Dienstag). An diesem Festtage fanden in der Nachbarschaft Prozessionen statt, an denen auch die Mnche des Klosters teilnahmen. Die Jugend blieb daher ohne ausreichende Aufsicht und 5*

7. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 68

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
schub gehabt. Aber am dritten Wochentage wird, indem die Strafvollzieher, die wir Rundenmacher nennen, ihre Verschuldungen dem Schulmeister wieder ins Gedchtnis rufen, ihnen smtlich befohlen, sich auszuziehen. Es wird einer der zu zchtigenden Knaben in die oberen Teile des Hauses geschickt, um die dort nieder-gelegten Ruten herabzuschaffen. Aber derselbe ri, um sich und die Genossen zu befreien, auf das schleunigste aus einem kleinen Ofen ein brennendes Scheit und steckte es in die dem Dache nchsten drren Hlzer, wobei er, soweit er Zeit brig hatte, das Feuer anblies. Als ihm aber die Strafvollstrecker zuriefen, warum er zgere, rief er laut schreiend zurck, das Haus stehe in Brand, und indem so die drren Holzziegel, da auch der Nordwind blies, die Feuergluten erfaten, leuchtete das ganze Gebude in Flammen auf. Alle Schler, schneller als das Wort wieder bekleidet, lassen den Schulmeister stehen, springen fort, besteigen die Dcher, Die auseinander geworfenen Ziegel packte sogleich mit dem Feuer der Nordwind und trug die Dahinfliegenden zunchst auf den Giebel eines gewissen Turmes der Kirche des heiligen Gallus... Der Turm, der der den steineren mit hlzernen Ziegeln gedeckt war, fate Feuer. Wunderbar war, wie mir von den Greisen, die damals als Jnglinge anwesend waren, vernommen wurde, das Innehalten der Feuersbrunst, bevor das obere Dach sich entzndete. Denn mit dem smtlichen Gerte der Kirche führen sie alle heruntergenommenen Glocken hin- weg..... In den Behausungen des Abthofes, die der Feuersbrunst kaum ent- gangen waren, legten sie unter Wchtern smtliches, was sie herausbringen, hin. Ein angsterfllter Zuschauer, lief Thietox) in solchem Unglck hin und her. Als nachher die Feuersbrunst ein Ende genommen hatte, werden die den Wnden der Kirche zunchstliegenden Teile der Asche sorgfltig gesammelt und im vorberflieenden Wasser gereinigt, und es lieen sich goldene Werttrmmer, die tropfenweise schimmern, herausreien. Eine bunte Menge von Menschen, die, wie dies oft geschieht, aus der Nachbarschaft zusammenluft, trgt vieles trgerisch davon. Denn frwahr nicht einmal die Wchter der Besitztmer selbst hielten, wie erzhlt wurde, die Treue. Viele Bcher werden geraubt, hernach weiteres. Einige Zeit hindurch haben die Brder weder Obdach, noch Lebensmittel. 38. Ottos I. Krnung. 936. Quelle: Widukind von Korvei a. a. O. Ii, 1 und 2. bersetzung: Reinhold Schottin und W. Wattejnbach o, a. O. S. 5659 1. Nachdem nun also der Vater des Vaterlandes und der grte und beste der Könige, der Herr Heinrich, entschlafen war, da erkor das ganze Volk der Franken und Sachsen dessen Sohn Odda, der schon vorher zum Nachfolger be-zeichnet war, zu seinem Gebieter, und als Ort der allgemeinen Wahl bezeichnete und bestimmte man die Pfalz zu Aachen..... Und als man dorthin gekommen war, versammelten sich die Herzge und die ersten der Grafen mit der brigen fand Gelegenheit zu allerlei lockeren, manchmal auch recht rohen Streichen, die am folgenden Tage das wre diesmal der Montag, der zweite Wochentag, gewesen hart bestraft zu werden pflegten. 2) der den Abt Thieto vgl. Seite 65. Anm. 1.

8. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 40

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 40 -20. Der Tod des Bonifatius. 754 ober 755. Quelle: Willibald a. a. O. Viii, 33-^38. bersetzung: Wilhelm Arndt a. a. O. S. 4148. 33. Da aber der Herr seinen Knecht Bonifatius den Versuchungen dieser Welt entziehen und ihn dem Jammer des zeitlichen Lebens entreien wollte, da bewirkte derselbe Gott in seinem allmchtigen Walten, da er und die Knechte Gottes, die mit ihm zogen, nach Friesland gehen sollten, nach dem Lande, das er einst zwar mit seinem Leibe, nicht aber mit seinem Herzen verlassen hatte, so da er dort, wo er zuerst seine wirksame Predigt begonnen und seinen Lohn zu ernten angefangen, nun auch bei seinem Scheiden aus der Welt den Zins des Lohnes empfangen sollte..... 34.... Er nahm seine Begleiter zu sich, bestieg ein Schiff und drang auf des Rheines Strombett vor; des Nachts aber suchte er mit seinem Schiffe die Hfen auf, bis er nach der Friesen wasserreichen Gefilde gelangte und wohlbehalten der den See, der in der Sprache derselben Aelmere"x) genannt wird, kam..... 35. Er zog darauf durch ganz Friesland und predigte, nachdem er den Heid-nifchen Ritus verdrngt und des Heidentums Irrtum zerstrt, anhaltend das Wort des Herrn, erbaute in eifrigen Sorgen, nachdem die Gtzenbilder zerbrochen, Kirchen und hatte bereits viele tausend Menschen, Männer, Frauen und Kinder, getauft, untersttzt von seinem Genossen, dem Chorbischof Erban, dem er in der Stadt, die da brecht2) genannt wird, das Bistum der die Friesen bertragen hatte, damit dieser bei der Schwche seines Alters ihn untersttze..... 36. Nachdem also durch Friesland des Glaubens Licht geleuchtet und das glckselige Ende unseres Heiligen herannahte, schlug er am Ufer des Bordne-flusses3), der die beiden Grenzgebiete, die sie in ihrer Landessprache Ostar und Wefterraeche nannten, trennt, nur von seiner Mannen Schar begleitet, seine Zelte auf. Als er nun das schon weit und breit verstreute Volk von dem Tage in Kenntnis gesetzt hatte, an dem----den Neugetauften von dem Bischof die Hand- auflegung und Firmelung erteilt werden sollte, kehrten sie alle nach Hause zurck, um am Tage der Firmelung, wie es nach des heiligen Bischofs Willen eben bestimmt war, insgesamt wieder zu erscheinen. Als aber der bestimmte Tag angebrochen und des Lichtes Morgenrte mit der aufgehenden Sonne hervorbrach, da kamen auch, umgekehrt statt der Freunde Feinde und Schergen neuer Art statt der neuen Glubigen herbei, und eine An-zahl Feinde drang mit geschwungenen Waffen, mit Speeren und Schilden in ihr Lager. Da strzten sich ihnen sofort die Mannen aus den Zelten entgegen; berall suchen sie nach Waffen und versuchen die zum heiligen Mrtyrertod Be-stimmten gegen die wtende Macht des rasenden Volkes zu schtzen. Der Mann Gottes jedoch berief sofort, als er das Andringen des tobenden Haufens gewahr *) Aelmere = Ebelmeer; gemeint ist die Zuiber-See. 2) Die Stadt Trecht ist das heutige Utrecht. Das Bistum war von Willibrord, dem Apostel der Friesen und Gnner des Bonifatius, im Jahre 696 gestiftet worden. S) Heute heit der Flu Borne; herkmmlich gilt Dokkum in der hollndischen Provinz Friesland als Tobessttte des Bonifatius.

9. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 6

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
6 Dionysius^) selig entschlafen. Sein Leib wurde von seiner Gattin Beatrix und seinen Shnen Johann und Otto nach Strauberg gebracht und auf dem Chor der Kirche der Predigermnche, die er gegrndet hatte,____ehrenvoll beigesetzt. 4a. Kulturbettigung der Zisterzienser im 13. Jahrhundert. (Teil I. Nr. 68.) 4b. Grndung einer Stadt im ostdeutschen Kolonisationsgebiet. (Teil I. Nr. 70.) 4c. Grndung eines Dorfes im ostdeutschen Kolonisationsgebiet. (Teil I. Nr. 71.) 5. Markgraf Otto Iv. mit dem Pfeile im Kampfe mit dem Erzslift Magdeburg. 1278. Quelle: Magdeburger Schppenchronik (Niederdeutsch)-). Buch Ii. bertragung aus dem Abdruck des niederdeutschen Textes in den Chroniken der niederschfischen Städte Leipzig 1860. (Die Chroniken der deutschen Städte vom 14.16. Jahrhundert. Bd. 7.) S. 156162. Im Jahre 1278 wurde Gnther von Schwalenberg zum Bischof gewhlt, aber noch nicht besttigt. Zu dieser Zeit war Markgraf Otto von Brandenburg ein Feind des Gotteshauses zu Magdeburg. Der zog heran mit groer Heereskraft und hatte Bhmen und Polen und Pommern in seinem Heere. Er kam bis nach Frohse an der Elbe). Dort lagerte er und verma sich trichterweise, er wolle des anderen Tages seine Pferde in den Dom zu Magdeburg einstellen. Am Abend sandte er Boten vor die Stadt, ebenso um Mitternacht und lie ersphen, was die Brger und der Bischof tten. Die Boten kamen wieder und sagten, es sei niemand da, das Volk sei ganz verzagt. In der Morgendmmerung sandte er abermals Boten vor die Stadt. Die kamen wieder und sagten, die ganze Stadt sei voll Posaunen, Pfeifen und Trommeln. Der erwhlte Bischof hatte nmlich die Fahne des heiligen Mauritius4) genommen, sie selbst ans den Marktplatz vor das Rathaus getragen und dort die Brger gebeten, ihm zu folgen. Dazu hatte sich das Volk bereit gefunden. Es erhob sich jetzt wie ein Mann und bestand den Markgrafen bei Frohse und gewann den Streit und fing den Markgrafen mit vielen Rittern und Knappen und fhrte ihn nach Magdeburg in die Stadt und legte ihn in Eisen und hielt ihn solange darin, bis man ihm eine Kiste aus dicken Bohlen hatte herstellen lassen. Darin legte man ihn. Die Kiste stand in dem Hose des Herrn von Querfurt, der da lag, wo nun das Chor von St. Nikolaus auf dem Neumarkte steht. Die Schlacht fand statt am Tage Pauli, des ersten Einsiedlers, d. i. vier Tage nach den 12 Nchten5). x) Dionysius ist der 9. Oktober. ) Die Magdeburger Schppenchronik, so genannt, weil ihr erster Verfasser Schreiber am Schffenstuhl zu Magdeburg war und auf Veranlassung seiner Herren, der Schffen, sein Buch verfate, ist eine Quelle ersten Ranges und zwar hauptschlich fr die Geschichte des Erzstistes Magdeburg und der angrenzenden Mark Brandenburg. Ihr Grundstock reicht bis zum Jahre 1372 und hat als Verfasser wahrscheinlich den Stadtschreiber Hein-rich von Lammspringe, der der die Zeit von 13501372 als Zeitgenosse berichtet. Das Werk ist dann bis zum Jahre 1516 fortgesetzt worden. Zu den Fortsetzern gehrt auch der noch zu erwhnende magdeburgische Syndikus Engelbert Wusterwitz. ) Frohse ist ein Flecken, etwa 12 km sdl. von Magdeburg an der Elbe gelegen. *) In der Stadt befand sich ein von Otto dem Groen gegrndetes Kloster, das dem heiligen Mauritius geweiht war. Daher geno dieser Heilige in Magdeburg groe Verehrung. 6) Der Kampf fand am 10. Januar 1278 statt; die 12 Nchte heit die Zeit von Weihnachten bis zum Feste der hl. drei Könige.

10. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 197

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
197 sich in Religion und Sprache vllig von ihren nrdlichen Nachbarn verschieden. Daher verbreitete sich sogleich nach der Julirevolution in Frankreich von Brssel aus der usruhr der das ganze Land; die hollndischen Besatzungen wurden vertrieben und die Unabhngigkeit des Landes vom Knigreich der Niederlande proklamiert. Die Gro-mchte willigten in die geschehene Trennung, und aus Belgien wurde ein eigenes Knigreich geschaffen, dessen Krone der Prinz Leopold von Sachsen-Koburg erhielt, der dem Lande eine freisinnige Verfassung gab. Obgleich das Knigreich Polen unter der russischen Regierung sich sehr gehoben hatte, bildeten sich doch bei der Neigung des polnischen Adels zur alten Ungebunden-heit Verschwrungen, die eine nationale Erhebung gegen Rußland als die Pflicht eines jeden Polen ansahen. Als durch den Ausbruch der Julirevolution die alte Hoffnung auf Frankreichs Beistand erwachte, brach i. I. 1830 ein Aufstand in Warschau aus, der zur Errichtung einer provisorischen Nationalregierung fhrte, die den Kaiser Nikolaus des polnischen Thrones fr verlustig erklrte. Als nun die Russen unter General Die-bitsch der die polnische Grenze rckten, kmpften die Polen, trotzdem ein groer Teil nur mit Sensen bewaffnet war, anfangs nicht unglcklich, aber nach dem Siege des Generals Diebitfch bei Ostrolenka (1831) und der Einnahme von Warschau durch seinen Nachfolger Paskiewitsch in demselben Jahre wurde der Aufstand niedergeschlagen und Polen allmhlich in eine russische Provinz umgewandelt. Durch den Wiener Kongre hatte die Schweiz einen Bundesvertrag erhalten, nach dem sie einen Staatenbund von 22 lose vereinigten Kantonen bildete. Die Bundes-behrde bestand fast ausschlielich aus stdtischen Patriziern, deren Regiment von der berwiegenden lndlichen Bevlkerung mit Unwillen ertragen wurde. Sie strzte des-halb infolge der Julirevolution die Bundesbehrde, um eine andere, in der auch die lndliche Bevlkerung vertreten sein sollte, einzusetzen. Erbitterter Parteistreit herrschte seitdem im Lande, der durch den Einflu der Jesuiten sich derart steigerte, da sich aus den katholischen Kantonen Luzern, Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug, Freiburg und Wallis der sogenannte Sonderbund (1845) bildete. Dieser trug sich mit der Hoffnung, durch sterreichs und Frankreichs Beistand eine nderung der alten Verfassung zu hindern. Es kam zu einem kurzen Feldzuge (1847), der den Sonderbund zur Unterwerfung brachte und zur Auftichtung einer Gefamtverfaffung (1848) fhrte, durch die der Staatenbund beseitigt und die Schweiz in einen eng geeinigten Bundesstaat verwandelt wurde. Die Bundesstadt ist Bern. Die Februarrevolution in Paris und der Sturz Louis Philipps von Or-leaus 1848. In der ersten Zeit seiner Regierung lie es Louis Philipp nicht an Be- ms mhungen fehlen, sich als Brgerknig" (er war nicht König von Gottes Gnaden", sondern dankte die Krone den Brgern) populr zu machen. Der Hof war ganz auf brgerlichen Fu eingerichtet, die Etikette war abgeschafft, jedermann hatte freien Zutritt. Der König selbst erschien auf den Straen zu Fu, im einfachen Brgerrock. Mehr und mehr bte er jedoch seine Volksbeliebtheit ein. Sein spiebrgerliches Wesen er-regte um so mehr Ansto, als es der Ausflu seines Geizes war, der ihn dazu trieb, seine Stellung zur Vermehrung seines Vermgens auszubeuten. Die Begnstigung der reichen Bourgeoisie" erregte nicht nur bei den Legitim isten (die in dem Enkel Karls X. den rechtmigen König sahen), Republikanern und Bonapartisten, sondern vor allem bei den Arbeitern den grten Unwillen. Unter der Arbeiter-bevlkerung in Paris, dem sogen, vierten Stande, hatten sich nmlich neuerdings die Socialisten und Kommunisten unter Louis Blanc hervorgethan, die, beeinflut
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