Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 197

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
197 sich in Religion und Sprache vllig von ihren nrdlichen Nachbarn verschieden. Daher verbreitete sich sogleich nach der Julirevolution in Frankreich von Brssel aus der usruhr der das ganze Land; die hollndischen Besatzungen wurden vertrieben und die Unabhngigkeit des Landes vom Knigreich der Niederlande proklamiert. Die Gro-mchte willigten in die geschehene Trennung, und aus Belgien wurde ein eigenes Knigreich geschaffen, dessen Krone der Prinz Leopold von Sachsen-Koburg erhielt, der dem Lande eine freisinnige Verfassung gab. Obgleich das Knigreich Polen unter der russischen Regierung sich sehr gehoben hatte, bildeten sich doch bei der Neigung des polnischen Adels zur alten Ungebunden-heit Verschwrungen, die eine nationale Erhebung gegen Rußland als die Pflicht eines jeden Polen ansahen. Als durch den Ausbruch der Julirevolution die alte Hoffnung auf Frankreichs Beistand erwachte, brach i. I. 1830 ein Aufstand in Warschau aus, der zur Errichtung einer provisorischen Nationalregierung fhrte, die den Kaiser Nikolaus des polnischen Thrones fr verlustig erklrte. Als nun die Russen unter General Die-bitsch der die polnische Grenze rckten, kmpften die Polen, trotzdem ein groer Teil nur mit Sensen bewaffnet war, anfangs nicht unglcklich, aber nach dem Siege des Generals Diebitfch bei Ostrolenka (1831) und der Einnahme von Warschau durch seinen Nachfolger Paskiewitsch in demselben Jahre wurde der Aufstand niedergeschlagen und Polen allmhlich in eine russische Provinz umgewandelt. Durch den Wiener Kongre hatte die Schweiz einen Bundesvertrag erhalten, nach dem sie einen Staatenbund von 22 lose vereinigten Kantonen bildete. Die Bundes-behrde bestand fast ausschlielich aus stdtischen Patriziern, deren Regiment von der berwiegenden lndlichen Bevlkerung mit Unwillen ertragen wurde. Sie strzte des-halb infolge der Julirevolution die Bundesbehrde, um eine andere, in der auch die lndliche Bevlkerung vertreten sein sollte, einzusetzen. Erbitterter Parteistreit herrschte seitdem im Lande, der durch den Einflu der Jesuiten sich derart steigerte, da sich aus den katholischen Kantonen Luzern, Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug, Freiburg und Wallis der sogenannte Sonderbund (1845) bildete. Dieser trug sich mit der Hoffnung, durch sterreichs und Frankreichs Beistand eine nderung der alten Verfassung zu hindern. Es kam zu einem kurzen Feldzuge (1847), der den Sonderbund zur Unterwerfung brachte und zur Auftichtung einer Gefamtverfaffung (1848) fhrte, durch die der Staatenbund beseitigt und die Schweiz in einen eng geeinigten Bundesstaat verwandelt wurde. Die Bundesstadt ist Bern. Die Februarrevolution in Paris und der Sturz Louis Philipps von Or-leaus 1848. In der ersten Zeit seiner Regierung lie es Louis Philipp nicht an Be- ms mhungen fehlen, sich als Brgerknig" (er war nicht König von Gottes Gnaden", sondern dankte die Krone den Brgern) populr zu machen. Der Hof war ganz auf brgerlichen Fu eingerichtet, die Etikette war abgeschafft, jedermann hatte freien Zutritt. Der König selbst erschien auf den Straen zu Fu, im einfachen Brgerrock. Mehr und mehr bte er jedoch seine Volksbeliebtheit ein. Sein spiebrgerliches Wesen er-regte um so mehr Ansto, als es der Ausflu seines Geizes war, der ihn dazu trieb, seine Stellung zur Vermehrung seines Vermgens auszubeuten. Die Begnstigung der reichen Bourgeoisie" erregte nicht nur bei den Legitim isten (die in dem Enkel Karls X. den rechtmigen König sahen), Republikanern und Bonapartisten, sondern vor allem bei den Arbeitern den grten Unwillen. Unter der Arbeiter-bevlkerung in Paris, dem sogen, vierten Stande, hatten sich nmlich neuerdings die Socialisten und Kommunisten unter Louis Blanc hervorgethan, die, beeinflut

2. Das Altertum - S. 8

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
8 weniger lehrten die Priester die Menschen, die Gter der Erde als die Gaben der Götter zu betrachten und die guten und bsen Geschicke als Folgen ihres Wandels aufzufassen; sie lenkten auch den Blick der das Erdenleben hinaus, lehrten die Fortdauer der Seele und machten das Los der Seele nach dem Tode von dem irdischen Lebenslauf abhngig. Die gypter waren," sagt Herodot, die ersten Menschen, die behaupteten, da die Seele des Menschen unsterblich sei." Sie glaubten, da die Seele nach dem Tode in die Unterwelt eintritt, wo Osiris mit vielen Beisitzern wie Thot und Horns, dem Gotte der Auferstehung, im Totengericht der ihr Thun zu Gericht sitzt. (Fig. 2.) Hat die Seele die Prfung bestanden, so erhlt sie ihr Herz und ihre Glieder zurck, und, mit dem Wasser des Lebens benetzt, beginnt sie ihre Wanderung durch die Rume des Jenseits, bis sie nach Besiegung mancherlei Hindernisse zum Sonnenberge, zu den Gefilden des Ra kommt. Da die gypter berzeugt waren, da die Fortdauer der Seele im Jenseits von der Erhaltung der Leiche abhngig sei, so haben sie der Aufbewahrung der Leichname die grte Sorgfalt gewidmet. Um die Leich-name vor der Verwesung zu schtzen, wurden sie einbalsamiert, mit Tchern fest umwickelt und in Ksten von Holz oder Stein an Orten beigesetzt, die vor jedem zerstrenden Einflu von auen geschtzt waren. Die Könige der ltesten Zeit lieen die riesenhaften Pyramiden erbauen, damit tief im Innern derselben ihre Leichname geborgen wurden. Mit welchem Geschick die Leichname einbalsamiert wurden, um zerstrenden Einflssen Trotz zu bieten, davon zeugen die zahlreichen noch vorhandenen Mumien, die noch heute, nach mehreren Jahrtausenden, die Gesichtszge der Lebenden erkennen lassen. Die Verfassung gyptens. Die Verfassung gyptens war von den frhesten Zeiten an monarchisch. Die ltesten Regenten des Landes waren der Sage nach Götter gewesen, auch die spteren menschlichen Könige wurden als Shne, Nachkommen und Nachfolger der Götter betrachtet und daher gttlich verehrt. Sie galten als die Erben des Horns, die Shne des Ra, die Pharaonen. Ihr Geburtstag war ein Feiertag, und der Schmerz der ihren Tod wurde durch eine allgemeine Landestrauer 72 Tage lang bethtigt. Dieser gottgleiche Pharao war nicht nur absoluter Herr des Staates und im Vollbesitz der gesetzgebenden, vollziehenden und militrischen Gewalt, sondern auch der hchste Priester, dem es allein gestattet war, im Dunkel des Allerheiligsten der Tempel das Angesicht der Götter zu schauen. Das Knigtum war erblich. Nur dann, wenn es an einem Leibes-erben gebrach oder eine Dynastie durch Reichsumwlzungen gestrzt war,

3. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 3

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
3 zustande gekommen sind; allein diese stellen lediglich die nordgermanische berlieferung dar und knnen nicht ohne weiteres auch bei den Sd-germanen vorausgesetzt werden, wenngleich die Grundanschauungen, ja auch die wichtigsten Götter und Gttinnen bei Nord- und Sdgermanen berein-stimmend sind. Dazu kommt noch, da die Auszeichnung der alten Sagen in den Edden erst in spter Zeit geschah von Mnnern, die Christen waren, wodurch gewi in vielen Fllen der an sich freilich uralte Stoff der Sage in der Form und in der Frbung christliche Einwirkung erfahren hat. So wrden wir dieser trmmerhaften berlieferung einzelner, in Er-rnangelnng des Zusammenhanges unverstndlicher Bruchstcke der germa-nischen Gtterwelt ratlos gegenberstehen, wenn nicht die Sage, der Aber-glaube und allerlei Sitten und Gebruche, die sehr oft als ein Niederschlag alter Gttergestalten und gottesdienstlicher Handlungen seit grauester Vor-zeit bis heute in unserem Volke fortleben, hoch willkommene Erklrung und Ergnzung in geradezu staunenerregender Flle darbten. Und es ist das unsterbliche Verdienst des groen deutschen Gelehrten Jakob Grimm, die reichen Schtze uralter berlieferung, die in jenen Sagen und Sitten ruhten, ans Licht gehoben und von den Wandlungen des Mittelalters ge-subert zu haben. Denn die christlichen Priester hatten, teils unbewut, teils in guter Absicht, an den im Volke noch fortlebenden berlieferungen viele durchgreifende Vernderungen vorgenommen. Sie bestritten durchaus nicht das Vorhandensein der heidnischen Götter und Gttinnen, nur sollten diese nicht schne, gute, wohlthtige, den Menschen freundliche Schutzmchte sein, sondern hliche Teufel, Dmonen, verderbliche Unholde, die den Menschen auf Erden zu schaden oder sie in ihren Dienst zu locken suchen und sie dann im Jenseits, in der Hlle, peinigen. Anderseits hat aber die Kirche auch in kluger Anpassung altheidnische Feste und Gebruche mit christ-liehen zusammengelegt, z. B. das Julsest, die Wintersonnenwendseier mit Weihnachten, das Fest des Einzugs der Frhlingsgttin Ostara mit Ostern, Von Gemeindewegen werden diese in eben jenen Hainen und Wldern unterhalten. Wei sind sie von Farbe. Kein irdischer Dienst hat sie je entweiht. Geschirrt an einen heiligen Wagen, werden sie von dem Priester und dem Könige oder Fürsten des Landes geleitet, die auf das Wiehern und Schnauben achten. Keine andere Weissagung hat mehr Glauben, nicht blo bei dem Volke, sondern auch bei den Vornehmen und Priestern. Denn sie halten jene fr Diener der Götter, die Rosse aber fr deren Vertraute. Noch hat man eine andere Art, die Zukunft zu erforschen, durch welche man den Ausgang eines ernsten Krieges zu erraten sucht. Einen Kriegsgefangenen des Volkes, mit dem man im Streite liegt, irgendwie aufgegriffen, lassen sie mit einem Auserwhlten aus ihren Genossen, jeden in den Waffen seines Landes, kmpfen. Der Sieg des einen oder des andern wird als Vorbedeutung fr die Entscheidung angesehen. 1*

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

5. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 48

1904 - Habelschwerdt : Franke
48 eine der Hauptursachen ihrer zunehmenden politischen Schwche. Begrndet war dieser Partikularismus allerdings in der durch Berg und Meer bedingten Zerspaltung des Landes in kleine Landschaften. Die Enge derselben hat ferner dazu beigetragen, da die durch Handel und Seefahrt rasch aufblhenden Städte zeitig das Ubergewicht der das platte Land gewannen: es fehlten weite Flchen, in denen ein krftiger Bauernstand und ein mchtiger Landadel, die konservativen (conservare = bewahren, erhalten) Elemente staatlicher Ent-Wicklung, sich frei entfalten und ausleben konnten. Als daher den griechischen Stadtstaaten zum erstenmal ein Fichenstaat gegenbertrat, der ihnen zwar an Kultur und Geistesbildung nachstand, an politischer Kraft aber berlegen war, mute ihre staatliche Selbstndigkeit gefhrdet erscheinen. Dieser Flchen-staat war Mazedonien. Nrdlich von Thessalien gelegen, ist Mazedonien das Gebiet breiter Flutler, deren grtes das des Strymon ist. Die Mndung der Flsse weist das Land auf das gische Meer und auf die Teil-nhme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Knigtum; ein kriegerischer Adel und ein freier Bauernstand waren die Grund-Pfeiler seiner Kraft. Nach langen Parteikmpfen kam im Jahre 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend hatte er als Geisel im Hause des Epaminondas in Theben gelebt und hier griechische Bildung, aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen gelernt. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er ungewhnliche Schlauheit und Energie. Er sttzte sich auf ein gut geschultes Heer, das dem griechischen nachgebildet war, (mazedonische Phalanx, eine 1216 Mann tiefe, in langer Front aufgestellte, fest geschlossene Truppenmasse) und suchte sich in die griechischen Hndel einzumischen, indem er sich als Friedensvermittler aufspielte. Gelegenheit dazu bot ihm zunchst der heilige Krieg gegen Phocis, 355346. Die Phocier hatten Lndereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und wurden eine gefhrliche Macht. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Mazedonien zu Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnckigem Widerstande. Als er aber durch die Thermopylen nach Hellas vordringen wollte, traten ihm die Athener erfolgreich entgegen. Er begngte sich mit Thessalien als dem bergangslande nach Hellas. Die Phocier wurden zur Zahlung von 60 Talenten verurteilt, und Philipp erhielt ihre beiden Stimmen im Amphiktyomnbunde. Philipp verfolgte neben der Eroberung Griechenlands vor allem das Ziel, freien Zugang zum gischeit Meere zu erlangen und zu diesem Zwecke die griechischen Städte auf der Halbinsel Chalcidice zu besetzen. Der Fall des mchtigen Olynth enthllte seine Absichten den Athenern; das Haupt der Patriotenpartei, Demosthenes, fand Gehr beim Volke, und man entschlo sich zu einer krftigeren Abwehr der drohenden Gefahr. Demosthenes, 384 geboren, war der Sohn eines

6. Alte Geschichte - S. 77

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
77 Der Sieg der Thebaner war jedoch erfolglos, weil Epaminondas tdlich verwundet war. Seiner beiden tchtigsten Feldherren beraubt, sank Theben von seiner Hhe, aber kein Staat war mchtig genug, die Hegemonie an sich zu reien. Eine allgemeine Erschpfung war die Folge dieses Krieges. C. Die Begrndung der maredonischen Hegemonie durch Philipp Ii. Philipp von Maeedonien vom Regierungsantritt bis zur Eroberung Olynths. Die Einigung Griechenlands, die weder das oligarchisch regierte Sparta. noch die demokratischen Staaten Athen und Theben zustande gebracht hatten, erreichte die Monarchie Macedoniens. Die dnne Bevlkerung des Knigreichs bestand in dem gebirgigen Innern aus barbarischen Stmmen, während die Flutler und die Kste ein den Hellenen verwandter Volks-stamm bewohnte. Durch einen trotzigen Adel und husige Thronstreitigkeiten war das Knigtum bis zur Zeit des Deceleischen Krieges machtlos gewesen. Von groer Bedeutung wurde die Regierung Philipps Ii. 359336. 359-336 Grndung eines starken Knigtums in Macedonien. Philipp war ein sowohl als Feldherr als ganz besonders als Staatsmann bedeutender Fürst, der mit Gewalt oder List, Versprechungen und Bestechungen zum Ziele zu gelangen suchte. Die Erfindungen des Jphikrates und Epaminon-das bildete er bei seinem Fuvolk, das in Phalangen zerfiel, weiter aus. Er stellte es gewhnlich 16 Glieder tief auf und bewaffnete es mit 5 Meter langen Speeren, den Sarissen. / Im Anfange seiner Regierung kmpfte er erfolgreich gegen zwei Thronbewerber und die benachbarten Jllyrier und Ponier und entri ihnen das Land bis an den Pindus und den heutigen Schar-Dagh und Rilo-Dagh. ? Nachdem er sein Reich nach Norden und Westen gesichert und abgerundet hatte, nahm er Amphipolis und Pydna, so da nun auch die Griechenstdte auerhalb der Chalcidice ihm gehorchten, und unterwarf Thracien bis zum Rhodope-Gebirge, wodurch die Goldbergwerke des Pangus in feine Gewalt kamen; aus ihnen gewann er jhrlich 1000 Talente. In diesem neuen Gebiete entstand als starke Festung Philippi. Der Vunbesgenofsenkrieg. Die Athener, deren Anrecht auf Amphipolis Philipp ausdrcklich anerkannt hatte, konnten ihm keinen ernst-lichen Widerstand leisten, weil sie in einen schweren Krieg gegen 357-355 ihre Bundesgenossen verwickelt waren. Besorgnis vor einer An-siedlnng attischer Kleruchen und Widerwille gegen die Zahlung der Bundes-beitrge bewogen Byzanz, Chios, Rhodus und andere zum Austritt, zumal da sie vom karischen Fürsten Mansolns, dessen Residenz Halikarna war,

7. Alte Geschichte - S. 118

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
118 Bndnis mit Hannibal nicht. Im Bunde mit dem Könige Antiochus von Syrien hatte Philipp die gyptischen Besitzungen an der Kste Kleinasiens erobert und auch Rhodus und den König Attalus I. von Pergamum erfolgreich angegriffen. In ihrer Ohnmacht wandten sich die Besiegten an Rom um Beistand. Der unaufhrlichen Kmpfe berdrssig, lehnte das rmische Volk das Hilfegesuch zunchst ab, bis die herrschende Nobilitt in einer zweiten Volksversammlung die Zustimmung durchsetzte. Verlauf des Krieges. Anfnglich fhrten die Rmer, denen sich die Griechen, besonders die tolier, angeschlossen hatten, den Krieg ohne rechten Erfolg, bis T. Quinctius Flamininus die macedonische Phalanx bei 197 Kynoskephal, einer Hgelkette in Thessalien, vernichtete. Im Frieden trat Philipp alle Besitzungen auerhalb Macedouiens ab, lieferte seine Kriegs-schiffe bis auf fnf aus und verpflichtete sich, nur 5000 Soldaten zu halten und ohne Erlaubnis der Rmer auerhalb seines Landes keinen Krieg zu führen. Da die Rmer nach neuen Erwerbungen im Osten noch kein Verlangen 196 trugen, so erklrte der griechisch gebildete Flamininus i. I. 196 auf den Jsthmien alle Griechenstdte, aus denen die macedonischen Besatzungen ab-gezogen waren, fr frei. Damit wurden die Griechen machtlos, und an die Stelle der macedonischen Herrschaft trat der rmische Einflu. 192-190 Der Syrische Krieg (192190). Veranlassung. Inzwischen hatte der König Antiochus von Syrien, ohne sich um seinen Bundesgenossen Philipp von Macedonien zu bekmmern, in Asien bedeutende Eroberungen gemacht. Hierdurch sahen sich Eumenes von Pergamum und die Republik Rhodus in ihrer Selbstndigkeit be-droht. Als nun Antiochus auch in Europa (am Hellespont) festen Fu fate, erhoben die Rmer Einspruch.- Der König setzte aber nach Griechen-land der, gerufen von den toliern, die fr ihre Dienste von Rom wenig belohnt waren, und eroberte Chalcis auf Euba. Verlauf des Krieges. Zum Antiochus hatte sich Hannibal begeben. Er hatte in seiner Vaterstadt die Verfassung in demokratischem Sinne ge-ndert, um alle Volkskrfte zu entfalten, und hatte Karthagos Wohlstand in kurzer Zeit derartig gehoben, da die Rmer den groen Staatsmann zu beseitigen suchten. 1 Daher war Hannibal nach Syrien entflohen und hatte dem Könige geraten, ihm Heer und Flotte zu einer Landung in Italien anzuver-trauen und sich mit Macedonien und Karthago zu gemeinsamem Kampfe zu verbinden. Antiochus willfahrte ihm aber nicht, fondern fhrte nur unge-ngende Streitkrfte nach Griechenland und erlitt daher von den Rmern 191 bei den Thermopylen i. I. 191 eine vollstndige Niederlage. Infolge-dessen gab er sofort ganz Griechenland aus, und die tolier muten Waffen-stillstand schlieen. Im nchsten Jahre setzten die Rmer unter Fhrung des Konsuls L. Cornelius Scipio nach Kleinasien der; sein Bruder, der Sieger von

8. Alte Geschichte - S. 120

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
120 so da die Rhodier es wagten, sich dem Staate als Friedensvermittler an-zubieten. Da erkannte der Senat, da eine krftigere Kriegsfhrung ntig sei und sandte den L. milins Paullus, den Sohn des bei Cann ge-sallenen Konsuls, mit Verstrkungen gegen Perseus. Nachdem er die Dis-168 ziplin wieder hergestellt hatte, vernichtete er bei Pydua die macedonische Phalanx. Mit seinen Schtzen, die er aus Geiz zur Anwerbung grerer Truppenmassen nicht verwandt hatte, floh Perseus, wurde aber gefangen und zierte dann zu Rom den Triumphzug seines berwinders. Auch Jllyrien wurde schnell erobert. Folgen. Macedonien wurde fr frei" erklrt, d.h. in vier Republiken geteilt, denen jeder Zusammenhang und Verkehr (conubium und commercium) untersagt war; die Hlfte der Steuern mute als Tribut nach Rom gezahlt werden. Hierauf gingen die Rmer mit den macedonischen Bundesgenossen und mit ihren unzuverlssigen Freunden ins Gericht. Jllyrien wurde in drei Republiken geteilt; Epirns wurde geplndert und 150000 Einwohner in die Sklaverei verkauft. 1000 der vornehmsten Acher muten als Geiseln nach Italien gehen. Unter ihnen befand sich der Geschichtsschreiber Poly-bius, dem wir die Kenntnis dieser Zeit besonders verdanken. Rhodus verlor zur Strafe fr seine Vermittlungsvorschlge den grten Teil seiner festlndischen Besitzungen, und sein Handel erlitt durch die Erffnung eines Freihafens zu Delos schweren Schaden. Mit der Schlacht bei Pydna war der letzte groe Widerstand gegen Roms Oberherrschaft im Osten gebrochen. Dem Willen des rmischen Senates widersetzte sich niemand. Zugleich legte milins Paullus so viel Geld in den Staatsschatz, da in Zukunft keine Vermgens-stener mehr wie bisher in Kriegszeiten erhoben wurde. C. Die Verwandlung der abhngigen Reiche in Provinzen. 148-146 Der vierte Macedonische Krieg (148146) und die Unterwerfung Griechenlands (146). Mit der Zerstckelung ihres Landes und mit der republikanischen Ver-sassung waren die knigstreuen Macedonier derartig unzufrieden, da ein Abenteurer (Andriskus), der sich fr einen Sohn des Perfens ausgab (der Pfeudo-Philipp), die Fahne des Aufruhrs erheben konnte. Er wurde aber leicht besiegt und gefangen genommen, und Macedonien mit dem 146 sdlichen Jllyrien, Epirus und Thessalien wurde in eine rmische Provinz verwandelt. Gleichzeitig suchten die Acher ihre Unabhngigkeit wieder zu erlangen, aufgestachelt durch den Rest der Geiseln, die die Rmer endlich in die Heimat

9. Alte Geschichte - S. 71

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Die ehemaligen Bundesgenossen Athens, die in Sparta den Beschirmer ihrer Freiheit im Gegensatze zu dem tyrannischen Athen gesehen hatten, sahen sich in ihren Hoffnungen getuscht; sie muten zahlen wie bisher. In ihren Stdten waren auf Lysauders Veranlassung Regierungen von zehn Mnnern (Dekarchieen) eingerichtet, denen spartanische Vgte zur Seite standen. Die herrschenden Oligarchen waren wie die Befehlshaber der Truppen gewaltttig, und es gab in Sparta keinen Gerichtshof gegen ihre Willkr wie einst zu Athen. Dazu waren die Spartaner jeder hheren Bildung bar. Die fhrende Stellung hatte sich Sparta im Bunde mit dem Landesfeinde erworben. Der Einflu des Groknigs wurde immer grer, während Athen seine Bundesgenossen gegen die Perser gesttzt hatte. So sehnten sich alle Staaten nach einer nderung der-artiger Zustnde, fr die keiner gelitten und gestritten hatte. Es kam bald zu neuen Kriegen, die mit einer Zersplitterung Griechenlands endeten. Dritter Zeitraum. Der Verfall der griechischen Staaten 404-338. A. Die spartanische Hegemonie 404379. Die Herrschaft der dreiig Tyrannen in Athen. Die Errichtung der Oligarchie. Nach der bergabe Athens suchten die Oligarchen die demokratische Verfassung zu beseitigen und die Verfassung der Vter wieder herzustellen". Zu dem Zwecke riefen sie Lysander von Samos, das sich lnger als Athen gehalten hatte, herbei. Durch seine Ein-Wirkung wurde die oberste Regierungsgewalt an 30 Männer, Tyrannen", bertragen; unter ihnen waren Theramenes und Kritias die bedeutendsten. Zur Sicherung ihrer Herrschaft baten sie in Sparta um eine Besatzung, und 700 spartanische Hopliten besetzten die Akropolis. Jetzt konnten sie die an-gesehensten demokratisch gesinnten Brger und die reichsten Metfen hinrichten und ihre Gter einziehen. Tod des Theramenes. Als sich Theramenes ans Klugheitsrck-sichten dieser Schreckensherrschaft widersetzte, wurde er selbst von dem rck-sichtslosen und gewaltttigen Kritias des Verrats angeklagt und mute den Giftbecher trinken. Zu groer Freude gereichte es den Dreiig, da Alcibiades auf einer

10. Theil 4 - S. 447

1880 - Stuttgart : Heitz
Der Kulturkampf in Deutschland, der Schweiz und Italien. 447 das deutsche Vaterland an Macht und Ehre ungekränkt und unbeschädigt das Ziel des Friedens erreichen möge. In der Schweiz war der von der Hierarchie veranlaßte Kampf mit der Staatsgewalt von dieser ebenfalls in energischer Weise aufgenommen worden. Es lag in der Natur des republi-canischen Staatswesens, daß die Betheiligung und Mitwirkung des Volkes dabei lebhafter sichtbar wurde. Genf und das Bisthum Basel waren die Ausgangspuncte des Streites. Der Papst hatte den Canton Genf von der Diöcese Lausanne abgezweigt und den Pfarrer Mermillod in Genf zum dortigen Bischof ernannt. Der Staatsrath des Cantons verweigerte dieser Maßregel seine Anerkennung, und als darauf Mermillod vom Papste als apostolischer Vicar mit den Rechten eines Bischofs eingesetzt wurde, erklärte der Bundesrath, die oberste Behörde der Schweiz, daß eine solche ohne die Zustimmung der Staatsbehörde vorgenommene Veränderung in der kirchlichen Verfassung des Cantons null und nichtig sei. Mermillod beharrte bei seiner päpstlichen Beauftragung und wurde darauf aus der Schweiz ausgewiesen. Der Canton Genf stellte nun durch ein Gesetz fest, daß die Wahl neu anzustellender Pfarrer von den katholischen Bürgern vorzunehmen sei, daß sie dem Staate den Eid leisten und von ihm besoldet werden sollten. Auch in andern Kantonen schritt man zu ähnlichen Maßregeln. Im Bisthum Basel hatte der Bischof Lachat, dessen Wohnsitz in Solothurn war, einen Pfarrer abgesetzt, weil derselbe das Dogma von der Unfehlbarkeit nicht annehmen wollte. Darüber war der Bischof nicht nur mit der Gemeinde des Pfarrers, sondern auch mit den Behörden von Solothurn in Widerspruch gerathen. Das neue Dogma wurde von letzteren nicht anerkannt, und als Bischof Lachat dasselbe dennoch verkündigen ließ, erfolgte seine Absetzung und später auch die Aufhebung des Domkapitels von Basel. Ultramontaner Widerspruch fehlte freilich auch in der Schweiz nicht. Im Berner Jura mußte eine ganze Anzahl Geistlicher, welche den vaterländischen Gesetzen sich nicht fügen wollten, abgesetzt werden. Aber in dem größeren Theile der Schweiz wurde das Verlangen nach dem Ende der geistlichen Abhängigkeit von Rom laut ausgesprochen; es solle, forderte man, ein schweizerisches Nationalbisthnm ohne alle Mitwirkung Roms errichtet werden. Die Erreichung eines solchen Zieles lag jedoch noch in der Ferne; vorläufig ge-
   bis 10 von 13 weiter»  »»
13 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 13 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 7
5 0
6 0
7 0
8 0
9 1
10 2
11 0
12 1
13 0
14 6
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 2
24 0
25 3
26 0
27 1
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 0
37 2
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 0
44 1
45 1
46 1
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 66
2 64
3 10
4 16
5 0
6 5
7 20
8 3
9 52
10 7
11 2
12 2
13 22
14 43
15 1
16 32
17 167
18 1
19 5
20 3
21 18
22 269
23 34
24 3
25 18
26 18
27 1
28 8
29 4
30 2
31 95
32 6
33 6
34 2
35 19
36 1
37 11
38 0
39 16
40 5
41 12
42 9
43 59
44 2
45 40
46 1
47 3
48 2
49 5
50 2
51 0
52 24
53 25
54 15
55 20
56 5
57 9
58 55
59 12
60 6
61 0
62 0
63 10
64 0
65 20
66 7
67 1
68 33
69 15
70 5
71 48
72 9
73 7
74 3
75 17
76 5
77 80
78 7
79 1
80 5
81 9
82 62
83 5
84 2
85 1
86 11
87 9
88 23
89 10
90 20
91 13
92 90
93 19
94 45
95 7
96 6
97 0
98 23
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 9
1 4
2 6
3 8
4 73
5 102
6 4
7 292
8 3
9 38
10 38
11 7
12 9
13 5
14 0
15 7
16 90
17 1
18 62
19 74
20 1
21 16
22 28
23 1
24 4
25 3
26 26
27 6
28 0
29 44
30 9
31 7
32 2
33 190
34 2
35 69
36 0
37 3
38 37
39 139
40 50
41 1
42 2
43 10
44 61
45 1
46 4
47 14
48 57
49 20
50 15
51 4
52 132
53 2
54 492
55 57
56 3
57 17
58 25
59 99
60 52
61 56
62 131
63 22
64 26
65 63
66 2
67 108
68 4
69 3
70 0
71 66
72 10
73 72
74 10
75 18
76 8
77 47
78 18
79 56
80 183
81 63
82 11
83 1
84 1
85 7
86 3
87 7
88 99
89 3
90 1
91 74
92 7
93 10
94 1
95 0
96 2
97 39
98 50
99 130
100 86
101 1
102 17
103 43
104 3
105 12
106 12
107 2
108 8
109 0
110 10
111 8
112 19
113 4
114 7
115 8
116 7
117 2
118 15
119 5
120 2
121 31
122 10
123 8
124 2
125 5
126 18
127 35
128 71
129 8
130 3
131 26
132 39
133 8
134 4
135 2
136 148
137 2
138 4
139 0
140 17
141 2
142 33
143 38
144 16
145 346
146 7
147 4
148 177
149 1
150 41
151 118
152 16
153 5
154 18
155 70
156 36
157 135
158 64
159 3
160 0
161 16
162 4
163 7
164 1
165 80
166 80
167 21
168 1
169 17
170 14
171 93
172 26
173 40
174 22
175 27
176 57
177 179
178 0
179 28
180 2
181 15
182 97
183 188
184 4
185 3
186 15
187 4
188 22
189 1
190 0
191 33
192 20
193 1
194 72
195 1
196 15
197 35
198 2
199 28