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Philipp Feindseligkeiten gegen den König Attalus, gegen die
Republik Rhodus und die Athener verübte, wandten sich diese
hülfeflehend nach Rom. Ein solcher Antrag kam dem Senate
höchst erwünscht, und der Krieg gegen Macedonien ward sofort
beschlossen.
Die beiden ersten Jahre des Krieges gingen ohne Entschei-
dung vorüber. Philipp behauptete sich gegen alle Angriffe und
ließ das ihm am meisten verhaßte Athen noch einmal seine ganze
Rache fühlen. Erst mit dem Jahre 198, als der schlaue und
gewandte Consul Titus Quinctius Flamininus den Ober-
befehl führte, nahm der Krieg eine erfolgreiche Wendung. Die-
ser vertrieb zuerst die Macedonier aus Epirus und dem südlichen
Griechenland, während sein Bruder Lucius mit der vereinten
Flotte der Römer, der Rhodier und des Königs Attalus die
Insel Euböa angriff und größtentheils eroberte. Die Ätolier
traten auf die Seite der Römer, und die Achäer folgten, auf
eine von den Römern an sie ergangene Aufforderung, diesem
Beispiele. Auch Theben und mit diesem fast ganz Böotien wurde
für das Bündniß mit Rom gewonnen. Dennoch verlor Philipp
den Muth und die Hoffnung des Sieges nicht. Im Jahre 197
kam es bei Kynoskephalä in Thessalien zu einer großen
Schlacht, die über Makedoniens und Griechenlands Schicksal ent-
schied. Philipp wurde gänzlich geschlagen und empfing nun aus
der Hand des Siegers den Frieden unter folgenden harten Be-
dingungen: „Er verzichtet auf alle bisher von ihm besetzten Städte
in Griechenland und Kleinasien, liefert den Römern seine Flotte
bis auf zehn Fahrzeuge aus und löset sein Heer bis auf fünf-
hundert Bewaffnete aus. Ohne Roms Einwilligung führt er
keinen Krieg, zahlt eine Buße von tausend Talenten und schickt
seinen jüngeren Sohn Demetrius als Geißel nach Rom."
So ward durch Roms Macht Macedonien von seiner Höhe
gestürzt, und Griechenland für unabhängig und frei erklärt.
Flamininus selbst ließ den bei den isthmischen Spielen versammel-
ten Griechen diese Freiheit feierlich verkünden. Aber so uner-
wartet kam ihnen ein solches Geschenk aus Römerhand, daß sie
ihrem eigenen Ohre nicht trauetcn und den Herold baten, den
Beschluß noch einmal zu verlesen. Da aber hallte Alles rings-
um wieder von Jubel und Lobpreisungen des hochherzigen römi-
12*
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Philipp Titus_Quinctius_Flamininus Philipp
den_Muth Philipp Philipp Flamininus
Extrahierte Ortsnamen: Rom Macedonien Athen Epirus Griechenland Theben Rom Thessalien Makedoniens Griechenlands Griechenland Kleinasien Rom Macedonien Griechenland
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Jetzt htte Alcibiades mit einer Mannschaft die Tyrannen pltzlich berfallen mssen! Aber diese, die sich vor ihm mehr, wie vor allen Athenern zusammen frchteten, hatten ihn nicht aus den Augen gelassen; sie trachteten ihm nach dem Leben. Das merkte der Schlaue und entwischte aus seinem Hinterhalte. Er wenbete sich an den persischen Statthalter Pharnabzus, der ihn freitnblich aufnahm und ihm ein einsames Schlo zur Wohnung gab. Doch Mb wrbe der Statthalter an ihm ein Verrther. Auf die bringenbe Forberung der Spartaner, ba er ihnen gem der jetzigen Freunbschast mit den Persern cibiabe, ihren grten Feind, entroeber tobt ober lebenbig berliefere, schickte er Bewaffnete ab, die ihn ermorben sollten-Als diese an seine Wohnung kamen, berfiel sie eine entsetzliche Angst; sie wagten es nicht, hineinzubringen. Sie legten heimlich in der Nacht rings herum Feuer an, um ihn lebenbig zu verbrennen. Alcibiabes erwachte. Er sprang auf und strzte sich, das Schwert in der Hand, mitten durch die Flammen. Da flohen die Feinde erschrocken bavon. Ans der Ferne aber schssen sie einen Hagel von Pfeilen auf ihn ab. Hiervon burchbohd starb der Mann, befferi Charakter im Guten wie im Schlimmen ein treues Abbild des bamaltgen athenischen Volkes war.
Vertreibung der Tyrannen durch Thrasyblus. Jeboch nherte sich das groe Trauerspiel in Athen seinem Ende. Nur acht Monate bauerte die Schreckensregierung der Dreiig. Thrasyblus, einer der Gechteten, warb der Netter seiner Saterstabt. Mit einer Schar vertriebener Mitbrger, die in Theben eine freundliche Aufnahme gefunbett hatten, berfiel und eroberte er die attische Grenzfeste Phyl. Dahin strmten jetzt so viele Verbannte und ttnzufriebene, ba er sich auch balb des Hafens Pyrus bemchtigte, wo die Tyrannen eine groe Nieberlage erlitten. Und als nun der Sieger die spartanisch gesinnten Brger Athens zur Vershnung mit den brigen aufforberte, ba flohen am folgenbett Tage die Tyrannen vor Schrecken nach Eleusis. Unter der Vermittlung
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Gebirge. Zwanzigtausend Perser folgten, berstiegen heimlich die Waldhhen und fielen den verrathenen Griechen in den Rcken. Da war alle Rettung dahin. Leonidas sandte fast alle, die nicht Spartaner waren, zurck, auf da sich Jeder seiner Stadt und anderen Gefahren des Vaterlandes erhalte. Die Thespler je-doch, siebenhundert an der Zahl, waren durch nichts zu bewegen, ihn zu verlassen; nur die Thebner muten bleiben als Geiel fr die Treue ihrer Landsleute. Leonidas selbst opferte, um zuvor seine und seiner Gefhrten Todtenfeier zu begehen, in seinem Knigskleide den Gttern von Sparta, a mit seinen dreihundert Spartanern, alle bestens geschmckt, und ging nun selbst zum Angriffe vor. Mann fr Mann zu sterben entschlossen, fochten die Spartaner und Thespier mit rckhaltsloser Khnheit. Keiner schonte weder sich noch den Feind. Furchtbar rumten ihre Lanzen unter den dichtgedrngten Barbaren auf; selbst die beiden Brder des Terxes strzten zum Tode getroffen in diesem wilden Gedrnge. Den Griechen brachen allmlig die Lanzen; sie muten zu den Schwertern greifen. Da fllt Leonidas, der ihnen voran gekmpft hat, und das Gefecht entbrennt noch heftiger um feinen Leichnam. Es gelingt den Griechen, diesen in ihre Mitte zu ziehen und die anstrmenden Perser viermal mit groem Verluste zurckzuschlagen. Nach der langen, blutigen Arbeit zum Tode ermattet, kmpfen sie noch fort und fori mit der letzten Kraft. Von der Uebermacht berwltigt sinken endlich alle die tapferen Streiter dahin, inmitten der Haufen der erschlagenen Barbaren, mit Lanzen, mit Schwertern, mit Pfeilen wie mit Siegestrophen bedeckt.
Keinem Siege ist ein solcher Ruhm gefolgt, als dieser Niederlage. Den gefallenen spartanischen Helden wurde in der Folge die Inschrift gesetzt:
Wanderer, sag's zu Sparta, da, feinen Gesetzen gehorsam, wir erschlagen hier liegen."
Ein Lwe von Stein zeigte dem einsamen Wanderer in der Berg^chlucht auch die Sttte, wo Leonidas selbst, der Lwe des Tages, gefallen war.
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hob sich dasselbe unter Philipp Ii. Dieser war ein schlauer König und Meister in der Kriegskunst. Er vervollkommnete zuerst den Phalanx, dessen eigentlicher Erfinder Epaminondas war. Dieser Phalanx bestand aus einer Schar schwerbewaffnet ten Fuvolkes, das in der Tiefe sechzehn Mann hoch stand und in der Lnge gewhnlich fnfhundert Mann, oft mehr oft weniger, hatte. Ihre Hauptwaffe war ein Speer von achtzehn bis ein und zwanzig Fu Lnge, welchen die fnf vorderste^ Glieder vorgestreckt hielten, wie unsere Solduten die Bajonnete-Die brigen elf Glieder hielten ihre Schilder der den Kpft" und Schultern der Vorderen und machten die feindlichen schsse unntz. Das war der Phalanx, durch welchen die W cedonier allen Vlkern bald so furchtbar wurden, der sie von einem Siege zum anderen fhrte. Hiermit unterwarf sich W' lipp zuerst die nchsten Grenzvlker, die Thessalier und die Thracier. In Thracien verlor er bei der Belagerung der crtabt Met Hne auf sonderbare Art ein Auge. Ein gewisser Aster bot ihm Hier seine Dienste an, als ein so vortrefflich^ Schtze, da er Vgel im schnellsten Fluge treffen knne. Gut/' I erwiederte er spttisch, sobald ich mit den Sperlingen Krieg ! anfange, sollst du Dienst bei mir hoben!" Der beleidigte schtze begab jich in das belagerte Methone und scho eineit mit den Worten: in Philipp's Auge" bezeichneten Pfeil gerade in des Knigs Auge.
Nach Unterwerfung dieser Völker richtete Philipp seinen Blick auf die Griechen. Es frenete ihn ungemein, da sie 0 durch unaufhrliche Zwiste und Kriege einander schwchten ihm seinen Eroberungsplan selbst befrdern halfen. Jed^ Mittet, sich in ihre Angelegenheiten zu mischen, war ihm red)t-1 Vorzglich wirkte er durch Bestechung. Sein Grundsatz war' keine Mauer sei so hoch, da nicht ein mit Gold belaben^ Esel hinber kommen knne.
Schlacht bei Chronea (338). Unglcklicher zogen ihn die Griechen selbst in ihre Hnbel. Die Theban^
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii Philipp Philipp Philipp
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ter den Mauern Athens werde ich ihnen schon zeigen," sprach Alexanber, da ich Mann bin!" und brach mit seinem Heere auf. Das Gercht hiervon stellte sogleich die Nuhe wieber her; Alle hulbigten ihm. Jetzt eilte er zurck und unterwarf sich mtfer harten Kmpfen die Völker im Narben und Westen. Pltzlich verbreitete sich das Gercht, Alexanber sei umgekommen. Da war ein Jubel in Griechenland Feste wrben gefeiert und Opfer gebracht. Die Thebaner tbteten sogar den macebonischen Befehlshaber ihrer Stadt und verjagten die W Satzung. Aber blitzschnell stanb Alexanber vor ihren Thoren und zeigte ihnen, ba er noch lebe. Denn als sie ihm auf seine Aufforberung, sich zu unterwerfen, eine kecke Antwort gaben, I itahnt er mit stiirmenber Hand die Stadt und zerstrte sie von Grunb aus. Nur das Hans des Dichters Pinbar verschonte er, weil dieser in so schnen Liebern die Sieger in den griechischen Kampfspielen besungen hatte.
Ein so frchterliches Beispiel der Strenge verbreitete Schrecken der ganz Griechenland Alle beugten sich vor dem gewaltigen Sieger und gelobten Gehorsam. Alexander verzieh Allen und ging nach Korinth, zur allgemeinen Versammlung der Griechen, um sich, wie einst sein Vater, zum Oberanfhrer der Griechen gegen die Perser ernennen zu lassen. Die Spartaner waren wieber die einzigen, die von seiner Vefehlshaberschaft nichts u"ssw wollten. Wir sind gewohnt," lieen sie ihm sagen, aitbere zu führen, nicht uns führen zu lassen." Sie nahmen keinen Theil an dem Zuge.
Hier zu Korinth lebte bamals ein sehr weiser, aber auch sehr sonberbarer Mann, mit Namen Diogenes. Den Grund-satz des Sokrates, der Mensch msse so wenig als mglich be-brfen, trieb er in's Lcherliche. Er trug einen langen Bart, einen zerrissenen Mantel, einen langen Ranzen auf dem Rcken und wohnte in einer Tonne. Einen hlzernen Becher hatte er weggeworfen, als er einen Knaben Wasser aus der hohlen .yaitb trinken )ah. Alexanber hatte Lust!, den Sonberling zu
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexanber
Extrahierte Ortsnamen: Westen Griechenland Griechenland Korinth
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f
mit den herrlichsten Gebuden. Gleich groß zeigte er sich im Kriege. Er eroberte Dacien (die Moldau, Walachei und Siebenbrgen), nahm den Part Hern Armenien, Assyrien und zog als Sieger, wie ein zweiter Alexander, in den Lndern Asiens umher. Seine Thaten verewigt eine zu Rom noch vor-handene hundert fnfzehn Fu hohe Denksule, unter welcher seine Asche ruhet.
Hadrinus (117 bis 138) war mehr auf Beschtzung, als Erweiterung der Reichsgrenzen bedacht. Daher gab er die Eroberungen seines Vorgngers im Osten wieder auf. Er pflegte die Knste des Friedens und umgab seinen Thron mit Gelehrten und Knstlern. Vor allem liebte er Griechenland als die Wiege der rmischen Cultur, und Athen verdankte ihm -"viel. Sieben Jahre lang durchreisete er, grtenteils zu Fue, alle Provinzen seines Reiches, und herrliche Denkmale der Kunst erhoben sich auf dieser Friedensbahn. In Rom errich-Ute er ein groartiges Grabmal, die Hadriansburg, welches die Grundlage der jetzigen Engelsburg bildet. In Thracien, am rechten Ufer des schiffbaren Hebrus, erbauete er eine Stadt, die noch jetzt seinen Namen, Hadrianopel, d. i. Hadrian's Stadt, fhrt.
123. Antoninus Pius. Marcus Aurelius.
Antoninus, mit dem Beinamen Pius, d. i. der Fromme (138 bis 161), war noch friedlicher gesinnt, als sein Vorgnger. Whrend seiner milden, geruschlosen Regierung verbreitete er als ein wahrer Vater seiner Untergebenen berall Glck und Segen. Ich will lieber einem Brger das Leben erhalten, als tausend Feinde tdten!" war das schne Wort, mit welchem er jede Aufforderung zu unnthigen Kriegen zurckwies. Den benachbarten Knigen galt jedoch sein Wort wie ein Befehl, und die entferntesten Völker whlten ihn vertrauensvoll zu ihrem Schiedsrichter. Seine eigenen Unterthauen wrben durch sein Beispiel zu ebeler Gesinnung und That erhoben. Jahr-
24*
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Marcus_Aurelius
Extrahierte Ortsnamen: Armenien Assyrien Asiens Griechenland Athen Rom Engelsburg
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Vergebens! keine Stadt wollte den Kampf gegen die Perser vagen; nur das kleine Plat in Botien schickte tausend Mann. Die Athener stellten neuntausend und bewaffneten in der Roth ihre Sklaven. Klein und unbedeutend war freilich dieses Huflein, aber fest entschlossen, fr Freiheit und Vater-lanb Alles zu wagen, gebt in Kampfspielen aller Art, einig untereinander und voll Vertrauen zu Miltiades, ihrem An-sichrer, dazu mit festen Rstungen und tchtigen Waffen ver-sehen. Sie zogen einige Meilen von Athen bis zum Flecken Marathon dem Feinde entgegen.
52. Schlacht bei Marathon (490 vor Chr.).
Miltiades.
Hier, in einer groen Ebene, waren die Perser gelagert, und die zahllosen Massen ihrer Reiter und Fugnger ver-bfierten weithin den ganzen Raum, der sich lngs der Mee-resffte hinzieht. Eine pltzliche Angst berfiel die Athener; k wollten schon nach Hause zurckkehren. Aber Miltiades hielt ne zurck, befeuerte alle mit neuem Mut he und gab rasch das Zeichen zum Angriffe. Und in vollem Laufe rannte das Huf-lein, dicht geschlossen, auf die hhnenden Barbaren los. W-ihend war der Kampf. Die griechischen Sklaven in der Mitte Wichen zurck, aber an beiden Flgeln drangen die Athener und Plaler siegreich voran, trieben die Feinde vor sich hin und eilten dann den Sklaven zu Hlfe. Da war die Flucht her Perser allgemein. Alles strzte voll Entsetzen durch- und bereinander nach der Kste und warf sich in die Schiffe. Die neureichen Athener verfolgten die Fliehenden und verbrannten noch sieben ihrer Fahrzeuge. In der Verzweiflung wagten die Verser noch einen Versuch. Sie segelten eiligst um das attische Vorgebirge Smnum, das unbesetzte Athen zu berrumpeln. der Miltiades hatte ihren Plan gemerkt. Als die Perser an-'amen, stand er schon mit seinem Heere auf einem Hgel vor der Stadt schlagfertig da. Erschrocken schifften jetzt die Perser
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fragte er den Diener. Du mut," erwiederte dieser, nach dem Trinken auf- und abgehen, bis dich eine Mdigkeit ber-fllt; dann legst du dich nieder." Und mit ruhiger Miene nahm Sokrates den Becher, betete zu den Gttern, setzte ihn an den Mund und trank ihn aus. Da fingen seine Freunde laut zu roeinen an. Still doch!" sagte Sokrates, darum habe ich ja diesen Morgen die Weiber von mir gelassen." Jetzt ging er auf und ab; dann legte er sich gelassen nieder; das Gift fing an zu wirken, seine Fe wurden schon kalt, Leben war nicht mehr sichtbar. In trauriger Stille standen seine Jnger um ihn herum. Pltzlich schlug er die Augen auf. Freunde," sprach er mit sterbender Stimme, ich bin dem Aesklap noch einen Hahn schuldig, opfert ihn doch ja!"*) Einer neigte sich zu ihm und fragte, ob er ihm fnst noch etwas aufzutragen habe. Er antwortete nicht mehr.
So starb der unschuldige Sokrates im Jahre 399 v. Chr.
; Erst nach seinem Tode sahen die Athener ihr groes Unrecht ein. Die ganze Stadt war in Trauer, als wrde in jedem Hause ein Todter beweint. Seinen Hauptanklger oerurtheilten sie zum Tode, die brigen jagten sie aus dem Lande. Ihm aber errichteten sie eine prchtige Statue und verehrten ihn fast wie einen Gott. Seine Schler, unter denen Xenophon und Plato die berhmtesten sind, breiteten schriftlich und mndlich seine trefflichen Lehren unter die Menschen aus.
64. Sparta's abermalige Obergewalt in Griechenland und ihr Mibrauch.
Als die bermthigen Athener von den Spartanern ge? demthigt waren, erhob sich ein Jubel in ganz Griechenland.
*) Wenn der Grieche von einer Krankheit genas, so opferte er dem Aesknlap, dem Gotte der Heilkunde, ans Dankbarkeit einen Hahn. Sokrates betrachtete das Leben hier als eine Krankheit, von welcher der Mensch durch den Tod befreiet werde.
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Schlacht bei Leuktra (371). Dieser biedere Held stand jetzt an der Spitze des thebanischen Heeres und rckte den Spartanern khn entgegen. Sein Freund Pelopidas befehligte eine besondere Abtheilung thebanischer Jnglinge, die heilige Schar genannt, welche sich durch einen feierlichen Eid verbun-den hatte, zu siegen oder zu sterben. Bei dem Stdtchen Leuk-tra in Botien stieen die Thebaner auf ein groes fpartani-sches Heer. Mustervoll stellte Epaminondas sein Huflein gegen dasselbe auf. Um nicht von der greren Zahl berflgelt zu werden, lie er es in einer schrgen keilfrmigen Richtung ge-gen dasselbe anrcken. Das Eigenthmliche dieser schrgen Schlachtordnung, durch welche auch der König von Preußen, i Friedrich der Groe, im siebenjhrigen Kriege die Schlacht bei Zeuthen (1757) gewann, besteht darin, da der Feind, auf einem Punkte mit Uebermacht angegriffen, sein Heer nur vereinzelt wirken lassen kann. Die spartanischen Schlachtreihen wurden durchbrochen, ihr König niedergehauen, mit ihm die Scharen seiner Getreuen. Da wichen die Spartaner bestrzt zurck und suchten ihr Heil in der Flucht. Durch diesen Herr-lichen Sieg gewann Theben einen groen Einflu in ganz Griechenland. Im Norden trat Pelopidas als Schiedsrichter auf und ordnete sogar die Thronfolge in Macedonien.
Als die Nachricht von dieser Niederlage nach Sparta kam, waren die Spartanerinnen, deren Shne sich durch feige Flucht gerettet hatten, uerst traurig; sie mochten sich vor Scham nicht sehen lassen. Diejenigen aber, deren Shne gefallen waren, erschienen frhlich, mit Blumenkrnzen geschmckt, auf dem Markiplatze, umarmten sich und wnschten sich Glck, dem Vaterlande so heldenmthige Shne geboren zu haben. Man war jetzt in groer Verlegenheit, wie man mit den Flchtlingen verfahren solle; denn das Gesetz des Lykurgus verurtheilte sie zu den hrtesten Strafen. Aber in dieser Zeit der Noth bedurfte man der Krieger zu sehr; deshalb sagte der eine König: O, lasset das Gesetz lieber fr heute schlafen, morgen aber in
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Extrahierte Personennamen: Mustervoll Friedrich_der_Groe Friedrich
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aller Strenge wieder erwachen!" Hiermit hatte es sein Bewen-den, die Flchtlinge wurden begnadigt.
Schlacht bei Mantinea (362). Der khne Eparninon-das suchte hierauf die Spartaner in ihrem eigenen Lande auf- j Er fiel in den Peloponnes ein und nahm ihnen hier eine Stadt nach der anderen weg. Auch die Messenier rief er zum Frei-heitskampfe auf und freudig erhob sich das gedrckte Volk aus seinen Ruf. Die Spartaner geriethen in die grte Noth und sprachen sogar ihre alten Feinde, die Athener, um Hlfe an. Diese verbanden sich wirklich mit ihnen, aus Neid der das groe Glck Thebens. Epaminondas verlor jedoch den Muth nicht; er unternahm vielmehr ein noch khneres Wagstck und griff Sparta selbst an. Und beinahe htte er es erobert; er war schon bis auf den Marktplatz vorgedrungen. Hier aber mute er endlich der verzweifelten Gegenwehr weichen und zog sich bis in die Mitte des Peloponnes zurck. Bei der Stadt Mantinea machte er Halt. Hier kam es im Jahre 362 zn einer blutigen Schlacht. Die Spartaner fochten wie Verzwei-feite, desungeachtet muten sie weichen. Epaminondas drang mit Ungestm in ihre Reihen ein und warf alles der den Haufen. Da traf ihn pltzlich ein feindlicher Wurfspie, dessen eiserne Spitze in seiner Brust stecken blieb. Ein blutiges Ge-fecht erfolgte nun um den verwundeten Feldherrn; die Seini-gen retteten ihn aber endlich aus dem Gedrnge und brachten ihn in Sicherheit.
Die Nachricht von der Verwundung des Epaminondas machte dem Gemetzel ein Ende. Die Thebaner waren uerst bestrzt und vollendeten nicht ihren Sieg. Epaminondas lebte jedoch noch. Die Thebaner umstanden sein Lager und ze^ flssen in Thrnen. Die Aerzte hatten erklrt, da er sterben winde, sobald man das Eisen aus der Wunde ziehe. Er lie es deshalb so lange stecken, bis er der den Ausgang der Schlacht und der die Rettung seines Schildes beruhigt war. Man reichte ihm den Schild und er kte ihn. Und als man
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