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1. Geschichte des Mittelalters - S. 261

1872 - Münster : Coppenrath
261 lern gefunden. Daher berlie Sigismund diesem auch die erbliche Hauptmannschaft" in der Mark Brandenburg und ver-schrieb ihm zur Sicherung fr den Fall, da das Land zurck-gefordert werde, die Summe von 100,000 Goldgulden. Nur die Kurwrde behielt der Kaiser sich vor. Da aber Friedrich auf dem Concilium zu Kostnitz sich von neuem als der treueste und ntzlichste Diener bewhrt hatte, so trat ihm Sigismund mit Einwilligung der Reichstnde am 30. April 1415 die Marken mit der Kur- und Erzkmmererwrde erblich ab und behielt seinem Hause nur die Wiedereinlsung fr 400,000 Goldgulden vor. Da aber weder Sigismund noch einer seiner Nachfolger diese wieder einlfete, fo blieb seitdem Brandenburg bei dem Hause Hohenzollern, und der Burggraf Friedrich ist demnach der Stammvater des jetzigen preuischen Knigshauses. In ahn-licher Weise verfuhr er, als bald darauf das Kurhaus Sachsen ausstarb. Gegen eine Geldsumme verlieh er das Herzogthum Sachsen mit der Kurwrde dem Markgrafen von Meien, Friedrich dem Streitbaren (1422), womit also das sch-sifche Kurfrstenthum an das wettinfche Haus Meien kam. Kriege zwischen Irankreich und England 73. Die Jungfrau von Orleans (1429). Die gerade Linie der von Hugo Capet entsprossenen Könige von Frankreich war mit den Shnen Philipp des Schnen, desselben, unter welchem der Tempelherrenorden aufgehoben wurde, im Jahre 1328 erloschen, und der Thron vererbte auf die Seitenlinie der Valois, welche 261 Jahre, von 1328 bis 1589, der Frankreich herrschte. Philipp von Valois, der Brudersohn Philipp des Schnen, erffnete diese neue Regentenfamilie.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 173

1872 - Münster : Coppenrath
1 173 empfand Keiner grere Freude, als Philipp August von Frank-: reich. Sogleich fiel er der dessen englische Besitzungen in Frank-reich her. Auch untersttzte er Richard's nichtswrdigen Bruder Johann (der, weil ihm sein Vater keine Provinz ausgesetzt hatte, > Johann ohne Land genannt wurde), damit dieser die Krone I Englands erhalte. Aber der grte Theil der Englnder ver-I abscheuete Johann und sehnte sich nach Richard zurck. Endlich I wurde ihre Sehnsucht auch erfllt. Als nmlich der Papst dem Kaiser mit dem Banne drohete, wenn er seinen kniglichen I Gefangenen, der als Kreuzfahrer unverletzlich sei, nicht losliee, und als auch die Neichsfrsten seine Loslassung in entschiedenem Tone forderten, so mute er sich endlich bequemen. Er lie sich i aber ein Lsegeld von beinahe zwei Millionen Thalern zahlen. So entkam Richard seiner fast zweijhrigen Gefangenschaft*) und eilte nach England zurck. Keiner erschrak mehr, als Jo-: Hann. Er erhielt diese Schreckensnachricht von seinem Bundes-genossen Philipp August mit den Worten: Nehmet euch in Acht, der Teufel ist wieder los!" Voll ngstlicher Besorgni warf er sich seinem ankommenden Bruder demthig zu Fen I und bat um Verzeihung. Richard verzieh ihm gromthig. | Nun wandte er sich gegen die Franzosen, welche die Normandie angegriffen hatten, und besiegte sie in einer entscheidenden. Schlacht. Bald darauf aber wurde er bei der Belagerung eines festen Schlosses durch einen Pfeilschu schwer verwundet. Er | starb an dieser Wunde. Vierter Kreuzzug. Ungeachtet des fruchtlosen Er-folges dieses Kreuzzuges kam elf Jahre nachher auf Betrieb des Papstes Innocenz Iii. ein vierter zu Stande. Im Jahre 1202 schiffte sich ein zahlreiches Heer zu Venedig ein. Dieses rckte vor Constantinopel und nahm die Stadt mit Sturm. Der Graf Balduin von Flandern wurde zum Kaiser eingesetzt. *) Tie Volkssage und die mittelalterliche Tichtkunst haben diese Haft und die Entdeckung von Richard's Kerker durch den Suger Blondel romantisch ausgeschmckt. i

3. Geschichte des Mittelalters - S. 206

1872 - Münster : Coppenrath
206 ihrer eigenen Gewerbthtigkeit, sondern auch mit denen fremder Lnder allsgedehnten Handel trieben. Die Hansa. Das Haupthinderni des freien Verkehrs der Städte unter einander war aber noch immer die Unsicher-heit aller Flsse und Wege. Ueberall lauerten Raubritter den Kaufleuten auf, berfielen und plnderten ihre reich bc> ladenen Wagen und Schiffe. Nur mit stark bewaffneter Hand konnte man sich gegen ihre Rubereien schtzen. Darum ver-einten sich im Jahre 1241 die beiden reichen Städte Lbeck und Hamburg und beschlossen, auf gemeinschaftliche Kosten eine hv waffnete Mannschaft zu unterhalten, welche die Wagen und Schiffe begleiten und beschtzen sollte. Andere Handelstdte sanden die Einrichtung so vernnftig, da sie sich gern diesem Bunde anschlssen. Braunschweig war die erste, welche beitrat; dann folgten Rostock, Wismar, Stralsund und viele andere, so da der Bund znr Zeit seiner grten Strke aus fnf und achtzig Stdten bestand. Im vierzehnten Jahrhundert nahm dieser Stdtebund den Namen Hansa an, von dem altdeutschen Worte Hans", welches Geselle heit, so da hiernach Hansa so viel bedeutet als Gesellschaft oder Bund. Das Haupt dieses groeu Bundes war Lbeck; hier wurden auch die Bundesver-sammlnngen gehalten. Der Bund war in vier groe Quar-tiere getheilt, deren Hauptstdte Lbeck, Branuschweig, Kln und Danzig waren. Selbst auswrtige Staaten bewarben sich um die Gunst dieser deutschen Handelstdte und rumten ihnen bequeme Waarenniederlagen (Stapelpltze) ein. In Rußland hatten sie Nowgorod, in England London, in Norwegen Ber-gen und in Flandern Brgge. Durch eine so umfassende Ver-bindnng wuchs das Ansehen und die Macht der Hansa in solcher Gre heran, da sie es selbst mit mchtigen Knigen aufnehmen konnte. So verlor der schwedische König Magnus durch sie seine Krone. Im Jahre 1421 rstete sie eine Flotte von zweihundert acht und vierzig Schiffen mit zwlstansend Streitern gegen Kopenhagen aus. i

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 237

1861 - Münster : Coppenrath
237 einen Hand den Degen, in der andern ein Pistol, stürzte er wüthend hinaus in den Feind, stolperte aber über seine Spo- ren, fiel hin und wurde nun schnell ergriffen. Die über solchen Muth hoch erstaunten Türken nannten diesen Kampf „Kala- balik" oder Löwenjagd. Nun wurde er nach Bender und von dort nach Demotika gebracht und unter Aufsicht gestellt. Den- noch blieb er, bald unter diesem, bald unter jenem Vorwände, über ein ganzes Jahr und versuchte noch fortwährend, die Pforte gegen Rußland in Waffen zu bringen. Als er aber vernahm, daß die schwedische Reichsversammlung selbst einen Frieden mit Rußland und Polen unterhandle, verließ er, um diesen zu verhindern, augenblicklich die Türkei. Mit allen Beschwerden und Entbehrungen vertraut jagte er voraus mit der Eile eine Kuriers, unter dem Namen Karl Frisch, durch Ungarn, durch Deutschland und erschien, aller Welt zum Er- staunen, im November 1714 vor den Thoren Stralsunds, nachdem er fünf Jahre in der Türkei zugebracht hatte. Friede Zu Uystädt (1721). — Jedoch kehrte sein früheres Glück nicht mit ihm zurück. Er war der Uebermacht seiner Feinde nicht gewachsen. Mehrere Provinzen mußten an die Russen abgetreten werden. Um sich für diesen Verlust zu ent- schädigen, beschloß er, den Dänen Norwegen zu entreißen. Im Jahre 1715 eröffnete er den Feldzug, der aber unglücklich ablief. Der größte Theil seines Heeres wurde das Opfer einer ungeheuren Kälte, die einbrach, er selbst aber bei der Belagerung der Festung Friedrichshall im Süden Norwegens am 10. Dezember 1718*) in den Laufgräben von einer feind- lichen Kugel getroffen. So starb der weit gefürchtete und be- wunderte nordische Held, erst sechs und dreißig Jahre alt, der eigentlich nie regiert, sondern bloß Feldzüge geführt hatte. Mit ihm erlosch Schwedens Ansehen und Ruhm, und Rußland war nunmehr die erste Macht im Norden. Im Frieden von Npstädt 1721 erhielt dieses von Schweden die schönsten *) In demselben Jahre wurde der Friede zu Passarowitz geschlossen.

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 296

1861 - Münster : Coppenrath
296 Angriffe ihrer mächtigen Nachbaren, der Franzosen in Canada und der Spanier in Florida, beschützt worden. Noch jüngst, während des siebenjährigen Krieges, hatte cs sie gegen Frank- reichs Plan, einer Unterjochung derselben durch eine Reihe in ihrem Rücken angelegter Festungen näher zu kommen, mit der größten Anstrengung vertheidigt. Durch außerordentlichen Kostenaufwand waren die Kolonien vom Mutterlande aus zu einer so herrlichen Blüthe gebracht worden, daß die Zahl der Bürger innerhalb hundertfünfzig Jahre schon zu drei Millio- nen angewachsen war. Es schien daher auch billig, daß sie zur Abtragung der dadurch vergrößerten englischen Staats- schuld steuerten. Allein die Kolonisten weigerten sich da- gegen und erklärten: „das Mutterland habe durch den aus- schließenden Handel mit ihnen genug gewonnen; ohne Berechnung seines eigenen Bortheiles würde es sich wohl nicht in einen Krieg für sie eingelassen haben. Jedoch seien sie bereit, zu der englischen Staatsschuld beizusteuern, aber nur nach selbst- eigener Schätzung; denn durch die Auswanderung seien sie nicht englische Unterthanen geworden, sondern freie Männer mit allen Rechten der englischen Bürger geblieben. Wie diese aber keine Abgaben zahlten, die nicht ihre Abgeordneten im Parlament bewilligten, so würden auch sie jede Abgabe ver- weigern, zu welcher sie nicht durch ihre eigenen Vertreter im Parlament ihre Einwilligung gegeben hätten." Desungeachtet führte das englische Parlament, welches sich das Besteuerungs- recht seiner Kolonien nicht wollte nehmen lassen, im Jahre 1765 die Stempelakte ein, nach welcher sie zu allen kauf- männischen und gerichtlichen Verhandlungen Stcmpelpapier ge- brauchen sollten. Hierüber kam der Unwille zum offenen Aus- bruche. An dem Tage, an welchem das Stempelpapier eingeführt werden sollte, wurden in mehreren Städten die Todtenglocken gezogen, in einer sogar ein förmlicher Leichenzug veranstaltet, als würde nun das Glück zu Grabe getragen. An anderen Orten kam es sogar zu groben Gewaltthätigkeiten. Die Stempelverkäufer wurden mißhandelt, ihre Häuser ge-

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 315

1861 - Münster : Coppenrath
315 niedergerissen. Alle geistliche Orden, alle Gelübde wurden aufgehoben, alle Güter der Kirche und der Krone für Eigen- thum der Nation erklärt und verkauft. Um den Verkauf zu erleichtern, wurde ein Papiergeld eingeführt, welches man Assignate nannte, weil es auf die eingezogenen Güter assignirt oder angewiesen war. Selbst die Assignate leisteten der Revolution Vorschuch; denn die Käufer schlossen sich schon ihres Vortheiles wegen an dieselbe, um ihr neues Besitzthum zu sichern. Da aber die Assignate in der Folge in unendli- cher Masse geschaffen wurden, so verlor endlich der Werth derselben so sehr, daß z. B. ein Paar Stiefel gegen 20,000 Franken (über 5000 Thlr.) zu stehen kam. Die alte Einthei- lung Frankreichs in Provinzen hörte auf; eine neue in 83 Departements, die ihre Abmarkung und Benennung von na- türlichen Grenzen und Gegenständen, in der Regel von Bergen und Flüssen, erhielten, trat an ihre Stelle und hob somit alle früheren Vorrechte einzelner Provinzen auf. Der König wurde auf ein Jahrgehalt gesetzt, der gesammte Erb- adel abgeschafft und mit ihm Alles, was an Auszeichnung oder Knechtschaft erinnern konnte. Selbst die unbedeutenden Titel „Monsieur“ und „Madame“ hörten auf; Jeder ohne Unterschied sollte nunmehr bloß Bürger (Citoyen) und Bür- gerin heißen. Pas Dandcsfest am 14. Juli 1790. — Unter diesen und ähnlichen Neuerungen war der 14. Juli 1790, der Jahrtag der Zerstörung der Bastille, erschienen. Das Andenken an diese erfolgreiche That gab Veranlassung zu einem großen Bundes feste, welches auf dem Marsfelde, einer geräumi- gen Ebene am westlichen Ende von Paris, feierlich begangen wurde. Schon in der Nacht zuvor hatte sich die weite Ebene mit Menschen angefüllt. Die Nationalgarde war aufgezogen, und beim ersten Strale der Morgensonne verkündete der Don- ner der Kanonen und das Geläute der Glocken den festlichen Tag. Des Morgens 10 Uhr erschienen in der Mitte von

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 49

1861 - Münster : Coppenrath
49 hatte. Ein Prophet dieser Seele, der Bäcker Johann Matthisen aus Hartem, kam mit seinem eifrigsten Apostel, Johann Bockelsohn, früher Schneider, dann Schenkwirth und Dichter, aus Leiden nach Münster, wo gerade damals der Prediger Rottmann die Reformation verbreitete und mit seinem Anhänge hier einen ähnlichen Sturm gegen den Katho- licismus veranlaßte, wie damals Karlstadt in Wittenberg. Das betrübende Bild, welches die durch innere Parteiungen zerrissene Stadt darbot, hatte die Sehnsucht nach einem besseren Zustande der Dinge rege gemacht. Da kamen die Wiedertäufer und predigten ihnen ihre Grundsätze von einem neu aufzurich- tenden Reiche Christi, in welchem völlige Freiheit und Gleich- heit herrsche. Das trügerische Zauberbild zog die Gemüther der aufgeregten und neuerungssüchtigen Menge an. Viele ließen sich durch den abermaligen Empfang der Taufe zu Bürgern des neuen Reiches einweihen. Auch Rottmann schloß sich an die Wiedertäufer. Der Bischof und das Domkapitel flohen aus der stürmisch bewegten Stadt. Bald hatten die Wiedertäufer die Ueberhand, und der Schneider Johann von Leiden und der Tuchmacher Knip- perd olling, nachmals der Catilina der unglücklichen Stadt genannt, spielten jetzt die Hauptrolle. Furchtbar begann das abenteuerliche Reich; Kirchen und Klöster wurden rein aus- geplündert, zum Theil zerstört, Heiligthümer mit Füßen ge- treten, Bilder und Statuen zerschlagen, schriftliche Urkunden und Denkmäler zerrissen, alle Bücher, bis auf Luther's Bibel, auf öffentlichem Markte verbrannt. Nichts sollte übrig bleiben, was an den früheren Zustand erinnern konnte. Alsdann wurde förmliche Gütergemeinschaft und Vielweiberei eingeführt. Die längst verheißene Freiheit aber endete in der Schreckens- herrschaft des Johann von Leiden, der nun als Prophet und König auftrat, da Matthisen bei einem Ausfälle aus der Stadt geblieben war. Auf dem Markte stand für ihn der „Stuhl David's" aufgerichtet. Täglich wurden die ausgesuchtesten Hinrichtungen wie ein öffentliches Schauspiel aufgeführt. Der Weiter's Wcltgesch. Iii. 16. Aust. 4

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 279

1861 - Münster : Coppenrath
279 dasselbe einrücken, um die Conföderation durch Waffengewalt zu vernichten. Zu gleicher Zeit führte sie auch einen glücklichen Krieg gegen die Türkei, wodurch diese selbst in ihrem Bestehen gefährdet wurde. Durch solche Fortschritte geschreckt suchte nunmehr Oesterreich ein Bündniß mit Preußen gegen Rußland zu Stande zu bringen und Polen zu retten. Joseph Ii. trat zweimal mit Friedrich Ii. zu persönlicher Unterredung zusammen, die aber jedesmal ohne Erfolg blieb. Auf Ansuchen des Sultans übernahmen diese beiden Mächte die Friedensvermittlung mit Rußland. Katharina war bereit, ihre Eroberungen an derdonau herauszugeben, verlangte aber dafür eine Entschädigung an Ge- bietsbezirken in Polen. Auf eine Entschädigung hätten auch wohl die beiden anderen Mächte Anspruch machen können, Oesterreich für seine auf die Kriegsrüstung verwandten Kosten, Preußen für die Hülfsgelder, die es gezahlt hatte. Dagegen schien es bedenklich, sich in einen schweren, kostspieligen Krieg ein- zulassen, um die Gefahr, welche von Seiten der Russen dem polnischen Reiche drohete, abzuwenden; und Friedrich fand es vortheilhafter, sich Katharina zu nähern. Jetzt stand Oester- reich allein da, und um diese Macht von einem Kriege gegen Rußland abzuhalten, fand man es am gerathensten, sie selbst an der Theilung Polens mit zu betheiligen. Man ließ daher nicht ab, in Maria Theresia zu dringen und sie für alle Fol- gen verantwortlich zu machen, welche aus der Kaiserin Wei- gerung, einem Theilungsplane beizutreten, entstehen könnten. Lange widerstrebte Maria Theresia's rechtlicher Sinn einer so unlauteren Handlung der Politik. Als jedoch Kaunitz ihr wieder und wieder vorstellte, daß ihr Widerstand das Schicksal Polens nicht ändern, wohl aber zu einem blutigen Kriege führen werde, und daß man nicht leiden dürfe, daß Rußland allein seine Macht vergrößere; da gab endlich die Kaiserin, wenngleich mit tief bewegter Seele, ihre Einwilligung. Run hatte Katharina ihren Plan erreicht; es erfolgte die erste Thei- lung Polens (1772). Oesterreich nahm größtentheils nur die Länder zurück, welche schon früher dieser Macht gehört

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 275

1861 - Münster : Coppenrath
275 Nicht lange nach diesem Kriege, am 18. August 1765, starb der Kaiser Franz I. zu Innsbruck, an demselben Tage, als sein zweiter Sohn Leopold seine Vermählung mit Maria, Infantin von Spanien, feierte. Dieser folgte dem Vater im Großherzogthum Toscana, welches Kaiser Franz 1. in der Erbfolgeordnung vom Jahre 1763 zu einer Secundogenitur, d. i. zu einem erblichen Besitzthume des zweiten Sohnes des Hauses Oesterreich erhoben hatte. Der ältere Sohn Joseph, welcher schon 1764 als Kaiser gewählt worden war, bestieg nun den väterlichen Thron. — Maria Theresia war untröst- lich über den Verlust ihres heißgeliebten Gemahles und legte nie wieder ihre Trauerkleider ab. Sie ernannte nunmehr ihren Sohn Joseph zum Mitregenten in den Erblanden. Sie- benbürgen wurde von ihr am 2. November 1765 zu einem Großfürstenthum erhoben. 58. Friedrich Ii. fernere Regierung. Friedrich's nächste Sorge war nun darauf gerichtet, die vielen Wunden zu heilen, welche der langwierige Krieg seinen Ländern geschlagen hatte. Er öffnete seine Magazine, um seinen Unterthanen Getreide zur Nahrung, und Samen zur Bestellung der Felder zu verschaffen. Den Landleuten ließ er Ackerpferde austheilen; die eingeäscherten Häuser bauete er aus eigenen Mitteln wieder auf, errichtete viele Fabriken und Manufacturen und legte zur Beförderung des Handels ver- schiedene Kanäle an. Die Neumark und Pommern, welche von den Russen schrecklich verheert worden waren, erhielten auf zwei Jahre, Schlesien auf sechs Monate, Befreiung von allen Abgaben. Durch diese und ähnliche Beweise väterlicher Fürsorge half er dem gesunkenen Wohlstände seines Landes allmälig wie- der auf. Weniger lobenswerth aber war die Einführung des französischen Zoll- und Accise-Wesens, welches, außer seiner drückenden Einrichtung, noch dadurch vorzüglich gehässig wurde, daß für die Verwaltung dieses Geschäftes nur Franzosen ge- 18*

10. Geschichte des Mittelalters - S. 126

1861 - Münster : Coppenrath
126 gemacht hatten. Sie eroberten eine Provinz nach der anderen, aller Widerstand der Bewohner war vergebens. Da trat unter den hartbcdrängten Angelsachsen ein Held auf, der König Alfred, und ward der Retter seines Volkes. Als er im Jahre 871 den Thron bestieg, hatten die Sachsen nur noch eine Provinz im Westen (Westsex). Auch diese wurde von den Normannen an- gegriffen. Alfred vertheidigte sie mit Muth und Entschlossenheit; allein zu schwach gegen die Uebermacht seiner Feinde, wurde er überwunden, sein Heer zerstreut. Der König mußte verkleidet fiüchten und stand nneutdeckt ein ganzes Jahr bei einem Schäfer im Dienste. Aber auch in der Hütte des Hirten vergaß er der Noth seines Volkes nicht, sondern entwarf heimlich Plane zu dessen Rettung. Sobald er erfuhr, daß seine Unterthanen sich in der Stille gegen ihre Feinde rüsteten, gab er ihnen von seinem Aufenthalte heimlich Nachricht und zog von allen Seiten Waffen- geführte an sich, um mit ihnen einen entscheidenden Angriff zu wage». Sollte aber das Unternehmen gelingen, so mußte es mit der größten Vorsicht und in einem gut gewählten Augenblicke ausgeführt werden. Es war deshalb nöthig, zuvor sichere Kund- schaft von der Stellung der Feinde einzuziehen. Alfred selbst übernahm die Ausführung dieses gefährlichen Wagnisses. Zu dem Zwecke verkleidete er sich als Harfenspieler, ging mit seiner Laute keck in das feindliche Lager, wanderte singend und spielend, ohne den geringsten Verdacht zu erregen, durch die Verschan- zungen von einem Ende zum andern und spähete alle Fehler des Lagers aus. Nachdem er hier genug gesehen hatte, kehrte er zurück, vertauschte die Harfe mit dem Schwerte, stellte sich an die Spitze der Seinen und führte sie rasch zum Angriffe und zum Siege. Die überraschten Feinde huldigten vor Schrecken und Bewunderung dem kühnen Sieger, nahmen die ihnen an- gebotene Niederlassung an und besiegelten das Bündniß durch Annahme des Christenthums. Alfred hoffte, in den Dänen selbst sich Vertheidiger gegen ihre wilden Brüder zu erziehen. Darum vereinigte er sie mit seinen Unterthanen zu dem Ganzen eines Volkes. \ \i
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