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1. Das Mittelalter - S. 153

1893 - Leipzig : Dürr
— 153 — Einer derselben, Rudolf von Wart, wnrde eingeholt und lebendig auf das Rad geflochten. Johann, der in der Geschichte unter dem Nmuen Parricida, d. H. Verwandtenmörder bekannt ist, und die zwei anderen Mörder entrannen nach Italien. Johann starb in einem Kloster zu Pisa. 4. Freiheitskampf der Schweizer. In die Zeit der ersten Versuche der Habsburger, sich die dauerude Herrschaft über das Reich zu erringen, fällt die Gründung der schweizerischen Eidgenossenschaft. Am Vierwaldstätter See hatten sich im Laufe der Zeit drei Landgemeinden enger verbunden, die ursprünglich voneinander unabhängig waren, aber doch dieselben Interessen hatten, die „Waldstätte" Uri, Schwyz und Unterwalden. Hier saßen freie Bauern, Klosterleute und herrschaftliche Hörige bunt durcheinander, die Gerichtsbarkeit und die landesherrlichen Rechte standen beit Grasen von Habsburg zu. Damit waren aber weder die freien Bauern zufrieden, noch die Klosterleute, über die schon Kaiser Friedrich Ii., der Hohenstausc, die Schirmvogtei übernommen hatte. Die Waldstätte trachteten darnach, reichsfrei zu werden, und wenigstens Uri und Schwyz empfingen schon von Friedrich Ii. und seinem Sohne Briefe, die sie unter den unmittelbaren Schutz des Königs stellten. Als Rudolf von Habs-bürg gewählt wurde, behielt er die Würde eines Landgrafen über die Schweiz, und die Waldstätte erblickten darin mit Genugthuung ein Zeugnis dafür, daß sie Reichsland seien. Nach Rudolfs Tode waren sie besorgt um ihre Selbständigkeit und schlossen deshalb schon am 1. August 1291 den berühmten Bund (die Eidgenossenschaft) der Länder Uri, Schwyz und Unterwalden. König Adolf bestätigte Uri und Schwyz ihre Vorrechte. Anders wurde es freilich, als Albrecht den Thron bestieg, er betrachtete sich als Landesherrn der Waldstätte und erneuerte ihnen die Freibriefe nicht, aber Weber er noch die von ihm eingesetzten Vögte haben sich grausamer Handlungen schuldig gemacht, und die Schweizer fügten sich in das Unvermeidliche. Unter Albrechts Nachfolgern Heinrich Vi. und Ludwig von Bayern ward allen drei Ländern wiederholt die Zusicherung der Reichsunmittelbarkeit durch besondere Urkunden zuteil. Allein die Habsburger protestierten dagegen, und im Jahre 1315 gedachte Herzog Leopold von Östreich den früheren Zustand mit Waffengewalt wieder herbeizuführen. Sie fanden die Waldstätte gerüstet. Als das Ritterheer des Herzogs gegen die Grenze von Schwyz heranzog, um die Gegner zu überfallen, wurden sie auf dem Wege vom Egerisee nach dem Passe am Berge Morgarten von den Eidgenossen plötzlich angegriffen. Die Schwyzer warfen Felsblöcke von den Höhen

2. Das Mittelalter - S. 93

1893 - Leipzig : Dürr
— 93 — vom Staate abhängig würde. Unter „Simonie"*) verstand man die Abgabe, welche ein Bischof oder Abt bei seinem Eintritte in das Amt an seinen weltlichen Oberherrn zu entrichten hatte. Es war ursprünglich eine Steuer, in der niemand etwas Schlimmes sah und die einen wesentlichen Teil der königlichen Einkünfte ausmachte. Daß sich dabei nicht selten Mißbrauch einschlich, ist ohne Zweifel, ja es kam wohl vor, daß von geistlichen und weltlichen Fürsten bei der Besetzung einflußreicher und einträglicher Stellen ein schmählicher Handel getrieben wurde. Aber nicht diese Mißbräuche hatte Gregor Vii. im Auge, sondern die Abgabe überhaupt, er wollte, daß die geistlichen Ämter, die hohen wie die niederen, nur vom päpstlichen Stuhle abhängig seien, von niemand anders. Eng damit verbunden war die Investitur, das ist die Belehnung der Bischöfe mit Ring und Stab. Sie stand bisher dem Könige zu und war ein Hauptteil seiner Oberaufsicht über die Kirche. Indem Gregor auch dieses Recht in Anspruch nahm, zeigte er, in welchem Umfange er sein Ideal verwirklichen wollte. Die Kirche sollte aushören, Staatskirche zu sein. Daß er mit diesen rücksichtslosen Forderungen auf Widerspruch stoßen mußte, war natürlich. Die deutschen Bischöfe wandten sich größtenteils entrüstet von seinen Reformbestrebungen ab, die wenigen, welche es versuchten, den Eölibat der Geistlichen in ihren Diözesen durchzuführen, machten sich bei Laien und Priestern verhaßt; in Oberitalien erhob sich ein förmlicher Kampf der Pfarrer um ihre Familien. Aber Gregor schreckte vor keinem Mittel zurück, und das ist das Bedenklichste bei seinem Verfahren. Er verbot den Laien, bei verheirateten Geistlichen zur Beichte zu gehen, ja er hetzte den Pöbel gegen unschuldige Frauen und Kinder aus. Entsetzlicher Jammer wurde dadurch über Oberitalien und Süddeutschland gebracht, die Pfarrer mußten die Ihrigen verstoßen oder mit ihnen ins Elend wandern, wenn sie nicht von rohen Volkshaufen gemißhandelt fein wollten. Dem König gegenüber zeigte sich Gregor anfangs nachgiebig und versöhnlich, aber als Heinrich von den Forderungen des Papstes und den römischen Synoden gar keine Notiz nahm, drohte er mit dem Banne, und nun kam es zwischen den beiden gleichharten Kopsen zu einem ernsten Zusammenstoß. König Heinrich antwortete damit, daß er auf einem Konzil zu Worms, das von 26 deutschen Bifchöfeit besucht wurde, Gregor Vii. feierlich abfetzte. Da er aber das Ab-fetzungsfchreiben nicht an der Spitze eines mächtigen Heeres selbst über- *) Eine Handlungsweise gleich der des Zauberers Simon, der den Aposteln die Gabe des heiligen Geistes absaufen wollte.

3. Das Mittelalter - S. 146

1893 - Leipzig : Dürr
Iy. Abschnitt. Bon Rudolf von Habsburg bis zur Reformation. 1. Pentsche Kaiser aus verschiedenen Lausern. 1. Rudolf von Habsburg (1273—1291): Während des Interregnums (1254—73) erfüllte das Faustrecht mit seinem Waffenlärme das ganze deutsche Reich, jeder kleine und große Fürst suchte sein Besitztum (Territorium) auf Kosten der Nachbarn zu vergrößern. Die Anregung, wieder einen König zu wählen, ging vom Papste aus, der gern noch einen großen Kreuzzug ins Leben gerufen hätte; die deutschen Fürsten, die um ihre Selbständigkeit besorgt waren, zögerten so lange als möglich, wieder einen einheimischen Oberherrn einzusetzen, das thatenlose Regiment der ausländischen Prinzen, die nur den Namen „römischer König" trugen, behagte den meisten. Als aber einmal der Anstoß zur Neubesetzung des Thrones gegeben war und Alphous von Kastilien sich bereit zeigte, Verzicht zu thun, vollzog sich die Wahl Rudolfs von Habsburg verhältnismäßig leicht. Der Graf war als tapferer Mann und guter Heerführer weit berühmt, er war begütert, aber kein mächtiger Reichsfürft; feine Besitzungen und Herrschaften lagen im Elsaß und in der Schweiz, im Aargau, Zürichgau und Thurgau, die Stammburg, die Habsburg (Habichtsburg), war an der unteren Reuß. Rudolf von Habsburg erschien den weltlichen Machthabern ungefährlich, die geistlichen vertranten ihm, besonders der Erzbischof Werner von Mainz, der ihn auf einer Reife nach Rom als einett frommen, der Kirche wohlgesinnten Mann kennen gelernt hatte. Sehr eifrig und thatkräftig wirkte für ihn fein Freund, der Burggraf Friedrich von Nürnberg aus dem Geschlechte der Hohenzollem. Dieser war es auch, der ihm, als er gerade mit dem Bischof von Bafel eine Fehde ausfocht, die Nachricht überbrachte, daß

4. Das Mittelalter - S. 5

1893 - Leipzig : Dürr
siegt, so ward Balder von Hodhr, dem Blinden, dem Gotte der Finsternis, getötet. Weil Balder so gut war, erzählt die Sage, nahmen die Götter (Äsen) von allen lebendigen und leblosen Dingen einen Eid, daß sie ihrem Lieblinge nicht schaden wollten. Nur die Mistelstaude vergaßen sie, welche sehr klein ist. Dann stellten sie Balder in ihren Kreis und schossen oder warfen nach ihm, um die Wirkung des Eides zu erproben. Nichts verwundete ihn. Da ersann Loki, der Dämon des verzehrenden Feuers, eine schlimme List. Er gab dem blinden Hödhr einen Mistelzweig in die Hand und forderte ihn auf, nach Balder zu werfen. Dieser that es, und Balder fiel tot zur Erde. Die Wohnung der Götter war Walhalla, dort thronte Wodan auf dem höchsten Sitze. Hier versammelte er auch die gefallenen Helden (die Einherier) um sich. Sie schmausten und zechten in der großen Halle oder kämpften znr Abwechselung miteinander im Hofe Walhallas; wer fiel, stand nach dem Spiele wieder ans und folgte den übrigen zu dem Mahle. Die Einherier waren die von Wodan zu seinen Kampfgenossen erkorenen Streiter, ihre Schar mußte sich ununterbrochen vergrößern, denn mit ihnen wollte Wodan den letzten Kampf mit den Urriefen ausfechten. Feierlich sandte er seine Botinnen, die Wal-kyrien (Schlachtenjungfrauen), hinab auf die Schlachtfelder, damit sie die gefallenen Helden auf ihr Roß nähmen und zu ihm hinauf nach Walhalla brächten. Es ist merkwürdig, daß die Germanen sich ihre Götter nicht als ewig dachten. Im letzten Kampfe mit den Urgewalten, im großen Weltbrande, sagten sie, werden Himmel und Erde, alle Götter und alle Menschen untergehen, aber aus den Trümmern wird eine neue Welt und ein neues Göttergeschlecht entstehen. Außer den angeführten wurden von den alten Deutschen noch andere Götter und Göttinnen verehrt, so z. B. die Lichtgöttin Ostara die Erdgöttin Nerthns, die Göttin der Unterwelt Hella, ferner die Nornen, die Schicksalsgöttinnen, welche ähnlich wie die Parzen den Lebenslauf des Menschen leiten und Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in ihrer Hand hallen. Auch an halbgöttlichen, dämonischen Wesen fehlte es nicht. Neben den schon erwähnten Riesen wnrden die zanberkundigen und goldschürfenden Zwerge gefürchtet, die dem Geschlechte der Schwarzelfen (Alben) angehörten. Außer den Schwarzelfen gab es auch Lichtelfen; mächtig und bedeutsam war dieses Geschlecht der Elfen, welches weit verbreitet über die Erde das Leben in allen Höhen und Tiefen darstellte. Die Germanen waren zu der Zeit, als die Römer mit ihnen zusammentrafen, schon in dem Besitze einer gewissen Kultur. Sie schmie-

5. Das Mittelalter - S. 154

1893 - Leipzig : Dürr
— 154 — auf das dichtgedrängte feindliche Heer, und als die Reihen der Ritter sich auflösten, brachen sie mit den Urnern vereint in die Lücken ein und hieben nieder, wen sie erreichen konnten. Viele wurden in den See gestürzt, die meisten erschlagen, Herzog Leopold selbst entkam kaum dem Gemetzel. Mit dieser Schlacht hatten die Eidgenossen ihre Freiheit errungen. Andere Kantone, Luzern, Zürich, Bern und Glarus, schlossen sich ihnen an, immer mehr erstarkte ihr Bund. Die Habsburger konnten den Verlust der Schweiz nicht ertragen. Noch einmal, 1386, versuchte es ein Herzog Leopold von Östreich, der Neffe des obengenannten, mit einem stattlichen Ritterheer die Schweizer zu unterjochen. Ermutigt wurde er dazu durch die Siege, welche damals die Herzoge von Württemberg über die süddeutschen Städte gewannen, aber den Eidgenossen war er nicht gewachsen. In der berühmten Schlacht bei Sempach verlor er Sieg und Leben, 656 Grafen und Ritter blieben auf dem Schlachtfelde. Die Ritter waren von den Pferden gestiegen, um dem schweizerischen Fußvolke entgegenzutreten, aber sie konnten unter der Last der schweren Rüstungen nicht kämpfen, sondern fielen machtlos unter den Streichen der Keulen, Streitäxte und Morgensterne, welche die barfüßigen Banern und Hirten schwangen, und mancher erstickte unter der Halsberge. Umsonst sahen sie sich nach den Pferden um, die Knappen waren mit denselben entflohen, und so kamen sie alle ums Leben. Der Freiheitskampf der Schweizer ist im 15. Jahrhunderte sagenhaft ausgeschmückt worden. Mau erzählte vou grausamen Vögten, die König Albrecht eingesetzt habe und von dem Droben Stell, der im Hohlwege von Küßnacht den Geßler mit sicherem Pfeile traf, den schrecklichen Tyrannen, der ihn gezwungen hätte, nach einem Apfel auf dem Haupte seines Knaben zu zielen. Der Apfelschuß ist eine uralte Sage, die in die altgermanische Götterlehre zurückreicht. 5. Philipp der Schöne von Frankreich. Im Anfange des Xiv. Jahrhunderts vollzog sich auch eine merkwürdige Veränderung in dem Verhältnisse des Papstes zur weltlichen Macht. Nachdem mit dem Untergänge der Hohenstaufen das -Kaisertum in Italien so gut wie erloschen war, strebten die Päpste nach der Herrschaft über das Abendland. Bonifacins Viii. betrachtete sich als den Oberlehnsherrn aller europäischen Fürsten. Aber die übertriebenen Ansprüche hatten die Demütigung zur Folge. Ein Zeitgenosse Rudolfs von Habsburg, Adolfs und Albrechts war Philipp Iv., der Schöne, König von Frankreich. Mit rücksichtsloser Entschiedenheit

6. Das Mittelalter - S. 167

1893 - Leipzig : Dürr
— 167 — dessen Generalvikar Johann von Pomuk ober Nepomuk in der Molbau zu ertränken. Zuletzt zog er sich fast ganz von den Geschäften zurück, ergab sich der Jagb und dem Truuke und Vertrieb sich die Zeit mit Hunben und Günstlingen nieberer Herkunft. Daburch eittfrembetc er sich Abel und Geistlichkeit, und am Ende dachten auch die Kurfürsten daran, ihm die Krone zu nehmen. Im Jahre 1400 erhoben sie auf dem Kurfürstentage zu Oberlahnstein die nichtige Klage gegen ihn, daß er nichts für das Reich gethan habe, setzten ihn ab und wählten ein Mitglied ihres Kollegiums, Ruprecht von der Pfalz zum Könige. Dazu waren sie nicht berechtigt, und deshalb war es Wenzel nicht zu verdenken, daß er den Kampf um die Krone nicht scheute. Zehn Jahre hat er mit dem Gegenkönige gerungen, dann starb dieser 1410. 10. Sigmund (1410—1437). Die Kurfürsten waren doch nun zu der Überzeugung gekommen, daß der, den sie zum König zu machen beabsichtigten, einem der mächtigsten Fürstenhäuser angehören müsse, wenn er überhaupt Anerkennung finden sollte. Sie wählten daher Sigmund, Wenzels Bruder, der nach dem Tode seines Schwiegervaters Ludwigs des Großen bereits das Erbe seiner Gemahlin angetreten hatte und König von Ungarn geworden war. Freilich alle Kurstimmen vereinigte er nicht auf sich, einige entschieden sich für feinen Vetter Jobst von Mähren, doch dieser sank schon im nächsten Jahre ins Grab. Auch König Wenzel wurde endlich dazu bewogen, seinem Bruder die unfruchtbare römische Königskrone zu überlassen, er starb einige Jahre darauf in Prag (1419). Die Aussichten Sigmunds auf Vermehrung feiner Hausmacht waren sehr gute. Ungarn mit feinen Nebenländern gehörte ihm, Mähren fiel ihm nach Jobsts Tode zu, auch Böhmen nach Wenzels Tode, und feine einzige Tochter — Söhne hatte er nicht — vermählte er mit Herzog Albrecht von Östreich, um den reichen Besitz der Luxemburger und Habsburger zu verschmelzen. Aber in der Reichsregieruug stieß er auf Schwierigkeiten, denen er nicht gewachsen war. Das päpstliche Schisma dauerte noch fort. Auf einem Konzil zu Pisa hatte man beide Päpste verworfen und einen neuen aufgestellt, aber die Abgefetzten bankten nicht ab, und so gab es nun drei Päpste. Zu dieser äußeren kirchlichen Frage kam noch eine innere von höchster Bedeutung. In Böhmen, an der Universität Prag, lehrte ein beredter Theolog, Johann Hus aus Hussynecz, angeregt durch die Schriften des Engländers Johann Wiclef, daß dem Papste nicht die Macht gebühre, die er sich anmaße, daß Ohrenbeichte, Ablaß, Heiligenverehrung

7. Geschichte der Reformation - S. XXIV

1834 - Leipzig : Dürr
Xxiv Inhaltöverzcichni ß. Verbot des Bibellesens. Erblehre. Untrüglichkeit der Kirche)." S. 62—72. tz. 17. Mönche und Nonnen. (Aegypten ihr Vaterland. Klöster. Benediktiner. Styliten. Flagellanten). S. 72 — 75. §. 18. Fortsetzung. Inquisition. (Cartheuser. Barfüßer Trap- pisten. Augustiner. Carmeliter. Dominicaner. Franziska- ner. Albigenservecfolgung. Greuel der Inquisition und ihrer Hinrichtungen). S. 76 — 79. §. 19. Seegensreiche Wirkungen des Christenthums — verdienst- volle Lehrer. (Eusebius. Chrysostomus. Augustinus. Ambro- sius. Hieronymus. Athanasius. Abt Bernhard von Clairvaux. Johann Tauler. Thomas von Kempis. Die Scholastiker). S. 80 — 84. §. 20. Die griechische Kirche. (Kaiser Iustinian. Sophienkir- che. Streitigkeiten. Constantinopel geht 1453 verloren. Be- kehrung der Russen. Der heilige Basilius). S. 85 —87. §, 21. Muhamed. (Sein Leben — seine Lehre — seine Nach- folger die Kalifen. Sarazenen — in Spanien und Portugal. Wechabitcn). S. 67 — 9ü. §. 22. Die Kreuzzüge. (Das Mittelalter. Peter von Amiens. Gottfried von Bouillon. Saladin. Das Ritterwesen. Faust- recht. Kaiser Rudolph von Habsburg. Johanniter-, Rhodi- ser- und Malteserorden. Deutsche Ritter. Tempelherren). S. 90 — 94. §. 23. Gegner der päpstlichen Macht. (Waldenser und Albigen- ser. Wiklesiten). S. 94 — 96. §. 24. Die Hussiten. (Johann Huß. Stiftung der Universität Leipzig. Cardinale. S. 97. Kaiser Wenzel und Siegmund. Concilium zu Costnitz. Huß schändlich verurtheilt und ver- brannt. Hieronymus von Prag ebenfalls. Hussitenkrieg. Calixtiner und Taboriten. Aiska und Procopius ihre Anfüh- rer. Concilium in Basel. Böhmische und mährische Brüder). S. 96 —101. §■. 25. Sinken der päpstlichen Macht bei ihrem scheinbaren Stei- gen. (Ursachen. Grobe Unwissenheit. Schauspiele aus der christlichen Geschichte genommen. Das Narrenfest. Schwel- gerei und Sittenlosigkeit in Rom und in den Klöstern. Geld-

8. Geschichte der Reformation - S. 263

1834 - Leipzig : Dürr
m i>v*m achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert. 263 Diesem Mißbrauch der Freiheit und ihren Folgen glaubte Friedrichs des zweiten Nachfolger Friedrich Wilhelm H. durch enge Beschränkung dieser Lehrfreiheit vorzubeugen. Er selbst, ein gutgesinnter Regent, ließ sich von seinem Minister von Wöllncr, der auch Theologie studirt hatte, und von andern Umgebungen überreden, daß ein strengeres Festhal- ten an allen alten kirchlichen Lehrbestimmungen, über welche man zum Theil weit mildere, und der Bibel, nach einer fort- geschrittenen bessern Erklärungsweise, auch entsprechendere Ansichten hatte, am sichersten den alten Glauben und religiö- sen Sinn zurückbringen werde. Es erschien 1787 ein Neli- gionsedikt, nach welchem man sich genau an die symbolischen Bücher binden sollte; die Lehrbücher und alle theologischen Schriften kamen unter eine scharfe Censur; es wurde ein neuer Katechismus verfertigt; alle Lehrer wurden, wenn sie von der Vorschrift abwichen, mit dem Verluste ihres Amtes bedroht und es wurde auch wohl hier und da Strenge aus- geübt. Allein laßt sich auch bei dem Militär - und in bürger- lichen Verhältnissen Gehorsam erzwinge n: da, wo es auf eigne Ueberzeugung ankommt, vermögen nur Gründe und eine freie Prüfung, Annahme oder Verwerfung derselben, Festigkeit und Treue zu erzeugen. Ja Zwang in dem, was man als sein eigenthümlichsies Recht ansieht, bringt nur um desto mehr Widerwillen hervor, oder bildet Heuchler, die siel- äußerlich nach der Vorschrift richten, im Stillen aber dar- über lachen; auch wohl, wie es so oft der Fall war, die andern würdigern Lehrer verkleinern, verketzern und ver- drängen. Die Commissarien, die das Alte Herstellen sollten, richteten nur wenig aus; sie wurden zum Theil schimpflich verjagt. Der König wurde von abergläubischen und betrü- gerischen Menschen wohl gar gcmißbraucht; doch die Besorg- niß, daß in Preußen die Freiheit des Protestantismus leiden dürfte, verschwand bald, der freimüthige Sinn war schon Volkssache geworden. Sicher steht jene Freiheit unter dem jetzigen ehrwürdigen Oberhaupte des königlich preußischen Hauses. Friedrich Wilhelm Iii. sprach bei dem Antritt seiner Regierung ,797 die erhebenden Worte: „Ich erkenne es für

9. Geschichte der Reformation - S. 309

1834 - Leipzig : Dürr
des Jahres 1834» 309 neu sollen. Auffallend musite es daher seyn und kann nur als eine Uebcreilung bedauert werden, daß ein in vieler Hin- sicht ehrenwerther Theolog >827 „eine offene Erklärung an die evangelische Kirche, zunächst in Sachsen und Preußen" herausgab, worin er den Rationalismus für unchristlich er- klärte und nichts Geringeres verlangte, als daß die Ratio- nalisten ihre Aemter nicderlegen oder mit ihrem Anhänge aus der Kirche treten sollten. Ein Sendschreiben an Herrn Dr. Bretschneider in Gotha sollte diesen als einen Irrlehrcr eben so, wie andre von ihren Fürsten und Gemeinen, wie in der Gelehrtenwclt hochgeachteten Männer, verdächtig machen, wurde aber von dem Angegriffenen sehr nachdrücklich zurück- gewiescn, und es ist nicht zweifelhaft geblieben, wer als rühmlicher Sieger vor dem Publikum erschienen ist. Abge- sehen davon, daß der christliche Rationalismus, der doch weitverbreitet seyn muß, wenn man die zwei großen Landes- kirchen zu Hülfe ruft, noch gar nicht widerlegt und besiegt ist, und daß dergleichen Mittel, Gegner zu unterdrücken, gar nicht ehrenvoll sind: so sollte doch die Geschichte einmal belehren, daß Gewalrthätigkeit und Verfolgung gerade dazu dienen, einer religiösen Meinung und Partei erst Anhänger zu verschaffen. Und was die Hauptsache bleibt: ist es denn in diesen Zeiten der großen politischen Aufregung der Gemü- ther christliche Weisheit, auch den religiösen Zwiespalt zu erregen und zu nähren? Wissen doch unsre edlen Fürsten kaum, wie sie das Mißtrauen besiegen und Zufriedenheit bei den so vielfachen Anforderungen für das leibliche Wohl errin- gen sollen: wird ihnen das Regieren wohl erleichtert, wenn „an die ganze evangelische Kirche" re. wenn auch nur ah zwei Lander der Wehcruf gerichtet, also indirect den Re- genten als den höchsten Bischöffen der Vorwurf der Sorg- losigkeit gemacht wird, oder der sonst so vernünftige Harms in Kiel doch in seinen wunderlichen Thesen >8jt^darauf hin- deutet, das Volk werde endlich selbst eingreifen und die Irr- lehrer von der Kanzel schmeißen; oder ein Pfarrer Krumma- cher in Ecmarkc klagt, „daß das Regiment in durchgrabenen s . , ig

10. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig
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