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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

2. Die Geschichte des Alterthums - S. 176

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
176 Ix. Die Griechen. Nach der ältern Sage kommt die Blutschuld bald zu Tage, worauf sich Jo-caste das Leben nimmt, Oedipus aber mit der zweiten Gattin, Euryganeia, zwei Söhne, Eteocles und Polynices, und zwei Töchter, Antigone und Jsmene, zeugt. Nach den Tragikern gebiert Jocaste selbst dem Oedipus in längerer Ehe diese Kinder. Endlich kommt eine Pest über das schuldbefleckte Land. Man forscht bei dem Seher Tiresias nach der Ursache und nach dem Mittel der Sühnung, worauf der ganze schreckliche Zusammenhang an Tag kommt. Jocaste tobtet sich mit dem Strick. Oedipus sticht sich die Augen aus und wird dann von den Thebanern aus dem Lande getrieben. Geleitet von seinen Töchtern, Antigone und Jsmene, wandert der blinde Greis nach dem attischen Flecken Colonus, nachdem er den Fluch über die Söhne, die ihn verrathen, ausgesprochen. Im Hain der Erinnyen, wo die „eherne Schwelle" in die Unterwelt führte, findet der greise Dulder endlich Sühnung und Lösung seines harten unverschuldeten Schicksals. Der Fluch des Oedipus über seine Söhne erfüllte sich bald. Eteocles und Polynices geriethen über das Erbe in Streit, und der letztere mußte aus Theben fliehen. Die Veranlassung seiner Flucht wird in der Dichtung und Sage verschieben angegeben. Nach der geläufigsten Darstellung hatten beibe Brüber die Verabredung getroffen, daß sie abwechselnd die Stadt ein Jahr regieren und ein Jahr meiden wollten, aber Eteocles sei der Ueberein-kunst nicht nachgekommen, woraus Polynices Hülfe suchend sich zu Adrastus, dem Herrscher von Argos und Sicyon, begeben habe. Mit ihm trifft zugleich ein anderer Flüchtling bei Adrast ein, Tydeus, des ätolischen Oeneus Sohn, der seine Vettern im feindlichen Streit erschlagen und darum die Heimat meiden mußte. Adrastus nimmt die Flüchtlinge, die in einer stürmischen Nacht auf seinem Gehöfte erscheinen, gastfreundlich auf, vermählt ihness seine beiden Töchter und verspricht ihnen, sie mit gewaffneter Hand in die Heimat zurückzuführen. Mit dem Kriegszug nach Theben sollte der Anfang gemacht werden. Zu dem Zwecke werben alle Vettern und Verwanbten von Abrastus zur Versammlung und zum Mahle in die Königsburg berufen. Amphiaraus, dem vermöge feiner Seherkunst der unglückliche Ausgang des Unternehmens bekannt war, widerrieth den Zug; aber Eriphyle, seine Gemahlin, Adrastus' Schwester, hatte von Polynices das prächtige Halsband erhalten, das einst Kadmus der Harmonia verehrt, und sprach zu Gunsten des Unternehmens, das daher auch beschlossen ward. Sieben argivische Helden, voran Adrastus und Amphiaraus, zogen aus gegen Theben, aber unter ungünstigen Zeichen, denn Zeus mißbilligte das Vorhaben. Durch das Loos werben die sieben Thore der Stadt den sieben argivischen Helden zugetheilt; aber Eteokles stellte jedem der Führer einen auserwählten thebanischen Krieger entgegen. Im ersten Treffen werden die Kadmeer besiegt und in bis Thore zurückgetrieben, worauf die Argiver den

3. Die Geschichte des Alterthums - S. 295

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
82. Die Herrschaft der Dreißig (sog. Tyrannen) in Athen. 295 Herrschaft weniger Häupter, welche ärger sei als jede Volkstyrannei, durchaus nicht bestehen könne. In der nächsten Versammlung stellte Kritias Jünglinge, mit Dolchen bewaffnet, vor den Thüren auf und äußerte: „jede Veränderung einer Verfassung mache ein gewaltsames, blutiges Verfahren nothwendig, am meisten in einer stark bevölkerten, uneinig gesinnten Stadt. Theramenes, der eigentliche Urheber der lakonischen Freundschaft und der neuen Regierungsform, erscheine jetzt unerwartet als Verrathet, und ein Verrathet sei schlimmer, als ein offenbarer Feind. Er müsse gestraft werden zu ihrer eigenen Sicherheit, und damit Keinem die Hoffnung bleibe, durch ihn nochmals eine Regierungsveränderung.hervorzubringen/ Theramenes erwiderte, nur den Gewaltthaten der fremden Besatzung, bet Entwaffnung und Verweisung guter und angesehener Bürget, den rechtswidrigen Hinrichtungen und Güteteinziehungen habe er sich widersetzt. Als Kritias sah, daß der Rath geneigt war, den Angeklagten los zu sprechen, strich er eigenmächtig den Namen des Theramenes von der Liste derjenigen aus, welche die Dreißig nicht ohne Untersuchung tobten sollten, und ries die Schergen herzu. Vergeblich trat Theramenes zum Altar, flehte Götter und Menschen um Hülfe an, bewies, daß Allen gleiche Gefahr brohe, - bet Rath blieb stumm in schändlicher Furcht und nur Sokrates suchte' vergeblich, mit einigen Freun-ben, den Verfolgten zu retten. Da nahm Theramenes den Giftbecher, trank ihn weiffagenb dem Kritias zu und starb. Nunmehr waren alle Schranken bet Ungerechtigkeit aufgehoben und die Hinrichtungen nahmen furchtbar überhand; aber sehr Viele flohen nach Arges, Megara und Theben, und wurden, ungeachtet des von den Spartanern ertheilten Gegenbefehls, freundschaftlich aufgenommen. Es fehlte aber diesen Vertriebenen an einem Mittelpunkte, an einem Führer, und da hoffte Mancher, die frühere Behandlung des Alcibiades mißbilligend, von diesem Rettung des Vaterlandes. Nach der Schlacht bei Aegospotamoi hatte sich Alcibiades, aus Furcht vor den Lacedämoniern, mit großen Reichthümern nach Bithymen gerettet, die Freundschaft des Pharnabazus gewonnen. Aber Pharnabazusvon Lyfander,der den talentvollen Nebenbuhler haßte, von den Lacedämoniern und von Cyrus nachdrücklich aufgefordert, ließ feine Wohnung in einem phrygifchen Dorfe umringen, um ihn gefangen zu nehmen. Keiner wagte sich jedoch hinein, und erst die Flammen des angezündeten Gebäudes trieben den Alcibiades, in seinen Mantel gehüllt und mit dem Degen bewaffnet, heraus. Furchtsam flohen jene Söldner, aber aus der Ferne trafen ihre Pfeile. Alcibiades fiel, etwa 40 Jahre alt. Thr afybulus stellte sich jetzt muthig an die Spitze von siebenzig Vertriebenen und eroberte Phylä, ein Bergschloß an der Grenze von Attika undböotien, schlug die Tyrannen, welche ihn hier mit unzureichender Macht angriffen, besetzte Munychia, ordnete die Seinen, den tiefer gestellten Feinden gegenüber, geschickt am Abhange eines Berges, und sagte ihnen: „Vater»

4. Die Geschichte des Alterthums - S. 321

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
87. Der Krieg zwischen Theben und Sparta 378—362. 321 Hülse, wogegen die demokratische Partei sich an Theben wandte. Epaminon-das, der auf Tegea, Megalopolis und einige andere arkadische Städte rechnen konnte, auch des Beistandes der Argiver und vor Allem der Messenier sicher war, zog abermals (zum vierten Male) nach dem Peloponnes bis Tegea. Als er hörte, daß Agesilaus mit einem Heere bereits in Pellene angekommen sei, versuchte er Nachts in größerer Entfernung an dem spartanischen Heere vorbeizumarschiren und das von Vertheidigern entblößte Sparta zu überfallen. Schon war er ohne Widerstand über den Eurotas vorgedrungen und hatte die obere Stadt besetzt, als er beim Hinabsteigen in die untere Stadt aus den Häusern und von den Dächern herab so unablässig beschossen wurde, daß die Thebaner mit beträchtlichem Verluste zurückweichen mußten. Da er vernahm, daß das ganze Heer der Verbündeten zur Vertheidigung von Sparta heranrücke, so zog er sich nach Tegea zurück und wollte von hier aus das von seinen Vertheidigern verlassene Mantinea überraschen. Dort aber war eben die athenische Reiterei eingetroffen, welche, obwohl ermüdet, im Kampfe mit der vielleicht noch mehr ermüdeten thessalifchen und böotischen Reiterei diese zurückwarf. So waren denn zwei kühne, wohl berechnete Unternehmungen des thebanischen Helden durch die Ungunst der Umstände gescheitert. Indessen war die gesammte Macht der Feinde (etwa 22,000 Mann) von Sparta zurückgekehrt und hatte sich bei Mantinea zum Entscheidungskampfe versammelt, Anfangs Juli 362. Epaminondas stellte die Thebaner und Arkader, als den stärksten und zuverlässigsten Theil seiner Truppen (im Ganzen 33,000 Mann), wiederum in tiefer Colonne auf dem linken Flügel auf, um den rechten der Feinde zu durchbrechen. Dem Reiterangriffe folgte die Sturmcolonne des linken thebanischen Flügels im Sturmschritte nach, aber den Epaminondas traf der Speer eines Lacedämoniers in die Seite. Die Reiter, die auf der Verfolgung begriffen waren, stutzten auf i>ie Nachricht von der tödtlichen Verwundung des Feldherrn und brachen, wie besiegt, durch die fliehenden Feinde zurück. Erwachend aus der Ohnmacht ließ sich der sterbende Führer seinen Schild bringen und küßte ihn als den Gefährten seiner Kämpfe. Noch schickte er nach zwei Feldherren, die er für geeignet hielt, an seine Stelle zu treten, und als er hörte, daß auch sie im Kampfe gefallen waren, sprach er: „Dann macht Frieden!" und ließ sich die Spitze des Speeres aus der Wunde ziehen. Die Schlacht dauerte inzwischen fort mit abwechselndem Erfolge, beide Theile schrieben sich den Sieg zu und errichteten Siegeszeichen, die Spartaner aber gestanden insofern ihre Niederlage ein, als sie Gesandte schickten, um die Herausgabe ihrer Todten zu erbitten. Der letzte Wunsch des gefallenen Helden ward erfüllt: Freund und Feind, durch die beständigen Kriegszüge erschöpft, kamen überein, einen „allgemeinen Frieden und eine allgemeine Bundesgenoffenschaft" zu schließen und in diese auch die Meffenier aufzunehmen, nur Sparta wollte die Unabhängigkeit Pütz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken I. 2. Aufl.

5. Die Geschichte des Alterthums - S. 386

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
X. Die makedonischen Reiche. sodann den Dolch gegen die eigene Brust. Sobald Belgius ihn zur Erde bestattet hatte, ließ er alle Verwundeten niederhauen und zog dann weiter gegen den Spercheus, den er mit Gewalt überschritt. > Jenseits desselben trennte man sich, ein Theil ging nach Pannonien zurück, ein zweiter drang erobernd in Thracien ein, während ein dritter in Griechenland und Makedonien verblieb und das gewohnte Leben fortsetzte. 103. Der iitolischc Sund. (Nach Jo H. Gust. Drohsen, Geschichte des Hellenismus, und G. F..Schoemann, griechische Staatsalterthümer.) Die einzige Macht in Griechenland, die um die Zeit des Galliereinfalls eine selbständige Bedeutung hat, ist die der Aetoler. Ihre Kraft ist es, ein rohes, srisches, gleichsam erst beginnendes Volk zu sein. Während die anderen Staaten eine lange Reihe von historischen Entwicklungen hinter sich haben, mit politischen Theorieen experimentirt, mit immer neuen Mißbrauchen und deren Abstellung sich abgeschwächt haben und nun endlich in ihrer kläglichen Gegenwart nichts als einen Wust von Trümmern aus nahen und fernen, guten und üblen Zeiten besitzen, lebt dieses Aetolervolk in der rohen Freiheit jener Urzeit, da das Recht noch reichte, so weit das Schwert reicht, und der ehrliche Raub zur See und zu Lande des wackern Mannes Gewerbe war. Bei den Aetolern war weder der Dorierzug eingedrungen, ' die alte Stammverfasfung zu durchreißen und einen streng gefugten Heerstaat zu gründen, noch hatte die spätere Zeit Colonieen an ihre Küste geführt; sie blieben den übrigen Hellenen fern; die Jahrhunderte, in denen sich Griechenland hoch und höher entwickelte, waren spurlos an ihnen vorübergegangen. Uralt mag der Bund dieser Gaue sein; aber wie locker er gewesen sein muß, ergibt sich daraus, daß an Alexander nach der Zerstörung Thebens die einzelnen Gaue ihre Gesandtschaften sandten. Erst in den Wirren der nächstfolgenden Zeit begann der Bund als solcher hervorzutreten; die alte Fehde-lust, die Raub- und Stegreifzüge einzelner Häuptlinge oder Gaue, das trotzige Gefühl roher Ueberlegenheit ließ bald diesen Bund als einen förmlichen und organisirten Raubstaat erscheinen; in Thermum hoch hinauf in den Bergen hielten die Gaue ihr Bundesfest und ihre Versammlung; dort waren zugleich die Jahrmärkte und die Gastereien; dort in dem Tempel und in den Hallen waren Rüstungen zu Tausenden, waren die Schätze, Prachtgefäße und Fest-gewänder und was Jeder Auserlesenes hatte, aufbewahrt; bei den Zusammenkünften und Gelagen ward dann alle die Pracht zur Schau gestellt, getagt und gefchmaus't, und galt es Krieg, so zog dies Volksaufgebot sofort von dem Zech- und Landtage aus hinaus unter Führung des neuen Strategen,

6. Die Geschichte des Alterthums - S. 330

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
330 Ix. Die Griechen. bei Ehäronea (338) seine Hoffnung zerschmetterte. Aber muthvoll erklärte er in der Versammlung: auch so gereuten ihn seine Rathschläge nicht. Bald änderte ein unerwartetes Ereigniß die ganze Lage der Dinge. Philipp fiel als Opfer eines Meuchelmords; ein noch wenig gekannter Jüngling ward sein Nachfolger. Sofort ward Demosthenes der Stifter einer zweiten Verbindung der Griechen: aber Alexander erschien plötzlich vor Theben; die schwere Rache, die er hier nahm, zerstörte sofort den Bund, die Auslieferung von Demosthenes, Lykurg und mehreren seiner Gehülfen ward gefordert, aber Demades glich damals die Sache aus und besänftigte den König. Seine Kraft blieb also gelähmt, als Alexander nach Asien ging; er fing an, wieder das Haupt zu erheben, als Sparta das Joch abzuschütteln versuchte, aber unter Antipater erlag er. Dennoch war es um diese Zeit, als er durch die berühmteste seiner Reden den Sieg über den beredtesten seiner Gegner davon trug, und Aeschmes Athen verlassen mußte. Aber seine Feinde, die Führer der macedonischen Partei, schienen dadurch nur noch mehr erbittert zu sein, und bald fanden sie eine Gelegenheit, ihn zu stürzen. Wie Harpalus, geflüchtet von Alexander's Heer, mit feinen Schätzen nach Athen kam, und die Frage entstand, ob man hier ihn dulden wollte, ward Demosthenes beschuldigt, durch sein Geld gewonnen zu sein, wenigstens still zu schweigen. Das reichte hin, ihn in eine Geldstrafe verfallen zu machen, deren Nichtbezahlung ihn in den Kerker brachte. Es gelang ihm, daraus zu entfliehen, aber für den Mann, der nur dem Vaterlande lebte, war das Exil so schlimm wie der Kerker. Meist weilte er auf Aegina und in Trözen, von wo aus er mit nassen Augen nach dem nahen Attika hinüberblickte. Plötzlich und unerwartet brach ein neuer Strahl durch die Gewölle. Die Nachricht erscholl, Alexander sei todt. Der Augenblick der Befreiung schien da zu fein, ganz Griechenland gerieth in Bewegung, die Gesandten der Athener durchzogen die Städte, unter sie mischte sich Demosthenes, sprach, half und bewirkte, daß sie sich gegen Macedonien verbanden. Zum Ersatz dafür beschloß das Volk seine Rückkehr, und für Jahre von Leiden folgte endlich ein Tag hohen Lohnes! Eine Triere ward nach Aegina gesandt, den Sachwalter der Freiheit zu holen. Ganz Athen erhob sich, kein Beamter, kein Priester blieb in der Stadt, als der Ruf erscholl, daß Demosthenes aus dem Piräus herausziehe. Ueber-wältigt von seinen Gefühlen pries er sich glücklicher als Alcibiades, denn nicht gezwungen, sondern freiwillig rufe ihn sein Volk zurück! Es war ein Sonnenblick des Glücks, den bald schwärzere Gewölle als je vorher verdunkeln sollten! Antipater und Kraterus siegten," mit ihnen in Athen die mace-donische Partei; Demosthenes und seine Freunde wurden in den Anklagestand versetzt, und auf Demades' Antrag zum Tode verurtheilt. Sie hatten sich schon vorher heimlich aus der Stadt entfernt, aber wo einen Zufluchtsort finden? Hyperides mit zwei Anderen hatten sich auf Aegina in das Heiligthum des Aiax geflüchtet. Umsonst, sie wurden weggerissen, zum Antipater

7. Die Geschichte des Alterthums - S. 348

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
348 x. Die makedonischen Reiche. Athene und dem Zeus und feierte das Andenken der Heroen durch Wettkämpfe und Spiele. Vor Alle» ehrte er das Grab des Achilles, in dem er seinen Ahnherrn und sein Vorbild erblickte. Durch solche Huldigungen und fromme Handlungen, zu denen Alexander von seinem poetischen Sinn und seiner begeisterten Liebe für die homerische Aeldenzeit und die Religionsmythen der Hellenen geführt ward, weckte er in den Griechen Nationalgefühl, Ruhmbegierde und Kampflust, während er die Macedonier durch seinen ritterlichen Muth, seine Tapferkeit und seine großmüthige Heldennatur begeisterte und an sich fesselte. Nachdem Alexander Parmenio's Truppen mit seinem Heere verbünde,:, zog er dem Ufer des Hellespont entlang und gelangte an das Flüßchen Granicus, auf dessen östlicher Seite persische Reiterei und griechische Soldknechte zu Fuß aufgestellt waren. Umsonst hatte der Rhodier Memnon, ein Mann von Einsicht und Entschlossenheit, die übrigen persischen Feldherren zu bewegen gesucht, jedes entscheidende Gefecht vorläufig zu vermeiden und durch einen langsamen, verheerenden Rückzug, wobei man das Land als Einöde hinter sich lasse, den Feind in das Innere zu locken, mittlerweile aber zur See die Offensive zu ergreifen und den Krieg nach Makedonien zu spielen: der Stolz der Satrapen verschmähte den Vorschlag des hellenischen Anführers, den sie ohnedies als Fremdling haßten und wegen seiner Gunst bei dem Könige beneideten. Die Ehre der Nation, meinten sie, verlange ein Treffen. So wurde die blutige Schlacht am Granicus geschlagen, wo trotz der tapfern Gegenwehr der persischen Reiterscharen (das persische Fußvolk kam gar nicht zum Gefechte) die Macedonier den Uebergang über den Fluß erzwangen und, angefeuert durch die heldenmüthige Tapferkeit des Königs, dessen Helmbusch im dichtesten Gedränge winkte, den glänzendsten Sieg über die weit überlegene Streitmacht der Feinde erfochten. Alexander selbst hatte zwei feindliche Reiterführer vom Pferde gestürzt, wäre aber von dem lydischen Satrapen, der bereits über dem Nacken des verwundeten Königs das Schwert geschwungen, sicher getödtet worden, hätte nicht Klitus den Arm des Barbaren mit einem Hiebe vom Rumpfe getrennt und ihm dann den Todesstoß gegeben. Von der reichen Beute schickte er nach Athen als Weihegeschenk für die jungfräuliche Burggöttin 300 persische Rüstungen. Der macedonische König ergriff mit Begierde jede Gelegenheit, als Hellene aufzutreten und feine Unternehmung als einen Rache- und Vergeltungszug für die Zerstörung der Städte und Tempel unter Xerxes hinzustellen. Das westliche Kleinasien bis zum Taurusgebirge war die Frucht des Sieges am Granicus. Bei seinem ersten Erscheinen vor Sardes übergab der persische Statthalter die Stadt sammt der fast nnersteiglichen Felsenburg mit den reichen Schätzen dem macedonifchen Könige, der den Statthalter in feiner Nähe behielt und ihn auf alle Weise auszeichnete, den Lydiern aber die Freiheit und Verfassung ihrer Väter zurückgab. Dieses Verfahren trug

8. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 31

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
Den Herzog von Böhmen erhob er zum Könige, und als solcher erkannte dieser willig die Oberhoheit Deutschlands an. Das Land östlich von Bayern, zu beiden Seiten der Donau, wurde zu einem selbständigen deutschen Herzogtum Österreich erhoben. Die Streitigkeiten zwischen den Hohenstaufen und den Welfen, den Herzögen von Bayern, welche unter seinen beiden Vorgängern zu erbitterten Kriegen geführt hatten, legte er bei. Im ganzen Lande wurden Ruhe und Ordnung in kurzer Zeit hergestellt. Mit Freuden folgte er dann dem Rufe des Papstes, um diesen gegen die empörten Römer zu schützen und die Kaiserkrone zu empfangen. Auf diesem Zuge hatte er Gelegenheit, sich davon zu überzeugen, daß das kaiserliche Ansehen in Italien nicht mehr viel galt; namentlich kümmerten sich die reichen Städte Oberitaliens wenig um die kaiserlichen Befehle. Friedrich, der eine hohe Auffassung von der Macht und dem Ansehen eines Kaisers hatte, hielt es für seine Pflicht, jene für ihre Mißachtung des kaiserlichen Ansehens zu züchtigen. Dadurch entstand nicht nur ein Krieg mit den oberitalischen Städten, sondern es kam auch zu Streitigkeiten mit dem Papste. Dreizehn Jahre dauerte der gewaltige Kampf/ Mailand wurde zwar von Grund aus zerstört, aber auch wieder ausgebaut. Dem Kaiser zum Trotz bauten die Italiener eine neue Festung, die sie dem Papste Alexander zu Ehren Alessandria nannten. Friedrich wurde in einer entscheidenden Schlacht bei Legnano 1176, trotz der größten Tapferkeit der Deutschen, vollständig geschlagen. Nach dieser Niederlage beeilte er sich, zunächst mit dem Papste Frieden zu schließen. Einige Jahre später kam auch eine Einigung zwischen ihm und den oberitalischen Städten zustande. Sie schwuren ihm den Eid der Treue und gaben auch sonst einige Zeichen der Unterwerfung, behielten aber in Wirklichkeit ihre Unabhängigkeit. Trotzdem Friedrich in dem langen Kriege sein Ziel nicht erreicht, ja sogar einmal eine große Schlacht ver- Brandenberg, Leitfaden. I. o

9. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 32

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
— 32 loren hatte, war das kaiserliche Ansehen doch nicht gesunken Ber lerne* wiederholten Anwesenheit in Deutschland zwischen den Heerfahrten nach Italien ging er mit Strenge geaen dre Raubritter vor und verhängte über sie die schärfsten Strafen. ^ Den Rittern, welche sich bei ihren Streitigkeiten selbst Recht zu schaffen und dabei das Besitztum chres Femdes zu zerstören und diesen selbst in ihre Gewalt zu bringen suchten, gebot er Ruhe und Frieden. Aber nicht nur die kleineren Adeligen hielt er im Zaume, auch die höheren strafte er für Bergehen, die sie sich hatten zu Schulden kommen lassen. Schwer mußte Heinrich der Löwe, der mächtige Herzog von Bayern und Sachsen, dasür büßen, daß er ihn vor der Schlacht bei Legnano verlassen hatte. Er wurde verbannt und behielt nur einen kleinen Teil seiner Besitzungen (Brannschweiq und Luneburg). Bayern erhielt des Kaisers treuer Waffengefährte Otto von Wittelsbach, bessert Nachkommen noch heute in Bayern regieren. Das Herzogtum Sachsen wurde in verschiedene Teile geteilt, und mit diesen wurden die Anhänger des Kaisers belohnt. So sorgte Friedrich ftrr Recht und Gerechtigkeit, für Ruhe und Ordnung. Nachdem der Friede überall hergestellt war, hielt er einen glänzenden Reichstag in Mainz ab. Hier erschienen die Fürsten und Bischöfe, die Grafen und Ritter, eine unzählige Menge Volkes. Glänzende Ritter- spiele wurden gehalten. Der Kaiser, noch immer schön von Gestalt und Haltung, ritt selbst mit in die Schranken, seine ritterliche Fertigkeit zu zeigen. Sänger traten auf, die in alten und neuen Liedern das Lob deutscher Tapferkeit und deutscher Treue besangen. Friedrich bewirtete alle mit kaiserlicher Freigebigkeit und sorgte sür die Unter- haltung aller. Selbst in Italien, wohin er einige Jahre später zum sechsten und letzten Male zog, um seinen Sohn mit der Erbin von Unteritalien zu vermählen, wurde er mit Jubel und Begeisterung aufgenommen. Als im Jahre darauf die Kunde von der Wiedereroberung Jerusalems durch die Türken Europa erschreckte, da hielt Friedrich als Schirmherr der Christenheit es für

10. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 481

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
51. Wilhelm I., König von Württemberg. 481 im Februar 1848 von Frankreich über die deutschen Länder hin- brauste, auch hier die Gemüther. Der König sah sich genöthigt, ein Ministerium aus „Sr. Majestät getreuer Opposition" zu bilden, mit Römer, Pfizer, Duvernoy, Goppelt, Männern/ die er bisher als seine entschiedensten Feinde angesehen. Er hinderte sie jedoch nicht, den Wünschen seines Volkes gerecht zu werden: alle Erlasse und Gesetze, die von der Paulskirche ausgingen, wurden als für Württemberg rechtskräftig anerkannt, die Grundrechte schon Ende December 1848 promulgirt, die Reichsverfassung nach kurzem Sträuben angenommen, und Württemberg blieb zuletzt der einzige Staat, der sie anerkannte. Das Frankfurter Rumpfparlament siedelte daher nach Stuttgart über; aber die voil ihm hier eingesetzte provi- sorische Regentschaft ward auf den Befehl des Königs aufgehoben (s. S. 384). Auf die späteren Unionspläne ging der König nicht ein, sprach sich vielmehr in der Thronrede 1850 (ohne Vorwissen seiner Minister) so energisch gegen jede Unterwerfung unter einen Hohenzollern aus, daß darüber die diplomatischen Verbindungen zwi- schen Preußen und Württemberg abgebrochen wurden. So war er denn auch ein hervorragender Theilnehmer an der gegen Preußens Hegemonie gerichteten Zusammenkunft süddeutscher Monarchen in Bregenz, im October 1850 (s. S. 388), und wie er in der Thron- rede erkärt hatte : „Ich unterwerfe mich keinem Hohenzollern", so rief er hier: „Ich folge meinem Kaiser, wohin er mich ruft." Zwei politische Lichtpunkte traten noch in den Abend seines Le- bens. Der eine war, als in den Septembertagen 1857 die beiden Kaiser von Rußland und Frankreich das Hoflager des Nestors der deutschen Fürsten wählten, um sich die Hand zu bieten. Napoleon trug ihm damals die ganze Verehrung des jüngern vor dem greisen Regenten, den er „von père“ nannte, entgegen, und es war ein stattlicher Anblick, als der ritterliche König zwischen seinen beiden Gästen zu Pferde auf dem Volksfeste zu Cannstadt erschien. Obgleich sich hier ein Freundschaftsbündniß zwischen beiden Monarchen schloß, stand der König doch keinen Augenblick an, als die deutschen Gren- zen bedroht waren, die Mobilmachung der Armee aufs energischste zu betreiben und für Deutschlands Ehre mit Wort und That einzu- treten. — Der letzte Lichtpunkt war der Besuch des Kaisers von Oesterreich und des Königs von Baiern. als sie zum Frankfurter Fürstentage gingen und sich Rath bei ihm über das Reform-Project (s. S. 468) holten, der sie nicht mehr begleiten konnte. Mit Freuden begrüßte er den Gedanken der Bundesreform, die er sich freilich nicht ohne Volksvertretung denken konnte. Der Abend seines Lebens, über den er sich gern Illusionen hiugab, da er seinen Kräften mehr zu- muthete, als sie zu leisten im Stande waren, blieb nicht ohne Zeug- nisse seines unermüdlichen Bemühens für das Glück seines Volkes, und es bleibt merkwürdig, wie er seine Kreise enger und enger zog, die Residenz zu seinem Wirkungskreise erlas und sich hier ein steinernes Pütz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken. Iv. Zi
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