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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 206

1888 - Habelschwerdt : Franke
206 nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven. b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut. 6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen. Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug. 3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort. A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor: a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-

3. Theil 2 - S. 286

1827 - Leipzig : Fleischer
286 Schiffen und auf Wagen sah man begeisterte Prediger Reden halten, und das Ansehen des Papstes, die Lehre vom Fegefeuer, vom Ablaß u. d. gl. bestreiten. Der Pöbel rottete sich, dadurch erhitzt, zusammen, entriß den Henkern die zum Tode Vcrurtheil- ten, warf mit Steinen nach der Obrigkeit, trug die evangelischen Prediger auf den Schultern in die Kirchen und aus denselben, und beschützte sie gegen die Verfolgungen der Inquisition. Diese Unordnungen billigte der Adel zwar nicht; aber er war fest entschlossen, die Eingriffe Granvella's in die niederlän- dischen Freiheiten, denen er Hohn sprach, nicht zu dulden. Ora- nien, Egmont und Graf Hoorne setzten einen Brief an den Kö- nig auf, in welchem sie sich über Granvella beschwerten, und ihn baten, den verhaßten Mann zurückzurufen. Aber Philipp ver- tröstete sie in allgemeinen Ausdrücken, und die Folge davon war, daß jene Drei nun aus dem Staatsrathe, zu dem auch sie ge- hört hatten, und wo Granvella nach Willkühr schaltete, ganz wegblicben. Der Abscheu gegen den Cardinal wurde endlich so groß, daß er kaum noch wagte, öffentlich zu erscheinen; er glaubte seines Lebens nicht mehr sicher zu seyn, und bat endlich den Kö- nig selbst um die Erlaubniß, nach Spanien zurückkehren zu dür- fen. Philipp willigte ein, und die niederländische Nation ath- mete wieder leichter. Jetzt war es noch möglich, durch weife Nachgiebigkeit zu gewinnen. Aber dazu war Philipp viel zu stör- risch, und bald sahen die Niederländer, daß die Absetzung des Cardinals ihnen wenig nütze, da seine Parthei zurückgeblieben war, die man die Ca rd i na listen nannte. Die Gährung zwischen beiden Partheien wurde immer größer, und beide hiel- ten es endlich für gerathen, einen Gesandten an den König zu schicken, der diesem den Zustand des Landes vorlegcn sollte. Eg- mont wurde dazu gewählt. Die Mißvergnügten, an deren Spitze Oranicn stand, gaben ihm den Auftrag, den König zu bitten, die Inquisition zu mildern, und den strengen Befehl, die Be- schlüsse des tridentinischcn Concils anzunehmen, zu widerrufen. Philipp nahm den Grafen sehr gütig auf. Dann fragte er seine geistlichen Räthe, ob er den Niederlanden die erbetene Reli- gionsfreiheit bewilligen müsse? und als sie dies verneinten, so warf er sich vor einem Kruzifix auf die Knie, und betete: „so

4. Theil 2 - S. 105

1827 - Leipzig : Fleischer
105 rief seine Vasallen zusammen, um, wie er sagte — diese Bauern mit seinem Fuße zu zertreten, und dies schien ihm so leicht,, daß er viele Stricke mitzunehmen befahl, um die Gefan- genen aufzuhenken oder zu binden- Als man den Waldstädten zuredete, den Frieden mit dem Herzoge zu suchen, antworteten sie: „wir hätten wohl Ursache über den Herzog zu klagen; wir wollen ihn aber, wenn er uns mit Krieg überziehen will, mit Gott erwarten, und seiner Macht uns wehren." Leopold hatte ein auserlesenes Heer, lauter krieggewohnte Ritter, mit Eisen bepanzert von oben bis unten. So zogen sie über Zug heran, mit hochwallenden Helmbüschen und klirrenden Lanzen; Landen- berg war auch unter ihnen. Die Männer von Uri und Unter- walden eilten den Schwyzern zu Hülfe. Aber dennoch kamen nur 1300 zusammen. Diese stiegen auf einen Berg, der den Agerisee überschaut. Als die Sonne am löten November 1315 aufging, beschien sie die glänzenden Helme und Kürasse der heranziehenden Ritter, alle auf edeln Rossen, und so weit man sehen konnte, schimmerten Speere und Lanzen. Die Schweizer auf dem Berge sahen das wohl mit vieler Bewegung des Ge- müths; indessen sie trauten auf Gott, der in gerechter Sache auch dem Schwachen nahe ist. Zwischen dem Berge und dem See ist eine schöne Wiese; über sie geht ein Weg; den zogen die Ritter. Als nun der Weg zwischen Berg und See von Menschen und Pferden dicht angefüllt war, erhoben sich die 1300. Mit lautem Geschrei wälzten sie große aufgehäufte Felsenstücke den Berg hinab. Dann rannten sie getrost hinun- ter, fielen den Rittern, welche durch den Raum beengt, kaum sich rühren konnten, in die Seite, schlugen mit Keulen darein, und stachen mit Hellebarden die Ritter von den Pferden. Da entstand eine greuliche Verwirrung. Die Pferde wurden scheu, und drängten zurück auf das nachfolgende Fußvolk. Andere x sprangen in den See, und fanden hier den Tod. Die Blüthe des östreichischen Adels fiel, viele wurden von den Pferden oder ihren Cameraden zertreten, noch mehrere von den Schweizern erschlagen. Unter den Wenigen, welche sich retteten, war Her- zog Leopold; ein der Wege kundiger Mann half ihm durch. Auf abgelegenen Pfaden kam er todtendlaß und in tiefer Trau,

5. Theil 2 - S. 268

1827 - Leipzig : Fleischer
268 Eine ihrer ersten Regierungshandlungen war, daß sie be- stimmte, wie es künftighin mit dem Gottesdienst gehalten wer- den sollte. Sie verbot den katholischen Gottesdienst, und die armen Engländer mußten nun schon zum dritten Male binnen kurzer Zeit ihre Religion nach den Launen ihrer Gebieter än- dern. Dann führte sie zwar eine evangelische Lehre ein, welche aber von der lutherischen sowohl als rcformirten in einzelnen Stücken abwich. Auch verordnete sie mehr äußern Prunk beim Gottesdienst als die andern evangelischen Partheien gestatten. Die von ihr gestiftete evangelische Kirche wird die englische oder bischöfliche, auch die hohe Kirche genannt. Die Reformirten dagegen meinten, die vielen Gebrauche und der kirchliche Pomp waren der christlichen Einfachheit zuwider, und Nannten sich Puritaner d. i. Freunde der reinen Kirche, oder Presbyterianer- Elisabeth ließ die Andersdenkenden zwar nicht verbrennen, aber doch hart strafen, weil sie es nicht vertragen konnte, daß man ihren Befehlen sich widersetzte. Geheirathet har sie nie. Zwar meldeten sich Könige und Königssöhne genug, die um ihre Hand warben; oft schwankte sie auch schon; immer aber siegte ihre Liebe zur Freiheit, und sie äußerte einmal, sie rechnete es sich zur Ehre, wenn einmal auf ihren Grabstein gesetzt werden könnte: „es lebte und starb eine Königin als Jungfrau." Unter ihren Bewerbern war auch König Phrlipp von Spanien; aber Elisabeth lehnte den Antrag ab, und bat nur um seine Freundschaft. Der schwärzeste Punkt in ihrem Leben ist ihr Betragen gegen die unglückliche Maria Stuart. Heinrich 8. hatte Zwei Schwestern gehabt. Die jüngere war die Großmutter der Johanna Grap; die ältere war an König Jakob 4. von Schott- land vermahlt worden. Ihr Sohn war Jakob 5., und dieser der Vater Maria's. Schon im ersten Jahre hatte sie ihren Vater verloren. Ihre Mutter, eine Base des Herzogs Hein- rich von Gruse, schickte sie als fünfjähriges Kind nach Frank- reich, wo sie am Hofe der Katharina von Medicis erzogen wurde. Sechzehn Jahre alt wurde sie an Franz 2., der da- mals noch Dauphin war, vermahlt, und bestieg mit ihm bald darauf den Thron. Dies war die glücklichste Zeit ihres Lebens.

6. Theil 1 - S. 45

1839 - Leipzig : Fleischer
45 Der 2te Messenische Krieg 685—668. Nachdem Messe- nien sich von den Uebeln des Kriegs wieder erholt hatte, sehnten sich die Nachkommen jener besiegten Messenier nach Erlösung von sparta- nischem Joche. Ein junger Held, der dem Aristoden^ würdig nach- eiferte, und ihn bald an Glück und Tollkühnheit weit übertraf, Aristo, men es, sammelte einen Haufen gleichgesinnter Jünglinge, und begann die Feindseligkeiten. Nachdem er in einem Treffen großen Ruhm er- worben, und die ihm angebotene Königswürde ausgeschlagen hatte, war er so keck, während der Nacht in die offene, dunkle Stadt Sparta einzudringen, und in dem Tempel der Pallas Athene seinen Schild mit seinem Namen zum Andenken seiner über die Feinde errungenen Vor- theile aufzuhangen. Wenn die Spartaner durch diese Dreistigkeit in Staunen gesetzt wurden, so wurden sie bald darauf nicht minder durch ein anderes Ereigniß erschreckt. Als sie einst im Lager das Fest der beiden Göttersöhne Kastor und Pollux begingen, erschienen zwei Messenische Jünglinge, Gefährten des Aristomen, Gonippos und Pan- ormos, auf schnaubenden Rossen, in weißer Kleidung, über welche ein purpurner Mantel geworfen war, Lanzen in der Hand. Ihr un- gewohntes Erscheinen machte die Spartaner glauben, daß die beiden himmlischen Jünglinge vom Himmel gekommen wären, das Fest mit ihrer Gegenwart zu beehren. Sie liefen daher unbewaffnet herbei, und sielen ehrfurchtsvoll vor ihnen nieder. Jene dagegen legten ihre Speere ein, stachen und ritten eine Menge zu Boden, und sprengten dann eben so schnell, wie sie gekommen waren, davon. — Die Spar- taner baten endlich das Orakel in Delphi um einen Rath in ihrer mißlichen Lage. Die Antwort lautete: „erbittet euch von den Athe- nern einen Feldherrn!" So schwer sich auch die stolzen Spartaner dazu entschlossen, so wurde doch eine Botschaft nach Athen geschickt. Der Feldherr, den ihnen die Athener sandten, war ein gefeierter Dich- ter, Tyrtäos, aber ohne kriegerische Berühmtheit, und obendrein lahm. Dennoch wurde er als ein Geschenk der Götter willig ange- nommen, und wurde ihnen später noch theurer, als er durch seine Schlachtgesänge sie zu Muth und Tapferkeit begeisterte. — Eines Tages erfuhr Aristomen, daß eine Anzahl spartanischer Frauen und Mädchen in einem unweit der Gränze gelegenen Tempel der Demeter ein Fest feierten. Er übersiel sie mit einer kleinen Schaar, um sie zu rauben, fand aber einen unerwarteten Widerstand, indem sich die Weiber mit Messern, Beilen und brennenden Fackeln hartnäckig wehr- ten; ja zuletzt wurden die Messenier verjagt, und Aristomen gefangen genommen. Zu seinem Glücke lieferte ihn die Oberpriesterin, die Mit- leid mit ihm fühlte, nicht nach Sparta aus, wo er gewiß mit dem Leben hätte büßen müssen, sondern entließ ihn während der Nacht seiner Haft. — Nachdem die Messenier gegen die Spartaner eine

7. Theil 1 - S. 115

1839 - Leipzig : Fleischer
115 sehr wichtige Dinge darin." — „Ei was!" lallte der'schon trunkene Archias, „gehe mir mit deinen wichtigen Dingen! die müssen bis mor- gen bleiben." — „Ja wohl!" rief der schlaue Phillidas, „heute müssen wir einmal ungestört bleiben." Die Verschwornen hatten sich indessen zum Morde der Tyrannen auf den Weg gemacht. Einige gingen in das Haus des Phillidas; Andere, unter ihnen Pelopidas, suchten den Hypates und Leontiades auf. Die erstem wurden eingelassen. Sie hatten über den Panzer Weiberkleider geworfen, das Gesicht geschminkt, und, um recht unkennt- lich zu seyn, die Schläfe mit Tannenzweigen umwunden. „Die Tän- zerinnen," sprach Phillidas zu seinen Gästen, „die ich bestellt habe, sind nun da; soll ich sie hereinführen?" — „Ja wohl! geschwind!" riefen die Trunkenen. Die Vermummten traten ein, wählten mit den Augen ihre Schlachtopfer, stürzten plötzlich auf sie los, und erdolchten sie. — Indessen war Pelopidas an das Haus des Leontiades gekom- men, und hatte diesen schon schlafend gefunden. Der Lärm weckte ihn auf; er ergriff das Schwert, und fetzte sich den Eindringenden entgegen. Es begann ein Gefecht, und erst mit großer Mühe gelang es dem Pelopidas, den starken Mann zu tödten. — Hypates war indessen entwischt; aber man holte ihn ein, und hieb auch ihn nieder. Die Bürger hatten indessen wohl gehört, daß etwas Großes vorgehe; aber was es eigentlich fey, wußte niemand; denn keiner ge- traute sich aus dem Hause. Am Morgen aber rief Pelopidas das Volk zusammen, erschien mit seinem Freunde Epaminondas, und ver- kündigte laut die Befreiung aus den Händen der Tyrannen. Die Nachricht wurde mit Frohlocken empfangen. Nun war noch die spar- tanische Besatzung aus der Burg zu vertreiben; sie erbot sich selbst zum Anzuge. Aber schwieriger war es, die erlangte Freiheit zu behaupten. Dazu wirkte besonders der ruhige und weise Epaminondas, und bei- den großen Männern gelang es auch wirklich, nicht nur die Frei- heit Thebens zu erhalten, sondern auch diesen Staat für die Zeit ihres Lebens zum ersten Griechenlands zu erheben. Es brach ein Krieg mit Sparta aus. Die Athener, die damals wieder zwei ausgezeichnete Feldherren hatten, Chabrias und Timotheos, einen Sohn Ko- nons, standen zwar, aus altem Hasse gegen die Spartaner, anfangs den Thebanern bei, und Chabrias trieb den König Agesilaos aus Böotien zurück; aber sie sielen bald wieder ab, und vertrugen sich mit Sparta, so daß sich Theben ganz auf sich selbst verlassen mußte. Wohl bangte da den Thebanern, ob sie auch den Feinden gewachsen seyn würden; aber die beiden Feldherren hatten guten Muth. Als Pelopidas von seiner Frau Abschied nahm, bat ihn diese, sich zu schonen. „Nein!" antwortete er, „daran mag man die Einzelnen erinnern; aber der 8*

8. Theil 1 - S. 198

1839 - Leipzig : Fleischer
198 während Marius schweigend, aber höhnisch lächelnd hinter ihm stand. Der Senat versprach, den Cinna wieder als Consul anzuerkennen; dagegen bat er, daß Cinna Niemand am Leben bestrafen wollte, wor- über sich dieser aber nicht bestimmt erklärte. Darauf beschlossen er und Marius, daß alle Syllaner in Nom getödtet werden sollten. Jetzt hielten sie ihren Einzug, Marius an der Spitze von 4000 Illyriern, die den Auftrag hatten, Alle niederzuhauen, deren Gruß er nicht erwiedern würde. Sobald sie eingezogen waren, ließen Cinna und Marius die Thore schließen, und das Morden begann. Der Consul Octavius wurde auf seinem Amtssessel niedergehauen, und gleiches Schicksal hatte eine große Zahl der ausgezeichnetsten Männer; Andere gaben sich selbst den Tod. Fünf Tage und fünf Nachte lang wahrte das Morden; Nom schwamm in Bürgerblut, und die Illyrier wütheten so fürchterlich, daß ihnen nicht mehr Einhalt gethan werden konnte, und Cinna genöthigt war, sie in der Nacht überfallen und sämmtlich niederhauen zu lassen. Zuletzt ernannten sich Marius und Cinna selbst zu Consulen. Aber schon hatte der alte Marius sein ^^^/^Zies erreicht. Seine Unruhe vor der Rückkehr des Sylla, mehr wohl ,die Qualen seines Gewissens, führten ihn zur Trunksucht, durch ex ’rein Leben abkürzte.. Er starb noch in demselben Jahre, 86. r ^ ^ Wahrend dessen chatte Sylla den Krieg gegen Mlthradat (87 — 85) glorreich geführt. Er fand in Griechenland ein zahlreiches Heer des Königs unter des Archela o s Anführung, für den die leicht- sinnigen Griechen Parthei genommen hatten, so daß Sylla mit seinem kleinen Heere gegen die vereinte Macht von Klein-Asien und Griechen- land kämpfen mußte. Er drängte darauf seine Feinde bis nach Attika zurück, und belagerte Athen und den Hafen Peiräeus, wohin Archelaos seine Macht zusammengezogen hatte. Aber beide Plätze vertheidigten sicss hartnäckig, obgleich bald eine so gräßliche Hungersnoth darin herrschte, daß selbst Leichen verzehrt wurden. Endlich erspähte man (86) eine unbewachte Stelle in der Mauer; man erstieg sie in einer dunkeln Nacht, und bemächtigte sich so der Stadt. Nun wurde sie gänzlich ausgeplündert und unter den Einwohnern so fürchterlich ge- metzelt, daß das Blut in Strömen floß. Sylla war Willens, die ganze Stadt zu zerstören; nur die flehentlichsten Bitten konnten ihn davon abbringen. Später wurde auch der Peiräeus erstürmt. Arche- laos selbst war entkommen, und hatte sich an die Spitze eines Neu- angekommenen Heeres gestellt, dem Sylla nur eine Heine Macht ent- gegenstellen konnte. Dennoch wagte er eine Schlacht bei Chäronea in Böotien. Zwar gewann er einen entscheidenden Sieg, aber schon rückte ein andrer Feldherr des Mithradat (Dorylaos) mit einem zahl- reichen Heere herbei. Es kam zur Schlacht bei Qrchomenos in Wöotten. Schon fingen die Soldaten des Sylla an zu weichen. Da

9. Theil 1 - S. 147

1839 - Leipzig : Fleischer
147 donien. Während er bei diesen noch war, verbreitete sich in Griechen- land das Gerücht, er wäre todt. Ohne die Bestätigung abzuwarten, empörten sich mehrere griechische Stämme, vorzüglich die Thebaner, welche gar die macedonische Besatzung theils tödteten, theils wegjagten. Aber wie der Blitz war Alexander da, und da Theben sich trotzig weigerte, die Anstifter auszuliefern, und einen Ausfall machten, schlug er sie aufs Haupt, und seine Macedonier drangen mit den Fliehenden zugleich in die Stadt ein. Die Einwohner ließ er theils niederhauen, theils als Sclaven verkaufen, die Häuser aber zerstören. Dies Bei- spiel wirkte so, daß die Athener, welche Demosthenes wieder zum Kriege angefeuert hatte, ihm nun zur Besiegung der Thebaner Glück wün- schen ließen, und die andern griechischen Städte um Gnade baten, die ihnen Alexander auch gern gewährte. Nun beschloß Alexander die große Unternehmung auszuführen, die schon Kimon und Agesilaos im Sinne gehabt hatten, und sein Water ausgeführt haben würde, wenn ihn nicht der Tod überrascht hätte: die Eroberung des persischen Reichs, ein großes Wagftück! Denn er hatte dazu nur 3b,000 Mann, und Persien war so groß, daß Macedonien kaum darin bemerkt seyn würde. Dareios Kodo- mannos war damals König von Persien; ein gutmüthiger, aber jenen schwierigen Umständen nicht gewachsener Mann, und die Perser waren ein verweichlichtes Volk. Alexander setzte 334 über den Hel- lespont nach Klein-Asien über, und opferte auf dem Felde von Troja den dort begrabenen griechischen Helden. Als er am Grabe des Achil- leus stand, rief er: „o du glücklicher Achill, der du im Leben einen treuen Freund, und im Tode einen Sänger deiner Thaten gefunden hast!" Bald darauf traf er am Flüßchen Granikos (es geht in das Meer von Marmora) auf ein persisches Heer, welches die persi- schen Statthalter in Klein-Asien in der Eile zusammengezogen hatten. Kühn griff er es an; aber fast hätte er hier sein Leben eingebüßt. Denn weil ihn der hochwallende Federbusch auf dem blinkenden Helme unterschied, sprengten ihn zwei persische Feldherren an, und während der eine ihm den Helm zersprengte, holte der andere aus, um ihm den Kopf zu spalten. In diesem Augenblicke jagte Klitos, einer seiner Feldherren, herbei, und rettete ihn, indem er dem einen Feinde Arm und Schwert zugleich herunterhieb, und Alexander den andern tödtete. Die Schlacht wurde gewonnen, und im persischen Lager große Beute gemacht. Dann ging er nach der Hauptstadt Lydiens, Sardes, wo man ihn mit Jubel empfing, zog an der Westküste Klein-Asiens hin, erklärte die hier liegenden griechischen Städte für frei, und er- stürmte Milet und Halikarnaß, wo die persische Besatzung ihm die Thore verschlossen hatte. Hierauf zog er an der Seeküste hin, wäh- rend der alte Feldherr Parmenio einen Theil des Heeres von Sar- 10»

10. Theil 1 - S. 116

1839 - Leipzig : Fleischer
116 Feldherr darf das nicht; der muß andere retten." Und als die Krie- ger wegen einer schlimmen Vorbedeutung in Sorgen waren, rief Epa- minondas: „die beste Vorbedeutung ist, sein Vaterland zu retten!" Unter solchen Führern konnten die Thebaner schon zu siegen hoffen. Wirklich siegten sie auch. Epaminondas, unter welchem Pelopidas als Anführer der heiligen Schaar (300 Jünglinge, die sich zum Kampf auf Tod und Leben verbunden hatten) diente, erfocht 371 einen Herr» lichen Sieg bei Leuctra, nicht weit von Theben, über die Spartaner, die noch nie eine solche Niederlage erlitten zu haben sich erinnerten. Zwar schlossen Spartaner und Thebaner gleich darauf auf Zureden des Jason, Herrschers von Pherä in Thessalien, einen Frieden. Aber die Ruhe währte nicht lange, und nun drang Epaminondas in den Peloponnes ein, bis vor die Thore von Sparta, dessen Bürger schon die aufsteigenden Rauchsäulen der vom Feinde angezündeten Dörfer erblickten. Auch wäre Sparta gewiß verloren gewesen, hätte es nicht noch den Agesilaus gehabt. Er rettete die Stadt dadurch, daß er schnell die Bürger, sogar die Heloten, bewaffnete, und, indem er die Anhöhen besetzte, jedem Gefechte auswich. Indessen regte sich wieder der Neid der Athener über das Glück der Thebaner, und Epaminon- das mußte geschwind zurück, damit ihm nicht ein athenisches Heer, das unter Jphikrates den Spartanern zu Hülfe eilte, den Rückweg abschnitte. So Großes nun auch Epaminondas und Pelopidas in diesem Kriege ausgerichtet hatten, so traf sie doch der Undank ihrer Mitbürger. Sie wurden bei ihrer Rückkunft angeklagt, vier Monate länger, als das Gesetz es erlaubte, die Feldherrnwürde behalten zu haben. Vergebens wendeten sie ein, daß ja dadurch der Lauf ihrer Siege gehemmt wor- den wäre. Ihre Feinde drangen darauf, daß sie zum Tode verurtheilt würden. „Gut!" sprach Epaminondas mit der ganzen Würde eines reinen Bewußtseyns, „ihr habt Recht, das Gesetz spricht meinen Tod aus. Aber ich verlange, daß ihr in die Jahrbücher niederschreibt: die Thebaner haben den Epaminondas hingerichtet, weil er sie bei Leuctra zwang, die Spartaner anzugreifen und zu schlagen, denen sie sonst nicht wagten unter die Augen zu treten; ferner weil er das Vaterland gerettet, und endlich weil er Sparta belagert hat, welches froh war, seinem Untergange zu entgehen." Diese Worte machten Eindruck; man schämte sich der unwürdigen Klage, und sprach beide los. — Zwei darauf folgende Einfälle des Epaminondas in den Peloponnes führten keine Entscheidung herbei. Pelopidas war indessen auf 'einen an- dern Schauplatz gerufen worden. In Thessalien war Jason ermordet worden, und nun regierte dort sein Verwandter Alexander (von Pherä), ein grausamer, treuloser — kurz nichtswürdiger Mensch. Seine gedrückten Unterthanen baten endlich die Thebaner um Hülfe.
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