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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 155

1888 - Habelschwerdt : Franke
155 sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters. 1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195. 2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen. 3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten. 4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod. Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215. 1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 435

1904 - Habelschwerdt : Franke
435 uerte sich in wiederholten Aufstnden. Die Nachricht von den Freiheitskmpfen in Amerika und die franzsische Revolution veranlaten neue Bewegungen, welche die Regierung 1801 durch eine Verschmelzung des irischen Parlaments mit dem englischen niederzuhalten versuchte. O'counell (o-knnel), der mutige Fhrer der Iren, setzte es durch, da das englische Parlament die von Pitt versprochene politische Selbstndigkeit der Katholiken zum Gesetz erhob. Einige Jahre spter wurde der Kirchenzehute abgelst, den die katholische Bevlkerung Irlands an die protestantische Kirche zu zahlen hatte. Da aber die Lage der armen irischen Pchter immer noch sehr traurig war, beruhigte sich das Land nicht. Neben der gemigten Partei O'connells entstand nach der franzsischen Februarrevolution die revolutionre irische Liga". Diese trat mit dem Geheimbunde der Ferner" in Verbindung, der sich von Amerika, wohin sehr viele Iren ausgewandert waren, nach Irland verbreitet und die gewaltsame Losreiung Irlands von England zum Ziele hatte. Nach der Unterdrckung der Ferner traten die irischen Mitglieder des Parlaments zu einer besonderen Partei zusammen, deren Ziel Homerule" (hohmruhl, von home = Haus, Heimat und rule Herrschaft), d. h. die Selbstregierung Jrlauds durch ein eigenes Parlament und ein diesem verantwortliches Ministerium ist. Der Knigin Viktoria, die 1901 starb, folgte ihr Sohn Eduard Vii. 5. sterreich. Nachdem im Jahre 1867 zwischen sterreich, das der unglckliche Krieg mit Preußen schwer erschttert hatte, und dem nach Selbstndigkeit strebenden Ungarn ein Ausgleich" zustande gekommen war (S. 410), fhrt das Reich den Namen sterreichisch- Ungarische Monarchie". Da auch die anderen Volksstmme des Reiches, besonders die Tschechen, nationale Selbstndigkeit fordern, vermag sterreich-Ungarn innerlich nicht zur Ruhe zu kommen. Nach dem rnsfisch-trkischen Kriege nahm sterreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina in Verwaltung (1878), doch forderte die Besetzung des Landes schwere Opfer. Im Jahre 1879 schlo sterreich-Ungarn mit dem Deutschen Reiche ein Schutz- und Trutzbndnis, dem 1883 Italien beitrat (Dreibund). Seit dem Tode des Kronprinzen Rudolf (1889) ist Franz Ferdinand, der Neffe des Kaisers, der mutmaliche Thronfolger. Die Gemahlin Franz Josephs I., die Kaiserin Elisabeth, wurde im Jahre 1898 von einem italienischen Anarchisten in Genf ermordet. 6. Rußland und die orientalische Frage. a. Kukan. Der Zar Alexander Ii., 18551881, hotte sich nach Beendigung des Krimkrieges bemht, wieder freundschaftliche Beziehungen mit den brigen Mchten herbeizufhren, um im 28*

3. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 93

1889 - Leipzig : Freytag
93 das Kruzifix und lie die Geliehenen darauf schwren. Danach fand ein prch-tiges Krnungsmahl statt. Rudolf besttigte auch dem Papste alle frheren Schenkungen und gelobte sogar einen Kreuzzug. Diesen fhrte er aber so wenig aus, als den Zug nach Rom zur Kaiserkrnung; denn er frchtete diese Lwen-hhle", in die soviele Spuren hinein-, aus der aber wenige herausfhrten. Alle Kraft verwandte er vielmehr auf Deutschland, die Sicherung der Ordnung und Ruhe im Reiche, wie auf die Mehrung seines Hausbesitzes und damit seiner Macht. 4. Rudolfs Walte im Reiche. Zunchst bndigte er mit Hilfe der Fürsten die Raubritter und Friedensstrer berall im Reiche, indem er ihre Burgen brach (in Thringen 66, in Franken und Schwaben 70 2c,), viele aushngen oder kpfen lie. So brachte er bald wieder Friede und Sicherheit ins Land. Dann aber forderte, er auch die unrechtmiger Weise eingezogenen Reichsgter zurck. Hierbei hatte er keinen gefhrlicheren Gegner als Ottokar von Bhmen, der inzwischen Mhren. sterreich, Krnthen, Kram und Steiermark an sich gerissen, seine Herrschaft nach Ungarn und Polen hinein ausgedehnt und den Titel König" angenommen hatte. Zwei Ladungen vor den Reichstag waren erfolglos; auf die dritte sandte er gar einen Bischof nach Augsburg, der in lateinischer Rede die Giltigkeit der Wahl Rudolfs anfocht. Dieser unterbrach ihn, hie ihn deutsch sprechen und verwies ihn dann aus der Stadt. Ottokar wurde gechtet und aller Lehen verlustig erklrt. Als er immer noch widerstrebte, beschlo Rudolf einen Reichskrieg gegen ihn. 5. Rudolf und Ottokar. Der Zug (1276) war freilich unzulnglich; denn weder hatte er den Heerbann aufbieten knnen, noch Geld zum Kriege; aber sein Trost, der Herr werde ihn auch jetzt nicht verlassen", bewhrte sich. Denn die sterreicher waren der harten Herrschaft Ottokars lange berdrssig und fielen ihm zu. Da zeigte sich dieser zur Unterhandlung geneigt; er mute alles bis auf Bhmen und Mhren, welche Lnder er als Lehen bekam, abtreten. In prchtigem Aufzuge erschien Ottokar, um den armen Grafen" zu beschmen, in dem Lager des Knigs; dieser lie ihn durch die lange Gasse seiner ge-wappneten Ritter vor sich, empfing ihn in seinem alten grauen Wamse und der gewhnlichen Feldausrstung und belehnte ihn. Bald griff Ottokar wieder zu den Waffen, von Scham und den Stachelreden seiner Gemahlin dazu erregt. (Diese lie ihm nur noch den halben Tisch decken, da er ja nur noch die Hlfte seiner Lnder besitze.) Rudolf hatte dies vorausgesehen und war in sterreich geblieben. Nun trat er ihm auf dem Marchfelde (nrdlich von Wien) ent-gegen (1278). Die Sturmfahne trug der Hohenzoller Friedrich Hi. von Nrnbergs den Kampf entschied die groe Tapferkeit der Deutschen und Rudolfs, der selbst in Lebensgefahr geriet. Ottokar wurde gefangen, von zwei Rittern aus persn-licher Rache erschlagen und in Prag beigesetzt. Auch den Bayernherzog, Ottokars Verbndeten, unterwarf er und 1286 den Grafen Eberhard von

4. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 98

1889 - Leipzig : Freytag
98 sprunge (Tellsplatte"), sprang mit seiner Armbrust hinauf und stie das Herrenschiff mit krftigem Tritte in den tobenden See zurck. Als Geler endlich mit Not gelandet war und durch die hohle Gasse" nach Knacht zuritt, da scho ihm Tell aus sicherem Verstecke einen Pfeil ins Herz und befreite so sich und die Seinen wie das Vaterland von dem Unholde. 3. Freiheitskmpfe der Schweizer. Tells That machte die Eidgenossen" froh und entschlossen. In der Neujahrsnacht 1308 berwltigten sie die Burgen ohne Blutvergieen und lieen den Landenberger Urfehde schwren d. h. geloben, die Schweiz nicht mehr zu bekmpfen und zu betreten; darauf entkam er. Wolfenschieen war schon zuvor wegen einer abscheulichen That von Konrad Baum-garten in dessen Hause erschlagen worden. Von der Furcht vor lbrechts Rache wurde das Volk durch dessen Ermordung befreit: die Schweiz war wieder unabhngig. Freilich standen noch schwere Zeiten bevor. Denn 1315 brachte Albrechts Sohn, Leopold I. von sterreich, 9000 auserlesene Krieger ins Land und war seines Sieges so sicher, da er auch Stricke mit-nahm, um die Bauern zu binden oder aufzuhngen. Er wurde aber am Morgarten, einem Bergabhange im Kanton Zug, von 1300 Schweizern beherzt angegriffen und so geschlagen, da er selbst kaum entkam und sie ferner in Ruhe lie. Unter den vielen Erschlagenen fand man auch den treubrchigen Landenberger. Der Bund der Schwei-zer wurde dann auf ewige Zeiten erneuert und auf acht Kantone aus-gedehnt. Im Jahre 1386 fhrte dann Leopolds I. Neffe, Leopold Iii., 4000 geharnischte Ritter und viel Fuvolk gegen sie; aber bei Sempach (Luzern) traten die 1300 Schweizer trotz schlechter Be-waffnung in den Kampf, nachdem sie knieend zu Gott gebetet hatten. Aus Scham saen die Ritter ab und lieen von ihren Knechten die Rosse weg-fhren; auch hieben sie die langen Schnbel von ihren Schuhen, um be-quemer zu fechten, und traten als eiserne Mauer" dicht aneinander. Lange konnten die Schweizer gegen die vorstarrenden langen Speere der in Eisen gepanzerten Ritter nichts ausrichten; schon wollten die Ritter sie um-zingeln: da rief Arnold Strnthan aus Winkelried (Unterwalden): Landsleute, sorget sr mein Weib und meine Kinder; ich will euch eine Gasse machen!" Darauf fate er mit starken Armen recht viele Speere der Ritter, 48. Ein Morgenstern. 49. Ein Streitkolben. 50. Eine Hellebarde.

5. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 74

1889 - Leipzig : Freytag
74 der 2 Millionen Thaler Landesschuld. Er starb hochbetagt 1571; zehn Tage spter sein kinderloser Bruder Johann. So fiel die Neumark fr immer au Kurbrandenburg zurck. Es folgte Joachims Ii. Sohn 8. Johann Georg (157198). Er schaffte alle unntzen Personen, mter und Ausgaben im Hofstaate ab, bestrafte alle ungetreuen und ver-dchtigen Diener und Rte seines Vaters und tilgte die Schulden durch die grte Sparsamkeit. Zur Hebung der Gewerbthtigkeit nahm er tausende von Niederlndern auf, welche während des Kampfes mit Spanien aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Auch sorgte er fr die Schuleu, lie durch ge-lehrte Theologen im Kloster Berge vor Magdeburg 1577 die Kou-kordieuformel (Eintrachtsfor-Niel) aufsetzen und suchte so die Lutheraner und Reformierten mit einander auszushnen. Er starb, 72 Jahre alt, 1598; es folgte ihm sein 52 Jahre alter Sohn 9. Joachim Friedrich (1598 bis 1608), der bis dahin das Erz-ftift Magdeburg verwaltet hatte, etu einsichtsvoller und wohlgebildeter Fürst. Er besttigte das Hausgesetz des Albrecht Achilles von neuem durch den Gera'ischen Hausvertrag, auch sorgte er fr das Schulwesen, fr bessere Ver-waltung der Staatseinknfte, fr Handel und Gewerbe. Um die Ansprche a u s P r e u e n zu verstrken, verheiratete er seinen Sohn Johann Sigismund mit der lteren Tochter des geistes-kranken Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen, Anna und nach dem Tode seiner ersten Gemahlin, der frommen und wohlthtigen Katharina, sich selbst mit der zweiten Tochter, Eleonore. Dadurch erhielt aber Brandenburg zu-gleich Ansprche aus die rheinischen Herzogtmer Jlich, Cleve, Berg und die Grafschaften Mark und Ravensberg; denn Annas Mutter war die lteste Tochter des Michschen Herzogs Wilhelm des Reichen und Schwester des irrsinnigen letzten Herzogs von Cleve, Johann Wilhelm (+ 1609). Auf Joachim Friedrich folgte sein Sohn Johann Sigismund. 30. Joachim Friedrich. (Nach Stillfried-Kugler, Hobenzollern.)

6. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 28

1889 - Leipzig : Freytag
treiben wollte, trat ihm Zwingli mit alter Entschiedenheit entgegen und bestritt bald auch noch andere Lehren und Einrichtungen der Kirche. Die von ihm vorgeschlagenen Neuerungen, welche im ganzen mit der deutschen Reformation zusammenstimmten, wurden rasch durchgefhrt, da Rat und Volk von Zrich ihm gnstig gesinnt waren; und Zwingli erlangte ein so hohes Ansehen, da seine Gegner von ihm sagten, er sei Pfarrer, Brgermeister, Rat und Schreiber in einer Person. Unter seiner Leitung wurden auch Schulen errichtet und Anstalten zur Pflege der Armen und Kranken ins Leben gerufen. Bald verbreitete sich diese Reformation von Zrich der Bern, Schaffhaiifen, St. Gallen auch in andere Kantone. Um nun eine Einigung zwischen Zwingli und Luther herbeizufhren, lud der Landgraf Philipp von Hessen beide zu einem Religionsgesprche zu sich nach Mar-brg ein (1529). Allein während sie sich in den meisten Punkten ver-stndigten, blieben ihre Ansichten der das Abendmahl verschieden. Darum trennten sich die Anhnger Zwingiis von der deutschen evangelischen Kirche und bildeten als Reformierte" eine besondere Glaubensgemeinschaft. 2. Zwinglis Tod. Die einfachen Hirten in den fnf alten Orten Schwyz, Uri, Unterwalden (den drei Waldsttten), Luzern und Zug verboten zwar den Ablahandel, wehrten sich aber gegen alle Neuerungen mit solchem Eifer, da es zu einem Brgerkriege kam. Statt sich hierzu mit aller Macht zu rsten und rasch vorzugehen, wie Zwingli riet, begngten sich die Reformierten, den inneren Orten die Zufuhr von Getreide. Mehl, Salz, Wein und Eisen abzuschneiden. Von der Not entflammt, griffen diese zu den Waffen, berraschten die Zricher und schlugen sie bei Kappel (1531). Nach altem Herkommen hatte Zwingli das Banner der Stadt in die Schlacht begleitet; auch er wurde tdlich verwundet und starb mit den Worten: Den Leib knnen sie tten, aber die Seele nicht." Durch diese Niederlage der Zricher wurde eine weitere Ausbreitung der Reformation in der Schweiz verhindert. 3. Johann Calvin, 1509 zu Noyon in der Picardie (Frankreich) geboren, hatte sein Vaterland verlassen mssen, weil er der evangelischen Lehre zu-gethan war, und kam nach Genf, um seinen Freund und Gesinnungsgenossen Farel zu begren und dann weiter zu wandern. Dieser aber bat ihn dringend zu bleiben und die religise Bewegung zu untersttzen. Als er ihm sogar mit Gottes Zorne drohte, wenn er sich dieser seiner Lebens-Bestimmung entziehe, so gab er nach und blieb. Im Jahre 1536 wurde er Prediger und Professor in Gens und machte diese Stadt durch eine acht-undzwanzigjhrige Thtigkeit zu einem zweiten Wittenberg". Sein ernstes streben ging dahin, Genf zu einem reformierten Musterstaate, zu einem Gottesstaate, zu machen. Deshalb setzte er den sechs Geistlichen zwlf Presbyter oder Gemeindelteste zur Seite, die als Konsistorium" unter

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 278

1887 - Leipzig : Freytag
278 1786 habe". Er starb am 17. August 1786, ohne Kinder zu hinterlassen, so da der Thron an seinen Neffen Friedrich Wilhelm Ii. kam. 3. Whrend Friedrichs Ii. 46jhrigen Regierung war der preuische Staat durch den Erwerb von Ostfriesland (. 139, 3), Schlesien (. 138 u. 139) und Polen (. 144) um 1325 ^Meilen vergrert worden, so da er fast 3600 ^Meilen mit 6 Millionen Einwohnern umfate. Im Staatsschatz lagen 70 Millionen Thaler. Das so vergrerte Preußen lste sich bei dem traurigen Zustand des Deutschen Reiches, das aus mehr als 300 selbstndigen monarchischen Staaten und republikanischen Gemeinwesen bestand, mehr und mehr von Kaiser und Reich los und erwarb sich in der Folge die Fhigkeit, nicht nur neben die 4 Gromchte Europas als fnfte zu treten, sondern auch sich fr die Auf-gbe der Wiederherstellung des Deutschen Reiches vorzubereiten. Friedrich Ii. aber, der durch sein Wirken fr Deutschland so Groes gethan, verdient unbestritten den Beinamen des Groen". . 142. Arankreich unter Ludwig Xv. 1. Die franzsische Geschichte des vorigen Jahrhunderts bietet ein i7i trauriges Bild. Als Ludwig Xiv. im Jahre 1715 gestorben war, folgte, da dessen Sohn und Enkel nicht mehr lebten, der Urenkel Ludwig Xv., der den franz. Thron fast 60 Jahre besitzen sollte. Beim Tode seines Ur-grovaters erst 5 Jahre alt, wurde er durch seinen Vetter, den sittenlosen Herzog Philipp von Orleans (Neffe Ludwigs Xiv., Sohn der pflzischen Prinzessin Elisabeth Charlotte) ersetzt, der aber sich mit dem Titel eines Regenten begngte und die Regierungsgeschfte seinem Minister Dubois berlie. Die von Ludwig Xiv. hiuterlasseue Schuldenlast von 3 000 Millionen Livres (Franken) sollte durch knstliche Versuche erleichtert werden. Der schottische Finanzknstler John Law grndete eine Bank (Zettelbank), mit welcher groartige Unternehmungen wie die Pachtung der Staatssteuern und die Handelskompagnie des Westens (Mississippi) verbunden wurden; die schwindelhafte Einrichtung aber fhrte das gewnschte Ziel nicht herbei, brachte vielmehr vielen Franzosen, die der lockenden Spekulationsgelegenheit nicht widerstehen konnten, unermeliche Verluste. Wie der Wohlstand litt, so : auch die Sitte und der Anstand. 1723 2. Nach dem Tode des Regenten (1723) berlie der 13jhrige König die Staatsgeschfte seinem Erzieher, dem Kardinal Fleury, der dem Frieden ; und der Sparsamkeit huldigte, aber nicht verhten konnte, da Frankreich an dem polnischen (. 134, 2) und sterreichischen (. 138) Erbfolgekrieg sich beteiligte. Der Gewinn aus jenem war das deutsche Herzogtum L o t h- : ringen, das im Frieden von Wien (. 134,2) dem ehemaligen Polen- j

8. Teil 3 - S. 19

1912 - Leipzig : Freytag
19 12. Joachim Friedrich 1598—1608. Joachim Friedrich stand schon in den reifsten Mannesjahren, als er den Thron seiner Väter bestieg. Sein Vater hatte kurz vor seinem Tode eine Teilung der Mark angeordnet; Joachim Friedrich aber nahm gegen die Bestimmungen seines Vaters bort dem ganzen Lande Besitz und bestätigte durch den Hausvertrag von Gera noch einmal das Achilleische Hausgesetz. — Die Verbindung mit dem Herzogtum Preußen suchte er noch fester zu knüpfen; er ließ sich die Vormundschaft über den kranken Herzog und die Statthalterschaft über das Land übertragen und vermählte seinen Sohn Johann Sigismuud mit der älteren Tochter des Herzogs, während er selbst nach dem Tode seiner Gemahlin Katharina die jüngere Tochter Albrechts Ii. heiratete. Dadurch gewann er zugleich Erbansprüche auf Jülich-Berg; denn die Gemahlin des Herzogs, Eleonore, war die älteste Schwester des kinderlosen Herzogs von Jülich, Berg, Kleve, Mark und Ravensberg. — Die Bildung suchte Joachim Friedrich dadurch zu pflegen, daß er auf dem Schlosse Joachimstal ein Gymnasium errichtete. Es wurde von ihm mit Ländereien und Einkünften ausgestattet und sollte unentgeltlich 130 Zöglinge aus dem Adel- und Bürgerstande zu tüchtigen Beamten erziehen. Joachim Friedrich verbesserte auch die Verwaltung seines Staates. Er schuf den Geheimen Staatsrat, der aus acht erfahrenen Männern bestand, die von dem Kurfürsten ernannt wurden. Der Geheime Staatsrat hatte die äußeren Angelegenheiten, das Finanzwesen, das Kriegswesen, den Handel und das Gewerbe zu verwalten. In ihm haben wir den Ursprung des heutigen preußischen Ministeriums zu suchen. Der oberste Beamte des Kurfürsten blieb sein Kanzler. 13. Johann Sigismund 1608—1619. Johann Sigismund war auf einer Reise nach Preußen begriffen, als ihm der Tod seines Vaters gemeldet wurde. Dennoch setzte er seine Reise fort, da die Verhältnisse in dem Herzogtum geordnet werden mußten. In Polen hatte sich nämlich eine Partei gebildet, die das Ziel verfolgte, Preußen unter keinen Umständen an Brandenburg fallen zu lassen. Trotzdem erlangte Johann Sigismund unter schweren Geldopfern die Vormundschaft über den kranken Herzog. Damit war freilich die Erbfolgefrage noch nicht geregelt. Die Belehnung wurde erst nach langen Verhandlungen ausgesprochen, nachdem der Kurfürst harte Bedingungen unterschrieben hatte. Er mußte sich verpflichten, jährlich eine hohe Geldsumme au Polen zu zahlen, die obersten Ämter nur mit Eingebornen zu besetzen und ohne Einwilligung der Stände keine Steuer zu erheben. Johann Sigismund erreichte aber sein Ziel; als int Jahre 1618 der Herzog Albrecht Ii. starb, nahm der brandenbnrgische Kursürst Ostpreußen als polnisches Lehnsland in Besitz. Damit vergrößerte er Brandenburg an Land nud Macht und bewahrte das Herzogtum vor gänzlicher Polonisierung. Unterdessen hatte Johann Sigismund den brandenburgischeu Adler auch am Rhein ausgepflanzt. Im Jahre 1609 war der kinderlose Herzog Wilhelm

9. Teil 3 - S. 40

1912 - Leipzig : Freytag
40 x Ludwig Xiv. starb im nächsten Jahre; er hatte seinen Willen nicht in dem Maße durchzusetzen vermocht, wie er es gewollt hatte. Er hinterließ ein armes Volk und ein erschöpftes Landfeine Kriege und seine verschwenderische Hofhaltung hatten unendliche Summen verschlungen. Abb. 11. Die Preußen unter Leopold von Dessau in der Schlacht von Turin. (Nach einem Gemälde von H. Knackfuß in der Rnhmeshcille in Berlin.) 17. Cromwell. 1. Tie ersten Könige aus dem Hause Stuart. Nach dem Tode der Königin Elisabeth bestieg mit Jakob I. (1603—1625) das Geschlecht der Stuarts den englischen Thron. Die beiden Königreiche Schottland und England wurden unter dem Namen Großbritannien unter einem Zepter vereinigt. Jakob I. war der festen Überzeugung, daß der Wille des Herrschers an keinen Beschluß der Volksvertretung gebunden sei. Ihm kam es darauf an, die Freiheiten des englischen Volkes zu vernichten und die unumschränkte (absolute) Gewalt der Krone aufzurichten. Deshalb mißachtete er die Rechte des Parlaments, indem er, ohne dieses zu fragen, die alten Zölle erhob, neue einführte und sogar Zwangsanleihen aufnahm. — Karl I. (1625—1649) wandelte ganz in den Fuß-stapfen seines Vaters; auch er war der Meinung, daß das Recht der Krone ein unumschränktes sei. Als sich das Parlament seinem Willen nicht fügte, löste er es ^ ans, erhob Steuern, Abgaben und Zölle nach eigenem Gutdünken und ließ seine Gegner, um sie einzuschüchtern, gefangen setzen und von ihm ergebenen Richtern zu harten Strafen verurteilen. Selbst in kirchlichen Dingen juchte

10. Geschichte des Dreißigjährigen Krieges - S. 254

1902 - Leipzig : Freytag
254 Geschichte des Dreißigjährigen Krieges. einzelne vom Adel und vom Soldatenstand und Schweden selbst blieb arm wie zuvor. Eine Zeitlang zwar söhnte der Nationalruhm den geschmeichelten Untertan mit diesen Bedrückungen aus und man konnte die Abgaben, die man ihm entrichtete, als ein Darlehn betrachten, das in der glücklichen Hand Gustav Adolfs herrliche Zinsen trug und von diesem dankbaren Monarchen nach einem glorreichen Frieden mit Wucher erstattet werden würde. Aber diese Hoffnung verschwand mit dem Tode des Königs und das getäuschte Volk forderte nun mit furchtbarer Einhelligkeit Erleichterung von seinen Lasten. Aber der Geist Gustav Adolfs ruhte noch aus den Männern, denen er die Verwaltung des Reichs anvertraute. Wie schrecklich auch die Post von seinem Tode sie überraschte, so beugte sie doch ihren männlichen Mut nicht und der Geist des alten Roms unter Brennus und Hanni-bal beseelt diese edle Versammlung. Je teurer der Preis war, womit man die errungenen Vorteile erkauft hatte, desto weniger konnte man sich entschließen, ihnen freiwillig zu entsagen; nicht umsonst will man einen König eingebüßt haben. Der schwedische Reichsrat, gezwungen, zwischen den Drangsalen eines zweifelhaften, erschöpfenden Kriegs und einem nützlichen, aber schimpflichen Frieden zu wählen, ergreift mutig die Partei der Gefahr und der Ehre und mit angenehmem Erstaunen sieht man diesen ehrwürdigen Senat sich mit der ganzen Rüstigkeit eines Jünglings erheben. Von innen und außen mit wachsamen Feinden umgeben und an allen Grenzen des Reichs von Gefahren umstürmt, waffnet er sich gegen alle mit so viel Klugheit als Heldenmut und arbeitet an Erweiterung des Reichs, während daß er Mühe hat, die Existenz desselben zu behaupten. Das Ableben des Königs und die Minderjährigkeit Ladislaus, Sigismunds Sohn, sparte die Unterhandlung sprüche Polens auf den schwedischen Thron und König seiner Tochter Chriftina erweckte aufs neue die alten An-
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