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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 36

1907 - Leipzig : Freytag
36 stantinopel erkaufte von ihm den Frieden gegen einen schweren jhrlichen Tribut. Darauf zog der Hunnenknig unter schrecklichen Verwstungen durch sterreich und Bayern und berschritt bei Konstanz den Rhein. Besonders schwer hatte auch das Elsa von seinen Horden zu leiden, und noch heute erzhlt manche Sage von den Greueln, die die Hunnen verbt haben. Endlich vereinigten sich die Völker des ganzen Abendlandes unter dem tapfern rmischen Feldherrn Aetins und dem Westgotenknig Theoderich. Auf den katalauuischen Gefilden, bei dem heutigen Chalons an der Marne kam es im Jahre 451 zu einer blutigen Vlkerschlacht. 160 000 Leichen bedeckten den Kampfplatz. Die Erbitterung der Streiter war so groß, da nach der Sage die Geister der Erschlagenen in der Luft den Kampf fortsetzten. Die Hunnen wurden geschlagen, und das Abend-land war gerettet. Grollend zog Attila der den Rhein wieder nach Ungarn zurck. Zug nach Italien. Schon im folgenden Jahre brach der frchter-liche Hunnenknig in Italien ein. Er eroberte und zerstrte die blhende Stadt Aquileja. Die erschreckten Bewohner flchteten in die Lagunen des adriatifchen Meeres und legten dort den Grund zu der heutigen Stadt Venedig. Unter furchtbaren Verheerungen zog Attila weiter und belagerte die Stadt Rom. Da zog Papst Leo der Groe an der Spitze einer Gesandtschaft dem Wterich entgegen. Durch Bitten und ernste Er-mahnuugen suchte er ihn zu bewegen, die Stadt zu verschonen. Und wirklich lie sich der Furchtbare gegen eine Geldsumme zur Umkehr be-wegen. Er zog wieder nach Ungarn zurck und starb schon im folgenden Jahre. Sein Leichnam wurde in einen goldenen Sarg gelegt, dieser in einen silbernen und beide in einen eisernen. An seinem Grabe aber wurden alle Arbeiter umgebracht, damit keiner die Ruhesttte des Hunnenknigs verrate. Nach seinem Tode zerfiel fein groes Reich. 23. Der heilige Bonifatius. Siebenhundert Jahre nach der Geburt Christi waren unsere Vor-fahren zum grten Teil noch Heiden. Die Hauptgottheiten, die sie ver-ehrten, waren: Wodan, der Gott des Himmels; Donar, der Gott des Gewitters; Ziu, der Gott des Krieges; und Freia, die Gttin der Liebe. Die Germanen verehrten ihre Götter nicht in Tempeln, sondern in heiligen Wldern, unter uralten Bumen und an geweihten Opfersteinen. Hier brachten sie ihnen Opfer dar, die aus Feldfrchteu und Tieren, zuweilen aber auch aus gefangenen Feinden bestanden. Die Lehre des Evangeliums wurde nnsern heidnischen Vorfahren durch fromme Glaubensboten verkndigt. Nur mit Evangelienbuch und

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 138

1888 - Habelschwerdt : Franke
138 kleineren Lehen erblich sein sollten, und dessen Durchführung er auch in Deutschland begünstigte. Von den 6 Herzogtümern wurden Franken, Bayern und Schwaben unmittelbar von seinem Sohne Heinrich verwaltet. Ii. Heinrich Iii., 1039—1056. Er war ein thatkräftiger, staatskluger, zuweilen rücksichtslos durchgreifender Fürst. 1. Kriege im Osten. Heinrich brachte den Herzog der Böhmen zur Unterwerfung, setzte den von einer heidnischen Partei vertriebenen König Peter von Ungarn wieder ein und zwang ihn zur Lehnsabhängigkeit. Damals hatte das deutsche Reich seine größte Ausdehnung. 2. Das Landsriedensgeseh. Der König gebot, um die Sicherheit des Verkehrs zu heben, einen allgemeinen Landfrieden und machte zur Sicherung desselben die drei südlichen Herzogtümer wieder selbständig. Die Beschränkung des Fehdewesens war von der aqnitanischen Geistlichkeit angeregt und von den Cluniacensern (Clngny) durch die Einführung des sog. „Gottessriedens" gefördert worden. Letzterer wurde später auch in Deutschland gesetzlich, war aber eine lediglich kirchliche Einrichtung. 3. Das kirchliche Schisma. Von dem strengen Kloster Clngny, mit dem der persönlich sehr fromme Kaiser in Verbindung stand, gingen damals auch die Bestrebungen aus, eine strengere Zucht in der Kirche einzuführen. In Rom standen sich 3 Päpste gegenüber. Der Kaiser ließ sie auf der Synode zu Sutry absetzen und behielt sich für die Zukunft die Entscheidung bei der Papstwahl vor. Er erhob einen Deutscheu, Klemens Ii., zum Papst, und setzte später noch dreimal Deutsche auf den päpstlichen Stuhl (die „deutschen Päpste"). 4. Verhalten gegen die Herzöge. Wie sein Vater suchte auch Heinrich die herzogliche Macht zu schwächen, und noch kein deutscher Köuig hatte den Fürsten und Päpsten gegenüber so unumschränkt gewaltet. Alle Errungenschaften wurden aber durch seinen frühen Tod in Frage gestellt, und eine gewaltige Reaktion gegen das mächtige Kaisertum schien unausbleiblich. Iii. Heinrich Iv., 1056—1106. 1. Vormundschaftliche Regierung. Heinrich, bei dem Tode des Vaters 6 Jahr alt, wurde anfangs von seiner Mutter Agnes, die zugleich Reichsverweserin war, erzogen. Ihr schwaches Regiment bestärkte die Fürsten in ihrem Streben nach Selbständigkeit, Ehren und Besitz, und die Nachgiebigkeit der Kaiserin konnte sie nicht befriedigen. Da sich Agnes von dem wenig beliebten Bischöfe von Augs-

4. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 51

1904 - Habelschwerdt : Franke
51 In der Geschichtsschreibung erhebt sich Thncydides in der Geschichte des Peloponnesischen Krieges, an dem er selbst teilgenommen hatte, zu knstlerischer Hhe. Bald nach Beendigung des Krieges begann er sein Werk, das er bis zum Jahre 411 fortgefhrt hat. Die Fortsetzung desselben hat Xenophon versucht, der Fhrer jenes griechischen Sldnerheeres, das den jngeren Cyrns im Kampfe gegen seinen Bruder untersttzt hatte, auf dem Rckzge aus Mcer. Den denkwrdigen Rckzug hat er in der Aubafis (anbasis = Hinaufsteigen, sc. ins Hochland) beschrieben (s. S. 45). Vierte Periode. Die Zeit der mazedonischen Herrschaft, 33814<>. Mander der Groe, 336323. 1. Seine Erziehung. Aufstnde beim Regierungsantritt. Alexander war erst 20 Jahre alt, als er das Reich seines Vaters erbte. Von dem Philosophen Aristoteles hatte er eine umfassende griechische Bildung erhalten. Die Gedichte Homers waren seine dieblingslektn', und ein Held zu werden wie Achilles, war sein hchstes Streben. Er war ehrgeizig und gromtig, tapfer und schnell entschlossen. In ihm vereinigte sich der hellenische Geist mit mazedonischer Kraft. Beim Antritt seiner Regierung suchten die an der Nordgrenze des Reiches wohnenden Völker (Thiazier, Jllyriker) die mazedonische Herrschaft ab-zuschtteln. Aber Alexander unterwarf sie wieder. Auch die Griechen, die auf die falsche Nachricht von seinem Tode einen letzten Versuch der Erhebung machten, muten sich rasch wieder unterwerfen; Theben wurde bis auf die Tempel und das Haus des Dichters Pindar zerstrt. 2. Der Feldzug gegen die Perser. Das ungeheure Perserreich war durch Ausstnde in den Provinzen, durch Palastrevolutionen und ungetreue Satrapen, sowie durch den bermigen Steuerdruck und die Verwendung fremder Sldner im Heere innerlich zerrttet. Im Jahre 336 gelangte Darins Iii. Kodomannns zur Regierung. Er war ein milder und gerechter Herrscher, konnte aber den Untergang des Reiches nicht mehr aufhalten. Bald nach Wiederunterwerfung Griechenlands hatte Alexander die Rstungen zu dem schon von seinem Vater geplanten groen Zuge gegen das Perserreich vollendet und setzte im Frhjahre 334 mit 30000 Mann zu Fu und 5000 Reitern der den Hellespont. Am Granikus stellten sich ihm die persischen Satrapen entgegen. Alexander siegte in einem hartnckigen Kampfe, in dem er selbst, von dem Schwerte eines Satrapen bedroht, in Lebensgefahr geriet, aber durch seinen tapferen Feldherrn Klitus gerettet wurde. 4*

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 488

1904 - Habelschwerdt : Franke
488 4. Die Freiheit des religisen Bekenntnisses, d. h. jeder darf feinen Glauben ffentlich bekennen. Der Genu der brger-licheu und staatsbrgerlichen Rechte ist unabhngig vom religisen Bekenntnisse, doch darf durch die Ausbuug der Religionsfreiheit den brgerlichen und staatsbrgerlichen Pflichten kein Abbruch geschehen. 5. Das Recht der freien Meinungsuerung. Jeder Preuße hat das Recht, durch Wort, Schrift, Druck und bildliche Dar-stelluug fetite Meinung frei zu uern, darf aber dabei niemand beleidigen oder verleumden, auch nicht zum Ungehorsam aufreizen. Alle Staatsbrger drfen zu erlaubten Zwecken Vereine bilden. 6. Die Unverletzlich keit des Briefgeheimnisses. Briefe drfen nur vou dem geffnet werden, an den sie gerichtet sind. Ausnahmen finden nur bei strafgerichtlichen Untersuchungen und im Kriegsfalle statt. 7. Eltern und deren Stellvertreter drfen ihre Kinder oder Pflegebefohlenen nicht ohne den Unterricht lassen, der fr die ffentlichen Volksschulen vorgeschrieben ist. 8. Alle Preußen sind wehrpflichtig. 3. Der König. Der König steht an der Spitze des Staates; seine Person ist unverletzlich. Die Verantwortlichkeit fr die Regierungsakte bernimmt der Minister, der die Gegenzeichnung leistet. Dem Könige allein steht die vollziehende Gewalt zu. Der König beruft, erffnet und schliet den Landtag; er befiehlt die Verkudiguug der Gesetze und erlt die zu ihrer Ausfhrung ntigen Verordnungen. Der König ernennt und entlt die Minister, Staatsbeamten und die Offiziere. Ihm haben alle Beamten den Treueid, die Soldaten den Fahneneid zu schwreu. Der König hat das Recht, Krieg zu erklären und Frieden zu schlieen, auch andere Vertrge mit fremden Regierungen zu errichten. Er hat das Recht der Begnadigung und Strafmilderung. Dem König steht die Verleihung von Orden und anderen mit Vorrechten verbundenen Auszeichnungen zu. Er bt das Mnz recht nach Magabe des Gesetzes. Die Krone ist, den Kniglichen Hausgesetzen gem, erblich in dem Mannesstamme des Kniglichen Hauses nach dem Rechte der Erstgeburt und der agnatischen Linealfolge, d. h. es folgt auf den König fetit ltester Sohn, oder, wenn Shne nicht vorhanden sind, der nchste Bruder des Knigs. (Agnaten sind die Blutsverwandten vterlicherseits.) Der Thronerbe wird mit Vollendung des 18. Lebensjahres grojhrig. Er leistet bei seinem Regierungsantritt in Gegen-wart der vereinigten Kammern das eidliche Gelbnis, die Verfassung

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 65

1904 - Habelschwerdt : Franke
65 bestrkte die Fürsten in ihrem Streben nach Selbstndigkeit, Ehren und Besitz. Obwohl die Kaiserin nachgiebig war und selbst mehrere Herzogtmer ans ihrer Hand gab, gelang es ihr nicht, die Fürsten zu befriedigen. Anfangs lie sich Agnes von dem Bischof Heinrich von Augsburg leiten. Die unzufriedenen Fürsten, an deren Spitze der Erzbischof Anno von Cln stand, wollten aber einen greren Einflu aus die Regierung des Reiches gewinnen. Deshalb beschlo Anno, die Regentin durch einen Gewaltstreich zu strzen. Als' die Kaiserin 1062 in Kaiserswerth das Pfingstfest feierte, lockte er den jungen König auf ein Schiff und entfhrte ihn nach Cln, wo er nach strengen Grundstzen erzogen wurde. Die Kaiserin Agnes zog sich tief bekmmert in ein Kloster zurck. Anno mute die Erziehung des jungen Knigs bald dem Erzbischof Adalbert von Bremen ber-lassen, der den begabten Knaben ganz fr sich gewann, indem er seinen Neigungen Vorschub leistete. Als Heinrich 15 Jahre alt war, lie ihn Adalbert fr mndig erklären und benutzte seinen Einflu auf den jungen König, um die weltliche Macht seines Erzbistums zu vergrern. Dadurch zog er sich den Ha des in seinem Besitz bedrohten schsischen Adels zu, und die eiferschtigen Fürsten zwangen Heinrich, den Erz-bischos vom Hofe zu entfernen. 2. Heinrichs Kmpfe mit den Sachsen. Der Einflu der geist-liehen Groen trat jetzt mehr zurck. Der junge Herrscher hielt sich meist in Goslar auf und fhrte hier mit seinen schwbischen Rittern ein ungebundenes Leben. Um seine Einnahmen zu vermehren, vergab er die geistlichen Stellen fr Geld, und seine Vertrauten benutzten ihre Stellung zur eigenen Bereicherung. Heinrich, der nach absoluter Knigsmacht strebte, suchte die Frsten-geweilt zu brechen und seine Stellung aus jede Weise zu befestigen. Sein bisheriger Freund Otto von Nord heim verlor auf eine unbegrndete Verleumdung hin fein Herzogtum Bayern, das der König (in Welf Iv. gab. Ottos Verbndeter, der Sachsen herzog Magnus, wurde gefangen gehalten, und die Sachsen wurden durch Anlage von Burgen und den kostspieligen und drckenden Aufenthalt des kniglichen Hofes in ihrem Lande so gereizt, da sie sich unter Otto von Nordheim erhoben und den König in der Harzburg belagerten. Heinrich floh heimlich und fand Schutz in dem mchtigen. Worms, wo die aufstrebende Brgerschaft den Bischof verjagt hatte. Heinrich ver-lieh der Stadt Zollprivilegien und stellte mit ihrer Hilfe ein kleines Heer auf. Da ihm aber die Fürsten die Heeresfolge verweigerten, mute er mit den Sachsen Frieden schlieen und die Zerstrung seiner schsischen Burgen zugeben. Hierbei schonten die Sachsen in blinder Wut auch die Kirchen nicht und schndeten sogar die Grber von Heinrichs Augehrigen. Da traten die Fürsten wieder aus die Seite Atzler, Geschichte fr Lehrerseminare. 5

7. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 7

1889 - Leipzig : Freytag
7 Gift ihm ins Gesicht tropfte. Sein treues Weib aber, das sich ihm zur Seite stellte, fngt den giftigen Geifer in einem Gefe auf. Nur so oft sie die gefllte Schale ausleert, tropft has Gift auf ihn herab und verursacht ihm so heftige Schmerzen, da er sich krmmt und windet; davon kommen die Erd-beben. So mu er gefesselt liegen bis zum letzten Weltkampfe. 3. Untergang und Erneuerung der Welt. 1. Die Verschuldung. Wie die Menschen, so blieben auch die Götter von jeher nicht frei von Sude und Schuld. Einmal wollten sie zum Schutze der Himmelswohnung Asgard eine unbezwingbare Burg auffhren lassen und versprachen einem Riesen, der sich ihnen als Baumeister angeboten hatte, Freya zur Gemahlin. Sie machten ihm jedoch zur Bedingung, da er den Bau in einem Winter und ohne Hilfe ausfhre; nur erlaubten sie ihm, sich seines Pferdes zu bedienen. Dieses schleppte die Baumassen auch so schnell herbei, als der Baumeister sie verwendete, und der Winter war noch nicht abgelaufen, als alles fertig war bis auf das Burgthor. Da wurde es den Asen bang, da sie Freya verlieren sollten, und sie wandten sich an Loki um Hilfe; dieser lockte das Pferd des Baumeisters in den Wald, und so konnte dieser sein Werk nicht vollenden. Ja, als er sich zornerfllt bei den Gttern beklagte, riefen diese Donar herbei, und trotzdem sie dem Riesen mit starken Eiden Frieden fr Leib und Leben zugesichert hatten, zerschmetterte ihm Donar das Haupt mit dem Hammer. Noch andere Schuld luden die Götter in der Folgezeit auf sich (Gtterdmmerung Verfinsterung der Götter), und darum sind auch sie am Ende der Tage dem Untergange geweiht. 2. Der letzte Kampf. Schreckliche Vorzeichen gehen dem Ende der Welt voran. Alle Laster walten frei; Brder kmpfen gegen einander; die Sonne verbirgt sich hinter den Wolken, und ein dreijhriger, von keinem Sommer unter-brochener Schreckenswinter bricht an. Dann fallen die Sterne vom Himmel; die Berge erbeben, und das Land wird vom Meere berflutet. Loki mit dem Fennswolfe und der Midgardschlange, die von ihm abstammen, werden von ihren Fesseln befreit; alle Feinde der Götter, die Riesen, sammeln sich und strmen der die Regenbogenbrcke gen Asgard. In furchtbarem Kampfe gehen Götter und Helden, Riesen und Ungeheuer zugrunde, und ein Flammenmeer verzehrt die ganze Welt. 3. Die Welterneneruug. Der Weltbrand fhrt aber nicht blo die Ver-nichtuug der Welt herbei, sondern er ist zugleich ein Feuer der Luterung fr Welt und Götter. Die Erde wird einst wieder aus dem Wasser auftauchen, Baldnr wird in den neuen Himmel zurckkehren und mit ihm sein Bruder Hdur, der ihn einst ohne Wissen gettet hat. Mit ihm bilden die Shne der alten Götter das neue Gttergeschlecht, dem eine neue, hellere Sonne leuchtet. Es

8. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 95

1889 - Leipzig : Freytag
95 zu sichern. Die Fürsten wollten den ihnen schon zu mchtigen, noch dazu finstern und wenig seinem Vater hnlichen Mann nicht auf den Thron erheben. Das krnkte den Kaiser, und er begab sich nach Straburg. Unterwegs erkrankte er und hrte von den rzten, da ihm nur noch wenige Tage zu leben beschieden sei. Sogleich wollte er nach Speyer reisen, um in dieser Begrbnisstadt so mancher deutscher Könige zu sterben. Er kam nur bis Germersheim am linken Rheinufer, da starb er (15. Juni 1291) und wurde im Dome zu Speyer bei-gesetzt. Sein marmorner Grabstein zeigt seine Gestalt in Lebensgre. 25 llirccht I. (12981308). Wilhelm Tell. 1. Deutschland nach Rudolf I Durch den Erzbischof von Mainz empfohlen, wurde Idols. Graf von Nassau, gewhlt (129198), machte sich aber bald verhat. Darum wurde er aus nichtigen Grnden abgesetzt und statt seiner Rudolfs 1. Sohn, Alrecht I. (1298) von sterreich, gewhlt. Bei Gll-heim, nchst dem Donnersberge und der Stadt Worms, kam es zur Schlacht und zum Zweikampfe der Gegenkaiser. Adolf rief seinem Gegner zu: Hier mt Ihr mir Reich und Leben lassen!" und dieser erwiderte: Das steht in Gottes Hand!" Nicht lange darauf lag Adolf am Boden und wurde von einem Ritter erstochen. Danach wurde Albrecht nochmals zu Frankfurt gewhlt und zu Aachen gekrnt. Er regierte zehn Jahre lang (12981308), kraftvoll und klug, aber ohne rechten Segen und Erfolg. Er galt fr finster und menschenfeindlich und erschien so nur noch mehr, da er einugig war. Man warf ihm Strenge und Hrte, un-ersttliche Lndergier und Herrschsucht vor. Sein Neffe, Johann vonschwa-ben. verlangte mehrmals sein vterliches Erbe in der Schweiz, im Elsa und in Lothringen. Immer vertrstet, machte er schlielich einen Anschlag auf seines Oheims Leben. Als Albrecht eines Tages bei Windisch der die Reu setzen wollte, drngte sich Johann mit einigen Mitverschworenen in den Kahnsie mordeten ihn am anderen Ufer, flohen aber dann aus Angst. Im Sche eines armen Weibes, das auf dem Acker arbeitete, verschied Albrecht. Von Johann, den man seitdem Parrieida (Verwandtenmrder) nennt, hrte man nichts mehr. Er soll als Mnch in Italien gestorben sein. Zwei andere Mrder starben fern, in Armut und Vergessenheit. Ein einziger der Verschwornen, Rudolf von Wart, fiel der Witwe Albrechts, Elisabeth, und seiner Tochter Agnes in die Hnde. Sie lieen ihn, obgleich er sich nicht einmal am Könige selbst ver-griffen hatte, aufs Rad flechten und drei Tage mit dem Tode ringen, den seine Gemahlin, bei ihm betend, herbeiflehte. Dienstmannen und Verwandte der Mrder, ob schuldig oder nicht, bluteten, wohl tausend an der Zahl, auf Befehl dieser Rcherinnen. An der Mordstelle bauten sie Kloster Knigsfelden. In dasselbe Jahr 1308 setzt auch die Sage die Entstehung der Schweizer Eid-genossenschaft. Obwohl nun aber weder der Tyrannenmrder Tell, och der Landvogt

9. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 63

1889 - Leipzig : Freytag
63 lerno mit dem bittern, aber ehrlich gemeinten Sorte: Ich habe das Recht ge-liebt und das Unrecht gehat; deshalb sterbe ich in der Verbannung" Seme Nach-folaer lieen es aber nicht zum Frieden kommen. Ja, der Kaiser erlebte an zwei Shnen Undank und Verrat. Der erste, Konrad, wurde abgesetzt und starb m Reue. Der zweite. Heinrich, nahm ihn sogar, nachdem er ihn heuchlerisch getuscht hatte, gefangen und setzte ihn auf das Schlo Ingelheim. Doch entkam der Kaiser aus der Haft und wollte gerade ein Heer sammeln, als er am 7. August 1106 in Sttich vom Tode erlst wurde. Fnf Jahre blieb rne Kaiserleiche in ungeweihter Kapelle am Speyrer Dom stehen, bis der Bannfluch aufgehoben wurde; erst 1111 wurde sie beigesetzt. ^ . Jener Heinrich aber folgte ihm als Heinrich V. 11061125. ^etne Regierung war ganz von dem Juvestiturstreite" ausgefllt; dieser wurde erst durch das Wormser Konkordat (1122) beendigt. Danach fand von nun an die Wahl der Bischfe frei, in Gegenwart des Knigs oder lemes Vertreters, statt. Der Papst belehnte dann den Gewhlten mit Rtttg uno Stab und der Kaiser mit dem Scepter. Mit seinem Tode war das salisch-frnkische Haus erloschen. V. Bilder aus der Zeit-der Staufer. (1138-1254.) 18. Der erste Kreuzzug. (10951099.) 1. Wallfahrten nach Jerusalem. Schon frhe war es Sitte bei den Chri-sten, zu den heiligen Orten in Palstina zu reisen. Man nannte solche Wanderer Pilger (von peregrinus, ital. pellegrino = Fremder) oder Wallfahrer, im ihre Zahl wuchs besonders, seit Kaiser Konstantinus mit seiner Mutter Helena die heiligen Sttten gereinigt, mit Kirchen und Kapellen berbaut und ausgeschmckt hatte. Die Pilger trugen lange, einfache Kutten, den muschelbesetzten Hut, Tasche, Schrpe, Kreuz und Pilgerstab. Unterwegs fanden sie Gastfreund-schaft, und wenn sie heimkamen, so begegnete man ihnen mit Achtung^ denn sie erschienen durch das Gebet am heiligen Grabe und durch das Bad im Jordan gleichsam geheiligt. Als die Muhammedaner Palstina besetzten, blieben der Patriarch und die Christengemeinde zu Jerusalem und auch die Pilger unbelsttgt, weil jene in Jesu auch einen Propheten Gottes sahen. Aber nach dem ~tode Harun at Raschids (809) und seines Sohnes verfiel das Chalifat in Bagdad und geriet immer mehr in Abhngigkeit von dem Oberbefehlshaber der Soldaten. Im elften Jahrhunderte nahmen Tnrkomanen, nach einem Fhrer Seld-schukken genannt, welche den Islam angenommen hatten und vom Kaspi-und Aralsee vordrangen, fast das ganze Vorderasien in Besitz. Seitdem war das griechische Kaiserreich schwer bedroht, und die Christen wurden hart be-drckt, mihandelt, beraubt, ihre Andachten gestrt und die heiligen Sttten be-

10. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 92

1889 - Leipzig : Freytag
Mantel, das Pallium, in Rom holen wollte; auch war ihm seine Frmmigkeit wohl bekannt. Hatte doch Rudolf einst einem Priester, der einen Sterbenden _ trsten wollte und durch einen angeschwol- lenen Bach aufgehalten wurde, sein eigenes ||| 1 Ro geliehen, damit er das Wasser nicht Mii I Iiv M durchwaten brauche, und das Pferd anderen Tages nicht wiedergenommen, da es den Heiland getragen. Dieser Priester aber war spter Werners Kaplan geworden. Wie seine Frmmigkeit, so war anch seine Biederkeit, Klugheit und Tapferkeit aner-kannt und vielfach bewhrt. Seine Stammburg, die Habichts-oder Habs brg, vou der heute noch wenige Trmmer vorhanden sind, lag auf einem frei die Gegend berschauenden Felsen an der Aar (Aargau in der Schweiz). Dort und im Elsa besa er ansehnliche Schlsser und betrchliche Gter, aber doch nicht Macht genug, da man ihn htte frchten mssen. Er war 55 Jahre alt, rstig und als tapferer Kriegsmann geachtet; so konnte ihm sein Schwager die vollzogene Wahl melden. Rudolf lag gerade vor Basel, mit dessen Bischfe und Brgern er Fehde hatte, als er die Nachricht von seiner Wahl erhielt. Sofort wurde Frieden gemacht; der Bi-schof aber soll, zu Tode erschrocken, zu Gott emporgerufen haben: Nun steh' fest in Deinem Reiche, also, da er nicht ersteige Deinen Himmel ohne Wank". 3. Rudolfs Krnung. Aachen war von 8141558 die Krnungsstadt der deutschen Könige, wie Frankfurt a. M. die Wahlstadt. Nach der Krnung am 1. November 1273 begab sich Rudolf mit den Reichsfrften in die Kirche, um 4o. Rudolf von Habsburg Grabstein tm Dom zu . . Speyer. Nach Stacke, Deutsche Geschichte.) die Belehnung Au Vollziehen. Als das Seepter dazu fehlte, auf welches der Lehnseid abgelegt werden mute, ergriff Rudolf in glcklicher Geistesgegenwart
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