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1. Geschichte des Mittelalters - S. 165

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 165 — 3. Die Kreuzzüge boten den nicht vollfreien Bauern mehrfache Gelegenheit zur Erwerbung der Freiheit [353, 356]. 4. Das Fehdewesen schädigte den Bauernstand schwer in seinem Besitztume : Befehdete Ritter und Städte verwüsteten sich gegenseitig die schutzlosen Dörfer, trieben die Viehherden weg und vernichteten die Feldfrüchte. 5. Die Einführung des römischen Rechtes brachte dem Bauernstande die vollendete Rechtlosigkeit [496, 470]. 522. Wo suchten die Bauern durch Einungen ihre Rechte zu verteidigen? 1. In Niederdeutschland (von der Weser bis zur Zuydersee) die Friesen gegen die Grafen von Holland: a) Sie waren durch Karl den Großen zur Bewahrung ihrer Dämme und Deiche von jeder Heerfahrt in die Ferne entbunden. b) Sie lebten noch in altgermanischer Gemeinfreiheit. c) Sie standen unter Bischöfen, welche die Grafenrechte ausübten. 2. Im westlichen Holstein diedithmarsen gegen die K ö n i g e von Dänemark und die Grafen von Holstein : a) Sie schlugen König Abel von Dänemark (1252), der sie unterjochen wollte. b) Sie besiegten König Wilhelm von Holland (1256), der seine Grafenrechte zur Landeshoheit erweitern wollte. 3. In der Schweiz die Eidgenossenschaft von Schwyz, Uri und Unterwalden (1245 das erste eidgenössensche Bündnis) gegen die Grafen von Habsburg: a) Die Grafen übten die Schirmvogtei aus. b) Die Grafen waren Vertreter der kaiserlichen Gerichtsbarkeit. c) Die Grafen strebten nach unumschränkter Herrschaft. d) Die Schweizer suchten die Reichsunmittelbarkeit zu bewahren [523], 523. Mit welchem Erfolge verteidigten die Schweizer die Reichsunmittelbarkeit? 1. Sie erneuerten (1291) ihren Schutz- und Trutzbund (Schwyz, Uri, Unterwalden). 2. Sie erhielten von Adolf von Nassau, Heinrich Vii. und Ludwig dem Bayern ihre Freiheit verbrieft (von Albrecht I. nicht). 3. Sie behaupteten in drei blutigen Freiheitskriegen ihre Rechte:

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 240

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 240 — 3. Die reformatorische Bewegung nahm den entschlossenen Kampf gegen das Vorgehen der habsburgisch-spanischen Monarchie auf: a) zunächst trat der Kalvinismus auf den Kampfplatz: infolge der internationalen Bestrebungen [155] desselben fallen die Entscheidungen gegen Spanien in den Niederlanden, in England und in Frankreich, b) später trat das deutsche Luthertum zum letzten Entscheidungskampfe gegen das Haus Habsburg an: a) der deutsche Protestantismus wurde gerettet [212], ß) das deutsche Volk war völlig erschöpft. 686. Inwiefern war Luthers Reformation eine weltgeschichtliche Tat? 1. Er gab in einer zahlreichen Reihe bedeutungsvoller Schriften die Absicht rein religiösen Wirkens zu erkennen: a) durch Abfassung von Flugschriften [56]: „An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung.“ „Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche.“ „Von der Freiheit eines Christenmenschen.“ b) durch Verfassung von F achschriften: Die nach dem griechischen und hebräischen Urtexte vollzogene Bibelübersetzung (1521—1534). Der große und der kleine deutsche Katechismus. Die deutschen Kirchenlieder. 2. Er setzte sich mit allen national oder politisch beschränkten weltlichen Mächten ausdrücklich auseinander: a) er vollzog den Bruch mit der hierarchischen Gewalt [55, 56], b) er vollführte den Bruch mit der kaiserlichenmacht [55], c) er vollendete den Bruch mit den demokratischen Gewalten [55]. 687. Von welchen Orten ging die Wirksamkeit der Häupter der Reformationsrichtungen aus? L Martin Luther begann von Wittenberg aus seine Tätigkeit: er wurde von Philippmelanchthon,J ustus Jonas, Bugenhagen, Flacius u. a. unterstützt. 2. Ulrich Zwingli machte Zürich zum Mittelpunkte seiner Wirksamkeit: Oekolampadius, Bullinger u. a. nahmen seine Ideen auf. 3. Johann Kalvin reformierte von Genf aus: Theodor Beza, John Knox u. a. sorgten für Verbreitung seiner Lehre.

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 28

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 28 — 65. Worin lagen die Ursachen der während der Reformation entstehenden Bauernaufstände? 1. Sie reichten zum Teil bis ins Xv. Jahrhundert und wurden durch Adel und Geistlichkeit veranlaßt: a) die Landesfürsten legten den Bauern immer häufiger Steuern auf, b) die Kirche steigerte an diese stets aufs neue ihre Forderungen, c) der Norden und Osten war vollständig besiedelt: die jüngeren Söhne der Bauern mußten wieder Anteil an dem stets kleiner werdenden Erbe bekommen. Folge: a) Gänzliche Verarmung: Frei bauern wurden zu Zins bauern, Zinsbauem zu Fron bauern, Fronbauern zu Leibeigenen [I, 521]. b) Häufige Aufstände: 1476 unter dem Pfeifer von Niklashausen im Bistum Würzburg, 1492 beim Abt von Kempten, 1502 der Bundschuh im Elsaß, 1514 unter dem „armen Konrad" in der Gegend von Speyer, unter J o h a n n dem Guten die Jacqueries in Frankreich, unter Richard Ii. unter Wat Tylers Führung in England. 2. Sie fanden sich zum Teil in zeitlichen Verhältnissen begründet: a) in dem plötzlichen Falle der uralten, allmächtigen, geheiligten Ordnung: der römischen Kirche, b) in der völligen Verwerfung der höchsten, bisherigen Autorität: dem Papsttume, c) in der mißverstandenen Auffassung der refor-matorischen Lehre: der Freiheit des Christen -menschen, d) in der grundsätzlichen Gleichgültigkeit der Reichsgewalt und d er Fürsten. 66. Welcher Unterschied bestand zwischen den Aufständen der Bauern in Süddeutschland und denen in Mitteldeutschland? 1. Die Bauern Süddeutschlands stellten gemäßigte Forderungen auf: a) Freiheit des Besitzes durch Freigabe von Wald, Wild, Weide und Wasser, b) Freiheit der Person durch Aufhebung der Leibeigenschaft, der Fronen und des Zehnten, c) Freiheit des Bekenntnisses durch freie Wahl der Geistlichen, freie Predigt des Evangeliums in der Landessprache und Aufhebung eines Teiles des Zehnten.

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 66

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 66 — geistliche und die weltliche Macht zur Wahru n g ihrer religiösen Interessen. 156. Warum durfte der Katholizismus bereits um die Mitte des Xvi. Jahrhunderts einen Erfolg verheißenden Kampf gegen den Protestantismus eröffnen ? 1. Der Protestantismus war in religiöser [154] und politischer Hinsicht [155] zerklüftet : dem einheitlichen Vorgehen des Katholizismus [157, 167] stand der Protestantismus in ohnmächtiger Zersplitterung fast wehrlos gegenüber. 2. Der gewaltige reformatorische Geist schwand unter den lutherischen Geistlichen: mit der Freiheit des Geistes ließ die erste frische Begeisterung für die neue Lehre nach. 3. Der Kalvinismus allein war zu dauernderver-teidigung des Protestantismus nicht mächtig genug: er mußte sich begnügen, durch die internationale Richtung seiner Bestrebungen wenigstens das Weiterbestehen des Protestantismus zu retten. 157. Inwiefern erhob sich nach der Mitte des Xvi. Jahrhunderts in ganz Europa der Katholizismus mit neuer Kraft? 1. Der Katholizismus stand nicht mehr unter der F ührung von Päpsten, die in erster Linie italienische Fürsten und erst in zweiter Linie Häupter der Kirche waren: a) Pius Iv. (1559—65) war ein tatkräftiger, durch und durch kirchlich gesinnter Papst, b) Pius V. (1566—72) wurde seines vorbildlichen Lebens wegen in den Stand eines Heiligen erhoben, c) Gregor Xiii. (1572—85) sorgte sich zum erstenmal e seit langer Zeit wieder um Deutschland, d) S i x t u s V. (1585—90) war ein zielbewußter Kirchenfürst mit reichster Lebenserfahrung. 2. Der Katholizismus vereinigte alle in Europa vorhandenen Gegensätze: Monarchie und Aristokratie, moderner Staat und mittelalterliches Ständewesen im Dienste des obersten neuen Gegensatzes, des kirchlich -religiösen: „Ehemals nannte man sich Italiener, Deutscher, Franzose, Spanier, Engländer usw. Heute muß es heißen: Katholiken und Ketzer, und ein katholischer Fürst muß alle Katholiken in allen Ländern zu Freunden haben, ebenso wie die ketzerischen alle Ketzer, seien es i h r e Vasallen oder die anderer zu Freunden und zu Untertanen haben.“

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 18

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 18 — b) indem er durch Schilderung und Beschreibung deutscher Gegenden dem Volke die landschaftlichen Schönheiten seines Vaterlandes vor Augen führte. 4. Er förderte die Wissenschaften: a) indem er das Studium der alten Sprachen (Hebräisch, Griechisch, Lateinisch) pflegte, b) indem er auf Mathematik, Astronomie, Natur-Wissenschaften, Geschieh te,Rechtswissen-schaft und Medizin lehrend und erklärend einwirkte. ,,0 Jahrhundert! 0 Wissenschaften! Es ist eine Freude zu leben: die Studien blühen, die Geister regen sich.“ (Ulrich v. Hutten.) 46. Wo fand der Humanismus eine Heimstätte? 1. In den blühenden Handelsstädten: Augsburg, Nürnberg u. v. a. 2. In den Universitätsstädten: a) an bereits bestehenden Universitäten: Erfurt, Köln, b) an neugegründeten Hochschulen: T ü b i n g e n (1477), Wittenberg [1502]. 3. An einzelnen Fürsten h Öfen: Eberhards im Barte, Friedrichs des Weisen, Albrechts von Mainz. 47. Worin liegt die Bedeutung der hervorragendsten Vertreter des deutschen Humanismus? 1. Johann Reuchlin (f 1522), der stille und anspruchslose Gelehrte, begründete in Deutschland das Studium der alten Sprachen: a) mit bewundernswürdiger Ausdauer arbeitete er sich trotz der größten Schwierigkeiten in dieses Gebiet ein, b) mit unerschrockenem Mute verteidigte er den Wert des Talmud gegenüber seinen scholastischen Widersachern, den Kölner Dominikanern, c) mit emsigem F1 e i ß e verfaßte er ein lateinisches Lexikon, eine griechische und eine hebräische Grammatik. 2. Ulrich von Hutten (f 1523), der gewaltige, andere unaufhaltsam mit sich fortreißende Pathetiker, war von glühender Vaterlandsliebe beseelt: a) er kämpfte rücksichtslos gegen Rom und das Papsttum für Stärkung der kaiserlichen Macht, b) er forderte stürmisch die Befreiung Deutschlands von der Herrschaft der römisch-katholischen Kirche und die V erminderung der Zahl der Geistlichen, c) er wollte die dadurch gewonnenen Ersparnisse zur Erhaltung eines Reichsheeres verwandt wissen.

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 24

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 24 — a) Luther wurde samt seinen Anhängern und Beschützern in die Reichsacht erklärt, b) die Ausbreitung der Reformation wurde verboten. 3. Durch sein Auftreten gegen die Zwickauer Schwarmgeister [62] und gegen die Wiedertäufer [62] kam es zum Bruche mit der demokratischen Flut der Volks -m assen. 4. Durch seine Heirat brach Luther mit den Mönchsgelübde n.f 56. Inwiefern sagte Luther in den drei großen Reformationsschriften von 1520 sieh förmlich von der römischen Hierarchie los? 1. Im August wandte er sich in der Schrift „An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung“ an Kaiser, Fürsten und Volk: alle Christen sind Priester — die Geistlichkeit muß der Obrigkeit untertan sein — der C ö 1 i b a t ist verwerflich — die Bistümer sollen unabhängig sein von Rom. 2. Im Oktober folgte das für die Theologen bestimmte „Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche“, ein Angriff auf die sieben Sakramente: außer dem Abendmahle erkannte Luther nur noch die Taufe als kirchliches Gnadenmittel an. 3. Im Dezember vollendete das lieblich milde Büchlein „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ den Gegensatz zur alten Kirche: es predigte die religiös-sittliche' Freiheit des Menschen, die sich offenbart im Glauben an Gott und der freien, selbstlosen Dienstbarkeit gegen den Nächsten. 57. Worauf beruhte die ungeheure Wirkung des ersten Hervortretens Luthers? 1. Luther verdolmetschte mit tiefsittlic hem Ernste und unter wissenschaftlicher Begründung die dunklen Ahnungen und Gefühle Tausender. 2. Luther verkündigte nach ernster Selbstprüfung und langer Selbsterfahrung in seinem Innersten empfundene Wahrheiten. 3. Luther hatte auf Grund der mit emsigem Fleiße und hingebender Gewissenhaftigkeit vollzogenen Aneignung des kirchlichen Systems die allein in diesem selbst hegenden Ursachen der Leiden des Volkes erkannt. 4. Luther hatte in schweren inneren Kämpfen die Unmöglichkeit der Gewinnung des inneren Seelen-

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 27

1911 - Halle a.S. : Gesenius
c) sie rissen die Bilder von den Kirchenwänden, da Gott im Alten Testament den Bilderdienst verboten habe, d) sie entfernten die Gebeine der Heiligen aus den Gotteshäusern. 2. Die Wiedertäufer lehrten ein „allgemeines Priestertum“ und leugneten die Kraft der Sakramente: a) sie verwarfen die Kindertaufe und tauften die Erwachsenen, b) sie ließen ,,v om heiligen Geiste erleuchtete Ungebildete predigen und das Predigtamt verwalten, c) sie fanden inhansdenck (aus Nürnberg) ihren größten Apostel und Lehrer. 68. Welche sozial-politischen Bewegungen traten unter Karl V. auf? 1. Die Erhebung der Reichsritterschaft unter Franz von Sickingen [64]: a) die Kirchen reform sollte mit Gewalt durchgeführt werden, b) die geistlichen Fürstentümer sollten vernichtet werden. 2. Die Aufstände der Bauern in Sachsen-Thüringen [65—69]: es waren die ersten großen sozialen Erhebungen des untersten Standes in der Neueren Zeit, welche kommunistische Zwecke verfolgten. 3. Der Aufruhr der Wiedertäufer unter Jan van Leydens Führung in Münster: er bezweckte die Verwirklichung kommunistischer Ideen durch Gründung eines Zionsreiches. 64. Warum blieb die Erhebung der Reichsritterschaft erfolglos? 1. Der Angriff der Reichsritter unter Sickingens Führung auf Trier schlug fehl: a) der Aufruf an die Bewohner Triers blieb ohne Wirkung, b) die Zuzüge seiner Freunde wurden durch die Fürsten der umliegenden Gebiete verhindert, c) der Kurfürst von Trier leitete in nachdrücklicher Weise den Widerstand der Stadt. 2. Die in ihren Lebensinteressen bedrohten Fürsten rafften sich auf: Philipp von Hessen und Ludwig von der Pfalz überwältigten Sickingen auf seiner Burg Landstuhl. 3. Der schwäbische Bund errang einen vollständigen Sieg über die fränkischen Ritter. 4. Die Reichsstädte stellten ihre Geschütze bereitwillig gegen die Burgen des Adels zur Verfügung.

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 33

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 33 — 2. Die neuen Einrichtungen erfolgten auf Beschluß der Landesherren und im Anschluß an die Landesgewalt: a) die Landes hoheit wurde noch durch die Kirchen hoheit vermehrt, b) die von Kurfürst Johann dem Beständigen unter Luthers und Melanchthons Beirat entworfene sächsische Kirchenordnung wurde vorbildlich für alle Anhänger der neuen Lehre [78], c) die von Luther übersetzte Bibel wurde alleinige Regel und Richtschnur des Glaubens und Lebens, d) die von Luther verfaßten beiden Katechismen enthielten den zum ersten Male genau umgrenzten Inhalt der neuen Lehre, e) der Gottesdienst wurde auf Predigt und Gemeindegesang in deutscher Sprache gestellt, f) dem Stande der verheirateten Geistlichen verschaffte Luther durch das Eingehen seiner Ehe die volle Achtung. 77. Wo fand das Luthertum am ersten Eingang? 1. Friedrich der Weise nahm auf dem Sterbebette 1525 das Abendmahl in beiderlei Gestalt. 2. Johann der Beständige organisierte 1525 die evangelische Landeskirche in Sachsen (Grundlage: Melanchthons „Unterricht der Visitatoren an die Pfarrherren im Kurfürstentum Sachsen“). 3. Philipp führte 1525 die Reformation in ganz Hessen ein. 4. Albrecht von Brandenburg-Ansbach verwandelte auf Luthers Rat 1525 den Ordensstaat Preußen in ein weltliches Herzogtum. 5. Die Stadt Braunschweig wurde 1528 durch Bugen-h a g e n reformiert. 78. Welches sind die Hauptpunkte der sächsischen Kirchenordnung? 1. Die Landesfürsten stehen als Träger der Kirchenhoheit (summi episcopi) an der Spitze der Landeskirchen. 2. Die bischöflichen Rechte der Landesherren werden durch das Konsistorium (aus Geistlichen und Laien bestehend) wahrgenommen. 3. Die Geistlichen werden durch Wahl der Gemeinde oder durch Kirchenpatrone bestellt: a) sie sind der Aufsicht von Superintendenten unterstellt, b) sie bedürfen der Bestätigung des Konsistoriums. 4. Das Kirchengut wird eingezogen und gelangt in den Besitz der Fürsten, des Adels und der Städte unter den Bedingungen: Meißner, Studienfragen zur deutschen Geschichte der Neueren Zeit. 3

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 34

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 34 — a) daß sie der Reformation Schutz und Beistand verleihen, b) daß sie Kirchen und Schulen gründen und erhalten, c) daß sie die Armenpflege ausüben. 79. Welche Bedeutung erlangte die Ausbildung der territorial-monarchischen sächsischen Kirchenordnung? 1. Sie beseitigte den mittelalterlichen Dualismus zwischen Staat und Kirche. 2. Sie verstärkte wesentlich die Macht der Landesherren. 3. Sie war für das ganze evangelische Deutschland vorbildlich. 80. Inwiefern versuchte die Synode von Homberg die hessische Landeskirche auf dem Gemeindeprinzipe aufzubauen? 1. Die Landeskirche wurde eine rein demokratische Gemeinschaft: a) sie war gänzlich unabhängig vom Landesherrn, b) sie übte durch eine jährlich zusammentretende Synode aus Geistlichen und Laien ihre gesetzgebende Gewalt aus, c) sie regierte sich durch einen selbstgewählten Ausschuß und selbstgewählte Vorsteher. 2. Die Landeskirche bewirkte zur Heranbildung ihrer Theologen (1527) die Gründung der Universität Marburg. 3. Die Landeskirche auf der Grundlage selbständiger Gemeinden hatte in den Bauernkriegen die Unmöglichkeit des Bestehens bewiesen und mußte daher der landesherrlichen Kirchenhoheit weichen. 81. Wie entstand die erste evangelische Landeskirche in der Schweiz (Zürich) ? 1. Der Rat von Zürich übernahm (1523) die Kirchengewalt und vereinigte sich mit den übrigen Gemeinden des Kantons zu einer republikanischen Staatskirche. 2. Die Ordnung der Kirche und den Gottesdienst stellte Zwingli auf dieselben Grundlagen wie Luther. 3. Die nüchtern-verstandesmäßige Art seines Wesens führte Zwingli zu radikalerem Vorgehen: a) er sah im Abendmahle allein eine Gedächtnisfeier des Todes Christi, b) er beseitigte alles aus dem Gottesdienste, was sich durch die Heilige Schrift nicht belegen ließ: Altar, Bilder, Orgel.

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 53

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 53 •— b) die R e 1 i g i o n wurde a) aus allen Verquickungen mit politischen und s o -z i a 1 e n Fragen gelöst, ß) als praktische persönliche Heilslehre wiederhergestellt: mit „der Rechtfertigung des Menschen vor Gott allein durch d n Glauben“ als oberstem Prinzipe, c) Deutschland fand sich seit langer Zeit zum ersten Male wieder einmütig in einer großen geistigen Bewegung zusammen und löste mit dieser nationalen Aufgabe gleichzeitig eine Weltaufgabe. 1*26. Inwiefern war Luther der Reformator der Deutschen? 1. In Luthers Reformation waren dem deutschen Volke unbestimmte Wünsche zur Wirklichkeit, war unbewußtes Sehnen zur Gewißheit geworden [57]. 2. In Luthers Persönlichkeit war die rechte Verkörperung des den Deutschen angeborenen Individualismus erschienen: a) der von jeher das Recht der inneren Freiheit forderte: das Recht auf freie Überzeugung, das Recht auf freies Bekennen, b) der aber auch nach freier Wahl sich Gebundenheit auferlegte: die unverbrüchliche Treue in Abhängigkeit [I, 49, 50]. 3. In Luthers Geist lag der Ursprung der werbenden und wirkenden Kraft, die von der deutschen Reformation ausging: eine in sich beschränkte, aber doch wie gewaltige! 127. Inwiefern wurde die ursprüngliche Reinheit des reformatorischen Prinzips durch den Gang der Ereignisse getrübt? 1. Die beabsichtigte Erneuerung der alten Kirche war nicht geglückt — es hatte eine neue Kirchengemeinschaft gegründet werden müssen. 2. Die freie Glaubensüberzeugung des Einzelnen war nicht für alle Zeiten gewahrt — sie wurde durch die notwendige schriftliche Festlegung des Bekenntnisses gebunden. 3. Die Freiheit der wissenschaftlichen Forschung war als eine Grundforderung aufgestellt worden — die Theologie geriet bald durch allzu starke Betonung der Exegese und Dogmatik in die Bahnen der Scholastik. 4. Die nationale Volksbildung hatte als Ideal vorgeschwebt — die Verbindung der Reformation mit dem Humanismus bewirkte das Festhalten am alten formalen Bildungsideal desselben.
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