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1. Geschichts-Bilder - S. 155

1878 - Langensalza : Greßler
155 hatte der unglückliche Vater gegen den eigenen Sohn zu kämpfen. Der Schmerz über seine Kinder riß den Kaiser 840 in's Grab. Nun brach der Zwiespalt unter seinen Söhnen aus, welche sich in blutigen Kriegen befehdeten. 843 schlossen sie jedoch den Vertrag von Verdün ab. Durch diesen Vertrag erhielt Karl der Kahle Frankreich, Ludwig der Deutsche alle Länder auf dem rechten Ufer des Rheins, und damit er auch Weinberge hätte, die Städte Worms, Speier und Mainz. Lothar empfing die Kaiserkrone, Italien und einen Strich Landes am linken Rheinufer von dem mittelländischen Meere bis zur Nordsee (Lothringen). So ist Deutschland ein eigenes Reich geworden. Aber auf dem Geschlechte Karls ruhete kein Segen; glorreich hatte es mit dem großen Kaiser begonnen; ruhmlos und fast verachtet endete es 911, in welchem Jahre der letzte des Stammes, Ludwig das Kind, in's Grab sank. Alfred der Große, König von England.*) (871-901.) Im 9. Jahrhundert wurden die Küstenländer Europas von den verheerenden Einfällen der Normannen heimgesucht; auch England wurde vielfach von den Angriffen dieser Abenteuern, die man hier Dänen nannte, beunruhigt. Stets durch neue Schaaren aus der Heimath verstärkt, durchzogen sie sengend und mordend das Land. Da trat unter den hartbedrängten Angelsachsen, die Britannien seit dem 5. Jahrhundert besaßen, Ethelwolfs Sohn, Alfred, als Retter seines Vaterlandes auf. Gleich nach seiner Thronbesteigung eröffnete _ der 22jährige Alfred zu Wasser und zu Lande den Krieg gegen die Normannen. Obschon er dieselben in einem Jahre in acht großen Treffen schlug, so konnte er sie doch nicht unterwerfen, weil immer neue L>chaaren landeten und die gefallenen Kämpfer ersetzten. Endlich zwang er ihnen (877) einen Vertrag ab, worin sie wenigstens den westlichen Theil Englands zu schonen versprachen. Dennoch fielen sie treulos sogar in diesen Landestheil ein. Alfred, von Feinden umringt und von seinen verzweifelnden Unterthanen verlassen, wollte sich schon in den dichtesten Feindeshaufen stürzen und den Heldentod sterben. Jedoch den Bitten feiner Freunde nachgebend, floh er und verbarg sich den Winter hindurch unerkannt in der Hütte eines Hirten. — Ein Sage erzählt, daß ihm die Frau des Hirten, die ihn nicht kannte, einst, als er am Herde sitzend Bogen und Pfeile schnitzte, die Aufsicht über die Brote im Ofen übertragen habe. Aber Alfred dachte an sein Volk und an die Maßregeln gegen die Dänen; er hatte nicht Acht auf das Brot, so daß es verbrannte. * Nach Spieß, Sieger und Vogel.

2. Geschichts-Bilder - S. 104

1878 - Langensalza : Greßler
104 an das Volk und gab zum Vergnügen desselben köstliche Gastmähler und Spiele, um sich die Gunst seiner Mitbürger zu erwerben. Bald war er auch der Liebling des Volks in dem Grunde, daß er es wagte, sich um das Amt eines Oberpriesters zu bewerben, welches sonst nur den ältesten und verdienstvollen Rathsherren ertheilt wurde. Seine Mutter begleitete ihn am Tage der Wahl bis vor die Thüre, zweifelnd und weinend. »Mutter,« rief er, »du siehst mich als Oberpriester, oder als Verbannten wieder!« Er ging: und zum Erstaunen und Zittern der Rathsherren wählte ihn das Volk zum Oberpriester. Nach einem Jahre sollte er als Statthalter nach Spanien gehen; aber er hatte 12 Millionen Thaler Schulden, so daß ihn seine Gläubiger nicht aus der Stadt lassen wollten. Da wußte er durch seine Gewandtheit den reichsten Römer, Crassus, zu gewinnen, daß dieser für ihn gut sagte. Auf seiner Reise nach Spanien kam er durch ein elendes Dorf. Beim Anblicke desselben sagte er das bekannte Wort, welches so ganz sein nach der höchsten Gewalt strebendes Gemüth enthüllt: daß er lieber hier der Erste als in Rom der Zweite sein wolle. In Spanien machte er große Eroberungen und kehrte mit so vielen Schätzen nach Rom zurück, daß er seine Schulden bezahlen konnte. — Bei seinem Eintreffen in Rom vereinigte er sich mit Pompejus und Crassus zur Theilung der Herrschaft über das römische Reich. Cäsar nahm Gallien (Frankreich), Pompejus bekam Spanien, und Crassus ging nach Syrien. Dies nannte man das Triumvirat oder die Dreimännerherrschaft. In Gallien zeigte er eine unglaubliche Thätigkeit; nach und nach unterwarf er sich alle Völker dieses Landes, und so bildete er sich ein tapferes Heer, welches ihm treu ergeben war. In den Jahren 55 und 53 vor Chr. ging er über den Rhein und setzte zweimal nach Britannien über, schlug die tapfern Bewohner dieses Landes in mehreren Schlachten und zwang sie, Geißeln zu liefern. Mit Pompejus entzweite sich Cäsar endlich und brach mit seinem Heere nach Rom auf, um ihn aus der Stadt zu vertreiben. Pompejus floh mit feinen Anhängern nach Griechenland, wurde aber hier von Cäsar bei Pharsalus in Thessalien völlig besiegt (48 vor Chr.). Pompejus entfloh nach Aegypten. Hier wurde er mit seinen Begleitern in der Gegend von Alexandrien, als er an das Land stieg, ermordet. Nachdem Cäsar seine Feinde zu Boden geworfen hatte, kehrte er nach Rom zurück und hielt einen viertägigen Triumph; er war nun Herr des ganzen römischen Reiches. Die unermeßlichen Geldsummen, die er in seinen Kriegen erbeutet hatte, wandte er an, das Volk zu belustigen. Jedem Soldaten seines Heeres schenkte er 1000 Thaler und jedem Bürger Roms 20 Thaler. Außerdem ließ

3. Geschichts-Bilder - S. 156

1878 - Langensalza : Greßler
156 Da schalt ihn bte Frau bei der Rückkehr einen faulen Gesellen, der nur Brot zu essen, aber nicht zu backen verstehe. 'v^m höchsten Frühjahr (878) erbaute der König mit feinen Gefährten, die sich nach und nach um ihn gesammelt hatten, in einer walbtgen Moorgegenb eine Verschanzung und unternahm von hier au§ ©tretfzüge gegen die Dänen. Nach biesem glücklichen Ansang begab ]tch Alsreb, als Harfner verkleibet, in das normannische Lager. Währenb er bier seine Lieber sang, forschte er die Schwächen des Lagers aus urtb belauschte die Gespräche der Feinde. Nachbem er zu den Seinen zurückgekehrt war, erließ er ein Aufgebot an alle streitbaren Englänber. Erstaunt und erfreut, daß ihr König noch lebe, kamen sie voll Muth und Streitlust. Jetzt Überfiel Alsreb das bantfche Lager und erfocht (880) einen vollstänbigen Sieg. In Folge beffen ließ sich der Dänenkönig taufen, wobei Alsreb selbst peuge war. Als abhängiger Lehensfürst regierte nun der König in den ihm von Alsreb angewiesenen Lanbestheilen. Noch einmal kam eine große Gefahr über Alfreb's Reich. Ein gewaltiges Heer von Normannen lanbete im Jahre 893 an Eng-lanb» Küsten. Aber die bebrängten Bewohner erhoben sich auf's Neue gegen ihren Feind und überwanben ihn nach einem brei-jährigen blutigen Kampfe. kein Frieden, der von nun an mit wenigen Unterbrechungen herrschte, zeigte sich die Wirksamkeit des großen Königs noch segensreicher. Jrtbern er die alten angelsächsischen Einrichtungen erneuerte und verbesserte, theilte er das ganze Land zur Erleichterung der -Verwaltung in Zehnten, Hunbertfchaften und Grafschaften, setzte Grafen und Lanbvoigte ein, die unter Zuziehung von Schöffen das Recht wahrten, und sorgte auch für einen Reichstag, die sogenannte ^er ^bifen, berert Mitglieber, aus Abgeorbneten der Geistlichkeit, des Abels und der Freien bestehenb, jährlich zwei Mal nach Lonbon berufen würden, um mit dem Könige die Angelegenheiten des Reiches zu berathen und zu entfcheiben. Dies ist der Ursprung der mit Recht so hoch berühmten Rechts- und Staatsverfaff ung Englanbs, burcfi die es so groß und mächtig geworben ist. Selbst bei Angelegenheiten, welche in den untern Gerichtshöfen entfchieben würden, war er unablässig bemüht, die Grünbe der gefällten Urtheile zu vernehmen und zu untersuchen, woburch er häufig Anlaß fanb, die Richter besser zu belehren. Durch Verbesserung tn der^Gerichtsverfassung überhaupt brachte Alsreb feinem Reiche solche Sicherheit, daß erzählt wirb, daß der Reifenbe, welcher feine Börse auf der Lanbstraße verlor, ohne Zweifel biefe nach Monats-frt[t unberührt finben konnte. Man sagte sogar, der König habe

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 213

1888 - Habelschwerdt : Franke
213 Ursprung von einem sagenhaften Heldenkönige ab, dessen Name mit dem Odins, des Vaters des Himmels, übereinstimmt. a) Die wichtigsten Könige Dänemarks waren: Gorm der Alte, 855—936, — Kaimt der Große, 1016—1035, unter dem sich das Christentum befestigte, — der gewaltige Wa'.de-mar Iii., 13-10-1375. b) In Schweden rcgterte'nach langen Wirren von 1250-1389 das Haus der Folkunger, dessen letzter Sproß Albrecht von Mecklenburg war. e) Norwegen war vorübergehend mit Dänemark verbunden und machte sich nach Kanuts Tode selbständig. Margarete uon Dänemark, die geistvolle Tochter Waldemars Iii., hatte sich' mit Hakon Viii. von Norwegen vermählt und vereinigte nach dem Siege über den letzten Folknnger die Kronen der drei nördlichen Länder. Im Jahre 1397 schlossen die Stände die Union zu Kalmar, worin sie ^ dtef/ Folgezeit die gemeinsame Wahl des Königs festsetzten. ^ ' £ > >- 2. Einführung der Reformation. Der Nationalhaß löste balä diese Einigung, indem in Schweden die Statthalter aus dem Hause Sture eine Trennung herbeizuführen suchten. Zwar lies; Christian Ii. im „Stockholmer Blntbade" 1520 viele Adlige enthaupten, aber Gustav Wasa entkam und wurde 1523 zum Könige gewählt. Ans dem Reichstage zu Westeras, 1527, wurde die Einziehung der Kirchengüter und die Einführung der Reformation genehmigt. In Dänemark und Norwegen wurde unter Friedrich I. 1527 die lutherische Lehre eingeführt. D. In den östlichen Ländern. Polen blieb zum größten Teile katholisch, in Livland und Ungarn dagegen fand das lutherische Bekenntnis Aufnahme. E. England. Hier fand die Reformation unter den ersten Königen aus dem Hause Tudor Eingang. Das Haus Tudor, 1485—1603. 1. Heinrich Vii., 1485—1509, schwang sich durch die Schlacht bei Bosworth auf den Thron. 2. Heinrich Viii., 1509—1547, war anfangs ein heftiger Gegner Luthers und erhielt wegen seiner Streitschriften sogar vom Papste den Namen „Verteidiger des Glaubens." Als aber der Papst sich weigerte, seine Ehe mit Katharina von Aragonien zu lösen, erklärte er sich zum Oberhaupte der englischen Kirche und zwang mit despotischer Härte seine Unterthanen zur Anerkennung der 6 Glaubensartikel, in denen der Primat geleugnet, sonst aber die Einrichtungen der katholischen Kirche beibehalten wurden. Die Gegner der neuen Kirchenordnung wurden hingerichtet, so der frühere Kanzler Thomas Morus. Der neue Kanzler Thomas Kromwell zog die reichen Kirchengüter ein. Auch im Privatleben zeigte sich Heinrich Viii. als Tyrannen. Von seinen 6 Gemahlinnen (Katharina von Aragonien, Anna Boleyn, Johanna Seymur, Anna von Kleve, Katharina Howard und Katharina Parr) ließ er zwei hinrichten, Anna Boleyn und Katharina Howard. 3. Eduard Vi., 1547—1553. Er war der Sohn der Johanna Seymür. Da er noch minderjährig war, führte fein Oheim, der Herzog von

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 155

1888 - Habelschwerdt : Franke
155 sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters. 1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195. 2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen. 3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten. 4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod. Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215. 1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 77

1904 - Habelschwerdt : Franke
77 frderte die Bildung und lie ein Gesetzbuch ausarbeiten. Zu Anfang des 11. Jahrhunderts eroberten die Dnen England, und seit 1016 herrschte hier der mit Kaiser Konrad Ii. befreundete König Kannt. Den Dnen folgte 1041 der in die Normandie geflohene Eduard der Bekenner als König von England. Als nach seinem Tode sein Schwager Harald zum Herrscher gewhlt wurde, landete 1066 der Herzog von der Normandie, Wilhelm der Eroberer, ein Verwandter Eduards, mit einem Heere in England und schlug Harald in der Schlacht bei Hastings (hehstings). Mit ihm beginnt die Herrschaft der normannischen Könige, die bis 1154 dauert. Dritter Abschnitt. Die ^Wltnmdjtetrxxlitik der Hohenstaufen und die Gernranifternng des Ostens. Friedrich I., Barbarossa, 11521190. 1152-1190 1. Friedrichs Persnlichkeit und seine Ziele. Konrad Iii. empfahl sterbend den Fürsten seinen Neffen Friedrich von Schwaben, der sich auf dem zweiten Kreuzzuge groen Ruhm erworben hatte, zum Nachfolger. Er wurde zu Frankfurt a. M. einstimmig gewhlt. Friedrich, wegen feines rtlichen Bartes von den Italienern Barbarossa genannt, war eine knigliche Heldengestalt, die dem Ritterideal seiner Zeit entsprach. In seiner majesttischen Erscheinung mit den lebhasten blauen Augen, seinem hochherzigen und liebenswrdigen Wesen, semer Liebe fr Kunst und Dichtung lebt er als die Verkrperung der deutschen Kaiserherrlichkeit durch die Jahrhunderte in der Erinnerung weiter. Dabei war er ein hochbegabter Herrscher, ein gewandter Redner und ein Staatsmann voll hochfliegender Plne. Doch konnte er auch unerbittlich streng und bis zur Grausamkeit hart sein. Das nchste Ziel seiner Regierung war die Vershnung der Parteien und die Wahrung der kaiserlichen Rechte. Die Ausshnung mit den Welsen gelang ihm um so leichter, als seine Mutter eine Schwester Heinrichs des Stolzen war. Friedrich besttigte Heinrich dem Lwen den Besitz Sachsens und verlieh ihm, um den mchtigen Fürsten dauernd an sich zu fesseln, auch Bayern. Heinrich Jasomirgott, der Bayern abgeben mute, wurde beschwichtigt, indem feine bisher von Bayern abhngige Markgrafschaft sterreich zu einem selbstndigen, auch in weiblicher Linie erblichen Herzogtum erhoben und mit so vielen Vorrechten ausgestattet wurde, da sich hier zuerst eine unabhngige Territorialmacht herausbildete. 2. Friedrichs Kmpfe in Italien, a. Kmpfe in Oberitalien. Zerstrung Mailands. Zur Befestigung der kaiserlichen Macht war es notwendig, da die Herrschaft des deutschen Knigs in Italien wiederhergestellt wurde. Oberitalieu hatte sich seit der Zeit Heiurichs Iv.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 435

1904 - Habelschwerdt : Franke
435 uerte sich in wiederholten Aufstnden. Die Nachricht von den Freiheitskmpfen in Amerika und die franzsische Revolution veranlaten neue Bewegungen, welche die Regierung 1801 durch eine Verschmelzung des irischen Parlaments mit dem englischen niederzuhalten versuchte. O'counell (o-knnel), der mutige Fhrer der Iren, setzte es durch, da das englische Parlament die von Pitt versprochene politische Selbstndigkeit der Katholiken zum Gesetz erhob. Einige Jahre spter wurde der Kirchenzehute abgelst, den die katholische Bevlkerung Irlands an die protestantische Kirche zu zahlen hatte. Da aber die Lage der armen irischen Pchter immer noch sehr traurig war, beruhigte sich das Land nicht. Neben der gemigten Partei O'connells entstand nach der franzsischen Februarrevolution die revolutionre irische Liga". Diese trat mit dem Geheimbunde der Ferner" in Verbindung, der sich von Amerika, wohin sehr viele Iren ausgewandert waren, nach Irland verbreitet und die gewaltsame Losreiung Irlands von England zum Ziele hatte. Nach der Unterdrckung der Ferner traten die irischen Mitglieder des Parlaments zu einer besonderen Partei zusammen, deren Ziel Homerule" (hohmruhl, von home = Haus, Heimat und rule Herrschaft), d. h. die Selbstregierung Jrlauds durch ein eigenes Parlament und ein diesem verantwortliches Ministerium ist. Der Knigin Viktoria, die 1901 starb, folgte ihr Sohn Eduard Vii. 5. sterreich. Nachdem im Jahre 1867 zwischen sterreich, das der unglckliche Krieg mit Preußen schwer erschttert hatte, und dem nach Selbstndigkeit strebenden Ungarn ein Ausgleich" zustande gekommen war (S. 410), fhrt das Reich den Namen sterreichisch- Ungarische Monarchie". Da auch die anderen Volksstmme des Reiches, besonders die Tschechen, nationale Selbstndigkeit fordern, vermag sterreich-Ungarn innerlich nicht zur Ruhe zu kommen. Nach dem rnsfisch-trkischen Kriege nahm sterreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina in Verwaltung (1878), doch forderte die Besetzung des Landes schwere Opfer. Im Jahre 1879 schlo sterreich-Ungarn mit dem Deutschen Reiche ein Schutz- und Trutzbndnis, dem 1883 Italien beitrat (Dreibund). Seit dem Tode des Kronprinzen Rudolf (1889) ist Franz Ferdinand, der Neffe des Kaisers, der mutmaliche Thronfolger. Die Gemahlin Franz Josephs I., die Kaiserin Elisabeth, wurde im Jahre 1898 von einem italienischen Anarchisten in Genf ermordet. 6. Rußland und die orientalische Frage. a. Kukan. Der Zar Alexander Ii., 18551881, hotte sich nach Beendigung des Krimkrieges bemht, wieder freundschaftliche Beziehungen mit den brigen Mchten herbeizufhren, um im 28*

8. Bd. 2 - S. 162

1903 - Langensalza : Greßler
162 welchen nun derhalbmond schimmerte, Kirchen verwandelten sich in Moscheeen, und der Koran ersetzte überall das Evangelium. — Unter der nachfolgenden Herrschaft der Turkomanen wurde der Druck der christlichen Einwohner so arg, daß die meisten auswanderten; die Berichte von der Grausamkeit der Türken gegen christliche Pilger er- füllten (gegen das elfte Jahrhundert) die christliche Welt. — Da pre- digte Peter von Amiens das Kreuz, — und aus den Händen der Ungläubigen erlösten die Scharen der Christenvölker unter Gott- sried von Bouillon (1099) die heilige Stadt. Es ward ein eigenes christliches Königreich gestiftet, wovon Jerusalem, dessen Na- men es führte, die Hauptstadt wurde. Ihm aber machten die Türken schon 1187 ein Ende, und seitdem blieb Jerusalem unter ihrem eisernen Szepter. 52. 6efh[emcine und der Ölberg.* An der östlichen Mauer Jerusalems entlang liegt das Tal Josa- phat; diesem gegenüber der Ölberg. Steigt man den steilen Fußpsad bis zur Brücke hinab, so gelangt man über den Bach Kidron. Jen- seits des Kidron senkt sich der Abhang des Ölbergs herunter. Hier finden wir einen ummauerten Gartenraum. Ein Wächter führt uns durch die kleine niedrige Psorte und — wir sind in Gethsemane. Gethsemane ist beinahe ein viereckiger Platz. Die Lateiner haben denselben jetzt mit einer ziemlich hohen, festen Mauer umziehen lassen, weil seine Bäume durch Pilger und Wanderer zu sehr der Zerstörung ausgesetzt waren. Der Platz ist gehörig geebnet und mit Blumenbeeten geschmückt. Zerstreut stehen in ihm acht nralte Olivenbäume, ein Meter hoch unten mit Steinen umgeben. Zwar hat Titus während der Belagerung von Jerusalem alle Bäume in der Umgegend abhauen lassen; da aber der Ölbaum die Eigeutümlichkrit besitzt, daß, wenn er abstirbt oder gefällt wird, immer wieder aus seiner Wurzel neue Reiser ausschlagen und zu neuen Bäumen erstarken, so kann man wohl annehmen, daß die, welche jetzt den Ort beschatten, Ab- kömmlinge jener sein mögen, unter welchen einst der Herr mit seinen Jüngern wandelte. — Von den Bäumen darf niemand frische Zweige abbrechen. Alle übrigen Höhen, welche Jerusalem umschließen, überragt der Ölberg. Drei Gipfel in der Richtung von Norden nach Süden liegen nebeneinander. Der mittlere derselben, welcher vorzugsweise der ölberg genannt wird, ist der höchste und liegt etwa 650 Meter über dem Spiegel des Mittelmeeres. An die vielen und trefflichen Ölbäume, welche vormals diesem Höhenzuge den Namen gaben und seinen Ab- hang mit grünem Laubwerk beschatteten, erinnern gegenwärtig nur noch fünfzig Stämme, die wie eine irrende Herde sich über ihn hinstreuen. * Nach Bäßler.

9. Geschichte des preußischen Staates - S. 38

1872 - Langensalza : Greßler
38 Das Knigreich Preußen in seiner Entwickelung. Tag war ein Sonntag, an welchem in allen Kirchen in feierlichem Gebet der Beistand des Hchsten zur bevorstehenden Krnung angerufen wurde. Am folgenden Taae. den 17. Januar, wurde 1 der Orden des s Lwarlend l e r s gestiftet, zu @r= innerung noch alljhrlich an diesem Tage in Berlin ein Ordens-' fest stattsindet, und am 18. Januar erfolgte die feierliche Krnung und Salbung. Im Schlosse, umgebest von seinen Groen, erschien der Kur-srst, prchtig geschmckt. Sein Kleid bestand aus Purpur mit Gold gestickt. Groe Diamanten hieran bildeten die Knpfe, deren jeder 3000 Dukaten Werth war. Um seine Schultern prangte ein rothsammetner Mantels ganz mit goldgestickten Adlern und Kro-nen und drei Diamantknpfen verfehen, die allein eine Tonne Goldes Werth waren. Sobald der König sich auf einem im Saal errichteten Thron niedergelassen hatte, setzte er sich selbst die Krone auf das Haupt, nahm das goldene Scepter in die rechte und den Reichsapfel in die linke Hand und empfing die Huldigung der Anwesenden. Daraus begab er sich zur Knigin, die er ebenfalls krnte und auf einen Thron fhrte. Alsdann bewegte sich der Zug unter dem Gelut der Glocken auf einem mit rothem Tuche belegten Weg zur Schlokirche. Am Haupt-eingange derselben empfingen die Geistlichen das knigliche Paar mit den Worten: Es gehen hier ein die Gesegneten des Herrn und fhrten es unter Pauken- und Trompetenschall auf einen vor dem Altar errichteten Thron. Jetzt bestieg der Bischos von Br die Kanzel und hielt eine ergreifende Predigt der die Stelle 1. Sam. 2, 30: Wer mich ehret, den will ich auch ehren. Als sie beendigt war, kniete der König nieder, legte seine Kmne und sein Scepter neben sich und empfing vom Bischfe unter heien Segenswnschen die Salbung mit geweihtem Del auf die Stirn und den Puls beider Hnde. Dasselbe geschah mit der Knigin. Nachdem der Bischof Amen gesprochen, rief die ganze Versammlung unter dem Wirbel der Pauken nb dem Schmettern der Trompeten: Amen, Amen, Glck zu dem Könige! Glck zu der Knigin! Gott verleihe ihnen langes Leben! Amen, Amen! Unter dem Schall der Glocken und dem Donner der Kanonen bewegte sich daraus der Zug nach dem Schlosse zurck, wonach eine Reihe von glnzenden Festlichkeiten folgte. Das Volk wurde mit einem gebratenen Ochsen und groen Fssern rothen und weien Weins bewirthet nnb mit silbernen und golbenen Krnungsmnzen beschenkt; unter die Armen wrben 1000 Thlr. vertheilt, und auerbem 10,000 Thlr.

10. Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 8

1865 - Langensalza : Greßler
8 Die As kam er. vertheidigten. Darauf bemächtigten sie sich der Neumark, des Landes jenseits der Oder, und nannten die bisherige Neumark die Mitte km ark. Die Städte, die sie hier gründeten, waren Frankfurt a. d. Oder, Landsberg a. d. Warthe, Soldin und Königsberg. Auch brachten sie die Ukermark und das Land Lebus zur Mark. Sichtlich mehrte sich unter ihnen der Wohlstand des Landes, und nicht mit Unrecht wurden sie von ihren Unterthanen die „Väter des Vaterlandes" genannt. Otto Iv. war ein tapferer und für seine Zeit höchst ge- bildeter Fürst. Mehrere Kriege führte er glücklich, doch in einem gegen den Erzbischof von Magdeburg hatte er Unglück. Mit diesem Kriege hatte es folgende Bewandtniß. — Der erzbischöf- liche Stuhl war erledigt, und sehnlichst wünschte Otto, daß denselben sein Bruder Erich, der bereits Domherr war, erhalten möge. Das geschah aber nicht, und es wurde ein Anderer zum Erzbischof gewählt. Darüber erzürnt, ergriff Otto die Waffen und zog mit seinen Schaaren vor Magdeburg. Keck wies er hierbei auf den in die Höhe prangenden Dom hin und rief übermüthig aus: „Dort wollen wir bald unsere Rosse füttern!" Das wurde dem Erzbischof gemeldet. Schnell versammelte er die Bürger der Stadt um sich, begeisterte sie zum Kampfe und zog mit ihnen, das Banner Magdeburgs vorantragend, Otto entgegen. Dieser wurde nicht nur geschlagen, sondern sogar gefangen genommen, wobei man ihn in einen hölzernen Käsig sperrte und ihn unter dem Hohn der Menge auf dem Marktplatze der Stadt zur Schau ausstellte. Hierauf kam er in ein Gefängniß. Alles dies erfuhr seine Ge- mahlin Hedwig. Außer sich vor Schmerz, wandte sie sich an einen alten Diener, Namens von Buch, der Otto's Vater früher wichtige Dienste erwiesen, von Otto aber seines Amtes entsetzt worden war, weil er ihm stets freimüthig seine Meinung gesagt hatte. Nicht gedachte der Entsetzte der ihm zugefügten Kränkung und rieth der Markgräfin, unverzüglich nach Magdeburg zu reisen und die dortigen Domherrn insgeheim durch Geschenke für sich zu gewinnen. Dies geschah, und als nun der Erzbischof die Domherrn fragte, um welchen Preis er den gefangenen Markgrafen losgeben solle, riethen ihm diese die geringe Summe von 56,000 Thlrn. nach unserm Gelde. Der Erzbischof ging darauf ein und entließ Otto seiner Haft unter der Bedingung, dies Geld bald herbeizu- schaffen. Derselbe kehrte nun zwar nach Hause zurück, war aber in größter Sorge darüber, wo er das Geld herbekommen sollte. Auch hier wußte der alte von Buch Rath. Er führte den
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