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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 40

1906 - Langensalza : Gressler
40 die Schwärmer an, die immer mehr Anhang unter den Bürgern fanden. Nachdem sie bei Erneuerung des Magistrats durchgesetzt hatten, daß lauter Wiedertäufer zu Magistratspersonen gewählt wurden, erhielten sie die Oberhand und bemächtigten sich des Zeughauses. Ter Bischos war schon früher weggegangen. Rottmann und Knipperdolling ließen den Leuten auf dem Lande sagen, sie möchten nur zu Hause alles stehen und liegen lassen und nach der Stobt kommen, da sollten sie das zehnfach wiederbekommen; denn sie forderten wie Münzer eine allgemeine Gütergemeinschaft. Die Reichen mußten alles hergeben und verließen je eher, je lieber die Stadt, die nun den Armen und den Wiedertäufern allein überlassen blieb. Matthiesen befahl, daß jeder bei Lebensstrafe fein Gold, Silber und übriges Eigentum in ein bestimmtes Haus bringen sollte. Es geschah. Tann wurden alle Bücher, die Bibel ausgenommen, verbrannt, und alle Kirchenbilder, Orgeln, gemalte Fenster, Turmuhren it. bgl. zertrümmert. Jnbessen rückte der Bischof von Münster mit einem Heere herbei, die Stadt zu belagern. Ta erschien der Bäcker Matthiesen auf dem Markte, suchte sich 30 Männer aus und rief, Gott habe ihm geoffenbart, daß er mit diesen Leuten allein das ganze Heer des Bischofs in die Flucht schlagen würde. Wirklich zog der Tollkops aus, und alle waren neugierig, wie es ihm gehen würde. Aber er wurde gleich vom ersten Soldaten niebergestochen. Da trat der Schneiber Bockold auf und sprach, das habe er längst gewußt; denn er sei ja bestimmt, seine Witwe zu heiraten und auch als Bürgermeister an seine Stelle zu treten Aber diese Würbe verrückte dem armen Schneiber vollenbs den Kopf. Auf fein Geheiß mußte ein anberet Prophet dem Volke bekannt machen, Gott habe ihm offenbart, daß Bockolb König sein, den ganzen Erdball beherrschen und alle Fürsten totschlagen solle. Ta fiel Bockold auf feine Knie und rief: „Meine Brüder, das hat mir Gott schon vor vielen Tagen offenbart; aber ich wollte warten, bis ein anberer es euch verfünbigte." So würde aus dem Schneiber ein König; er ließ sich golbene Kronen, einen Zepter, ein Schwert u. f. w. machen, erteilte Aubienzen, ließ einen Thron ans dem Markte errichten, wo

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 306

1906 - Langensalza : Gressler
306 Schnell drangen die Türken herzu und ergriffen ihn. Man brachte ihn nun nach einer andern türkischen Stadt ldemoüka), wo er kürzer gehalten wurde. Deunoch blieb er noch über anderthalb Jahr. Endlich — endlich, nachdem er über fünf Jahre in der Türkei gewesen war, erklärte er, er wolle abreisen. Der Sultan benahm sich trotz Karls Ungezogenheit sehr edel. Er machte ihm noch zum Abschiede große Geschenke und ließ ihn mit allen seinen Leuten aus sehte Kosten bis an die Grenze bringen. Karl tat, als wenn das alles so sein müßte. Ter Zug ging durch Siebenbürgen und Ungarn. Karl wurde aber bei der langsamen Reise bald die Zeit lang; er beschloß daher die Reise schneller und aus einem Umwege durch Deutschland zu machen. Er setzte sich mit dem Generaladjutanten Don Rosen und dem Oberstleutnant Düring zu Pferde, ließ sich einen Paß geben, in welchem er sich für einen schwedischen Hanptmann Karl Frisch ausgab, machte sich durch eine große schwarze Perücke, einen Hut mit goldenen Treffen und einen brauueu Reiserock unkenntlich, und nun ging die Reise schnell vorwärts. Er reiste über Wien, Regensburg, Nürnberg, Würzbnrg, Hanau, Kaffel, Braunschweig und Stralsuud. In 14 Tagen legte er 286 Meilen zurück, und Düring blieb einmal non den starken Ritten unterwegs für tot liegen; Rosen aber hatte schon in den ersten Tagen zurückbleiben müssen. Endlich langte Karl in der Nacht um 1 Uhr vor Stralsund an. Die Schildwache und der wachthabende Offizier wollten ihn nicht einlassen, weil es Nacht sei; aber er versicherte, sie wären Boten, die sehr dringende Briefe brächten, woraus der Kommandant sie einzulassen befahl. Seine Füße waren so angeschwollen, daß er die Stiefel herunterschneiden lassen mußte. Welche Freude war es nicht für die Einwohner, als sie am Morgen Hörten, ihr König sei wieder da! Als er in der Stadt um Herritt, jauchzte ihm alles entgegen. Nach dieser Zeit lebte Karl noch vier Jahre und schlug sich während der ganzen Zeit mit seinen Feinden Herum, so daß er seit seinem 15. Jahre nicht zur Ruhe gekommen ist. Im Jahre 1718 unternahm er die Belagerung der kleinen Festung Friedrichshall ans der Grenze zwischen Norroegen und Schweden. Es war

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 48

1906 - Langensalza : Gressler
48 — „Und was bringst du zurück, wenn dn kommst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Tann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Atem nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte, da hatten sich beide hinieden das letzte Mal gesehen. Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Knie und betete zu dem, der im Gebete Kraft gibt: „Vater, nicht mein, sondern dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei. Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappe l, zwischen Zürich und Zug, zur Schlacht gekommen. Tie Züricher wurden von der Übermacht der katholischen Kantone besiegt; mich Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wuuden bedeckt, fein Pferd getötet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerusen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterem Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange. Da er dies, fowie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumutete, ablehnte, rief ihm der Hauptmann Vockinger aus Uuterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der Tat erkannte man ihn, und nuu strömten ans die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braveu Mannes an. Nur ein einziger zeigte Gefühl; ihm traten die Tränen in die Augen, und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Ter Leichnam wurde noch an demselben Tage gevierteilt und verbrannt; aber sein Andenken und seine Lehre vermochten seine Feinde nicht zu tilgen*). Anna Reinhard, Zwinglis Witwe, war eine der wackersten Frauen ihrer Zeit. Sie verband mit seltener weiblicher *) An der Stelle, mo er gefallen ist, steht ein Denkstein, dicht an der Landstraße.

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 136

1906 - Langensalza : Gressler
136 an der Theiß. Hier mar der tapfere Zriny Kommandant; er beschloß mit seiner kleinen Schar den Platz bis aufs äußerste zu halten. Alle Stürme der Türken waren vergebens: 20 000 waren schon vor den Mauern gefallen. Da starb Soliman plötzlich: aber man verbarg seinen Tod, damit das Heer nicht mutlos werden möchte. Indessen hatte sich die Besatzung in das innere Schloß zurückziehen müssen. Drei Tage nach des Sultans Tode stürmten die Türken aufs neue und setzten das Schloß in Brand. Als Zriny keine Rettung sah, versammelte er seine 600 Mann um sich. ..Es ist unmöglich", sprach er, „den Platz länger zu behaupten. Ich bin entschlossen, lieber mit den Waffen in der Hand zu sterben als mich der Gnade der Türken zu ergeben. Denkt ihr wie ich?" Alle stimmten ihm bei. Da verschloß er Hinter sich das Tor des brennende» Schlosses, steckte den Schlüssel in die Tasche und versicherte, daß ihm denselben keiner bei lebendigem Leibe nehmen solle. Den Degen in der Hand, stürzte er sich auf die Feinde und würde enblich durch zwei Schüsse zu Bobeu gestreckt. Mit ihm fiel seine kleine Helbenschar. Als nun das Feuer den Pulverturm ergriff, flog das Schloß mit einer großen Menge von Türken krachenb in die Luft. Wie unbulbfain die Lutherischen damals gegen Anbersbenkende waren, zeigte sich recht auf einem Reichstage, den Maximilian in Augsburg (1566) hielt. Eigentlich hatte der Kaiser die Fürsten hierher berufen, um sie zu bewegen, ein Heer gegen die Türken auszubringen. Aber bergleiclien Gelegenheiten benutzten die Fürsten gleich, um ihrem Religionshasse freien Lauf zu lassen. Die Lutherischen beklagten sich über die Katholiken, und diese über jene, beibe aber über die Reformierten, die sie überhaupt ganz aus Deutschland vertrieben haben wollten. Nun war kurz vorher der Kurfürst Friedrich Iii. von der Pfalz zur reformierten Kirche übergetreten. Lutherische und Katholiken drangen in den Kaiser, daß er den Kurfürsten boch wegen seiner Religions-veränderung bekriege. Glücklicherweise war Maximilian so vernünftig, ihr Ansinnen zurückzuweisen imb ihnen zu bedeuten, daß inan jeden bei seinem Glauben lassen müsse. Friedrich ließ nun

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 272

1906 - Langensalza : Gressler
272 beiden Schwestern zu sein schiene. Anna hob sie gerührt aus, schloß sie zärtlich in ihre Arme und beteuerte, bloß in ihrer Gesellschaft Trost zu finben. Ja, sie verließ, um nur ihre Freunbin nicht zu missen, lieber Loubon und begab sich nach einem Land-hause. In einem Billet an die Laby schrieb sie: „Ich schmachte nach einer Nachricht, wie meine teure Freimunb nach Hause gekommen, und weil sich eine so gute Gelegenheit zu vertrauten Mitteilungen barbietet, so muß sie mir erlauben, ihr zu erklären, daß diese, wenn sie jemals die Grausamkeit begeht, ihre treue Morlay zu verlassen, allen Lebenssreuben entsagen würde. Im vollsten Ernste, Wenn je der Tag unserer Trennung antritt, so habe ich feinen glücklichen Augenblick mehr, und dann, das schwöre ich Ihnen, will ich mich verschließen und fein lebenbes Wejen mehr vor mir sehen." Bald barauf schloß sie einen Brief mit folgenben Worten: „Tie Grausamen können über mich verfügen, was sie wollen, nichts wirb mir empfindlich fallen, so lange mir nicht der Trost geraubt ist, meine liebe Freimunb zu sehen. Ich beteure, ich will mit dieser Herzensfreunbin bei Wasser und Brot zwischen zwei Mauern leben, ohne zu murren; benn so lange sie uimeränbert mir zugetan bleibt, gibt es für mich feine wahre Kränkung." Wer sollte nach solchen Versicherungen nicht glauben, daß die Freuubschast ewig gewährt haben würde? — Erst als die Königin Maria gestorben war, söhnte sich Wilhelm wieber mit feiner Schwägerin aus. Als nun der spanische Erbsolgekrieg ausgebrochen war, würde Marlborough nach dem Festlanbe geschickt, um an der Spitze der Englänber und Hollänber die Franzosen anzugreifen, währenb Prinz Eugen in Italien dasselbe tat. Prinz Eugen gehörte zu den seltensten Männern. Im gelbe tat es ihm feiner an Ruhm zuvor; er war unerschöpflich in Auffinbung von Hilfsmitteln, den Feind zu schwächen; währenb er, keine Furcht fennenb, jeber Gefahr Trotz bot, blieb er sogleich mitten im Schlachtgewichte so ruhig und besonnen wie an seinem Stubiertische, und gab es keinen Krieg, so biente er feinem Kaiser durch seine Talente als Staatsmann. Was ihm aber die größte Ehre machte, war, daß seine große Tugenben durch kein -Laster, feine fehlerhafte ßeibenfchaft befleckt würden. Er wurde

7. Die alte Geschichte - S. 93

1899 - Langensalza : Gressler
93 den Himmel genommen. Sein Nachfolger war N u m a P o m p i-U n § , ein guter, friedsamer König, der allen Kriegsruhm verschmähte und dafür nur auf die Beglückung seines Volkes durch gute Einrichtungen dachte. So führte er einen besseren Kalender in Rom ein, in welchem wir schon die meisten der noch jetzt gebräuchlichen Monatsnamen finden.*) Besonders aber suchte er den noch wilden und rohen Römern die Ehrfurcht vor den Göttern anzugewöhnen; er baute Tempel, vermehrte die Priester und verpflanzte auch den Orden der vestalischen Jungfrauen nach Rom. Ihr Hauptgeschäft war, dafür zu sorgen, daß das heilige Feuer, welches auf dem Altare der Vesta, der Göttin frommer Häuslichkeit, bräunte, nie verlösche, und geschah dies einmal, so wurde es als eine höchst unglückliche Vorbedeutung betrachtet und die Schuldige von dem Oberpriester scharf gegeißelt. Vor dem zehnten Jahre wurden sie schon ausgenommen; dann wurden sie zehn Jahre lang unterrichtet; die folgenden zehn Jahre verrichteten sie den Tempeldienst, und die letzten zehn Jahre unterrichteten sie wieder die neu hinzugekommenen Mädchen. Erst wenn sie diese dreißig Jahre gedient hatten, durften sie austreten und sich verheiraten. Gingen sie früher eine heimliche Verbindung mit einem Manne ein, so wurden sie lebendig begraben. Nur viermal kam dieser Fall in Rom vor. Eine Fünfte erwürgte sich vor der Vollziehung des Urteilspruches. Die Verurteilte wurde auf eine Bahre gelegt und in langsamer Prozession, einer Toten gleich, durch die Stadt getragen. Jeder, der dem stillen Zuge begegnete, schloß sich schweigend an. So zog man zu einem Thore hinaus, das nur bei dieser Gelegenheit geöffnet wurde. Hier war ein tiefes Grab gegraben. Tief verschleiert stieg die Schuldige mit dem Oberpriester auf einer Leiter hinab; *) Vor Numa hatte das Jahr nur zehn Monate, vom März bis Dezember, Der erste Monat war der März; dann folgten sie in der Reihe wie in unserm Kalender bis zum Dezember, der also damals der zehnte Monat war. Numa fügte ihnen den Januar und Februar zu. Dem Februar, als dem letzten Monate, hängte man den Schalttag an; daher kommt es, daß man auch jetzt noch dem Februar den Schalttag zuteilt. Späterhin, wahrscheinlich 150 v. Chr., setzten die Römer den Januar und Februar vor die übrigen Monate.

8. Die alte Geschichte - S. 261

1899 - Langensalza : Gressler
261 denen man Könige. Prinzen und Prinzessinnen sah, schritt vor seinem Wagen voraus. Dann teilte er reiche Belohnungen unter die Soldaten ans, die ihm diese Siege hatten erringen helfen. Jeder Fuß-soldat bekam etwa 3500 Mark, jeder Hauptmann das Doppelte und jeder höhere Anführer das Vierfache; und damit auch das Volk an der Freude Anteil nehme, erhielt jeder Bürger 10 Scheffel Korn, 10 Pfund Öl und ein Geldgeschenk von ungefähr 60 Mark. In den öffentlichen Schah legte er 60000 Talente (243 Millionen Mark) und 2822 goldene Kränze. Das alles war freilich den rechtmäßigen Eigentümern entzogen worden. Ein bleibendes Verdienst hat sich Cäsar erworben dnrch die Verbesserung des Kalenders. Man hatte bisher in Rom sich immer noch des Kalenders bedient, den Numa entworfen hatte. Die Oberpriester hatten die Ansucht über die Zeitrechming geführt und die greulichste Unordnung einreißen lassen, so daß zu Cäsars Zeit beispielsweise der kürzeste Tag in den Februar fiel. Da nahm sich Cäsar der Sache an. Er ließ einen tüchtigen Mathematiker mit Namen Sosigenes aus Alexandria kommen; der mußte nun den Kalender nach der Bewegung der Erde einrichten. Freilich war dieser Kalender noch nicht ganz richtig; denn Sosigenes nahm das Jahr zu 365 Tagen 6 Stunden an. und bekanntlich ist das um einige Minuten und Sekunden zu viel. Daher war es späterhin, als diese Kleinigkeit nach mehreren Jahrhunderten bis zu Tagen angelaufen war. nötig, den Irrtum auszugleichen, und das ist im sechzehnten Jahrhundert unter Papst Gregor Xiii. geschehen. Der Juliauische Kalender (so heißt der von Sosigenes eingerichtete) ist jetzt noch in Rußland gebräuchlich. 43. Verschwörung gegen Cäsar. Cäsars Tod. Antonius — Oktavian. Nun war Cäsar des Herrschend schon gewohnter geworden, und sein grenzenloses Glück machte ihn hochmütig, so daß er sich zuletzt nicht mehr so vorsah und zuweilen andere sein Übergewicht fühlen ließ. Seine Schmeichler errichteten ihm Bildsäulen; Tempel wurden

9. Die alte Geschichte - S. 148

1899 - Langensalza : Gressler
148 brachte die frohe Nachricht, daß noch nichts verraten sei. Aber es sollte noch besser kommen. Als sich nämlich Archias und Phillidas kaum wieder zu Tische gesetzt hatten, kam eilenden Laufes ein Bote aus Athen mit einem Briefe an Archias, der diesem die ganze Verschwörung entdeckte. Der Bote verlangte den Archias selbst zu sprechen. Er wurde an die Tafel geführt und gab den Brief selbst ab. „Du sollst ihn augenblicklich lesen," flüsterte er ihm zu, „denn die wichtigsten Dinge stehen darin!" — Archias, schon ganz trunken, lächelte und nickte mit dem Kopfe. „Wichtige Dinge." lallte er; „o die müssen bis morgen warten." — „Du hast recht," rief der schlaue Phyllidas und schenkte ihm wieder ein, „heute müssen wir fröhlich sein!" Indessen traten die Verschworenen aus Charons Hause, und während Pelopidas mit einigen herzhaften Gefährten es auf sich nahm, die beiden andern Tyrannen zu ermorden, gingen die andern in des Phyllidas Haus. Hier wurden sie eingelassen. Sie hatten sich über die Panzer Weiberkleider gezogen, das Gesicht geschminkt und die Stirn, um recht unkenntlich zu sein, mit Tannenzweigen bekränzt. „Ich habe auch Tänzerinnen bestellt," sagte Phyllidas zu seinen Gästen, „sie warten draußen; darf ich sie hereinführen?" — „Immer zu," schrieen die Trunkenen. Die verkappten Verschworenen traten ein, sahen sich nm und wählten mit den Augen ihre Opfer. Plötzlich stürzten sie dann mit den verborgen gehaltenen Dolchen auf die Verhaßten loß und stachen sie nieder, ohne großen Widerstand zu finden. Schwerer wurde es Pelopidas gemacht, der den einen der Tyrannen schon schlafend fand. Schnell fprang dieser bei dem Lärmen auf, und erst nach langem Kampfe gelang es Pelopidas, den starken Mann niederznstoßen. Der andere war zwar bei dem ersten Tumulte entflohen; er wurde aber entdeckt und auch getötet. Während der Nacht verbreitete sich das Gerücht zwar schnell von Haus zu Haus; aber wie die Unternehmung abgelaufen war, konnten die Bürger nicht erfahren. Keiner getraute sich heraus, und in ängstlicher Erwartung brach der Morgen an. Da berief Pelopidas das Volk, und an der Hand feines Freundes Epaminondas

10. Theil 3 - S. 73

1880 - Stuttgart : Heitz
Huldreich Zwingli. 73 seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen. Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei. . Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch
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