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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 213

1888 - Habelschwerdt : Franke
213 Ursprung von einem sagenhaften Heldenkönige ab, dessen Name mit dem Odins, des Vaters des Himmels, übereinstimmt. a) Die wichtigsten Könige Dänemarks waren: Gorm der Alte, 855—936, — Kaimt der Große, 1016—1035, unter dem sich das Christentum befestigte, — der gewaltige Wa'.de-mar Iii., 13-10-1375. b) In Schweden rcgterte'nach langen Wirren von 1250-1389 das Haus der Folkunger, dessen letzter Sproß Albrecht von Mecklenburg war. e) Norwegen war vorübergehend mit Dänemark verbunden und machte sich nach Kanuts Tode selbständig. Margarete uon Dänemark, die geistvolle Tochter Waldemars Iii., hatte sich' mit Hakon Viii. von Norwegen vermählt und vereinigte nach dem Siege über den letzten Folknnger die Kronen der drei nördlichen Länder. Im Jahre 1397 schlossen die Stände die Union zu Kalmar, worin sie ^ dtef/ Folgezeit die gemeinsame Wahl des Königs festsetzten. ^ ' £ > >- 2. Einführung der Reformation. Der Nationalhaß löste balä diese Einigung, indem in Schweden die Statthalter aus dem Hause Sture eine Trennung herbeizuführen suchten. Zwar lies; Christian Ii. im „Stockholmer Blntbade" 1520 viele Adlige enthaupten, aber Gustav Wasa entkam und wurde 1523 zum Könige gewählt. Ans dem Reichstage zu Westeras, 1527, wurde die Einziehung der Kirchengüter und die Einführung der Reformation genehmigt. In Dänemark und Norwegen wurde unter Friedrich I. 1527 die lutherische Lehre eingeführt. D. In den östlichen Ländern. Polen blieb zum größten Teile katholisch, in Livland und Ungarn dagegen fand das lutherische Bekenntnis Aufnahme. E. England. Hier fand die Reformation unter den ersten Königen aus dem Hause Tudor Eingang. Das Haus Tudor, 1485—1603. 1. Heinrich Vii., 1485—1509, schwang sich durch die Schlacht bei Bosworth auf den Thron. 2. Heinrich Viii., 1509—1547, war anfangs ein heftiger Gegner Luthers und erhielt wegen seiner Streitschriften sogar vom Papste den Namen „Verteidiger des Glaubens." Als aber der Papst sich weigerte, seine Ehe mit Katharina von Aragonien zu lösen, erklärte er sich zum Oberhaupte der englischen Kirche und zwang mit despotischer Härte seine Unterthanen zur Anerkennung der 6 Glaubensartikel, in denen der Primat geleugnet, sonst aber die Einrichtungen der katholischen Kirche beibehalten wurden. Die Gegner der neuen Kirchenordnung wurden hingerichtet, so der frühere Kanzler Thomas Morus. Der neue Kanzler Thomas Kromwell zog die reichen Kirchengüter ein. Auch im Privatleben zeigte sich Heinrich Viii. als Tyrannen. Von seinen 6 Gemahlinnen (Katharina von Aragonien, Anna Boleyn, Johanna Seymur, Anna von Kleve, Katharina Howard und Katharina Parr) ließ er zwei hinrichten, Anna Boleyn und Katharina Howard. 3. Eduard Vi., 1547—1553. Er war der Sohn der Johanna Seymür. Da er noch minderjährig war, führte fein Oheim, der Herzog von

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 155

1888 - Habelschwerdt : Franke
155 sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters. 1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195. 2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen. 3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten. 4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod. Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215. 1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 77

1904 - Habelschwerdt : Franke
77 frderte die Bildung und lie ein Gesetzbuch ausarbeiten. Zu Anfang des 11. Jahrhunderts eroberten die Dnen England, und seit 1016 herrschte hier der mit Kaiser Konrad Ii. befreundete König Kannt. Den Dnen folgte 1041 der in die Normandie geflohene Eduard der Bekenner als König von England. Als nach seinem Tode sein Schwager Harald zum Herrscher gewhlt wurde, landete 1066 der Herzog von der Normandie, Wilhelm der Eroberer, ein Verwandter Eduards, mit einem Heere in England und schlug Harald in der Schlacht bei Hastings (hehstings). Mit ihm beginnt die Herrschaft der normannischen Könige, die bis 1154 dauert. Dritter Abschnitt. Die ^Wltnmdjtetrxxlitik der Hohenstaufen und die Gernranifternng des Ostens. Friedrich I., Barbarossa, 11521190. 1152-1190 1. Friedrichs Persnlichkeit und seine Ziele. Konrad Iii. empfahl sterbend den Fürsten seinen Neffen Friedrich von Schwaben, der sich auf dem zweiten Kreuzzuge groen Ruhm erworben hatte, zum Nachfolger. Er wurde zu Frankfurt a. M. einstimmig gewhlt. Friedrich, wegen feines rtlichen Bartes von den Italienern Barbarossa genannt, war eine knigliche Heldengestalt, die dem Ritterideal seiner Zeit entsprach. In seiner majesttischen Erscheinung mit den lebhasten blauen Augen, seinem hochherzigen und liebenswrdigen Wesen, semer Liebe fr Kunst und Dichtung lebt er als die Verkrperung der deutschen Kaiserherrlichkeit durch die Jahrhunderte in der Erinnerung weiter. Dabei war er ein hochbegabter Herrscher, ein gewandter Redner und ein Staatsmann voll hochfliegender Plne. Doch konnte er auch unerbittlich streng und bis zur Grausamkeit hart sein. Das nchste Ziel seiner Regierung war die Vershnung der Parteien und die Wahrung der kaiserlichen Rechte. Die Ausshnung mit den Welsen gelang ihm um so leichter, als seine Mutter eine Schwester Heinrichs des Stolzen war. Friedrich besttigte Heinrich dem Lwen den Besitz Sachsens und verlieh ihm, um den mchtigen Fürsten dauernd an sich zu fesseln, auch Bayern. Heinrich Jasomirgott, der Bayern abgeben mute, wurde beschwichtigt, indem feine bisher von Bayern abhngige Markgrafschaft sterreich zu einem selbstndigen, auch in weiblicher Linie erblichen Herzogtum erhoben und mit so vielen Vorrechten ausgestattet wurde, da sich hier zuerst eine unabhngige Territorialmacht herausbildete. 2. Friedrichs Kmpfe in Italien, a. Kmpfe in Oberitalien. Zerstrung Mailands. Zur Befestigung der kaiserlichen Macht war es notwendig, da die Herrschaft des deutschen Knigs in Italien wiederhergestellt wurde. Oberitalieu hatte sich seit der Zeit Heiurichs Iv.

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 435

1904 - Habelschwerdt : Franke
435 uerte sich in wiederholten Aufstnden. Die Nachricht von den Freiheitskmpfen in Amerika und die franzsische Revolution veranlaten neue Bewegungen, welche die Regierung 1801 durch eine Verschmelzung des irischen Parlaments mit dem englischen niederzuhalten versuchte. O'counell (o-knnel), der mutige Fhrer der Iren, setzte es durch, da das englische Parlament die von Pitt versprochene politische Selbstndigkeit der Katholiken zum Gesetz erhob. Einige Jahre spter wurde der Kirchenzehute abgelst, den die katholische Bevlkerung Irlands an die protestantische Kirche zu zahlen hatte. Da aber die Lage der armen irischen Pchter immer noch sehr traurig war, beruhigte sich das Land nicht. Neben der gemigten Partei O'connells entstand nach der franzsischen Februarrevolution die revolutionre irische Liga". Diese trat mit dem Geheimbunde der Ferner" in Verbindung, der sich von Amerika, wohin sehr viele Iren ausgewandert waren, nach Irland verbreitet und die gewaltsame Losreiung Irlands von England zum Ziele hatte. Nach der Unterdrckung der Ferner traten die irischen Mitglieder des Parlaments zu einer besonderen Partei zusammen, deren Ziel Homerule" (hohmruhl, von home = Haus, Heimat und rule Herrschaft), d. h. die Selbstregierung Jrlauds durch ein eigenes Parlament und ein diesem verantwortliches Ministerium ist. Der Knigin Viktoria, die 1901 starb, folgte ihr Sohn Eduard Vii. 5. sterreich. Nachdem im Jahre 1867 zwischen sterreich, das der unglckliche Krieg mit Preußen schwer erschttert hatte, und dem nach Selbstndigkeit strebenden Ungarn ein Ausgleich" zustande gekommen war (S. 410), fhrt das Reich den Namen sterreichisch- Ungarische Monarchie". Da auch die anderen Volksstmme des Reiches, besonders die Tschechen, nationale Selbstndigkeit fordern, vermag sterreich-Ungarn innerlich nicht zur Ruhe zu kommen. Nach dem rnsfisch-trkischen Kriege nahm sterreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina in Verwaltung (1878), doch forderte die Besetzung des Landes schwere Opfer. Im Jahre 1879 schlo sterreich-Ungarn mit dem Deutschen Reiche ein Schutz- und Trutzbndnis, dem 1883 Italien beitrat (Dreibund). Seit dem Tode des Kronprinzen Rudolf (1889) ist Franz Ferdinand, der Neffe des Kaisers, der mutmaliche Thronfolger. Die Gemahlin Franz Josephs I., die Kaiserin Elisabeth, wurde im Jahre 1898 von einem italienischen Anarchisten in Genf ermordet. 6. Rußland und die orientalische Frage. a. Kukan. Der Zar Alexander Ii., 18551881, hotte sich nach Beendigung des Krimkrieges bemht, wieder freundschaftliche Beziehungen mit den brigen Mchten herbeizufhren, um im 28*

5. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 50

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
50 476—1100 Gestorbenen erben sollte. Allein ^d4n Bestrebungen Emmas zum Trotze wählten die Engländer den Sohn Knuds aus einer früheren Ehe, Harald Harefod zum König. Als Harald Harefod nach einer rühmlosen Regierung 1039 gestorben war, vereinigte Hardeknud abermals das dänische und englische Reich. Allein bei dem Tode Hardeknuds (1042) wählten die Engländer Eduard Confessor (1042—1066) einen jünge- ren Sohn Ethelreds des Unentschlossenen. Dänemarks Reich fiel, dem Vergleiche in der Göthaelv zufolge, Magnus dem Guten zu (1042—1047). " Eduard der Bekenner (1042 — 1066) war ein un- tüchtiger König; bei seinen Verwandten in der Normandie, den Jarlen in Rouen erzogen, mißfiel er seinem Volke, besonders wegen seiner französisch-normannischen Sitten, und weil er die Normannen den Angelsachsen vorzog. Der mächtige Jarl God- win stand an der Spitze der angelsächsischen Parthei und hatte ■ unter der Regierung des schwachen Königs die ganze Gewalt in Händen. Als Eduard der Bekenner gestorben war, wurde Godwins Sohn, der milde und volksthümlichc Harald von der angelsächsischen Parthei zum König erwählt; vergebens suchte sein Bruder Toste bei dem norwegischen König Harald Haardcraade Hülfe, um seinem Bruder das Königreich wieder zu nehmen: Toste und Harald Haarderaade fielen bei einem Angriffe auf Northumberland in der Schlacht bei Stand- forbridge (1066). Allein schon segelte die französisch-nor- mannische Flotte über den Kanal, um mit Harald um das Königreich England zu kämpfen; denn Wilhelm der Bastard, Jarl in Rouen, behauptete, vermöge eines Te- stamentes seines Schwagers Eduard des Bekenners, ein Recht auf Englands Thron zu haben. Nach hartnäckigem Wi- derstande wurde Eduard mit seinem Heere bei Hastings (1066) geschlagen, wo Harald den Heldentod fand und aller Widerstand gegen den normannischen Eroberer aufhörtc.

6. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 24

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
24 476—1100. dem Herzoge von Lothringen einen Aufstand gegen seinen Vater,, weil er unzufrieden wegen seiner Ehe mit Adelheid war. Allein Otto zwang seine Vasallen zur Unterwerfung und nahm ihnen ihre Herzogthümer; um das oft unruhige Lothringen zu schwä- chen, theilte er es in Ober- und Nieder-Lothringen. Als die Magyaren, die Unruhen im Reiche benutzend, einen neuen Einfall unternahmen, richtete der Kaiser seine Waffen gegen sie und machte ihren zerstörenden Zügen durch den Sieg bei Augs- burg (955) für immer ein Ende. Der Sohn Otto Ii (973—983) übte seine Macht in Deutschland kräftig aus, drang auf einem Zuge, um Dänemark christlich zu mache», in die dänische Halbinsel bis zum Liimfjorde ein, wurde jedoch in Italien bei Basantello (982) von den Griechen und Arabern, welche um die Oberherrschaft in Süd- italien stritten, geschlagen. Sein Sohn Otto 111 (983—1002) beschäftigte sich am meisten mit den Angelegenheiten Italiens, erwarb gleich seinem Vater und Großvater die römische Kaiser- krone, und vermehrte die Besitzungen des Kirchenstaates weil er dem Pabste Sylvester Ii, dem in den Schulen der Araber erzoge- nen , kenntnisreichen Mathematiker und Mechaniker, Otto's Ul und des französischen Königs Roberts 1 Lehrer, persönlich zugc- than war. Er machte Anspruch auf die Lehnshoheit über das slavische Herzogthum oder Königreich Polen, und in Ungarn, wohin deutsche Kultur und deutsches Christenthum sich nach und nach einen Weg gebahnt hatten, ließ König Stephan I (1000) sich die Königswürde von dem römischen Kaiser zuerkennen. Heinrich 11, der Heilige, ein Enkel des Bruders Otto's des Großen, des bairischen Herzogs Heinrich, wurde nach dem Tode Ottos zum deutschen Könige gewählt (1002—1024). Innere Unruhen im deutschen Reiche, Angriffe der Slaven und normannischen Seeräuber beunruhigten seine schwache Regierung; zwar erhielt er die italienische und die Kaiserkrone, allein ohne seiner Macht Nachdruck geben zu können, obwohl er viele Züge

7. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 208

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
208 1100—1517. Allein dies Stockholmer Blutbad hob die Kalmarische Union vollständig auf. Gustav Wasa, ein Jüngling aus einem der edelsten Geschlechter Schwedens, war nebst andern vor- nehmen Schweden von Christian Ii ans die dänische Flotte gelockt und als Geißel nach Dänemark geführt. Allein cs ge- lang Gustav Wasa von Dänemark nach Lübeck und von dort nach Schweden zu entkommen. Nach dem Stockholmer Blut- bade irrte er einige Zeit heimathslos umher, dem Zorne des Tyrannen zu entfliehen. Er drosch Korn bei den Bauern, und verbarg sich in Kellern und Höhlen, um seinen Verfolgern nicht in die Hände zu fallen. Bald darauf bewog er die Bauern in Dalckarlien und nachher im übrigen Schweden zum Ausstande, um sein Vaterland zu befreien. Er wurde im Jahre 1523 zum Könige von Schweden gewählt, und erhielt später eine Zu- sicherung, daß der Thron in seiner Familie erblich sein solle. Auch in Dänemark regierte Christian Ii ohne im Ge- ringsten Rücksicht auf die Handfeste, welche er unterschrieben hatte, oder auf die Wünsche des Reichsrathes zu nehmen. Den nie- dern Ständen suchte er dagegen aufzuhelfen, beschützte sie und wählte zu seiner nächsten Umgebung Bürgerliche; Sigbrit, welche Gastwirthin in Bergen gewesen war, hatte großen Ein- fluß auf ihn und verwaltete die Finanzen des Reiches. Allein noch war in Dänemark die Zeit nicht gekommen, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen; der jütische Adel versammelte sich in Wiborg, sagte dem König die Treue auf, und benachrichtigte ihn davon mittelst eines Schreibens, das ein Adlicher ihm überbrachte. Christian verlor den Muth und verließ Dänemark, um sich zu seinem Schwager Kaiser Karl V zu begeben. Der Adel übertrug die Regierung Dänemarks dem jüngeren Sohne Christians I dem Herzoge Friedrich von Gottorp (Friedrich I 1523—1533).

8. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 190

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
190 1100-1517. Waldemar der Große. (1157-1182.) Der treue Freund und die feste Stütze des Königs Wal- demar war Absalon, der gleich nach der Thronbesteigung des Königs zum Bischof von Noskilde gewählt wurde. Er stammte von einem berühmten Gcschlechte ab, welches die Reihe seiner Ahnen in grader Linie bis Palnatoke hinaufführte, er war klug, besonnen, muthig und beredt. Seinen Körper, der fast die Kräfte eines Riefen besaß, bildete er durch unablässige ritterliche Hebungen, durch Reiten, Schwimmen in voller Rüstung, durch das Fällen von Bäumen und andere schwere Arbeit noch mehr aus. Die Bildung seines Geistes versäumte er ebenso wenig und be- wies sich später als einen Mann, der die Bildung der Geistlich- keit im Allgemeinen beförderte und die dänischen Geschichtsschreiber Saxo Grammaticus und Svend Aagesen beschützte. Er war gemeinschaftlich mit Waldemar erzogen und war ihm daher von frühster Jugend innig zugethan, allein so, daß er nie seinem königlichen Freunde Recht gab, wenn er fühlte. daß dieser im Unrecht sei. Dieser kriegerische, sein Vaterland heiß liebende Bi- schof, vcranlaßte Dänemark zu einem Angriffskriege gegen die heidnischen. seeräuberischen Wenden, da er mit gleich großer Sorgfalt die Verbreitung der christlichen Religion, als die Sicher- heit und das Ansehen Dänemarks zu befördern bemüht war. Die Bewohner der Insel Rügen hielt man für die gefähr- lichsten Seeräuber und hartnäckigsten Götzendiener; gegen sie richtete sich daher insbesondere der Krieg. Die ersten Züge gegen die Wenden waren ziemlich erfolglos, einestheils weil das dä- nische niedre Volk, welches die Grausamkeit der Wenden so oft gefühlt hatte, muthlos war, andernthcils weil die Schiffe sich in schlechtem Zustande befanden und das ganze Kriegswesen sich in einer höchst mangelhaften Verfassung befand. Allein im Jahre 1168 wurde abermals eine bedeutende Flotte ausgerüstet, welche bestimmt war Ar ko na selbst einzunehmcn. Diese befestigte Tempel-

9. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 195

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
1100—1517. 195 er seit Heinrich der Löwe in die Reichsacht gethan war, fast als ein reichsunmittelbares Lehn besessen hatte: der König konnte daher ruhig den Ausfall dieser Begebenheiten abwarten, um nachher die geeignetsten Mittel zu ergreifen, ihm die Ober- herrschaft in dem bestrittenen Lande zu sichern. Knud bewog endlich die anwohnenden Wenden, welche dänische Vasallen waren, zu einem Angriffe auf die holsteinischen Lande und als die Deut- schen in einer blutigen Schlacht eine große Niederlage erlitten hatten, ließ er seinen Bruder, den Herzog Waldemar, 1201 in Holstein einsallen, und dieser tapfre und kluge Feldherr inachte so glänzende Fortschritte, daß er in kurzer Zeit Holstein, Dit- marschen, Lübeck und Lauen bürg der dänischen Herrschaft unterwarf. Knud Vi starb im Jahre 1202, nachdem er die Macht und das Ansehen Dänemarks auf den höchsten Gipfel gebracht hatte. Im vorhergehenden Jahre war sein treuer Freund, Bi- schof Absalon, gestorben. Er war bis an sein Ende seines Vater- landes Stütze, sowohl durch seinen Rath als sein Ansehen, so wie er es früher auch durch seine Kraft und seine Waffenthaten gewe- sen war. Er war der größte Mann den Dänemark je hcrvor- gebracht hat. Waldemar Ii dersicger, (1202—1241), Herzog von Südjütland, wurde nach seinem kinderlosen Bruder zum Könige erwählt. Er setzte als König die Eroberungen an der Südküste der Ostsee, welche er als Herzog angcfangen hatte, fort und wurde endlich als Herrscher beinahe über die ganze Strecke von Holstein bis Esthland anerkannt. Esthland wurde durch ein Kreuz- Heer erobert, welches vom Andreas Sunesen, Erzbischöfe in Lund, angeführt ward. Die Heiden überfielen in der Nähe von Reval plötzlich das dänische Heer (1219); anfangs kam dasselbe in Unordnung und die Esthländer schienen siegen zu sollen, allein die Schlacht endete mit der Niederlage der Heiden. Ans diesem Zuge wurde zum erstenmale die vom Papste gesendete, geweihte 13*

10. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 34

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
34 476-1100. Garderige (Rußland). Hier erwarb er sich die außerordent- liche Gunst des Königs und der Königin, und er wurde dort iw allen den körperlichen Geschicklichkeiten unterrichtet, worauf die Nordbcwohner so großen Werth legten. Es gab auch keinen Norweger, der ihn darin jemals übertroffen hätte; mit Leichtig- keit bestieg er die steilsten Berge, warein nichtiger Schwimmer und Taucher, führte das Schwert ebenso gut mit der linken als mit der rechten Hand, und konnte zwei Spieße auf einmal schleudern; wenn ein Schiff gerudert wurde, konnte er außer- halb des Schiffsrandes auf den Rudern gehen und konnte mit drei Schwertern so spielen, daß das eine beständig in der Lust schwebte und wieder am Handgriffe gefangen wurde, wenn es nieder fiel. Er war kühn und männlich in der Schlacht, frei- gebig gegen seine Freunde, streng und grausam gegen seine Feinde. Als er seine Tüchtigkeit zuerst durch die Verthcidigung der Grenzen Garderiges gezeigt hatte, zog er ins Ausland, um sich Ruhm und Beute zu erwerben. Er kämpfte mit den Wen- den an der Ostseeküste, zog mit dem deutschen Kaiser in einen Krieg gegen Dänemark, plünderte in Northumberland, in Schott- land, auf Man und den Süderinseln und wurde in England durch einen christlichen Wahrsager zum Christenthum bekehrt, als derselbe ihm die Macht seines Glaubens, dadurch daß er ihm die näheren Umstände eines Ueberfallcs von Räubern voraus- sagte, welche auch richtig cintrasen, zeigte. Bei seiner Taufe gelobte er, nie mehr sein Schwert gegen ein christliches Volk zu ziehen. Allein in eben dem Maaße als sein Ruhm und sein Glück stiegen, ward sein Heimweh nach Norwegen mächtiger, da er glaubte, als der Nachkomme Harald Haarfagers ein Recht auf dessen Königskrone zu haben, und wo er hoffte, das Volk leicht bewe- gen zu können, seine Parthei zu ergreifen, da man in hohem Grade mit der grausamen und willkührlichen Herrschaft Ha ko ns des Bösen unzufrieden war. Unerwartet landete er in Nor-
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