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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 154

1911 - Breslau : Hirt
154 Deutsche Geschichte im Mittelalter. a) Die Schweizer Eidgenossenschaft. Die drei Waldsttten Schwyz, Uri und Unterwalden gehrten zu den Grafschaften des Aargaus und Zrichgaus, die beide an die Grafen von Habsburg gekommen waren, die auch die Vogtei der viele Klster hatten. Daher lag es nahe, da sie ihre Herrschaft als Landgrafen oder Vgte in die wirkliche Landes-hoheit umwandeln wollten, während die freien Leute berechtigt waren, dem entgegenzutreten. 1291 schloffen sie einen Bund und versprachen sich eidlich Beistand gegen jedermann, der ihnen Schaden zufgen wolle. Adolf von Nassau und Heinrich Vii. erkannten ihre Reichsuumittelbarkeit an. Als der Krieg zwischen Ludwig dem Bayern und Friedrich ausbrach, traten sie sofort auf Ludwigs Seite, womit die Losung zum Kampfe zwischen ihnen und Habsburg gegeben war. Herzog Leopold rckte 1315 voll Zuversicht ein; sobald er aber den Engpa zwischen dem gerisee und dem Berg Morgarten betreten hatte, wlzten die Landlente Steine und Baumstmme auf die unten ziehenden geharnischten Reiter, die auf dem steilen, gefrornen Boden ohne festen Halt waren und keinen Wider-stand zu leisten vermochten. 1500 Ritter sollen damals erschlagen worden sein. Darauf erneuerten die Waldsttten den Ewigen Bund, aus dem die Schweizer Eidgenossenschaft hervorgegaugeu ist. Lnzern, Zrich, Glarus, Zug und Bern traten spter bei. 1386 versuchte Leopold Iii. von sterreich diese acht alten Orte" zu unterwerfen, aber er wurde bei Sempach geschlagen und fiel. Sein Sohn, Leopoldiv., erlitt zwei Jahre spter bei Nfels eine vollstndige Niederlage. Hierauf wurde die Freiheit der Schweizer von den Habsbnrgern zunchst nicht wieder beeintrchtigt. Das stolze Selbstbewutsein der freien Baueru hat manches zur Ge-schichte ihrer Befreiungskmpfe hinzugedichtet. Gleichzeitige Berichte wissen nichts von den Landvgten Geler und Landenberg, auch nichts von dem Schtzen Tell. b) Der Schwbische Stdtebnnd. Die freien Reichsstdte in Schwaben hatten ebenso wie die zehn kaiserlichen" Städte im Elsa, Colmar, Schlettstadt, Hagenau, Weienburg und einige kleinere und wie die rheinischen Städte einen Bund zu Schutz und Trutz gegen jedermann" geschlossen, der die Vernichtung des mchtigen Adels und die Bildung einer freien, der Schweiz nachgebildeten Eidgenossenschaft bezweckte. Gleichzeitig wollte der niedere Adel seine Lehnsverpflichtungen gegen den hheren aufgehoben wissen. So entbrannte ein Krieg aller gegen alle. Die mchtigsten Groen waren damals in Schwaben die Grafen von Wrttemberg. Wegen Mibrauchs der Landvogtei von deu Stdten beim Kaiser verklagt, war Eberhard der Greiner (Znker) oder Rauschebart (13441392) von diesem zum Frieden gezwungen worden, lebte aber doch ununterbrochen in Fehden. Graf Eberstein und Wolf von Wnnnenstein wollten ihn 1367 in Wildbad gefangennehmen, aber er entkam. Sie gehrten zu den Schleglern oder Martinsvgeln,

2. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 94

1906 - Leipzig : Hirt
94 Frau, sondern fr den Mann selbst bestimmt mar, sollte diesen erinnern, da er gewillt sein msse, das Vaterland und den heimatlichen Herd gegen jeden Feind zu verteidigen. Ferner deutete die Waffenrstung" an, da die Frau nicht auerhalb der Gedankenwelt des Mannes, nicht auer-halb der Kriegsereignisse stehen drfe. Das geschirrte Ro, die dar-gebrachten Waffen belehrten die Frau an der Schwelle des Ehestandes, da sie als eine Genossin der Arbeiten und Gefahren des Mannes in die Ehe trete, um mit ihm im Kriege wie im Frieden gleiche Lasten und gleiches Schicksal zu tragen. Darum zogen die Frauen mit in den Krieg. Hinter der Schlachtreihe saen sie auf den Wagen und forderten die Ihrigen zur Tapferkeit auf; denn ihr und ihrer Kinder Los war die Knechtschaft, wenn der Sieg verloren ging. Man erzhlt Beispiele, da wankende, ja schon weichende Schlachtreihen von den Frauen zum Still-stand gebracht wurden und schlielich siegten. Im Frieden bestellten die Frauen Haus und Herd und Feld.*) (Fig. 63.) Aus der Gtterlehre der Germanen. Die Gtterlehre der alten Deutschen entspricht vllig dem Charakter eines rauhen, aber unverdor-benen, krftigen und gemtvollen Volkes. Ihren obersten Gott nannten sie Wodan. Wodan ist stammverwandt mit dem altdeutschen Zeitwort watan: schreiten. Wodan ist der Gott, der das Weltgebude durch-schreitet. Der Name bezeichnet die Allgegenwart und zugleich die hchste Regierungsgewalt seines Trgers. Wodan wei das Ver-gangene, sieht das Gegenwrtige und schaut das Zuknftige. Seine Wohnung ist Walhalla, die Halle des Kampfes. Er ist der Gott des Krieges. Kriegsgetmmel und Schlachtenlrm war die Festfreude der Männer, die ihn verehrten. Der Godesberg bei Bonn bewahrt seinen Namen, und in der englischen Benennung des Mittwochs, wednesday, ist er erhalten. Wodans Sohn ist Donar, der Gott des Donners. Der Donnerstag erinnert noch heute an ihn, desgleichen der Donnersberg in der bayrischen Rheinpfalz. Tyr oder Zio ist der eigentliche Schlachten-gott. Nach ihm ist der Dienstag genannt und wahrscheinlich der Ort Zndorf bei Cln. Heimdal ist der Gott der Weisheit, der Grnder der menschlichen Stnde. Er schuf die Knechte, die Bauern und die Edeln. Der beste der Götter ist Baldur oder Bald er. Herzensgte, Un-schuld und Gerechtigkeit sind ihm eigen. Ihn ttete sein blinder Bruder Hdur, verfhrt von Loki, dem bsen Gotte, dem Anstifter jeder finstern Tat. Balders Sterbetag wurde festlich begangen. Man hoffte auf seine Auferstehung, mit der eine glcklichere Zeit beginnen sollte. Ogir oder gir ist der Beherrscher des Meeres. Sein Lob hat Kaiser Wilhelm Ii. gesungen: *) Tacitus, Germania 7, 8, 18.

3. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 95

1906 - Leipzig : Hirt
95 gir, Herr der Fluten, will uns der Neck bedruen, Dem Nix und Neck sich beugt, versagt uns unser Schild, In Morgensonnengluten So wehr' dein flammend Auge Die Heldenschar sich neigt, Dem Ansturm, noch so wild! In grimmer Fehd' wir fahren Wie Frithjof auf Lllida Hin an den fernen Strand, Getrost durchfuhr dein Meer, Durch Sturm, durch Fels und Klippe So fchirm auf diesem Drachen Fhr uns in Feindes Land! Uns, deiner Shne Beer! Wenn in dem wilden Horste Sich Brnn' auf Brnne drngt, Den Feind, vom Stahl getroffen, Die Schildesmaid umfngt, Dann tne hin zum Meere Ittit Schwert- und Schildesklang Dir, hoher Gott, zur (Ehre Wie Sturmwind unser Sang! Wodans Gattin ist Frigga ober Freya. Sie ist die Mutter der Götter, die Beschtzerin des Ehebunbes. Der Freitag ist nach ihr benannt. Die Nornen ober Schicksalsschwestern bestimmen das Schicksal der sterblichen Menschen und verknbigen es durch den Munb der Seherinnen, die Alraunen genannt werben. Sie spinnen Fben fr die Neugebornen, hrene und feibne, etliche von Gold und einen, der un-zerreibar ist und Leib bebeutet. Leid begleitet den Menschen von der Wiege bis zum Grabe. Nie ist seine Zufriedenheit, nie fein Glck vollkommen. Die Nornen verfolgen den Verbrecher, wohin er sich auch wenden mag. Ahnungsreichen Seelen zeigen sie die Zukunft. Drei gibt es dieser dunkeln Schicksalsspinnerinnen: Urd ^ Vergangenheit, Wer da ndi = Gegenwart, und Skuld ^ Zukunft. Die Walkren bestimmen den Ausgang des Kampfes. Angefhrt von Freya im Federkleide, schweben sie auf Wolkenrossen der das Schlacht-feld und gewhren Sieg oder ruhmvollen Tod. Oftara ist die Gttin des aufsteigenden Lichtes. Wenn der Frhling ins Land zog, wurde ihr Fest gefeiert. Das in manchen Gegenden Deutschlands noch heute bliche Anznden der Osterfeuer auf Bergen und Hgeln ist altaermanischen Ursprungs. Frau Holle oder Hulda, die Holde, fhrt die Aufsicht der den Feldbau. Die Gebirge dachten sich unfre Vorfahren von Zwergen und liefen, die Luft von Elfen oder Elben, das Waffer von Niren be-wohnt und beschtzt. der ihre Gottes Verehrung erfahren wir einiges von Tacitus. Tempel und Altre kannten sie nicht; in Wldern und heiligen Hamen verehrten sie die Gottheit. Besonders hielten sie viel auf Weis-fagungen. Der Zweig eines Fruchtbaumes wurde in kleine Stbchen

4. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 97

1906 - Leipzig : Hirt
1. Heimat, Land und Volk. 97 Segenbringend war auch das Wasser in dieser heiligen Festzeit. Man trank es und badete in den Flssen, um gesund und stark zu werden. Auch am Tau der Nacht erquickte man sich. Ein Taubad brachte nach altger-manischer Ansicht Schnheit, wehrte der Krankheit und mehrte die K'rast. Das Herb st fest war dem Gotte Wodan geweiht. Auserlesene Garben wurden zum Danke fr die Gaben des Herbstes angezndet; Stiere, Eber und Gnse bluteten als Opfer fr das Gedeihen der Herden; Trauben-und Gerstensaft wurde beim Opfermahl als Wodansminne getrunken. Die Feier von Balders Sterbetag, die mit dem Feste der Sommer-Sonnenwende zusammenfiel, hat Weber in Dreizehnlinden" unver-gleichlich schn und in edler Ausfaffung besungen: Lieblich war die Nacht, die kurze, vor dem Tag der Sonnenwende; Auf der Iburg stumpfem Kegel Flackerten die Gxferbrnde. Auf der Iburg stumpfem Regel hatten sich zum Balderfeste Fromm geschart die Heidenleute, Gaugenossen, fremde Gste. Unter (Eichen auf dem Rasen Stand der (Dpferstein, der graue, Neben ihm mit blut'gem Messer Line riefenhafte Fraue: Swanahild, die greife Drude, Ihres Priesteramts zu walten, Erzgegrtet; weies Linnen Flo um sie in reichen Falten. ierinhard, der freie Bauer, Nahm den Stahl aus ihren fnden; Fulko, Schmied von Bodinkthorpe, Whlte schrend in den Brnden. Und im breiten Rupferkessel Auf des Herdes glhen Kohlen Brodelte mit Lauch und Mistel Das geweihte Gxferfohlen: Freies Tier des freien Waldes, Das den Hals vor Pflug und Wagen Nie gebeugt, und dessen Rcken Linen Reiter nie getragen. Ehrfurchtsvoll und stumm im Areife Stand die Menge; nur ein Flstern, Nur ein Schauern in den Bumen, Und der Flamme Sprhn und Knistern. Dreimal dann mit nackten Fen Schritt die Priesterfrau, die hohe, Um den Herd, und Segen sprechend Warf sie "Krner in die Lohe. Und mit Dortars Hammerzeichen Spendend Heil und Kraft dem Sude, Das Gesicht zum Nord gewendet, Traurig ernst begann die Drude: Naht in Ehrfurcht, naht in Andacht, Und was unhold, bleibe ferne I Unfre Zeugen sind die Götter, Stummer Wald und stille Sterne! Fern sei jeder Ungeztvagte!1) Wollt ihr opfern, wollt ihr beten, Reiner Hand und reines Herzens Sollt ihr vor die Ew'gen treten! Balders Sterbetag zu feiern, Sind wir an den Stein gekommen. Ihm, dem Frmmsten, nachzutrauern, Wohl geziemt es allen Frommen. Seit ihn schlug sein blinder Bruder, Ist des Tages Glanz verblichen, Gtterfriede, Menfchenfriede Aus der dunkeln Welt gewichen. Ahnt ihr, was der groe Dater Seinem vielbeweinten Toten, Seinem Sohn ins hr geflstert, Als die Scheiter ihn umlohten? Cd, es waren hohe Worte, Hoffnungsreiche, holde Laute, Lichte Auserstehungsworte, Die er trstend ihm vertraute: Seiner Wiederkehr Geheimnis Aus dem Reich der Nimmersatten, Wo in ttebelbiistern Schluchten Traurig gehn die bleichen Schatten. Wann? Der Wala selbst v rborgen Blieb der groe Tag der Shne; Zeit und Stunde kennt nur einer, Er, der alte Himmelshne. *) Uugezwagte = Unreine, von zwagen = waschen, noch in der bayrischen Mundart vor. Dahmen, Leitfaden bei' Geschichte. I. 5. Stuft. Das Wort kommt heute

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 131

1911 - Breslau : Hirt
75. Ludwig Iv. der Bayer. 131 er Bhmen an sein Haus gebracht hatte, traten sie offen feindlich gegen ihn auf. Jetzt whlte die Habsburgische Partei Friedrich den Schnen, Albrechts Sohn, die luxemburgische bei der Jugend Johanns von Bhmen Ludwig von Oberbayern. Zwischen beiden, die in ihrer Jugend eng befreundet gewesen waren, brach der Brgerkrieg aus und zog sich jhre-lang ohne Entscheidung hin. In diesen Krieg verflocht sich zugleich der Kampf der Habsburger Die Die drei Waldsttten Schwyz, Uri und Unterwalden gehrten zu den Graf-schaften des Aargaus und Zrichgaus, die beide an die Grafen von Habsburg gekommen waren. Da diese die Vogtei der viele Klster hatten, wnschten sie, ihre Stellung als Landgrafen oder Vgte in eine Landeshoheit um-zuwandeln, während die freien Leute berechtigt waren, dem entgegenzutreten; denn schon Friedrichs Ii. Sohn Heinrich hatte (1231) Uri, Friedrich selbst (1240) Schwyz durch Freibriefe unter die Hoheit des Reiches gestellt. Mit Uri und Schwyz vereinigte sich Unterwalden zu einem Ewigen Bunde" (1291). Die drei Wald orte versprachen sich eidlich Beistand gegen jedermann, der ihnen Schaden zufgen wolle. Wie Adolf von Nassau, erkannte auch Heinrich Vii. ihre Reichsuumittelbarkeit an (1309). Als der Krieg zwischen Ludwig dem Bayern und Friedrich ausbrach, traten sie sofort auf Ludwigs Seite. Daher rckte Friedrichs Bruder Leopold in ihr Land ein (1315); sobald er aber den Engpa zwischen dem gerisee und dem Berge Mor-garten betreten hatte, wlzten die Landleute Steine und Baumstmme auf die unten ziehenden geharnischten Reiter, die auf dem steilen, ge-srornen Boden ohne sesten Halt waren und keinen Widerstand zu leisten vermochten. 1500 Ritter sollen damals erschlagen worden sein. Aus dem Ewigen Bunde, den die Waldsttten darauf erneuerten, ging die Schweizer Eidgenossenschaft hervor*). Nachdem das Ansehen der Habsburgischen Partei bereits durch ihre Niederlage am Morgarten Einbue erlitten hatte, wurde Friedrich bei Mhldorf (am Inn) endgltig geschlagen und gefangen genommen (1322). Mhldorf Die Entscheidung zu Ludwigs Gunsten fhrte Friedrich Iv. von Hohenzollern, 1322-Burggraf von Nrnberg, herbei**). Friedrich der Schne wurde auf die Burg Trausnitz in der Oberpfalz gebracht. Da sein Bruder Leopold auch jetzt noch den Krieg fortsetzte, vershnte sich Ludwig mit dem Gefangenen und entlie ihn aus der Hast unter der Bedingung, da er seinen Bruder fr einen Frieden gewinne. Weil er ihn nicht berreden konnte, kehrte er freiwillig in die Haft zurck. Nunmehr wurde Ludwig allgemein an-erkannt; nur Leopold verharrte bis zu seinem Tode (1326) im Widerstande. 1325 wurde Friedrich zum Mitregenten ernannt, starb aber schon 1330. *;> Das stolze Selbstbewutsein der freien Bauern hat manches zur Geschichte ihrer Befreiungskmpfe hinzugedichtet. Gleichzeitige Berichte wissen nichts von den Landvgten Geler und Landenberg, auch nichts von dem Schtzen Tell. **) Nach spterer Sage leitete Seyfried Schweppermann die Schlacht und wurde von Ludwig besonders belohnt. gegen die Schweizer Eidgenossen. Schweizer Eidgenossen. 9*

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 168

1911 - Breslau : Hirt
1 . 12.000000 Ri'irh Karls des Kuhnert . ' 'vi L othringen. Zand d. Eidgenossen. _____Eeichsyrvnze. 0 Sternkopf, Leipzig". Das Reich von 1450 bis 1517. Rheinlande, der vor Nen scheiterte, gewann Karl bald darauf durch die Eroberung Lothringens die Verbindung zwischen der Nord- und Sdhlfte seiner Besitzungen. Doch verfeindete er sich mit allen seinen Nachbarn. Beim Einmarsch in die Schweiz wurde er von einem eidgenssi-Murini47?f$en Heere bei Granson (am Nenenbnrger See) geschlagen (1476); drei Monate spter erlitt er bei Mnrten (westlich von Bern) eine vernichtende Niederlage. Darauf eroberte der Herzog von Lothringen sein Land zurck; Das Reich Karls des Khnen von Burgund. Karl wandte sich gegen ihn und belagerte Nancy, wurde aber von den Schweizern, die zum Entsatz heranrckten, geschlagen und fand auf der Nancy 1477. Flucht den Tod (1477). Sein Erbe versuchte Ludwig Xi. von Frank-reich an sich zu ziehen. Maximilian aber vermhlte sich jetzt mit Maria und behauptete von ihren Lndern, die er fr die habsburgische Haus-macht erwarb, die Freigrafschaft und die Niederlande, während das Her-zogtnm Burgund wieder französisch wurde. Nach dem frhen Tode v

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 184

1911 - Breslau : Hirt
184 Die deutsche Reformation bis zum Nrnberger Religionsfrieden. 99. 100. trat, Franz I. auch das bergewicht in Italien wieder. Endlich entschied der Sieg von Pavia (1525) fr die kaiserlichen Waffen. Franz geriet in Gefangenschaft und mute, um seine Freiheit wiederzuerlangen, in den Frieden von Madrid willigen (1526). Er war aber nicht gesonnen, die schweren Bedingungen zu erfllen, unter denen er den Frieden ge-schlssen und beschworen hatte. Der Papst entband ihn des geleisteten Eides und schlo mit ihm die Heilige Liga zu Coguac; ihr trat auch England bei. In dem Kriege, der alsbald wieder ausbrach, erstrmten die kaiserlichen Truppen unter dem Connetable von Bourbou Rom; hierbei fiel Bourbou, der Papst aber wurde eine Zeitlang in der Engels-brg belagert. Im Damenfrieden zu Cambrai, der durch die Bemhungen zweier Frstinnen aus Karls und Franzens Familie zustande kam (1529), verzichtete jener auf Burgund, während der franzsische König seinen Ansprchen auf Italien entsagte. Im folgenden Jahre wurde Karl zu Bologna vom Papste zum Kaiser gekrnt*); mit ihm zur Ausrottung der Ketzer eng verbndet, kehrte er nach Deutschland zurck. Die Trken- Gerade als Karl seinen ersten groen Erfolg errungen hatte, nderten ftiege' sich die Verhltnisse in Osteuropa in einer fr das Haus Habsburg bedrohlichen Weise. Snleiman Ii., der Prchtige, schlug das ungarische Heer bei Moh acs an der Donau (1526) und rckte damit Wien nher. Da König Ludwig (vgl. 97 am Ende) in der Schlacht gefallen war, kamen die Kronen seiner beiden Lnder Bhmen und Ungarn an seinen Schwager Ferdinand, Karls jngeren Bruder, doch fiel ihm von Ungarn zunchst nur ein schmaler Streifen im Westen zu. Immerhin wurde damit der Grund zur heutigen sterreichisch-Ungarifchen Monarchie gelegt. Im Jahre 1529 belagerte Snleiman Wien. Die Stadt wurde tapfer verteidigt und hielt sich/bis ein deutsches Heer, das ohne Rcksicht auf kirchliche und politische Mihelligkeiten ins Feld gestellt worden war, durch sein Heran-nahen den Feind zum Abzug ntigte. Die Trken Wie auf dem Landwege (durch Ungarn), drangen die Trken zugleich im Mittel- auf dem Mittellndischen Meere westwrts vor, wo lange die Johanniter-meer- rter auf Rhodus, die Venezianer und die Genuesen die Vorkmpfer der Christen gewesen waren. Einige Jahre, nachdem Suleiman Rhodus erobert hatte (1522), berlie Karl V. dem Orden die Insel Malta (Malteser!. 100. Die Schweizer Reformation. Neben Wittenberg wurde die Schweiz ein Mittelpunkt der Reformation, in den zwanziger Jahren des 16. Jahrhunderts die deutsche Schweiz mit Zrich, in den vierziger Jahren die franzsische mit Genf. Zwingii Der Reformator der deutschen Schweiz ist Ulrich Zwingli, ge-(1484-1531). 6orm (1484) zu Wildhaus in Toggenburg, zuletzt Leutpriester (d. h. mit dem eigentlichen Pfarramte betraut) in Zrich. Auch er begann mit *) Letzte Kaiserkrnung in Italien.

8. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 99

1900 - Leipzig : Hirt
Bericht des Tatus der Germanien. 99 Unterhalt der Familie zu sorgen; die Waffenrstung, die natrlich nicht fr die Frau, sondern fr den Mann selbst bestimmt war, sollte diesen erinnern, da er gewillt sein msse, das Vaterland und den heimatlichen Herd gegen jeden Feind zu verteidigen. Ferner deutete die Waffenrstung an. da die Frau nicht auerhalb der Gedankenwelt des Mannes, nicht auerhalb der Kriegsereignisse stehen drfe. Das geschirrte Ro. die dar-gebrachten Waffen belehrten die Frau an der Schwelle des Ehestandes, da sie als eine Genossin der Arbeiten und Gefahren des Mannes in die Ehe trete, um mit ihm im Kriege gleiche Lasten und im Frieden gleiches Schicksal zu tragen. Daher zogen die Frauen mit in den Krieg. Hinter der Schlachtreihe saen sie auf den Wagen und begleiteten den Kampf durch Ermunterung und Wehgeschrei. Sie forderten die Ihrigen zur Tapferkeit auf; denn ihr und ihrer Kinder Los war die Knechtschaft, wenn der Sieg verloren ging. Man erzhlt Beispiele, da wankende, ja schon weichende Schlachtreihen von den Frauen zum Stillstand gebracht wurden und schlielich siegten. Im Frieden bestellen die Frauen Haus und Herd und Feld. (Fig. 59-64.) Aus der Gtterlehre der Germanen. Die Gtterlehre der alten Deutschen entspricht vllig dem Charakter eines rauhen, aber uuver-dorbenen. krftigen und gemtvollen Volkes. Ihren obersten Gott nannten sie Wodan. Wodan ist stammverwandt mit dem altdeutschen Zeitwort watan: schreiten. Wodan ist demnach der Gott, der das Weltgebude durchschreitet. Der Name bezeichnet somit die Allgegenwart und zu-gleich die hchste Regierungsgewalt seines Trgers. Wodan wei das Vergangene, sieht das Gegenwrtige und schaut das Zuknftige. Seine Wohnung ist Walhalla, die Halle des Kampfes. Er ist der Gott des Krieges. Kriegsgetmmel und Schlachtenlrm war die Fest-freude der Männer, die ihn verehrten. In der englischen Benennung des Mittwochs, wednesday, ist sein Name erhalten. Wodans Sohn ist Donar, der Gott des Donners. Der Donnerstag erinnert noch heute an ihn. Tyr oder Zio ist der eigentliche Schlachtengott. Nach ihm ist der Dienstag genannt. Heimdal ist der Gott der Weisheit, der Grnder der menschlichen Stnde. Er schuf die Knechte, die Bauern und die Edlen. Der beste der Götter ist Baldur oder Bald er. Herzensgte, Unschuld und Gerechtigkeit sind ihm eigen. Ihn ttete sein blinder Bruder Hdur. verfhrt von Loki, dem bsen Gotte. dem Anstifter jeder sinstern That. Balders Sterbetag wurde festlich begangen. Man hoffte auf seine Auf-erstehung, mit der eine glcklichere Zeit beginnen sollte. gir oder gir ist der Beherrscher des Meeres. Sein Lob hat Kaiser Wilhelm Ii. gesungen:

9. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 100

1900 - Leipzig : Hirt
100_Rmer und Germanen bis zur Zeit Karls des Groen. gir, Herr der Fluten, Dem Nix und Neck sich beugt, In Morgensonnengluten Die Heldenschar sich neigt, 3n grimmer Fehd' wir fahren Hin an den fernen Strand, Durch Sturm, durch Fels und Klippe Fhr uns in Feindes Tandl Getrost durchfuhr dein Meer, So schirm auf diesem Drachen Uns, deiner Shne Heer! So mehr' dein flammend Auge Dem Ansturm, noch so wildl lvie Frithjof auf Lllida Will uns der Neck bedruen, versagt uns unser Schild, N?enn in dem wilden Horste Sich Brnn' auf Brnne drngt, Den Feind, vom Stahl getroffen, Die Schildesmaid umfngt, Dann tne hin zum Ztteere Mit Schwert- und Schildesklang Dir, hoher Gott, zur (Ehre, Wie Sturmwind unser Sang! Wodans Gattin ist Frigga ober Freya. Sie ist die Mutter der Götter, die Beschtzerin des Ehebundes. Der Freitag ist nach ihr benannt. Die Nornen ober Schicksalsschwestern bestimmen das Schicksal der sterblichen Menschen und verkndigen es durch den Mnnb der Seherinnen, die Alraunen genannt werden. Sie spinnen Fden fr die Neugeborenen, hrene und seidene, etliche von Gold und einen, der unzerreibar ist und Leid bedeutet. Leid begleitet den Menschen von der Wiege bis zum Grabe. Nie ist seine Zufriedenheit, nie sein Glck voll-kommen. Die Nornen verfolgen den Verbrecher, wohin er sich auch wenden mag. Ahnungsreichen Seelen zeigen sie die Zukunft. Drei giebt es dieser dunklen Schicksalsspinnerinnen: Urb: Vergangenheit, Werdandi: Gegenwart, und Skuld: Zukunft. Die Walkren bestimmen den Ausgang des Kampfes. Angefhrt von Freya im Federkleide, schweben sie auf Wolkenrossen der das Schlacht-feld und gewhren Sieg oder ruhmvollen Tod. Ostara ist die Gttin des aufsteigenden Lichtes. Wenn der Frhling ins Land zog. wurde ihr Fest gefeiert. Die Osterseuer, die in manchen Gegenben Deutschlanbs auf Bergen und Hgeln noch heute angezndet werden, sind altgerma-nischen Ursprungs. Frau Holle oder Hulda, die Holbe, fhrt die Aufsicht der den Feldbau und hlt strenge Ordnung im Haushalt. Die Gebirge dachten sich unsere Vorfahren von Zwergen und Riesen, die Lust von Elsen oder Elben, das Wasser von Nixen be-wohnt und beschtzt. Altgermanische Feste. Fnf Hauptfeste feierten die alten Germanen: das Julfest zur Zeit der Wintersonnenwende, das Osterfest im Frhling als Auferstehungsfest der Natur, das Mai- und Sommerfest, das Sommer-

10. Römische Geschichte - S. 11

1896 - Dresden : Höckner
— 11 — besitzes, des bürgerlichen 10monatlichen Mondjahres zum ^monatlichen Sonnenjahr) zu: die Stiftung des Kultus der Vesta (Vestalinnen), der Herdgöttin, die Einführung der flamines, besonderer Opferpriester für die Kulte des Jupiter, Mars und Quirinus, der pontifices zur Leitung des ganzen Kultuswesens und Führung des Kalenders, der augures zur Beobachtung der Zeichen des Götterwillens, der fetiales zur Wahrung der Formen des Völkerrechts, der freien Genossenschaft der salii für den Dienst des Mars (ancilia). 5. Tullus Hostilius bereitet vor allem durch die Zerstörung Albalongas Noms Hegemonie über die latinische Landschaft vor (Horatier und Curiatier; Prozeß des Horatius, erstes Beispiel der Provokation; Mettius Fuffetius) und siedelt die Luceres, angeblich die Albaner (darunter die Geschlechter der Jnlier, Servilier, Quinctilier) als drittes Element des römischen populus auf dem Cälius an. 6. Ancus Marcius, der Tochtersohn des ihm gleich-gesinnten Nnma, gilt der Sage vor allem als der Begründer der römischen See- und Handelsmacht (vgl. jedoch S. 19), welcher das römische Gebiet bis zum Meere ausdehnte und die Hafenstadt Ostia (zugleich 1. Kolonie) baute. Dem Kriege abhold, unterwarf er doch die umliegenden latinischen Städte und verpflanzte ihre Bewohner angeblich als Plebejer nach Rom auf den Aventin (später die Plebejerstadt) und in das Thal zwischen diesem und dem Palatin (Murcia). Auf dem rechten Tiberufer befestigte er den Janiculus, zog ihn in den Bereich der Stadt und verband ihn mit derselben durch eine Pfahlbrücke (pons sublicius). 3. Hloms älteste Verfassung. a) Das Königtum. 1. Das römische Königtum ist ein lebenslängliches und unverantwortliches Wahlkönigtum. Die Königsgewalt wird nach dem Tode des letzten Inhabers vom Senate in seiner Gesamtheit bewahrt (Interregnum). Der König ist Oberhaupt der Kultus g emeinde und ihr Vertreterden Göttern gegenüber (auspicia publica, Opfer, Tempelbauten, Feste), oberster Kriegsherr mit unbedingter und schrankenloser Gewalt (12 lictores: fasces mit Seilen), ob erster Richter mit unbeschränkter Strafgewalt über Leib, Leben und Freiheit der Bürger (quaestores parricidii); hierbei kann er der Berufung an das Volk stattgeben, ohne jedoch dazn verpflichtet zu sein. Der König hat ferner allein das Recht über öffentliche Angelegenheiten zum Senate und zum Volke zu reden, mit dem er die Gesetze in der von ihm einberufenen Volksversammlung vereinbart, und mit anderen Staaten zu verhandeln. Über die Staatsgelder und über das liegende Gut verfügt er
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TM Hauptwörter (200)200

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