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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 92

1888 - Habelschwerdt : Franke
92 Sulla mußte er fliehen. In Rhodus bildete er sich unter dem Redner Molo in der Beredsamkeit aus. Unterwegs fiel er Seeräubern in die Hände, aus deren Gewalt er sich durch Verwegenheit rettete. Nach Rom zurückgekehrt, machte er die gewöhnliche Ämterlaufbahn durch. Cäsar besaß hohe politische Einsicht, ein seltenes Feldherrntalent und eine unerschöpfliche Energie. b) Cäsars Kriege in Gallien, 58—51. Gallien war damals, wie die Schweiz und Britannien, von den Kelten bewohnt. Dieselben waren ein wankelmütiges, schnell erregbares, an Ausdauer nicht gewöhntes Volk. Es bestand aus vielen Völkerschaften, deren Zusammenhang sehr locker war. Cäsar trieb zuerst die Helvetier, die im Begriffe waren, aus der Schweiz nach Gallien zu wandern, zurück und schlug dann den germanischen Heerkönig Ariovist unweit Mühlhausen. Nun wandte er sich gegen den mächtigen belgischen Völkerbund zwischen Seine und Rhein, den er durch Verweigerung einer Schlacht ermüdete, bis er sich auflöste; hierauf besiegte er die westlichen vereinzelten Stämme. Nachdem er noch je zwei Züge nach Germanien und Britannien unternommen, hatte er vollauf damit zu thun, den von dem ritterlichen Vercingetorix erregten Aufstand, der sich über ganz Gallien verbreitet hatte, zu unterdrücken. Damit war die Unterwerfung Galliens vollendet. Die Bedeutung des gallischen Krieges sür Cäsar liegt darin, daß er ihm Gelegenheit gab, sich ein tüchtiges Heer zu bilden, — für den römischen Staat, daß dadurch die unruhigen, mit Einfall immer noch drohenden keltischen Völkerschaften unschädlich gemacht wurden und mich den Germanen ein Damm entgegengesetzt ward, — für die Kultur, daß Gallien die Brücke für die Verbreitung römischer Kultur in das mittlere Europa wurde. c) Cäsars Krieg gegen Pompejns, 49—48. aa) Veranlassung. Nach Ablauf der Statthalterschaft Cäsars verlangte der mit Pompejns unterdes vollständig ausgesöhnte Senat, daß Cäsar seine Legionen entlasse. Auf Veranlassung des von Cäsar bestochenen Tribunen Knrio mußte der Senat an Pompejus dieselbe Forderung stellen, die dieser jedoch ablehnte. Als noch ein letzter Friedensvorschlag Cäsars vom Senate zurückgewiesen worden war, entschied er sich für den Krieg und überschritt den Rubiko. Pompejus, der ein so rasches Vorgehen nicht erwartet hatte, gab Rom preis, ließ die Staatskasse im

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 101

1888 - Habelschwerdt : Franke
101 Waffenehre stellte er wieder her a) im Kriege gegen die Dacier, deren Land er zu einer Provinz machte, b) im Kriege gegen die Parther. Unter ihm erreichte das römische Reich seine größte Ausdehnung. (Seit der Regierung des Angnstus waren wiederum 10 neue Provinzen gewonnen worden.) 3. Hadrian, 117—138. Er verzichtete auf die Eroberungen jenseit des Euphrat, sicherte vielmehr die Grenzen durch Wälle gegen die Germanen und Pisten. Rom schmückte er mit Bauwerken, gelehrte Schulen unterstützte er, und in dem Edictum perpetuum ließ er die Rechtsgrundsätze sammeln. Gegen Ende seiner Regierung brach ein Aufstand der Juden aus, die nun in alle Länder zerstreut wurden. 4. Antoninus Pius, 138—161, führte eine milde Regierung und adoptierte den 5. M. Aurelius, 161 — 180, „den Philosophen." Derselbe führte einen langwierigen Krieg gegen die Markomannen und Quaden, vor dessen Beendigung er starb. Pie Kaiser unter der Kerrschaft der Prätorianer, 180—284. Trotz der segensreichen Regierung der Flavier und deren Nachfolger war der Verfall des Staates nicht mehr aufzuhalten. Armut und Sitteuverderbnis des Volkes, die Grausamkeit der Kaiser, das Anstürmen germanischer Völkerschaften arbeiteten unaufhaltsam darauf hin. Der politische Schwerpunkt lag in dem Heere, das um Sold kämpfte und mit Geschenken gewonnen wurde. Die Verfassung war eine zügellose Soldatenherrschaft. Aus dieser Reihe schlechter Imperatoren sind zu nennen: Kommodns, Septimins Severus, Decius (erste allgemeine Christenverfolgung), Anrelianns und Probus. Die Ieit der Ueichsteikungen öis zum Untergänge des weströmischen Keiches, 284—476. Die bedeutendsten Kaiser aus dieser Zeit sind: 1. Diokletian, 284—305, eine kraftvolle Persönlichkeit. Seine Neuerungen waren: a) Er brach die Macht der Prätorianer; b) er schuf ein absolutes Kaisertum mit orientalischen Formen; c) er teilte das Reich in 4 Bezirke, indem er einen Mitangnstus,

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 114

1888 - Habelschwerdt : Franke
114 in Italien. In Rom mürben die republikanischen Formen wieberbergestellt. Vi. Die Ostgoten. 1. Wanderung nach Italien. Bei der Auflösung des Hnnneu-reiches erhielten auch die Ostgoten ihre Unabhängigkeit roieber und wohnten in Pannonien. Da sie von hier wieberholt das byzantinische Reich bebrohten, würde der junge Königssohn Theoborich als Geisel an den oströmischen Hof gebracht, wo er mit griechischer Bilbnng vertraut würde. Ju die Heimat zurückgekehrt, warb er zum Könige gewählt. Die Übervölkerung zwang auch die Ostgoten, sich anbere Wohnsitze zu suchen, und der griechische Kaiser ging gern aus das Anerbieten Theoborichs ein, die Herrschaft des Odoaker in Italien zu stürzen. Mehrmals besiegt, flüchtete sich Oboaker nach Ravenna und würde bei der Übergabe der Stadt treulos getötet, 493. Theoborich nahm mit seinen Goten ein Drittel des Laubes in Besitz. 2. Die Regierung Theodorichs d. Gr., 493—526. Sein Reich umfaßte nicht bloß Italien, sonbern auch Pannonien, Norikum, Ratten und Dalmatien. In seiner Regierung war er wesentlich auf bte Werke des Friebens bebacht. Zu den Waffen griff er nur, als er den Westgotenkönig Asarich Ii. gegen die Franken in Schutz nahm (Siehe S. 111). a) Er erfaßte zuerst den Gebanken, alle germanischen Staaten mit einanber zu befreunben und zu einem Bnnbe zu vereinigen. Daher nahm er unter bett beutscheu Fürsten eine gewisse patriarchalische Stellung ein (Dietrich von Bern). b) Er hob Ackerbau und Handel, stellte die öffentliche Sicherheit her und schmückte seine Restbenzen Rom und Ravenna mit schönen Bauten. An seinem Hose lebten die Gelehrten Kassio-borus, Symmachus, Boetius. c) Vor allem war er bemüht, eine Verschmelzung der Germanen und Romanen zu erzielen (das edictum Theodorici stellte Goten und Römer vor dem Gesetze gleich); boch waren die religiösen und politischen Unterschiebe zwischen beiben Völkern zu groß. Gegen Ende seiner Regierung veranlaßte ihn die Einmischung des oströmischen Kaisers Justinian in die religiösen Angelegenheiten zu Gewaltthätigkeiten gegen bte Römer, betten auch Symmachus und

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 116

1888 - Habelschwerdt : Franke
116 besonders entwickelt auf; die Herzöge nahmen oft eine sehr selbständige Stellung ein. Alle Einrichtungen der Longobarden in der Verwaltung und Rechtspflege waren durchaus deutsch und wurden oft mit Gewalt durchgesetzt. Aber erst als das manische Volk das katholische Bekenntnis annahm, fand eine Verschmelzung mit den Römern statt. Für Italien war die Einwanderung der Longobarden ein Segen, indem sie als fleißige Ackerbauer Bewegung und Regsamkeit in die Bevölkerung gebracht haben. (Spätere Blüte der oberitalischen Städte!) Die letzten Könige waren Aistnls und Desiderius. Letzterer mußte das Land 768 an Karl d. Gr. überlassen. Ursachen des Untergangs der in der Völkerwanderung entstandenen Weiche. 1. Der Dualismus der Nationalitäten. Römer und Germanen fanden sich in Recht, Gesetz, Sitten und Sprache gegenüber. Die Römer fühlten den Druck der Sieger, letztere die geistige Überlegenheit der Römer. 2. Die Verschiedenheit in der Religion, indem die Römer katholische, die Germanen arianische Christen waren. 3. Das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit war den Germanen auf den Wanderungen verloren gegangen, so daß es dem byzantinischen Hofe leicht wurde, Zwiespalt zu stiften. Rur die Franken haben diese Schwierigkeiten dauernd überwunden. Viii. Die Franken. 1. Wohnsitze. Die Franken, ein Völkerbund, der die Stämme am Rhein vereinigte, teilten sich in ripnarische (am Rheinufer) und salische Franken (am Meere). In der Völkerwanderung gaben sie ihre Heimat nicht auf, blieben darum vor den Nachteilen der Wanderungen bewahrt und gründeten ein festes Reich, wodurch der Schwerpunkt der Geschichte vom Süden nach dem Norden verlegt wurde. 2. Chlodwig, 481—511. Unter den Königsgeschlechtern der sa-lischen Franken ragt die Dynastie der Merowinger hervor, aus der Chlodwig, der Gründer des vereinigten Frankenreiches, stammt. Seine Regierung ist wichtig, A. weil er durch Eroberungen sein Reich mächtig erweiterte: a) er machte dem Reste römischer Herrschaft zwischen Somme und Loire ein Ende, indem er den römischen Statthalter Syagrius bei Soissons besiegte, 486;

7. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 48

1904 - Habelschwerdt : Franke
48 eine der Hauptursachen ihrer zunehmenden politischen Schwche. Begrndet war dieser Partikularismus allerdings in der durch Berg und Meer bedingten Zerspaltung des Landes in kleine Landschaften. Die Enge derselben hat ferner dazu beigetragen, da die durch Handel und Seefahrt rasch aufblhenden Städte zeitig das Ubergewicht der das platte Land gewannen: es fehlten weite Flchen, in denen ein krftiger Bauernstand und ein mchtiger Landadel, die konservativen (conservare = bewahren, erhalten) Elemente staatlicher Ent-Wicklung, sich frei entfalten und ausleben konnten. Als daher den griechischen Stadtstaaten zum erstenmal ein Fichenstaat gegenbertrat, der ihnen zwar an Kultur und Geistesbildung nachstand, an politischer Kraft aber berlegen war, mute ihre staatliche Selbstndigkeit gefhrdet erscheinen. Dieser Flchen-staat war Mazedonien. Nrdlich von Thessalien gelegen, ist Mazedonien das Gebiet breiter Flutler, deren grtes das des Strymon ist. Die Mndung der Flsse weist das Land auf das gische Meer und auf die Teil-nhme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Knigtum; ein kriegerischer Adel und ein freier Bauernstand waren die Grund-Pfeiler seiner Kraft. Nach langen Parteikmpfen kam im Jahre 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend hatte er als Geisel im Hause des Epaminondas in Theben gelebt und hier griechische Bildung, aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen gelernt. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er ungewhnliche Schlauheit und Energie. Er sttzte sich auf ein gut geschultes Heer, das dem griechischen nachgebildet war, (mazedonische Phalanx, eine 1216 Mann tiefe, in langer Front aufgestellte, fest geschlossene Truppenmasse) und suchte sich in die griechischen Hndel einzumischen, indem er sich als Friedensvermittler aufspielte. Gelegenheit dazu bot ihm zunchst der heilige Krieg gegen Phocis, 355346. Die Phocier hatten Lndereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und wurden eine gefhrliche Macht. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Mazedonien zu Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnckigem Widerstande. Als er aber durch die Thermopylen nach Hellas vordringen wollte, traten ihm die Athener erfolgreich entgegen. Er begngte sich mit Thessalien als dem bergangslande nach Hellas. Die Phocier wurden zur Zahlung von 60 Talenten verurteilt, und Philipp erhielt ihre beiden Stimmen im Amphiktyomnbunde. Philipp verfolgte neben der Eroberung Griechenlands vor allem das Ziel, freien Zugang zum gischeit Meere zu erlangen und zu diesem Zwecke die griechischen Städte auf der Halbinsel Chalcidice zu besetzen. Der Fall des mchtigen Olynth enthllte seine Absichten den Athenern; das Haupt der Patriotenpartei, Demosthenes, fand Gehr beim Volke, und man entschlo sich zu einer krftigeren Abwehr der drohenden Gefahr. Demosthenes, 384 geboren, war der Sohn eines

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 20

1904 - Habelschwerdt : Franke
20 Sie bewohnten Pannonien. Da sie von hier aus wiederholt das byzantinische Reich bedrohten, wurde der junge Frstensohn Theodorich als Geisel an den byzantinischen Hos gebracht, wo er griechische Bildung kennen lernte. Als er in die Heimat zurckgekehrt war, wurde er zum Könige ausgerufen. Der griechische Kaiser lenkte die Aufmerksamkeit des tatendurstigen Fürsten auf Italien, und Theodorich unternahm es, die Herrschaft Odoakers zu strzeu. Mehrmals besiegt, flchtete Odoaker nach Ravenna. Nach langen Kmpfen, die von der <>age als Rabenschlacht" besungen wurden, bergab er die Stadt, 493 wurde aber von Theodorich treulos gettet, 493. 493526 2. Die Regierung Theodorichs, 493526. Sein Reich umfate nicht blo Italien, sondern auch Pannonien, Norikum, Rtien und Dalmatien. Er frderte besonders die Werke des Friedens. Italien wurde unter seiner Regierung so fleiig bebaut, da es nicht mehr, wie in der Kaiserzeit, die Zufuhr von Getreide ntig hatte. Seine Residenzen Verona und Ravenna schmckte Theodorich mit schnen Bauten. Alte, in Trmmer gesunkene Städte wurden wieder aufgebaut. An seinem Hofe lebten die Gelehrten Cassiodrins, Shmmachus und Boet Hins. Vor allem suchte Theodorich die Germanen und Rmer miteinander zu verschmelzen. Doch waren die Goten der kriegerische und herrschende, die Rmer der erwerbende Teil der Bevlkerung. Die rmische Verwaltung und Steuerverfassung blieben bestehen; die Gesetze des Knigs galten aber fr beide Nationalitten. Die Verschmelzung der Völker gelang jedoch nicht, da die Unterschiede zwischen ihnen noch zu groß waren. Theodorich erfate zum erstenmal den Gedanken, alle christlichen Völker deutscheu Stamnies zu einem Bunde zu vereinigen. Er knpfte mit den Knigen der Westgoten, Burgunder, Vandalen und Franken Familieuverbiuduugeu au und war bemht, durch Unterhandlungen und Waffengewalt den Frieden zwischen ihueu zu erhalten. Gegen Ende seiner Regierung ver-anlate ihn die Einmischung des ostrmischen Kaisers in religise An-gelegenheiten zu Gewaltttigkeiten gegen die Rmer. Er lie Syinmachus und Boethins hiurichteu, wurde aber hierber schwermtig und starb 526. Ju der Heldensage lebt er als Dietrich von Bern (Verona) fort. 535555 3. Krieg zwischen Ostgoten und Ostrmern, 535555. Auf Theodorich folgte seine Tochter Amalasuutha, die fr ihren unmndigen Sohn das Reich verwaltete. Theodorich hatte sie im rmischen Geiste erziehen lassen ; darum bevorzugte sie die Rmer und brachte so die gotischeu Groen gegen sich auf. Auch suchte sie Anschlu au Ostrom. Ihr Vetter, den sie zum Mitregeuteu angenommen hatte, lie sie aber erdrosseln. Da warf sich der ostrmische Kaiser Justinian zum Rcher dieses Mordes auf. Er sah sich als Erben des untergegangenen West- Theodorich der Groe. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 12.

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 22

1904 - Habelschwerdt : Franke
22 Zustnde in den nengegrnndeten Germanenstaaten. 1. Politische und rechtliche Verhltnisse. Die Germauen standen während der Vlkerwanderung unter Knigen. Diese nahmen in den rmischen Provinzen einen Teil des Landes, gewhnlich' ein Drittel, fr sich und ihre Scharen in Anspruch. Sie besiedelten entweder strichweise das weggenommene Land wie die Vaudaleu, oder teilten es wie die Westgoten und Burgunder mit der rmischen Bevlkerung, die in dem eroberten Lande wohnen blieb. Die germanischen Könige herrschten der diese so unumschrnkt wie frher die Kaiser, während die Germanen nach ihren alten Volksrechten regiert wurden. Die Staatslndereien nahm der König in Besitz. Er gab einen Teil derselben seiner Gefolgschaft, ans der ein germanischer Dienstadel entstand. Dieser bildete mit den vornehmen rmischen Familien den ersten Stand, hinter dem die gemeinfreien Germanen und die rmere rmische Bevlkerung immer mehr zurcktraten. Obgleich Verfassung und Recht bei den Germanen viel weniger ausgebildet waren als bei den Rmern, faten doch die germanischen Einrichtungen berall festen Fu und bestimmten im spteren Frankreich, Italien und Spanien die mittelalterliche Entwicklung? 2. Ursachen des Verfalls der neuen Germaueustaateu. Die Rmer waren im Besitze einer hochentwickelten Kultur, während die Germanen auf einer niedrigen Bildungsstufe standen und darum vou'deu unterworfenen Rmern verachtet wurden. Zu den Gegenstzen in Sprache, Sitte, Gesetz und Bildung kam noch der Unterschied im Bekenntnisse. Die Rmer waren katholische, die Germanen arianifche Christen. Diese Gegenstze vermochten die neuen Germanenstaaten nicht aus-zugleichen. Deshalb hatten sie keinen Bestand. Die an Volkszahl viel geringeren germanischen Eindringlinge gingen allmhlich in der landeingesessenen Bevlkerung aus, zumal sie in dem sdlichen Klima schnell erschlafften. 3. Wirtschaftliche Verhltnisse und geistiges Leben. Die rmische Bevlkerung hatte den Wechsel in der Herrschaft nicht zu beklagen; denn der unertrgliche Steuerdruck der Kaiserzeit hrte jetzt auf. Auch wurde der sdeuropische Mettscheuschlag durch die frischen germanischen Volksstmme verbessert. Es entstanden die neuen Nationen der Spanier, Portugiesen, Italiener und Frauzoseu. Die allgemeine Kultur ging jedoch durch die Vlkerwanderung gewaltig zurck. Gewerbe, Handel und Verkehr hrten fast ganz auf. Das Edelmetall wurde sehr knapp, und au Stelle der Geldwirtschaft Kaufmann, Deutsche Geschichte bis auf Karl den Groen: Die Germanen-staaten auf rmischem Boden. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 11.

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 27

1904 - Habelschwerdt : Franke
27 schon seine Gemahlin Chlotilde (Chlodechilde), eine Tochter des Bur-guuderkuigs, zu gewinnen verslicht. Als nun Chlodowech in der Schlacht gegen die Alamannen in groe Gefahr geriet, gelobte er, Christ zu werden, wenn er siege. Der Sieg siel den Franken zu, und Chlodowech lie sich zu Reims vom Bischos Remigius mit 3000 Edleu taufen. Dieser bertritt zum Christentum er-leichterte ihm die Eroberungen; denn die .Rmer, welche unter der drckenden Herrschaft ariauischer Germanen standen, sahen mit Ver-langen auf den katholischen Frankenknig. Auerdem gewann Chlodowech dadurch die Untersttzung der Geistlichkeit und tat den ersten Schritt zu der weltgeschichtlichen Verbindung des Germanentums mit der rmischen Kirche. 3. Chlodowechs Shne. Nach Chlodowechs Tode wurde das Reich unter seiire vier Shne geteilt, die gegen uere Feinde fest zu-sammenhielten und bald in die Siegeslaufbahn ihres Baters traten. Sie zerstrten das^urguudische Reich, drangen bis;Thringen vor und machten auch Bayern von ihrem Reiche abhngig. In diesem ursprnglich von Kelten bewohnten Lande war in den ersten christlichen Jahrhunderten rmische Kultnr heimisch geworden. Die Rmer hatten hier die Kolonien Augnsta Vindelicoriim (Angsbnrg), Regina Castra (Regensburg) und Castra Batava (Passau) gegrndet. In der Vlkerwanderung verdeten aber diese Gebiete, und es sehten sich in ihnen die Markomannen und Qnaden fest, die nach ihrem vor-herigen Wohnsitz, dem alten Bojerland Bojohemum (Bhmen), den Namen Bajuvarii oder Baiwaren erhielten. So hatten die Merowinger eine germanische Gesamtmonarchie gegrndet. Jetzt ging die Fhrung von den Goten auf die Franken der, und deutsche Geschichte und Geschichte des frnkischen Reiches wurden gleichbedeutend. In dem weiten Gebiete traten aber allmhlich drei Teile hervor: Austrasieu (Ostreich), zu dem auch die germanischen Lnder Bayern, Alamannien und Thringen gehrten, Nenstrien (Westreich) mit Paris als Hauptstadt und Burgund. 4. Innere Verhltnisse des Frankenreiches, a) Verfassung. Wie in den anderen germanischen Staaten ans rmischem Boden erfuhren auch im Frankenreiche die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ver-Hltnisse eine gnzliche Umgestaltung. Whrend in der germanischen Urzeit alle Volksgenossen gleichberechtigt waren, die Verfassung also ein republikanisches Geprge trug, batte sich infolge der glcklichen Eroberungspolitik Chlodowechs eine Monarchie gebildet, die erblich und fast unbeschrnkt war. Die unterworfenen Rmer betrachteten den König als den Nachfolger der Imperatoren, und nach und nach gingen Kuuurzustnde in der Merowingerzeit. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 15.
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