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362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden.
4. Folgen des Krieges.
a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten;
b) alle griechischen Staaten sind geschwächt;
c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland.
Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier,
362-338.
1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang.
2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen.
3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Macedonien Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_von_Macedonien Philipp
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1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren.
2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt.
Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet.
Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.)
Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war
ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt.
1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte.
2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er.
V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig
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Extrahierte Ortsnamen: Avignon Deutschland Holland Schweiz Schwyz Habsburg Nassau Luxemburg Italien Italien Mailand Neapel
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> ft r a , die freunbliche Gttin des Morgenrots und des Frhlings, die unserm Osterfeste ihren Namen geliehen hat.
12. Niedere Gtterwesen. Hochverehrt sinb die schlachten* frohen, jungfrulichen W a l k r e n , b. h. Kampfwhlerinnen. Sie tummeln ihre Rosse in der Luft der der blutigen Walstatt, lenken die Schlacht und tragen die gefallenen Helben sorgsam empor.
Schicksalsschwestern, wie die griechischen Parzen, sinb die brei Nomen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie wohnen an einem Quell, der am Fue des groen, den ganzen Welt-bau tragenben Lebensbaumes sprubelt. Fr jeben Neugeborenen spinnen sie einen Lebenssaben. Auch eine Kerze wirb fr ihn ent-znbet; lschen sie diese wieber, so mu der Mensch sterben: das Lebenslicht wirb ihm ausgeblasen." Auf dem Gambe des Wassers wohnen die jungfrulichen Nixen, die durch ihren verlockenben Gesang den Menschen betren und hinabziehen in die Tiefe. Lichte, freunbliche Wesen sinb die zierlichen E l f e n, b. h. die Weien, die bei Monbenfchein auf Walbwiefen tanzen und den Wanberer an sich locken. In den Klften der Erbe wachen der geheimnisvolle Schtze langbrtige Mnnlein, die klugen, zauberischen Zwerge. Ihre Vettern sinb die gutmtigen Kobolbe ober Heinzelmnnchen. Sie machen dem mben Menschen nchtlich die Arbeit fertig; wenn aber jemanb sie neugierig belauert, kommen sie niemals wieber.
13. In der Walhalla. Hoch bro&en in den Wolfen tagt die golbschimmernbe Himmelsburg Walhalla, b. h. Halle der Erschlagenen, empor. Speere bilben ihre Sparren, Schilbe ihr Dach. Sie ist die Sttte, wo die sittenreinen Menschen und besonbers die gefallenen Heiben wieber erwachen, whrenb die Schlechten und die Unfreien in das bunkle Reich der Gttin H e l fommen. Jeben Morgen ziehen die Seligen von Walhalla zu Jagb und Kampf auf die himmlischen Wiesen. Die Götter schauen ihnen zu. Wenn der Tag sich neigt, werben alle Wunben von selber, wie durch Zauberkraft, geheilt. Die Helben vershnen sich durch Hanbfchlag und fetzen sich aus langen Bnken zum festlichen Mahle: mit ihnen die Götter. Die Walkren warten zum Mahle auf. Es gibt saftigen Schinken vom wilben Eber- aus den Hirnschalen erschlagener Feinde und den mchtigen Hrnern von Auerochsen trinkt man dazu den laenben Met. Unter frhlichen Gesprchen wirb gezecht, bis die Helben gestrkt sich von neuem zu Jagb und Kampfspiel erheben.
14. Die Gtterdmmerung". Seit Balbers Tod werben die Götter schlecht; sie verfallen durch Golbgier, woran der Fluch haftet, in Schulb und gehen, wie die Menschen, dem Untergange entgegen. So kommt betin das Weltenbe, die Gtterbrnrnerungdie Sonne verfinstert sich, und die Erbe erbebt. Lofi und die feinblichen
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"Aber wen hltst du weiter fr den glcklichsten?" sprach Krsus Die Griechenjnglinge K l 6 o b i s und B! ton , o König! Sie waren die besten Shne. Als ihre alte Mutter, eine Priesterin, einst zum Tempel fahren mute, fehlten die Zugtiere. Und siehe! Freudig spannten die Jnglinge sich selbst vor den Wagen und fuhren ihre Mutter der eine Stunde weit zum Heiligtum. Diese aber bat gerhrt die Gttin, sie mchte ihren Shnen doch zum Lohne geben, was fr sie am schnsten sei. Und die mden Jnglinge schliefen im Heilig-tume ein und wachten nicht wieder auf: die Gttin hatte ihnen das Schnste beschieden, was es gibt, nmlich ein seliges Ende."
4. Krsus auf dem Scheiterhaufen. Krsus hatte erzrnt zugehrt und sprach: So gilt dir denn, o Gastfreund, mein eigenes Glck fr nichts, da du einfache Brger fr glcklicher hltst als den reichsten König?" Solon aber antwortete: Krsus, ich wei, wie wechselvoll das Leben ist. Du bist zwar reich und gebietest der viele Völker. Aber bedenke, noch ist nicht aller Tage Abend; wer wei, was dir bevorsteht? Darum glaube mir: niemand ist glcklich zu preisen vor seinem Tode!"
Unwillig entlie Krsus den warnenden Athener, denn er hielt ihn fr tricht, weil er sein Glck so gering achte. Aber bald genug sollte er einsehen, da Solon weise gesprochen hatte. Mit Heeres-macht kam der groe C y r u s gegen ihn herangezogen. Da erteilten die Priester des Tempels in D e l p h i dem Könige die Weissagung: Wenn Krsus der den Grenzflu Halys geht, wird er ein groes Reich zerstren." Krsus ging darauf mit seinem Heere zuversichtlich der den Flu und kmpfte wider Cyrus. Aber er wurde besiegt und verlor seine Herrschaft. So zerstrte er wirklich ein groes Reich, aber sein eigenes.
Ja, er selbst fiel in die Hnde des Siegers und sollte lebendig verbrannt werden. Schon stand er gefesselt auf dem Scheiterhaufen, und die Flammen zngelten zu ihm empor. Da fielen dem Unglck-lichen die Worte des weisen Atheners ein, und voll Schmerz rief er mit lauter Stimme: O Solon, Solon, Solon!" Cyrus hrte das und wollte wissen, was es bedeute. Er lie den Gefangenen herab-steigen und fragte ihn, warum er den Namen gerufen habe. Krsus berichtete nun, was Solon ihm einst gesagt hatte. Der mchtige Perserknig erschrak, denn er sah ein, da die Worte des Weisen gerade so gut fr ihn glten wie fr alle Menschen. Dem Unglck-lichen Könige lie er nun das Leben; er selbst aber verlor bald das seinige im Kampfe gegen wilde Völker.
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Extrahierte Personennamen: Krsus Cyrus Cyrus Cyrus Krsus
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eine der Hauptursachen ihrer zunehmenden politischen Schwche. Begrndet war dieser Partikularismus allerdings in der durch Berg und Meer bedingten Zerspaltung des Landes in kleine Landschaften. Die Enge derselben hat ferner dazu beigetragen, da die durch Handel und Seefahrt rasch aufblhenden Städte zeitig das Ubergewicht der das platte Land gewannen: es fehlten weite Flchen, in denen ein krftiger Bauernstand und ein mchtiger Landadel, die konservativen (conservare = bewahren, erhalten) Elemente staatlicher Ent-Wicklung, sich frei entfalten und ausleben konnten. Als daher den griechischen Stadtstaaten zum erstenmal ein Fichenstaat gegenbertrat, der ihnen zwar an Kultur und Geistesbildung nachstand, an politischer Kraft aber berlegen war, mute ihre staatliche Selbstndigkeit gefhrdet erscheinen. Dieser Flchen-staat war Mazedonien.
Nrdlich von Thessalien gelegen, ist Mazedonien das Gebiet breiter Flutler, deren grtes das des Strymon ist. Die Mndung der Flsse weist das Land auf das gische Meer und auf die Teil-nhme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Knigtum; ein kriegerischer Adel und ein freier Bauernstand waren die Grund-Pfeiler seiner Kraft. Nach langen Parteikmpfen kam im Jahre 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend hatte er als Geisel im Hause des Epaminondas in Theben gelebt und hier griechische Bildung, aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen gelernt. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er ungewhnliche Schlauheit und Energie. Er sttzte sich auf ein gut geschultes Heer, das dem griechischen nachgebildet war, (mazedonische Phalanx, eine 1216 Mann tiefe, in langer Front aufgestellte, fest geschlossene Truppenmasse) und suchte sich in die griechischen Hndel einzumischen, indem er sich als Friedensvermittler aufspielte.
Gelegenheit dazu bot ihm zunchst der heilige Krieg gegen Phocis, 355346. Die Phocier hatten Lndereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und wurden eine gefhrliche Macht. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Mazedonien zu Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnckigem Widerstande. Als er aber durch die Thermopylen nach Hellas vordringen wollte, traten ihm die Athener erfolgreich entgegen. Er begngte sich mit Thessalien als dem bergangslande nach Hellas. Die Phocier wurden zur Zahlung von 60 Talenten verurteilt, und Philipp erhielt ihre beiden Stimmen im Amphiktyomnbunde.
Philipp verfolgte neben der Eroberung Griechenlands vor allem das Ziel, freien Zugang zum gischeit Meere zu erlangen und zu diesem Zwecke die griechischen Städte auf der Halbinsel Chalcidice zu besetzen. Der Fall des mchtigen Olynth enthllte seine Absichten den Athenern; das Haupt der Patriotenpartei, Demosthenes, fand Gehr beim Volke, und man entschlo sich zu einer krftigeren Abwehr der drohenden Gefahr. Demosthenes, 384 geboren, war der Sohn eines
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii Philipp Philipp_von_Mazedonien Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp
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durch Zauberkraft, geheilt. Die Helden versöhnen sich durch Handschlag und setzen sich auf langen Bänken zum festlichen Mahle: mit ihnen die Götter. Die Walküren warten zum Mahle auf. Es gibt saftigen Schinken vom wilden Eber; aus den Hirnschalen erschlagener Feinde und den mächtigen Hörnern von Auerochsen trinkt man dazu den labenden Met. Unter fröhlichen Gesprächen wird gezecht, bis die Helden gestärkt sich von neuem zu Jagd und Kampf-spiel erheben.
§ 178. Die „Götterdämmerung". Seit Balders Tod werden die Götter schlecht; sie verfallen durch Goldgier, woran der Fluch haftet, in Schuld und gehen wie die Menschen dem Untergange entgegen. Es kommt der Weltuntergang, die „Götterdämmerung". Die Sonne verfinstert sich, und die Erde erbebt. Loki und die feindlichen Riefen, die Todesgöttin Hel samt ihrem Gefolge erheben sich, um mit den Himmelsgöttern zu streiten, und in furchtbarem Kampfe rast alles widereinander. Die Regenbogenbrücke, die Himmel und Erde verbindet, stürzt prasselnd ein, und tote Flammen umlodern die Stätten der Götter und Menschen. Wölfe verschlingen Sonne und Mond, und die Gestirne fallen vom Himmel; in ungeheurem Zusammensturze der Welt geht alles Lebende unter. Aber aus dem Meere steigt eine schönere Erde empor. Dann erwacht auch der weiße Balder wieder, und unter seiner milden Herrschaft wird ein neues Menschengeschlecht zufrieden und glücklich leben in alle Ewigkeit.
§ 179. Die Götterverehrung. Keinen Tempel, kein Götterbild gab es bei den Germanen; auf luftiger Bergeshöhe, am murmelnden Quell ober im feierlichen Dunkel uralter Haine brachte man den Göttern Gaben, Frucht- und Tieropfer, bar. Fröhliche Natur-festezu Ehren der Himmlischen sehen wir im Kreislauf des Jahres sich (ineinanbei: reihen. Auf den Höhen flammen amfrühlings-f e st e der 0 st ä r a Frenbenfeuer, die sich in unseren „Osterfeuern" erhalten haben; das scheue Häslein, das biefer Göttin des Morgenrotes heilig war, beschert dann den Kinbern rote Eier wie noch heute. Ein M a i f e st begeht man zu Ehren Donars. Mit grünen Birkenreifern, den noch jetzt beliebten Maibäumchen, werben Hütte und Opferplatz geschmückt; auf Birkenbefen ziehen bah er nach der Sage die Hexen in der Nacht vor dem Maitage, der Walpurgisnacht, zu des Teufels festlichem Mahle. Der Tag der Sommer-sonnenwenbe, der 21. Juni, ist Ba 1 bers Sterbetag. Am Opfersteine wirb dem Gotte ein weißes Fohlen bargebracht; die Kinder halten Reigentänze und sammeln segenspendende Kräuter, die bei Gewitter auf des Hauses Herd verglimmen. Das Herbst-f e st ist ein Erntefest; die schönsten Garben des Feldes werden zu Wodans Ehre der geweihten Flamme geopfert. Des Jahres
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kürzester Tag, der 21. Dezember, ist das Fest der Wintersonnenwende. Das Herdfeuer wird gelöscht; an einem geschmückten Rade, dem Sinnbilde der Sonne, entzündet sich durch schnelle Drehung die Achse, und mit Kienfackeln trägt man unter Gesang das neue Feuer heim auf den erkalteten Herd.
§ 180* Die Zeichendeutung. Wie die Griechen und Römer, hielten auch unsere germanischen Vorfahren viel auf Vorbedeutungen aller Art. Aus dem Lose und dem Schrei der Vögel, dem Wiehern heiliger Rosse, dem Opferblute und dem Brodeln des kochenden Wafsers wurde die Zukunft erkundet. In hohen Ehren standen die „weisen Frauen", denen man Sehergabe beilegte. Schicksalszeichen waren die Runen, deren Bedeutung man sich „zuraunte" wie ein Geheimnis. Sie wurden meist in buchene Stäbchen eingeritzt; Priester warfen diese über den Boden hin und lasen sie wieder auf, um dann aus ihrer Reihenfolge das Zukünftige zu deuten. Unsere Ausdrücke „Buchstabe", „Buch", „Riß", d. h. Ritz, und „Reißzeug", „lesen" und „entwerfen" weisen noch darauf hin.
Zweiter Abschnitt.
Römer und Germanen.
Die Kämpfe der Römer mit den Germanen sind irrt wesentlichen 93 er = teidigungskämpfe gegen die gefürchtete Barbarenkraft. Die römischen Eroberungsversuche in Germanien scheitern an dem Charakter von Land und Volk und weichen einem friedlichen Verkehre, besonders am Rhein.
Römer und Germanen als Feinde.
§ 181. Der Cimbern- und Teutonenkrieg. Der erste Zusammenstoß zwischen Römern und Germanen fand im Jahre 113 ^ q
v. Chr. statt, als die C i m b e r n und Teutonen ihre Ho rauhe Heimat Jütland verließen und über die Grenzen des römischen Reiches hereinbrachen, um neue, bessere Wohnsitze zu gewinnen. Die Cimberu wurden bei A q u ä S 6 x t i ä in Südfrankreich (102) und die Teutonen bei V er cell ä in Oberitalien (101) durch Marius geschlagen und vernichtet. (S. S. 80.)
§ 182. Cäsar am Rhein. Etwa 40 Jahre später, als der große Julius Cäsar die Unterwerfung des Landes Gallien begonnen hatte, erhoben die Germanen abermals drohend ihre Faust gegen Rom. Der kriegerische Suevenkönig A r i o v ! st, der über sieben Völkerschaften gebot, war von einem gallischen Stamm gegen einen andern zu Hilfe über den Rhein gerufen. Er setzte sich nun im mitt-
ii
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Extrahierte Personennamen: Ritz Marius Marius Cäsar Julius_Cäsar Cäsar
Extrahierte Ortsnamen: Germanien Rhein Oberitalien Rhein Gallien Rom Rhein
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haben, der Senat sei ihm vorgekommen wie eine „Versammlung von Königen". Vergebens suchte Pyrrhus darauf den römischen Unterhändler F a b r ! c i u s , der wegen Auslieferung der Gefangenen zu ihm kam, mit Gold zu bestechen. Auch ein Elefant, den der König hinter dem Rücken des Römers zu einem plötzlichen Gebrüll reizte, konnte diesen nicht erschrecken. Der treulose Arzt des Pyrrhus erbot sich dem Fabricius durch einen Brief, für schnödes Gold den König zu vergiften. Entrüstet gab der Gesandte diesem den Brief; Pyrrhus las und erklärte zum Danke für den Edelsinn des Fabricius alle römischen Gefangenen für frei.
Dann zog er nach S i z i l i e n ab, um das Kriegsglück auf dieser Insel zu versuchen. Drei Jahre später kehrte er jedoch nach Italien Qry ~ zurück und wagte noch einmal den Kampf mit den Römern.
0 Bei Benev6nt, d. H. Glückstadt, in Unteritalien kam es zur entscheidenden Schlacht. Pyrrhus verließ sich wieder auf seine Elefanten. Aber die Römer schleuderten brennende Pechkränze unter die Tiere. Diese rannten wild zurück und brachten des Königs eigene Reihen in Verwirrung, so daß er die Schlacht verlor. Ruhmlos kehrte Pyrrhus nach Griechenland zurück. Bei einem Straßenkampfe fand er bald darauf durch einen Steinwurf von Frauenhand den Tod. — Tarent ergab sich den Römern, und rasch war die Unterwerfung von ganz Unteritalien vollendet. Von den dortigen Griechenstädten aus drang jetzt griechische Bildung und Sitte allmählich in Rom ein.
Die Gesittung der Römer.
Das öffentliche Leben.
§ 117» Die Götterlehre. Überall in der Natur, in Staat und Leben glaubten die Römer das Walten der Gottheit zu spüren. Aber eine so bestimmte Vorstellung von den Göttern, wie die Griechen, hatten sie nicht. Allmählich machten sie deren Götter auch zu den ihrigen. Nur gaben sie ihnen andere Namen. So wurde der oberste römische Gott Jupiter (Zeus), seine Gemahlin Juno (Hera). Sehr verehrt wurde von dem kriegstüchtigen Volke der Kriegsgott Mars (Ares); an ihn erinnert noch der Name des Monates März, währenddessen man meist in den Krieg zog. Der Meeresgott war Neptun (Poseidon), der Feuer- und Schmiedegott Vulkan (Hephaistos), mit dessen Namen wir jetzt feuerspeiende Berge bezeichnen. Die Künste beschützte die heimtragende Minerva (Athene), die Früchte des Feldes Ceres (Dem&er), die Jagd Diana (Ärtemis). Hohe Verehrung genoß Vesta (Hestla), der
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urteil bte Worte setze: Epameinondas ist von den Thebanern mit dem Tode bestraft worden, weil er sie gezwnngen hat die Spartaner bei Lenktra zu besiegen, und weil er Griechenland die Freiheit zurckgegeben hat." Da verstummten die Anklger, und Epameinondas wurde einstimmig freigesprochen.
Als nach einigen Jahren die Feindseligkeiten zwischen Theben und Sparta wieder zum Ausbruch kamen, erhielt Epameinondas vom Volke wiederum den Oberbefehl. Er drang khn bis zur Stadt Sparta selbst vor und hatte sie beinahe erobert; bis ans den Marktplatz war er schon vorgedrungen. Hier aber leisteten die Spartaner so verzweifelte Gegenwehr, da Epameinondas zurckweichen mute. Er zog bis in die Mitte des Peloponnes zurck und machte bei der Stadt Mantineia Halt. Hier kam ey u ^lier blutigen Schlacht. Die Spartaner fochten wie Verzweifelte; dennoch muten sie weichen. Epameinondas drang mit Ungestm in ihre Rechen ein und warf alles der den Haufen. Da traf ihn ein feindlicher Wurfspie, dessen eiserne Spitze in seiner Brust stecken blieb. Ein heftiger Kampf entstand jetzt um den verwundeten Feldherrn; die einigen retteten ihn aber endlich aus dem Gedrnge und brachten ihn in Sicherheit.
Als die Verwundung des Epameinondas allgemein bekannt wurde, hrte der Kampf auf. Die Thebaner waren uerst bestrzt und vollendeten ihren Sieg nicht. Epameinondas war aber noch am Leben, und die The-baner umstanden sein Lager und zerflossen in Thrnen. Die rzte hatten erkart, da der Held sterben mte, sobald das Eisen aus der Wunde ge-zogen wrde. Epameinondas lie es deshalb so lange stecken, bis er der den Ailsgang der Schlacht und der die Rettung seines Schildes beruhigt war. Man reichte ihm den Schild, und er kte ihn. Und als man ihm endlich sagte, die Thebaner htten gesiegt, sagte er: ..Nun habe ich genug gelebt, denn ich sterbe unbesiegt!" Dann zog er selbst das Eisen aus der Wunde und starb.
Zwei Jahre vor ihm war auch sein Freund Pelopidas gefallen in emem mrderischen Kampfe gegen Alexander von Pherai in Thessalien, der sich zum Alleinherrscher dieses Landes aufgeworfen hatte. Mit diesen beiden edlen Mnnern sank auch Thebens Gre und Ruhm. Der Verlust, welchen Sieger und Besiegte in der Schlacht bei Mantineia erlitten hatten, fhrte endlich den Frieden herbei.
18. Der Redner Demosthenes.
Demosthenes war der Sohn eines Waffenschmiedes in Athen. Sieben ^xahre alt verlor er schon seinen Vater. Seine Erziehung und die Verwaltung des vom Vater hinterlassenen bedeutenden Vermgens kamen daher in die Hnde eines Vormundes, der die Pflichten, die er bernommen hatte.
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Extrahierte Personennamen: Lenktra Epameinondas Epameinondas Alexander_von_Pherai Alexander
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allen krperlichen bungen. Willst du denn nicht," fragten ihn einst seine Gespielen, bei den ffentlichen Wettkmpfen der Griechen mit um den Preis laufen?" O ja," versetzte er stolz, wenn Könige mit mir um die Wette laufen." Einst wurde seinem Vater ein prachtvolles, aber sehr wildes Streitro, Bukephalos genannt, fr einen ungewhnlich hohen Preis angeboten. Die besten Reiter versuchten ihre Kunst an demselben, aber keinen lie es aufsitzen. Der König befahl das Tier wieder wegzufhren, da es ja kein Mensch gebrauchen knne. Schade um das schne Tier!" rief Alexander traurig; ich bitte, Vater, la mich doch einmal einen Versuch machen." Mit stolzer Zuversicht nherte Alexander sich dem Pferde, er-griff die Zgel und fhrte es gegen die Sonne. Denn er hatte bemerkt, da es, allein von seinem eigenen Schatten erschreckt, sich so unbndig be-zeigte. Dann streichelte und liebkoste er es und lie unvermerkt seinen Mantel fallen. Ein Sprung jetzt, und der khne Alexander sitzt auf dem Rcken des Tieres und stiegt bald pfeilschnell mit dem mchtig ausgreifenden Pferde dahin. Philipp und alle Umstehenden zittern fr das Leben des Knaben. Der aber lenkt frohen Mutes bald um, und als er nun das Ro hin und her tummelt, als sei es das zahmste Tier von der Welt, und dies dem leisesten Zuge des Zgels folgt, da erstaunen alle. Philipp weinte vor Freude und umarmte den kecken Reiter mit den Worten: Mein Sohn, suche dir ein anderes Knigreich, Makedonien ist fr dich zu klein!"
Achtzehn Jahre alt focht Alexander mit in der Schlacht bei Chairo-neia, in welcher die Freiheit und Selbstndigkeit Griechenlands fr immer vernichtet wurde; feilte Tapferkeit trug nicht wenig zur Erringung des Sieges bei. Zwei Jahre darauf erlitt Philipp durch einen Meuchelmrder den Tod, und Alexander bestieg, zwanzig Jahre alt, den Thron.
Der Anfang der Regierung war fr den jungen König recht schwer. Rings umher standen die unterjochten Völker auf; alle strebten nach der alten Freiheit. Die Athener spotteten seiner und nannten ihn bald einen Knaben, bald einen unerfahrenen Jngling, von dem nichts zu frchten fei. Unter den Mauern Athens werde ich ihnen schon zeigen, da ich ein Mann bin," sagte er und brach mit seinem Heere auf. Schon das Gercht von seinem Anrcken stellte die Ruhe her, und alle huldigten ihm. Als aber bald nachher die Nachricht nach Griechenland kam, Alexander sei im Kampfe gegen die Völker des Nordens umgekommen, herrschte Jubel in ganz. Griechenland, und die Thebaner tteten sogar den Befehlshaber der makedoni-scheu Besatzung in der Stadt. Aber wie der Blitz stand Alexander vor ihren Thoren und zerstrte die Stadt von Grund aus; nur das Haus des Dichters Pindar verschonte er.
Dies Beispiel groer Strenge verbreitete Schrecken in ganz Griechenland. Alle beugten sich vor dem gewaltigen Sieger und gelobten Gehorsam.
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