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1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 85

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Chr. 85 terhaltung bei der panathenäischen Festlichkeit ausmachen sollte, auch rief er die Dichter Anaereon und Eimonides zu sich. , ‘ ' Doch brach im Jahre 514 eine Verschwörung gegen beide Brüder aus. Hipparch hatte die Schwe- ster eines gewissen Harmodius öffentlich beleidigt. Harmodius verband sich daher mit seinem Freunde Arist ogiton, und Hipparch fiel unter ihren Dol- chen. Von nun an regierte Hippias strenge; aber desto eifriger suchten die Alcmäoniden, welche Pisi'stratus aus Athen verbannt hatte, die alte Berfaffung ihres Vaterlandes wieder herzustellen. Mit Hülfe der Spartaner gelang es auch wirklich diesen Verbannten, sich im Jahre 510 Athens zu bemächtigen, und den Tyrannen Hippias zu vertreiben. Clisthenes, der Sohn des Megacles, stand nun an der Spitze des attischen Staates. Aber bald bildete sich unter Isagoras eine Partei wider ihn, welcher viele Große Athens beitraten. Desto mehr schmeichelte Clisthenes der Menge. Cr bewirkte eine neue Eintheilung des attischen Gebietes und Volkes, in- dem er statt vier Stämmen zehn machte, und ihnen neue Namen gab. Auch vermehrte er den Senat mit hundert neuen Mitgliedern. Allein Isagoras wandte sich nach Lacedämon. Dem Verlangen des mächtigen spar- tanischen Königs Cleomenes gemäß, mußte auch wirklich Clisthenes sammt seinem Anhänge Athen verlaffen. Dann ging Cleomenes, von einer kleinen Kriegsmacht begleitet, -selbst nach Athen, und verbannte auf einmal sieben hun- dert Familien. Als er aber hierauf auch die Verfassung andern wollte, griff das Volk zu den Waffen. Cleo- menes und Isagoras, welche ihre Zuflucht in die Burg nahmen, wurden zwei Tage daselbst belagert. Am drit- ten Tage ergaben sie sich unter der Bedingung, daß die Spartaner frei abziehen dürften. Isagoras ging mit ihnen, aber viele Athener von seiner Partei wurden hin- gerichtet. Clisthenes kam nun zurück, und stellte die Volksherrschaft zu Athen wieder her. Athen aber sandte Abgeordnete nach Sardes, um mit den Persern ein Vündniß zu schließen, weil man den Krieg mit Sparta als unvermeidlich betrachtete. Auch war es wirklich Plan

2. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 554

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
554 Mittlere Geschichte. Christen erbeutet hatte, errichtete 'er eine regelmäßige Schaar von zwölf tausend Mann. Er wollte und ord- nete, Laß sie nichtö als die Waffen kennen und lieben, und nur ihm und dem Kriege dienen sollten. Von ihm bekamen sie Brot, Kleidung, Sold und reiche Belohnun- gen; er gab ihnen ihre bestimmte Wohnung, und verbot ihnen zu heirathen. Man nannte sie Ja n itsch aren (Ieni- tschery, die neuen Soldaten). In den Abendländern wa- ren keine solche Anstalten; desto furchtbarer waren die Ianitscharen. Bajazet I. (1389 - 1403), mit Recht wegen sei- ner schnellen Eroberungen der Blitz genannt, beniächtig- te sich eines großen Theileö von Servien, und machte den Beherrscher dieses Landes zinsbar. Auch wurde er durch sein Waffenglück Herr der Bulgarei. Wider ihn zogen gegen hundert tausend Mann aus Ungarn, Deutschland und Frankreich unter Sigmund, dem Könige von Ungarn, und andern kriegslustigen Helden des Abendlandes. Er aber gewann (26. September 1396) bei Nicopolis den glorreichsten Sieg über sie. Selbst Conflantinopel harte er vielleicht erobert, wäre er nicht in der Schlacht bei Ancyra ( 1402) der Gefangene Timurs geworden. Aus Veranlassung seiner Gefangenschaft ward der os- manische Staat bis 1413 durch Thronstreitigkeiten zer- rüttet. Aber Mnhammed I. (1413-1421), der vierte Sohn Bajazets I., stellte die Ruhe und Ordnung wieder her, machte die Wallachpi zinsbar, und führte fast immer Kriege in Europa, wo die Osmanen (1415) bis Salz- burg und in Baiern vordrangen. -Murad Ii. (142! - 1451) führte den osmanischen Scepter mit der Geschicklichkeit eines großen Selbstherr- schers, und legte ihn zweimal mit der Mäßigung eines Weisen nieder. Bei Varna schlug er (Nov. 1444) das un- ter Wladislav, Könige von Ungarn und Polen, vereinig- te christliche Heer, welches den -furchtbaren Fortschritten der osmanischen Waffen Einhalt thun sollte. Doch verhinderte ihn der tapfere Johann von Huni ad, der oberste Feldherr der Ungarn, in Ungarn einzudrin- Keu. Auch vermochte er es nicht, den albanischen Für-

3. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 548

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
348 Mittlere Geschichte, um der» väterlichen Thron stritten, mehrere Jahre in Frie- de und Wohlstand. Nach Manuels Tode wurde der älteste seiner Söhne, Johannes Vi. (1424- 1448), als Kaiser der Griechen anerkannt. Unter ihm ward das Reick» durch Murad Ii. sehr geschwächt. Besonders eroberte dieser tapfere Sultan nach seinem Siege bei Varna (i444> außer Constanrinopel fast alles, was Johannes Vi. noch besaß, und machte diesen überdieß zinsbar. Endlich unter Constantiuus Xi. (1448-1453) gerieth durch Muhammed Ii. das byzantinische Reich vol- lends ganz in die Macht der Türken. Muhammed Ii. wünsch- te nichts sehnlicher, als Herr von Constantinopel zu werden. Constantinus Xi., jetzt der Erste der Griechen an Rang und Geist, suchte Hülfe; aber überall vergebens. Selbst von den mehr als hundert tausend Einwohnern, welche Con- stantinopel um diese Zeit zählte, waren kaum fünftausend bereit, ihren Kaiser und ihr Vaterland zu retten. Nach einer Belagerung von drei und fünfzig Tagen zog daher Muhammed Ii. (Ly. Mai 1453 ) als Sieger in die Hauptstadt des griechischen Reiches ein. Constantinus Xl. wollte das Ende seines Staates nicht überleben; muth- voll, die wenigen Tupfern anführend, die ihm getreu ge- blieben waren, warf er bei der Vertheidigung der Stadt den kaiserlichen Purpur von sich, focht mit edler Ver- zweiflung, und fand unerkannt, was sein Wunsch war, den Tod unter der Menge. Zwei tausend Christen wur- den in der ersten Hitze des Sieges niedergemacht; sechzig tausend soll das Loos der Sklaverei getroffen haben; Kir- chen und Klöster blieben von der allgemeinen Plünderung so wenig verschont, als Palläste und Hütten; die Bilder der Heiligen und die Crucistxe trat man mit Füßen, und einige Tage nach der Eroberung wurden viele vornehme Gefangene hingerichtet, weil ste, wie man sagte, eine Verschwörung gegen die Türken augesponnen hatten. Con- ftantinopel mußte von Asiaten und Europäern aufs neue bevölkert werden. Ganz Europa erschrack über diese gänz- liche Vernichtung des byzantinischen Kaiserthums.

4. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 652

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
652 Neuere Geschichte. als Johann von Zapocha im Jahre 1540 gestorben war, regierte Soliman weit den größten Theil von Niederungarn durch einen Statthalter, welcher in Buda seinen Sitz hatte. — Schon seit 1535 spann sich eine Verbindung zwischen Frankreich und der Pforte an. Im Jahre 1542 aber schloß Soliman mit Franz l. von Frankreich ein feierliches Bündniß gegen das Haus Österreich. Hierauf setzte er den Krieg gegen Ferdinand mit großem Eifer fort. Die Osmanen drangen (1544) nach Österreich, Mahren und Schle- sien , und schleppten ganze Schaaren von Menschen mit sich fort. Ferdinand sah sich (1546) gcnöthigt, dem Sultan nicht nur seine Eroberungen in Ungarn zu überlassen, sondern ihm auch eine jährliche Abga- be von drcißigtausend Dukaten zu versprechen. Diese Kriege, die französisch-italienischen und die Türkenkriege, trugen sehr viel zur Begründung eines nä- heren Vereins zwischen den europäischen Staaten bei. Man übte in denselben die Kunst des Unterhandelns, und schloß Bündnisse, welche, die Freiheit minder mäch- tiger Staaten gegen die Anmaßungen eines übermäch- tigen aufrecht zu erhalten, zum Theil zum Zwecke hatten. -—- Die Stärkung der Fürstenmacht in einzel- nen europäischen Staaten, besonders in Spanien und -Frankreich, hatte ein solches gemeinschaftliches Wir- ken vornehmlich möglich geinacht; unter den äußern Hülfsmitteln zur Begründung eines Staaten - Vereins müssen aber besonders die B u ch dru ckc r ku nst und die Postanstalt genannt werden. — Kurze G e- schichte d er Ei nfü h r u n g der Posten. Iii. Die Reformation. Erste Periode 1517- 1521. Luther stritt Anfangs nur für sich wegen des Ablasses; aber die Unterstützung des Churfürsten von Sachsen, Friedrich des Weisen, der gelehrte Beistand Melanchthons und der Wider- spruch seiner Gegner brachten ihn bald weiter, als er Anfangs selbst gewollt hatte. Schon 1521 ward sei- ne Sache eine Sache des teutschen Reichs. —* R ü ck- blick auf die Versuche, die Kirche zu verbest

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 749

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 15/7 bis 1t89. 749 \ü. Ungarn. 1. Ferdinand I. (1527 - 1564), Maximilian Ii* (15ö4 - 1576). Als Ludwig Ii., König von Ungarn und Böhmen» im Jahre 1526 gestorben war, machte Ferdinand vom Österreich Anspruch auf die Erbfolge in Ungarn, die ihm, wie er behauptete, kraft verschiedener Vertrage zukomme, welche (1465, 1466, 1401 und 1515) zwischen den öster- reichischen Fürsten und den letzten Königen von Ungarn ge- schlossen worden waren. Allein nur ein Theil der ungari- schen Großen, geleitet von dem Palatin Stephan Bathori und der verwittweten Königin Maria, erkannte Ferdinand als König an, ein anderer Theil der Ungarn aber wählte den Grafen von Zips und Woiwoden von Siebenbürgen, Johann von Zapolpa, zum Könige. Durch diese ge- teilte Wahl kam unsägliches llnheil über Ungarn. Sie gab Solpman dem Prächtigen, welcher sich Johanns von Zapolpa annahm, Veranlassung zu verheerenden Kriegen in Ungarn und Österreich. Auch durch den Frieden von Großwar ad ein (24. Februar 1538), kraft dessen Za- polpa den Königstitel behielt, und so lang er lebte, in denr Besitze von halb Ungarn und ganz Siebenbürgen blieb, ganz Ungarn aber nach Zapolpa's Tode an Ferdinand kom- men sollte, ward der verderbliche Streit nicht geendigi. Als Zapolpa (21. Zulp 1540) starb, wurde sein Sohn Johann Sigmund, dem Vertrage zuwider, als König auögerufen, und von seiner Mutter Zsabella, einer Toch- ter König Sigmunds von Polen, und seinen Vormündern dem Schutze Solimans übergeben. Ferdinand erlebte den Anögang des Streits nicht mehr. Erst im Jahre 1570 ward Johann Sigmund von Maximilian Ii. dahin gebracht, daß er auf Ungarn verzichtete, und sich mit Siebenbürgen, als Fürstenthum, begnügte. Wenn Johann Sigmund ohne Erben starbe, sollten die stebenbürgischen Stande be- rechtig- sepn, sich selbst einen Fürsten zu wählen; nur müß- te der Gewählte dem Könige von Ungarn Treue und Ge- horpam schwören. — Ais Johann Sigmund im Zahn 1574

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 794

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Neuere Geschichte. 794 Xii. Polen. Polen verfiel immer mehr. ' Der König Michael Wisniowieki (1669-1672), welcher mitthranen ge- beten hatte, daß man ihn mit der polnischen Krone verscho- nen möchte, hatte kein anderes Verdienst, als daß er in ge- rader Linie von Korybuth, Bruder Zagello's, Königs von Polen, abstammte. Kein Großer wollte daher gehorchen; die Unordnung stieg immer höher. Hierzu kamen unglück- liche Kriege mit den Kosaken § Tataren und Türken. Die letztern eroberten Caminieck, und nöthiqten den König von Polen (18. Dct. 1672) zu einem äußerst schimpflichen Frie- den. Doch der Reichstag genehmigte diesen Frieden nicht, und am Tage nach Wisniow.ieki's Tode (er starb am 10. November i67z) erfocht Johann Sobieski, Krön-Groß- feldherr Polens, bei Choezim einen glanzenden Sieg über die Türken. Der Held ward dafür unter dem Namen Jo- hanns Iii. (1674-1696) auf den polnischen Thron erho- den. Auch als König beschäftigte thn hauptfächlich der Kampf mit den Türken: der glorreiche Entsatz von Wien (l633) war vornehmlich sein Werk; aber durch die fort- dauernde Zerrüttung Polens ward auch der Fortgang fei-' nes Waffenglückes gehemmt, selbst Caminieck konnte er de» Türken nicht wredex entreißen« | rz Xiii. Ungarn. Johann Kemeny und Michael Ap a ffi, der letztere von der Pforte, der erstere von Österreich unter- stützt, stritten sich um den Besitz Siebenbürgens. Die Waffen mußten entscheiden, wem das Fürstenthum bleiben sollte. M 0 n t e c u c u l i führte das kaiserliche, der Großvezier Kiuprili das türkische Heer an. Der Krieg begann un- glücklich für den Kaiser, und auch ein Sieg, welchen Mon-

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 796

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
7qö Neuere Geschichte. walk dem Könige zu widersetzen, wenn er es wagte, die Rechte und Freiheiten der Nation zu verletzen, mußten sie Verzicht thun. Am 9. Deeember 1687 wurde der Erzherzog Jo- seph, Leopolds ältester Sohn, als der erste Erbkönig von Ungarn zu Prefiburg gekrönt. Der Krieg zwischen Österreich und der Pforte dauerte indessen noch geraume Zeit fort. Xiv. Das osmanische Reich. Muhammed Iv. (1648 - 1687) , dessen frühere- Glück in dem Kriege mit Österreich seit der Belagerung Wiens eine so unerwartete Wendung genommen hatte, ward eben dieses Unglücks wegen (1687) zur Entthronung und Gefangenschaft verurtheilt. Schwächung der übermüthi- gen Fanitscharen soll seine Haupt, Absicht bei seinen vie- len und lang dauernden Kriegen gewesen sepn. Unter den Brüdern und Nachfolgern Muhammeds, So lim an Iii. (168 7 - 1691) und A ch m e t Ii. (1691 - 1695), belebte der Großvezier Kiuprili Mustafa den Muth der Osmanen von Neuem; er eroberte Belgrad und mehrere andere Platze. Doch schon im Jahre 1691, bald nachdem er Achmet 1!. auf den Thron erhoben hatte, blieb dieser große Mann in einer Schlacht bei Sa lankemen, und sein Tod entschied für die Kaiserlichen. Auch der tha- tigere Mustafa 1!. (1695 - 1702), ein Sohn Muham- meds Iv., konnte das Waffen-Glück der Türken nicht wie- der Herstellen. Besonders durch Eugen von Savoyen ward die Pforte auf das tiefste gedemüthigt. Am n. Septem- der 1697 griff dieser bei Zentha an der Theiß den Sul- tan Mustafa Ii. in Perfon an, und gewann den voll- kommensten Sieg über ihn. Eine Folge dieses Sieges war der Friede, welcher zu Carlowitz in Slavonien zwischen der Pforte und Österreich und dessen Verbündeten am 26. Jan. 1699 geschlossen wurde. Mustafa Ii. mußte an den Kaiser Siebenbürgen abtreten, und das ganze Land zwi-

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 805

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 1517 bis 176y. 805 Könige in dem Friedensschlüsse freie Rückkehr in sein Reich bewilligte. Zwar bewog Carl Xii. die Türken hierauf noch zweimal zu ähnlichen Kriegs-Erklärungen, aber auch diese hatten keinen bedeutenden Erfolg. End- lich, als die Noth Schwedens den höchsten Gipfel er- reicht hatte, entschloß sich der König, die Türkei zu ver- lassen, und kam, nachdem er zuletzt noch mit den Tür- ken selbst, nach Art der Ritter des Mittelalters, einen abentheuerlichen Kampf bestanden hatte, am 22. Nov» 1714 vor den Thoren von Stralsund an. Dritte Periode 1714-1713. — Kaum war aber Carl Xu. in seine Staaten zurück gekehrt, als (Jan. 1715) Preußen und Hannover gleichfalls in die Reihe seiner Feinde traten. Nun gingen auch Stralsund(Dez.i?l5)und Wismarsapril 1716), die einzigen Städte, welche Schweden noch im teutschen Reiche übrig hatte, verloren, der Zar machte immer glücklichere Fortschritte in Finnland, und im schwedi- schen Reiche selbst, welches jetzt auf seine alte Gränze eingeschränkt war, herrschte nur Armuth, Elend und Jammer. Zn dieser Noth fand der König an dem Frei- herrn von Görz einen einsichtsvollen, gewandten und unermüdbaren Gehülfen. Görz sorgte zuerst für die Mit- tel, den Krie^ fortzusetzen, fand aber freilich in der verzwciflungsvollenlage Schwedens unübersteigbarehin- dernisse. Indessen mehr als der Krieg lag dem treffli- chen Manne der Friede am Herzen. Er veranlaßte deßhalb eine Verbindung zwischen Carl Xii. und dem Zar, und bewirkte, °daß die Unterhandlungen zwischen beiden Herrschern (1718) einen glücklichen Fortgang gewannen. „Stanislaus Lescinöky sollte wieder auf den polnischen Thron gebracht werden, der Zar wollte zwar Zngermanland, Carelen, Liefland und Esthland behalten, dafür aber dem Könige von Schweden nicht nur zur Wiedererlangung seiner teutschen Staaten, son- dern auch zur Eroberung Norwegens behülfiich seyn." Allein als die Unterhandlungen beinahe beendigt waren, wurden sie durch den unvermutheten Tod Carls Xii» abgebrochen. Der unglückliche König ward (11. De-

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 845

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 1517 bis 17ly. 845 kau. — Das Jahr 1772 ward hauptsächlich mit Frie- dens-Unterhandlungen, welche die Erschöpfung, die Pest und die Drohungen Österreichs den Nüssen zum Bedürfnisse gemacht hatten, hingebracht. >Auch in dem darauf folgenden Jahre 177 3 gelang den Nüssen keine bedeutende Unternehmung. — Pugatschew. — Aber im Jahre 1774 ging Nomanzow über diedonau, und schloß den Großvezier mit dem russischen Haupt-Hee- re bei Szumla so eng ein, daß dieser sich zum Frieden bequemen mußte. Der Friede ward (22. Zulp 1774) zu Kutschuck Kainardge geschlossen. „Nußland gab den Türken Bessarabieu, die Moldau und die Wallachei, so wie die Znseln deö Archixelagus, wel- che noch von ihm besetzt waren, zurück. Dagegen er- hielt Nußland freie und uneingeschränkte Schifffahrt für seine Kauffahrtheischiffe auf allen Meeren der Pforte. Auch behielt eö Kinburn und Asow, so wie in der Krimm Ienikale und Kertsch mit ihren Bezirken, nebst der großen und kleinen Kabardei. Endlich entsagte die Pforte der politischen Gewalt über die Krimm." 4) Catharina Ii. war es hauptfachli ch, wel- che den Frieden zu Teschen (1779) vermit- telte. 5) Zweiter Türkenkrieg Catharina Ii. — Ei- ner der Lieblings-Gedanken, welcher Catharinall.schon früh beschäftigt hatte, war der Entwurf, die Türken aus Europa zu vertreiben, und auf den Trümmern der türkischen Herrschaft ein neues, griechisch-östliches Kaiserreich zu errichten. So lang sie lebte, gedachte sie dieses neue Reich, vereint mit dem Ungeheuern nordischen, das sie schon besaß, zu regieren, dereinst aber dieses letztere dem ältesten, jenes dem zweiten ihrer Enkel zu hinterlassem Das Glück ihres ersten Türkenkriegs bestärkte sie in diesem Vorhaben. Der Gedanke fand fast überall großen Beifall. Vcltaire for- derte in der „Sturmglocke derkönig e" zu einem allgemeinen Kreuzzuge derehristenheit gegen die Türken auf. Doch die Höfe von Frankreich und England mißbilligten das Vorhaben, und selbst dem Wiener-

10. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 78

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
78 Alte Geschichte« Ephorat entweder errichtete, oder doch die Macht des- selben erweiterte. Ungefähr vierzig Jahre später begann der zweite messenische Krieg (682- 608 v. Chr.). Besonders die Jugend Messeniens sehnte sich nach der vormaligen Freiheit ihrer Vater, und wünschte das harte Joch der Spartaner abzuwerfen. Vor allen aber glühte der messenische Jüng- ling Aristo men es vor Begierde, sein Vaterland zu be- freien. Er begann den Krieg mit Glück. Aber auch den Spartanern ward, als sie im Gedränge der Noch das Orakel zu Delphi um einen ausgezeichneten Führer baren, von den Athenern der Dichter Lyrtäus gesandt, dessen Gesänge die Eintracht unter ihnen herstellten, und ihren öfters sinkenden Muth mit wunderbarer Kraft wieder ho- den. Bei Stenpklerus kam es zwischen beiden Parteien und ihren Verbündeten zum hitzigen Treffen. Aristome- ues siegte. Er ward immer kühner und unternehmender. Allein nach vielem Glücke und mannigfaltigen Proben des Heldenmutheö mußte er sich, durch die Verrätherei der Ar- cadier genöthigt, in die Festung auf dem Berge Ira werfen. Doch auch von hier aus ängstigte er die Sparta- ner. Er gerieth in spartanische Gefangenschaft, aber wunderbar gerettet, wurde er von Ira aus aufs neue furchtbar. Ja, aus einer zweiten Gefangenschaft kehrte der Held ebenfalls wohlbehalten zu den Seinigen zurück. Endlich im eilften Jahre (668 v. Chr.) ward Ira durch Überfall genommen; Verrätherei hatte den Spartanern den Weg dazu gebahnt, und Erschöpfung die längere Ausdauer des Kampfes den Messeniern unmöglich ge- macht. Viele Messcnier wunderten aus. Die Übrigen, welche auf Ira oder dem Laude zurückgeblieben waren, wurden von den Spartanern in den Stand der Heloten versetzt. Auch vertheilten die Sieger den größten Theil des meffenischen Landeigenthnms durch das Loos unter sich. Von nun an bildete sich Sparta mehr und mehr zu einem Kriegerstaate, welcher für ganz Griechenland furcht- bar zu werden drohte. Der Ruhm ihrer Tapferkeit, welche besonders die Argiver, denen sie um 550 v. Chr. Thyrea Wegnahmen, zu erfahren hatten, erscholl nicht nur bei den Griechen in Kleinasien, sondern auch
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