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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 161

1888 - Habelschwerdt : Franke
161 geladen, von seiner Mutter vergeblich gewarnt, unternahm nun der junge Konradin den Zug über die Alpen. Aber bei Skur-kola (Tagliakozzo) besiegt, ward er gefangen und auf Karls Befehl zu Neapel hingerichtet, 1268. Der Untergang des herrlichen Geschlechts der Staufer war herbeigeführt worden a) durch das Streben, eine Universalmonarchie auszurichten, b) durch den Partikularismus der Fürsten, c) durch die Gegenbestrebungen der Päpste, welche zuerst die Lombarden und dann die Franzosen als Bundesgenossen benutzten. Z>ie stzitische Mesper. Karl von Anjou führte in Sizilien eine Gewaltherrschaft. Die Unzufriedenheit hierüber führte zu einem Aufstande, der am Ostermontage 1282 ausbrach. Die Franzosen wurden ermordet oder vertrieben, und Sizilien kam an Peter Iii. von Aragonien, den Schwiegersohn Mansreds. Aas Interregnum, 1256—1273. Nach dem Tode Wilhelms von Holland (1254—1256), der keine Anerkennung finden konnte, wählte eine Partei der Reichsfürsten den Herzog Richard von Cornwallis, die andere König Alfons X. von Kastilien (also zwei Ausländer) zu deutschen Königen. Ersterer gewann einen vorübergehenden Anhang, letzterer kam nie nach Deutschland. In dieser „kaiserlosen" Zeit erreichten das Fehdewesen und die öffentliche Unsicherheit eine furchtbare Höhe. Die letzten Kreuzzüge. Sechster Kreuzzug, 1248—1254. Im Jahre 1*244 war Jerusalem an die Reiterhorden der Chowaresmier verloren gegangen, die sich vor den Mongolen gefluchtet hatten. Das bestimmte den König Ludwig Ix. (den Heiligen) von Frankreich zum Gelübde eines Kreuzzuges, der sich zuerst gegen Ägypten richtete, ohne welches die Behauptung des heil. Landes unmöglich schien. Damiette wurde zwar erstürmt, aber der König geriet in Gefangenschaft und mußte auf alle Vorteile verzichten. Siebenter Kreuzzug, 1270. Da eine christliche Besitzung nach der andern an die Mameluken verloren ging, beschloß Ludwig, der fein Gelübde noch nicht gelöst zu haben glaubte, einen zweiten Kreuzzug. Derselbe hatte zunächst Tunis zum Ziele, weil man durch Eroberung dieses Landes einen festen Stützpunkt zur Unterwerfung Ägyptens zu gewinnen hoffte. Aber der größte Teil des Heeres und der König selbst wurden durch eine Seuche hingerafft. Im Jahre 1291 fiel Aston, die letzte Besitzung der Christen in Palästina, in die Hände des Sultans von Ägypten. 11

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 322

1888 - Habelschwerdt : Franke
322 treten sollte. Der leichtfertige Minister Haugwitz aber, der mit der Sendung dieser Beschlüsse an Napoleon beauftragt war, wurde von der Nachricht der Niederlage bei Austerlitz überholt und ließ sich von Napoleon zu einem gegenteiligen Vertrage drängen: Preußen ging ein Bündnis mit Frankreich ein, trat Anspach, Neuenburg und den Rest von Kleve ab und erhielt den souveränen Besitz Hannovers. (Schönbrunner Vertrag.) Die unschlüssige Haltung, welche der König diesem Vertrage gegenüber annahm, und die Erbitterung der patriotischen Partei über denselben trug dazu bei, die Politik des Königs als eine treulose zu verdächtigen, und Napoleon ließ es an Kränkungen nicht fehlen. Preußen besetzte zwar Hannover, doch mußte es alle Häfen den britischen Schiffen verschließen und der Minister Hardenberg entlassen werden. Die Besetzung Hannovers brachte naturgemäß Preußen in eine feindselige Stellung zu England. Napoleon knüpfte aber, um Preußen zum Kriege zu zwingen, nicht bloß freundschaftliche Verhandlungen mit England an, sondern ließ auch die Erklärung abgeben, daß er England die Rückgabe Hannovers versprochen habe. Darauf hin siegte endlich die Kriegspartei am Berliner Hofe, und der König machte das Heer mobil. Die hervorragendsten Vertreter der Bewegung gegen Frankreich in Berlin waren die Königin Luise und Prinz Louis Ferdinand. Erstere überschätzte zwar die Kräfte Preußens; doch wurzelte ihr kriegerischer Eifer in einer durchaus edlen Natur. Letzterer war einer von den wenigen Männern in Preußen, die mit freiem Blicke die Weltlage beurteilten und den altpreußischen Heldensinn in sich fühlten. Von den Staatsmännern war der Freiherr von Stein unermüdlich thätig, feinem Könige die Mittel zum Kriege zu schaffen. Die Masse des Volkes lag in dumpfer Teilnahmslosigkeit. B. Die Kriegserklärung. Das Verhalten Preußens in den früheren Kriegen war die Ursache, daß es jetzt vergebliche Unterhandlungen zur Gewinnung von Bundesgenossen führte; nur Rußland versprach Hilfe. Der König suchte noch durch ein Ultimatum, in dem er die Räumung Süddeutschlands und die Zulassung der Gründung eines norddeutschen Bundes von Napoleon verlangte, den Krieg abzuwenden; daraus hin erfolgte aber die Kriegserklärung. C. Verlauf des Krieges. a) Schlacht bei Jena. Die Zögerung Preußens, den Krieg zu eröffnen, gab Napoleon Zeit, ein Heer von 200000 Mann im nördlichen Bayern zu sammeln, mit dem er im Saalethale ab

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 411

1904 - Habelschwerdt : Franke
411 verlesen, wonach Frankreich nie dulden werde, da eine fremde Macht das Gleichgewicht Europas und die Interessen Frankreichs stre. Als hierauf der Priuz von der Kandidatur zurcktrat, verlaugte der franzsische Botschafter Benedetti im Auftrage seiner Regierung von dem zur Kur in Ems weilenden Könige Wilhelm die Erklruug, da er niemals seine Einwilligung geben wrde, wenn die Bewerbung Leopolds wieder ausleben sollte. König Wilhelm lehnte diese Forderung in wrdiger Weise ab und lie dem franzsischen Botschafter mitteilen, da er ihm in dieser Angelegenheit nichts mehr zu sagen habe. Bismarck hatte lngst erkannt, da Frankreich ans eine Demtigung Preuens hinarbeite. Als ihm am 13. Jnli 1870 das amtliche Telegramm der den Vorgang in Ems zuging, verffentlichte er eine Depesche, die sich dem Wortlaut jener Mitteilung anschlo, aber krzer gefat war. Obgleich in ihr kein beleidigendes Wort enthalten war, entfachte sie in Frankreich einen Sturm der Entrstung. Nur der greise Thiers wagte in der strmischen Kammersitzung vom 15. Juli seine Stimme gegen den Krieg zu erheben. Er wurde aber niedergeschrien, mit) die Kammer bewilligte ohne ernstliche Prfuug des Sachverhalts die Mittel fr deu Krieg. Schon am 19. Juli 1870 traf die Kriegserklrung in Berlin ein. 2. Die Stimmung in Deutschland und die deutsche Heeres-aufstellung. Der mutwillig von Frankreich heraufbeschworene Krieg rief in ganz Deutschland eilte Begeisterung hervor, wie sie das preuische Volk im Frhling von 1813 ergriffen hatte. Schneckenbnrgers markiges Lied: Die Wacht am Rhein" wurde zum Nationalgesange. Die Feindseligkeit zwischen den deutschen Stmmen schwand. Sd-Deutschland, auf desfett Abfall von Preußen Napoleon gebaut hatte, trat nach dem Beispiel des hochherzigen Knigs von Bayern ans die Seite des Norddeutschen Bundes und hielt mit den militrischen Vorbereitungen in Preueu gleichen Schritt. Am Todestage der Knigin Luise erneuerte König Wilhelm den Orden des Eisernen Kreuzes. Die Mobilmachung erfolgte auf deutscher Seite uach einem von dem Chef des Generalstabs, General von Moltke, sorgfltig ausgearbeiteten Plaue. Schon zehn Tage nach der Kriegserklrung standen die deutsche Heere an der franzsischen Grenze. Die deutschen Heeresmassen wurden in drei Armeen auf-gestellt. Die I. Armee, 60 000 Manu unter dem Befehle des Bismarck, Gedanken und Erinnerungen: Die Emser Depesche. Atzler, Qu. u. L. Iii. Die franzsische Kriegserklrung. Thronrede König Wilhelms I. an den Reichstag des Norddeutschen Bundes am 19. Juli 1870. Atzler, a. a. O. v. Sybel, Die Begrndung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I.: Die Erhebung des dentfchen Volkes im Jahre 1870. Atzler. a. a. O.

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 85

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Chr. 85 terhaltung bei der panathenäischen Festlichkeit ausmachen sollte, auch rief er die Dichter Anaereon und Eimonides zu sich. , ‘ ' Doch brach im Jahre 514 eine Verschwörung gegen beide Brüder aus. Hipparch hatte die Schwe- ster eines gewissen Harmodius öffentlich beleidigt. Harmodius verband sich daher mit seinem Freunde Arist ogiton, und Hipparch fiel unter ihren Dol- chen. Von nun an regierte Hippias strenge; aber desto eifriger suchten die Alcmäoniden, welche Pisi'stratus aus Athen verbannt hatte, die alte Berfaffung ihres Vaterlandes wieder herzustellen. Mit Hülfe der Spartaner gelang es auch wirklich diesen Verbannten, sich im Jahre 510 Athens zu bemächtigen, und den Tyrannen Hippias zu vertreiben. Clisthenes, der Sohn des Megacles, stand nun an der Spitze des attischen Staates. Aber bald bildete sich unter Isagoras eine Partei wider ihn, welcher viele Große Athens beitraten. Desto mehr schmeichelte Clisthenes der Menge. Cr bewirkte eine neue Eintheilung des attischen Gebietes und Volkes, in- dem er statt vier Stämmen zehn machte, und ihnen neue Namen gab. Auch vermehrte er den Senat mit hundert neuen Mitgliedern. Allein Isagoras wandte sich nach Lacedämon. Dem Verlangen des mächtigen spar- tanischen Königs Cleomenes gemäß, mußte auch wirklich Clisthenes sammt seinem Anhänge Athen verlaffen. Dann ging Cleomenes, von einer kleinen Kriegsmacht begleitet, -selbst nach Athen, und verbannte auf einmal sieben hun- dert Familien. Als er aber hierauf auch die Verfassung andern wollte, griff das Volk zu den Waffen. Cleo- menes und Isagoras, welche ihre Zuflucht in die Burg nahmen, wurden zwei Tage daselbst belagert. Am drit- ten Tage ergaben sie sich unter der Bedingung, daß die Spartaner frei abziehen dürften. Isagoras ging mit ihnen, aber viele Athener von seiner Partei wurden hin- gerichtet. Clisthenes kam nun zurück, und stellte die Volksherrschaft zu Athen wieder her. Athen aber sandte Abgeordnete nach Sardes, um mit den Persern ein Vündniß zu schließen, weil man den Krieg mit Sparta als unvermeidlich betrachtete. Auch war es wirklich Plan

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 388

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Mittlere Geschichte. 388 2. Zeno (474-491), Anastasius (491 -518), Iu- stinus I. (518- 527). Zn den ersten fünfzig Jahren dieses Zeitraums wur- den die Byzantiner durch die anfblühende Macht der Hst- gothen in Italien sehr verdunkelt. Zeno's Regierung-(474 - 491) zeichnete sich nur durch Empörungen aus. Wahrend derselben führte Ti eo^ dorich sein Volk nach Italien. Als Anastasius (491-518) den Thron bestieg, rief ihm das Volk zu: regiere, wie du gelebt hast! Auch hob er wohlwollend mehrere Mißbräuche auf, aber durch die Geistlichkeit, welche ihn nicht für rechtgläubig hielt, ward auch seine Regierung auf mannigfaltige Weise beun- ruhigt. Daher auch Kriege gegen die Perser und gegerr die Nationen an der Donau unglücklich geführt wurden. Iustinus I. (513-527) war einbauern-Sohn aus Bulgarien, welcher vom Pfluge hinweg unter die kaiser- liche Leibwache trat, in einem fünfzigjährigen Dienste von einer Stufe der Ehre zur andern emporstieg, bis er end- lich Hauptmann der Leibwache und durch diese Kaiser wur- de. Seine Kriegs-Erfahrenheit, sein ehrwürdiges Alter und seine Rechtgläubigst empfahlen ihn dem Kriegöheere, der Geistlichkeit und dem Volke; aber die Staatö-Geschafte besorgte der -Quästor P r 0 c l u s, und bald I u st i n ia n u s, der Schwestersohn des Kaisers, welchen dieser zum Erben seines Thrones bestimmte. Diese Erhebung seines Neffen, so wie der Gehorsam gegen die rechtgläubige Geistlichkeit verleiteten den Greis nicht selten zur Grausamkeit. Durch sein strenges Gesetz wider die Arianer ward besonders auch Theodorich, der große Beherrscher Italiens, aufgereizt. » 3. Iustini anuö 1. (527 -565). Unter Iustinianö I. langer Negierung erhob sich das östliche Kaiserthum zu neuem Glanze. Er verschö- nerte Constantinopel mit herrlichen Gebäuden, sicherte das Reich durch Festungen, ließ Brücken und Kranken - Hau- ser bauen und Wasser-Leitungen anlegen. Handel und Kunftfreiß gewannen unter ihm durch die Einführung dek

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 426

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
4 ?6 Mittlere Geschichte. te jener Geist wieder, welcher dieses herrliche Erbe ge- schaffen und zur Vollkommenheit gebracht hatte. Vor- nehmlich aber war die Geschichte des Hofes zu Constanti- nopel fortwährend eine fast ununterbrochene Reihe hinter- listiger Ranke und schändlicher Verräthereien. Doch er- warben sich einige der Beherrscher, welche den byzantini- schen Thron in diesem Zeitraum inne hatten, gerechten Anspruch auf Achtung, andere vertheidigten das Reich mit Tapferkeit gegen die vielen äußern Feinde (Araber, Bul- garen, Normanner, Russen und Türken), mit denen es zu kämpfen hatte, endlich die Geschichte anderer wurde ent- weder durch Verleumdung, oder weil man über der Ver- werflichkeit ihres Privatlebens ihre Regenten - Tugenden übersah, entstellt. 2. Nieephorusl. (802 - 81 l), Staurakius (6! 1), Michael I. (811 - 813), Leo V. (813 - 820), Mi- chael Ii. (820 - 829), Theo phil Us (82q- 842)* Michael Iii. (842 - 867). Niceph 0 rus I. (802 - 811) wird des Geizes, dev Undankbarkeit und Heuchelei beschuldigt; vielleicht mehr, als er verdiente (er war ein Bilderfeiud). Harun Al Ra- schid nöthigte ihn zum Tribut, und in einem Kriege mit den Bulgaren fand er seinen Tod. Sein Sohn und Er- be Staurakius (811 > hatte kaum einige Monate re- giert, als der Stolz seiner Schwester Procopia ihm den Thron raubte. Aber ihr schwacher Gemahl Michael l, (811 -813) dankte, als ein Theil des Heeres sich wider ihn empörte, und den tapfern Leo den Armenier zum Kai- ser wählte, freiwillig ab, und lebte hierauf noch über dreißig Jahre als Mönch. Mit kraftvoller Hand stützte Leo V. (813820) das sinkende Reich, vertheidigte dasselbe gegen die ^Bul- garen und hielt die Ordnung im Innern ausiecht. Wie in dem alten Rom, so gab auch zu Constantinop l das Heer nicht selten dem Reiche treffliche Beherrscher. Über- dieß setzte Geld-Reichthum die Byzantiner in den Stand, . ärmere Nationen in ihren Sold zu nehmen. Noch hatte indessen Leo nicht acht volle Jahre regiert, als er auf

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 477

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 600 bis 1096. 477 die Normänner ward endlich Gregor auö seiner Gefangen- schaft befreit. Da aber die Nörmanner bei dieser Ge- legenheit Nom sehr grausam behandelt hatten, wandte sich die ganze Wuth der Römer gegen Gregor; er muß- te auö Rom entfliehen, und starb bald nachher (May 1035) in der Verbannung zu Salerno. In Teutschland dauerten die tlnruhen bis zum Jahre loyo fort: denn in diesem Jahre erst ward Markgraf Ecbert Ii. von Thüringen, der letzte bedeu- tende Unruhestifter, erschlagen. Der Kampf mit den Päpsten aber endete nur mit dein Tode des Kaisers. Clemens Iii. konnte sich gegen Victor Iii. und Ur- ban Ii., welche von der, keineswegs unterdrückten, Par- tei Gregors Vii. auf den päpstlichen Stuhl erhoben wor- den waren, nicht behaupten; ja, Victor Iii., besonders aber Urbau Ii., wie auch Paschalis Ii. fuhren mit vielem Eifer fort, die Entwürfe ihres großen Vorgän- gers zur Ausführung zu bringen. Selbst das mußte Heinrich Iv. noch erleben, daß seine eigenen Söhne, gewonnen von der päpstlichen Partei, sich gegen ihn auflehnten. Zuerst (1093) entriß ihm sein älterer Sohn, Conrad, Italien, und als dieser gestorben war, trieb sein zweiter Sohn, Heinrich, die Empörung so weit. Laß der Vater ihm (December 1105) die Regierung abtreten, und die Zeichen der höchsten Würde ausliefern mußte. Nach fcuchtlvsen Versuchen, die entrissenen Rech- te wieder zu erobern, starb der Kaiser im Jahre 1106 zu Lüttich. Selbst seinen Gebeinen verweigerte mau lange die gebührende Ruhestätte.

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 462

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
462 Mittlere Geschichte. übten die Römer alsbald Treulosigkeit gegen den Kaiser; dieser aber ließ sie hart dafür büßen. Berengar, welcher ebenfalls wieder hervorgetreten war, wurde in Gewahr- sam nach Bamberg gebracht. Auf Otto den Großen folgte sein Lohn Otto H., dem der Baker (Q72) die griechische Prinzessin Theopha- nia zur Gemahlin gegeben hatte. Ludolf, der erstgc- borne Sohn Otto's, war, nachdem er einige Zeit mit seinem Vater in dem verderblichsien Zwiste gelebt, jedoch sich mit demselben wieder ausgesöhnt hatte, schon im Jah- re 057 in Italien, wo er mit Berengar kämpfte, in der Elüthe seines Lebens gestorben. 6. Otto Ii. (Q73 — Q83). Gleich am Anfänge seiner Regierung hatte Otto Ii. mit innern Unruhen zu kämpfen. Zwischen seinen Bet- lern, dem Herzoge Heinrich von Baiern, dem Sohne seines Oheims Heinrich, und dem Herzoge Otto von Schwaben, dem Sohne Ludolfs, des Erstgebornen Otto's I., hatten sich Strei igkeiten entsponnen, welche nicht eher endigten, als bis Heinrich von Baiern dnrch den Spruch des Kaisers und der Fürsten- seines Herzogthums entsetzt, und nach Utrecht verbannt wurde.- Gegen König Lothar von Frankreich schützte Otto mit Ta- pferkeit die Rechte des teutfchen Reiches auf Lothringen. - Zug der Teutfchen nach Paris (October 078).— Auch in -Rom stellte er die Ruhe, welche Crefcentius, der da- selbst die»frcie Verfassung des alten Roms einführen woll- te, gestört hatte, wieder her. Aber, als er hierauf den Griechen Apulien und Calabrien entreißen wollte, war er minder glücklich. Die erschrockenen Griechen riefen aus Africa und Sicilien arabische Söldner zu Hülfe. An- fangs gewann zwar Otto einige Vortheile; daun aber, -zu kühn gemacht, ließ er sich in einen Hinterhalt locken, und wurde bei Basentello in Calabrien im Jahre 082 gänzlich geschlagen. Viele Edle waren gefallen; der Kai- ser selbst rettete nur durch eine Reihe glücklicher Zufälle Leben und Freiheit. Bald hierauf (983) starb er in der

10. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 483

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Dritter Zeitraum. Von 1096 bis 1517. 485 Ursachen. Die in diesen Zeiten allgemein verbreitete Lie- be zum Kriege und zu Abentheuern fand bei den Kreuz« ziigen reichen Unterhalt. Viele reizte die Aussich auf großen Gewinn zur Theilnahme an denselben; die Für- sten und Großen hofften Eroberungen, die Armen Reich- thum, die gedruckten Freien Erlösung von ihren Plagen, die Leibergenen Freiheit. Auch bewogen Stolz und Hab- sucht einen großen Theil der Geistlichen, auf alle Wei- se zu den Kreüzzügen aufzufodern. Überhaupt aber be- fanden sich jetzt die Völker des Abendlandes im krafti-. gen Iugendalter, in welchem Vieles unternommen wird, bloß weil es kühn und großartig ist. ^ Schon am Anfänge des Frühlings I0y6 brachen zahlreiche Schaaren der Kreuzbrüder, zum Theil von Peter dem Einsiedler selbst angeführt, nach dem gelob- ten Lande auf; allein nur Unfälle und mancherlei Aben- theuer zeichneten die Züge dieser Horden aus. Viele derselben wurden ihrer Raubsucht wegen von den Ungarn und Bulgaren erschlagen, diejenigen aber, welche bis nach Kleinasien kamen, wurden hier von den Türken fast gänzlich vernichtet. Andere Haufen, welche etwas spater auszogen, und die zum Theil den Kreuzzug mit den gräß- lichsten Verfolgungen der Juden in Teutschland begon- nen hatten, traf ein ähnliches Schicksal. Auf solche Weise mochte schon eine halbe Million Kreuzfahrer um- gekommen seyn, ohne auch nur Palästina gesehen zu haben. Geordneter waren diejenigen Züge, welche Gott- fried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, und Graf Balduin., sein Bruder, ferner Raimund, Graf von Toulouse, Hugo, Graf von Verman- d or s, ein Bruder des Königs von Frankreich Philipps I., Robert, Herzog von der Normandie, ein Sohn Wilhelms des Eroberers, Robert, Graf von Flan- dern, Stephan, Graf von Bloiö, Voe- mund, Fürst von Tarent, und deffen Neffe Tan- kred anführten, und welche Adhemar, Bischof von Puy, als päpstlicher Legat begleitete. Gottfried von Bouillon war zu der, früher schon festgesetzten, Zeit (15. August ioqo) aufgcbrochen; die 51 *
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