Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 161

1888 - Habelschwerdt : Franke
161 geladen, von seiner Mutter vergeblich gewarnt, unternahm nun der junge Konradin den Zug über die Alpen. Aber bei Skur-kola (Tagliakozzo) besiegt, ward er gefangen und auf Karls Befehl zu Neapel hingerichtet, 1268. Der Untergang des herrlichen Geschlechts der Staufer war herbeigeführt worden a) durch das Streben, eine Universalmonarchie auszurichten, b) durch den Partikularismus der Fürsten, c) durch die Gegenbestrebungen der Päpste, welche zuerst die Lombarden und dann die Franzosen als Bundesgenossen benutzten. Z>ie stzitische Mesper. Karl von Anjou führte in Sizilien eine Gewaltherrschaft. Die Unzufriedenheit hierüber führte zu einem Aufstande, der am Ostermontage 1282 ausbrach. Die Franzosen wurden ermordet oder vertrieben, und Sizilien kam an Peter Iii. von Aragonien, den Schwiegersohn Mansreds. Aas Interregnum, 1256—1273. Nach dem Tode Wilhelms von Holland (1254—1256), der keine Anerkennung finden konnte, wählte eine Partei der Reichsfürsten den Herzog Richard von Cornwallis, die andere König Alfons X. von Kastilien (also zwei Ausländer) zu deutschen Königen. Ersterer gewann einen vorübergehenden Anhang, letzterer kam nie nach Deutschland. In dieser „kaiserlosen" Zeit erreichten das Fehdewesen und die öffentliche Unsicherheit eine furchtbare Höhe. Die letzten Kreuzzüge. Sechster Kreuzzug, 1248—1254. Im Jahre 1*244 war Jerusalem an die Reiterhorden der Chowaresmier verloren gegangen, die sich vor den Mongolen gefluchtet hatten. Das bestimmte den König Ludwig Ix. (den Heiligen) von Frankreich zum Gelübde eines Kreuzzuges, der sich zuerst gegen Ägypten richtete, ohne welches die Behauptung des heil. Landes unmöglich schien. Damiette wurde zwar erstürmt, aber der König geriet in Gefangenschaft und mußte auf alle Vorteile verzichten. Siebenter Kreuzzug, 1270. Da eine christliche Besitzung nach der andern an die Mameluken verloren ging, beschloß Ludwig, der fein Gelübde noch nicht gelöst zu haben glaubte, einen zweiten Kreuzzug. Derselbe hatte zunächst Tunis zum Ziele, weil man durch Eroberung dieses Landes einen festen Stützpunkt zur Unterwerfung Ägyptens zu gewinnen hoffte. Aber der größte Teil des Heeres und der König selbst wurden durch eine Seuche hingerafft. Im Jahre 1291 fiel Aston, die letzte Besitzung der Christen in Palästina, in die Hände des Sultans von Ägypten. 11

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

3. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 85

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Chr. 85 terhaltung bei der panathenäischen Festlichkeit ausmachen sollte, auch rief er die Dichter Anaereon und Eimonides zu sich. , ‘ ' Doch brach im Jahre 514 eine Verschwörung gegen beide Brüder aus. Hipparch hatte die Schwe- ster eines gewissen Harmodius öffentlich beleidigt. Harmodius verband sich daher mit seinem Freunde Arist ogiton, und Hipparch fiel unter ihren Dol- chen. Von nun an regierte Hippias strenge; aber desto eifriger suchten die Alcmäoniden, welche Pisi'stratus aus Athen verbannt hatte, die alte Berfaffung ihres Vaterlandes wieder herzustellen. Mit Hülfe der Spartaner gelang es auch wirklich diesen Verbannten, sich im Jahre 510 Athens zu bemächtigen, und den Tyrannen Hippias zu vertreiben. Clisthenes, der Sohn des Megacles, stand nun an der Spitze des attischen Staates. Aber bald bildete sich unter Isagoras eine Partei wider ihn, welcher viele Große Athens beitraten. Desto mehr schmeichelte Clisthenes der Menge. Cr bewirkte eine neue Eintheilung des attischen Gebietes und Volkes, in- dem er statt vier Stämmen zehn machte, und ihnen neue Namen gab. Auch vermehrte er den Senat mit hundert neuen Mitgliedern. Allein Isagoras wandte sich nach Lacedämon. Dem Verlangen des mächtigen spar- tanischen Königs Cleomenes gemäß, mußte auch wirklich Clisthenes sammt seinem Anhänge Athen verlaffen. Dann ging Cleomenes, von einer kleinen Kriegsmacht begleitet, -selbst nach Athen, und verbannte auf einmal sieben hun- dert Familien. Als er aber hierauf auch die Verfassung andern wollte, griff das Volk zu den Waffen. Cleo- menes und Isagoras, welche ihre Zuflucht in die Burg nahmen, wurden zwei Tage daselbst belagert. Am drit- ten Tage ergaben sie sich unter der Bedingung, daß die Spartaner frei abziehen dürften. Isagoras ging mit ihnen, aber viele Athener von seiner Partei wurden hin- gerichtet. Clisthenes kam nun zurück, und stellte die Volksherrschaft zu Athen wieder her. Athen aber sandte Abgeordnete nach Sardes, um mit den Persern ein Vündniß zu schließen, weil man den Krieg mit Sparta als unvermeidlich betrachtete. Auch war es wirklich Plan

4. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 388

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Mittlere Geschichte. 388 2. Zeno (474-491), Anastasius (491 -518), Iu- stinus I. (518- 527). Zn den ersten fünfzig Jahren dieses Zeitraums wur- den die Byzantiner durch die anfblühende Macht der Hst- gothen in Italien sehr verdunkelt. Zeno's Regierung-(474 - 491) zeichnete sich nur durch Empörungen aus. Wahrend derselben führte Ti eo^ dorich sein Volk nach Italien. Als Anastasius (491-518) den Thron bestieg, rief ihm das Volk zu: regiere, wie du gelebt hast! Auch hob er wohlwollend mehrere Mißbräuche auf, aber durch die Geistlichkeit, welche ihn nicht für rechtgläubig hielt, ward auch seine Regierung auf mannigfaltige Weise beun- ruhigt. Daher auch Kriege gegen die Perser und gegerr die Nationen an der Donau unglücklich geführt wurden. Iustinus I. (513-527) war einbauern-Sohn aus Bulgarien, welcher vom Pfluge hinweg unter die kaiser- liche Leibwache trat, in einem fünfzigjährigen Dienste von einer Stufe der Ehre zur andern emporstieg, bis er end- lich Hauptmann der Leibwache und durch diese Kaiser wur- de. Seine Kriegs-Erfahrenheit, sein ehrwürdiges Alter und seine Rechtgläubigst empfahlen ihn dem Kriegöheere, der Geistlichkeit und dem Volke; aber die Staatö-Geschafte besorgte der -Quästor P r 0 c l u s, und bald I u st i n ia n u s, der Schwestersohn des Kaisers, welchen dieser zum Erben seines Thrones bestimmte. Diese Erhebung seines Neffen, so wie der Gehorsam gegen die rechtgläubige Geistlichkeit verleiteten den Greis nicht selten zur Grausamkeit. Durch sein strenges Gesetz wider die Arianer ward besonders auch Theodorich, der große Beherrscher Italiens, aufgereizt. » 3. Iustini anuö 1. (527 -565). Unter Iustinianö I. langer Negierung erhob sich das östliche Kaiserthum zu neuem Glanze. Er verschö- nerte Constantinopel mit herrlichen Gebäuden, sicherte das Reich durch Festungen, ließ Brücken und Kranken - Hau- ser bauen und Wasser-Leitungen anlegen. Handel und Kunftfreiß gewannen unter ihm durch die Einführung dek

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 426

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
4 ?6 Mittlere Geschichte. te jener Geist wieder, welcher dieses herrliche Erbe ge- schaffen und zur Vollkommenheit gebracht hatte. Vor- nehmlich aber war die Geschichte des Hofes zu Constanti- nopel fortwährend eine fast ununterbrochene Reihe hinter- listiger Ranke und schändlicher Verräthereien. Doch er- warben sich einige der Beherrscher, welche den byzantini- schen Thron in diesem Zeitraum inne hatten, gerechten Anspruch auf Achtung, andere vertheidigten das Reich mit Tapferkeit gegen die vielen äußern Feinde (Araber, Bul- garen, Normanner, Russen und Türken), mit denen es zu kämpfen hatte, endlich die Geschichte anderer wurde ent- weder durch Verleumdung, oder weil man über der Ver- werflichkeit ihres Privatlebens ihre Regenten - Tugenden übersah, entstellt. 2. Nieephorusl. (802 - 81 l), Staurakius (6! 1), Michael I. (811 - 813), Leo V. (813 - 820), Mi- chael Ii. (820 - 829), Theo phil Us (82q- 842)* Michael Iii. (842 - 867). Niceph 0 rus I. (802 - 811) wird des Geizes, dev Undankbarkeit und Heuchelei beschuldigt; vielleicht mehr, als er verdiente (er war ein Bilderfeiud). Harun Al Ra- schid nöthigte ihn zum Tribut, und in einem Kriege mit den Bulgaren fand er seinen Tod. Sein Sohn und Er- be Staurakius (811 > hatte kaum einige Monate re- giert, als der Stolz seiner Schwester Procopia ihm den Thron raubte. Aber ihr schwacher Gemahl Michael l, (811 -813) dankte, als ein Theil des Heeres sich wider ihn empörte, und den tapfern Leo den Armenier zum Kai- ser wählte, freiwillig ab, und lebte hierauf noch über dreißig Jahre als Mönch. Mit kraftvoller Hand stützte Leo V. (813820) das sinkende Reich, vertheidigte dasselbe gegen die ^Bul- garen und hielt die Ordnung im Innern ausiecht. Wie in dem alten Rom, so gab auch zu Constantinop l das Heer nicht selten dem Reiche treffliche Beherrscher. Über- dieß setzte Geld-Reichthum die Byzantiner in den Stand, . ärmere Nationen in ihren Sold zu nehmen. Noch hatte indessen Leo nicht acht volle Jahre regiert, als er auf

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 477

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 600 bis 1096. 477 die Normänner ward endlich Gregor auö seiner Gefangen- schaft befreit. Da aber die Nörmanner bei dieser Ge- legenheit Nom sehr grausam behandelt hatten, wandte sich die ganze Wuth der Römer gegen Gregor; er muß- te auö Rom entfliehen, und starb bald nachher (May 1035) in der Verbannung zu Salerno. In Teutschland dauerten die tlnruhen bis zum Jahre loyo fort: denn in diesem Jahre erst ward Markgraf Ecbert Ii. von Thüringen, der letzte bedeu- tende Unruhestifter, erschlagen. Der Kampf mit den Päpsten aber endete nur mit dein Tode des Kaisers. Clemens Iii. konnte sich gegen Victor Iii. und Ur- ban Ii., welche von der, keineswegs unterdrückten, Par- tei Gregors Vii. auf den päpstlichen Stuhl erhoben wor- den waren, nicht behaupten; ja, Victor Iii., besonders aber Urbau Ii., wie auch Paschalis Ii. fuhren mit vielem Eifer fort, die Entwürfe ihres großen Vorgän- gers zur Ausführung zu bringen. Selbst das mußte Heinrich Iv. noch erleben, daß seine eigenen Söhne, gewonnen von der päpstlichen Partei, sich gegen ihn auflehnten. Zuerst (1093) entriß ihm sein älterer Sohn, Conrad, Italien, und als dieser gestorben war, trieb sein zweiter Sohn, Heinrich, die Empörung so weit. Laß der Vater ihm (December 1105) die Regierung abtreten, und die Zeichen der höchsten Würde ausliefern mußte. Nach fcuchtlvsen Versuchen, die entrissenen Rech- te wieder zu erobern, starb der Kaiser im Jahre 1106 zu Lüttich. Selbst seinen Gebeinen verweigerte mau lange die gebührende Ruhestätte.

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 462

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
462 Mittlere Geschichte. übten die Römer alsbald Treulosigkeit gegen den Kaiser; dieser aber ließ sie hart dafür büßen. Berengar, welcher ebenfalls wieder hervorgetreten war, wurde in Gewahr- sam nach Bamberg gebracht. Auf Otto den Großen folgte sein Lohn Otto H., dem der Baker (Q72) die griechische Prinzessin Theopha- nia zur Gemahlin gegeben hatte. Ludolf, der erstgc- borne Sohn Otto's, war, nachdem er einige Zeit mit seinem Vater in dem verderblichsien Zwiste gelebt, jedoch sich mit demselben wieder ausgesöhnt hatte, schon im Jah- re 057 in Italien, wo er mit Berengar kämpfte, in der Elüthe seines Lebens gestorben. 6. Otto Ii. (Q73 — Q83). Gleich am Anfänge seiner Regierung hatte Otto Ii. mit innern Unruhen zu kämpfen. Zwischen seinen Bet- lern, dem Herzoge Heinrich von Baiern, dem Sohne seines Oheims Heinrich, und dem Herzoge Otto von Schwaben, dem Sohne Ludolfs, des Erstgebornen Otto's I., hatten sich Strei igkeiten entsponnen, welche nicht eher endigten, als bis Heinrich von Baiern dnrch den Spruch des Kaisers und der Fürsten- seines Herzogthums entsetzt, und nach Utrecht verbannt wurde.- Gegen König Lothar von Frankreich schützte Otto mit Ta- pferkeit die Rechte des teutfchen Reiches auf Lothringen. - Zug der Teutfchen nach Paris (October 078).— Auch in -Rom stellte er die Ruhe, welche Crefcentius, der da- selbst die»frcie Verfassung des alten Roms einführen woll- te, gestört hatte, wieder her. Aber, als er hierauf den Griechen Apulien und Calabrien entreißen wollte, war er minder glücklich. Die erschrockenen Griechen riefen aus Africa und Sicilien arabische Söldner zu Hülfe. An- fangs gewann zwar Otto einige Vortheile; daun aber, -zu kühn gemacht, ließ er sich in einen Hinterhalt locken, und wurde bei Basentello in Calabrien im Jahre 082 gänzlich geschlagen. Viele Edle waren gefallen; der Kai- ser selbst rettete nur durch eine Reihe glücklicher Zufälle Leben und Freiheit. Bald hierauf (983) starb er in der

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 483

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Dritter Zeitraum. Von 1096 bis 1517. 485 Ursachen. Die in diesen Zeiten allgemein verbreitete Lie- be zum Kriege und zu Abentheuern fand bei den Kreuz« ziigen reichen Unterhalt. Viele reizte die Aussich auf großen Gewinn zur Theilnahme an denselben; die Für- sten und Großen hofften Eroberungen, die Armen Reich- thum, die gedruckten Freien Erlösung von ihren Plagen, die Leibergenen Freiheit. Auch bewogen Stolz und Hab- sucht einen großen Theil der Geistlichen, auf alle Wei- se zu den Kreüzzügen aufzufodern. Überhaupt aber be- fanden sich jetzt die Völker des Abendlandes im krafti-. gen Iugendalter, in welchem Vieles unternommen wird, bloß weil es kühn und großartig ist. ^ Schon am Anfänge des Frühlings I0y6 brachen zahlreiche Schaaren der Kreuzbrüder, zum Theil von Peter dem Einsiedler selbst angeführt, nach dem gelob- ten Lande auf; allein nur Unfälle und mancherlei Aben- theuer zeichneten die Züge dieser Horden aus. Viele derselben wurden ihrer Raubsucht wegen von den Ungarn und Bulgaren erschlagen, diejenigen aber, welche bis nach Kleinasien kamen, wurden hier von den Türken fast gänzlich vernichtet. Andere Haufen, welche etwas spater auszogen, und die zum Theil den Kreuzzug mit den gräß- lichsten Verfolgungen der Juden in Teutschland begon- nen hatten, traf ein ähnliches Schicksal. Auf solche Weise mochte schon eine halbe Million Kreuzfahrer um- gekommen seyn, ohne auch nur Palästina gesehen zu haben. Geordneter waren diejenigen Züge, welche Gott- fried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, und Graf Balduin., sein Bruder, ferner Raimund, Graf von Toulouse, Hugo, Graf von Verman- d or s, ein Bruder des Königs von Frankreich Philipps I., Robert, Herzog von der Normandie, ein Sohn Wilhelms des Eroberers, Robert, Graf von Flan- dern, Stephan, Graf von Bloiö, Voe- mund, Fürst von Tarent, und deffen Neffe Tan- kred anführten, und welche Adhemar, Bischof von Puy, als päpstlicher Legat begleitete. Gottfried von Bouillon war zu der, früher schon festgesetzten, Zeit (15. August ioqo) aufgcbrochen; die 51 *

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 489

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Dritter Zeitraum. Don 1096 bis 1517. 489 gelobten Landes abtrat. Nur vermochte er cs nicht, den Besitz der heiligen Stadt in den Händen der Christen zu befestigen: denn schon im Jahre 1229 mußte er, um die Angriffe des Papstes von seinen Ländern abzuwehren, nach Europa zurückkchren. Bereits im Jahre 1244 ging Jerusalem abermal ver- loren, und daö heilige Land überhaupt ward von den Un- gläubigen sehr hart bedrängt. Deßhalb beschloß L u d- wig Ix. (der Heilige) von Frankreich, zur Befreiung Palästiua's auszuziehen. Die Blüthe seines Volkes be- gleitete ihn (1248) zu dem heiligen Kriege. Dieser soll- te aber dießmal mit der Eroberung Ägyptens beginnen, ohne welche die Behauptung Palastina's unmöglich blieb. Auch war Da miette bald (1249) in der Gewalt der Kreuz- fahrer; aber als derkönig tiefer in Ägypten eindrang, hat- te er nicht nur die größten Schwierigkeiten aller Art zu bekämpfen, sondern gerieth auch (1250) in ägyptische Ge- fangenschaft, und konnte nur für einen hohen Preis sei- ne Freiheit wieder erkaufen. Doch wollte er die Unter- nehmungen gegen di" Ungläubigen nicht aufgeben, son- dern ging, nach seiner Befreiung aus der ägyptischen Ge- fangenschaft, mit seinem, wenn gleich sehr verminderten, Heere, nach Palästina, und verließ dieses Land, ohne jedoch den Zustand der Christen m demselben verbessert zu haben, erst im Jahre 1254. Im Sommer 1270 unternahm Ludwig Ix. einen zweiten Kreuzzug. Aber als die Kreuzbrüder sich schon auf dem Wege nach Syrien oder Ägypten dachten, kam auf einmal die unerwartete Nachricht, daß man nach Tu- nis auf der nördlichen Küste von Africa segeln werde. Aus politischen Absichten hatte Carl von Sicilien den, Kö- nig, seinen Bruder, hierzu beredet, dieser aber hoffte den Beherrscher von Tunis für das Christenthum zu gewin- nen. Der Anfang des Unternehmens war glücklich; al- lein bei der Belagerung von Tunis selbst riß eine anste- ckende Krankheit unter dem französischen Heere ein, wel- che auch Ludwig Ix. (August 1270) dahin raffte. Bald hierauf fesselten andere Gegenstände die Auf- merkjamkeit der Abendländer, die Begeisterung für die Kreuzzüge erlosch, und keine beträchtliche Verstärkung ward

10. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 519

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Dritter Zeitraum. Von 1096 bis 1517. 519 Hungen, auf eine sehr hohe Stufe. Selbst bei der Wieder- herstellung des griechischen Kaiserthums <il'6l) behaup- teten die Benetianer einen großen Theil der ehemals ge- machten Beute. Ungefähr vierzig Jahre später (1297- 1299) wurde die strenge und äußerst kunstvolle Aristokra- tie dieses Freistaates dem Wesen nach vollendet. 4. Neapel und Sieilien. Graf Nogerl. von Sieilien vereinigte im Jah- re 1093 alle Eroberungen des Hauses Hanteville in Un- teritalien und auf Sieilien, und erhielt überließ von dem Papste Urban Ii, die höchste kirchliche Macht in dem Ge- biete jenseits des Pharus. Noch mehr stieg die Macht dieser Normänner unter Roger Ix* (1101 - 1154). Die- ser eroberte vollends ganz Unteritalien, ja, selbst die Stadt Neapel sammt deren Gebiete, und ward (1150) von dem Papste Anaelet Ii. als König von Neapel und Sieilien gekrönt, und mit diesen beiden Ländern belehnt. Palermo ward der Herrscherösitz in diesem neugeschaffenen Staate, welcher nun das Königreich Sieilien genannt wurde. Der normannische Herrschcröstamm in Sieilien welkte indessen bald hin. Schon König Wilhelm Ii. (1160 — 1189) war der letzte Abkömmling desselben, und bereits im Jahre 1189 kam Sieilien durch Vermählung Hein- richs Vi. mit Constantia, der Vatcrsschwester Wil- helms Ii., an das Haus der Hohenstaufen. Heinrich Vi. (1139 - 1197) konnte jedoch nicht ohne grausame Kriege gegen Tanered, den natürlichen Bruder Wilhelms Ii., und gegen Tancreds Sohn Wil- helm Iii. das schöne Königreich behaupten. Auch Fried- rich Ii. (1198-1250), dem Sohne und Erben Hein- reichs Vi., wäre vielleicht Sieilien entrissen worden, hätte nicht sein Vormünder Papst Znnoeentius Iii. ihm den Besitz desselben erhalten. Sieilien war das Geburtsland dieses großen Kaisers, und ihm ganz vorzüglich theuer. Die Sorge für den Ackerbau, für die Gesetze, für die Rechtspflege und für die wissenschaftliche Bildung in die- sem Königreiche verlor er daher nie aus den Augen. Auch
   bis 10 von 59 weiter»  »»
59 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 59 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 1
3 0
4 3
5 1
6 0
7 1
8 0
9 0
10 43
11 9
12 5
13 0
14 5
15 0
16 2
17 0
18 0
19 0
20 6
21 0
22 0
23 1
24 0
25 2
26 1
27 1
28 1
29 0
30 0
31 9
32 2
33 2
34 2
35 0
36 5
37 27
38 0
39 0
40 3
41 0
42 6
43 3
44 1
45 6
46 7
47 0
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 34
2 60
3 9
4 13
5 0
6 1
7 36
8 62
9 54
10 5
11 1
12 2
13 8
14 43
15 16
16 81
17 289
18 2
19 14
20 68
21 9
22 5
23 66
24 1
25 21
26 10
27 1
28 6
29 10
30 9
31 71
32 7
33 10
34 18
35 10
36 14
37 14
38 10
39 51
40 2
41 68
42 16
43 44
44 3
45 41
46 3
47 2
48 0
49 1
50 1
51 1
52 49
53 16
54 9
55 37
56 40
57 2
58 36
59 23
60 13
61 0
62 1
63 24
64 16
65 19
66 11
67 23
68 69
69 27
70 1
71 46
72 17
73 2
74 30
75 12
76 10
77 33
78 21
79 1
80 3
81 2
82 29
83 24
84 2
85 6
86 25
87 21
88 68
89 20
90 28
91 5
92 158
93 8
94 75
95 12
96 22
97 5
98 353
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 6
1 1
2 23
3 6
4 33
5 5
6 6
7 3
8 0
9 21
10 10
11 0
12 5
13 2
14 0
15 6
16 51
17 4
18 8
19 20
20 0
21 6
22 5
23 6
24 1
25 2
26 21
27 9
28 2
29 4
30 7
31 9
32 0
33 94
34 4
35 7
36 1
37 2
38 0
39 2
40 13
41 13
42 4
43 10
44 5
45 1
46 5
47 2
48 27
49 25
50 23
51 31
52 3
53 2
54 26
55 18
56 4
57 3
58 5
59 150
60 0
61 5
62 6
63 3
64 16
65 26
66 0
67 6
68 5
69 14
70 4
71 11
72 7
73 14
74 3
75 8
76 0
77 10
78 0
79 13
80 28
81 173
82 4
83 0
84 2
85 6
86 0
87 2
88 69
89 2
90 2
91 24
92 28
93 10
94 4
95 0
96 4
97 16
98 3
99 4
100 74
101 0
102 67
103 12
104 0
105 8
106 5
107 2
108 4
109 0
110 5
111 10
112 24
113 2
114 1
115 4
116 36
117 1
118 10
119 0
120 6
121 24
122 7
123 8
124 7
125 8
126 11
127 5
128 42
129 9
130 0
131 19
132 12
133 0
134 4
135 1
136 38
137 0
138 1
139 1
140 6
141 2
142 16
143 56
144 13
145 20
146 7
147 2
148 11
149 7
150 17
151 8
152 23
153 3
154 3
155 9
156 28
157 13
158 40
159 1
160 0
161 11
162 5
163 7
164 0
165 12
166 16
167 12
168 0
169 14
170 2
171 32
172 12
173 24
174 0
175 44
176 7
177 48
178 2
179 10
180 1
181 16
182 32
183 13
184 3
185 1
186 5
187 1
188 4
189 3
190 16
191 14
192 10
193 0
194 3
195 3
196 29
197 12
198 7
199 0