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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

2. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 28

1904 - Habelschwerdt : Franke
28 persnlich frei und durften Gewerbe treiben; letztere waren nicht wie in Sparta Staats-, sondern Privateigentum und qenofsett eine gute Behandlung. Jeder athenische Brger hatte die Verpflichtung, dm Sohn ein Gewerbe lernen zu lassen; versumte er dies, so verlor er im Alter das Anrecht ans Untersttzung von feiten seiner Kinder. Die Er-ziehung bezweckte eine gleichmige Ausbildung des Krpers und Geistes, war jedoch mehr Privatfache. Die Knaben wurden im Lesen, Schreiben, in der Literatur und Musik unterrichtet. Mit dem 18. Jahre begann die Ausbildung zum Kriegsdienste; mit dem 20. Jahre wurde der junge Mann Brger. Bei politischen Streitigkeiten mute jeder Brger Partei ergreifen. Per Tyrann Wiststratns und seine Shne, Kjppias und Kipparch. Trotz der mavollen Verfassung Solons begannen die Partei-streitigkeiten in Athen von neuem. An die Spitze der unzufriedenen Bergbewohner, die eine gleiche Verteilung des Grundbesitzes erwartet hatten, stellte sich Pisistratus. Er umgab sich mit einer bewaffneten Leibwache und bemchtigte sich mit deren Hilfe der Alleinherr-fchaft (560). Doch bewies er sich als umsichtigen Herrfcher. Erlegte den Grund zur athenischen Seemacht und wandte dem niederen Volke Verdienst zu durch Auffhrung groer Bauten (Tempel des Zeus), Anlage von Landstraen (Hermenfulen als Meilensteine) und Wasserleitungen (vom Gebirge nach der Stadt). Sein Interesse fr geistige Ausbildung bekundete er dadurch, da er die Gesnge Homers und anderer Dichter sammeln lie. Aus Pisistratus folgte fein ebenfalls kunstliebender Sohn Hippias, welchem fein jngerer Bruder Hipprch beratend zur Seite stand. Auch er regierte anfangs mit Migung; als aber Hipparch aus Privatrache von Harmdius und Aristogtton ermordet worden war, wurde feine Herrschaft hart und grausam. Daher wurde er von einer 510 Adelspartei mit Hilfe der Spartaner vertrieben (510). Kksthenes. Nach der Vertreibung der Pififtratiden wuchs die Adelsherrfchaft wieder, aber Klistheues rettete die Freiheit des Volkes, indem er die folonifche Verfassung in demokratischem Sinne erweiterte (508). Um das abermalige Aufkommen einer Tyrannenherrfchaft zu verhindern, fhrte er das Scherbengericht (Ostracisrnus, strakon= irdene Scherbe, auf welche der Name des Verdchtigen geschrieben wurde,) ein. Durch dieses konnte ein Brger, der des Strebens nach Alleinherrfchaft verdchtig war, auf einige Zeit (gewhnlich auf zehn Jahre) aus dem

3. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 85

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Chr. 85 terhaltung bei der panathenäischen Festlichkeit ausmachen sollte, auch rief er die Dichter Anaereon und Eimonides zu sich. , ‘ ' Doch brach im Jahre 514 eine Verschwörung gegen beide Brüder aus. Hipparch hatte die Schwe- ster eines gewissen Harmodius öffentlich beleidigt. Harmodius verband sich daher mit seinem Freunde Arist ogiton, und Hipparch fiel unter ihren Dol- chen. Von nun an regierte Hippias strenge; aber desto eifriger suchten die Alcmäoniden, welche Pisi'stratus aus Athen verbannt hatte, die alte Berfaffung ihres Vaterlandes wieder herzustellen. Mit Hülfe der Spartaner gelang es auch wirklich diesen Verbannten, sich im Jahre 510 Athens zu bemächtigen, und den Tyrannen Hippias zu vertreiben. Clisthenes, der Sohn des Megacles, stand nun an der Spitze des attischen Staates. Aber bald bildete sich unter Isagoras eine Partei wider ihn, welcher viele Große Athens beitraten. Desto mehr schmeichelte Clisthenes der Menge. Cr bewirkte eine neue Eintheilung des attischen Gebietes und Volkes, in- dem er statt vier Stämmen zehn machte, und ihnen neue Namen gab. Auch vermehrte er den Senat mit hundert neuen Mitgliedern. Allein Isagoras wandte sich nach Lacedämon. Dem Verlangen des mächtigen spar- tanischen Königs Cleomenes gemäß, mußte auch wirklich Clisthenes sammt seinem Anhänge Athen verlaffen. Dann ging Cleomenes, von einer kleinen Kriegsmacht begleitet, -selbst nach Athen, und verbannte auf einmal sieben hun- dert Familien. Als er aber hierauf auch die Verfassung andern wollte, griff das Volk zu den Waffen. Cleo- menes und Isagoras, welche ihre Zuflucht in die Burg nahmen, wurden zwei Tage daselbst belagert. Am drit- ten Tage ergaben sie sich unter der Bedingung, daß die Spartaner frei abziehen dürften. Isagoras ging mit ihnen, aber viele Athener von seiner Partei wurden hin- gerichtet. Clisthenes kam nun zurück, und stellte die Volksherrschaft zu Athen wieder her. Athen aber sandte Abgeordnete nach Sardes, um mit den Persern ein Vündniß zu schließen, weil man den Krieg mit Sparta als unvermeidlich betrachtete. Auch war es wirklich Plan

4. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 201

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Vierter Zeitraum. Don 323 bis 30 v. Ehr. 201 haß er dasselbe leicht zu einer sehr bedeutenden Macht em- porhebeu konnte. Auch war der Anfang seiner Negierung glücklich. Die Achäer und Atolier führten Krieg mit einander. Zn dem Jahre 220 wandten sich die Achäer an Philippus um Hülfe. Er half; aber mit solcher Macht, daß er beiden Parteien den Frieden vorschrei- den konnte. Es war nahe daran, daß er ganz Grie- chenland sich unterwarf. Nur der Übermacht Roms, welches setzt auch für Makedonien schnellen Untergang bereitete, war er nicht gewachsen. Rom verhinderte ihn, den Hannibal kräftig zu unterstützen, brach durch die Schlacht bei Kynos- kephalä (197) die Macht Macedoniens, wandte die Griechen von ihm ab, schändete hierauf seine Königs- Ehre, und streute selbst in den Schoos seiner Familie den Saamen einer Zwietracht, welche ihn endlich in das Grab stürzte. Perseus (179-168), der Sohn und Nachfolger Philipps, ward bei Ppdna (163) von den Römern geschlagen, auf der Insel Samothrace gefangen genom- men, dann zu Rom im Triumphe aufgeführt, und in «inen Kerker geworfen, wo er sich-zu Tode hungerte. Zwei Söhne des Perseus waren vor ihm gestorben; der dritte (er hieß Alexander) versah die Geschäfte eines Schreibers zu Rom. So endete das Geschlecht des einst so mächtigen Antigonus. G Maeedonien, den Römern unterworfen, erhielt zuerst «ine republieanische Verfassung, bis es endlich, nachdem es dreimal vergebens versucht hatte, das römische Joch ab- zuwerfen, im Jahre 148 zur römischen Provinz ge- macht wurde. Z Hi. Griechenland. 1. Unruhvolle Zeiten (323-281 v. Ehr.). Noch während Alexander der Große in Asien kämpf- te, machten (333 - 331) die Spartaner und einige an- dre peloponnesische Völker, angeführt von dem tapfer»

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 157

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Dritter Zeitraum. Don 560 bis 323 v. Chr, 157 benbuhler, jtdj auf dem Throne befestigen. Gleiche Unru- hen entspannen sich, nachdem er ermordet worden war. Sein ältester Sohn und Nachfolger, Alexa nd er 11. (3 ö 0 - 368), ward durch Ptolemaus von Alorus getödtet. Aber auch ^ dieser Ptolemaus, nachdem er kaum einige Jahrs (5ü8 - 5ö5) das Reich verwaltet hatte, wurde durch Perdiccas 111., den zweiten Sohn Amyntas 11., ermordet. Und hinwiederum mußte Perdiccas 111. (565 - 360) mit einem Nebenbuhler um den Thron kämpfen, und hin- terließ überdieß, als er (360) in einem Kriege gegerr die Illyrier das Leben verlor, einen unmündigen Sohn Amyntas 111. Neue Gefahren brachen jetzt herein. Doch Philippus, der dritte Sohn Amyntas Ii., ward mäch- tiger Netter und zugleich Schöpfer der Größe Mace- donienö. 2. Philippus (360 — 336 v. Chr.). Amyntas Iii., noch Kind, hakte sich gegen zwei Nebenbuhler, deren einer, Pausanias, von den Thraciern, der andere, Argäus, von Athen unterstützt wurde, und zugleich gegen die Illyrier und Päonier, auf dem Throne zu behaupten. Da entfloh Philippus aus Theben, wo er seit seinem fünfzehnten Jahre als Geißel gelebt, und in dem Umgänge mit Griechen, besonders mit dem edeln Cpami- nondas, sich griechische Bildung erworben hatte. So- gleich brachte er die Barbaren zur Ruhe. Hierauf über- wand er den Argäus in einer offenen Feldschlacht, und gewann die Athener dadurch, daß er Amphipolis für frei erklärte. Ihm, der den Gefahren so kühn entgegen trat^ wurde daher schon im Jahre 360 der Thron seines Neffen zu Theil. Hierauf (359) übte und stärkte er seine Waf- fen in Siegen über die Päonier und Illyrier. Nun wur- den seine Schritte immer kühner. Schon in dem Jahre 356 vereinigte er Amphipolis mit Makedonien, so wie er auch Pydna und Potidaa eroberte, und überhaupt darnach strebte, durch die allmalige Unterjochung der griechischen Städte an der macedonischen Küste sein Volk immer mehr an das Meer zu bringen, und zugleich die Athener von seinem Gebiete zu entfernen. Da indessen die Stadt Olynth, das Haupt eines mächtigen Städte - Vereins,

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 78

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
78 Alte Geschichte« Ephorat entweder errichtete, oder doch die Macht des- selben erweiterte. Ungefähr vierzig Jahre später begann der zweite messenische Krieg (682- 608 v. Chr.). Besonders die Jugend Messeniens sehnte sich nach der vormaligen Freiheit ihrer Vater, und wünschte das harte Joch der Spartaner abzuwerfen. Vor allen aber glühte der messenische Jüng- ling Aristo men es vor Begierde, sein Vaterland zu be- freien. Er begann den Krieg mit Glück. Aber auch den Spartanern ward, als sie im Gedränge der Noch das Orakel zu Delphi um einen ausgezeichneten Führer baren, von den Athenern der Dichter Lyrtäus gesandt, dessen Gesänge die Eintracht unter ihnen herstellten, und ihren öfters sinkenden Muth mit wunderbarer Kraft wieder ho- den. Bei Stenpklerus kam es zwischen beiden Parteien und ihren Verbündeten zum hitzigen Treffen. Aristome- ues siegte. Er ward immer kühner und unternehmender. Allein nach vielem Glücke und mannigfaltigen Proben des Heldenmutheö mußte er sich, durch die Verrätherei der Ar- cadier genöthigt, in die Festung auf dem Berge Ira werfen. Doch auch von hier aus ängstigte er die Sparta- ner. Er gerieth in spartanische Gefangenschaft, aber wunderbar gerettet, wurde er von Ira aus aufs neue furchtbar. Ja, aus einer zweiten Gefangenschaft kehrte der Held ebenfalls wohlbehalten zu den Seinigen zurück. Endlich im eilften Jahre (668 v. Chr.) ward Ira durch Überfall genommen; Verrätherei hatte den Spartanern den Weg dazu gebahnt, und Erschöpfung die längere Ausdauer des Kampfes den Messeniern unmöglich ge- macht. Viele Messcnier wunderten aus. Die Übrigen, welche auf Ira oder dem Laude zurückgeblieben waren, wurden von den Spartanern in den Stand der Heloten versetzt. Auch vertheilten die Sieger den größten Theil des meffenischen Landeigenthnms durch das Loos unter sich. Von nun an bildete sich Sparta mehr und mehr zu einem Kriegerstaate, welcher für ganz Griechenland furcht- bar zu werden drohte. Der Ruhm ihrer Tapferkeit, welche besonders die Argiver, denen sie um 550 v. Chr. Thyrea Wegnahmen, zu erfahren hatten, erscholl nicht nur bei den Griechen in Kleinasien, sondern auch

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 161

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Dritter Zeitraum. Don 5ó0 bis 323 v. Ehr. 161 war der dritte August 538, an welchem in den Gefilden von Charon ea in Böotien Athen fiel, der letzte Staat, welcher Dte übrigen griechischen Staaten zum Widerstande gegen Philippus vereinigen konnte. P erstens Eroberung war nun das Ziel der Wunsche des unermüdeten Königs, und schon war er zum Hberfeld- herrn der Griechen bei dem nahen Feldzüge gegen Dte Per- ser ernannt, als Pausanias ihn (330) ermordete. 2. Alexander der Große, der Sohn Philipps (330 - 323 v. Ehr.) In den Plan, an dessen Ausführung der Later durch den Tod verhindert worden war, ging der Sohn sogleich ein. Persiens Eroberung, wornach schon vor Philippus be- sonders Agesilaus, der. Spartaner, gestrebt hatte, war für Alexander um so reizender, je mehr die Helden Ho- mers den ihm eingebornen Heldensinn anzogen, Aber nicht nur die Gesänge Homers, sondern überhaupt die Vorzüge der griechischen Bildung hatten für den von der Natur an Geist und Gemüth reich begabten König, welchem über- ließ der Unterricht eines Aristoteles zu Theil geworden war, hohen Werth. So war es denn natürlich, daß auch ihn der Haß gegen die Perser, diese Erbfeinde der Grie- chen, ergriff, und daß er nicht nur das persische Reich stürzen, sondern auch griechische Bildung über Asien verbreiten ^wollte. Überhaupt aber ergriff Alexander, obwohl bei dem Tode seines Vaters kaum zwanzig Jahre alt, die Zügel der Regierung mit Würde und Kraft. Zuerst bestrafte er die Mörder seines Vaters, und erwarb sich durch Beweise seines Wohlwollens die Liebe feines Volkes. Dann zeig- te er den benachbarten Barbaren^ daß sie ihm, wie dem Vater, gehorchen müßten. (Seirr Übergang über den Hamus.) Wahrend er aber über die Thracier und Illy- rier glanzende Siege davon trug, verbreitete sich in Grie- chenland das Gerücht: er sey in Illyrien umgekommen. Die Staaten Griechenlands hofften wieder frei zu werden, und ine Thebaner ermordeten sogar einige Befehlshaber der macedonischen Besatzung, und belagerten die Besa- tzung selbst in der Cadmea. Ader kaum hatte Alexander 11

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 231

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Vierter Zeitraum. Von 323 bis 30 v. Chr. 231 2. Der illyrische Krieg (250 - 226 v. Chr.). Der gallische Krieg (226- 220 v. Chr.). Bald hierauf unternahmen die Römer, nachdem sie mitten im Frieden Den Carthagern Sardinien (257) und Corsica (236) weggcnommen hatten, den ersten Zug nach Illyrien. Hier hatte sich unter dem Könige Agron eine Seemacht gebildet, so daß diese Illyrier eine bedeutende Partei waren in den Streitigkeiten zwischen den Macedoniern und Griechen. Besonders die letztern wurden von den Illyriern jetzt sehr beunruhigt; aber auch italienische Seefahrer klagten über ihre Räubereien. Rom, welches nun ebenfalls seine Kräfte zur See fühlen gelernt hatte, verlangte Hebung dieser Beschwerden; aber Teu- ta, die Wittwe Agrons, welche in dem Namen ihrer Sohnes Pineus über die Illyrier herrschte, empörte die römische Gesandtschaft durch ihren Stolz, und ließ so- gar einen Theil derselben auf dem Heimwege ermorden. So kam es zum Kriege zwischen den Illyriern und Rö- mern, dessen Führung den letztern durch Demetrius von Pharus, den Statthalter von Corcyra, welcher von Teuta zu ihnen übertrat, sehr erleichtert wurde. Bald ward die Königin zu einem Frieden genöthigt, in wel- chem sie versprechen mußte: nie mehr als zwei, und zwar unbewaffnete, Schiffe über Lissus, eine Gränzstadt zwi- schen Macedonien und Illyrien, hinaussegeln zu lassen, den Römern einen jährlichen Tribut zu bezahlen und einen Theil ihres Gebiets an dieselben abzutreten. Demetrius von Pharus regierte hierauf statt des unmündigen Pineus. So ward nun den Römern auch die Herrschaft über das adriatische Meere zu Theil, und zugleich erschienen sie durch diesen Sieg über die Illyrier als die Netter Grie- chenlands : daher erhielten sie von nun an Zutritt zu den isthmischen Spielen und den eleusinischen Geheimnissen. Auf den illyrischen Krieg folgte der Krieg mit den Galliern. — In dem Jahre 252 schickten die Römer in einige Gegenden, welche sie den Senonen ab- genommen hatten, Colonieen, als Schutzwehr gegen die Gallier. Hierüber erbittert, rüsteten sich die Bojer und Insubrier zum Kriege, und ein zahlreiches Heer transal- pinischer Gallier (Gäsaten genannt) zog ihnen (226) zu /

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 545

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Dritter Zeitraum. Von 1096 bis 1517. 545 Michael Paläologus griff alsbald mehrere Besitzungen der Lateiner mit Glück an; im Jahre 1261 stürmte sein Feld- herr Strategopulus Constantinopel; Balduin Ii. muß- te flüchten; die Herrschaft der Griechen ward wieder her- gestellt. 3. Di e Kaise r von Nieäa: Theodor Lascaris (1204- 1222), Johannes Hi. Dueas Vataces ( 1222 - 1255 ), Theodor Lascaris Ii. (1255 - 1259), Johannes Iv. Lascaris (1259), Mi- chael Paläologus. Constantinopels Verlust hatte den Griechen wieder Muth und Stärke gegeben. Selbst Helden traten jetzt aus dem Kreise derselben hervor. So der Schwieger- sohn Kaisers Alexius 111., Theodor Lascaris (1204 — 1222), der am Anfänge bloß über drei Städte und zwei tausend Soldaten geboten hatte, aber im Laufe einer acht- zehnjährigen siegreichen Regierung daö kleine Fürstenthum Nicaa zur Größe eines Kaiserthums ausdehnte. Sein Ei- dam und Nachfolger Johannes Ducas Vataces (1222-1255) erweiterte die Gränzen des neuen Staates noch mehr, und bedrängte selbst Constantinopel auf allen Seiten. Zugleich sorgte Vataces für den innern Wohlstand seines Reichs, besonders durch Beförderung des Ackerbaues. Auch war die Erziehung der Jugend und die Wiederbele- bung der Wissenschaften ein Gegenstand seiner ernsten Für- sorge. Theodor Lascaris 11.(1255- 1259), obwohl er seinem Vater Vataces an Tugenden weit nachstand, führte während seiner kurzen Negierung sein Heer dreimal in das Herz der Bulgarei. Durch Michael Paläolo- gus, einen griechischen Großen von einem alten, berühm^- teo Hause, wurde zwar Johann es Iv. Lascaris (1259), der bei dem Tode seines Vaters Lascaris Ii. noch minder- jährig war, um Thron und Freiheit gebracht, aber auch die Herrschaft der Griechen in Europa wiederhergestellt.

10. Theil 3 - S. 73

1880 - Stuttgart : Heitz
Huldreich Zwingli. 73 seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen. Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei. . Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch
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