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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 89

1852 - Koblenz : Bädeker
Ausbreitung der lutherischen Lehre. Bauernkrieg. 89 sein Land (Ostpreußen) mit Genehmigung seines Lehnsherrn, des Kö- nigs von Polen, in ein weltliches Herzogthum 1525. Wie hier über die nordöstliche, so hatte sich auch über die südwestliche Grenze Deutsch- lands die Reformation verbreitet, indem Ulrich Zwingli, Pfarrer in Zürich, eine itoch vollständigere Umgestaltung der christlichen Kirche betrieb, als Luther bezweckte. In den nördlichen Cantonen fand er Anhang, dagegen an den Waldstätten (Schwyz, Uri, Unterwalden, Luzern) und Zug offenbaren Widerstand, die Züricher wurden (bei Cappel 1531) geschlagen und Zwingli selbst stel auf dem Schlacht- felde. Inzwischen hatten die durch neu aufgekommene Steuern hart bedrängten Bauern in Schwaben und am Rhein Luther's Worte von der evangelischen Freiheit mißverstanden und in den sog. 12 Arti- keln Freiheit der Jagd, des Fischfanges, der Holzung, Abschaffung der Leibeigenschaft und der neuen Lasten, das Wahlrecht ihrer Pre- diger u. s. w. verlangt. Die .Verweigerung des Geforderten er- zeugte den Bauernkrieg 1525, welcher sich eben so schnell als verheerend von Schwaben aus über die Rheingegenden und Franken verbreitete. Einzelne Adlige wurden von den Bauern gezwungen, die Artikel anzunehmen und ihren Unterthanen die geforderten Rechte zu bewilligen. Aber als die Fürsten (der Herzog von Lothringen, die Kurfürsten von Trier und von der Pfalz) ihre wohlgeordnete Macht gegen sie aufboten, unterlagen die undisciplinirten Rotten der Bauern, obgleich tapfere Ritter, wie Götz von Berlichiugen mit der eisernen Hand, theils gezwungen, theils freiwillig ihre Anführer ge- worden waren. Ebrn so scheiterte der Volksaufstand in Thüringen, welchen der fana- tische Wiedertäufer Thomas Münzer erregt hatte. Er bemächtigte sich in Mühl- hausen mit Hülfe des Pöbels des Stadtregiments, verjagte die Mönche, plün- derte die Klöster, lehrte Freiheit und Gleichheit, Ernährung der Armen durch die Neichen und Gemeinschaft der Güter. Aber die zunächst bedrohten Fürsten (die Herzöge von Sachsen und Braunschweig und der Landgraf Philipp von Hessen) schlugen seinen auf himmlischen Beistand rechnenden Anhang bei Fran- kenhausen, und die Anführer (auch Münzer) wurden gefangen und ent- hauptet 1525. Das Wormser Edict kam nicht zur Ausführung, vielmehr er- starkten die Bekenner der neuen Lehre zu einer politischen Gegenpar- tei, weil sowohl der Kaiser selbst, als sein Bruder Ferdinand in aus- wärtige Kriege verwickelt waren, jener mit Frankreich und mit dem Papste, dieser mit den Türken.

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

3. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 39

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 39 - minondas eine tödtliche Wunde empfing. Sofdrt wurde er aus dem Schlachtgetümmel getragen und lag, von seinen Freunden umgeben, in einem Zelte. Die Aerzte erklärten, daß er rettungslos verloren sei und sterben würde, wenn der Speer aus der Wunde gezogen sei. Er fragte, ob sein Schild gerettet sei; erfreut, als man dies bejahte, fragte er nach dem Gange der Schlacht; denn die Spartaner hatten sich, ermuthigt durch seinen Fall, wieder zum Kampf gestellt. Als er hörte, daß die Feinde geschlagen seien, befahl er, den Speer herauszuziehen, und starb in dem Bewußtsein, ein für sein Vaterland segensreiches Leben geführt zu haben. Auch erzählt man noch, er habe, als einer seiner Freunde bedauerte, daß er kinderlos sterbe, gesagt: „Nein, ich sterbe nicht, kinderlos, sondern hinterlasse zwei unsterbliche Töchter, die Schlachten von Leuktra und Mantinea. Nach seinem Tode schlossen die kämpfenden Völker in Folge allgemeiner Ermattung einen Frieden, in dem jedem Staate Selbstständigkeit zuerkannt wurde. Theben aber erhob sich nicht wieder zu der Höhe, auf der es unter der Leitung des Pelopidas und Epa-minondas gestanden hatte. §• 17. Wilipp von Wacedonien (300—336). Demosthenes. Während der Kämpfe in Thessalien griff Pelopidas auch in die Angelegenheiten des macedonischen Reiches ein. Dieses Land, ungefähr 1200 Qnadr.- M. groß, lag im Norden Thessaliens; dort hatten sich Thronstreitigkeiten erhoben, die Pelopidas in der Weise beilegte, daß er den König Alexander auf dem Throne befestigte und von ihm zum Unterpfand, daß er gewisse gestellte Bedingungen erfüllte, seinen Bruder Philipp als Geisel mit nach Theben nahm. Hier lebte Philipp im Hause des Epamiuoudas und bildete sich unter dessen Leitung zum tüchtigen Feldherrn aus; zugleich lernte er die Verhältnisse Griechenlands und die Uneinigkeit der Staaten unter einander kennen. Als fein Bruder Perdikkas gestorben war, eilte er aus Theben nach Macedonien und behauptete dort die Herrschaft nach langen Kämpfen mit vielen Mitbewerbern und äußeren Feinden. In diesen Kriegen bildete er sich ein tüchtiges Heer heran und erfand eine eigenthümliche Schlachtordnung, die sogenannte macedonische Phalanx, ein Corps von 8000 schwerbewaffneten Kriegern in sechszehn Reihen hintereinander. Nach Besiegung seiner Feinde suchte

4. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 210

1876 - Essen : Bädeker
210 gen; doch umsonst. Im Jahr 1523 berief der Züricher Rath alle Geistlichen, die Termeinten, Zwingli’s Lehre widerlegen zu können, nach Zürich. Zwingli, der dazu 67 Lehrsätze aufgeschrieben, ging mit dem Worte Gottes aus die- sem ßeligionsgespräche, dem an 600 Personen beiwohnten, siegreich hervor. Die reformirte (verbesserte) Lehre fand immer mehr Anhänger. — Dr. Luther mit Melanchthod,und Zwingli mit Oekolampadius kamen 1. bis 3. Okt. 1529 zu Marburg in Hessen zusammen, und obgleich sie sich in etlichen Punkten nicht vereinigen konnten, so behielt doch Zwingli eine grosse Verehrung gegen Luther. Bald darnach brach der Krieg der katholisch gebliebenen 'Kantone der Schweiz gegen Zürich und Bern aus. Da zog Zwingli als Feldprediger, der die Fahne tragen musste, zu Pferde mit. Vor seiner Wohnung auf dem Stiftsplatze sammelte sich das Kriegsvolk, und tröstend sprach ex zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, wo wir uns trennen müsseni Es sei so, denn der Herr will es! Er sei mit dir, mit mir und den Kindern! — So der Herr will, sehen wir uns wieder!“ Am 11. Okt. 1531 kam es bei Kappel, nahe am Rigiberge, zur Schlacht: 500 Züricher gegen 8000 Feinde. Die kleine Schaar wurde besiegt, und Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, sank schwerverwundet darnieder. Ein wilder Kriegsknecht aus Uri trat herzu und durchbohrte mit dem Schwerte den standhaften Glaubenshel- den. Die erbitterten Feinde viertheilten und verbrannten seinen Leib, streu- ten die Asche in den Wind. — Zwingli’s Wittwe hatte in dieser Schlacht verloren: Mann, Sohn, Schwiegersohn, Bruder und Schwager. Doch das Werk des Herrn ging nicht unter. Zu Genf in der Schweiz hatte Zwingli’s reformirte Lehre grossen Ein- gang gefunden. Da kam 1536 Johannes Calvin hin, geb. 1509 zu Noyon (spr. Nojon) in Frankreich, der ebenfalls, wie Luther, ein Rechtsgelehrter werden sollte, Dr. der Rechte und Lehrer der Studenten wurde, zugleich die heil. Schrift studirte, dann aber aus Paris als Prediger des Evangeliums fliehen musste nach Basel (1535). Hier in Basel hatte seit 1524 der gelehrte und sanftmüthlge Joh. Oekolampadius (eigentlich Hausschein), geb. 1484 zu Weinsberg in Schwaben, das Evangelium mit Erfolg verkündet; er starb mit Zwingli in demselben Jahre 1531. In Genf und weiter wirkte Calvin, der leiblich schwach, doch geistig stark und kräftig war, als Pre- diger und Professor an der Universität ausserordentlich bis an seinen Tod, den 27. Mai 1564. — Ein Jahr vorher (1563) erschien zuerst der auf Be- fehl des Churfürsten Friedrich Iii. von der Pfalz (geb. 1515 zu Zim- mern, gest. 1576 zu Heidelberg) von Zacharias Ursinus und Caspar Olevianus verfasste Heidelberger Katechismus. — Im Herzogthum Preussen führte Markgraf Albrecht (1525), in Bran- denburg der 6. Kurfürst aus dem Hause Hohenzollem, Joachim Ii. (1. Nov. 1539) die Reformation öffentlich ein, zu der sich auch Dänemark, Schweden, England, Schottland, die Niederlande etc. bekannten. Kräftig schnell verbreitete sich und wirkte das evangelische Glaubenslied des Dr. Paul Speratus (seit 1524 Hofprediger in Königsberg), gedichtet 1523 in Wittenberg. »Es ist das Heil uns kommen her aus Güt’ und lauter Gnaden; Die Werk’ vermögen nimmermehr, zu heilen unsern Schaden. Der Glaub’ sieht Jesum Christum an, der hat genug für uns gethan, Er ist der Mittler worden. *12. Gustav Adolph s Feldlledleiu. Justav Adolph, der fromme Schwedenkönig, geb. 1594, seit 1611 König, kam mit 15,Mo tapse, i«, Schweden den 4. Juni 1630 auf deutschem Boden den Evangelischen zu Hülfe, und fiel in der Schlacht bei Lützen, 6. Rov. 1633 (am „Schwedenstelu"). (Mel. Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn.) 1. Verzage nicht, du Häuflein klein, Und suchen deinen Untergang, Obschon die Feinde Willens sein, Darvor dir wird recht angst und bang; Dich gänzlich zu verstören, Es wird nicht lange währen.

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 85

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Chr. 85 terhaltung bei der panathenäischen Festlichkeit ausmachen sollte, auch rief er die Dichter Anaereon und Eimonides zu sich. , ‘ ' Doch brach im Jahre 514 eine Verschwörung gegen beide Brüder aus. Hipparch hatte die Schwe- ster eines gewissen Harmodius öffentlich beleidigt. Harmodius verband sich daher mit seinem Freunde Arist ogiton, und Hipparch fiel unter ihren Dol- chen. Von nun an regierte Hippias strenge; aber desto eifriger suchten die Alcmäoniden, welche Pisi'stratus aus Athen verbannt hatte, die alte Berfaffung ihres Vaterlandes wieder herzustellen. Mit Hülfe der Spartaner gelang es auch wirklich diesen Verbannten, sich im Jahre 510 Athens zu bemächtigen, und den Tyrannen Hippias zu vertreiben. Clisthenes, der Sohn des Megacles, stand nun an der Spitze des attischen Staates. Aber bald bildete sich unter Isagoras eine Partei wider ihn, welcher viele Große Athens beitraten. Desto mehr schmeichelte Clisthenes der Menge. Cr bewirkte eine neue Eintheilung des attischen Gebietes und Volkes, in- dem er statt vier Stämmen zehn machte, und ihnen neue Namen gab. Auch vermehrte er den Senat mit hundert neuen Mitgliedern. Allein Isagoras wandte sich nach Lacedämon. Dem Verlangen des mächtigen spar- tanischen Königs Cleomenes gemäß, mußte auch wirklich Clisthenes sammt seinem Anhänge Athen verlaffen. Dann ging Cleomenes, von einer kleinen Kriegsmacht begleitet, -selbst nach Athen, und verbannte auf einmal sieben hun- dert Familien. Als er aber hierauf auch die Verfassung andern wollte, griff das Volk zu den Waffen. Cleo- menes und Isagoras, welche ihre Zuflucht in die Burg nahmen, wurden zwei Tage daselbst belagert. Am drit- ten Tage ergaben sie sich unter der Bedingung, daß die Spartaner frei abziehen dürften. Isagoras ging mit ihnen, aber viele Athener von seiner Partei wurden hin- gerichtet. Clisthenes kam nun zurück, und stellte die Volksherrschaft zu Athen wieder her. Athen aber sandte Abgeordnete nach Sardes, um mit den Persern ein Vündniß zu schließen, weil man den Krieg mit Sparta als unvermeidlich betrachtete. Auch war es wirklich Plan

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 78

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
78 Alte Geschichte« Ephorat entweder errichtete, oder doch die Macht des- selben erweiterte. Ungefähr vierzig Jahre später begann der zweite messenische Krieg (682- 608 v. Chr.). Besonders die Jugend Messeniens sehnte sich nach der vormaligen Freiheit ihrer Vater, und wünschte das harte Joch der Spartaner abzuwerfen. Vor allen aber glühte der messenische Jüng- ling Aristo men es vor Begierde, sein Vaterland zu be- freien. Er begann den Krieg mit Glück. Aber auch den Spartanern ward, als sie im Gedränge der Noch das Orakel zu Delphi um einen ausgezeichneten Führer baren, von den Athenern der Dichter Lyrtäus gesandt, dessen Gesänge die Eintracht unter ihnen herstellten, und ihren öfters sinkenden Muth mit wunderbarer Kraft wieder ho- den. Bei Stenpklerus kam es zwischen beiden Parteien und ihren Verbündeten zum hitzigen Treffen. Aristome- ues siegte. Er ward immer kühner und unternehmender. Allein nach vielem Glücke und mannigfaltigen Proben des Heldenmutheö mußte er sich, durch die Verrätherei der Ar- cadier genöthigt, in die Festung auf dem Berge Ira werfen. Doch auch von hier aus ängstigte er die Sparta- ner. Er gerieth in spartanische Gefangenschaft, aber wunderbar gerettet, wurde er von Ira aus aufs neue furchtbar. Ja, aus einer zweiten Gefangenschaft kehrte der Held ebenfalls wohlbehalten zu den Seinigen zurück. Endlich im eilften Jahre (668 v. Chr.) ward Ira durch Überfall genommen; Verrätherei hatte den Spartanern den Weg dazu gebahnt, und Erschöpfung die längere Ausdauer des Kampfes den Messeniern unmöglich ge- macht. Viele Messcnier wunderten aus. Die Übrigen, welche auf Ira oder dem Laude zurückgeblieben waren, wurden von den Spartanern in den Stand der Heloten versetzt. Auch vertheilten die Sieger den größten Theil des meffenischen Landeigenthnms durch das Loos unter sich. Von nun an bildete sich Sparta mehr und mehr zu einem Kriegerstaate, welcher für ganz Griechenland furcht- bar zu werden drohte. Der Ruhm ihrer Tapferkeit, welche besonders die Argiver, denen sie um 550 v. Chr. Thyrea Wegnahmen, zu erfahren hatten, erscholl nicht nur bei den Griechen in Kleinasien, sondern auch

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 545

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Dritter Zeitraum. Von 1096 bis 1517. 545 Michael Paläologus griff alsbald mehrere Besitzungen der Lateiner mit Glück an; im Jahre 1261 stürmte sein Feld- herr Strategopulus Constantinopel; Balduin Ii. muß- te flüchten; die Herrschaft der Griechen ward wieder her- gestellt. 3. Di e Kaise r von Nieäa: Theodor Lascaris (1204- 1222), Johannes Hi. Dueas Vataces ( 1222 - 1255 ), Theodor Lascaris Ii. (1255 - 1259), Johannes Iv. Lascaris (1259), Mi- chael Paläologus. Constantinopels Verlust hatte den Griechen wieder Muth und Stärke gegeben. Selbst Helden traten jetzt aus dem Kreise derselben hervor. So der Schwieger- sohn Kaisers Alexius 111., Theodor Lascaris (1204 — 1222), der am Anfänge bloß über drei Städte und zwei tausend Soldaten geboten hatte, aber im Laufe einer acht- zehnjährigen siegreichen Regierung daö kleine Fürstenthum Nicaa zur Größe eines Kaiserthums ausdehnte. Sein Ei- dam und Nachfolger Johannes Ducas Vataces (1222-1255) erweiterte die Gränzen des neuen Staates noch mehr, und bedrängte selbst Constantinopel auf allen Seiten. Zugleich sorgte Vataces für den innern Wohlstand seines Reichs, besonders durch Beförderung des Ackerbaues. Auch war die Erziehung der Jugend und die Wiederbele- bung der Wissenschaften ein Gegenstand seiner ernsten Für- sorge. Theodor Lascaris 11.(1255- 1259), obwohl er seinem Vater Vataces an Tugenden weit nachstand, führte während seiner kurzen Negierung sein Heer dreimal in das Herz der Bulgarei. Durch Michael Paläolo- gus, einen griechischen Großen von einem alten, berühm^- teo Hause, wurde zwar Johann es Iv. Lascaris (1259), der bei dem Tode seines Vaters Lascaris Ii. noch minder- jährig war, um Thron und Freiheit gebracht, aber auch die Herrschaft der Griechen in Europa wiederhergestellt.

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 209

1864 - Essen : Bädeker
209 Blast: die Hörner, bringt das Roß, Das mich oft zur Schlacht getragen !" Zaudernd steh'n die Diener all', Doch er ruft: „Folgt ohne Zagen!" And das Schlachtroß wird gebracht. — „Nicht zuinkampf, zum cw'gen Frieden," Spricht er, „trage, treuer Freund, Jetzt den Herrn, den lebensmüden!" Weinend steht der Diener -Schaar, Als der Greis auf hohem Rosse, Rechts und links ein Kapellan, Zieht, halb Leich', aus seinem Schlosse. Trauernd neigt,des Schlosses Lind' Vor ihm ihre Äste nieder, Bögel, die in ihrer Hut, Singen wehmuthsvolle Lieder. Mancher eilt des Wegs daher, Der gehört die bange Sage, Sieht des Helden sterbend Bild Und bricht aus in laute Klage. Aber nur von Himmelslust Spricht der Greis mit jenen zweien; Lächelnd blickt sein Angesicht, Als ritt er zur Lust im Maien. Von dem hohen Dom zu Speyer Hört man dumpf die Glocken schallen. Ritter, Bürger, zarte Frau'n Weinend ihm entgegen wallen. In den hohen Kaisersaal Ist er rasch noch eingetreten; Sitzend dort auf gold'ncm Stuhl, Hört man für das Volk ihn beten. „Reichet mir den heil'gen Leib!" Spricht er dann mit bleichem Mundes -ddrauf verjüngt sich sein Gesicht Um die mittcrnächt'ge Stunde. Da auf einmal wird der Saal Hell von überird'schem Lichte, Und entschlummert sitzt der Held, Himmelsruh' im Angesichte. Glocken dürfen's nicht verkünden, Boten nicht zur Leiche bieten; Alle Herzen längs des Rheins Fühlen, daß der Held verschieden. Nach dem Dome strömt das Volk, Schwarz, unzähligen Gewimmels; Der empfing des Helden Leib, Seinen Geist der Dom des Himmels. (Justin»« Kerner.) Nit Rudolph von Habsburg begann die Reihe der Kaiser aus ver- schiedenen Häusern. Der erste nach ihm war Adolph Voo Nassau (von 1291 — 1298); dann folgte Rudolphs Sohn, Albrecht von Österreich (1298 —1303), ein stolzer Regent, unter dessen Regierung die Schweiz sich von Deutschland losriss. 29. Der Schweizerbund. — Wilhelm Tell. (1307.) Im Jahre 1293 kam Albrecht, Sohn Rudolphs von Habsburg, zur Regierung, die aber kein Segen für Deutschland wurde. Sein ungerechtes und hartes Verfahren gegen die freien deutschen Landleute in den Schweizeralpen veranlaßte diese, sich zum Schutz ihrer Freiheiten zu verbinden. So entstand die schweizerische Eidgenossenschaft, und der Abfall der Schweiz vom deutschen Reiche begann. In jener schlimmen Zeit traten zusammen die Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden und beschworen, „in Erwägung böser und gefährlicher Zeiten, einen ewigen Bund, sich und die Ihrigen mit Hab und Gut gegen Alle und Jede, wer sie auch seien, zu vertheidigen und einander mit Rath und Hülfe beizusteheu". Der Kaiser aber schickte ihnen zu Reichsvögten harte und böse Leute aus seinem eigenen Lande, die sie drückten und quälten, den Hermann Geßler von Vrunnegg und den Ritter Beringer von Landenberg. Die thaten, was nie zuvor die Reichsvögte, und wollten im Lande selbst wohnen. Landenberg zog auf das Schloß des Königs, bei Sarnen iw Haellers' 8d<6. f. weifst. Oberkl Baycrns. 14

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 217

1872 - Essen : Bädeker
217 Blast die Hörner, bringt das Roß, Das mich oft zur Schlacht getragen I" Zaudernd steh'n die Diener all', Doch er ruft: „Folgt ohne Zagen!" Und das Schlachtroß wird gebracht. — „Nicht zum Kampf, zum ew'gen Frieden," Spricht er, „trage, treuer Freund, Jetzt den Herrn, den lebensmüden!" Weinend steht der Diener Schaar, Als der Greis auf hohem Rosse, Rechts und links ein Kapellan, Zieht, halb Leich', aus seinem Schlosse. Trauernd neigt,des Schlosses Lind' Bor ihm ihre Äste nieder, Vogel, die in ihrer Hut, Singen wehmuthsvolle Lieder. Mancher eilt des Wegs daher, Der gehört die bange Sage, Sieht des Helden sterbend Bild Und bricht aus in laute Klage. Aber nur von Himmelslust ' Spricht der Greis mit jenen zweien; Lächelnd blickt sein Angesicht, Als ritt er zur Lust im Maien. Bon dem hohen Dom zu Speyer Hört man dumpf die Glocken schallen. Ritter, Bürger, zarte Frau'n Weinend ihm entgegen wallen. In den hohen Kaisersaal Ist er rasch noch eingetreten; Sitzend dort aus gold'nem Stuhl Hört man für das Volk ihn beten. „Reichet mir den heil'gen Leib!" Spricht er dann mit bleichem Munde; Drauf verjüngt sich sein Gesicht Um die mitternächt'ge Stunde. Da auf einmal wird der Saal Hell von überird'schem Lichte, Und entschlummert sitzt der Held, Himmelsruh' im Angesichte. Glocken dürfen's nicht verkünden, Boten nicht zur Leiche bieten; Alle Herzen längs des Rheins Fühlen, daß der Held verschieden. Nach dem Dome strömt das Volk, Schwarz, unzähligen Gewimmels;» Der. empfing des Helden Leib, Seinen Geist der Dom des Himmels. (Justinus Kerner.) Mt Rudolph von Habsburg begann die Reibe der Kaiser ans ver- schiedenen Häusern. Der erste nach ihm war Adolph Voi) Nassau (von 1291 — 1298); daifn folgte Rudolphs Sohn, Albrecht von Österreich (1298 —1308), ein stolzer Regent, Unter dessen Regierung die Schvreiz sich von Deutschland losriss. 29. Der Schweizerbund. — Wilhelm Tell. (1307.) Im Jahre 1293 kam Albrecht, Sohn Rudolphs von Habsburg, zur Regierung, die aber kein Segen für Deutschland wurde. Sein ungerechtes und hartes Verfahren gegen die freien deutschen Landleute in den Schweizeralpen veranlaßte diese, sich zum Schutz ihrer Freiheiten zu verbinden. So entstand die schweizerische Eidgenossenschaft, und der Abfall der Schweiz vom deutschen Reichs begann. In jener schlimmen Zeit traten zusammen die Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden und beschworen, „in Erwägung böser und gefährlicher Zeiten^ einen ewigen Bund, sich und die Ihrigen mit Hab und Gut gegen Alle und Jede, wer sie auch seien, zu vertheidigen und einander mit Rath und Hülfe beizustehen". Der Kaiser aber schickte ihnen zu Reichsvögten harte und böse Leute aus seinem eigenen Lande, die sie drückten und quälten, den Hermann Geßler von Brunnegg und den Ritter Beringer von Landenberg. Die thaten, was nie zuvor die Reichsvögte, und wollten im Lande selbst wohnen. Landenberg zog auf das Schloß des Königs, bei Sarnen in

10. Theil 3 - S. 73

1880 - Stuttgart : Heitz
Huldreich Zwingli. 73 seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen. Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei. . Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch
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