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1. Griechische Geschichte - S. 87

1882 - Nördlingen : Beck
Polykrates auf Samos. 87 flüssige Bevölkerung dorthin zu schicken und von dort aus ihren Handel nach dem schwarzen Meere zu betreiben, besetzten auch dw kleine ^zusel Amorgus und mehrere Striche an der Külte vou Kleinasien, welche ihnen gegenüber lag. Die niederen Volksklassen aber wurden nnzusrieden mit den die Insel beherrschenden adeligen Familien; und als einst das samische Heer von einem siegreichen Kriegszuge heimkehrte, siel ev über die Machthaber her und tötete sie. Nicht lange danach — es war mit die Zeit, da Cyrns Persieu vou der Herrschaft der Meder befreite — erhob sich unter dem Volke ein unternehmender Mann, Polykrates, der mit seinen Brüdern Pantagnotns und Syloson einen Anhang unter den Bürgern gewann und bei einem öffentlichen Feste, als sich das ganze übrige Volk, wehrlos und unbesorgt, der Fröhlichkeit überlassen hatte, mit deu Waffeu iu der Hand herbeistürmte, die erschrockene Menge auseinander jagte, die Vorsteher der Insel tötete und mit Hülfe einer Anzahl von Kriegern ans der nahen Insel Naxos sich der Oberherrschaft über seine Mitbürger bemächtigte. Da er aber die Gewalt allein besitzen wollte, brachte er den einen seiner Brüder, Pantagnotns, nms Leben, den andern, Syloson, vertrieb er. Mit Hülfe fremder Söldner befestigte er seine Gewalt ; und indem er das gegen die Vornehmen feindselig gesinnte gemeine Volk für sich gewann, brachte er eine bedeutende Kriegsmacht zusammen, mit der er teils aus zahlreichen Kriegsschiffen Seeräuberei trieb, teils Inseln und Städte des Festlandes von Kleinasien unterwarf. Wo es etwas zu nehmen gab, streckte er die Hände danach aus, ohne zwischen Freunden und Feinden einen Unterschied zu machen. Denn, sagte er, wenn er dem Freunde etwas abnehme und es ihm wieder zurückstelle, so werde er sich demselben angenehmer dadurch machen, als wenn er es ihm niemals genommen hätte. Und so gebrauchte er seine Überlegenheit in den Waffen ohne Maß und Ziel und lauge Zeit gelang ihm alles auf wunderbare Art. Durch deu Seehandel der Saurier wurde er mit dem ägyptischen Könige Amasis bekannt und, ohne jemals persönlich zusammenzukommen, schloßen die beiden miteinander deu Bund der Gastfreundschaft, den sie mit wechselseitigen Geschenken besiegelten. Als nun Amasis vernahm, daß sein Gastfreund immer reicher und mächtiger werde und daß derselbe nichts unternehme, was nicht mit dem glücklichsten Erfolge gekrönt sei, schrieb er ihm einen Brief, der also lautete: So spricht Amasis zu Polykrates: es ist erfreulich zu vernehmen, daß es einem geliebten Gastfreunde wohl ergehe. Aber mir will dein so gar großes Glück nicht gefallen, da ich

2. Griechische Geschichte - S. 404

1882 - Nördlingen : Beck
404 Tas Hochzeitsfest in Ägä. Auswaude und vielen Lustbarkeiten gefeiert werden. Philipp wünschte, daß das Hochzeitsfest eine Versammlung aller bedeutenden und hervorragenden Männer von Griechenland werden möchte, und lnd deshalb nicht nur seine Freunde aus allen Gegenden zu demselben ein, sondern hieß sie auch uoch möglichst viele Bekannte mitbringen. Es kam auch eine große Anzahl angesehener Griechen zu dem Feste und unter denselben Gesandte der meisten bedeutenden Städte: der athenische Gesandte überbrachte dem Könige im Namen seiner Stadt einen goldenen Kranz zugleich mit einem öffentlich bekannt gemachten Volksbeschlusse, daß jeder, der dem König Philipp nach dem Leben trachte und nach Athen fliehe, ausgeliefert werden solle. Philipp sorgte nicht nur für eine glänzende Bewirtung aller Gäste, sondern traf auch Anstalten, daß, wie bei den pythischen Spielen in Delphi geschah, zur Unterhaltung Dichter, Schauspieler, Sänger und andere Tonkünstler sich wetteifernd hören lassen sollten. Das Theater, in dem dies geschehen sollte, füllte sich schon während der Nacht mit Schan-lustigen; mit Tagesanbruch setzte sich der feierliche Zug des Hofes und der Geladenen dahin in Bewegung, bei welchem unter andern Zeichen königlicher Pracht die kostbaren und herrlich gearbeiteten Bildsäulen der zwölf Hauptgötter einhergetragen wurden. Und den Götterbildern an Größe gleich trug man mit diesen das Bild des macedonischen Königs: nach so großen Thaten, da ihm alles, was er bisher gewollt hatte, gelungen war, und er nun, noch im kraftvollen Alter, sich rüstete, einen noch größeren Schauplatz zu betreten und noch herrlicheren Ruhm zu gewinnen, meinte er wohl als der dreizehnte Gott neben den andern stehen zu können. Und die Leute umher huldigten ihm auch als solchem; denn matt bedachte sich um so weniger einem bewunderten Menschen diese Ehre zu geben, je mehr der Unglaube nur Schattenbilder ans den Göttern gemacht hatte. So schritt denn Philipp im stolzen Gefühle seines Glückes, gekleidet in ein weißes Gewand, in dem Festaufznge einher; und um zu zeigen, wie er lauter Freunde um sich zu sehen glaube und durch das allgemeine Wohlwollen sich gesichert wisse, befahl er den Trabanten, die ihn sonst überall begleiteten, ihm nur in einiger Entfernung zu folgen: worüber die ganze Menge des Volks ihn lobte und glücklich pries. So ließ er auch am Eingang des Theaters die Freunde, welche um ihn waren, vor sich hineintreten. In diesem Augenblicke, da Philipp ganz allein ging, fiel ein von ihm selbst geschätzter und in feine unmittelbare Umgebung gezogener junger Mann. Pausanias, mit einem verborgen gehaltenen Schwerte über ihn her und erstach ihn mit einem einzigen Stoße. Der Mörder,

3. Griechische Geschichte - S. 504

1882 - Nördlingen : Beck
504 Demetrius erobert den Thron von Macedonien. lobte und dagegen den vertriebenen jungen König von Epirus, Pyrrhus. den Schwager des Demetrius, als Geisel empfing. Indessen starb Kas-sander, der König von Macedonien; und Demetrius, welcher immer noch den Gedanken festhielt sich in Griechenland ein Reich zu gründen, erschien mit Macht vor Athen, welches eben unter der Herrschaft des Tyrannen Lachares seilszte, nahm den Piräeus ein, sperrte die Zufuhr und peinigte die Stadt durch die fürchterlichste Hungersnot. Damals, im I. 294 v. Chr., war es, daß Lachares von der Bildsäule der Stadtgöttin, dem wundervollen Kunstwerke des Phidias, den beweglichen Goldschmnck und ebenso von dem Tempel der Göttin die goldenen Schilde wegnahm. Der König von Ägypten machte einen vergeblichen Versuch den Athenern mit einem Geschwader zu Hilfe zu kommen: die Stadt fiel in die Hand des Demetrius und wurde, wie früher, gut von ihm behandelt. Dagegen setzte Ptolemäns den Absichten des Demetrius ans Macedonien einen wirksamen Widerstand dadurch entgegen, daß er den thatkräftigen Pyrrhus mit Geld und Truppen wohl versehen aussandte, um fein Erbrach Epirus wieder zu erobern. Denn in Macedonien waren die Erben Kaffanders, seine beiden Söhne Antipater und Alexander, außer stände im Innern und nach außen sich ohue fremden Beistand zu halten. Der erstere hatte die Hilfe feines Schwähers, des Königs Lysimachus, der letztere die des Demetrins nachgesucht; von feinem Bruder, der schon feine und Alexanders Mutter Thessalonike ermordet hatte, mit dem Tode bedroht war Alexander zu Pyrrhns nach Epirus entflohen, während Demetrius noch in Griechenland verweilte. Pyrrhus führte ihn mit Heeresmacht nach Macedonien zurück, von dem er sich schon jetzt einen Teil abtreten ließ, und Antipater floh nach Thracien, während Lysimachus, in einen Krieg mit den Geten verwickelt, ihm jetzt keinen Beistand leisten konnte. Im I. 294 zog Demetrius gegen Macedonien, dem Namen nach, um die von Alexander- erbetene Hilfe zu leisten, in Wirklichkeit aber, um das Reich für sich in Besitz zu nehmen, was auch die Absicht des Pyrrhus war. Alexander ging ihm bis an die Grenze Macedoniens entgegen, dankte ihm unter großen Ehrenbezeigungen für feine Bereitwilligkeit, begleitete ihn eine Strecke rückwärts bis Larissa und wurde hier nach dem gemeinschaftlichen Mahle ans feinen Befehl ermordet. Demetrius behauptete mit dieser That nur dem Schicksal zuvorgekommen zu fein, das ihm von Alexander gedroht habe. Er verhandelte mit den macedonifchen Truppen, in deren Begleitung Alexander ihm entgegengegangen war, und diese riefen ihn als König von Macedonien ans. Demetrius herrschte von da an sieben Jahre im

4. Griechische Geschichte - S. 26

1882 - Nördlingen : Beck
26 Der erste iriessenische Krieg. (743—724 v..Ch.) besaß, feine Herde gegen einen Anteil an dem Ertrag einem Lacedämonier znr Hut übergeben, dieser aber gewinnsüchtig das Eigentum des Polychares an fremde Handelsleute verkauft, die an der lakonischen Küste angelegt hatten. Seeränber, berichtete er selbst dem Polychares, hätten ihn überwältigt und die Tiere samt den Hirten fortgeführt. Aber einer der Hirten, der den Kaufleuten davongelaufeu war und zu seinem Herrn sich flüchtend gerade bei diesem mit dem Lacedämonier zusammentraf, strafte ihn Lügen; nunmehr gestand er seine Schuld, bat um Verzeihung und erklärte sich bereit den Erlös für die Rinder dem Sohne des Polychares einzuhändigen, wenn ihn dieser nach Lakonika begleite. Aber mit demselben dorthin gekommen brachte er den jungen Meuschen ums Leben. Umsonst klagte der Vater bei den Behörden in Lacedämon — immer wieder abgewiesen begann er endlich an jedem einzelnen Lacedämonier Rache zu üben, dessen er habhaft wurde. Nun verlangten die Lacedämonier die Auslieferung des Polychares und der eine der beiden meffenischen Könige war auch geneigt sie zu bewilligen; aber bei den Händeln, die darüber zwischen den Messenien: selber ausbrachen, wurde er mit seinen namhaftesten Anhängern erschlagen. Auf die Erklärung des anderen Königs, daß man den Streit der Entscheidung von Richtern anheimstellen wolle, gaben die Lacedämonier keine Antwort, sondern begannen ohne weiteres den Krieg, nachdem sie geschworen hatten, es solle weder die Länge des Krieges noch auch die schwerste Niederlage sie von demselben abbringen, ehe das messenische Land erobert ihr Eigentum geworden wäre. Sie überrumpelten die kleine, ans einem beträchtlichen quellenreichen Hügel gelegene Grenzstadt Amphia, um dieselbe als Stützpunkt für weitere Einfälle in Messenien zu benützen. Die Einwohner keines Feindes gewärtig hatten die Thore nicht verschlossen und keine Wachen ausgestellt — so wurden sie teils noch in ihren Betten teils an den Altären der Götter, an welche sie sich geflüchtet hatten, bis auf wenige niedergemetzelt. Die Messenier setzten sich auf die Kunde von diesen Greueln ebenfalls in Kriegszustand und eine ganze Reihe von Jahren suchten die beiden Völker gegenseitig sich zu schaden, indem sie einander die Felder verwüsteten und die Herden forttrieben. Im fünften Jahre des Krieges aber, als es zu einer förmlichen Schlacht gekommen war, in welcher die Messenier, ohne daß sie besiegt worden wären, große Verluste erlitten, beschlossen sie sich in die Feste auf dem Berg Jthonte zurückzuziehen, deren natürliche Festigkeit sie noch durch besondere Verschanzungen verstärkten. Auch schickten sie einen angesehenen Bürger nach Delphi, um den Gott um Rat zu Ovvi(

5. Griechische Geschichte - S. 276

1882 - Nördlingen : Beck
276 Vorbereitungen der Schlacht bei Leuktra. beim Flecken Leuktra zu kommen. Denn hier hatte sich Kleombrotus gelagert, um den ihm anbefohlenen Kampf zu bestehen; er selbst trug kein Verlangen darnach und man beschuldigte ihn sogar einer Hinneigung zu Theben; aber seine Freunde drangen desto mehr in ihn, eine Schlacht anzunehmen. Bei dem Anblick des gewaltigen Heeres, das die ganze Ebene bedeckte, wollte den thebanischen Kriegern der Mut wieder entsinken liitb man gedachte mit vermehrter Furcht der Übeln Vorzeichen, die beim Ausmarsche bemerkt worden waren. Da suchte Epaminondas ein Beruhigungsmittel in demselben Aberglauben, welcher die Gemüter der ©einigen so zaghaft machte. Etliche Männer, die Theben später als das übrige Heer-verlassen hatten, mußten die Nachricht mitbringen, es seien dort im Tenv pel des Herakles plötzlich die Waffen verschwunden, die an den Wänden desselben hingen; und in Theben deute man dies so, als hätten die Geister der alten Helden des Landes sie weggenommen und seien dem Heere nachgezogen, um zusammen mit diesem gegen die Feinde zu käm pfen. Eine zweite Nachricht verkündigte, es habe sich ein anderer in Böotien verehrter Halbgott vernehmen lassen, daß man nach dem Siege bei Leuktra ein Fest für Zeus veranstalten solle. Besonders aber wirkte eine alte Weissagung, vou der man im Lager sprach und die auch unter den Feinden bekannt sein sollte, daß nämlich diesen letzteren Rache drohe wegen einer früheren Versündigung, die von der Weissagnng als die lenktrische Blutschuld bezeichnet wurde. Da es auch im Peloponnes zwei Orte gab, die Leuktron hießen, so mochten die Spartaner bei aller Ehrfurcht vor Göttersprüchen zweifeln, ob dieses böotische Lenktra ihnen gefährlich werden könne. Aber im thebanischen Lager wurde eine alte Volkssage wieder erzählt, daß eben in der Gegend, wo man jetzt einander gegenüberstand, die beiden Töchter eines Landesemwohners Skedasns von drei durchziehenden lacedämonischen Gesandten ans eine ruchlose Art mißhandelt worden seien, daß diese Jungfrauen in der Verzweiflung über die erlittene Schmach sich erhängt hätten, der Vater darauf, um durch Bestrafung der Schuldigen Genugthuung zu erhalten, eine Reise nach Sparta gemacht und, als er dort kein Recht gefunden, nach der Heimkehr sich auch ums Leben gebracht habe. Das Grabmal der Jnngfraueu stand bei dem thebanischen Lager und, als Pelopidas zum ersten Male im Lager schlief, glaubte er im Traume beide Jungfrauen zu sehen, wie sie an ihrem Grabmale standen und Wehklagen und Flüche gegen die Spartaner ausstießen, während ihr Vater Skedasus ihn selbst anredete und diesen seinen Töchtern eine blonde Jungfrau zu opfern befahl, wenn man den Sieg

6. Griechische Geschichte - S. 399

1882 - Nördlingen : Beck
Demosthenes tu ^heöett. 399 bere bis jetzt eine Verbinbnng des Staates mit bemselben. Deshalb rate er alle Mißhelligkeiten mit den Thebanern zu vergessen und Gesanbte an bieselben zu schicken mit unbeschränkter Vollmacht, einen Vertrag zu gemeinschaftlicher Abwehr des Feinbes abzuschließen; zugleich rate er auch zweihundert Kriegsschiffe an die Küste von Lokris zu beordern und die ganze Kriegsmannschaft, Reiterei und Fußvolk, nach Eleusis ausziehen zu lassen, bamit die Hilfe sogleich bei der Haub sei, wenn Theben bieselbe begehre und die Verbinbnng annehme. Niemand wibersprach dem Vorschlage; die gan^e Versammlung rief ihm Beifall zu und nahm alles an, wie der Rebner es beantragt hatte. Mau orbnete eine ©efanbtfchaft nach Theben ab, an bereu Spitze Demosthenes stand. Dort waren auch schon Abgeorbnete Philipps, der Theffalier und feiner übrigen Bunbesgenossen, die mit allen Mitteln der Überrebung in die Thebctner brangen mit beit Maceboniern gemeinschaftlich gegen Athen zu ziehen ober ihnen wenigstens freien Durchzug zu gewähren. Sie erinnerten an alles Schlimme, was Athen bisher den Thebanern angethan habe, und erhoben bagegen den König mit den größten Lobfprüchen. Schlöffen sie sich an Philipp an, — stellten sie ihnen vor —, so werbe ihnen das Vieh, die Sklaven, der ganze Reichtum des attischen Laubes als Beute zufallen; bei einem entgegengesetzten Entschlüsse aber werbe der Krieg mit all seinen Schrecken über Böotien kommen. Doch ungeachtet Philipps gewanbtester Unter-hänbler, Python, alle Grüube erschöpfte und von denjenigen Thebanern unterstützt würde, welche bisher schon für Macebonien gewonnen waren, konnten bieselben boch nicht gegen die Macht der Wahrheit aufkommen, mit der Demosthenes den Thebanern vorstellte, was ihre Ehre und ihr eigenes Wohl fordere. Sie nahmen die Bunb e sgenoffeuschaft Athens gegen Philipp an und beriefen die schon nach Eleusis ausgezogenen athenischen Truppen; diese rückten unverzüglich in Theben ein und würden mit solcher Herzlichkeit empfangen, als hätte zwischen den beiben Staaten nie etwas anderes als das brüderlichste Einvernehmen bestanden. Demosthenes leitete alles: die Landesobersten von Böotien, wie die Befehlshaber der Truppen stellten sich unter feine Befehle; die Volksversammlungen beschlossen, was er anriet; die Liebe, die Achtung, das Vertrauen, das er in einer Stadt genoß, über welche er vormals auf der Rednerbühne zu Athen viel Schlimmes gesagt hatte, erhob ihn — so wenige Tage vor der größten Demütigung! — auf den Gipfel der politischen Macht. Auch schien das Glück der Waffen anfangs fein Werk zu begünstigen: die ersten Gefechte mit den Macedoniern fielen so ans, daß man in Athen festliche

7. Griechische Geschichte - S. 401

1882 - Nördlingen : Beck
Bestrafung Thebens durch Philipp. 401 liche Ausgleichung mit Philipp vereitelt, der nur an Theben habe Rache nehmen wollen, als er Elatea besetzte, und gegen Athen nichts im Schilde geführt habe: Demosthenes sei der wahre Feind seiner Vaterstadt und Thebens gewesen. Gleich im ersten Schrecken über die Niederlage bei Chäronea, als ganz Athen voll Jammers und Bestürzung war, gedachten die Redner von der Gegenpartei den Demosthenes ihrer Rachsucht zu opfern. Das Volk aber blieb jetzt gerade fest in seinem Vertrauen zu Demosthenes und übertrug ihm sogar später die feierliche Lobrede auf die in der Schlacht Gefallenen. Dagegen verurteilte es den einen der drei Feldherrn, Lysikles, uach einer Anklage des Redners Lykurgus wegen seines Benehmens in der Schlacht zum Tode. Andererseits überließ sich auch der macedonische König nur unmittelbar nach dem Siege einer übermäßigen und höhnischen Freude. Er that sich gütlich beim Weine in Gesellschaft seiner Freunde und schritt an ihrer Spitze frohlockend einher zwischen den Gefangenen und Toten, indem er aus der den Namen des Antragstellers enthaltenden Überschrift des athenischen Volksbeschlusses, welcher deu Krieg gegen ihn entschieden hatte, einen Vers machte und denselben tanzend sang. Von dem gefangenen Redner Demades mit den Worten: „D König, das Schicksal hat dir die Rolle des Agamemnon zugeteilt und du spielst die des Thersites" daran erinnert, daß eine solche Freudenbezeigung seiner nicht würdig sei, faßte er sich und erwies sich sogar dankbar für die freimütige Zurechtweisung, indem er den Redner sogleich in Freiheit setzte und ihm eine ehrenvolle Stelle in seiner Nähe anwies. In Theben verfuhr er streng gegen die ihm feindliche Partei: er ließ die Vorsteher teils hinrichten, teils verbannen und ihr Vermögen einziehen, dagegen eine große Anzahl Verbannter in die Stadt zurückberufen und legte die Gewalt über die Stadt in die Hände von dreihundert Männern, die von den Andersgesinnten früher verjagt worden waren; auch ließ er in der Kadmea eine Besatzung zurück. Gegen Athen bezeigte er sich der äußeren Form nach viel milder und versöhnlicher. Nicht nur daß er alle Gefangenen ohne Lösegeld zurückschickte und die Leichen der Gefallenen ebenfalls herausgab, sondern er ließ seinen Sohn Alexander mit dem Feldherrn Antipater dahin abgehen, um Friede und Buudesgeuossenschast anzubieten — freilich unter Bedingungen, welche die Athener nicht annehmen konnten, ohne damit ihr Unvermögen zum Widerstände anzuerkennen. Sie mußten die Inseln abtreten, die sie noch besaßen, und ihre Flotte zu seiner Verfügung stellen, Bedingungen, durch welche der Stadt für die Zukuuft alle Bedeutung genommen wurde. Phocion, der jetzt die Leitung der Angelegen- Roth, Griechische Geschichte. 3. Auflage. 26

8. Griechische Geschichte - S. 403

1882 - Nördlingen : Beck
Zerwürfnisse in der Familie Philipps. 403 um der Selbständigkeit der griechischen Staaten ein Ende zu machen, hatte er sich eine neue Gemahlin, S-Ienpntro, die Nichte eines seiner vornehmsten Heerführer, des Attalus. auserkoren und die Hochzeit wurde uach der Weise des Landes mit einem großen Gelage gefeiert. Da forderte Attalus vom Weine erhitzt die andern Gäste ans zu den Göttern zu beten, daß aus der neuen Verbindung des Königs ein rechtmäßiger Thronerbe erwachsen möge. Alexander, hierüber zornentbrannt, warf seinen Pokal gegen Attalus und rief: und ich, du Bnbe! — soll denn ich ein Bastard sein? Attalus erwiderte den Wurf mit seinem Becher; und Philipp er- hob sich mit gezogenem Schwerte gegen seinen Sohn, fiel aber nieder, da seine Wut und die Trunkenheit ihn straucheln ließ. Da seht! rief Alexander; das ist der Mann, der sich gerüstet hat von Europa nach Asien hinüber zu schreiten und jetzt aus dem Wege von einem Tisch zum andern über den Haufen fällt! Die Anwesenden konnten den tobenden König kaum abhalten seinen Sohn niederzustoßen. Dieser entfernte sich vom Hose, indem er seine Mutter nach Epirus brachte und dann einige Zeit in Jllyrien lebte. Ein Gastfreund Philipps, Demaratns von Korinth, der später zu ihm nach Pellet kam, veranlaßte ihn den ersten Schritt zur Aussöhnung mit Alexander zu thun. Auf die Frage des Königs, was die Griechen machten, ob sie in Frieden mit einander lebten, antwortete derselbe: es wolle dem Könige nicht recht anstehen, den Beschützer des Friedens in Griechenland vorzustellen, nachdem er im eigenen Hause nichts als Hader und Unlust angerichtet habe. Philipp erkannte die Wahrheit des Vorwurfs, wie er denn bei ruhiger Stimmung überhaupt das Wort eines geraden Mannes wohl vertrug und gegen die eigenen Fehler nicht blind war, und sandte den Gastfrennd selbst ab, um seinen Sohn zur Heimkehr zu bewegen. Indessen blieb das Mißtrauen zwischen Vater und Lohu, und Olympias wußte es durch die Briefe, Die sie an den letztem richtete, zu steigern. Außerdem reizte sie ihren Bruder, den König von Epirus, der ebenfalls Alexander hieß, sich zum Kriege wider Philipp zu rüsten. Als nun der maeedonische König in Griechenland alles vorbereitet hatte, was zum Kriegszuge nach Asien erforderlich schien, bedrohten ihn die von Olympias hervorgerufenen kriegerischen Bewegungen seines Schwagers Alexander mit der unwillkommensten Hemmung in einem Unternehmen, das er so sehnlich auszuführen wünschte. Er bot daher demselben seine eigene der Ehe mit Olympias entsprossene Tochter, die, wie seine junge Gemahlin, Kleopatra hieß, zur Ehe an; und da der Antrag angenommen wurde, so sollte diese Verbindung zu Ägä in Macedonien mit großem

9. Griechische Geschichte - S. 407

1882 - Nördlingen : Beck
Thronstreitigkeiten in Macedonien. 407 der sonst gefüllte Schatz leer; statt dessen lag eine Schuldenlast von zweihundert Talenten auf dem Staate. Überdies erweckte die Ermordung Philipps fast überall rings um Macedonien ttene Hoffnungen, daß man der drückenden Übergewalt dieser neu emporgekommenen Macht sich jetzt wieder werde entledigen können. Eine allgemeine Bewegung, welche diesen Zweck verfolgte, ging durch die nördlich von Macedonien wohnenden Völkerschaften bis zur Donau; Thessalieu, Ätolien, Ambracia, Theben, Athen und der größte Teil des Peloponneses erhob sich wider Macedonien, nicht ohne Mitwirkung persischen Goldes. In Athen brachte man Dankopfer für die gute Nachricht von Philipps Ermordung, ohne auf die Einrede Phocions, daß dies eine unedle und unkluge Freude sei, zu achten, und beschloß den Pausauias mit einem goldenen Kranze zu ehren; ja Demosthenes fand sich, obwohl in Trauer um seine erst vor sieben Tagen verstorbene Tochter, bekräuzt und in einem prächtigen Kleide in der Versammlung ein. Auch rief er, wie vormals gegen Philipp, so jetzt gegen Alexander nicht allein seine Mitbürger, sondern auch die andern griechischen Staaten zum Kriege auf und suchte deu Attalus, der bei dem macedonischen Heere in Asien äußerst beliebt war, durch Zuschriften zu einem Bündnis mit Athen gegen Alexander zu vermögen. Athen und Theben rüsteten sich zum Kriege — letzteres mit Waffen, die Demosthenes geliefert hatte. So viele große Gefahren umringten den zwanzigjährigen Fürsten und es schien ihm noch schwerer werden zu wollen den Thron von Macedonien zu besteigen, als vordem seinem Vater Philippus. Aber wenn schon dieser dnrch eigene Kraft die Ungunst der Umstände überwunden hatte, so erschien sein Sohn in noch viel höherem Grade dazu ausgerüstet: Alexander war durch Mut, Thatkraft und Verstand ein geborener Herrscher und Philipp hatte vor den Zerwürfnissen, die ihn wegen der Mutter und der Stiefmutter mit seinem Sohn entzweiten, selbst seine Freude daran, wenn seine Krieger diesen einen König und ihn selbst einen Kriegsobersten nannten. Alexanders Erziehung war seiner Bestimmung entsprechend gewesen. Er hatte viele Lehrer in ritterlichen Fertigkeiten, über die ein alter strenger Kriegsmann, Leonidas, ein Verwandter der Olympias, die Aufsicht führte; und in allen diesen Dingen gewann er frühzeitig eine außerordentliche Fertigkeit: wie er denn noch als sehr junger Prinz ein ebenso kraftvolles und schönes, als unbändiges Pserd aus Thessalien, das seinem Vater um dreizehn Talente angeboten worden war, ganz allein unter allen Reitern zu lenken wußte. Dies wurde eines von den in der Geschichte berühmten Pferden, da es Alexander nachmals in den Schlach-

10. Griechische Geschichte - S. 380

1882 - Nördlingen : Beck
380 Ter heilige Krieg gegen Phoei-Z (356 346 v. Chr.). desgeuossenkriege sich entspann. Es hatte Theben bei dem Rate der Am-phiktpouen, einer Bundesversammlung von zwölf griechischen Staaten, welche im Frühling in Delphi und im £ erliste zu Anthela nahe bei Ther-mopylä zusammentrat und die gemeinschaftlichen, insbesondere auch die religiösen Angelegenheiten beriet, wegen der verräterischen Besetzung der Kadmea gegen Lacedämon Klage geführt und zugleich waren die Phocier vor demselben Rate verklagt worden, weil sie ein ansehnliches Stück sogenannten heiligen Bodens in der Nähe von Cirrha angebaut hatten. Dieses Land, welches im Angesichte des Apollotempels in Delphi lag, war Zn Solons Zeit wegen eines Frevels der Einwohner nach dem Beschlusse der Amphiktyonen verwüstet und der Flnch über dasselbe ausgesprochen worden, daß es für ewige Zeiten unbebaut liegen bleiben, sowie auch jede Stadt, jedes Volk, jeder einzelne, welcher es wieder anbaue, mit Bann und Flnch belegt sein solle. Die Phocier nun, welche zunächst an und nm Delphi wohnten, hatten sich dieses Land zu nutze gemacht und sollten jetzt für diesen Frevel nach dem Spruche der Amphiktyonen eine sehr große Geldstrafe in den Schatz des Apollotempels zahlen. Unvermögend diese Summe aufzubringen hörten sie gerne auf die Stimme ihres Mitbürgers Philomelus, eines der angesehensten Männer, welcher das Strafurteil für unbefugt und ungerecht erklärte und mit Berufung auf einen homerischen Vers behauptete, den Phociem gebühre nach einem uralten, in Vergessenheit gekommenen Rechte die Vorstandschaft über den Tempel und das Orakel in Delphi; wäre dieses Recht ihnen nicht entzogen worden, so würde ein so ungerechter Spruch nimmermehr gegen sie erfolgt sein: sie sollten darum dieses Recht wieder in Besitz nehmen und dann das Strafurteil umstoßen. Das Volk nahm den gegebenen Rat an und übertrug dem Philomelus selbst, wie dieser gewünscht hatte, die Ausführung desselben, indem es ihn zum unbeschränkten Anführer machte. Er versicherte sich zuerst der heimlichen Unterstützung Spartas, dessen König Archidamus, der Sohn des Agesilans, ihn mit Geld versorgte. Und da Philomelns selbst von seinem Vermögen bedeutende Summen aufwenden konnte, so brachte er bald ein Heer von Ph Orient und Söldnern zusammen, mit dem er sich behaupten zu können hoffte. Anfangs wollte er ganz Delphi dem Boden gleich machen, die wehrfähige Mannschaft erwürgen, Weiber und Kinder als Sklaven verkaufen; Archidamus aber verhinderte diesen Frevel, so daß nur ein Teil der Einwohner, der sich widersetzte, das Leben verlor. Als er sich der Stadt und des Tempels bemächtigt hatte, ließ er das in Säulen eingemeißelte Urteil des Amphiktyonenrates austilgen lind
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