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Bei dem Knaben die größte Begeisterung für den Kriegs- und Heldenruhm. Wenn Nachrichten von den Siegen seines Vaters eintrafen, sagte er oft mit Thränen in den Augen: „Ach, mein Vater wird noch die ganze Welt erobern und mir nichts zu thun übrig lassen!" Die homerischen Gesänge batte er so lieb gewonnen, daß er sie nachts unter sein Kopfkissen legte. Em Held wie Achilles zu werden, war sein höchster Wunsch. Deshalb suckte er sich auch schon als Knabe bei allen körperlichen Uebungen auszuzeicknen. Besonders zeigte er große Gewandtheit. Einst bändigte er ein schönes, aber sehr wildes Streitroß, welches jeden Reiter abwarf, mit großer Leichtigkeit. Alle Umstehenden erstaunten, sein Vater aber weinte vor Freude und sagte: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich, Macedonien ist zu klein für i>'td)!/y — Als ihn einst seine Freunde fragten: „Willst du denn nicht bei den öffentlichen Wettkämpfen der Griechen mit um den Preis laufen?" gab er die stolze Antwort: „O ja, wenn Könige mit mir um die Wette laufen."
2. In feinem zwanzigsten Jahre wurde Alexander König. Die unterjochten Völker wollten den jungen König nicht achten und standen gegen ihn auf. Die Athener nannten ihn einen Knaben, von dem nichts zu fürchten sei. Aber Alexander sprach: „Unter den Mauern Athens werde ich ihnen Schott zeigen, daß ich ein Mann bin." Es gelang ihm auch, die Empörungen rasch zu unterdrücken. Als dann auch die Thebauer sich wider ihn erhoben, zerstörte Alexander ihre Stadt und verschonte nur das Haus des Dichters Pindar. Geschreckt durch solche Strenge, gelobten die Griechen Gehorsam und ernannten Alexander aus einer allgemeinen Versammlung zu Korinth zum Oberfeldherrn gegen die Perser.
3. In Korinth traf Alexander auch den Diogenes, welcher den Grundsatz des Sokrates, möglichst wenig Bedürfnisse zu haben, in lächerlicher Weise übertrieb. Er trug einen zerrissenen Mantel, einen alten Ranzen und wohnte in einer Tonne. Sogar sein Trinkgeschirr warf er entzwei, als er einen Knaben aus der hohlen Hand Wasser trinken sah. Alexander unterredete sich lange mit ihm und sand seine Antworten sehr treffend. Zuletzt fragte er ihn: „Kann ich dir eine Gunst erweisen?" „O ja," versetzte Diogenes, „geh mir ein wenig aus der Sonne!" Des Königs Begleiter lachten über Diogenes. Alexander aber sagte: „Wenn ich nicht Alexander wäre, möchte ich wohl Diogenes sein!",
4. In seinem 23. Jahre unternahm Alexander den Feldzug zur Eroberung des Perserreichs, das damals von Darrus Kodomauuus heherrscht wurde. Mit 35000 Mann gieng Alexander über den Hellespont, besuchte auf dem Schlachtfelde von Troja die Grabmale der alten Helden, besonders das des Achilles; dann zog er mit seinem Heere an den kleinen Fluß Granrkus, hinter welchem die persischen Statthalter ein großes Heer ausgestellt hatten. Alexanders Feldherr Parmenio riech, den Abzug der Feinde abzuwarten. Aber Alexander sagte: „Der Hellespont würde sich ja schämen müssen, wenn wir uns vor diesem Flüßchen fürchteten!" Er sprang hinein, watete durch mit seinem Heere und besiegte die Perser (334).
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Extrahierte Personennamen: Achilles Alexander_König Alexander Alexander Alexander Schott Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Darrus_Kodomauuus Alexander Alexander Alexanders_Feldherr_Parmenio Alexanders Alexander Alexander
29
14. Pelopidas und Epaminondas (371).
1. Die Spartaner, durch Glück übermüthig geworden, besetzten mitten im Frieden das freie Theben und verfuhren dort sehr grausam. Viele angesehene Thebaner wurden entweder, hingerichtet oder mußten fliehen. Die meisten flohen nach Athen, wo sie Schutz und Sicherheit fanden. Unter den Verbannten befand sich auch Peloptdas, welchen das Unglück seiner Vaterstadt tief schmerzte. Er nahm sich vor, der Retter seines Vaterlandes zu werden. Daher verschwor er sich mit anderen Vertriebenen und Vaterlandsfreunden, die Tyrannen zu todten. Nachdem alles gehörig berathen war, zogen die Verschworenen, als Jäger verkleidet, mit Hunden und Jagdgeräth einzeln in verschiedene Thore Thebens ein. , Kein feindliches Auge hatte bei dem Schneegestöber auf sie Acht. Ganz still versammelten sie sich in dem Hause des Charon und erwarteten in ängstlicher Spannung die bestimmte Zeit. Ein anderer Mitverschworener hatte dem Plane gemäß die beiden größten Bedrücker am Abend zum Feste eingeladen, wobei er fleißig Wein einschenkte. Schon waren alle Verschworenen versammelt und gerüstet, als plötzlich an die Thür geklopft wurde. Es war ein Bote von Archias, der Charon zum Befehlshaber rief. Alle waren bestürzt, denn der ganze Plan schien verrathen zu sein; doch bald wurden fte durch die Rückkehr Charons beruhigt. Archias hatte sich täuschen lassen; fröhlich trank er bis zur Trunkenheit weiter. Nun kam ein Bote von Athen zu Archias und übergab einen Brief. „Du möchtest ihn gleich lesen," sprach der Bote, „denn er enthält Sachen von Wichtigkeit." Der Trunkene aber lächelte und lallte: „Sachen von Wichtigkeit bis morgen!" und legte den Brief, der die ganze Verschwörung entdeckte, zur Seite. „So recht," fchrie der Wirt, „jetzt wollen wir trinken und fröhlich sein; ich habe noch Tänzerinnen bestellt, die gleich erscheinen sollen!" Die bestellten Tänzerinnen erschienen; — es waren die Verschworenen, den Dolch unter Weiberkleidern verborgen! Nach kurzem Tanz stürzten sie aus die verhaßten Tyrannen los und machten sie nieder. Ueber den Tumult erwachten die Bürger. Sie wußten nicht, was geschehen war. Als der Morgen graute, wälzte sich ein Menschenstrom durch die Gassen nach dem Marktplatze. Die Befreier, von Priestern begleitet, waren in der Mitte. Da trat Epaminondas auf, den die Tyrannen für ungefährlich gehalten hatten, schilderte die kühne That und rief das ganze Volk zu den Waffen. Alle folgten freudig dem Rufe, und nach kurzer Zeit war Theben frei.
2. Epaminondas stammte aus einer verarmten, aber braven Familie. Seine Armuth war sehr groß. Als sein Oberkleid gewaschen wurde, konnte er tagelang nicht ausgehen, weil er kein zweites besaß. Trotzdem war er mit feinem Schicksal zufrieden. Pelopidas wollte feinen Reichthum gern mit ihm theilen, doch Epaminondas erwiderte ihm: „Ich brauche nichts." Nichts vermochte ihn von feiner Ehrlichkeit und Unbestechlichkeit abzubringen. Einem persischen Gesandten, der mit Säcken Goldes zu ihm kam, um ihn zu bestechen, entgegnete er: „Mein Freund, wenn die Absichten deines Königs
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50___________
362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden.
4. Folgen des Krieges.
a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten;
b) alle griechischen Staaten sind geschwächt;
c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland.
Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier,
362-338.
1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang.
2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen.
3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Macedonien Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_von_Macedonien Philipp
— 66 —
und frohe Laune (der Bettler, der Fuhrmann im Hohlwege, die Bäckerfrau in Mainz). In Thüringen allein zerstörte er auf einem Zuge 66 Räuberburgen und ließ 29 Raubritter hinrichten. — b. Eberhard von Württemberg („Gottes Freund, aller Welt Feind") zwang er/die Mauern seiner Hauptstadt Stuttgart niederzureißen; über den stolzen König Ottokar von Böhmen, der auch die österreichischen Erbländer erobert hatte und ihm den Gehorsam versagte, sprach er die Acht aus, und indem er rasch bis Wien vordrang, schreckte er ihn so, daß der in Gold und Purpur strahlende Mann fußfällig Abbitte that und demütig um die Belehnung mit Böhmen und Mähren nachsuchte. Als dann Ottokar wieder zum Schwerte griff, verlor er auf dem Marchfelde gegen Rudolfs kleines Heer Sieg und Leben (1278). Rudolf gab Österreich und Steiermark seinem Sohne Albrecht zu Lehen und begründete dadurch die Macht des habsburgischen Hauses. — e. Er verzichtete gern aus die Krönung in Rom; denn „Italien gleiche der Höhle des Löwen, in welche zwar viele Fußstapsen der Kaiser hinein-, aber wenige herausgingen". Daß die Fürsten sich weigerten, seinem Sohne Albrecht die Krone zu übertragen, kränkte ihn tief; er wurde in Straßburg am Schachbrette krank und eilte nach Speier, starb aber schon auf dem Wege, in Germersheim. Noch lange blieb in Deutschland das Wort: „Der hat Rudolfs Redlichkeit nicht!"
1291 2) Adolf von Nay au regierte ohne Kraft und Weisheit; er wurde darum
von beu Fürsten des Thrones entsetzt und fiel bet Worms gegen
1298 3) Albrecht I. von Österreich. Er trat zuerst dem Papste Bouifacius
entgegen; nachher suchte er die Fürsten zu bemütigen und beit Papst für sich zu gewinnen, und beshalb behauptete er, jene hätten das Recht der Königswahl vom Papst erhalten. Aber der Papst warb von Philipp dem Schönen von Frankreich gefangen genommen und starb in Raserei; und vergeblich waren Albrechts Anstrengungen, Holland, Thüringen, Böhmen und die Schweiz für fein Haus zu gewinnen. Weil er feinem Neffen Jo haun das väterliche Erbteil vorenthielt, wurde er von diesem au der Reuß (Schweiz) erschlagen.
1308 §. 112. Freiheitskämpfe der Schweizer, a. Die östliche Schweiz
gehörte seit dem Vertrage von Verdün, die westliche seit Konrad Ii. zum deutschen Reiche. Die Städte waren meistens reichsunmittelbar: das übrige Land stand unter verschiedenen kleineren Herren, ein Teil war habsbur-gisches Erbgut. Die Rechte des Kaisers (Zölle, Münze, Blutbann) wurden durch Vögte ausgeübt. — Albrecht I. suchte die drei Waldstädte Uri, Schwyz und Unterwalden, die reichsunmittelbar waren, mit seinen Erb- oder Hausbesitzungen zu vereinigen, und als sie dies ablehnten, sandte er ihnen harte Vögte: Geßler von Brun eck baute sich eine Burg in Uri, Beringer von Landenberg wohnte auf der Burg Sarnen in Unterwalden und Wolfenschieß auf Burg Rotzberg in Schwyz. Gegen die Unterdrücker schlossen Werner Stauffacher, Walther Fürst und Arnold von Melchthal mit 30 anderen freiheitsliebenden Männern auf dem Rütli am Vierwaldstädter See einen Bund. Den hochmütigen Geßler traf — der Sage nach — bald nachher Wilhelm Tells Pfeil; Landenberg und Wolfenschieß wurden am Neujahrsmorgen 1308 gefangen genommen und über die Grenze gebracht; die Waldstädte aber erneuerten den alten Bund. — b. Als 7 Jahre später Albrechts Sohn, Herzog Leopold I., an der Spitze
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Extrahierte Personennamen: Fuhrmann Eberhard_von_Württemberg Ottokar_von_Böhmen Ottokar Ottokar Ottokar Rudolfs Rudolf Albrecht Albrecht Albrecht Rudolfs Adolf_von_Nay Adolf Albrecht_I._von_Österreich Albrecht_I. Philipp Philipp Albrechts Konrad_Ii Konrad Albrecht_I. Beringer_von_Landenberg Werner_Stauffacher Walther Arnold_von_Melchthal Wilhelm Albrechts Leopold_I. Leopold_I.
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Thüringen Stuttgart Wien Rudolfs Rom Straßburg Germersheim Deutschland Rudolfs Worms Frankreich Holland Schwyz Unterwalden Burg_Sarnen Unterwalden Burg_Rotzberg Schwyz Landenberg
75
starb aber schon auf dem Wege, in Germersheim. Noch lange blieb in
Deutschland das Wort:„Der hat Rudolfs Redlichkeit nicht!"
2) Adolf von Nassau regierte ohne Kraft und Weisheit; er wurde darum 12,1
von den Fürsten des. Thrones entsetzt und fiel bei Worms gegen den statt
seiner erwählten
3) Albrecht I. von Oesterreich. Er trat zuerst dem Papste Bonifazius w»s
entgegen; nachher suchte er die Fürsten zu demüthigen und den Papst für sich
Zu gewinnen, und deshalb behauptete er, jene hätten das Recht der Königs-
wahl vom Papst erhalten. Aber der Papst ward von Philipp d. Schönen
von Frankreich gefangen genommen und starb in Raserei; und vergeblich waren
Albrechts Anstrengungen, Holland, Thüringen, Böhmen und die Schweiz für
sein Haus zu gewinnen. Weil er seinem Neffen Johann das väterliche Crb-
theil vorenthielt, wurde er von diesem an der Reuß (Schweiz) erschlagen.
§. 112. Freiheitskämpfe der Schweizer, a. Die östliche
Schweiz gehörte seit dem Vertrage von Verdun (843), die westliche seit
Konrad Ii. zum deutschen Reiche. Die Städte waren meistens reichs-
unmittelbar; das übrige Land stand unter verschiedenen kleineren Herren;
ein Theil war habsburgisches Erbgut. Die Rechte des Kaisers (Zölle,
Münze, Blutbann) wurden durch Vögte ausgeübt. — Albrecht I. suchte
die drei Waldstädte Uri, Schwyz und Unterwalden, die reichsunmit-
telbar waren, mit seinen Erb- oder Hausbesitzungen zu vereinigen, und
als sie dies ablehnten, sandte er ihnen harte Vögte: Geßler von Brun-
eck baute sich eine Burg in Uri, Beringer von Landenberg wohnte
auf der Burg Sarnen in Unterwalden. Gegen die Unterdrücker schlossen
Werner Stauffacher von Schwyz, Walter Fürst von Attinghausen
in Uri und Arnold von Melchthal in Unterwalden mit 30 andern frei-
heitsliebenden Männern einen Bund (auf dem Rütli am vierwaldstädter
See). Den hochmüthigen Geßler traf bald nachher Wilhelm Teils
Pfeil; Landenberg ward am Neujahrsmorgen 1308 gefangen genommen
und über die Grenze gebracht; die Waldstädter aber erneuerten den alten
Bund. — b. Als 7 Jahre später Albrechts Sohn, Leopold I. (Friedrichs
des Schönen Bruder, §. 113), an der Spitze seiner Ritter Rache nehmen
wollte, wurde er im Engpaß von Moorgarten vollständig geschlagen
(1315). — c. Im I. 1386 zog Herzog Leopold Iii. von Oestreich
mit einem glänzenden Nitterheere hin, diese Niederlage zu rächen; von
167 geistlichen und weltlichen Herren empsiengen die Eidgenossen Fehde-
briefe. Diese errangen indes bei Sempach im Aargau, nachdem Arnold
von Winkelried ihnen sterbend eine Gasse gemacht, abermals den
Sieg.
, 8. 113. 4) Heinrich Vii. von Luxemburg erwarb für seinen Sohn Jo- wo»
Hann, der sich mit Ottokars Enkelin Elisabeth vermählte, die Königskrone von
Böhmen. Von Dante, dem großenflorentinerdichter, als Heiland Italiens
stepriesen und vom Papst mit der Kaiserkrone gekrönt, starb er auf einem
Zuge nach Neapel an Gift.
5) 6) Ludwig der Baier und Friedrich der Schöne vonizh
Oesterreich wurden zu gleicher Zeit zu Kaisern gewählt; nach Zjährigem
Kumpfe siegle Ludwigs Feldherr Siegfried Schweppermann über den
Gegner und nahm ihn gefangen (bei Mühlberg in Baiern). Nach vier
Jahren harter Haft bot ihm Ludwig die Hand zur Versöhnung ; Friedrich
entsagte der Krone und versprach, seine Anhänger zum Niederlegen der
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TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Rudolfs Adolf_von_Nassau Adolf Albrecht_I._von_Oesterreich Albrecht_I. Bonifazius Bonifazius Philipp_d Philipp Albrechts Johann Johann Konrad_Ii Konrad Albrecht_I. Beringer_von_Landenberg Werner_Stauffacher_von_Schwyz Walter_Fürst_von_Attinghausen Arnold_von_Melchthal Wilhelm Albrechts Leopold_I. Friedrichs Leopold_Iii Leopold Oestreich Arnold
von_Winkelried Heinrich_Vii Heinrich Ottokars_Enkelin_Elisabeth Ottokars Ludwig_der_Baier Ludwig Friedrich_der_Schöne Friedrich Ludwigs Siegfried_Schweppermann Siegfried Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Germersheim Deutschland Rudolfs Worms Frankreich Holland Verdun Schwyz Unterwalden Burg_Sarnen Unterwalden Unterwalden Landenberg Sempach Luxemburg Hann Italiens Neapel Oesterreich Mühlberg Baiern
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Chr. 85
terhaltung bei der panathenäischen Festlichkeit ausmachen
sollte, auch rief er die Dichter Anaereon und Eimonides
zu sich. , ‘ '
Doch brach im Jahre 514 eine Verschwörung
gegen beide Brüder aus. Hipparch hatte die Schwe-
ster eines gewissen Harmodius öffentlich beleidigt.
Harmodius verband sich daher mit seinem Freunde
Arist ogiton, und Hipparch fiel unter ihren Dol-
chen. Von nun an regierte Hippias strenge; aber desto
eifriger suchten die Alcmäoniden, welche Pisi'stratus aus
Athen verbannt hatte, die alte Berfaffung ihres Vaterlandes
wieder herzustellen. Mit Hülfe der Spartaner gelang
es auch wirklich diesen Verbannten, sich im Jahre 510
Athens zu bemächtigen, und den Tyrannen Hippias zu
vertreiben. Clisthenes, der Sohn des Megacles,
stand nun an der Spitze des attischen Staates. Aber
bald bildete sich unter Isagoras eine Partei wider
ihn, welcher viele Große Athens beitraten. Desto mehr
schmeichelte Clisthenes der Menge. Cr bewirkte eine
neue Eintheilung des attischen Gebietes und Volkes, in-
dem er statt vier Stämmen zehn machte, und ihnen
neue Namen gab. Auch vermehrte er den Senat mit
hundert neuen Mitgliedern. Allein Isagoras wandte sich
nach Lacedämon. Dem Verlangen des mächtigen spar-
tanischen Königs Cleomenes gemäß, mußte auch wirklich
Clisthenes sammt seinem Anhänge Athen verlaffen. Dann
ging Cleomenes, von einer kleinen Kriegsmacht begleitet,
-selbst nach Athen, und verbannte auf einmal sieben hun-
dert Familien. Als er aber hierauf auch die Verfassung
andern wollte, griff das Volk zu den Waffen. Cleo-
menes und Isagoras, welche ihre Zuflucht in die Burg
nahmen, wurden zwei Tage daselbst belagert. Am drit-
ten Tage ergaben sie sich unter der Bedingung, daß die
Spartaner frei abziehen dürften. Isagoras ging mit
ihnen, aber viele Athener von seiner Partei wurden hin-
gerichtet. Clisthenes kam nun zurück, und stellte die
Volksherrschaft zu Athen wieder her. Athen aber sandte
Abgeordnete nach Sardes, um mit den Persern ein
Vündniß zu schließen, weil man den Krieg mit Sparta
als unvermeidlich betrachtete. Auch war es wirklich Plan
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78 Alte Geschichte«
Ephorat entweder errichtete, oder doch die Macht des-
selben erweiterte.
Ungefähr vierzig Jahre später begann der zweite
messenische Krieg (682- 608 v. Chr.). Besonders die
Jugend Messeniens sehnte sich nach der vormaligen Freiheit
ihrer Vater, und wünschte das harte Joch der Spartaner
abzuwerfen. Vor allen aber glühte der messenische Jüng-
ling Aristo men es vor Begierde, sein Vaterland zu be-
freien. Er begann den Krieg mit Glück. Aber auch den
Spartanern ward, als sie im Gedränge der Noch das
Orakel zu Delphi um einen ausgezeichneten Führer baren,
von den Athenern der Dichter Lyrtäus gesandt, dessen
Gesänge die Eintracht unter ihnen herstellten, und ihren
öfters sinkenden Muth mit wunderbarer Kraft wieder ho-
den. Bei Stenpklerus kam es zwischen beiden Parteien
und ihren Verbündeten zum hitzigen Treffen. Aristome-
ues siegte. Er ward immer kühner und unternehmender.
Allein nach vielem Glücke und mannigfaltigen Proben des
Heldenmutheö mußte er sich, durch die Verrätherei der Ar-
cadier genöthigt, in die Festung auf dem Berge Ira
werfen. Doch auch von hier aus ängstigte er die Sparta-
ner. Er gerieth in spartanische Gefangenschaft, aber
wunderbar gerettet, wurde er von Ira aus aufs neue
furchtbar. Ja, aus einer zweiten Gefangenschaft kehrte
der Held ebenfalls wohlbehalten zu den Seinigen zurück.
Endlich im eilften Jahre (668 v. Chr.) ward Ira durch
Überfall genommen; Verrätherei hatte den Spartanern
den Weg dazu gebahnt, und Erschöpfung die längere
Ausdauer des Kampfes den Messeniern unmöglich ge-
macht. Viele Messcnier wunderten aus. Die Übrigen,
welche auf Ira oder dem Laude zurückgeblieben waren,
wurden von den Spartanern in den Stand der Heloten
versetzt. Auch vertheilten die Sieger den größten Theil
des meffenischen Landeigenthnms durch das Loos unter sich.
Von nun an bildete sich Sparta mehr und mehr zu
einem Kriegerstaate, welcher für ganz Griechenland furcht-
bar zu werden drohte. Der Ruhm ihrer Tapferkeit,
welche besonders die Argiver, denen sie um 550 v.
Chr. Thyrea Wegnahmen, zu erfahren hatten, erscholl
nicht nur bei den Griechen in Kleinasien, sondern auch
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Dritter Zeitraum. Von 1096 bis 1517. 545
Michael Paläologus griff alsbald mehrere Besitzungen der
Lateiner mit Glück an; im Jahre 1261 stürmte sein Feld-
herr Strategopulus Constantinopel; Balduin Ii. muß-
te flüchten; die Herrschaft der Griechen ward wieder her-
gestellt.
3. Di e Kaise r von Nieäa: Theodor Lascaris
(1204- 1222), Johannes Hi. Dueas Vataces
( 1222 - 1255 ), Theodor Lascaris Ii. (1255 -
1259), Johannes Iv. Lascaris (1259), Mi-
chael Paläologus.
Constantinopels Verlust hatte den Griechen wieder
Muth und Stärke gegeben. Selbst Helden traten jetzt
aus dem Kreise derselben hervor. So der Schwieger-
sohn Kaisers Alexius 111., Theodor Lascaris (1204 —
1222), der am Anfänge bloß über drei Städte und zwei
tausend Soldaten geboten hatte, aber im Laufe einer acht-
zehnjährigen siegreichen Regierung daö kleine Fürstenthum
Nicaa zur Größe eines Kaiserthums ausdehnte. Sein Ei-
dam und Nachfolger Johannes Ducas Vataces
(1222-1255) erweiterte die Gränzen des neuen Staates
noch mehr, und bedrängte selbst Constantinopel auf allen
Seiten. Zugleich sorgte Vataces für den innern Wohlstand
seines Reichs, besonders durch Beförderung des Ackerbaues.
Auch war die Erziehung der Jugend und die Wiederbele-
bung der Wissenschaften ein Gegenstand seiner ernsten Für-
sorge. Theodor Lascaris 11.(1255- 1259), obwohl
er seinem Vater Vataces an Tugenden weit nachstand,
führte während seiner kurzen Negierung sein Heer dreimal
in das Herz der Bulgarei. Durch Michael Paläolo-
gus, einen griechischen Großen von einem alten, berühm^-
teo Hause, wurde zwar Johann es Iv. Lascaris (1259),
der bei dem Tode seines Vaters Lascaris Ii. noch minder-
jährig war, um Thron und Freiheit gebracht, aber auch
die Herrschaft der Griechen in Europa wiederhergestellt.
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Huldreich Zwingli.
73
seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen.
Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei.
. Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch
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Extrahierte Personennamen: Zwingli Zwingli Anna Anna Anna Cappel Zwingli
202 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland.
Schwyz, Uri und Unterwalden, gehörten keinem besondern Herrn, sondern standen unmittelbar unter dem Reiche, hatten aber viele Vorrechte, z. B. daß sie nach ihren eigenen Gesetzen lebten, und daß nur, wenn besondere Vorfälle es nöthig machten, ihnen vom Kaiser ein Vogt geschickt wurde, der die nöthigen Untersuchungen anstellte. Aber das war dem Albrecht nicht genug. Ihm gehörten in der Schweiz eine Menge reicher Güter. Da diese aber zerstreut lagen, so wollte er gern, daß die dazwischenliegenden Ländchen sich ihm auch unterwürfen, und ließ daher den Waldstätten sagen: sie würden wohl thun, wenn sie sich seinem Schutze unterwürfen; widerstehen könnten sie ja doch seinen mächtigen Waffen nicht. Aber er wollte sie lieber zu seines Hauses lieben Kindern haben; denn er habe von seinem Vater immer gehört, daß sie ein tapferes Volk wären, und tapfere Männer liebte er über alles. Aber sie wollten lieber freie Reichsgenossen als
Plänen entgegen war unter Friedrich Ii., dem Hohenstaufen, Uri der Gewalt der Habsburger entzogen und unmittelbar unter das Reich genommen worden; auch Schwyz hatte einen ähnlichen Freibrief erlangt. Doch hatte wiederum Rudolph von Habsburg vor seiner Erwählung zum Kaiser selbst in Uri als frei und ungezwungen berufener Schiedsrichter gewaltet und Gericht gehalten. Als Kaiser erkannte Rudolph die Reichsumnittelbarfeit von Uri an; den Freibrief der Schwyzer bestätigte er nicht. Nach Rudolphs Tode traten die Waldstätte sogleich, am 1. August 1291, in einen Bund zusammen, dessen Ziele deutlich gegen Habsburg gerichtet waren, und Adolph von Nassau zeigte sich gern Bereit, Freiheitsbriefe für Uri und Schwyz zu ertheilen. Kaiser Albrecht I. bestätigte zwar diese Briefe nicht, aber daß er Voigte in die Waldstätte geschickt habe, ist nicht nachgewiesen. Nach seiner Ermordung erboten und erhielten die Waldstätte von seinem Nachfolger, Heinrich Vii., die Bestätigung der Reichsunmittelbarkeit, und als nach dieses Kaisers frühem Tode der Kampf um die Kaiserkrone zwischen Ludwig von Baiern und Friedrich von Oestreich (Habsburg) ausbrach, traten die Waldstätte auf Ludwigs Seite. Da zog Friedrichs Bruder, Leopold der Glorwürdige, mit Heeresmacht gegen die Eidgenossen heran, die in einem herrlichen Siege am Morgarten ihre Freiheit vertheidigten, 15. Novbr. 1315. Darauf erneuerten sie zu Brunnen, am 9. Deebr. 1315, ihren Bund, und Kaiser Ludwig der Batet bestätigte 1316 den Waldstätten ihre früheren Freiheitsbriefe. Von da ab ist die Gründung der Eidgenossenschaft als vollzogen anzusehen.
Alles Uebrige ist Sage. Nicht so, daß man annehmen müßte, es seien die Gestalten und die Ereignisse geradezu erfunden; einfache Vorgänge, mannhaftes Hervortreten schlichter Volksgenossen sind von leicht erklärbarer Begeisterung emporgehoben und verklärt worden. Dem nicht mehr erkundbaren wirklichen Zusammenhange der Vorgänge hat die Sage mit freiem Walten eine ihr zusagende Umgestaltung verliehen und wohl auch Fremdes, wie die Sage vom Apfelschuß, damit verwebt.
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Friedrich_Ii Friedrich Schwyz Rudolph_von_Habsburg Rudolph August Adolph_von_Nassau Albrecht_I. Heinrich_Vii Heinrich Ludwig_von_Baiern Ludwig Friedrich_von_Oestreich_(Habsburg Friedrich Ludwigs Ludwigs Friedrichs Friedrichs Leopold Leopold Ludwig_der_Batet Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schwyz Unterwalden Schwyz