Huldreich Zwingli.
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seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen.
Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei.
. Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch
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Extrahierte Personennamen: Zwingli Zwingli Anna Anna Anna Cappel Zwingli
Schlacht bei Granson.
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zu ihm und ließen ihm vorstellen, daß ja ihr ganzes Land nicht so viel werth sei, als die silbernen Zäume seiner Pferde. Alles vergebens; Karl Hatte sich einmal in den Kopf gesetzt, die Rheinländer von den Qellen des Flusses an zu besitzen. Er drang in die Schweiz ein und belagerte Granson. Ungeduldig, wie er war, forderte er die Schweizer auf, ihm die Thore zu öffnen.
„Wenn ihr mich aufhaltet, soll euer Lohn der Galgen sein!" —
Es wurde ihm abgeschlagen. Darüber ergrimmte er, und als sie sich endlich ergaben, ließ er Einige widerrechtlich an Bäume hängen und Andere, an Stricke gebunden, so lange durch den See schwemmen, bis sie ertranken. Sonst war Karls Gemüth nicht so böse; aber jetzt war er verstimmt und kannte nun kein Erbarmen. Aber die That war abscheulich und dieser Tag der letzte seines Glücks.
Jetzt zogen die Schweizer herbei, so viele ihrer beisammen
waren, und griffen die Burgunder an. Vorher fielen die frommen Helvetier nieder auf die Kniee, breiteten die Arme aus und beteten zu Gott um Sieg. Da glaubten die Burgunder, sie flehten um Gnade und schlugen ein lautes Gelächter auf. Aber Karl empfand bald, daß es noch die alten Schweizer waren. Viele seiner besten Leute wurden erschlagen. So kam der Nachmittag heran. Plötzlich beleuchtete die Sonne die schimmernden Waffen eines neuen Heeres, welches sich auf den Bergen zeigte. „Was für ein Volk ist das?" fragte Karl einen gefangenen Schweizer. „Das erst," antwortete dieser, „sind die wahren alten Schweizer vom hohen Gebirge, die Männer, welche die Oestreicher schlugen!" — In diesem Augenblicke ertönte drei Mal der Uri-Stier, das lange Horn der Urner, welches sie in ihren Thälern, wie in der Schlacht, zu blasen pflegen, und wunderbar erklang das Waldhorn der Unterwaldner, daß es Karl durch Mark und Seele drang. „Ei," rief er bedenklich aus, „was wird aus uns werden? Schon die Wenigtzn haben uns so ermüdet." Und so war es auch. Die Burgunder verloren die Schlacht bei Granson, und eine überschwängliche Beute fiel den Siegern in die Hände; denn so eilig ging die Flucht, daß Karl sein ganzes Lager im Stiche lassen mußte. Alle seine kostbaren Zelte, sein reich mit Edelsteinen besetzter Hut, sein Prachtschwert, dessen Griff von Diamanten, Rubinen, Saphiren, Hyacinthen und Perlen glänzte, sein reiches Silbergeschirr, und andere Sachen von hohem Werthe wurden von den Schweizern erbeutet. Aber so unbekannt waren diese Leute mit den Luxuswaaren, daß sie die silbernen Teller für zinnerne,
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Sylla und Cinna.
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Der Senat unterhandelte mit Cinna und erkannte ihn als Consnl wieder an. Während dieser, auf seinem Amtsstuhle sitzend, die Abgesandten empfing, stand Marius schweigend, aber höhnisch lächelnd hinter ihm. Vor dem Einzuge in Rom beschlossen Beide, alle ihre Gegner ermorden zu lassen. Marius gab einer Schaar von 4000 Illyriern den Befehl, Jeden niederzuhauen, dessen Gruß er nicht erwiedern würde. Sobald er und Cinna mit den Soldaten eingezogen waren, ließ er die Thore schließen, und nun begann das Gemetzel, das fünf Tage und Nächte fortwährte. Jene Illyrier waren so mordgierig, daß sie des Marius Befehl, nun aufzuhören, nicht beachteten und zu morden fortfuhren, bis er sie in der Nacht in ihren Zelten überfallen und sämmtlich niederhauen ließ.
Marius, noch unersättlicher in seiner Rache und Mordgier als Cinna — er ließ u. a. den Kopf des Redners Antonius bei einem Gastmahl und nachher auf der Rednerbühne öffentlich ausstellen — überlebte diese Mordscenen nicht lange. Von Gewissensbissen gepeinigt, suchte er sich durch Schwelgerei und Trunk zu zerstreuen und starb an den Folgen dieser Unordnungen schon 86 v. Chr.
Sylla hatte indessen in Griechenland gegen seine Gegner furchtbar gewüthet, die Tempel von Delphi und Olympia ausgeplündert und in Athen, das er erstürmte, die meisten Einwohner niedermetzeln lassen. Nachdem er das Heer des Mithridat in einer großen Feldschlacht in Griechenland geschlagen, setzte er nach Klein-Asien über, zwang den König zu einem Frieden und legte den Asiaten eine so ungeheure Kriegssteuer auf, daß sich das arme Land nie wieder davon hat erholen können. Jetzt kehrte er nach Griechenland zurück. Als er hier einst am Meeresufer spazierte, brachten ihm einige Fischer ausgezeichnet schöne Fische. „Woher seid ihr?" schrie er sie an. „Aus Alaia, Herr!" war die Antwort. — „Wie?" rief er mit funkelndem Blicke, „lebt denn noch Jemand der Alaier!" Er hatte nämlich auf dem frühern Zuge nach Griechenland Alaia nebst andern Städten ganz zerstören imd, wie er glaubte, alle Einwohner niedermetzeln lassen. Als nun die armen Fischer ihn bleich vor Schrecken ansahen, sprach er lächelnd: „ Nun beruhigt euch nur; ihr habt mit so guten Fürsprechern nichts zu fürchten."
Als Cinna hörte, daß Sylla auf der Rückkehr sei, wollte er ihm ein Heer entgegenführen und nach Griechenland übersetzen. Aber die Soldaten erklärten, da er sie in Brundnsium einschiffen
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Marius Marius Marius_Befehl Marius Marius Marius Antonius Fischer Fischer
Extrahierte Ortsnamen: Rom Griechenland Athen Griechenland Griechenland Griechenland_Alaia Griechenland