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362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden.
4. Folgen des Krieges.
a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten;
b) alle griechischen Staaten sind geschwächt;
c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland.
Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier,
362-338.
1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang.
2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen.
3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Macedonien Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_von_Macedonien Philipp
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bewahrte, stand der Nordosten und Norden wesentlich unter deutschem Einflüsse und erhielt von Deutschland aus die ersten Anfänge höherer Kultur.
Das byzantinische Reich (Reich der „Rhomäer") konnte sich infolge der trefflichen Organisation seiner Militär- und Zivilverwaltung, seiner geschickten Diplomatie, der Blüte seines Handels und der günstigen Lage seiner Hauptstadt trotz der Unfähigkeit mancher Regenten und wiederholter gewaltsamer Thronwechsel stets noch, obgleich an Umfang sehr geschmälert, gegen die Angriffe der Araber, Serben und Bulgaren behaupten und nahm während der ersten Hälfte des Mittelalters durch Reichtum, Kulturblüte und Militärmacht noch immer die erste Stelle unter den europäischen Staaten ein. Von Konstantinopel aus wurden die Bulgaren, Serben und Russen sür das Christentum gewonnen, und Kaiserbasilios Ii. (976—1025) aus der makedonischen Dynastie gelang es noch einmal auf der Valkanhalbinfel das Reich in altem Umfange wiederherzustellen. Aber die neu emporgekommene Macht der Türken in Kleinasien bedrohte den Bestand des Reiches auss äußerste, und als auf den Hilferuf des Komnenen Alexios I. das Abendland zu Gunsten der Griechen einschritt, führte die Treulosigkeit der byzantinischen Politik zu wiederholten Feindseligkeiten mit den Mächten des Westens und endlich auf dem vierten Kreuzzuge zur Eroberung von Konftantinopel und einem großen Teile des Reiches durch die Franzosen und Venetianer und zur Aufrichtung des lateinischen Kaisertums (1204—1261) und lateinischer Feudalstaaten (Königreich Thessalonich, Fürstentum Achaja, Herzogtümer Athen und Naxos, zahlreiche Baronien). Zwar wurde die Hauptstadt von Nicäa aus durch Manuel Viii. 1261 wieder erobert, aber unter seinen unfähigen Nachfolgern verlor das Reich immer größere Gebiete an die Serben und Osmanen.
Die Ungarn hatten noch lange unter den üblen Folgen ihrer Raubzüge, der eingeriffenen Zuchtlosigkeit, der Verminderung der Volkszahl und dem Eindringen stammfremder Ansiedler zu leiden. Erst allmählich gelangten sie unter dem Königshause der Arpadeu (bis 1301) zu einer festen staatlichen Ordnung. Stephan der Heilige (997—1038) führte das Christentum ein und begründete die monarchische Organisation des Reiches, indem er durch die
Schwahn, Lehrbuch der Geschichte für die Oberstufe. Ii. 6
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Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Chr. 85
terhaltung bei der panathenäischen Festlichkeit ausmachen
sollte, auch rief er die Dichter Anaereon und Eimonides
zu sich. , ‘ '
Doch brach im Jahre 514 eine Verschwörung
gegen beide Brüder aus. Hipparch hatte die Schwe-
ster eines gewissen Harmodius öffentlich beleidigt.
Harmodius verband sich daher mit seinem Freunde
Arist ogiton, und Hipparch fiel unter ihren Dol-
chen. Von nun an regierte Hippias strenge; aber desto
eifriger suchten die Alcmäoniden, welche Pisi'stratus aus
Athen verbannt hatte, die alte Berfaffung ihres Vaterlandes
wieder herzustellen. Mit Hülfe der Spartaner gelang
es auch wirklich diesen Verbannten, sich im Jahre 510
Athens zu bemächtigen, und den Tyrannen Hippias zu
vertreiben. Clisthenes, der Sohn des Megacles,
stand nun an der Spitze des attischen Staates. Aber
bald bildete sich unter Isagoras eine Partei wider
ihn, welcher viele Große Athens beitraten. Desto mehr
schmeichelte Clisthenes der Menge. Cr bewirkte eine
neue Eintheilung des attischen Gebietes und Volkes, in-
dem er statt vier Stämmen zehn machte, und ihnen
neue Namen gab. Auch vermehrte er den Senat mit
hundert neuen Mitgliedern. Allein Isagoras wandte sich
nach Lacedämon. Dem Verlangen des mächtigen spar-
tanischen Königs Cleomenes gemäß, mußte auch wirklich
Clisthenes sammt seinem Anhänge Athen verlaffen. Dann
ging Cleomenes, von einer kleinen Kriegsmacht begleitet,
-selbst nach Athen, und verbannte auf einmal sieben hun-
dert Familien. Als er aber hierauf auch die Verfassung
andern wollte, griff das Volk zu den Waffen. Cleo-
menes und Isagoras, welche ihre Zuflucht in die Burg
nahmen, wurden zwei Tage daselbst belagert. Am drit-
ten Tage ergaben sie sich unter der Bedingung, daß die
Spartaner frei abziehen dürften. Isagoras ging mit
ihnen, aber viele Athener von seiner Partei wurden hin-
gerichtet. Clisthenes kam nun zurück, und stellte die
Volksherrschaft zu Athen wieder her. Athen aber sandte
Abgeordnete nach Sardes, um mit den Persern ein
Vündniß zu schließen, weil man den Krieg mit Sparta
als unvermeidlich betrachtete. Auch war es wirklich Plan
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78 Alte Geschichte«
Ephorat entweder errichtete, oder doch die Macht des-
selben erweiterte.
Ungefähr vierzig Jahre später begann der zweite
messenische Krieg (682- 608 v. Chr.). Besonders die
Jugend Messeniens sehnte sich nach der vormaligen Freiheit
ihrer Vater, und wünschte das harte Joch der Spartaner
abzuwerfen. Vor allen aber glühte der messenische Jüng-
ling Aristo men es vor Begierde, sein Vaterland zu be-
freien. Er begann den Krieg mit Glück. Aber auch den
Spartanern ward, als sie im Gedränge der Noch das
Orakel zu Delphi um einen ausgezeichneten Führer baren,
von den Athenern der Dichter Lyrtäus gesandt, dessen
Gesänge die Eintracht unter ihnen herstellten, und ihren
öfters sinkenden Muth mit wunderbarer Kraft wieder ho-
den. Bei Stenpklerus kam es zwischen beiden Parteien
und ihren Verbündeten zum hitzigen Treffen. Aristome-
ues siegte. Er ward immer kühner und unternehmender.
Allein nach vielem Glücke und mannigfaltigen Proben des
Heldenmutheö mußte er sich, durch die Verrätherei der Ar-
cadier genöthigt, in die Festung auf dem Berge Ira
werfen. Doch auch von hier aus ängstigte er die Sparta-
ner. Er gerieth in spartanische Gefangenschaft, aber
wunderbar gerettet, wurde er von Ira aus aufs neue
furchtbar. Ja, aus einer zweiten Gefangenschaft kehrte
der Held ebenfalls wohlbehalten zu den Seinigen zurück.
Endlich im eilften Jahre (668 v. Chr.) ward Ira durch
Überfall genommen; Verrätherei hatte den Spartanern
den Weg dazu gebahnt, und Erschöpfung die längere
Ausdauer des Kampfes den Messeniern unmöglich ge-
macht. Viele Messcnier wunderten aus. Die Übrigen,
welche auf Ira oder dem Laude zurückgeblieben waren,
wurden von den Spartanern in den Stand der Heloten
versetzt. Auch vertheilten die Sieger den größten Theil
des meffenischen Landeigenthnms durch das Loos unter sich.
Von nun an bildete sich Sparta mehr und mehr zu
einem Kriegerstaate, welcher für ganz Griechenland furcht-
bar zu werden drohte. Der Ruhm ihrer Tapferkeit,
welche besonders die Argiver, denen sie um 550 v.
Chr. Thyrea Wegnahmen, zu erfahren hatten, erscholl
nicht nur bei den Griechen in Kleinasien, sondern auch
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Dritter Zeitraum. Von 1096 bis 1517. 545
Michael Paläologus griff alsbald mehrere Besitzungen der
Lateiner mit Glück an; im Jahre 1261 stürmte sein Feld-
herr Strategopulus Constantinopel; Balduin Ii. muß-
te flüchten; die Herrschaft der Griechen ward wieder her-
gestellt.
3. Di e Kaise r von Nieäa: Theodor Lascaris
(1204- 1222), Johannes Hi. Dueas Vataces
( 1222 - 1255 ), Theodor Lascaris Ii. (1255 -
1259), Johannes Iv. Lascaris (1259), Mi-
chael Paläologus.
Constantinopels Verlust hatte den Griechen wieder
Muth und Stärke gegeben. Selbst Helden traten jetzt
aus dem Kreise derselben hervor. So der Schwieger-
sohn Kaisers Alexius 111., Theodor Lascaris (1204 —
1222), der am Anfänge bloß über drei Städte und zwei
tausend Soldaten geboten hatte, aber im Laufe einer acht-
zehnjährigen siegreichen Regierung daö kleine Fürstenthum
Nicaa zur Größe eines Kaiserthums ausdehnte. Sein Ei-
dam und Nachfolger Johannes Ducas Vataces
(1222-1255) erweiterte die Gränzen des neuen Staates
noch mehr, und bedrängte selbst Constantinopel auf allen
Seiten. Zugleich sorgte Vataces für den innern Wohlstand
seines Reichs, besonders durch Beförderung des Ackerbaues.
Auch war die Erziehung der Jugend und die Wiederbele-
bung der Wissenschaften ein Gegenstand seiner ernsten Für-
sorge. Theodor Lascaris 11.(1255- 1259), obwohl
er seinem Vater Vataces an Tugenden weit nachstand,
führte während seiner kurzen Negierung sein Heer dreimal
in das Herz der Bulgarei. Durch Michael Paläolo-
gus, einen griechischen Großen von einem alten, berühm^-
teo Hause, wurde zwar Johann es Iv. Lascaris (1259),
der bei dem Tode seines Vaters Lascaris Ii. noch minder-
jährig war, um Thron und Freiheit gebracht, aber auch
die Herrschaft der Griechen in Europa wiederhergestellt.
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ro4
Neuere Geschichte.
Altranstädt für erzwungen. Stanislaus Lescinsky
wurde bald ganz verlassen, und mußte sich, gedrängt
von August Ii., der aufs Neue von den Polen als Kö-
nig anerkannt wurde, mit dem schwedischen Heere, wel-
ches ihm Carl Xii. zurückgelassen hatte, nach Pom-
mern zurückziehen. Peter der Große, der sich jetzt als
ersten Herrscher des Nordens suhlte, wandte bald seine
ganze Kraft gegen die Ostsee, öffnete sich sogar den
Weg in das innere Finnland, vollendete im Jahre 1710
die Eroberung von Liefland, Esthland und Carelen,
und nöthigte die Schweden, auch Kurland zu verlassen.
Die Danen waren noch im November 1709 in Schweden
eingefallen, und wurden erst im folgenden Fahre durch ei-
ne Niederlage bei H e lsin gborg (28. Febr. 1710)zum
Rückzüge genöthigt. — Haager Concert 31. Marz
1710. — Hierauf wurden auch die schwedisch - teutschen
Staaten von den Feinden Carls Xii. beinahe ganz einge-
nommen, und mußten die Drangsale des Kriegs in vollem
Maße empfinden. Auch der Herzog von Holstein - Got-
torp ward von Dänemark abermal seiner Staaten be-
raubt.— Steenbocks Sieg bei G ad cb u sch (14. De-
cember 1712); Einäscherung Altona's, (8. Januar
1713), Gefangennehmung des schwedischen Heeres (16.
May 1713). — Mittlerweile setzte Peter der Große
seine Eroberungen auch in Finnland fort.
Während solchergestalt viele Besitzungen Carls Xii.
eine Beute seiner Feinde wurden, gab dieser sich alle
Mühe, die Pforte gegen Rußland aufzureitzen. Auch
kündigten wirklich die Türken am Ende des Jahres 1710
dem Zar den Krieg an. Peter mußte in die Moldau
eilen, gerieth aber, als er (1711) unvorsichtig in dem
türkischen Gebiete vorgedrungen war, in große Verle-
genheit. Er ward bei dem Flusse Pruth so eingeschlos-
sen, daß keine Rettung mehr denkbar schien. Doch die
Bestechbarkeit des Großveziers rettete ihn. Es kam
(24. Iuly 1711) glücklich ein Friede zu stände, der-
dem Zar zwar die Zurückgabe Asow's kostete, und die
Schleifung der Festungen an dem Samara, übrigens
aber freien Rückzug gestattete. Für Carl Xii. hatte
dieser Krieg mehr nicht bewirkt, als daß Peter dem
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Extrahierte Personennamen: Stanislaus_Lescinsky August Carl_Xii Steenbocks Peter_der_Große Iuly Carl_Xii
Huldreich Zwingli.
73
seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen.
Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei.
. Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch
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Extrahierte Personennamen: Zwingli Zwingli Anna Anna Anna Cappel Zwingli
orbett becorirt und zum General - Lieutenant beförbert warb. Selbst die gefangenen Franzosen sagten von dem jungen selben: „que ce gargön etait ne general.“
Der Tag von Roßbach aber war nicht blos ein glänzenber Ehrentag für Preußen: ganz Deutschland nahm bett Steg, als einen beutfchen, für sich in Anspruch und stimmte in die Loblieber aus den König ein und sang mit populärer Genugthuung:
Und wenn der große Friedrich kommt Und klopft nur auf die Hosen,
So läuft die ganze Reichsarmee,
Panduren und Franzosen.
3. Schlacht bei Leuthen (5. December 1757). Mit den Franzosen war Friedrich nun fürs erste fertig; jetzt mußte er sich wieber gegen die Oestreich er wenben. Diese hatten währenb seiner Abwesenheit das preußische Heer bei Moys in der Gegenb von Görlitz angegriffen, nnb babet hatte General von Winterfelb, Friebrichs Liebling, fein Leben verloren. Noch beim letzten Abschiebe hatte der König gezeigt, wie lieb er ihn hatte. Friedrich war vom Pf erbe gestiegen, hatte ihn umarmt und gesagt: „ Bald hätte ich vergessen, Ihm feilte Instruction zu geben. Nur biefe weiß ich für Ihn: erhalte Er sich mir." — Wie schmerzte ihn Nun die Nachricht von feinem Tode. Aber balb traf ihn ein neuer Verlust. Der Herzog von Bevern, der das preußische Heer von Görlitz nach Breslau geführt hatte, würde bei biefer Stadt zwei Wochen nach der Schlacht bei Roßbach von den Oestreichern geschlagen, er selbst gefangen genommen und Breslau fiel den Oestreich ern in die Hänbe. Das waren große Verluste für Friedrich. Schlesien schien jetzt für ihn so gut wie verloren; dazu war der Winter vor der Thüre. Aber in des Königs Seele stanb der Entschluß fest, Schlesien noch in biefem Jahre zu befreien. In 12 Tagen marfchtrte er von Leipzig bis an die Ober, um den breimal überlegenen Feind, der in der Gegenb von Breslau stanb, anzugreifen. Vor der Schlacht rief er feine Generale zusammen und hielt an sie eine kurze, aber kraftvolle Rebe, welche die Gemüther berfelben mit feuriger Kampfbegier erfüllte. Nachbetn er ihnen seine Lage geschilbert hatte, fuhr er fort: „Lassen Sie es sich also gesagt sein: ich werbe gegen alle Regeln der Kriegskunst die beinahe breimal stärkere Armee des Prinzen Karl (von Lothringen) angreifen, wo ich sie sittbe. Es ist nicht die Frage nach der Anzahl der Fetttbe, noch von der Wichtigkeit ihres Postens;
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Breslau Roßbach Breslau Leipzig Breslau Lothringen
-w-
332 Neue Geschichte. 3. Periode. Preußen.
das alles, hoffe ich, wird die Herzhaftigkeit meiner Truppen zu überwinden wissen. Ich muß diesen Schritt wagen, oder es ist alles verloren; wir müssen den Feind schlagen, oder uns vor seinen Batterien begraben lassen. So denke ich, so werde ich handeln. Wenn Sie bedenken, daß Sie Preußen sind, so werden Sie sich auch jetzt Ihres Namens würdig beweisen. Ist aber einer unter Ihnen, der sich fürchtet, die letzte Gefahr mit mir zu theilen, der kann noch heute seinen Abschied erhalten." That je eine Rede Wunder, so war es diese. Einige alte Generale traten vor und versprachen dem Könige im Namen aller, zu siegen oder zu sterben; alle waren tief gerührt; einigen stürzten die Thränen aus den Augen. „Leben Sie nun wohl, meine Herren!" rief ihnen der König nach; „in kurzem haben wir den Feind geschlagen, oder wir sehen uns nie wieder." — Die Begeisterung der 'Generale theilte sich bald auch den gemeinen Soldaten mit. Friedrich ging selbst umher, sprach freundlich mit ihnen und richtete ihren Muth so auf, daß sie kaum den Befehl zur Schlacht erwarten konnten.
Am 5. December traf der König die Feinde bei dem Dorfe Lenthen, zwei Meilen von Breslau, auf der Straße nach Neumarkt, in einer meilenlangen Linie aufgestellt. Um 1 Uhr griffen die Preußen an und um 5 Uhr war der vollkommenste Sieg bereits erfochten. Die Oestreich er waren in unordentlichem Rückzüge über Lifsa, um die böhmische Grenze zu erreichen. Es war ein herrlicher Sieg, und bewunderungswürdig hatten sich die wackern Preußen gehalten. Ein Dragonerregiment nahm ans einmal zwei ganze feindliche Jnfanterieregimenter mit allen Offizieren, Fahnen und Kanonen gefangen. Von dem schönen Geiste der Preußen in dieser Schlacht nur einige Züge. Ein General stieß auf dem Schlachtfeld auf einen preußischen Grenadier, dem beide Beine abgeschossen waren, der auf der Erbe lag und so, in seinem Blute schwimmenb, ganz ruhig Tabak rauchte. Erstaunt rief ihm der General zu: „Kriegskamerab, wie ist es möglich, daß Ihr in Euerm schrecklichen Zustanbe noch ruhig Tabak rauchen könnt? Ihr feib ja dem Tode nahe!" — Der Grenabier nahm seine.pfeife ans dem Munbe und sagte kaltblütig: „Was ist baran gelegen? Sterbe ich boch für meinen König!" — Einem andern preußischen Grenabier würde beim Aufmarsch ein Bein abgeschossen. Er raffte sich von der Erbe auf, stützte sich auf sein Gewehr wie auf eine Krücke und schleppte sich so zu einem Platze, wo die übrigen Regimenter vorbei mußten. — Hier rief er den Soldaten mit lauter Stimme
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Krieg der zweiten Koalition.
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mit ihren Familien abzugehen. Als sie aber um 9 Uhr Abends erst einige Hundert Schritte über die Vorstadt hinaus waren, sprengten Szekler Husaren herbei, welche die Postillons befragten, ob sie die französischen Gesandten führten? Auf erhaltene Bejahung öffneten sie die Schläge der Wagen, rissen die drei Gesandten heraus und hieben sie vor den Augen ihrer Frauen und Kinder nieder. Dann bemächtigten sie sich ihrer Briefschaften und jagten davon. Roberjot, Bonnier und Jean Debry hießen die Unglücklichen. Letzterer war nur schwer verwundet worden; er verbarg sich die Nacht über und kehrte am andern Morgen nach Rastatt zurück. Ehrenwerth benahmen sich die deutschen Gesandten, besonders der preußische. Obgleich die Franzosen ihnen das Leben so sauer gemacht hatten, nahmen sie den Verwundeten unter ihren Schutz, setzten eine Beschwerde über die Verletzung des Völkerrechts auf und baten den Kaiser, die Sache genau zu untersuchen. Das wurde auch versprochen, ist aber nie geschehen. Daß der rechtliche Kaiser oder sein Bruder Karl den Mord befohlen hätten, läßt sich nicht denken. Da aber der Husarenoberst nicht bestraft worden ist, so ist zu vermuthen, daß er Befehl gehabt habe, sich der Briefschaften zu bemächtigen, und daß die wilden Husaren den Befehl bis auf die Ermordung der Gesandten ausgedehnt hatten.
117. Krieg der zweiten Coalition. — Bonaparte in Aegypten und Syrien.
Diesmal zeigte der russische Kaiser, Pauli., (1796—1801) Katharinas Sohn und Nachfolger, mehr Ernst gegen die Franzosen und schickte den furchtbaren Bestürmer von Praga (s. 3. Theil Abschn. 110), den General Snw arow, sich mit den Oestreichern zu verbinden. Nichts hier von den vielen Märschen, Gefechten und Schlachten! So viel sei genug zu sagen, daß sich Russen, Oestreich er und Franzosen in Deutschland, der Schweiz und Italien bekämpften. So sehr auch Masseua und Moreau sich Mühe gaben, den Sieg an ihre Fahnen zu fesseln, so waren ihnen doch fast überall die Verbündeten überlegen, die Sieg auf Sieg erfochten. Erst im September 1799 änderte sich das Kriegsglück in der Schweiz. Die Russen erlitten bei Zürich gegen Massena eine Niederlage und zogen sich nach Deutschland zurück, und der wankel-müthige Kaiser Paul, unzufrieden, daß die Oestreich er nicht überall seinem Suwarow den Oberbefehl eingeräumt hatten, rief sein Heer
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Extrahierte Personennamen: Jean_Debry Karl Karl Ernst Oestreich Massena Paul
Extrahierte Ortsnamen: Rastatt Syrien Pauli Katharinas Deutschland Schweiz Italien Deutschland