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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 108

1904 - Habelschwerdt : Franke
108 ffentliche Sicherheit her, frderte die Entwicklung der Städte durch Regelung der Abgaben, der Zlle und des Mnzwesens und durch Begnstigung von Handel und Gewerbe. Die Rechtspflege ordnete er durch Errichtung eines obersten Gerichtshofes, des Parlaments, in Paris. In den unmittelbar unter der Krone stehenden Gebieten setzte der König seine Beamten ein und erhob regelmige Steuern. Auch nach auen wuchs der franzsische Einflu. Karl von Anjou, der Bruder Ludwigs Ix., wurde 1267 König von Sizilien. In seinem Glaubenseifer unternahm Ludwig zwei Kreuzzge (1248 und 1270), die aber beide erfolglos blieben. Auf dem letzten Kreuzzuge starb er vor Tunis. Er gilt als das Ideal der mittelalterlichen Könige Frankreichs. Whrend der Kreuzzge erwachte in der franzsischen Ritterschaft eine hohe religise Begeisterung und eine Abenteuerlust, die auf das ganze geistige Leben der Nation einwirkte. Die ritterliche Poesie blhte, und die bildenden Knste nahmen einen hohen Aufschwung. Im nrdlichen Frankreich schuf die sich rasch entwickelnde Gotik herrliche Bauwerke und verbreitete sich von hier aus der das ganze Abendland. England. Im Jahre 1154 kam mit Heinrich Ii. (bis 1189) das Haus Plantagenet (plntedschenet) auf den englischen Thron, den es bis 1399 innehatte. Heinrich stammte aus der Ehe, welche die englische Knigstochter Mathilde, die kinderlose Witwe Kaiser Heinrichs V., mit dem Grafen von Anjou, Gottfried Plantagenet, geschlossen hatte. Durch seine Heirat mit der geschiedenen Gemahlin Ludwigs Vii. erhielt Heinrich Ii. das westliche Frankreich, womit der Anla zu langen Kmpfen gegeben war. Er erwarb auch die Lehnshoheit der Irland. Die Emprung seiner Shne (vgl. Bertran de Born von Uhland) verbitterte Heinrichs letzte Lebensjahre. Sein Sohn, Richard Lwenherz, ein tapferer, abenteuerschtiger und grausamer Fürst (11891199), war der Schwager Heinrichs des Lwen und ein Gegner der Hohenstaufen. Er nahm am 3. Kreuzzuge teil und wurde von Kaiser Heinrich Vi. lnger als ein Jahr gefangen gehalten (S. 83). Nach seiner Rckkehr fhrte er mit Philipp August, der die Normaudie angegriffen hatte, Krieg. Richards Bruder und Nachfolger, der genuschtige Johann ohne Land, verlor fast alle Besitzungen in Frankreich an Philipp August und ge-riet auch mit dem Papste in Streit. Da ihn seine Vasallen zu verlassen drohten, mute er die Magna Charta, den groen Freiheitsbrief, unterzeichnen, wodurch der Grund zu der englischen Verfassung gelegt wurde. Die wichtigsten Bestimmungen der Magna Charta waren, da niemand verhaftet und mit Ber-lnst des Eigentums oder Verbannung bestraft werden solle, wenn er nicht durch gesetzmigen Spruch seiner Standesgenossen verurteilt sei, und da ohne Zustimmung des Reichsrats (der Groen) keine auerordentlichen Ab-gaben erhoben werden drfen. Ein Ausschu von Baronen sollte der die Ausfhrung dieser Bestimmungen wachen. Die Regierungszeit Heinrichs Iii. (12161272), dessen Bruder Richard von Eornwallis zum deutschen

3. Die Neuzeit - S. 74

1895 - Hamburg : Meißner
— 74 — Provinzen ausgedehnt, was namentlich in Livland und Estland zu vielen Gewaltthätigkeiten führte. Auch in den einzelnen Staaten des Deutschen Reiches wurde allmählich die absolute Monarchie durchgeführt, teils allmählich durch die langsame Beseitigung der Stände, teils mit Gewalt. Der Kaiser Leopold I. benutzte die Unterdrückung einer Verschwörung gegen die Habsburgische Herrschaft in Ungarn 1671 dazu, sich der Häupter des Adels durch Hinrichtungen zu entledige» und die Krone für unumschränkt zu erklären. Dadurch erregte er aber einen allgemeinen Aufstand der Ungarn unter Ginerich Tököly. Im Bunde mit diesen drangen die Türken noch einmal erobernd vor, wurden aber vor Wien 1683 von dem deutschen Reichsheere unter Karl von Lothringen und den Polen unter Johauu Sobieski geschlagen. Die Eroberung von Ofen 1686 und die Unterwerfung von ganz Ungarn benutzte der Kaiser zu völliger Unterdrückung der ungarischen Freiheiten. Nach dem Blutgerichte zu Eperies (Caraffa) mußte der Reichstag zu Preßburg 1687 auf das freie Wahlrecht zur Krone und das Jnsurrektiousrecht verzichten. Die glückliche Fortsetzung des Türkenkrieges durch den Prinzen Ludwig von Baden und namentlich durch Eugen von Savoyen, welcher, aus seinem Geburtslaude Frankreich durch die Ungunst des Hofes vertrieben, in kaiserliche Dienste getreten war und 1697 bei Zenta an der Theiß siegte, sicherte die errungenen Erfolge; im Frieden von Karlowitz ]699 mußten die Türken dem Kaiser Ungarn nebst Siebenbürgen und dem größten Teile von Kroatien und Slavonien abtreten. Auch der Große Kurfürst führte den Absolutismus mit Gewalt in feinen Ländern durch. In Ostpreußen erzwang er nach Abschütteluug der politischen Lehnshoheit die Erbhuldigung der Stände und die Unterwerfung des Adels unter feinen Willen (Gefangennahme des Königsberger Schöppenmeisters Hieronymus Rhode, Hinrichtung des nach Polen geflüchteten Oberst von Kalkstein) und unterdrückte auch in den übrigen Provinzen jeden Widerspruch der Landstände. So fchuf er einen einheitlichen Staat mit tüchtiger Heeresmacht (35 000 Mann bei 1900 [>M. und iy2 Mill. E.) und wohlgeordneten Finanzen (2x/2 Mill. Thaler Einkünfte). Die Fürsorge für das Wohl der Unterthanen, welche sich in der Anlage

4. Das Mittelalter - S. 81

1894 - Hamburg : Meißner
— 81 — bewahrte, stand der Nordosten und Norden wesentlich unter deutschem Einflüsse und erhielt von Deutschland aus die ersten Anfänge höherer Kultur. Das byzantinische Reich (Reich der „Rhomäer") konnte sich infolge der trefflichen Organisation seiner Militär- und Zivilverwaltung, seiner geschickten Diplomatie, der Blüte seines Handels und der günstigen Lage seiner Hauptstadt trotz der Unfähigkeit mancher Regenten und wiederholter gewaltsamer Thronwechsel stets noch, obgleich an Umfang sehr geschmälert, gegen die Angriffe der Araber, Serben und Bulgaren behaupten und nahm während der ersten Hälfte des Mittelalters durch Reichtum, Kulturblüte und Militärmacht noch immer die erste Stelle unter den europäischen Staaten ein. Von Konstantinopel aus wurden die Bulgaren, Serben und Russen sür das Christentum gewonnen, und Kaiserbasilios Ii. (976—1025) aus der makedonischen Dynastie gelang es noch einmal auf der Valkanhalbinfel das Reich in altem Umfange wiederherzustellen. Aber die neu emporgekommene Macht der Türken in Kleinasien bedrohte den Bestand des Reiches auss äußerste, und als auf den Hilferuf des Komnenen Alexios I. das Abendland zu Gunsten der Griechen einschritt, führte die Treulosigkeit der byzantinischen Politik zu wiederholten Feindseligkeiten mit den Mächten des Westens und endlich auf dem vierten Kreuzzuge zur Eroberung von Konftantinopel und einem großen Teile des Reiches durch die Franzosen und Venetianer und zur Aufrichtung des lateinischen Kaisertums (1204—1261) und lateinischer Feudalstaaten (Königreich Thessalonich, Fürstentum Achaja, Herzogtümer Athen und Naxos, zahlreiche Baronien). Zwar wurde die Hauptstadt von Nicäa aus durch Manuel Viii. 1261 wieder erobert, aber unter seinen unfähigen Nachfolgern verlor das Reich immer größere Gebiete an die Serben und Osmanen. Die Ungarn hatten noch lange unter den üblen Folgen ihrer Raubzüge, der eingeriffenen Zuchtlosigkeit, der Verminderung der Volkszahl und dem Eindringen stammfremder Ansiedler zu leiden. Erst allmählich gelangten sie unter dem Königshause der Arpadeu (bis 1301) zu einer festen staatlichen Ordnung. Stephan der Heilige (997—1038) führte das Christentum ein und begründete die monarchische Organisation des Reiches, indem er durch die Schwahn, Lehrbuch der Geschichte für die Oberstufe. Ii. 6

5. Das Mittelalter - S. 80

1894 - Hamburg : Meißner
— 80 — Aber innere Streitigkeiten schwächten die Macht des Königtums. Heinrich Ii. (1154—1189) mnßte nach der Ermordung des Erzbischofs von Canterbnry, Thomas Necket, der Kirche die Rechtsprechung über die Geistlichkeit zugestehn. Sein Sohn Richard Löwenherz (1189—1199) vergeudete die Mittel des Landes in erfolglosen Kämpfen in Palästina und Frankreich. Dessen Bruder Johann ohne Land (1199—1216), welcher den rechtmäßigen Thronerben, Arthur von Bretagne, beseitigt hatte, verlor die meisten festländischen Besitzungen an Philipp Ii. von Frankreich. In einem Streite mit dem Papste Innocenz Iii. um die Besetzung des erz-bischöflichen Stuhles von Canterbury mußte er, von seinem hartbedrückten Volke im Stiche gelassen, nachgeben und die englische Krone vom Papst zu Lehn nehmen. Ein Aufstand der durch Kriegsdienste und Schildgelder (scntagia) bedrückten Barone zwang den König 1215 zur Annahme der Magna charta libertatum, welche die Grundlage der englischen Verfassung wurde; dieselbe stellte eine Reihe von Mißbrauchen ab, machte die Verurteilung jedes freien Mannes von einem Spruche seiner Standesgenossen abhängig und forderte für die Erhöhung der üblichen Lehnsabgabe die Zustimmung der Barone und Prälaten. Vielfache Verletzungen der Magna charta durch Johanns Sohn Heinrich Iii. (1216 bis 1272) veranlaßten eine Erhebung der Barone unter Simon von Montfort, Grafen von Leicester. Dieser berief zur Reichsver-fammlung 1265 zum erstenmal auch Vertreter der Ritterschaft und der Städte, und der König, obwohl schließlich siegreich, erkannte das Recht des erneuerten Parlaments an. Sein Sohn Eduard I. (1272—1307), welcher Wales unterwarf (Titel des Thronfolgers) und Schottland zur Huldigung nötigte, mußte, um die Mittel für seine Kriege aufzubringen, 1297 das Steuerbewilligungsrecht des Parlaments in aller Form anerkennen. Damit hatte England eine Staatsform erhalten, welche alle Klassen der Bevölkerung zur Teilnahme an den öffentlichen Angelegenheiten berief und alle Volkskräfte zur Entfaltung brachte. 9. Der Norden und Osten Europas. Während im Südosten Europas das byzantinische Reich noch eine herrschende Stellung einnahm und die Traditionen des Altertums

6. Das Mittelalter - S. 82

1894 - Hamburg : Meißner
— 82 — Komitatsordnung die Macht der reichert Fürstengeschlechter brach; doch blieb der Mangel einer festen Thronordnung ein Hauptübel der Verfassung. Ladislaus der Heilige (1077 — 1095) bahnte die Vereinigung Kroatiens mit Ungarn an und ordnete die kirchlichen Verhältnisse neu. Sein Neffe und Nachfolger Koloman (1095—1114) regelte die Pflichten der einzelnen Stände (Vorrechte des Adels) und das Steuerwesen. Unter Geisa Ii. (1141 bis 1161) erfolgte die Einwanderung der Sachsen in Siebenbürgen. Bela Iii. (1176—1193) ordnete die Verwaltung neu nach byzantinischem Muster, unterdrückte das Raubwesen und beförderte die Entwickelung der Städte. Der erfolglose Kreuzzug Andreas'ii. (1205-1235) gab den Anlaß zu inneren Unruhen und Übergriffen der Magnaten, erst der Erlaß der goldenen Bulle 1222 führte einen Ausgleich herbei; die Magnaten erhielten steuerfreies Eigentum, gesetzliche Rechtsprechung vor dem königlichen Gericht und einen ans die Landesverteidigung beschränkten Heerbann-dienst. Durch Zusätze zur goldenen Bulle 1231 wurde/auch der Klerus und der niedere Adel gegen Willkür geschützt. Unter Beta Iv. (1235—1270) wurde Ungarn von den Mongolen verheert; nach ihrem Abzüge suchte der König durch Schutz der Bürger und Bauern das Land wieder zu heben. Unter seinen Nachfolgern wurde Ungarn durch die Unbotmäßigfeit der Großen und Thronstreitigkeiten zerrüttet. Die Slaven, welche zuletzt in Europa eingewandert waren, traten auch zuletzt in die Reihe der abendländischen Kulturvölker ein. ^ Sie zerfallen in zwei Hauptgruppen, eine ostsüdliche und eine westliche; zu ersterer gehören die Russen, Bulgaren und Illyrier (Serben, Ehorweten, Winden), zu letzterer die Sechen (Polen, Schlesier, Pommern), Tschechen und Po laben (in Norddeutschland). Letztere, die kriegerischsten und erbittertsten Feinde der wachsen, wurden von Heinrich dem Löwen unterworfen und überraschend schnell germanisiert; die Tschechen gehörten seit Heinrich I. zum Verbände des deutschen Reiches; die illyrischen Slaven und die Bulgaren, welche ihren Namen von einem türkischen Volke empfangen haben, das sie unterjocht, sich dann aber ihnen assimiliert hat, standen größtenteils unter fremder Herrschaft. Eigene Reiche gründeten nur die Russen und Polen.

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 85

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Chr. 85 terhaltung bei der panathenäischen Festlichkeit ausmachen sollte, auch rief er die Dichter Anaereon und Eimonides zu sich. , ‘ ' Doch brach im Jahre 514 eine Verschwörung gegen beide Brüder aus. Hipparch hatte die Schwe- ster eines gewissen Harmodius öffentlich beleidigt. Harmodius verband sich daher mit seinem Freunde Arist ogiton, und Hipparch fiel unter ihren Dol- chen. Von nun an regierte Hippias strenge; aber desto eifriger suchten die Alcmäoniden, welche Pisi'stratus aus Athen verbannt hatte, die alte Berfaffung ihres Vaterlandes wieder herzustellen. Mit Hülfe der Spartaner gelang es auch wirklich diesen Verbannten, sich im Jahre 510 Athens zu bemächtigen, und den Tyrannen Hippias zu vertreiben. Clisthenes, der Sohn des Megacles, stand nun an der Spitze des attischen Staates. Aber bald bildete sich unter Isagoras eine Partei wider ihn, welcher viele Große Athens beitraten. Desto mehr schmeichelte Clisthenes der Menge. Cr bewirkte eine neue Eintheilung des attischen Gebietes und Volkes, in- dem er statt vier Stämmen zehn machte, und ihnen neue Namen gab. Auch vermehrte er den Senat mit hundert neuen Mitgliedern. Allein Isagoras wandte sich nach Lacedämon. Dem Verlangen des mächtigen spar- tanischen Königs Cleomenes gemäß, mußte auch wirklich Clisthenes sammt seinem Anhänge Athen verlaffen. Dann ging Cleomenes, von einer kleinen Kriegsmacht begleitet, -selbst nach Athen, und verbannte auf einmal sieben hun- dert Familien. Als er aber hierauf auch die Verfassung andern wollte, griff das Volk zu den Waffen. Cleo- menes und Isagoras, welche ihre Zuflucht in die Burg nahmen, wurden zwei Tage daselbst belagert. Am drit- ten Tage ergaben sie sich unter der Bedingung, daß die Spartaner frei abziehen dürften. Isagoras ging mit ihnen, aber viele Athener von seiner Partei wurden hin- gerichtet. Clisthenes kam nun zurück, und stellte die Volksherrschaft zu Athen wieder her. Athen aber sandte Abgeordnete nach Sardes, um mit den Persern ein Vündniß zu schließen, weil man den Krieg mit Sparta als unvermeidlich betrachtete. Auch war es wirklich Plan

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 619

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Dritter Zeitraum. Von 1096 bis 1517. 619 des Himmels. Um dem tentschen Vaterlande ganz leben zu können, entschlug er sich der italienischen Angelegen- heiten, soviel als möglich, ohne jedoch die Oberherrschaft über Italien aufzugeben. Sein eigenes Haus zu vergrößern, bot sich ihm von selbst die Gelegenheit dar. Ottokar, König von Böh- men und Mahren, hatte sich vermöge des Erbschaftrechts seiner Gemahlin Margaretha in den Besitz von Österreich und Steiermark gesetzt, und Kärnthen und Krain durch Kauf an sich gebracht. Dieser mächtige Fürst, welcher überd!eß als Sieger über Bela von Ungarn in hohem Kriegsrnhm stand, wollte den Grafen Rudolf von Habs- bnrg nicht als König anerkennen. Berufen auf den er- sten Reichstag Rudolfs erschien er nicht; und die Folge davon war, daß Kärnthen und Krain, Länder, welche er mit dem wenigst gültigen Rechte befaß, als erledigte Reichslehen anderweitig vergeben wurden. Auch auf dem zweiten Reichstage erschien e>. nicht, und ans einem drit- ten nur durch einen Gesandten, welcher beleidigende Dinge vorbrachte, so, daß die Furien ini Jahre 12 75 den König Ottokar aller feiner Reichslehcn verlustig erklärten. Auch ga- den die tentschen Fürsten ihrenr Worte sogleich Kraft. Sie unterstützten den Kaiser mit so zahlreichen und tapfern Kricgs- schaaren, daß Ottokar mit Rudolf schon im Jahre 1276 einen Frieden schloß, vermöge dessen er sich mir Böhmen und Mähren belehnen ließ, und allen Rechten ans Österreich, .Steiermark, Kärnthen und Krain entsagte. Doch, auf- gereizt durch seine Gemahlin, begann Ottokar bald nach- her aufs neue den Krieg. Allein auch dießmal unterstütz- ten die Fürsten den Kaiser mit großem Eifer. Auf dem Marchfelde, einige Stunden von Wien, kam es (26. August 1278 ) zur entscheidenden Schlacht: Lang schwankte der Sieg. Rudolf selbst kam in Lebensge- fahr, Ottokar stritt mit großer Tapferkeit. Endlich ward Ottokar erschlagen, der Sieg Rudolfs vollkommen. Die- ser Sieg legte den Grund zu der Größe des habsburgi- scheu Hauses. Rudolf wandte, mit Bewilligung der teut- scheu Fürsten, das eroberte Österreich seinem eigenen Hause zu. Vor einer zahlreichen Versammlung ans ei- nem Reichstage zu Augsburg ( 1262) belehnte er seine

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 685

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Don 1517 bis 1789. 68.5 des Getreides. Mächtig ward besonders der Kunst- fleiß durch die vielen Flüchtlinge aus den Niederlan- den und Frankreich belebt, denen Elisabeth in Eng- land Schutz gab. Dabei war die Königin höchst spar- sam, und entschloß sich öfter, lieber die königlichen Güter anzugreifen und zu veräußern, als hei den Gemeinen auf Unterstützung anzutragen. Vii. Frankreich. 1. Franz I. (1515 - 1547). Da Ludwig Xii. keine männlichen Nachkommen hinter- lassen hatte, so folgte ihm in der Negierung der Enkel von dem Bruder feines Vaters, der Graf Franz von Angou- leme, nunmehr Franz l. I. Von den Kriegen Franz l. Kaum hatte dieser junge Fürst den französischen Thron bestiegen, als er durch den glorreichen Sieg bei Marignavo (iz. 14. September 1515) Mailand wieder eroberte, und den Schweizern den Ruhm der lluüberwindl chkeit raubte. Solch ein König, meinten die Franzosen, als Kaiser Maximilian l. (1519) starb, müßte, besonders wegen der großen Türkengefahr, auch dem teutschen Reiche wohl anstehen. „Derjenige," äußerten die französi- schen Gesandten gegen die teutschen Churfürsten, „müs- se in der Thal ohne Verstand seyn, der zu einer Zeit, da der Sturm bereits ausgebrochen sey, noch zweifle, ob man das Steuer des Schiffes dein Geschicktesten an- vertrauen müsse." Allein nicht Franz, sondern Carl von Spanien trug (1519) die teutsche Krone davon. Und eben dieser Carl behielt auch in dem langen Kam- pfe, welcher bald hierauf zwischen ihm und Franz I. begann, die Oberhand. Denn obwohl die vier Kriege zwischen Franz I. und Carl V. dem französischen Staa- ts sehr viele Menschen und unermeßliche Summen ko-

10. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 78

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
78 Alte Geschichte« Ephorat entweder errichtete, oder doch die Macht des- selben erweiterte. Ungefähr vierzig Jahre später begann der zweite messenische Krieg (682- 608 v. Chr.). Besonders die Jugend Messeniens sehnte sich nach der vormaligen Freiheit ihrer Vater, und wünschte das harte Joch der Spartaner abzuwerfen. Vor allen aber glühte der messenische Jüng- ling Aristo men es vor Begierde, sein Vaterland zu be- freien. Er begann den Krieg mit Glück. Aber auch den Spartanern ward, als sie im Gedränge der Noch das Orakel zu Delphi um einen ausgezeichneten Führer baren, von den Athenern der Dichter Lyrtäus gesandt, dessen Gesänge die Eintracht unter ihnen herstellten, und ihren öfters sinkenden Muth mit wunderbarer Kraft wieder ho- den. Bei Stenpklerus kam es zwischen beiden Parteien und ihren Verbündeten zum hitzigen Treffen. Aristome- ues siegte. Er ward immer kühner und unternehmender. Allein nach vielem Glücke und mannigfaltigen Proben des Heldenmutheö mußte er sich, durch die Verrätherei der Ar- cadier genöthigt, in die Festung auf dem Berge Ira werfen. Doch auch von hier aus ängstigte er die Sparta- ner. Er gerieth in spartanische Gefangenschaft, aber wunderbar gerettet, wurde er von Ira aus aufs neue furchtbar. Ja, aus einer zweiten Gefangenschaft kehrte der Held ebenfalls wohlbehalten zu den Seinigen zurück. Endlich im eilften Jahre (668 v. Chr.) ward Ira durch Überfall genommen; Verrätherei hatte den Spartanern den Weg dazu gebahnt, und Erschöpfung die längere Ausdauer des Kampfes den Messeniern unmöglich ge- macht. Viele Messcnier wunderten aus. Die Übrigen, welche auf Ira oder dem Laude zurückgeblieben waren, wurden von den Spartanern in den Stand der Heloten versetzt. Auch vertheilten die Sieger den größten Theil des meffenischen Landeigenthnms durch das Loos unter sich. Von nun an bildete sich Sparta mehr und mehr zu einem Kriegerstaate, welcher für ganz Griechenland furcht- bar zu werden drohte. Der Ruhm ihrer Tapferkeit, welche besonders die Argiver, denen sie um 550 v. Chr. Thyrea Wegnahmen, zu erfahren hatten, erscholl nicht nur bei den Griechen in Kleinasien, sondern auch
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