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362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden.
4. Folgen des Krieges.
a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten;
b) alle griechischen Staaten sind geschwächt;
c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland.
Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier,
362-338.
1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang.
2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen.
3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Macedonien Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_von_Macedonien Philipp
— 81 —
bewahrte, stand der Nordosten und Norden wesentlich unter deutschem Einflüsse und erhielt von Deutschland aus die ersten Anfänge höherer Kultur.
Das byzantinische Reich (Reich der „Rhomäer") konnte sich infolge der trefflichen Organisation seiner Militär- und Zivilverwaltung, seiner geschickten Diplomatie, der Blüte seines Handels und der günstigen Lage seiner Hauptstadt trotz der Unfähigkeit mancher Regenten und wiederholter gewaltsamer Thronwechsel stets noch, obgleich an Umfang sehr geschmälert, gegen die Angriffe der Araber, Serben und Bulgaren behaupten und nahm während der ersten Hälfte des Mittelalters durch Reichtum, Kulturblüte und Militärmacht noch immer die erste Stelle unter den europäischen Staaten ein. Von Konstantinopel aus wurden die Bulgaren, Serben und Russen sür das Christentum gewonnen, und Kaiserbasilios Ii. (976—1025) aus der makedonischen Dynastie gelang es noch einmal auf der Valkanhalbinfel das Reich in altem Umfange wiederherzustellen. Aber die neu emporgekommene Macht der Türken in Kleinasien bedrohte den Bestand des Reiches auss äußerste, und als auf den Hilferuf des Komnenen Alexios I. das Abendland zu Gunsten der Griechen einschritt, führte die Treulosigkeit der byzantinischen Politik zu wiederholten Feindseligkeiten mit den Mächten des Westens und endlich auf dem vierten Kreuzzuge zur Eroberung von Konftantinopel und einem großen Teile des Reiches durch die Franzosen und Venetianer und zur Aufrichtung des lateinischen Kaisertums (1204—1261) und lateinischer Feudalstaaten (Königreich Thessalonich, Fürstentum Achaja, Herzogtümer Athen und Naxos, zahlreiche Baronien). Zwar wurde die Hauptstadt von Nicäa aus durch Manuel Viii. 1261 wieder erobert, aber unter seinen unfähigen Nachfolgern verlor das Reich immer größere Gebiete an die Serben und Osmanen.
Die Ungarn hatten noch lange unter den üblen Folgen ihrer Raubzüge, der eingeriffenen Zuchtlosigkeit, der Verminderung der Volkszahl und dem Eindringen stammfremder Ansiedler zu leiden. Erst allmählich gelangten sie unter dem Königshause der Arpadeu (bis 1301) zu einer festen staatlichen Ordnung. Stephan der Heilige (997—1038) führte das Christentum ein und begründete die monarchische Organisation des Reiches, indem er durch die
Schwahn, Lehrbuch der Geschichte für die Oberstufe. Ii. 6
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Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Chr. 85
terhaltung bei der panathenäischen Festlichkeit ausmachen
sollte, auch rief er die Dichter Anaereon und Eimonides
zu sich. , ‘ '
Doch brach im Jahre 514 eine Verschwörung
gegen beide Brüder aus. Hipparch hatte die Schwe-
ster eines gewissen Harmodius öffentlich beleidigt.
Harmodius verband sich daher mit seinem Freunde
Arist ogiton, und Hipparch fiel unter ihren Dol-
chen. Von nun an regierte Hippias strenge; aber desto
eifriger suchten die Alcmäoniden, welche Pisi'stratus aus
Athen verbannt hatte, die alte Berfaffung ihres Vaterlandes
wieder herzustellen. Mit Hülfe der Spartaner gelang
es auch wirklich diesen Verbannten, sich im Jahre 510
Athens zu bemächtigen, und den Tyrannen Hippias zu
vertreiben. Clisthenes, der Sohn des Megacles,
stand nun an der Spitze des attischen Staates. Aber
bald bildete sich unter Isagoras eine Partei wider
ihn, welcher viele Große Athens beitraten. Desto mehr
schmeichelte Clisthenes der Menge. Cr bewirkte eine
neue Eintheilung des attischen Gebietes und Volkes, in-
dem er statt vier Stämmen zehn machte, und ihnen
neue Namen gab. Auch vermehrte er den Senat mit
hundert neuen Mitgliedern. Allein Isagoras wandte sich
nach Lacedämon. Dem Verlangen des mächtigen spar-
tanischen Königs Cleomenes gemäß, mußte auch wirklich
Clisthenes sammt seinem Anhänge Athen verlaffen. Dann
ging Cleomenes, von einer kleinen Kriegsmacht begleitet,
-selbst nach Athen, und verbannte auf einmal sieben hun-
dert Familien. Als er aber hierauf auch die Verfassung
andern wollte, griff das Volk zu den Waffen. Cleo-
menes und Isagoras, welche ihre Zuflucht in die Burg
nahmen, wurden zwei Tage daselbst belagert. Am drit-
ten Tage ergaben sie sich unter der Bedingung, daß die
Spartaner frei abziehen dürften. Isagoras ging mit
ihnen, aber viele Athener von seiner Partei wurden hin-
gerichtet. Clisthenes kam nun zurück, und stellte die
Volksherrschaft zu Athen wieder her. Athen aber sandte
Abgeordnete nach Sardes, um mit den Persern ein
Vündniß zu schließen, weil man den Krieg mit Sparta
als unvermeidlich betrachtete. Auch war es wirklich Plan
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Dritter Zeitraum. Von 560 bis 323 v. Ehr. 135
Säulen begangenen Frevels zu reinigen. Doch Alcibioo
des folgte dem Nnfe nicht, sondern entfloh nach Thurii,
dann nach Arges, und von hier aus, auf Einladung der
Spartaner und unter ihrem Geleite, nach Sparta. Nun
ward er zu Athen verdammt und von. den Priestern ver-
flucht.
- Alcibiades aber, rachedurftig, zeigte den Spartanern,
wie sie seiner Vaterstadt in Griechenland sowohl als auf
Sicilien schaden könnten. Von ihm aufgemuntert, ge-
währten die Spartaner die Bitte der Syracusaner um
Beistand, und sandten diesen einige Schiffe zu Hülfe.
Eben so sandten die Corinther einige Schiffe nach Sicilien.
Der corinthischen sowohl als spartanischen Schiffe waren
wenige; aber an der Spitze der spartanischen Mannschaft
ftand Gylippus, ein Anführer, mehr werth als ein zahl-
reiches Heer. Dieser gewann alsbald Verstärkung in Si-
eilien, auch kam seine Hülfe gerade in dem entscheidenden
Zeitpunkte: denn nach vielen fruchtlosen Bemühungen war
rs endlich (414) dem Nicias, unterstützt von mehreren
Städten Siciliens und Italiens, gelungen, Syracus von
Neuem anzugreifen, und hart zu drangen, als die Corin-
ther, angeführt von Gongylus, und bald nachher auch
Gylippus und seine Verstärkung erschienen, und die ban-
gen Syracusaner von der nahen Gefahr der Uebergabe ih-
rer Stadt befreiten. Zwar erhielt auch Nicias durch Eu-
rymedon und (413) durch Demosthenes Hülfe, aber kei-
ner der athenischen Feldherren war dem spartanischen Gy-
lippus gewachsen, welcher überdieß bewirkte, daß auch
die Syracusaner mit zweckmäßigem Gebrauche aller Kräfte
ihres Staates an dem Kampfe Theil nahmen. Schon
wollten die Athener die Insel verlassen, als sie zu Wasser
und zu Lande mit dem größten Nachdrucke angegriffen wur-
den. Sie fochten mit gewohnter Tapferkeit, aber der
größte Theil ihrer Flotte wurde in dem innersten Winkel
des Hafens von Syracus zusammengedrängt, und hier
eingeschlossen. Nicht mehr um Sicilien, sondern für ihr
Leben kämpfend, suchten sie hierauf, indem sie ihre äu-
ßerste Kraft anstrengten, sich mit Gewalt die Durchfahrt
zu öffnen. Aber auch dieß mißlang. Der größte Theil
der Flotte wurde unbrauchbar gemacht, und das Heer ent-
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Dritter Zeitraum. Von 560 bis 325 v. Ehr. 143
... Die Vornehmen in Theben, Corinth und Argos wa-
ren leicht gewonnen, und Athen, obwohl der Bestechung
unzugänglich, verband sich willig mit ihnen. Der Anlaß zum
Kriege fand sich leicht. Locrer und Phocenser stritten über ein
Stück Land; die Locrer besetzten es, die Spartaner stan-
den den Phocensern bei, und die Thebaner nahmen sich
der Locrer an. Lysander ward bei der bootischen Festung
Halrartus (394) geschlagen und getödtet , und die
Spartaner zogen aus Bootien ab. Nun schloffen sich die
Verbündeten noch enger an einander an, viele Bundesge-
nossen Sparta's wankten in ihrer Treue, so, daß Age-
silaus, den der Umsturz des persischen Thrones jetzt ganz
beschäftigte, aus Asien zurückgerufen werden mußte. Bpi
Coronea in Bootien erwartete (594) den zurückkehren-
den König die vereint-e Macht der Böotier, Athener, Ar-
giver und Corinther, der Euböer und Locrer. Der Kampf
war hartnäckig, der Verlust ziemlich gleich, doch behaup-
tete Agesilaus den Wahlplatz. Aber kurz vorher, ehe man
bei Coronea stritt, hatte die Flotte der Spartaner durch
den Athener Con on, welcher seit der Schlacht bei Ägos-
potami an dem Hofe des edeln Evagoras, eines Für-
sten auf Cypern, gelebt hatte, und nun in persische Dien-
ste getreten war, in den Gewässern bei Cnidus (395)
eine entscheidende Niederlage erlitten, worauf meh-
rere griechische Städte in Kleinasien und auf den Inseln
sich von Sparta losrisseu. In dem nächsten Jahre landete
eine persische Flotte, von Conon begleitet, sogar auf der
Küste von Laconien, besetzte die Insel Cythera, und be-
wirkte, daß die Mauern Athens wieder aufgebaut werden
konnten. Feindseligkeiten der Verbündeten und Unruhen
in Corinth hatten den Spartanern den Widerstand un-
möglich gemacht.
So gefährdet schien den Spartanern ihr Ansehen und
ihre Macht in Griechenland, daß sie den entehrenden Ge-
danken faßten, auf Kosten ihrer Stammeö-Verwandten in
Asien Frieden zu schließen. Doch stritten sich die Par-
teien noch drei Jahre mit wechselndem Glücke in Grie-
chenland sowohl, als in Asien. Endlich brachte Antal-
cidas, ein Spartaner von unedler Denkart, den
Frieden (337) zu Stande. In diesem Vertrage er.
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Extrahierte Personennamen: Coronea Coronea Conon
Extrahierte Ortsnamen: Theben Argos Athen Bootien Asien Bootien Athener_Con Cypern Kleinasien Sparta Athens Griechenland Asien Asien
Vierter Zeitraum. Don 323 bis 30 v. Ehr. 201
haß er dasselbe leicht zu einer sehr bedeutenden Macht em-
porhebeu konnte. Auch war der Anfang seiner Negierung
glücklich. Die Achäer und Atolier führten Krieg mit
einander. Zn dem Jahre 220 wandten sich die Achäer
an Philippus um Hülfe. Er half; aber mit solcher
Macht, daß er beiden Parteien den Frieden vorschrei-
den konnte. Es war nahe daran, daß er ganz Grie-
chenland sich unterwarf.
Nur der Übermacht Roms, welches setzt auch für
Makedonien schnellen Untergang bereitete, war er nicht
gewachsen. Rom verhinderte ihn, den Hannibal kräftig
zu unterstützen, brach durch die Schlacht bei Kynos-
kephalä (197) die Macht Macedoniens, wandte die
Griechen von ihm ab, schändete hierauf seine Königs-
Ehre, und streute selbst in den Schoos seiner Familie
den Saamen einer Zwietracht, welche ihn endlich in das
Grab stürzte.
Perseus (179-168), der Sohn und Nachfolger
Philipps, ward bei Ppdna (163) von den Römern
geschlagen, auf der Insel Samothrace gefangen genom-
men, dann zu Rom im Triumphe aufgeführt, und in
«inen Kerker geworfen, wo er sich-zu Tode hungerte.
Zwei Söhne des Perseus waren vor ihm gestorben;
der dritte (er hieß Alexander) versah die Geschäfte
eines Schreibers zu Rom. So endete das Geschlecht des
einst so mächtigen Antigonus.
G Maeedonien, den Römern unterworfen, erhielt zuerst
«ine republieanische Verfassung, bis es endlich, nachdem
es dreimal vergebens versucht hatte, das römische Joch ab-
zuwerfen, im Jahre 148 zur römischen Provinz ge-
macht wurde. Z
Hi.
Griechenland.
1. Unruhvolle Zeiten (323-281 v. Ehr.).
Noch während Alexander der Große in Asien kämpf-
te, machten (333 - 331) die Spartaner und einige an-
dre peloponnesische Völker, angeführt von dem tapfer»
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Extrahierte Personennamen: Hannibal Philipps Philipps Ppdna Alexander) Alexander Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Roms Makedonien Rom Griechenland Asien
202
Alte Geschichte.
Agís Ii., einen Versuch, sich von der nracedonischen Herr-
schaft zu befreien; und nur nach großer Anstrengung ge-
lang es dem Antipater, die Ruhe wieder herzustellen.
Als aber hierauf bei dem Tode des macedonifchen Hel-
den eine allgemeine Verwirrung erfolgte, stand abermals
(323) beinahe ganz Griechenland gegen Antipater auf, um
die alte Freiheit wieder zu erringen. Die Griechen, von dem
Athener Leosthenes angeführt, begannen den Krieg
(den lamischen) sehr glücklich. Nachdem aber Leosthe-
ncö (323) gefallen war, und Antipater überdieß Verstar:-
kung aus Asien erhalten hatte, mußten die Griechen (322)
Frieden schließen, und die meisten griechischen Städte er-
hielten macedonische Besatzung. — Tod des Dem o?
sthenes (322).
Die vielen'stürme, welche nun das Erbe Alexander-
des Großen trafen, theilte auch Griechenland, wozu noch
mannigfaltige innere Unruhen, besonders zu Athen, ka-
men. Nach dem lamischen Kriege stand Phocion, der
Freund Antipaters, an der Spitze der öffentlichen Ange»
legenheiten zu Athen. Als aber Polysperchon, um sich
in dem Kampfe mit Caffonder zu halten, Griechenland für
frei erklärte, ward Phocion (316) zum Giftbecher ver-
dammt, und eine wilde Volksherrschaft zu Athen einge-
fuhrt. Doch kurz darauf (318) eroberte Cassauder diese
Stadt, und gab die Regierung in die Hände der reiche-
ren Bürger, au deren Spitze er den Demetrius Pha-
lereuö stellte. Dieser Demetrius verdiente als Vorste-
her des Staats die Liebe seiner Mitbürger.
Doch als in dem Jahre 308 Antigonnö, im Kampfe
mit Caffander und Ptolemäus, seinen Sohn Demctriu-
Poli orce tes mit einer großen Macht nach Athen sand-
te, ward dieser von den Athenern sehr freundlich empfan-
gen. Und als Demetrius Polroreetes Athen für frei er-
klärte, und die Volksherrschaft wieder herstellte, ging ihre
Schmeichelei gegen ihn (so wenig waren sie der Freiheit
rverth) bis zum Wahnsinn. Demetrius Phalereus würde
setzt von dem Pöbel gemordet worden seyn, wenn ihn nicht
Demetrius Poliorcetes mit sicherem Geleite nach Theben
geschickt hätte, von wo er nach Ägypten ging.
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Vierter Zeitraum. Von 323 bis 30 v. Chr. 237
Dieser verblendete alsbald die Griechen durch das Zauber-
wort der Freiheit, und gewann endlich auch die Achäer.
Nom hatte nun beinahe alle Nachbarn Maccdoniens auf seiner
Seite, Philippus aber war fast jeder Hülfsquelle be-
raubt. Bald bestimmte ihn daher eine Niederlage, wel-
che er bei Kynoskephalä (1q7) erlitt, um Frieden
bitten. Dieser ward ihm unter der Bedingung ge-
währt, daß er nur Macedonien behalte, Alles aber, was
er außer den Gränzcn dieses Landes besitze, abtrete, und
besonders Griechenland für frei erkläre. Auch mußte ec
seine Flotte auöliefern, hundert Talente bezahlen, und
seinen Sohn Demetrius als Geißel nach Nom schicken.
Hierauf ließen die Römer Macedonien zunächst in Ruhe,
schnitten demselben aber den Duell ab, aus welchem es
neues Leben empfangen konnte, indem sie die Griechen,
unter dem Scheine, ihnen die Freiheit zu geben, in ver-
derbliche Abhängigkeit von Rom brachten. Denn bald
nach dem Siege über Philippus kündigte (196) T.
Duinctius Flamininus bei der Feier der isthmi-
schen Spiele den Griechen die Freiheit an, wofür diese
ihn als ihren größten Wohlthater vergötterten. Als hier-
auf auch griechische Plätze und Besitzungen von den Rö-
mern zurückgegeben wurden, war die Freude der Ge-
täuschten, welche nicht ahneten, daß sie bald die Fesseln
ihrer Befreier tragen würden, noch größer. Allein in
Kurzem erzeugte das Geschenk der Freiheit vielfache Strei-
tigkeiten in den griechischen Staaten, wobei die Römer
die Friedensstifter und Schiedsrichter machten. Ja, je
größer die Reizbarkeit der Griechen war, und je mehr
sich unter denselben bald Parteien für oder wider Rom
bildeten, desto leichter konnten die Römer ihren schädlichen
Einfluß auf Griechenlands Angelegenheiten geltend ma-
chen. Indessen die Ätolier, welche sich zuerst unter
den griechischen Völkern an Rom angeschlossen, waren,
weil sie die von der Niederlage Philipps erwarteten Früch-
te nicht geerndtet hatten, und sich von Flamininus ge-
kränkt glaubten, auch die Ersten, welche von Rom abfie-
len. Wenige Jahre nach der Schlacht bei Kpnoskepha-
lä nahmen sie sogar an einem Krieg wider Rom sehr leb-
haften Antheil.
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Extrahierte Personennamen: T.
Duinctius_Flamininus Philipps
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Macedonien Rom Griechenlands Rom Rom Rom
Vierter Zeitraum. Von 523 bis 50 v. Ehr. 23g
dens unterzogen. Sie mußten (l8q) allen ätolischen
Städten, welche feit Flamininus unter römische Herrschaft
gekommen waren, entsagen, fünf hundert Talente bezah-
len , ein Schutz- und Trutz - Bündniß mit den Römern
schließen und die römische Oberherrschaft anerkennen.
Gleicher Gestalt suchten die Römer den achäischen
Bund seit dem Siege über Syrien auf mannigfaltige
Weise zu schwachen. — Tod Philopö mens, Hanni-
balö und Scipio Africanuö des altern (183).
Den Köllig von Makedonien hatte Rom zur Zeit
des syrischen Kriegs mit großer Schonung behandelt, um
an ihm einen treuen Bundesgenossen zu haben. Auch
war es wirklich der römischen Gewandtheit gelungen,
diesen König, welcher^ vorher die Ätolier des Wahnsinns
beschuldigt hatte, weil sie zuerst die Römer gegen ihn,
dann den Antiochus gegen die Römer nach Griechenland
gerufen, zu bewegen, daß er die ihm noch übrigen Kräf-
te anwaudte, um im Dienste Roms denselben Antiochus
aus Europa vertreiben zu helfen. Bald aber nach der
Schlacht bei Magnesia erfuhr er nur Undank von den
Römern, indem sie nichts unterließen, um ihn vollends
aller Selbstständigkeit zu berauben, bis er endlich (l7y)
vor Gram starbt
H. Macedonien wird (i48 v. Ehr.) zur römi-
schen Provinz gemacht.
Perseus, Sohn und Nachfolger Philipps Ii., hatte
den Plan entworfen, sich von der Herrschaft Noms frei
zu machen. Da sein Vater noch in den letzten Zähren
mit vielem Eifer sich zum Kriege gerüstet hatte, so fand
er eine volle Schatzkammer und ein zahlreiches, wohlge-
übtes Heer. Griechische und asiatische Staaten, Thracien
und Zllyrien, ja, selbst Carthago konnten leicht von ihm
gewonnen werden. Allein sein thörichter Geiz trieb die
Bastarner, ein kriegerisches, vielleicht deutschesvolk, zu-
rück , und so bewirkte überhaupt die Niedrigkeit seiner
Denkart, wozu noch Mangel an Feldherrn - Tugenden
kam, daß bei vielen und großen Mitteln, welche ihm zu
Gebote standen, sein Plan dennoch mißlang. Den hau-
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504
Mittlere Geschichte.
Ungefähr 50 Jahre v. Ehr. wurde der westliche, un>
um 15 v, Ehr. der südöstliche Theil Helvetiens von
den Römern erobert. Unter der Herrschaft Roms gedieh
mannigfaltige römische Bildung in diesem Lande. Aven-
ticum ragte unter den helvetischen Städten vornehmlich
hervor. „Es ward löblich regiert; so, daß die Göttin
Aventia, der Genius von Aventioum, der Genius des
U'gurinischen Gaues, Apollo, der freigebige Bacchus und
Casar Augustuö kostbar verehrt, Obrigkeiten ruhmvoll
belohnt, ein Collegium der Arzneikunde und andere Leh-
rer unterhalten, und Felsen gesprengt wurden zur Be-
förderung des Handels und Wandels."
Bei dem Untergänge des weströmischen Reiches kam
der südöstliche Theil Helvetiens an die Ostgothen, der
nördliche an die Alemann en, das Übrige an die Bur-
gunder. Doch schon um 550 war ganz Helvetieu den
Franken unterworfen.
Über drei Jahrhunderte (von 550 - 879) stand
Helveticn unter dev Herrschaft der Franken. Wahrend
dieses Zeitraums verbreitete sich das Christenthum mehr
Und mehr unter den Helvetiern, und mit demselben die
ersten Anfänge neueuropäischer Bildung,
Von g79 bis 1052 gehörte Helvetien rheils zzr
dech bürgun d ischen, thcils zu dem teutschen Rei-
che. Als aber das burguudische Reich ( 1052) mit
dem teutschen Reiche vereinigt wurde, ward ganz Hel-
vetien dem teutschen Reiche unterworfen.
Wahrend der Oberherrschaft der deutschen über Hel-
vetieu geschah es, daß die Schweizer den berühmten
Bund der schweizerischen Eidgenossen gründeten,
Die Abkunft dieser Schweizer liegt im Dunkeln.
Daß sie seit fast undenklichen Zeiten in der Nahe des
Berges staken, nicht weit von den Ufern des Waldstäd-
ter-Sees, gelebt haben, ist außer Zweifel. Aber woher
sie in diese Gegenden gekommen sepen, kann nicht mit
Gewißheit ausgemittelt werden. — Dieses Volk der
Schweizer war anfänglich nicht zahlreich, aber nach und
nach wuchs die Bevölkerung, und mit ihr die Cultur
des Bodens und der Einwohner. Ein Ort war von
dem andern unabhängig, Galt es aber, fremde Gewalt
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