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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

2. Das Mittelalter - S. 81

1894 - Hamburg : Meißner
— 81 — bewahrte, stand der Nordosten und Norden wesentlich unter deutschem Einflüsse und erhielt von Deutschland aus die ersten Anfänge höherer Kultur. Das byzantinische Reich (Reich der „Rhomäer") konnte sich infolge der trefflichen Organisation seiner Militär- und Zivilverwaltung, seiner geschickten Diplomatie, der Blüte seines Handels und der günstigen Lage seiner Hauptstadt trotz der Unfähigkeit mancher Regenten und wiederholter gewaltsamer Thronwechsel stets noch, obgleich an Umfang sehr geschmälert, gegen die Angriffe der Araber, Serben und Bulgaren behaupten und nahm während der ersten Hälfte des Mittelalters durch Reichtum, Kulturblüte und Militärmacht noch immer die erste Stelle unter den europäischen Staaten ein. Von Konstantinopel aus wurden die Bulgaren, Serben und Russen sür das Christentum gewonnen, und Kaiserbasilios Ii. (976—1025) aus der makedonischen Dynastie gelang es noch einmal auf der Valkanhalbinfel das Reich in altem Umfange wiederherzustellen. Aber die neu emporgekommene Macht der Türken in Kleinasien bedrohte den Bestand des Reiches auss äußerste, und als auf den Hilferuf des Komnenen Alexios I. das Abendland zu Gunsten der Griechen einschritt, führte die Treulosigkeit der byzantinischen Politik zu wiederholten Feindseligkeiten mit den Mächten des Westens und endlich auf dem vierten Kreuzzuge zur Eroberung von Konftantinopel und einem großen Teile des Reiches durch die Franzosen und Venetianer und zur Aufrichtung des lateinischen Kaisertums (1204—1261) und lateinischer Feudalstaaten (Königreich Thessalonich, Fürstentum Achaja, Herzogtümer Athen und Naxos, zahlreiche Baronien). Zwar wurde die Hauptstadt von Nicäa aus durch Manuel Viii. 1261 wieder erobert, aber unter seinen unfähigen Nachfolgern verlor das Reich immer größere Gebiete an die Serben und Osmanen. Die Ungarn hatten noch lange unter den üblen Folgen ihrer Raubzüge, der eingeriffenen Zuchtlosigkeit, der Verminderung der Volkszahl und dem Eindringen stammfremder Ansiedler zu leiden. Erst allmählich gelangten sie unter dem Königshause der Arpadeu (bis 1301) zu einer festen staatlichen Ordnung. Stephan der Heilige (997—1038) führte das Christentum ein und begründete die monarchische Organisation des Reiches, indem er durch die Schwahn, Lehrbuch der Geschichte für die Oberstufe. Ii. 6

3. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 85

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Chr. 85 terhaltung bei der panathenäischen Festlichkeit ausmachen sollte, auch rief er die Dichter Anaereon und Eimonides zu sich. , ‘ ' Doch brach im Jahre 514 eine Verschwörung gegen beide Brüder aus. Hipparch hatte die Schwe- ster eines gewissen Harmodius öffentlich beleidigt. Harmodius verband sich daher mit seinem Freunde Arist ogiton, und Hipparch fiel unter ihren Dol- chen. Von nun an regierte Hippias strenge; aber desto eifriger suchten die Alcmäoniden, welche Pisi'stratus aus Athen verbannt hatte, die alte Berfaffung ihres Vaterlandes wieder herzustellen. Mit Hülfe der Spartaner gelang es auch wirklich diesen Verbannten, sich im Jahre 510 Athens zu bemächtigen, und den Tyrannen Hippias zu vertreiben. Clisthenes, der Sohn des Megacles, stand nun an der Spitze des attischen Staates. Aber bald bildete sich unter Isagoras eine Partei wider ihn, welcher viele Große Athens beitraten. Desto mehr schmeichelte Clisthenes der Menge. Cr bewirkte eine neue Eintheilung des attischen Gebietes und Volkes, in- dem er statt vier Stämmen zehn machte, und ihnen neue Namen gab. Auch vermehrte er den Senat mit hundert neuen Mitgliedern. Allein Isagoras wandte sich nach Lacedämon. Dem Verlangen des mächtigen spar- tanischen Königs Cleomenes gemäß, mußte auch wirklich Clisthenes sammt seinem Anhänge Athen verlaffen. Dann ging Cleomenes, von einer kleinen Kriegsmacht begleitet, -selbst nach Athen, und verbannte auf einmal sieben hun- dert Familien. Als er aber hierauf auch die Verfassung andern wollte, griff das Volk zu den Waffen. Cleo- menes und Isagoras, welche ihre Zuflucht in die Burg nahmen, wurden zwei Tage daselbst belagert. Am drit- ten Tage ergaben sie sich unter der Bedingung, daß die Spartaner frei abziehen dürften. Isagoras ging mit ihnen, aber viele Athener von seiner Partei wurden hin- gerichtet. Clisthenes kam nun zurück, und stellte die Volksherrschaft zu Athen wieder her. Athen aber sandte Abgeordnete nach Sardes, um mit den Persern ein Vündniß zu schließen, weil man den Krieg mit Sparta als unvermeidlich betrachtete. Auch war es wirklich Plan

4. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 78

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
78 Alte Geschichte« Ephorat entweder errichtete, oder doch die Macht des- selben erweiterte. Ungefähr vierzig Jahre später begann der zweite messenische Krieg (682- 608 v. Chr.). Besonders die Jugend Messeniens sehnte sich nach der vormaligen Freiheit ihrer Vater, und wünschte das harte Joch der Spartaner abzuwerfen. Vor allen aber glühte der messenische Jüng- ling Aristo men es vor Begierde, sein Vaterland zu be- freien. Er begann den Krieg mit Glück. Aber auch den Spartanern ward, als sie im Gedränge der Noch das Orakel zu Delphi um einen ausgezeichneten Führer baren, von den Athenern der Dichter Lyrtäus gesandt, dessen Gesänge die Eintracht unter ihnen herstellten, und ihren öfters sinkenden Muth mit wunderbarer Kraft wieder ho- den. Bei Stenpklerus kam es zwischen beiden Parteien und ihren Verbündeten zum hitzigen Treffen. Aristome- ues siegte. Er ward immer kühner und unternehmender. Allein nach vielem Glücke und mannigfaltigen Proben des Heldenmutheö mußte er sich, durch die Verrätherei der Ar- cadier genöthigt, in die Festung auf dem Berge Ira werfen. Doch auch von hier aus ängstigte er die Sparta- ner. Er gerieth in spartanische Gefangenschaft, aber wunderbar gerettet, wurde er von Ira aus aufs neue furchtbar. Ja, aus einer zweiten Gefangenschaft kehrte der Held ebenfalls wohlbehalten zu den Seinigen zurück. Endlich im eilften Jahre (668 v. Chr.) ward Ira durch Überfall genommen; Verrätherei hatte den Spartanern den Weg dazu gebahnt, und Erschöpfung die längere Ausdauer des Kampfes den Messeniern unmöglich ge- macht. Viele Messcnier wunderten aus. Die Übrigen, welche auf Ira oder dem Laude zurückgeblieben waren, wurden von den Spartanern in den Stand der Heloten versetzt. Auch vertheilten die Sieger den größten Theil des meffenischen Landeigenthnms durch das Loos unter sich. Von nun an bildete sich Sparta mehr und mehr zu einem Kriegerstaate, welcher für ganz Griechenland furcht- bar zu werden drohte. Der Ruhm ihrer Tapferkeit, welche besonders die Argiver, denen sie um 550 v. Chr. Thyrea Wegnahmen, zu erfahren hatten, erscholl nicht nur bei den Griechen in Kleinasien, sondern auch

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 545

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Dritter Zeitraum. Von 1096 bis 1517. 545 Michael Paläologus griff alsbald mehrere Besitzungen der Lateiner mit Glück an; im Jahre 1261 stürmte sein Feld- herr Strategopulus Constantinopel; Balduin Ii. muß- te flüchten; die Herrschaft der Griechen ward wieder her- gestellt. 3. Di e Kaise r von Nieäa: Theodor Lascaris (1204- 1222), Johannes Hi. Dueas Vataces ( 1222 - 1255 ), Theodor Lascaris Ii. (1255 - 1259), Johannes Iv. Lascaris (1259), Mi- chael Paläologus. Constantinopels Verlust hatte den Griechen wieder Muth und Stärke gegeben. Selbst Helden traten jetzt aus dem Kreise derselben hervor. So der Schwieger- sohn Kaisers Alexius 111., Theodor Lascaris (1204 — 1222), der am Anfänge bloß über drei Städte und zwei tausend Soldaten geboten hatte, aber im Laufe einer acht- zehnjährigen siegreichen Regierung daö kleine Fürstenthum Nicaa zur Größe eines Kaiserthums ausdehnte. Sein Ei- dam und Nachfolger Johannes Ducas Vataces (1222-1255) erweiterte die Gränzen des neuen Staates noch mehr, und bedrängte selbst Constantinopel auf allen Seiten. Zugleich sorgte Vataces für den innern Wohlstand seines Reichs, besonders durch Beförderung des Ackerbaues. Auch war die Erziehung der Jugend und die Wiederbele- bung der Wissenschaften ein Gegenstand seiner ernsten Für- sorge. Theodor Lascaris 11.(1255- 1259), obwohl er seinem Vater Vataces an Tugenden weit nachstand, führte während seiner kurzen Negierung sein Heer dreimal in das Herz der Bulgarei. Durch Michael Paläolo- gus, einen griechischen Großen von einem alten, berühm^- teo Hause, wurde zwar Johann es Iv. Lascaris (1259), der bei dem Tode seines Vaters Lascaris Ii. noch minder- jährig war, um Thron und Freiheit gebracht, aber auch die Herrschaft der Griechen in Europa wiederhergestellt.

6. Theil 3 - S. 73

1880 - Stuttgart : Heitz
Huldreich Zwingli. 73 seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen. Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei. . Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 262

1839 - Wesel : Bagel
262 sey vollständig gewesen und bekränzte sich mit Blumen. Die List wirkte. In einem Vorpostengefecht errangen die Spartaner einige Vortheile, während man auf der Ebene von beiden Seiten immer weiter vorrückte. Kaum ließ sich wieder ein Heller Sonnenstrahl blicken, als die Trompeten das Zeichen zum Angriff gaben. Die Thebaner dringen unaufhaltsam vor; dagegen wirft Agesilaus die Athener und die von Argos. Auf einmal hört er, daß der Feind ihn umgehen wolle; da fliegt er ihm entgegen und nun beginnt ein fürchterlicher Kampf. Schilde stoßen an Schilde und die dumpfe Wuth läßt nicht einen Laut vernehmen. Endlich gewinnen die Thebaner die Oberhand und die Spartaner sind Herren des Schlachtfeldes, das indessen mit großen Opfern behauptet worden war und nicht vom Siegesjubel ertönte, obgleich die Thebaner die Leichen der Gefallenen sich erbaten und dadurch ihre Niederlage zuge- standen. Agesilaus, obschon mit Wunden bedeckt, so daß man ein tiefes Rachegefühl voraussetzen durfte, ließ 80 Thebaner», die sich in einen Tempel geflüchtet hatten, eine sichere Begleitung geben. Nu» reiste er nach Delphi, weihte dem Apoll einen Theil der Beute Asiens im Werth von mehr als 100 Talenten, und kehrte nach einer Abwesenheit von acht Jahren nach Sparta zurück. Wir sehen ihn nun auch noch später als klugen Unterhändler, besonders im Kampf gegen die Thebaner unter Pelopidas und Epainsi nondas, auftreten, und einigemal rettete er, ohne sich in eine Schlacht einzulassen, durch kluge Maaßregeln seine Vaterstadt. Besonders thätig war er, um ein Bündniß der Athener mit Sparta zu bewirken, welche anfangs, die alte Eifersucht im Busen tragend, durchaus nicht darein willigen wollten. Noch in späten Jahren wurde er nach Aegypten geschickt, um den gegen Persien im Aufstand befindlichen Tachus 3lt unterstützen. Da war es,, wo sich die von dem Könige mit Geschenken abgesandten Männer über den einfachen Anzug des Spartaners ve^ wunderten, der sich äußerlich in Nichts vor den Andern auszeichne^ Agesilaus sammelte in diesem Kriege beträchtliche Reichthümer; ab^' auf dem Rückwege nach Sparta starb er in Cyrenaika, im 45sten Jah^ seiner Regierung und dem 84sten seines Lebens. Lenophon hat eine verdiente Lobrede gewidmet.

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 273

1839 - Wesel : Bagel
273 k'nes gewissen Eharon, der gleicher Gesinnung mit ihnen war, um dort den Augenblick zum Handeln abzuwarten. Doch das Gerücht ver- breitete sich schnell, daß Geächtete bei Charon sich verborgen halten und dieser wurde vorgeladen, um deßhalb Rede zu stehen; allein er ^ußte eine solche ausweichende Antwort zu geben, daß die Furcht der Tyrannen beschwichtigt wurde, besonders da auch Phyllidas äußerte, das Mährchen sey wahrscheinlich bloß ersonnen, um ihr Vergnügen zu Hören. Kaum waren sie nun in den Saal zurückgekehrt, wo Alles bereinigt war, was die Sinne reizen konnte, begehrte ein von Athen gekommener Eilbote Einlaß und übergab dem Archias, einem der vor- Uehmen Unterdrücker, ein Schreiben, das die Kunde von der Abreise der Verbannten von Athen und die Mahnung zur Vorsicht enthielt. Archias indessen, den dringenden Bitten des Boten, das Schreiben gleich zu lesen, kein Ohr schenkend, legte dasselbe unter sein Polster- Elssen und mit den Worten: Morgen ist es Zeit genitg zu ernsten ^cschäftösachen! gab er den Befehl, die Buhldirven einzulassen, phyllidas führte nun die Verschwornen ein, die mit Blumenhüten bedeckt waren und unter ihren Frauenkleidern Waffen verborgen hatten. Eluf ein gegebenes Zeichen zogen sie ihre Dolche und metzelten die Gäste ^leder. Pelopidas hatte die Ehre, daß Leontiades, der Hauptunter- driicker, unter seinen Streichen erlag. Man lief nun den Wohnungen der andern Tyrannen zu, die das gleiche Schicksal hatten, und ble Gefängnisse wurden geöffnet, die mit Opfern der Willkühr angefüllt ^aren. Die bisher unschuldig Verhafteten wurden bewaffnet und unter dem lauten Ruf: Zu den'waffen! Tod den Tyrannen! fiel man über ^le Anhänger der Adelspartei her, vorne an Epaminondas, den bisher *e pythagoreischen Grundsätze vom Blutvergießen abgehalten hatten, ^an rief nun die Athener zu Hilfe und die Burg wurde von 14,000 '^rin berennt. Die Besatzung ergab sich und durfte mit dem Gepäcke Abziehen. Die Spartaner machten nun zwar mehrere Versuche wider Theben, ^"Mal unter Kleombrotus, das andere Mal unter Agesilaus, der mit *8,000 Mann Fußvolk und 1500 Pferden nach Böotien gieng, aber ^ dem Angriffe auf eine von den Athenern vertheidigte Stellung surückgesehlagen und persönlich verwundet wurde. In einem Treffen e* Tanagra wurde Phöbidas von Pelopidas getödtet, in den Gewässern von Naros die spartanische Flotte, 60 Segel stark, durch Habrias geschlagen, und im jonischen Meere der Rest der pelo- ^vnnesischen Seemacht von Jphikrates und Timotheus vernichtet, heben war nun übermüthig. Platää wurde zerstört, die Bewohner ; 18

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 282

1839 - Wesel : Bagel
282 Dieses weigerte sich indessen und schloß sich mit Athen an die Phokidier an, welche Philomelos befehligte. Im engen Thale des Kephissus kam es nach langer, tapferer Gegenwehr von Seiten der Phokidier zum entscheidenden Kampfe. Sie wurden völlig geschlagen, flohen quer über Wälder und Anhöhen und der Anführer stürzte sich in der Verzweiflung von einem Felsen herab. Ihm folgte sein Bruder Ono- marchus. Nachdem dieser die gehörigen Maaßregeln getroffen hatte, zog er Thessalien zu mit 20,000 Mann zu Fuß und 500 Reitern. Philipp, von den Thebanern zu Hilfe gerufen, ergriff die Gelegenheit, seine eigenen Plane zu verfolgen, begierig, und um seine Soldaten, die an Zahl überlegen waren, daran zu mahnen, daß sie für eine heilige Sache streiten, befahl er ihnen, sich mit Apoll's heiligen Lorbeerkränzen zu schmücken, und auch die Fahnen wurden damit geziert. Auf der Ebene von Magnesia nahe am Meere trafen die Heere zusammen. Der Widerstand der Phokidier war außerordentlich; doch mußten sie weichen. Sie flohen dem Meere zu, wo sie eine athenische Flotte erblickten. Da ihnen diese aber nicht helfen konnte, kam die Mehrzahl im Meere um, unter ihnen Onomarch, der sich durch Schwimmen zu retten suchte. Es waren 6000 Feinde getödtet, 3000 zu Gefangenen gemacht worden. Bereits war Philipp nach Byzanz lüstern, und die Athener sowohl, als die Olynthier waren, den Zweck dieses Strebens wohl erkennend, sehr besorgt darüber, als sich plötzlich die Nachricht verbreitete, de>-' König liege an den Folgen der bei der Belagerung von Methone erhaltenen Wunden gefährlich krank darnieder, was fast in gav Griechenland Freude erregte. Indessen genaß Philipp wieder und da seine ehrgeizigen Entwürfe kein Geheimniß mehr seyn konnten, richtete er seinen Blick nach de§ Thermopylen, während die Thebaner, Lokrier und Dorier sich na^ seiner Ankunft sehnten. Doch den Athenern war sein Treiben ni^ entgangen und angeführt von Demosthenes, dem feurigen Redner der mit seinen kräftigen Reden gegen ihn losdonnerte, waren sie O" zuvorgekommen, hatten eine Flotte nach den Thermopylen geschickt w11 die Pässe besetzt. Tiefen Aerger in der Brust nährend, zog Philipp als er sich seiner Ankunft so getäuscht sah wieder ab und ließ ^ Verbündeten den Kampf allein ausfechten. Zwar glaubte Zsokrats^ ein redlicher, dabei aber ebenfalls sehr beredter, und Wokion, ^ höchst edler Grieche, in Philipp den Mann zu erkennen, der geeig"^ sey, an die Spitze von Griechenland gestellt zu werden, um 8^ Asien zu ziehen. Anders Demosthenes. „Lieber wolle er, sagte c

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 275

1839 - Wesel : Bagel
275 Zu gewinnen gesucht hatte und dessen beleidigende Großmuth mit Verachtung von ihm abgewiesen worden war, weil er eine ehrenvolle Armuth vorzog, machte den Vermittler zwischen beiden Heeren. Im Verlaufe einiger Jahre indessen hatten sich die Thebaner ver- stärkt, und auch die Einwohner von Mantinea hatten ihre Mauern wieder aufgerichtet, indem sie geheime Anhänger der Thebaner und ihres Schutzes gewiß waren., Als die Bewohner der Ufer des Eurotas ^fuhren, wie sehr sich ihre Feinde rüsten, so erwachte ihr kriegerischer Einn wieder in hohem Grade. Hatte ja vor zwei Jahren, als der Vote anlangte, der die Nachricht von der Niederlage bei Leuktra brachte, der Festordner befohlen, mit der begonnenen Feier, um von den Göttern ^ Erhaltung der Früchte zu erflehen, fortzufahren, und am folgenden Vage waren Aeltcrn und Verwandte der Gefallenen festlich gekleidet auf den öffentlichen Plätzen erschienen, um sich wegen des ruhmvollen Eingangs der Ihrigen Glück zu wünschen. Schon glaubte man den Feind vor den Thoren der Hauptstadt zu ^hen, Alles, selbst Greise und Priester wurden aufgeboten und schon Machte man daran, auch die Heloten einzureihen, als eine große Anzahl Geächteter zu ihnen stieß. Das Heer der Thebaner rückte in vier Corps vor, welche ver- miedene Straßen zogen, um sich später wieder zu vereinigen und in ^uffe auf Sparta, dessen Gebiet 500 Jahre lang kein Feind betreten ^atte, loszugehen. Es wäre um die Heldenstadt geschehen gewesen, wenn nicht einen Mann, Jschilaos, der Heldengeist des Leonidas beseelt hätte, der mit einer Anzahl alter Krieger den Engpaß von ^kiros so tapfer vertheidigte, daß alle bis auf den letzten Krieger im ^wpfe fielen. Die Arkadier bewirkten nun die Vereinigung mit Den drei <x \>e stärk andern Haufen, welche ihre Bewegungen schon ausgeführt hatten, naher di- Feinde kamen, desto größer wurde die «ung, desto ■fcv die Rüstungen, und als man das Feuer erblickte, das d,e Meiereien, die Olivenwälder und die Erndtcn verheerte, wurde eine ^cnge von Landleuten und Sclaven unter die Fahnen gerecht, und auch noch von Korinth und andern Städten Hilfe "schien, rich- ltte sich der Muth der Spartaner wieder auf. Agestlau« benutzte tiefe Stinmmna Er schlug mittelst eines Hinterhalts im Tem- die Angreifenden zurück, unterdrückte durch seine Gcistcsgegen- '»«t einen gefährlichen Aufstand und war mit größter Besonnenheit °uf all- erdenkliche Bertheidignngsmittel bedacht. Das durch seine Gewandtheit und die kräftige Vorstellung des korinthischen Gesandten in Stande gekommene Bündniß zwischen Athen und Sparta hatte zur 18*
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