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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

2. Das Mittelalter - S. 81

1894 - Hamburg : Meißner
— 81 — bewahrte, stand der Nordosten und Norden wesentlich unter deutschem Einflüsse und erhielt von Deutschland aus die ersten Anfänge höherer Kultur. Das byzantinische Reich (Reich der „Rhomäer") konnte sich infolge der trefflichen Organisation seiner Militär- und Zivilverwaltung, seiner geschickten Diplomatie, der Blüte seines Handels und der günstigen Lage seiner Hauptstadt trotz der Unfähigkeit mancher Regenten und wiederholter gewaltsamer Thronwechsel stets noch, obgleich an Umfang sehr geschmälert, gegen die Angriffe der Araber, Serben und Bulgaren behaupten und nahm während der ersten Hälfte des Mittelalters durch Reichtum, Kulturblüte und Militärmacht noch immer die erste Stelle unter den europäischen Staaten ein. Von Konstantinopel aus wurden die Bulgaren, Serben und Russen sür das Christentum gewonnen, und Kaiserbasilios Ii. (976—1025) aus der makedonischen Dynastie gelang es noch einmal auf der Valkanhalbinfel das Reich in altem Umfange wiederherzustellen. Aber die neu emporgekommene Macht der Türken in Kleinasien bedrohte den Bestand des Reiches auss äußerste, und als auf den Hilferuf des Komnenen Alexios I. das Abendland zu Gunsten der Griechen einschritt, führte die Treulosigkeit der byzantinischen Politik zu wiederholten Feindseligkeiten mit den Mächten des Westens und endlich auf dem vierten Kreuzzuge zur Eroberung von Konftantinopel und einem großen Teile des Reiches durch die Franzosen und Venetianer und zur Aufrichtung des lateinischen Kaisertums (1204—1261) und lateinischer Feudalstaaten (Königreich Thessalonich, Fürstentum Achaja, Herzogtümer Athen und Naxos, zahlreiche Baronien). Zwar wurde die Hauptstadt von Nicäa aus durch Manuel Viii. 1261 wieder erobert, aber unter seinen unfähigen Nachfolgern verlor das Reich immer größere Gebiete an die Serben und Osmanen. Die Ungarn hatten noch lange unter den üblen Folgen ihrer Raubzüge, der eingeriffenen Zuchtlosigkeit, der Verminderung der Volkszahl und dem Eindringen stammfremder Ansiedler zu leiden. Erst allmählich gelangten sie unter dem Königshause der Arpadeu (bis 1301) zu einer festen staatlichen Ordnung. Stephan der Heilige (997—1038) führte das Christentum ein und begründete die monarchische Organisation des Reiches, indem er durch die Schwahn, Lehrbuch der Geschichte für die Oberstufe. Ii. 6

3. Neuzeit - S. 20

1912 - Stuttgart : Bonz
20 Bald begann der kraftvolle, aber eigenwillige Herzog eine verschwen-derische Regierung, so da die Schuldenlast sich rasch verdoppelte. Eine neue Steuer fhrte zu dem Bauernaufstand des armen Konrad oder Kunz (d. h. des armen Mannes) 1514, der vom Remstal aus fast das ganze Land ergriff. Ulrich mute sich mit den Landstnden im Tbinger Ber- 1514. trag vom 8. Im 1514, der Grundlage der altwrttembergifchen Ver-sassung, dahin einigen, da die Landschaft allmhlich die Schulden abzn-tragen versprach; dagegen durften hinfort ohne die Zustimmung der Land-stnde keine Steuern mehr ausgeschrieben, keine Kriege mehr angefangen werden. Darauf wurden die aufstndischen Bauern im Remstal mit Hrte niedergeworfen. Bald darauf strzte den Herzog seine Leidenschaftlich-keit ins Verderben. Als er seinen Stallmeister Hans von Hutten aus Eifer-sucht im Schnbuch ermordete (1515) und die Familie, deren Sache Ulrich von Hutten in leidenschaftlichen Schriften fhrte, Rache verlangte, wurde Ulrich in die Acht getan, aber wieder davon entbunden, als er einwilligte, fr 6 Jahre auf die Regierung zu verzichten (1516). Als er aber in seiner tyrannischen Weise fortfuhr, wurde er aufs neue gechtet. Da er die Reichsstadt Reutlingen, in -der ein herzoglicher Vogt erschlagen worden war, zu einer wrttembergischen Landstadt machte, zog der Schwbische Bund (I. S. 317), dem er nicht mehr beigetreten war und an dessen Spitze die feindlichen Bayernherzoge standen, gegen ihn. Es war die Zeit der Kaiserwahl. Ulrich stand auf der franzsischen Seite. Von der Schweiz erhielt er bedeutenden Zuzug. Aber die Eidgenossenschaft, von Karls 1519. Agenten bearbeitet, rief die Schweizer nach Hause. So mute Ulrich 1519 das Land rumen. Er hatte nur noch Mmpelgard und den Hohentwiel. 1521. e. Reichstag zu Worms (1521). Die erste Angelegenheit, mit der sich Karl in Deutschland zu beschftigen hatte, war die Sache Luthers. Dem Wunsch der Reichsstnde entsprechend, lud der Kaiser Luther unter Zusicherung freien Geleites vor den Reichstag, ent-gegen dem Begehren des Legaten Aleander, der nach dem alten Recht die sofortige Verhngung der Acht der den von der Kirche gebannten Ketzer forderte. Furchtlos erschien Luther, dessen Reise ein wahrer Triumphzug wurde, 16. April in Worms und beantwortete die For-derung des Widerrufs seiner Schriften am 18. April mit entschiedenem Nein. Als der das Wort fhrende Offizial Johann von Eck von Trier eine Verhandlung der das ablehnte, was von der Kirche lngst gegenber von Hus in Konstanz entschieden worden sei, und die entscheidende Frage dahin formulierte, ob er wenigstens die in Konstanz verurteilten Stze widerrufen wolle, weigerte sich Luther, da auch Papst und Konzilien fters geirrt haben, und blieb auf erneuten Vorhalt bei der unerhrten Behauptung, da ein Konzil irren knne. Damit war fr den Kaiser und die Stnde die Sache entschieden. Der Kaiser erhob sich emprt. In der dadurch herbeigefhrten all-gemeinen Unruhe hrte man Luther noch rufen: Ich kann nicht anders! Hie stef)' ich, Gott helfe mir! Amen." Luthers Auftreten machte doch auf Freund und Feind gewaltigen Eindruck. Weitere Verhandlungen waren umsonst. Von einem Geleitsbruch wollte der

4. Altertum und Mittelalter - S. 278

1911 - Stuttgart : Bonz
rrojir 278 Herzog Konrad von Masovien rief die Hilfe des Deutschordens an. Aus einer Bruderschaft zum Dienst an einem während des dritten Kreuzzugs (1189) vor Akko gegrndeten Spital war er (1198) in einen dritten Ritterorden umgewandelt worden, fand aber im Mor-genland neben den beiden lteren Ritterorden nicht mehr gengend Raum. So folgte der Hochmeister Hermann von Salza gern dem lockenden Ruf. 1228 erschienen die ersten Ritter, 1230 begann das Werk unter dem ersten Landmeister Hermann Balke, in einem halben Jahrhundert bis 1283 war es vollbracht: von den festen Pltzen, die von dem. Orden gegrndet wurden, Thorn, Kulm, Marienwerder, Elbing, Knigsberg, ging die Eroberung des Landes aus. Die heidnischen Preußen wurden unter argen Greueln der wltigt, furchtbare Aufstnde niedergeschlagen, die preuische Be vlkerung fast ausgerottet. Aber die Scharen von Kreuzfahrern bevlkerten das Land aufs neue mit deutschen Bauern und deutschen Rittern, und der Handel der Hansa lie die neuen Städte bald frhlich erblhen. Durch die Verbindung mit den Schwertbrdern gewann der Orden Livland, bald auch Esthland. Doch blieb hier das Deutsch-tum eine dnne, herrschende Schichte, in den Stdten und Herren-sitzen angesiedelt, neben einer zahlreichen unterworfenen Bevlkerung. , Das Gebiet des Deutschordens, dessen Hochmeister 1309 seinen Sitz in der prchtigen Marienburg aufschlug, erstreckte sich im Nordosten bis zum Peipus-See und zur Narwa, im Sdwesten erwarb er Pomerellen und grenzte so an das deutsche Reichsgebiet. In dem sonst fr Deutschland so trben 14. Jahrh. hatte der Orden seine Glanzzeit. 12731291. 4. Rudolf von Habsburg (12731291). a. Wahl. Nach dem Tod Richards von Cornwallis (1272) erbarmten sich endlich einige patriotische Fürsten der Not des Landes. Der Erzbischof Werner von Mainz und der Burggraf Friedrich von Zollern lenkten die Wahl auf den 55jhrigen Grafen Rudolf von Habsburg, der den Mainzer Erzbischof sicher der die Alpen geleitet hatte, durch Frmmigkeit und Gerechtigkeit einen guten Namen hatte und als tchterreicher Vater den Fürsten vorteilhafte Verbindungen ver-sprach. Rudolf war nur ein Graf, hatte aber sein seit langer Zeit aufstrebendes Geschlecht zum mchtigsten des oberen Schwabens ge-macht. Ihm gehrten die Landgrafschaft Oberelsa und Gter im Breisgau, die Grafschaften Aargau, Zrichgau und Thurgau, also, wenn auch vielfach von reichsunmittelbaren Gebiet durchbrochen, das Land von der Aar, dem Thuner und dem Brienzer See bis zun: Bodensee und Rhein, die Vogtei der die Klster Sckingen, Uri u. a. Der lange, hagere Mann mit dem blassen Gesicht, dem kahlen Haupt, der langen gebogenen Nase war bei aller biedermnnischen Leut-seligkeit durchaus keine unbedeutende Persnlichkeit, ein entschlossener Krieger und ein kluger Regent, im Krieg und Frieden immer mit Glck auf seinen Vorteil bedacht. 1 I

5. Altertum und Mittelalter - S. 291

1911 - Stuttgart : Bonz
- 291 - Karl Iv. war der Schwbische Stdtebund aus dem Streben nach Selbsthilfe erwachsen und hatte nach dem Sieg bei Reutlingen (1377) sich rasch vergrert. Den Stdten und den Fürsten gegenber bildeten sich Ritterbndnisse, wie die Martinsvgel, die mit dem Schwert, zur Krone, vom Stern, mit dem Lwen, von St. Georg, St. Wilhelm, spter auch die Schlegler. Diese Ritterbnde waren den mchtigen Stdten nicht gefhrlich, wenn nicht die Fürsten sich ihrer bedienten. Auch die Städte schlssen sich fester zusammen. Es bildete sich ein rheinischer Bund. Der schwbische Stdtebund ver-band sich mit dem rheinischen, er suchte auch mit der schweizerischen Eidgenossenschaft eine Einigung zu erzielen, die auch mit einigen der Schweizer Orte zustande kam. Es war doch zweifelhaft, ob, wenn es zu einem ernsten Kampfe kam, die Städte, von einander rumlich und durch besondere Interessen getrennt, in neuerer Zeit auch im Innern durch den Kampf der Znfte mit den Patriziern geschwcht, ihren kriegstchtigeren Gegnern gewachsen sein wrden. Wenzel bemhte sich um den Frieden, wobei er sich den Stdten freundlich zeigte, konnte aber den Ausbruch des groen Krieges nicht verhindern. Voraus ging der Kampf Herzog Leopolds Iii. von sterreich mit den Schweizern. Leopold fhlte sich bedroht durch den Bund der schwbischen Städte mit den mchtigsten Orten der Eidgenossen-schaft und war gereizt durch bergriffe seiner Schweizer Nachbarn. Die deutschen Städte blieben dem Kampf fern. Auch ohne sie er-rangen Luzerner, Schwyzer, Urner und Unterwaldner bei Sempach (9. Juli 1386) der den mit einem stattlichen Ritterheer heranziehenden 1386. Herzog einen vlligen Sieg. Als die Speerreihe der gepanzerten Ritter durchbrochen war, erlagen die an dem heien Sommertag unter ihren Rstungen Ermatteten den Streichen der Bauern. Leopold selbst mit Hunderten seiner Ritter fand den Tod. Zwei Jahre darauf erlitt ein sterreichisches Heer bei Nsels dasselbe Los (1388). Anders war der Ausgang des groen Stdtekriegs, der 1388 ausbrach und ganz Sddeutschland verheerte. Die Städte erlagen hier ihren Gegnern, den vereinten Fürsten und Edlen. Die schwbischen Städte wurden bei Dffingen 23. Aug. 1388 durch 1388 Eberhard den Greiner von Wrttemberg geschlagen, die rhei-nlschen Städte von Pfalzgraf Ruprecht bei Worms. Es waren keine entscheidenden Schlachten: den Stdten selbst konnten die Fürsten nicht beikommen. Unter furchtbaren Verwstungen des offenen Landes zog sich der Krieg noch lnger hin. Endlich wurden die Städte doch mde und nahmen die Vermittlung Wenzels an. Er stellte sich jetzt auf die Seite der siegreichen Fürsten und gebot in dem Land -frieden von Eger 1389 den Stdten die Auflsung ihrer Bndnisse. Die Städte muten sich darein, sowie in die Aufhebung des Pfahl-brgertnms finden. Ihre Bndnisse und damit ihre grere poli-tische Bettigung hrten auf. Dagegen war Macht und Blte der

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 85

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Chr. 85 terhaltung bei der panathenäischen Festlichkeit ausmachen sollte, auch rief er die Dichter Anaereon und Eimonides zu sich. , ‘ ' Doch brach im Jahre 514 eine Verschwörung gegen beide Brüder aus. Hipparch hatte die Schwe- ster eines gewissen Harmodius öffentlich beleidigt. Harmodius verband sich daher mit seinem Freunde Arist ogiton, und Hipparch fiel unter ihren Dol- chen. Von nun an regierte Hippias strenge; aber desto eifriger suchten die Alcmäoniden, welche Pisi'stratus aus Athen verbannt hatte, die alte Berfaffung ihres Vaterlandes wieder herzustellen. Mit Hülfe der Spartaner gelang es auch wirklich diesen Verbannten, sich im Jahre 510 Athens zu bemächtigen, und den Tyrannen Hippias zu vertreiben. Clisthenes, der Sohn des Megacles, stand nun an der Spitze des attischen Staates. Aber bald bildete sich unter Isagoras eine Partei wider ihn, welcher viele Große Athens beitraten. Desto mehr schmeichelte Clisthenes der Menge. Cr bewirkte eine neue Eintheilung des attischen Gebietes und Volkes, in- dem er statt vier Stämmen zehn machte, und ihnen neue Namen gab. Auch vermehrte er den Senat mit hundert neuen Mitgliedern. Allein Isagoras wandte sich nach Lacedämon. Dem Verlangen des mächtigen spar- tanischen Königs Cleomenes gemäß, mußte auch wirklich Clisthenes sammt seinem Anhänge Athen verlaffen. Dann ging Cleomenes, von einer kleinen Kriegsmacht begleitet, -selbst nach Athen, und verbannte auf einmal sieben hun- dert Familien. Als er aber hierauf auch die Verfassung andern wollte, griff das Volk zu den Waffen. Cleo- menes und Isagoras, welche ihre Zuflucht in die Burg nahmen, wurden zwei Tage daselbst belagert. Am drit- ten Tage ergaben sie sich unter der Bedingung, daß die Spartaner frei abziehen dürften. Isagoras ging mit ihnen, aber viele Athener von seiner Partei wurden hin- gerichtet. Clisthenes kam nun zurück, und stellte die Volksherrschaft zu Athen wieder her. Athen aber sandte Abgeordnete nach Sardes, um mit den Persern ein Vündniß zu schließen, weil man den Krieg mit Sparta als unvermeidlich betrachtete. Auch war es wirklich Plan

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 78

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
78 Alte Geschichte« Ephorat entweder errichtete, oder doch die Macht des- selben erweiterte. Ungefähr vierzig Jahre später begann der zweite messenische Krieg (682- 608 v. Chr.). Besonders die Jugend Messeniens sehnte sich nach der vormaligen Freiheit ihrer Vater, und wünschte das harte Joch der Spartaner abzuwerfen. Vor allen aber glühte der messenische Jüng- ling Aristo men es vor Begierde, sein Vaterland zu be- freien. Er begann den Krieg mit Glück. Aber auch den Spartanern ward, als sie im Gedränge der Noch das Orakel zu Delphi um einen ausgezeichneten Führer baren, von den Athenern der Dichter Lyrtäus gesandt, dessen Gesänge die Eintracht unter ihnen herstellten, und ihren öfters sinkenden Muth mit wunderbarer Kraft wieder ho- den. Bei Stenpklerus kam es zwischen beiden Parteien und ihren Verbündeten zum hitzigen Treffen. Aristome- ues siegte. Er ward immer kühner und unternehmender. Allein nach vielem Glücke und mannigfaltigen Proben des Heldenmutheö mußte er sich, durch die Verrätherei der Ar- cadier genöthigt, in die Festung auf dem Berge Ira werfen. Doch auch von hier aus ängstigte er die Sparta- ner. Er gerieth in spartanische Gefangenschaft, aber wunderbar gerettet, wurde er von Ira aus aufs neue furchtbar. Ja, aus einer zweiten Gefangenschaft kehrte der Held ebenfalls wohlbehalten zu den Seinigen zurück. Endlich im eilften Jahre (668 v. Chr.) ward Ira durch Überfall genommen; Verrätherei hatte den Spartanern den Weg dazu gebahnt, und Erschöpfung die längere Ausdauer des Kampfes den Messeniern unmöglich ge- macht. Viele Messcnier wunderten aus. Die Übrigen, welche auf Ira oder dem Laude zurückgeblieben waren, wurden von den Spartanern in den Stand der Heloten versetzt. Auch vertheilten die Sieger den größten Theil des meffenischen Landeigenthnms durch das Loos unter sich. Von nun an bildete sich Sparta mehr und mehr zu einem Kriegerstaate, welcher für ganz Griechenland furcht- bar zu werden drohte. Der Ruhm ihrer Tapferkeit, welche besonders die Argiver, denen sie um 550 v. Chr. Thyrea Wegnahmen, zu erfahren hatten, erscholl nicht nur bei den Griechen in Kleinasien, sondern auch

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 545

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Dritter Zeitraum. Von 1096 bis 1517. 545 Michael Paläologus griff alsbald mehrere Besitzungen der Lateiner mit Glück an; im Jahre 1261 stürmte sein Feld- herr Strategopulus Constantinopel; Balduin Ii. muß- te flüchten; die Herrschaft der Griechen ward wieder her- gestellt. 3. Di e Kaise r von Nieäa: Theodor Lascaris (1204- 1222), Johannes Hi. Dueas Vataces ( 1222 - 1255 ), Theodor Lascaris Ii. (1255 - 1259), Johannes Iv. Lascaris (1259), Mi- chael Paläologus. Constantinopels Verlust hatte den Griechen wieder Muth und Stärke gegeben. Selbst Helden traten jetzt aus dem Kreise derselben hervor. So der Schwieger- sohn Kaisers Alexius 111., Theodor Lascaris (1204 — 1222), der am Anfänge bloß über drei Städte und zwei tausend Soldaten geboten hatte, aber im Laufe einer acht- zehnjährigen siegreichen Regierung daö kleine Fürstenthum Nicaa zur Größe eines Kaiserthums ausdehnte. Sein Ei- dam und Nachfolger Johannes Ducas Vataces (1222-1255) erweiterte die Gränzen des neuen Staates noch mehr, und bedrängte selbst Constantinopel auf allen Seiten. Zugleich sorgte Vataces für den innern Wohlstand seines Reichs, besonders durch Beförderung des Ackerbaues. Auch war die Erziehung der Jugend und die Wiederbele- bung der Wissenschaften ein Gegenstand seiner ernsten Für- sorge. Theodor Lascaris 11.(1255- 1259), obwohl er seinem Vater Vataces an Tugenden weit nachstand, führte während seiner kurzen Negierung sein Heer dreimal in das Herz der Bulgarei. Durch Michael Paläolo- gus, einen griechischen Großen von einem alten, berühm^- teo Hause, wurde zwar Johann es Iv. Lascaris (1259), der bei dem Tode seines Vaters Lascaris Ii. noch minder- jährig war, um Thron und Freiheit gebracht, aber auch die Herrschaft der Griechen in Europa wiederhergestellt.

9. Theil 3 - S. 73

1880 - Stuttgart : Heitz
Huldreich Zwingli. 73 seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen. Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei. . Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch

10. Theil 2 - S. 202

1880 - Stuttgart : Heitz
202 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. Schwyz, Uri und Unterwalden, gehörten keinem besondern Herrn, sondern standen unmittelbar unter dem Reiche, hatten aber viele Vorrechte, z. B. daß sie nach ihren eigenen Gesetzen lebten, und daß nur, wenn besondere Vorfälle es nöthig machten, ihnen vom Kaiser ein Vogt geschickt wurde, der die nöthigen Untersuchungen anstellte. Aber das war dem Albrecht nicht genug. Ihm gehörten in der Schweiz eine Menge reicher Güter. Da diese aber zerstreut lagen, so wollte er gern, daß die dazwischenliegenden Ländchen sich ihm auch unterwürfen, und ließ daher den Waldstätten sagen: sie würden wohl thun, wenn sie sich seinem Schutze unterwürfen; widerstehen könnten sie ja doch seinen mächtigen Waffen nicht. Aber er wollte sie lieber zu seines Hauses lieben Kindern haben; denn er habe von seinem Vater immer gehört, daß sie ein tapferes Volk wären, und tapfere Männer liebte er über alles. Aber sie wollten lieber freie Reichsgenossen als Plänen entgegen war unter Friedrich Ii., dem Hohenstaufen, Uri der Gewalt der Habsburger entzogen und unmittelbar unter das Reich genommen worden; auch Schwyz hatte einen ähnlichen Freibrief erlangt. Doch hatte wiederum Rudolph von Habsburg vor seiner Erwählung zum Kaiser selbst in Uri als frei und ungezwungen berufener Schiedsrichter gewaltet und Gericht gehalten. Als Kaiser erkannte Rudolph die Reichsumnittelbarfeit von Uri an; den Freibrief der Schwyzer bestätigte er nicht. Nach Rudolphs Tode traten die Waldstätte sogleich, am 1. August 1291, in einen Bund zusammen, dessen Ziele deutlich gegen Habsburg gerichtet waren, und Adolph von Nassau zeigte sich gern Bereit, Freiheitsbriefe für Uri und Schwyz zu ertheilen. Kaiser Albrecht I. bestätigte zwar diese Briefe nicht, aber daß er Voigte in die Waldstätte geschickt habe, ist nicht nachgewiesen. Nach seiner Ermordung erboten und erhielten die Waldstätte von seinem Nachfolger, Heinrich Vii., die Bestätigung der Reichsunmittelbarkeit, und als nach dieses Kaisers frühem Tode der Kampf um die Kaiserkrone zwischen Ludwig von Baiern und Friedrich von Oestreich (Habsburg) ausbrach, traten die Waldstätte auf Ludwigs Seite. Da zog Friedrichs Bruder, Leopold der Glorwürdige, mit Heeresmacht gegen die Eidgenossen heran, die in einem herrlichen Siege am Morgarten ihre Freiheit vertheidigten, 15. Novbr. 1315. Darauf erneuerten sie zu Brunnen, am 9. Deebr. 1315, ihren Bund, und Kaiser Ludwig der Batet bestätigte 1316 den Waldstätten ihre früheren Freiheitsbriefe. Von da ab ist die Gründung der Eidgenossenschaft als vollzogen anzusehen. Alles Uebrige ist Sage. Nicht so, daß man annehmen müßte, es seien die Gestalten und die Ereignisse geradezu erfunden; einfache Vorgänge, mannhaftes Hervortreten schlichter Volksgenossen sind von leicht erklärbarer Begeisterung emporgehoben und verklärt worden. Dem nicht mehr erkundbaren wirklichen Zusammenhange der Vorgänge hat die Sage mit freiem Walten eine ihr zusagende Umgestaltung verliehen und wohl auch Fremdes, wie die Sage vom Apfelschuß, damit verwebt.
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