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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 161

1888 - Habelschwerdt : Franke
161 geladen, von seiner Mutter vergeblich gewarnt, unternahm nun der junge Konradin den Zug über die Alpen. Aber bei Skur-kola (Tagliakozzo) besiegt, ward er gefangen und auf Karls Befehl zu Neapel hingerichtet, 1268. Der Untergang des herrlichen Geschlechts der Staufer war herbeigeführt worden a) durch das Streben, eine Universalmonarchie auszurichten, b) durch den Partikularismus der Fürsten, c) durch die Gegenbestrebungen der Päpste, welche zuerst die Lombarden und dann die Franzosen als Bundesgenossen benutzten. Z>ie stzitische Mesper. Karl von Anjou führte in Sizilien eine Gewaltherrschaft. Die Unzufriedenheit hierüber führte zu einem Aufstande, der am Ostermontage 1282 ausbrach. Die Franzosen wurden ermordet oder vertrieben, und Sizilien kam an Peter Iii. von Aragonien, den Schwiegersohn Mansreds. Aas Interregnum, 1256—1273. Nach dem Tode Wilhelms von Holland (1254—1256), der keine Anerkennung finden konnte, wählte eine Partei der Reichsfürsten den Herzog Richard von Cornwallis, die andere König Alfons X. von Kastilien (also zwei Ausländer) zu deutschen Königen. Ersterer gewann einen vorübergehenden Anhang, letzterer kam nie nach Deutschland. In dieser „kaiserlosen" Zeit erreichten das Fehdewesen und die öffentliche Unsicherheit eine furchtbare Höhe. Die letzten Kreuzzüge. Sechster Kreuzzug, 1248—1254. Im Jahre 1*244 war Jerusalem an die Reiterhorden der Chowaresmier verloren gegangen, die sich vor den Mongolen gefluchtet hatten. Das bestimmte den König Ludwig Ix. (den Heiligen) von Frankreich zum Gelübde eines Kreuzzuges, der sich zuerst gegen Ägypten richtete, ohne welches die Behauptung des heil. Landes unmöglich schien. Damiette wurde zwar erstürmt, aber der König geriet in Gefangenschaft und mußte auf alle Vorteile verzichten. Siebenter Kreuzzug, 1270. Da eine christliche Besitzung nach der andern an die Mameluken verloren ging, beschloß Ludwig, der fein Gelübde noch nicht gelöst zu haben glaubte, einen zweiten Kreuzzug. Derselbe hatte zunächst Tunis zum Ziele, weil man durch Eroberung dieses Landes einen festen Stützpunkt zur Unterwerfung Ägyptens zu gewinnen hoffte. Aber der größte Teil des Heeres und der König selbst wurden durch eine Seuche hingerafft. Im Jahre 1291 fiel Aston, die letzte Besitzung der Christen in Palästina, in die Hände des Sultans von Ägypten. 11

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 268

1888 - Habelschwerdt : Franke
268 die wachsende Macht Frankreichs zu erhalten. Darum wurde er die Seele aller Bündnisse gegen Frankreich. Der Versuch des vertriebenen Königs Jakob, mit französischer Hilfe wieder auf den Thron zu gelangen, wurde durch den Sieg am Boyneslnsse in Irland zurückgewiesen. Auf Wilhelm folgte seine Schwägerin 2. Anna, 1702-14. Das herrische Auftreten der Gemahlin Marl-boroughs gegen die Königin veranlaßte den Sturz der Whigs, an deren Spitze Marlborough stand. Das neue Tories-Ministerium arbeitete auf die Beendigung des spanischen Erbsolgekrieges hin (siehe S. 266). Auf Anna folgte der Kurfürst Georg von Hannover, ein Urenkel Jakobs I. Deutschland. Nach dem Tode Ferdinands Iii. wurde, vorzüglich auf Veranlassung Friedrich Wilhelms von Brandenburg, Ferdinands Sohn Leopold zum Kaiser gewählt. 1. Leopold I., 1658—1705. S 1. Der Reichstag zählte damals 240 Stimmen und zerfiel der Religion nach in eine katholische und evangelische Körperschaft. Seit 1663 tagte er dauernd in Regensburg; doch besuchten thu die Stände nicht mehr persönlich. 2. Kriege. Während seiner Regierung war Leopold nach drei Seiten hin mehrfach zum Kriege genötigt, nach Osten hin gegen die Türken, im Westen gegen die Vergrößerungssucht Frankreichs, im Innern gegen die uuzufriedenen ungarischen Magnaten. a) Krster Mrkenkrieg, 1664, Die Kriege mit den Türken, die seit den Zeiten Karls V. das feste Ofen inne hatten (siehe S. 206), schleppten sich seit jener Zeit entscheidungslos hin. Im Jahre 1664 drangen die Türken gegen Oberungarn vor, weil der Kaiser den vom Sultan eingesetzten Großfürsten von Siebenbürgen nicht anerkennen wollte. Sie erlitten bei der Abtei St. Gotthard an der Raab eine heftige Niederlage. b) Erster Hleichskrieg gegen Ludwig Xiv., 1674—78, siehe S. 263 (der holländische Krieg). c) Zweiter Mrkenkrieg, 1683—1699. A. Veranlassung. Das Zurückbleibe» deutscher Truppen in Ungarn und das Streben der dortigen Protestanten nach vollständiger Glaubensfreiheit rief einen Aufstand des Adels hervor. Derselbe wurde zwar unterdrückt; als aber der

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 153

1888 - Habelschwerdt : Franke
153 1183 zu Konstanz erweitert: die oberitalischen Städte erhalten Selbstverwaltung, der Kaiser behält die Lehnsherrlichkeit und den Heerbann. B. Verfahren gegen Heinrich den Löwen. Um sich seiner Treue während der Kämpfe in Italien zu versichern, hatte Friedrich Heinrich dem Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern, die Ausdehnung seiner Macht im Norden gestattet, und letzterer hatte sich eine fast unabhängige Stellung erkämpft, aber auch Verdienste um die Germanisiernng und Bekehrung des slavischen Ostens und um die Befestigung der deutschen Herrschaft daselbst, sowie um die Hebung der norddeutschen Städte erworben. Indes seine Macht weckte die Opposition der Fürsten, und als er, wegeu Verweigerung der Heeresfolge zur Verantwortung vorgeladen, dreimal nicht erschien, ward er in die Acht gethan und seiner Länder verlustig erklärt, 1180. 1. Das Herzogtum Sachsen wurde zersplittert: a) der östliche Teil mit der Herzogswürde kam an Bernhard von Askanien (Sohn Albrechts des Bären), b) das Herzogtum Westfalen an den Erzbischof von Köln, * c) Lübeck, Bremen, Hamburg wurden freie Reichsstädte. 2. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach. 3. Heinrich blieb nur im Besitze von Braunschweig und Lüneburg. C. Friedrichs Regierungsthätigkeit. Bei jedem Aufenthalte in Deutschland sorgte Friedrich für die Sicherheit des Reiches. Das Fehdewefen wurde unterdrückt, der Handel geschützt. Nach außen hin wurde die Lehnsherrlichkeit über Böhmen, Polen, Ungarn und Dänemark geltend gemacht. Auf seinem sechsten Römerzuge vermählte er seinen Sohn Heinrich mit Konstanze, der Erbin des normannischen Reiches in Sizilien und Neapel. Die deutschen Reichs- und Fürstentage waren glänzend besucht, und es erschienen hier die Vertreter aller europäischen Nationen. Daher prägte sich im Volke das Bild Barbarossas als des hervor-ragendsten Vertreters der deutschen Kaiserzeit ein, an dessen Erinnerung es die Hoffnungen auf die Wiederkehr deutscher Größe knüpfte. D. Der 3. Kreuzzug. Friedrich beschloß sein Leben auf dem 3. Kreuzzuge. a) Veranlassung. Nach dem 2. Kreuzzuge war das Königreich Jerusalem immer mehr verfallen. Saladin, ein Knrdenhänpt-ling, ausgezeichnet durch Tapferkeit, Großmut und Mildthätigkeit, hatte die Fatimtden in Ägypten gestürzt, darauf Syrien

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 70

1904 - Habelschwerdt : Franke
70 holze bei Eisleben besiegt. Das allgemeine Friedensbedrfnis einigte schlielich die Gegner, und Heinrich schlo mit Papst Calixtns Ii. 1122 ein Konkordat zu Worms. Der Kaiser verzichtete auf die Belehnung mit Ring und Stab und lie sich bei der Wahl der Bischfe und bte durch einen Bevollmchtigten vertreten; den Gewhlten belehnte der Kaiser durch das Zepter mit den frstlichen Rechten. Heinrich V. starb kinderlos. 1096-1099 Der erste Kreuzzug, 10961099. 1. Veranlassung. Seit den Zeiten Kaiser Konstantins waren die Sttten, wo der Erlser gelebt und gelitten, das Ziel vieler christlichen Pilger. Auch als im 7. Jahrhundert die Araber Herren von Palstina geworden waren, konnten die abendlndischen Wallfahrer ungehindert Jerusalem besuchen. Infolge der Belebung des religisen Eifers nahm im 11. Jahrhundert die Zahl der Pilger immer mehr zu. Sie stieen jetzt aber auf groe Schwierigkeiten, da die Seldfchnken, die 1072 das Heilige Laud erobert hatten, fr den Besuch der heiligen Orte eine hohe Abgabe forderten und die Christen heftig verfolgten. Die Seldfchnken waren ein trkischer Volksstamm, der von den Kalifen von Bagdad zur Befestigung ihrer wankenden Macht ins Reich gerufen worden war und sich bald der Herrschaft bemchtigt hatte. Da sie Palstina, Syrien und Kleinasien eroberten und selbst das christliche Abendland bedrohten, rief der griechische Kaiser den Papst um Hilse an. Schon Gregor Vii. wollte den Griechen ein Heer zur Untersttzung im Kampfe mit den Unglubigen senden, aber erst Urban Ii. brachte nach einem neuen Hilfegesuch ein kriegerisches Unternehmen gegen die Trken zustande. Er rief ans der 1095 Kirchenversammlung zu Clermont 1095 durch eine begeisterte Predigt in den Zuhrern die berzeugung wach, da eine Heerfahrt zur Befreiung des Heiligen Grabes der Wille Gottes sei. Viele lieen sich sofort zum Zeichen, da sie an derselben teilnehmen wollten, ein rotes Kreuz vou Tuch auf die Schulter heften. Nach diesem Kreuze nannte man das Unternehmen Kreuzzug" und die Teilnehmer Kreuzfahrer". Neben der religisen Begeisterung waren noch andere Umstnde die Triebfeder fr die allgemeine kriegerische Bewegung, die jetzt weite Kreise des christlichen Abendlandes ergriff. Durch die Teil-nhme am Kreuzzuge glaubte so mancher Ritter die Sndenschuld abben zu knnen, die er in gewaltttiger Zeit aus sich geladen hatte. Auch fand die Abenteuerlust der Ritter, besonders der wander-lustigen Normannen, in der Heimat keine Befriedigung mehr, während das Morgenland, von deffen Wundern alle Pilger und Snger Lohmeyers Wandbilder: Heinrich V. in der Reichsversammlung zu Worms. Wilhelm von Tyrus, Geschichte des Heiligen Krieges (1099-1184). _ Kugler, Geschichte der Kreuzzge. (Oncken, Allgemeine Geschichte in Einzeldarstellungen.) Berlin 1891.

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 86

1904 - Habelschwerdt : Franke
86 sein Vater schon frhzeitig starb, wurde sein Herz den deutschen Interessen entfremdet. 2. Rmerzug, 1220. Friedrichs Plan war. Italien mit seinen reichen Mitteln und seiner stdtischen Kultur zu eiltet absoluten Monarchie und zum Mittelpunkt einer Weltpolitik zu machen. Um von den deutschen Groen in diesem Streben nicht gehindert zu werden, verlieh er den geistlichen Fürsten sast vllige Laudeshoheit. Er lie seinen Sohn Heinrich in Frankfurt zum deutschen Könige krnen und eruauute den Erzbischof Engelbert von Cln zum Reichsverweser. Hieraus trat er seinen Rmerzug an und erhielt vom Papste Honorins Iii. die Kaiserkrone (1220). Dafr besttigte er die Freiheiten der Kirche und gelobte eine Kreuzzug. Friedrich wollte aber erst seilte Macht strkeu und fate den Kreuzzug nur als politisches Unternehmen auf. darum verschob er ihn von Jahr zu Jahr. Er ordnete die Verhltnisse des sizilischen Reiches, vermhlte sich mit der Erbtochter des vertriebenen Knigs von Jerusalem und suchte dauu seilte Herrschaft der die lombardischen Städte, die sich wieder un-abhngig gemacht hatten, zu sichern. Den Ausbruch des Streites ver-hinderte der Papst, der Friedrich zur Ausfhrung des Krenzznges bewegen wollte. 3. Der fnfte Kreuzzug, 12281229. Die Idee, durch einen Kreuzzug das Heilige Land wiederzugewinnen, erregte immer von neuem die Gemter. Dies zeigt das beispiellose Wagnis des Kinder-krenzznges (1212). Tausende von Knaben, die ans Frankreich und Deutschland ausgezogen waren, um das Heilige Land von den Trken zu befreien, kamen teils aus Mangel um, teils wurden sie in die Sklaverei verkauft. Endlich unternahm Friedrich Ii. den lngst versprochenen Kreuz-zug. Das gewaltige Kreuzheer, das sich tu Apulieu sammelte, hatte aber von Seuchen viel zu leiden. Auch der Landgraf Ludwig vou Thringen, der Gemahl der hl. Elisabeth, starb hier. Friedrich zog zu Schiff von Brnndisinm aus, kehrte jedoch bald wegen Krankheit zurck. Papst Gregor Ix., der Nachfolger Honorins' Iii., hielt aber die Krankheit fr Verstellung und belegte Friedrich deshalb mit dem Banne. Trotzdem trat der Kaiser im Jahre 1228 zum zweitenmal den Zug au. Es gelang ihm. auf friedlichem Wege das Heilige Grab zu ge-Winnen, iudem er mit dem Sultan von gypten einen Vertrag schlo, wonach Jerusalem und die Strae nach Joppe und Akkon den Christen berlassen wurden. Nach seiner Rckkehr shnte sich der Kaiser mit dem Papste wieder aus und wurde vom Banne befreit. 4. Friedrichs Ttigkeit im Knigreich Neapel. Die nun folgende Zeit der Ruhe verwandte Friedrich darauf, die Reform der Verfassung

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 330

1904 - Habelschwerdt : Franke
330 9. 7. 1807 e. Der Friede zu Tilsit am 9. Juli 1807. Bei einer Zusammenkunft hatte Napoleon den Kaiser von Rußland fr sich zu gewinnen gewut, so da dieser seinen Bundesgenossen Friedrich Wilhelm verlie und mit den Franzosen Frieden schlo. Preußen mute sich nun in die Friedensbedingungen Napoleous fgen. Obgleich die Knigin Luise bei dem Sieger persnlich fr das Vaterland bat, so waren die Bedingungen des in Tilsit geschlossenen Friedens doch auer-ordentlich hart: 1. Preußen verlor alle Lnder westlich von der Elbe nebst Magdeburg und smtliche polnischen Gebietsteile mit Ausnahme der in der ersten Teilung Polens gewonnenen. einzig wurde eine freie Stadt, die gauz unter franzsischem Einflsse stand. Aus deu polnischen Besitzungen, die Preußen verlor, schuf Napoleon das Herzogtum Warschau, das an Sachsen kam, dessen Kurfürst nach der Niederlage Preuens dem Rheiubuude beigetreten war und die Knigswrde erhalten hatte. Das ans Hannover, Braunschweig, Hessen und preuischen Besitzungen gebildete Knigreich Westfalen erhielt Napoleons Bruder Jerme. Preußen sank von 5 700 Quadratmeilen mit 10 Millionen Einwohnern auf 2 870 Quadratmeilen mit etwa 5 Millionen Einwohnern herab. 2. Bis zur Zahluug der Kriegskosten, deren Hhe noch nicht festgesetzt war, blieb Preußen von 160 000 Franzosen besetzt und mute fr deren Unterhaltung sorgen. 3. Die Kontinentalsperre wurde auch auf Preußen ausgedehnt. Im September 1808 zwang Napoleon den König zur Annahme eines Vertrages, noch welchem Preußen 140 Millionen Frank Kriegskosten zahlen mute und nur 42 000 Mann Soldaten halten durfte. 4. Greuens Wiedergeburt. A. Die Not des Landes. Der preuische Staat war in sehr kurzer Zeit zusammengebrochen; denn die Formen, die Friedrich der Groe dein Staatswesen gegeben hatte, waren veraltet. Es wird immer klarer." schrieb die Knigin Luise im Frhjahr 1808 ein ihren Voter, da alles so kommen mute, wie es gekommen ist. Die gttliche Vorsehung leitet unverkennbar neue Weltzustnde ein, und es soll eine andere Ordnung der Dinge werden, da die alte sich berlebt hat und als abgelebt in sich zusammenstrzt. Wir sind eingeschlafen auf den Lorbeeren Friedrichs des Groen, der, der Herr seines Jahrhunderts, eine neue Zeit schuf. Wir sind nicht mit ihr fortgeschritten, deshalb berflgelt sie uns." Obgleich Friedrich Wilhelm Iii. schon in den ersten Regiernngs-jhren Versuche zu einer Reform des Staates gemacht hatte, war man Der Friede zu Tilsit. Atzler, Qu. U- L. Ii. Nr. 75,

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 89

1904 - Habelschwerdt : Franke
89 nehmen. Trotz der Warnungen seiner Mutter unternahm er den Zug der die Alpen, wurde aber in der Schlacht bei Scrcola (in der Nhe von Tagliacozzo, spr. taljakttso, in den Abruzzen) besiegt. Durch Verrat fielen Konradin und sein treuer Freund Friedrich von Baden ihrem Gegner Karl von Anjou in die Hnde. Dieser lie 1268 Konradin in Neapel hinrichten; auch Friedrich von Baden und gegen tausend andere Anhnger der Hohenstaufen starben durch Henkershand. Die Sizilianische Vesper. Da Karl von Anjou eine Gewaltherrschaft ausbte, brach in Sizilien am Ostermontage 1282 ein Aufstand aus. Die Franzosen wurden ermordet oder vertrieben, und Sizilien kam an Peter Iii. von Aragonien, den Schwiegersohn Manfreds. Aas Interregnum, 12561273. 1256-1273 In der Abwesenheit Konrads Iv. vereinigten sich die West-deutschen Städte zum Rheinischen Stdtebund", um den Landfrieden zu schtzen. Wilhelm von Holland trat an die Spitze des Bundes und suchte die sich seiudlich gegenberstehenden frstlichen und stdtischen Interessen zu vershnen. Nach Wilhelms Tode 1256 verhielt sich der Bund neutral und zerfiel wieder. Die eine Partei der Reichsfrsten whlte den Herzog Richard von Cornwallis, die andere König Alfons X. von Kastilien, einen Enkel Philipps von Schwaben, also zwei Auslnder, zu deutschen Knigen. Ersterer gewann nur vorbergehend Anhang; letzterer kam nie nach Deutschland. In dieser kaiserlosen" Zeit nahmen das Fehdewesen und die ffentliche Un-Sicherheit berhand. Das deutsche Reich lste sich in eine Menge kleiner Herrschaften auf. Die letzten Kreuzzge. Sechster Kreuzzug, 12481254. Da im Jahre 1243 Jerusalem den Christen wieder verloren gegangen war, unternahm Ludwig Ix., der Heilige, von Frankreich einen Kreuzzug. Er wollte zuerst gypten erobern, ohne welches die Behauptung des Heiligen Landes unmglich schien. Damiette (damjt) wurde zwar erstrmt, aber der König geriet in Gefangenschaft und durfte erst nach Zahlung eines hohen Lsegeldes nach Frankreich zurckkehren. Siebenter Kreuzzug, 1270. Derselbe wurde ebenfalls von Ludwig Ix. unternommen und hatte zunchst Tunis zum Ziele, weil man durch Er-oberung dieses Landes einen festen Sttzpunkt zur Unterwerfung gyptens zu gewinnen hoffte. Aber der grte Teil des Heeres und der König selbst wurden durch eine Seuche hiuweggerafft. Im Jahre 1291 fiel Akkou, die letzte Besitzung der Christen in Palstina, in die Hnde des Sultans von gypten.

9. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 35

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
35 Parricida (verhüllt sich), , Wehemir! Ich darf nicht weilen bei den Glücklichen. Tell. Geh', liebes Weib. Erfrische diesen Mann! Belad' ihn reich mit Gaben: denn sein Weg Ist weit, und keine Herberg' findet er. Eile! Sie nahn. Hedwig. Wer ist er? Bell. ' Forsche nicht! lind wenn er geht, so wende deine Augen, Daß sie nicht sehen, welchen Weg er wandelt! Fr v. Schiller (geb. 1759, gest. >505). 32. Deutsche Treue. 1. Um den Scepter Germaniens stritt mit Ludwig dem Bayer- Friedrich aus Habsburgs Stamm, beide gerufen zum Thron; Aber den Austrier führt, den Jüngling, 'das neidische Kriegsglück In die Fesseln des Feind's, der ihn im' Kampfe bezwngt. 2. Mit dem Throne kauft er sich los, sein Wort muß er geben, Für den Sieger das Schwert gegen die Freunde zu ziehn; Aber was er'in Banden gelobt, kann er frei nickt erfüllen Siehe, da stellt er auf's neu willig den Banden sich dar. 3. Tief umhalst ihn der Freund, sie wechseln von nun an Wie der Freund mit dein Freund traulich die Becker des Mahls, Arm in Arme schlummern auf Einem Lager die Fürsten, Da noch blutiger Haß grimmig die Volker zerfleischt. 4. Gegen Friedricks Heer muß Ludwig ziehen. Zum Wächter Bayerns laßt er den Feind, den er bestreitet, zurück. „Wahrlick! So ist's! Es ist wirklich so. Man hat mir's geschrieben." Rief der Pontifex aus, als er die Kunde vernahm Fr. v. Schiller (geb. >759. gest. l80ü). Nachdem Friedrich der Schöne von Oesterreich im Kampfe bei Ampfjiig s1322) von Ludwig u v ii Bayern besiegt und gestingeu genommen worden war, wurde er 3 Jahre taug in dem feuern Schlosse Trausnik verwahrt. Lutm-jg schenkte ihm die Freiheit gegen das Verbrechen, in die Ge- fangenschafl zurückzulehren. wenn er seine Anhänger zur Anertennung Ludwigs und zur Niede> legung der Wagen nicht bewegen könne. Ta ihm das nicht gelang, begab er sich wieder in Ludwigs Gewalt. Das war deutsche Treue, und diesen edle» Zug besingt de» Dichter in dem vorstehenden riete, wie er auch aus die rührende Dankbarkeit hinweist, womit Ludwig solche Treue lohnt. 33. Ludwig von Bayern (1314t). Friedrich von Zollern, Burggraf zu Nürnberg (kommt mit einigen Rittern) Ludwig, Herzog in Bayern. Ludwig. Willkonlmen, edle Herrn! was bringt ihr uns? Burggraf. Seit vierzehn Monden ist das Reick verwaist! Wollt' einer sick des Thrones Stufen nahn, Der Andern Eifersucht riß ihn zurück. Zu Trifels, auf der alten Kaiserburg, Dort liegen herrenlos die Reichskleinode Im oben Saal, den Heldengeister hüten, Derweil in deutschen Gauen überall. Gewalt und Zwietracht ungebändigt toben. Da fanden endlick an dem Äonigsstuhl Bei Reuse, wo die alten Bäume sckatten, In großer Anzahl sich die Fürsten ein Und hielten Rathschlag ob des Reiches Roth. Die Thronbewerber wurden dort erwogen, Savoyen zog vorüber, Brandenburg, Dann Böhmen, lange blieb auf Oesterreich Der Blick geheftet — da erscholl die Kunde 3'

10. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 29

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
Teil. Es muß! (Er rafft sich zusammen und legt an.) Rudenz (der die ganze Zeit über in der heftigsten Spannung gestanden und mit Gewalt an sich ge- halten, tritt hervor). Herr Landvogt, weiter werdet ihr's nicht treiben. Ihr werdet nicht — Es war nur eine Prüfung — Den Zweck habt ihr erreicht — Zu weit getrieben, Verfehlt die Strenge ihres weisen Zwecks, Und, allzu straff geipannt, zerspringt der Bogen, Geßler. Ihr schweigt, bis man euch aufruft. Rudenz. " * Ich will, reden, Ich darf'sl Des Königs Ehre ist mir heilig; Doch solches Regiment muß Haß erwerben. Das ist des Königs Wille nicht. - Ich darf's Behaupten Solche Grausamkeit verdient Mein Volk nicht; dazu habt ihr keine Vollmacht. Geßler. Ha, ihr erkühnt euch! Rudenz. Ich hab still geschwiegen Zu allen schweren Thaten, die ich sah; Mein sehend Auge hab ich zugeschlossen, Mein überschwellend und empörtes Herz Hab ich hinabgedrückt in meinen Busen. Doch länger schweigen wär Verrath zugleich An meinem Vaterland und an dem Karser. Bertha (wirft sich zwischen ihn und den Landvogt). O Gott, ihr reizt den Wüthenden noch mehr. Rudenz. Mein Volk verließ ich, meinen Blutsverwandten Entsagt' ich, alle Bande der Natur Zerriß ich, um an euch mich anzuschließen — Das Beste aller glaubt' ich zu befördern, Da ich des Kaisers Macht befestigte — Die Binde fällt von meinen Augen — Schaudernd Seh ich an einen Abgrund mich gefühlt — Mein freies Urtheil habt ihr irr"geleitet, Mein redlich Herz verführt — Ich war daran, Mein Volk in bester Meinung zu verderben. Geßler. Verwegner, diese Sprache deinem Herrn? Rudenz. Der Kaiser ist mein Herr, nicht ihr — Frei bin ich Wie ihr geboren, und ich meffe mich Mit euch in jeder ritterlichen Tugend. Und standet ihr nicht hier in Kaisers Namen, Den ich verehre, selbst, wo man ihn schändet: Den Handschuh warf' ich vor euch hin, ihr solltet Nach ritterlichem Brauch mir Antwort geben. — Ja, winkt nur euren Reisigen, — Ich stehe Nicht wehrlos da, wie Die. — (Auf das Volk zeigend.) Ich hab ein Schwert Und wer mir naht — Stauffacher (ruft). Der Apfel ist gefallen! (Indem sich alle nach dieser Seite gewendet und Beriha zwischen Rudenz und den Landvogt sich ge- worfen. Hai Teu den P'eil abgedrückt.) Rofselmann. Der Knabe lebt! Viele Stimmen. Der Apfel ist getroffen! (Walther Fürst schwankt und droht zu sinlen, Berrha hält ihn.) G e ß l e r (erstaunt). Er hat geschossen? Wie? Der Rasende! Berrha. Der Knabe lebt! Kommt zu euch, gurer Vater! Walther Teil (kommt mit dem Apfel gesprungen). Vater, hier ist der Apfel — Wußt' ich's ja, Du würdest deinen Knaben nicht verletzen. (Tel! stand mit vorgebogencm veib, als wollt' er dem Pfeil folgen. Die Armbnist entsinkt seiner Hand. Wie er den Knaben kvmnien sicht, eilt er ihm mit ausgebreitete» Armen entge tu und hebt ihn mir heiliger Inbrunst zu feinem Herzen hinauf. 3n dieser Stellung bricht er kraftlos zusammen. Alle stehen gerührt.)
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