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1. Abth. 1 - S. 333

1830 - Hannover : Hahn
Neuenburg. 333 ton begreift den mittleren Theil des Iura und besteht aus Bergen und Thalern. Die höchsten Punkte sind der Tote de Rang (4400f.), Tvurne (4000f.) und Chasseral (5000f.) An der Küste des Neuenburger Sees (4| M. lang, 1m. breit) welcher die Reuse und den Seyon aufnimmt und durch die zihl (Thiele) zum Vieler See abfiießt, sind schöne Wein- berge, die höheren Thaler haben guten Getreideboden, die Berge selbst Weideland; auch Torfmoore und Waldungen giebt es. An der W.granze ist der Doubs. Wichtig ist die Viehzucht, aber auch die Industrie sehr lebhaft; man verfertigt viele Uhren, Gold- und Silberwaaren, Spitzen, Baumwouwaaren, Leder und Liqueur. Die E. sind bis auf 2000 Katho- liken sammtlich Protestanten. Neuenburg war eine alte Grafschaft, die im Besitze verschiedener Französ. Familien kam und im Westfalischen Frie- den als souveraines Fürstenthum anerkannt wurde. Durch Erbschaft und Vertrag kam es an König Wilhelm Hl. von England und 1707 an Preus- sen. Durch den Tilsiter Frieden fiel es an Frankreich und wurde dem Fürsten Berrhier gegeben; 1814 gelangte Preußen wieder zum Besitze. Die Verfassung ist constitutionell monarchisch. Die Landstände werden nur zum Theil von den Bürgern gewählt. Ein Gouverneur steht an der Spitze des Cantons, neben ihm ein Sraarsrarh, dessen Mitglieder der König ernennt. Bundescontingent 960mann. Eintheilung in 2llastel- laneien und Mairien. — Die Hauptst. ist Neuenburg oder Neufcharel am Ausflüsse der Seyon in den See, 4700 E. Hübsch gebaueter Ort. Al- tes Schloß (Sitz der Regierung), Rathhaus, das große Bürgerspital und Waisenhaus, Stiftungen des 1786 in Lissabon gestorbenen Kaufmanns Pury, der in seinem Testamente imill. Rthlr. dazu ausfetzte; noch schö- ner ist das von Portales i8io gestiftete Hospital. Bibliothek, gute Un- terrichtsanstalten; blühende Fabriken und lebhafter Handelsverkehr. Schöne Vorstadt und reizende Landhäuser und Spaziergänge am See. — Im schö- nen Rüzthale (Val de Ruz) aber in wilder Felsengend am Seyon liegt der Flecken Dalungin, ehemals'hauptort einer besonderen Grafschaft, die 1579 an Neuenburg kam. Altes Schloß.— «Lorruillod, Dorf am See, 1100 E. Vorzügliche Kattundruckerei. Schöner Wein. — Lu Lhaur de Fond, große Gemeinde in einem öden Thale des westlichen Iura, ohne Obstbäume, nur mit Gerste- und Haferbau, 6000l. Schöne Häuser, re- gelmäßige Straßen; zwei Mühlen 60f. tief unter der Erde. Neben Locle Hauptsitz der Uhrmacherei und der Gold- und Silberarbeit; hier wohnen zahlreiche Vergolder, Emailleurs, Bildschnitzer, Ebcnisten, Maler, Kristall- und Achatarbeiter, Graveurs u. a. Alle Hügel umher sind mit Gebäu- den und Anlagen bedeckt. Vaterstadt zweier berühmter Verfertiger von Automaten, Droz, Vater und Sohn.— In einem nahen Thale, 2800 F. hoch, ist Locle, ein zerstreuet liegender Ort mit 4400 E., die ebenfalls starke Uhrmacherei k., daneben Spitzenklöppelei treiben. Bemerkenswerth ist der 800f. weit durch Felsen gewölbte Abfluß der' Vied und drei über einander 109f. tief unter der Erde in Felsenklüften angelegte Mühlen. Große Armenerziehungsanstalt. Nicht weit davon bei dem Dorfe Aux

2. Abth. 1 - S. 543

1830 - Hannover : Hahn
Einleitung. * 543 und liefern Leinewand, wollne Zeuge, Leder, Glas, Pottasche, Zucker und Taback. Der Handel ist sehr bedeutend. Die E. — 3,100,000, sind Deutsche, aber in Posen größtentheils Polen, in Ostpreußen auch Letten und Litt Hauer; sehr zahlreich sind die I u d e n. In O. u. W. Preußen bekennt sich die Mehrzahl der E. zur p roter stantischen, in Posen dagegen zur kathol. Kirche; die Zahl aller Katholiken beläuft sich auf 1,150,000. Außerdem zählt man ge- gen 14,000mennoniten. Die Katholiken stehen unter dem Erz- bischöfe von Gnesen und den Bischöfen von Ermeland und Kulm. In Rücksicht der Bildung stehen W. und O. Preußen mit den Deutsch Preußischen benachbarten Provinzen auf gleicher Stufe; in Posen ist dagegen der Unterricht noch nicht so weit vorgeschritten. Preußen empfing das Christenthum durch den Deutschen Ritter- orden, welcher sich in der ersten Hälfte des Xiii. Jahrh., vom Her- zog von Masovien (N.theil des jetzigen Polen) gerufen, des Lan- des bemächtigte und die Slavischen Preußen, Litthauer und Letten zum Christenthum zwangen. Deutsche Hochmeister beherrschten das Land, geriethen aber bald in Krieg mit Polen und 1466 mußte der Orden die Lehnsherrlichkeit des Königs von Polen anerkennen. Endlich machte sich 1525 der Hochmeister Älbrecht, Markgraf von Bran- denburg, zum erblichen Herzog von Preußen und brachte die- ses Land dadurch an das Kurhaus Brandenburg; der Tractat zu We- lau 1675 verschaffte dem Herzogthume Unabhängigkeit von Polen. Kurfürst Friedrich Hi. erklärte sich 1701 zum König v. Preu- ßen (Friedr. I.). Durch die Polnischen Theilungen von 1773, 1792 und 1795 ward das Königreich um 2800 O.m. vergrößert, die jedoch im Tilsiter Frieden bis auf Westpreußen größtentheils wieder verloren gingen. Der Wiener Congreß bildete aus dem W. Theile Polens das Großherzogthum Posen als Preußische Provinz. 1) Provinz Ostpreußen — 703 Q. M. 1,220,000 E., unter denen 155,000 Katholiken, 900 Mennoniren, 3300 Juden sind. Die höchsten Gipfel dieses sonst ebenen Landes, dessen Boden größtentheils fruchtbarer Lehm oder Marsch ist, sind der Harsenberg bei Landsberg — 600f., der Goldappsche Berg — 590f., der Rreuzberg bei Heilsberg — 460f., der Galrgarben, 3m. von Königsberg — 350 F. (nach alteren Angaben 500 F.) und der Rombin — 240 F., auf dessen Gipfel ein alter heidni- scher Opferstein, der in der Gegend noch beim Volke in Ansehn steht. Fruchtbare Marschen in den Niederungen am Pregel und Niemen. Wich, tiger Stvrfang im Frischen Haff. Hauptfundort des Bprnsteins bei Pil, lau auf einer etwa 6m. langen Küstenstrecke; viel Raseneisen (Wiesen, erz). Man zahlt über ll5seen, unter denen der Spirding, u. Mauersee. Die Industrie ist von keiner Bedeutung; man webt Woll, und Leinen, waaren, bereitet Pech und Pottasche, gerbt Leder; nur wenige Städte ha- den ansehnliche Fabriken. a) Regierungsbezirk Rönigeberg = 406 Q.m. 716,000e.— ffrö, nigsberg am Pregel*), der nicht weit von hier ins Frische Haff fallt, *) Die mit einem ff bezeichneten Örter sind Kreisstädte.

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

4. Aus alten Zeiten - S. 154

1883 - Hannover : Hahn
— 154 — reichte ihn dem Könige. „Aber," sprach der Großvater, ..du mußt auch den Wein erst kosten." „Das werde ich wohl lassen'" rief der Kleine, „denn ich weiß, es ist Gift darin; ich habe das neulich wohl bei deinem Gastmahl gesehen." — „Wie das?" rief der Alte. „Wißt ihr nicht mehr." erwiderte Kyros, „wie ihr von Verstand und Sinnen kamt, sobald man euch zu trinken gegeben hatte? Was war das für ein Lärm! Wie habt ihr durch einander geschrieen und gelacht! Die Sänger schrieen sich die Kehlen heiser; kein Mensch verstand sie. und doch rieft ihr alle: Wunder! So lange ihr saßet, sprach jeder von seiner Stärke; sobald ihr ausstandet, fielt ihr über eure eigenen Füße. Ihr wußtet alle nicht mehr, wer ihr wäret; du nicht, daß du König bist, und die andern nicht, daß sie Unterthanen sind." — „Aber," sprach Astyages, „wenn dein Vater trinkt, berauscht er sich nie?" — „Nie!" — '„Und was macht er denn?" — „Er hört auf zu dürsten, sonst nichts!" Wegen solcher und ähnlicher munterer Einfälle gewann Astyages seinen Enkel immer lieber. Er ließ ihn reiten und jagen lernen und erlaubte ihm, was er wollte. Kyros ward mit jedem Tage männlicher, und da er endlich in einer Schlacht sich vor allen andern ausgezeichnet hatte, ward er der Liebling des ganzen Volkes. 3. Harpagos sah dies gern. Er gewann die Freundschaft des Kyros. Endlich entdeckte er ihm, welche grausamen Absichten sein Großvater mit ihm gehabt hätte. Er wußte das Gemüt des Jünglings so aufzureizen, daß dieser nach Persien zurückging und sich an die Spitze feines Volkes stellte. Die Perser waren schon längst über den harten Druck der Meder empört; sie sagten sich von Ästyages los und riefen den Kyros zu ihrem König aus. Sobald Astyages hiervon Kunde erhielt, sandte er ein Heer aus gegen die Empörer, und den Harpagos stellte er an die Spitze. Für diesen war jetzt die Zeit der Rache gekommen; er ging mit dem ganzen Heere zu Kyros über. Da geriet der König in Wut und ließ alle Traumdeuter kreuzigen. Er selbst zog darauf mit einem zweiten Heere gegen Kyros. Bei Pasargadä kam es zum Treffen. Astyages ward geschlagen und gefangen. Sonst aber geschah ihm kein Leid, Kyros behielt ihn bei sich und erwies ihm Ehre bis an sein Ende. So ward Kyros Herr von Medien. Die umliegenden Volker, namentlich die Armenier, welche den Medern Tribut gezahlt hatten, glaubten ihn dem Kyros, einem Perser, weigern zu sönnen. Kyros siel unerwartet in ihr Land ein und nahm die ganze armenische Königsfamilie gefangen. Diese fürchtete Tod oder ewige Gefangenschaft. Doch Kyros ließ sie mit einer so freundlichen Großmut frei, daß er sich aus Feinden die besten Freunde gewann. In Verbindung mit den Armeniern zwang er alle Nachbarkönige, sich den Persern zu unterwerfen. 4. Krösos, der reiche König von Lydien, war eifersüchtig auf des Kyros wachsende Macht und ihm feind, daß er seinen Schwager Astyages vom Throne gestoßen hatte. Er rüstete ein großes Heer gegen die Perser. Ehe er aber ausrückte, schickte er große Geschenke nach Delphi, einer Stadt in Griechenland. Da war ein Tempel

5. Lehrstoff der Klassen V und IV - S. 35

1908 - Hannover [u. a.] : Hahn
35 Prag. Den südöstlichen Teil durchströmt die March, die auf dem Mährischen Gesenke entspringt und in südlicher Richtung der Donau zufließt. 2. politischer Teil. Außer dem Deutschen Reiche gehören dem Germanischen Mittel- europa folgende Staaten an: 1) die Schweiz, 2) das Königreich der Niederlande, 3) das Königreich Belgien, 4) das Großherzogtum Luxemburg, 5) das Königreich Dänemark. Auch der westliche Teil von Österreich-Ungarn gehört hierher. Wir betrachten jedoch die österreichisch - ungarische Monarchie im Znsammenhange (S. 38). I. Die Schweiz (= Schlesien; 3,3 Mill. E.). Die Schweiz, zwischen Österreich, Italien, Frankreich und dem Deutschen Reiche, bedeckt den größten Teil der Mittelalpen, die Schweizer Hochebene und den Hauptteil des Schweizer Jura. Die Bevölkerung ist im nordöstlichen Teile deutsch, in dem kleineren südwestlichen Teile französisch (französische Schweiz), im Süden italienisch. Sie lebt meistens von Ackerbau und Viehzucht (Schweizer Käse). In *Genf und auf dem Jura blüht die Uhrenfabrikation. Die Schweiz ist ein Bundesstaat, der aus einzelnen kleineren Republiken zusammengesetzt ist, die Kantone genannt werden. An der Spitze des gesamten Bundesstaates steht ein Präsident. °Bern an der Aar, ziemlich in der Mitte des Landes, ist die Bundeshauptstadt. ^Zürich, im östlichen Teile, der deutschen Schweiz, liegt an dem Züricher See; Schaffhausen in der Nähe des Rhein- falls; im Nordwesten am Rheinknie *Basel. Bei *@enf, dem Hauptorte der französischen Schweiz, verläßt die Rhone den Genfer See. Um den Vierwaldstätter See liegen die vier Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden und Luzern. Ii. Das Königreich der Niederlande (Holland), das Königreich Belgien, das Grotzherzogtnm Luxemburg. Osten von Deutschland, im Süden von Frankreich begrenzt, liegen im Mündungsgebiete des Rheines und der Schelde die beiden Königreiche Holland und Belgien.

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten - S. 253

1872 - Hannover : Hahn
253 manche seiner Anhnger groe Unordnung daselbst erregten, und Kirchen, Bilder und Altre zerstrten. Er begann nun dort zuerst einen geordneten evangelischen Gottesdienst einzurichten. Auch in Sddeutschland, in Schwaben und Franken waren groe Unordnungen ausgebrochen. Die durch Feudallasten aller Art hchst gedrckten Bauern erhoben sich in Menge und verlangten Abstellung ihrer Beschwerden. Erst nach schrecklichen Grueln konnte dieser sogen. Bauernkrieg (1524-1525) unterdrckt werden. 7) Luther's Reformation, wobei ihm besonders sem mderer Freund Phi 1 ipp Melanchthon (geboren 16. Febr. 1497 zu Bretten in der Pfalz) behilflich war, verbreitete sich bald der Sachsen, Thringen, Hessen, Mecklenburg, Pom-ine rn, Brandenburg, und im sdlichen Deutschland der die Pfalz. Wrtemberg, Baden, Nassau und die meisten Reichsstdte; ferner in Dne mark, Schweden u. s. w. Hierzu trug unter Anderem besonders auch bei, da die Fürsten durch die Reformation die oberste kirchliche Gewalt in die Hnde bekamen und die reichen Kirchengter einziehen durften. Letztere wurden inde in manchen Lndern zur Grndung neuer Schul-anstalten (wie die Frstenfchuleu in Sachsen, die sogen. Kloster-schulen in Wrttemberg) verwendet. 8) Im Nordosten'deutschlands fhrte der Hochmeister des deutschen" Ordens, Albrecht von Brandenburg, die Nefor-mation in Pre,uen ein, und behielt dieses Ordensland als ein weltliches und erbliches Herzogthum (1525), anfangs jedoch noch unter der Oberhoheit Polens. 9) Fast zu gleicher Zeit mit Luther hatte auch Ulrich 3 toi ngli, Prediger in Zrich (geboren 1. Jan. 1484 zu Wildhaus im heutigen Kanton St. Gallen), gegen den Abla gepredigt und im Kanton Zrich eine Reformation durchgesetzt (1524). Von 1524 Zrich aus verbreitete sich diese kirchliche Reform, welche Alles auf die frhesten einfachen Zustnde des Christenthums zurck-Reformation führen wollte, auch der andere Theile der Schweiz, namentlich 'Zrich. Bern, Basel, St. Gallen u. a. 10) Die religise Entzweiung der Eidgenossenschaft fhrte bald zu einer politischen und zu einem Kriege zwischen den Ur-kantonen, die dem alten Glauben treu blieben, und dem Stande Zrich, dem Mittelpunkte der religisen Neuerung. Die Zricher er-litten bei Kappel lzwischen Zrich und Zug, ll.oct. 1531) eine blutige Niederlage, wobei auch Zwingli seinen Tod fand. Die sch w ei-zerische Reformation blieb inde erhalten, und wurde voll-endet durch Johann Calvin (eigentlich Chauvin, 1509 zu Nyon in Frankreich geboren), der aus seinem Vaterlande ver-trieben, in Genf (um 1534) Schutz und Aufnahme gefunden

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten - S. 335

1872 - Hannover : Hahn
335 Kolonien nebst Malta. Helgoland, und das Protectorat der die ionischen Inseln. Belgien wurde mit Holland vereinig und als erbliches Knigreich unter dem Namen der Niederlande an das Haus Dm tuen mit Wilhelm I. gegeben. Zugleich erhielt dieses Haus das zum deutschen Bunde ge-hrige Grherzogthum Luxemburg. - Dnemark mute Norwegen anschweden abtreten, erhielt dagegen das deutsche Herzoathum Lauen brg. Im Uebrigen suchte man die Verhaltnisse vor der Revolution mglichst herzustellen. So erhielten der wiederhergestellte Kirchenstaat und die Besthungen der beiden habsburgisch-lothringischen Nebenlinien in Italien, das Groherzogthum Toscana und das Herzogthum M^dena. ihre frhem Grnzen; dagegen wurden das Knigreich Sardinien unter dem Haufe Savo^en-Carignan mit dem Herzogthume Genua und der Grafschaft Nizza, und die Schweiz mit drei neu errichteten Kantonen, Genf, Wallis und Neufchatel, letzteres zugleich ein der Kronepreuens zurckgegebenes Frstentum. erweitert. Die Schweiz bestand seitdem aus 22 Kantonen. 9) Deutschland wurde durch die Bundesacte vom8. Juni 1815 zu einem, damals, mit Einschlu der vier freien Städte, aus 39 souverainen Staaten bestehenden Staatenbund erklrt. Die Mitglieder desselben sollten nmlich selbststndig und von ein-ander unabhngig bleiben, aber zur Erreichung gemeinsamer Bun-deszwecke durch Gesandte der einzelnen Staaten zu emet immerwhrenden Versammlung, dem Bundestage, vereinigt fem. Als gemeinsame Zwecke des Bundes wurden die Unabhngigkeit und Unverletzbarkeit der verbndeten Staaten, und die Er-Haltung der innern und uern Sicherheit Deutschlands bezeichnet. Die deutsche Bundesversammlung wurde am 5. Nov. 1816 zu Frankfurt erffnet. Durch die Bestimmungen des Wiener Congrestes waren die territorialen und zum Theil auch die politischen Verhltnisse der europischen Staaten fr lngere Zeit in ihren Grundlinien festgestellt worden. i

8. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 316

1913 - Leipzig : Hahn
316 das taten sie, und Spartas Held und König Leonidas verteidigte den Paß drei Tage lang. Am vierten, als die Perser schon müde wurden, fand sich ein Verräter, dem König Xerxes einen steilen Saumpfad zu zeigen über des Gebirges Grat. Den gingen nachts die versuchen Bogenschützen und fielen so die Schar im Rücken an. Die aber, die spartan'schen Heldenseelen, dreihundert kaum, anstatt hinwegzufliehn, sie flochten wie zum Fest ihr langes Haar und fielen, ihre heim'schen Götter preisend, ein lorbeerwertes Opfer, Mann für Mann. Als Terxes das vernahm, erschrak sein Herz und ahnt' ihm Böses. Als durch Griechenland die Kunde flog, da in der höchsten Not erjauchzten alle, und der Mut, der schon zu sinken drohte, mächtig flammt' er auf, und Sieg auf Sieg entsproß aus diesem Opfer, bis Persiens Übermacht zu Boden lag. (Pause.) Schröder. Was soll das hier! Wenn Ihr nur sagen wollt, daß unser Kommandant und seine Truppen — Zipfel (ihn groß ansehend). Nicht doch, Herr Nachbar! Ihr versteht mich falsch. Auf etwas andres hab' ich hingezielt. Nämlich, im alten Griechenland, da gab's bekanntlich weder Bürger, noch Soldaten, da gab es nur ein Volk, das hatte nicht zweierlei Tuch und zweierlei Gesinnung. Das wußte, wenn das Vaterland bedroht ist, hat jedermann sein Letztes einzusetzen. Da war kein einz'lner, auserwählter Stand, der sich allein die Ehr' anmaßen durfte, fürs Vaterland zu sterben. Die Spartaner, die ruhmvoll bei Thermopylä gefallen, die waren gute Bürger so wie wir, die hatten Weib und Kind und Haus und Gut und auch genug der Schiffe, sich zu retten. Sie aber blieben. Denn dem Femd gegenüber war jedermann Soldat und hielt sein Blut zu kostbar nicht, die Freiheit zu erkaufen. Nun, meine Freund' und Nachbarn, die Moral ist klar genug. Ich denk', der Herr Major versteht mich auch. Nettelbeck (ausbrechend). Das war wie ein Mann gesprochen das soll Euch unvergessen sein!

9. Geschichte der Griechen und Römer - S. 46

1858 - Hannover : Hahn
46 Der gesunde Genius des griechischen Volkes hat in Hera- kles eine ebenso reinmenschliche als sittlich wahre Heldengestalt geschaffen. Herakles war den Griechen das Vorbild achter Manneskraft, die durch unablässige Anstrengung und Arbeit nie gebrochen, und eines Muthes, der durch Gefahren und Schreck- nisse nie gebeugt wird. Hiermit verbindet der Held den hehren Muth der Selbstüberwindung und Selbstverläugnung, des Ge- horsams und der Demuth, wie dies die Sage durch die Dienst- barkeit bei Eurystheus und die Buße, die der Held zu seiner Reinigung an sich selbst vollzieht, andeutet und ausmalt.*) 4) Theseus, Sohn des Aegeus von Athen, der attische Held. (Dergl. §. 28. und unten.) §. 31. Der thebanische Krieg. Der Argonautenzug. Ter trojanische Krieg. Unter den Sagen von gemeinsamen Unternehmungen sind die berühmtesten: 1. Der thebanische Krieg. Oedipus, aus dem Ge- schlecht des Kadmos, Sohn des La ros von Theben und der Io käste, wurde, weil eiu Orakel dem Vater verkündete, daß sein Sohn den Eltern den Tod brin- gen werde, als Kind am Kithäron ausgesetzt. Aber das Mitleid des Hirten rettete den Knaben, der seine Eltern nicht kennend in der Fremde heranwuchs. Da geschah es, daß Oedipus in einem Engwege am Parnassos dem La los zu Wagen begegnete und im Streite, weil der Len- ker nicht ausweichen wollte, diesen und den greisen Vater unwissend erschlug. Um dieselbe Zeit hatten die Thebaner viel von einem menschenfressenden Ungeheuer, einer Sphinx, zu dulden, welche auf einem nahen Berge hausend alle Vorüber- gehenden tödtete, die ein von ihr aufgegebenes Räthsel nicht zu losen verstanden. Auch Oedipus kam des Weges; das Räthsel aber lautete: Was ist das, was zweifüßig, drei- füßig und vierfüßig ist? Oedipus antwortete: es ist der Mensch, der im Anfang seines Lebens auf Händen und Fü- i) „Herakles ist den Griechen das Ideal der durch Mühsal und Arbeit, durch Kampf und Entsagung zum Himmel aufsteigcnden Heldenkraft, einer Heldenkraft, die sich selbst bezwungen, wie sic die Ungeheuer des Waldes überwältigt hat; ein Vorbild vor allen für die ritterliche Aristokratie von Sparta, deren Institutionen das gleiche Gewicht auf die strengste Disci- plin und Subordination, auf das ausdauernde Ertragen von Beschwerde und Mühsal, wie auf die Stärke und Kraft der Glieder und einen uner- schütterlichen Todcsmuth legten. In dein duldenden und ausharrenden, in dem dienenden und büßenden, in dem überwindenden Helden erkannte der Adel Sparta's das Ziel, welches er selbst zu erstreben hatte." D u n cf e r.

10. Allgemeine Geschichte in Sprüchen und Gedichten - S. 24

1850 - Erfurt [u.a.] : Körner
24 Zur alten Geschichte. 3n seinem Zelt, in düstrem Schweigen, Sitzt König Ferres, denn kein Zeichen Kommt ihm von End' und Ruhm und Sieg. „Was willst du, Fremdling? bringst du Mähre Von deines Volkes tapfrem Heere? Ist es gebeugt? ergiebt es sich?" Nicht bring' ich, König, solche Kunde, Doch freue dich zu dieser Stunde, Ich will dir Rettung, Sieg verleih'n. Ich will auf unbekannten Pfaden Den Weg zum Feinde dir verrathen, So ist das Land der Griechen dein. Der Morgen graut. Wir sind verrathen. Es naht auf unbekannten Pfaden Der Feind im Rücken allzugleich! Auf, stärkt euch, treue Kampfgenossen, Das letzte Frühmahl hier genossen, Das Mittagsmahl im Schattenreich! — Der Kampf ist aus. — Die Helden schlafen. Der Mittagssonne Strahlen trafen Ein weites, ödes Leichenfeld. Euch, die ihr in den Tod gegangen, Ist nicht die Sonne untergangen, Ihr lebt für alle Zeit und Welt. Kr. Die Glücklichen. Umringt von Sardis wundervollen Schätzen, Auf Asta's höchstem, üppig stolzem Thron, Sprach Krösus, sich an fremdem Lob zu letzen, Behaglich kühn zu Hellas weisem Sohn: „Man nennt mit Recht, o Solon, dich den Weisen Blick aus zu meinem Thron; ich frage dich: Du sah'st die weite Welt auf deinen Reisen — Wen rühmst du der Beglückten Höchsten? sprich!" Und Solon sprach: „Es lebte zu Athen Ein Mann, der Tellus hieß. Ihm ward beschieden. B. Soerates im Kreise seiner Schüler — lehrend — sterb B. Pcriclcs unter dem Volke.
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