Ein Bild aus Ostpreußens Not. Die Leiden der ostpreußischen Flüchtlinge.
9
Wohnhaus zu verschonen. Die unglückliche Viehherde, die sich auf der Weide befand, wurde darauf von den Kosaken in den Stall getrieben, die Tür fest verschlossen und dann an alle Gebäude Feuer angelegt. Inzwischen hatte ich mich mit meinen Leuten auf den Leiterwagen gesetzt, und nun ging es fort, so schnell wie die alten Ackergäule laufen konnten. Schwarze Rauchwolken und das klägliche Gebrüll meines Viehes waren der letzte Gruß der untergehenden Heimat. „Vorwärts."
7. Ein Bild aus Ostpreußens Not.
W. Starck.
Gleich in den ersten Mobilmachungstagen setzten die Flüchtlingszüge ein. Oft mußte es so schnell gehen, daß man nichts, aber auch gar nichts mehr mitnehmen konnte. Einer erzählte mir: „Ich wusch mir gerade die Hände, als der Ruf kam: Fort, die Kosaken! In der furchtbaren Haft vergaß ich sogar, mir den Trauring auf den Finger zu streifen."
So zogen sie auf ihren Planwagen die Provinzstraße gen Westen und Norden, oft drei Wagen nebeneinander in fürchterlicher Enge, in brennender Sorge um die Kinder, die sie bisweilen in der Eile nicht einmal alle mehr zusammen bekommen hatten, rot die Augen vom Weinen, übernächtig, frierend, ohne Nahrung, ohne Milch für die Säuglinge. Auf diesen Schreckensfahrten starben die Alten und die Jungen. Ein einst rosiges Mädchen von sechs Jahren will man doch schnell noch im Graben am Wege bestatten. Nur ein „Vaterunser" will man sprechen. Aber auch dazu reichte nicht die Zeit. „Die Kosaken!" Ein einziger Schrei zerreißt den Leuten das Herz; das „Vaterunser" erstirbt auf den Lippen. „Nur schnell auf den Wagen, fort!" Die Leiche bleibt liegen. . . , aber da schlagen auch schon die Kugeln in die schreienden, vor Jammer und Angst halb wahnsinnigen Flüchtlinge! Ausgeraubt, ermordet liegen Ostpreußens Söhne und Töchter am Wegrand rings um die unbestattete Kindesleiche. . . .
3* Kämmerer, „Um die Heimat". Bilder aus dem Weltkrieg 19 H. [3. Band.
Verlag I. F. Steinkopf. Stuttgart.
8. Die Leiden der ostpreußischen Flüchtlinge.
Die Russen drangen ziemlich weit ins Land ein und machten sich entsetzlicher Verwüstungen und Grausamkeiten schuldig. Furchtbarer Schrecken ergriff die bedrängte Bevölkerung. Man flüchtete in Scharen. Die armen Bewohner des Landes ließen ihre Hütten, die Bauern ihre Gehöfte im Stich. Schimpfend und wetternd trieb hier einer sein Vieh fort, dort schleppte ein anderer in stummer Verzweiflung seine Habseligkeiten gesicherten Gegenden zu. Ein armes altes Mütterchen brach fast zusammen; sie war schon so weit gelaufen und durfte trotzdem noch lange nicht ausruhen. Eltern riefen nach ihren verloren gegangenen Kindern, Greise zogen schwere Karren, Kranke humpelten mühselig dahin. Die Straßen belebten sich mehr und mehr, die
Swillus, Unser Ostpreußen. I. 2
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10 Die Leiden der oftpreußischen Flüchtlinge. Ostpreußenart.
fliehenden Massen der Bevölkerung häuften sich in unheimlicher Weise. Gleich einer Völkerwanderung drängten Tausende, Zehntausende von Flüchtenden dahin. Man wagte kaum zurückzublicken; „vorwärts! vorwärts!" war die Losung, denn im Rücken drohte ja ein unheimliches Gespenst:
Die Russen kommen!
Dieser Gedanke weckte Helles Entsetzen; denn jeder wußte, daß von ihnen nur Schlimmes zu erwarten war.
Nachts leuchtete der Himmel flammend auf. Drohend donnerten die Geschütze. Bang klopfenden Herzens fragte sich mancher: ob dein Haus, wo du viele Jahre friedlich gelebt, auch schon von den Russen geplündert und in Asche gelegt ist? Und wie mochte es denen ergehen, die zurückgeblieben waren? Was mochten die armen Kranken ausstehen, die niemand fanden, der sie in einem Karren mit fortschleppte nach einem sicheren Ort? Bange Fragen, die manchem der Flüchtlinge das Herz krampfhaft durchzuckten und heiße Tränen aus den Augen preßten!
Nach Otto Promber, „Im Kampf ums Vaterland 1914."
Loewes Verlag Ferdinand Carl. Stuttgart.
9. Oftpreußenart.
1. Es ist ihr nicht anders zu Sinne gekommen:
Sie hat ihre Kühe mitgenommen
und für die Nachbarn, die schon fern, die Sterke mit dem weißen Stern.
2. Mit bittendem, drohendem Hüh und Hott, stolpernd in schwerem, ungleichem Trott
über die Wiesen, durchs Feld, am Ackerrand, am Arme den Eimer, die Kette in der Hand.
3. Und nun so fremd der Gegend Bild!
Die zerwühlte Straße von Staub umhüllt!
In einer Wolke dicht und grau
mit ihren Kühen die schreitende Frau.
4. Da plötzlich ein Zuruf vom Walde nah:
„Zurück, zurück, die Kosaken sind da!"
Nur zögernd hat sie sich umgewandt, am Arme den Eimer, die Kette in der Hand.
5. Eine Meile nordwärts, zum nächsten Dorf.
„Den Fußpfad! Schnell! Durch Moor und Torf!
In allen Häusern schon Russengetos.
Und laß doch die Kühe, die Kühe los!"
6. Sie dankt dem Warner mit stillem Gesicht.
Doch die Kühe, nein, die läßt sie nicht.
Die Füße blutend, die Arme schwer, so zieht sie mit ihnen hin — und her. —
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Extrahierte Personennamen: Otto_Promber Otto Ferdinand
Der letzte Tag der Schreckensherrschaft der Nullen in Angerburg. 97
Am Nachmittag beerdigte ich die beiden Russen im Kinderhilfsgarten. In der ganzen Stadt ertönten Flintenschüsse. Nicht weit vom Kinderkrüppelheim erschossen vorbeireitende Kosaken einen Mann, am Garten Sanssouci*) (spr. ßangßußie) acht Männer auf einmal. Man hatte sie mit einem Strick zusammengebunden und solange in den Haufen hineingefeuert, bis keiner mehr lebte. Über 50 sollten noch erschossen werden, die schon seit einigen Tagen als Gefangene im Keller des alten Seminars schmachteten. Aber die Russen kamen nicht dazu, ihr Vorhaben auszuführen; die Gefangenen wurden befreit.
Der von den Russen gleichfalls in der Dachstube des alten Seminars gefangen gehaltene Bürgermeister Tietz wurde durch den Apotheker Rademacher mittels eines Beils befreit. Beide retteten sich nach hinten hinaus, indem sie durch den Fluß wateten. Im ganzen wurden 13 Todesfälle durch Erschießen beim Abzug der Russen gemeldet.
Ein Tag des Schreckens und doch auch unbeschreiblicher Freude! Noch um 1/25 Uhr sahen wir einen Trupp russischer Soldaten längs der Bahnstrecke laufen. Um fünf Uhr hörten wir auf der Straße Hurra rufen. So wie wir gingen und standen, liefen wir in die Stadt. Zunächst sahen wir zwei schwarze Husaren hoch zu Roß, die Karabiner gespannt. Wir jubelten ihnen zu, die Tränen traten uns in die Augen. Dort stehen zwei Infanteristen, von Menschen umringt. Wir drücken ihnen die Hände. Am liebsten möchten wir sie umarmen. Hurra! Hurra! unser stolzes Militär. Engel vom Himmel können nicht freudiger begrüßt werden als diese unsere Retter in höchster Not. Wir fragen, wir rufen: „Kommt noch mehr Militär?" „Ja, ja, Tausende!" Nun danket alle Gott!
Überall in den Straßen haben sich Gruppen von Menschen gebildet. Dort werden drei Russen gefangen genommen. Sie knien auf dem Straßenpflaster, die Hände flehend erhoben, zerbrochene Gewehre zu ihren Füßen. Man fällt sich in die Arme und beglückwünscht einander. Frauen und Männer schluchzen laut und schämen sich der Tränen nicht. Wir hören, daß noch kurz vor der Stadt, am Lötzner Tor, zwei Husaren von fliehenden Russen erschossen sind. Reiterpatrouillen durchstreifen die Stadt und suchen nach versteckten Russen. Wieder ertönen Schüsse. Es schreckt uns nicht mehr, denn es gilt ja unsern Peinigern. Der Krieg macht hart und grausam. Sie haben's tausendmal verdient. Im Himmel lebt ein gerechter Gott.
Wir eilen nach Hause. Flaggen heraus! Mit fiebernden Händen wird die deutsche Fahne, an der schon gestern gearbeitet ist, fertig gestellt. Um Vs6 Uhr hisse ich sie an unserer Flaggenstange. Stolz bläht sie sich im Winde. Ein feierlicher Augenblick:
„Dir woll'n wir treu ergeben sein, getreu bis in den Tod, dir woll'n wir unser Leben weih'n, ' der Fahne schwarz-weiß-rot."
Horch! Horch! Pferdegetrappel dröhnt auf dem Steinpflaster, Hurrageschrei! Sie kommen, sie kommen. Ich nehme beide Kinder an di-e Hand
*) Sanssouci = ofmc Sorge.
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50___________
362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden.
4. Folgen des Krieges.
a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten;
b) alle griechischen Staaten sind geschwächt;
c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland.
Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier,
362-338.
1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang.
2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen.
3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Macedonien Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_von_Macedonien Philipp
7s
W
eingenommen und zerstrt. Die Belagerung Mailands zog sich nenn Monate hin, und erst als der Hunger in der Stadt aufs hchste gestiegen war, ergab sie sich auf Gnade und Ungnade. Der Kaiser hielt durch eine Mauerlcke seinen Einzug in die Stadt; hierauf wurde sie verwstet und zum Zeichen ewiger Zerstrung Salz der ihre Trmmer gestreut. Die Bewohner muten sich in vier getrennten Orten ansiedeln. Die Gebeine der hl. drei Könige wurden aus Mailand nach Cln gebracht.
b. Unglcklicher Kampf gegen den Pap st und die lombardischen Städte. Nach der Unterwerfung Mailands war Friedrich unumschrnkter Herr von der Lombardei bis zur Nordsee. Bald geriet er aber mit dem Papsttum in Streit. Nach dem Tode des Papstes Hadrian hatte eine zwiespltige Papstwahl stattgefunden; eine Partei erkor Alexander Iii., der viel von dem Geiste Gregors Vii. besa; die andere, nur aus zwei Kardinlen bestehende Partei whlte Viktor Iv. Obgleich Alexanders Anhang immer mehr wuchs, be-gnstigte doch Friedrich den Gegenpapst Viktor Iv. Ans einer Reichssynode zu Pavia wurde der Alexander der Bann ausgesprochen, worauf dieser den Kaiser bannte. Nach Viktors Tode verhinderte Friedrichs Kanzler Reinald von Dassel, der ehrgeizige Erzbischof von Cln, die Ausshnung mit dem zum Frieden geneigten Alexander, in-dem er schnell eine neue Wahl veranstaltete, aus der Paschalis Iii. hervorging. Zum Schutze des neuen Gegenpapstes unternahm Friedrich (1166) den vierten Rmerzug; aber kaum hatte er seinem Gnstling einen glnzenden Einzng in Rom verschafft, so brach im deutschen Heere eine pestartige Krankheit aus, welcher der grte Teil der Krieger zum Opfer fiel. Mit Not entging Friedrich auf dem Rck-wege nach Deutschland einem Mordplane der Lombarden.
Das Unglck des Kaisers ermunterte die lombardischen Städte, sich offen gegen ihn zu erheben. Schon lange waren sie mit seiner Herrschaft unzufrieden; denn die kaiserlichen Vgte (Podestas) walteten willkrlich ihres Amtes, und selbst ein Wechsel der Personen schaffte meist wenig Abhilfe. Jetzt schlssen die Städte ein frmliches Schutz-und Trutzbndnis gegen den Kaiser und erbauten eine Feste, die sie ihm zum Trotz und dem Papste zu Ehren Alessndria nannten. Der Kaiser war aber nicht willens, den Verlust seines Ansehens in Italien zu ertragen.
Sechs Jahre hielt er sich in Deutschland auf; er schlichtete den Streit, der zwischen dem gewaltttigen Heinrich dem Lwen und den norddeutschen Fürsten entbrannt war, stellte die Oberherrlichkeit des Reiches der Bhmen, Polen und Ungarn wieder her und strkte
Rahewin, Belagerung einer mittelalterlichen Stadt (Crema) vor Er-findung des Schiepulvers.' Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 40.
Lohmeyers Wandbilder: Barbarossa vor Mailand.
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Extrahierte Ortsnamen: Mailands Mailand Mailands Nordsee Gregors Pavia Rom Deutschland Italien Deutschland Polen Ungarn Mailand
Iii. Abschnitt. No« den Kreuzigen bis ju Üiibolf ernt Habsbms.
I. Der erste Hreuzzug.
1096-1099.
n.chr.die seldfchukkischen Türken, welche vom Aralsee herkommen, bemächtigen sich im 11. Jahrh, der Herrschaft über die mohammedanischen Länder in Asien und Afrika, die Pilger (die christlichen Besucher der heiligen Orte) werden von den Türken bedrückt.
Der griechische (byzantinische) Kaiser Alfrins bittet den Papst Arban Ii. um Hilfe.
1095 Der Papst Urban Ii. beruft eine Versammlung nach Clermont
[—öng] in Frankreich. Der Bischof Adhemar von Puy ist der erste, welcher das Kreuz nimmt.
Peter von Amiens und Walter (Habenichts), ein französischer Ritter, ziehen mit ungeordneten Scharen voreilig voran.
Zügellose Pilgerhaufen überfallen in den Rheingegenden die
August Juden.
1096 Die Hauptheere setzen sich in Bewegung. Führer: Gott-
fried von Bouillon [Sujiöngj, Herzog von Niederlothringen, Balduin, sein Bruder, Graf Raimund von Toulouse [Xum§], Herzog Robert von der Normandie, Graf Robert von Flandern, Hugo von Vermandois [2$ermangbod], der Bruder des französischen Königs, Fürst Böemnnd von Tarent, Tankred von Sicilien.
Gottfried von Bouillon zieht mit etwa 80000 Mann durch D eutschlaud, Ungarn, Thrakien nach Konstantinopel. Die übrigen gelangen dahin zur See.
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— 30 —
n.chr.
Konrad spricht über Heinrich den Stolzen die Acht aus und entsetzt ihn seiner beiden Herzogtümer.
Heinrich der Stolze stirbt. Die Welfen setzen den Kampf für den jungen Heinrich (den Löwen) fort.
Die Burg Weinsberg wird von Konrad belagert und eingenommen („Weibertreu").
Konrad giebt Heinrich dem Löwen das Herzogtum Sachsen zurück.
Das königliche Ansehen ist während des Bürgerkrieges in Böhmen, Ungarn, Polen uno Äurgund sehr gesunken.
Unruhen in Rom. Arnold von Brescia lehrt, daß den Geistlichen keine weltliche Macht gebühre.
Konrad ist in Bamberg begraben.
1147 Zweiter Kreuzzug.
Die Türken erobern Edessa.
Der Abt Bernhard von Clairvaux [einmö] mahnt zu einem neuen Kreuzzuge.
König Ludwig Vii. von Frankreich und König Konrad Iii. nehmen das Kreuz. (Bernhards Rede an Konrad in Speier.)
Die Deutschen und Franzosen ziehen nacheinander durch Uugaru und das griechische Reich nach Konstantinopel.
Das deutsche Heer wird im Innern Kleinasiens durch griechische Führer an die Türken verraten.
Dem französischen Heere ergeht es ebenso an der Südküste Kleiuasieus.
Die Kreuzfahrer belagern vergeblich Damaskus.
1152 Kaiser Friedrich Barbarossa I. Er war der Neffe Konrads Iii. 1190 *n Frankfurt a. M. gewählt und in Aachen gekrönt.
Er spricht Heinrich dem Löwen auch das Herzogtum Bayern zu Er zieht (auf der Brennerstraße) nach Italien.
Mehrere oberitalienische Städte, besonders das reiche Mailand, zeigen sich widerspenstig. (Sie wollen Republiken sein.)
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— 42 —
n.chr.
König Adolf wird auf der Fürstenversammlung vou Mainz abgesetzt. Albrecht von Österreich (Rudolfs I. Sohn) wird gewählt.
1298 Schlacht bei Göllheim am Rhein. Adolf fällt im Kampfe mit Albrecht.
Albrecht I. Er gerät in Streit mit den Kurfürsten (Wahlfürsten), die ihn zum König erhoben haben, besonders mit dem Erzbischöfe von Mainz.
Er bezwingt die Feste Bingen mit Hilfe der Bürger. (Mittelalterliche Belagerungsmaschinen.)
Er sucht die habsburgischeu Besitzungen (seine Hausmacht) zu vergrößern.
Er will Meißen und Thüringen erobern, wird aber bei Lucka geschlageu.
1308 Albrecht wird von seinem Neffen Johann (Parricida) bei *) Windifch (an der Reuß) ermordet. .
Walter von Eschenbach, Rudolf vou der Balm, Rudolf von Wart waren Mitverschworene.
Johann Parricida entkommt nach Italien, auch Eschenbach und Balm entfliehen.
Die Königin Elisabeth und ihre Tochter Agnes nehmen furchtbare Rache an den Angehörigen der Mörder.
An der Stelle, wo der König gefallen, erbauen die Fürstinnen das Kloster Königsselden.
Freiheitskampf der Schweizer.
Die Waldstätte Uri, Schwyz und Unterwalden hatten sich nach und nach durch kaiserliche Schutzbriefe von der Herrschaft der Grafen von Habsburg (im Aargau) frei gemacht.
Die Sage berichtet:
König Albrecht setzt Geßler von Bruneck (auf Burg Küß-nacht in Schwyz) und Beringer von Landenberg (auf Burg Sarnen in Unterwalden) als Vögte ein.
1307 Walter Fürst aus Uri, Werner Stausacher von Schwyz und Arnold Melchthal ans Unterwalden schließen den Bund auf dem Rütli (am Vierwaldstätter See).
*) Hundert Jahre nach der Ermordung des Königs Philipp.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
— 66-
fagten sie: „Gut, so werden wir im Schatten fechten." Noch vier Tage wartete Xerxes, dann befahl er, den Dnrchzng durch den Paß zu erzwingen. Aber jetzt follte er die spartanische Tapferkeit kennen lernen. Zwei Tage wurde gekämpft, vom Morgen bis zum Abend. Schar auf Schar rückte gegen den Engpaß vor, aber vergebens, Haufen von Leichen türmten sich empor, aber die Griechen standen unbeweglich. Auch die 10 000 Unsterblichen richteten nichts aus. Da half Verrat erreichen, was Gewalt nicht vermochte. Ein Thesfalier Ephiältes führte in der Nacht einen Teil des Perserheeres auf einem verborgenen Wege über das Gebirge, wahrend die Phoker, welche die Wacht aus der Höhe hatten, schliefen. Bei Tagesanbruch sah Leonidas die Feinde über sich. Mit heldenmütiger Besonnenheit traf er sogleich feine Anordnungen. Streng nach dem Wortlaute des spartanischen Gesetzes, welches verbot, den Feinden den Rücken zuzukehren, beschloß er für sich und feine Spartaner, den Heldentod zu sterben; die Kriegsscharen der anderen Staaten wollte er in die Heimat entlassen, damit sie nicht unnütz geopfert würden, nur die Thebaner sollten bleiben, denn er fürchtete, daß diese sonst zum Feinde übergehen möchten. Als er feinen Willen kund gab, erklärten die Spartaner ihre Bereitwilligkeit, bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen, die übrigen Peloponnesier und Mittelgriechen zogen ab, nur 700 Thespier blieben, um mit ihm an dem gefährlichen Posten auszuharren. Nun befahl Themistokles feinen Kriegern, sich mit Speise und Trank zu stärken. „Nehmt das Frühmahl", sagte er, „das Nachtmahl werden wir im Hades halten." Um 10 Uhr vormittags begann der Kampf. Erst stürzten sich die Helden in den Engpaß und richteten eist furchtbares Blutbad unter den Persern an, als sie aber von den Truppen, dte Ephiältes über das Gebirge geführt hatte, angegriffen wurden, zogen sie sich'auf einen kleinen Hügel zurück und verteidigten sich mit Löwenmute. Allmählich ermatteten sie, einer nach dem anderen sank vom Speere getroffen nieder, die letzten kämpften um die Leiche des Königs, bis auch ihnen der Tod nahte. So starben die Helden von Thermopylä. Nur ein Spartaner hatte sich vom Kampfe fern gehalten und kehrte zurück. Aber in Sparta wurde er als Feigling verachtet, kein Mensch sprach mit ihm, und es war für ihn eine Erlösung, als er später in einer Schlacht feine Schmach mit dem Tode sühnen konnte. Die Thebaner, welche Leonidas zurückgehalten hatte, liefen, nachdem sie die Waffen weggeworfen, den Perfern mit ausgestreckten Armen entgegen, Xerxes begnadigte sie, indem er sie mit dem Zeichen der königlichen Sklaven brandmarken ließ. Auf dem Hügel, wo die tapferen Spartaner zuletzt gekämpft hatten und wo ihr Grab war, wurde später ein Denkmal errichtet, ein steinerner Löwe für Leonidas, für die übrigen Gefallenen ein Stein mit der Inschrift:
Wanderer, bringe von uns Lakedämons Bürgern die Botschaft:
Folgsam ihrem Gesetz liegen im Grabe wir hier.*)
Auf den Kops des Verräters Ephiältes aber wurde von dem Amphiktyonen-buude ein Preis gefetzt, und ein Mann aus der Stadt Trachis erschlug ihn.
*) Oder nach Schillers Übersetzung im „Spaziergang":
Wandrer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest Uns hier liegen geseh'n, wie das Gesetz es befahl.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
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bestimmen. Auch die Thebaner vermochte er zum Anschlüsse an den Zug, der über die Freiheit Griechenlands entscheiden sollte. Die Athener, welche schon gegen den Angriff Philipps ans Lokris mißtrauisch gewesen waren und, freilich vergeblich, den Lokrern Hilfstruppen gesandt hatten, beeilten sich, jetzt das früher Versäumte gut zu machen. Mit den Thebanern vereinigt zogen sie aus. Ju zwei Treffen blieben sie Sieger, aber der Hauptschlag erfolgte bei Chäronea (338). An Zahl waren die Griechen den Makedoniern überlegen, doch fehlte ihnen die Einheit der Heeresleitung. Dagegen überwachte Philipp selbst alle Bewegungen seines Heeres, und geschulte Feldherren wie Antipater und Parmenion standen ihm zur Seite. Dennoch wurde der rechte Flügel der Makedonier von den Athenern zurückgeworfen. Aber auf dem anderen Flügel besiegte der achtzehnjährige Sohn Philipps, Alexander, die Thebaner. Die heilige Schar endete ihre ruhmreiche Laufbahn mit dem Heldentode. Und als Philipp selbst die Athener, welche sich schon zur Verfolgung anschickten, auseinandersprengte, war die Niederlage der Griechen und damit der Untergang ihrer Freiheit entschieden. Später wurde auf dem Schlachtfelde an der Stelle, wo die heilige Schar gefallen war, ein steinerner Löwe ohne Inschrift als Denkmal gesetzt, der Grabstein der griechischen Selbständigkeit. Demosthenes hielt den Gefallenen die Leichenrede, während die Athener bereits einen Vertrag mit dem königlichen Sieger abschlössen, der sie verpflichtete, dem hellenischmakedonischen Staatenbunde beizutreten. Philipp durchzog nun den Hellas und den Peloponnes als Herrscher. Alle huldigten ihm, nur Sparta nicht. Der Makedonier war klug genug, es nicht zu einem neuen Kampfe kommen zu lassen. Er ließ über die widerspenstige Stadt die Bundesstaaten Gericht halten, und sie wurde von diesen feierlich auf ihr Weichbild beschränkt, darüber hinaus sollte die Macht der Spartiaten nicht reichen. Dann berief er eine Versammlung aller Griechen nach Korinth und verkündete dort seinen Entschluß, einen Kriegszug gegen Persien zu unternehmen. Sofort begannen die Rüstungen. Die Priester in Delphi mußten das Orakel befragen, und die Pythia antwortete: „Siehe, der Stier ist bekränzt zur Opferung, bald wird er bluten." Philipp mochte wohl den Spruch aus einen glücklichen Ausgang seines großen Unternehmens deuten, aber er sollte sich an ihm selbst erfüllen. Während er noch mit aller Pracht das Vermählungsfest seiner Tochter feierte, wurde er aus dem Wege nach dem Theater von einem jungen Edelmanne, Pausanias, erstochen. Der Mörder stürzte sogleich, von den Speeren der Leibwache des Königs durchbohrt, tot nieder, aber das Gerücht ließ sich nicht unterdrücken, er habe im Auftrage der Olympias, der Gattin Philipps, gehandelt, denn diese war von ihrem Gemahle verbannt worden und haßte ihn deshalb. Daß Olympias wirklich Pausanias als ihren Rächer betrachtete, bezeugte sie offen. Sie bekränzte seine Leiche und weihte den blutigen Dolch dem Apollo. So wurde Philipp durch einen plötzlichen Tod an der Ausführung seines größten Planes verhindert, aber sein Sohn nahm denselben auf und vollendete glänzend, was dem Vater vielleicht nicht gelungen wäre. Welche Staatsklugheit und welches Herrschertalent Philipp eigen war, dafür zeugt die Sicherheit und Besonnenheit, womit er das innerlich zerrüttete, aber auch in seinen Trümmern noch widerstandsfähige Griechenland sich dienstbar gemacht hatte.
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Extrahierte Personennamen: Philipps Philipps Philipp Philipp Philipps Philipps Alexander Alexander Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipps Philipps Philipp Philipp Philipp Philipp