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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

2. Europa - S. 222

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Obst verzehrt werden, haben für die Bewohner der Wüstengebiete einen weit geringeren Wert als die Sorten, die trockenes, stärkemehl- reiches Fleisch besitzen. Diese „Trockendatteln" lassen sich nämlich jahrelang aufbewahren und werden in vielen Formen als „tägliches Brot" von Millionen von Menschen verzehrt. Auch alle übrigen Teile des herrlichen Baumes finden Verwendung: die Dattelpalme liefert dem Wüstenbewohner alles zum Leben Nötige; sie macht im Verein mit dem Kamel die Wüste erst bewohnbar. Seit dem grauen Altertume gelten die mächtigen Blätter als ein Zeichen des Sieges und des Frie- dens. Darum legen wir einen Palmenzweig oder Palmenwedel auf die Ruhestätte derer, die den Sieg über das Erdenleben davongetragen und den ewigen Frieden gefunden haben. — Die einzige Palme, die in Europa ihre Heimat hat, ist die Zwergpalme (Chamaerops) des Mittelmeergebietes. Sie wird besonders gern als Zimmerpflanze ge- zogen. (Nach Schmeil.) Südöstlich von Murcia findet sich der beste Hafen der ganzen spanischen Ost- und Südküste, zugleich der Haupt- kriegshafen des Landes, Cartagena (kartachêna), das Neu-Karthago der Punier und Römer (Carthago nova). Zur Römerzeit war sie die reichste und größte Stadt der Halbinsel; jetzt hat sie 50000 Einwohner. Ausgeführt werden außer Südfrüchten viel Erze, die in den Gruben von Lorca gewonnen werden. „Das ganze Gestade am Mittelmeer ist der in jeder Hinsicht begünstigte Teil Spaniens, der am besten angebaute, der am dichtesten und von rührigen, in Ackerbau, Gewerb- tätigkeit, Handel, wie im geistigen Leben vorangehenden Menschen bewohnte." (Th. Fischer.) 7. Der Osten. Man kann nach Th. Fischer im Gestadelande Spaniens am Mittel- meer nach den vorwiegend gebauten Gewächsen vier Gebiete unter- scheiden: 1. in Katalonien herrscht die Rebe und der Ölbaum vor, 2. in Valencia die Apfelsinen, 3. in Murcia in noch schärfer ausgeprägten Berieselungsoasen die Dattelpalme, daneben Apfelsinen, 4. in Anda- lusien das Zuckerrohr. Katalonien, spanisch Cataluña, d. h. Land der Goten (Westgoten) und der Alanen: Gothalania, ist dicht bevölkert und sorgfältig angebaut, Spaniens wertvollste Landschaft, a) Das Katatonische Gebirge zieht vom Ostende der Pyrenäen parallel der Küste bis über den Ebro hinaus, der es in engem, gewundenem Tale durchbricht. Richtung? Südwestlich. Reich ist es an Wald, namentlich Korkeichen, an Erzen, an Steinkohlen und an Mineral- quellen. b) Der Montserrat, der gesägte Berg; der Montsagrat, der heilige Berg; der Monsalvatsch, der Waldberg; der Gralsberg des Mittelalters — erhebt sich über Brockenhöhe (1250 m) fast isoliert -aus der Hügelebene. „Von allen Seiten scharf abgeschnitten, mit den phantastischsten Felsbildungen besetzt, erscheint er von Ferne gesehen

3. Europa - S. 236

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
O Toledo, Spaniens Vorzeit Liegt in deinem Schutt begraben, h) Im S finden wir den reichsten Quecksilberbezirk der Erde bei Almadén, d. h. Bergwerk. Das Quecksilber ist in Schiefer und Quarz eingeschlossen, entweder gediegen oder als Zinnober. Jährlich werden etwa 1100 t reinen Quecksilbers gewonnen, i) Den Süd- westen nimmt ein die Provinz Estr e madura, aus dem lat. Extrema Durii, d. h. die äußerste (Landschaft) des Duero, in der nämlich Christen wohnten, während die Mauren den Nordosten besaßen. Nur eine Stadt ist wichtig, und zwar als Grenzfestung des Duero gegen Portu- gal — Elvas gegenüber: Badajoz (badachoß) = Augustusfriede, lat. Pax Augusta (ähnlich wie Karlsruhe). Die Stadt zählt 35000 Einw. k) Im äußersten Norden der Provinz liegt am Abhänge der Sierra de Gredos das einsame Kloster Y uste, vollständig : San Jerónimo de Yuste (nach dem gleichnamigen Bache), letzter Aufenthalt des Kaisers Karlv., nachdem er 1556 in Brüssel zugunsten seines Sohnes Philipp Ii. der Krone entsagt hatte. Sein Wohn- und Schlafzimmer lag, wie das Philipps Ii., im Escorial, neben dem Chor der Kirche. Er starb 1558. (Das Gedicht: „Der Pilgrim vor St. Just" von v. Platen: Nacht ist's, und Stürme sausen für und für; Hispanische Mönche, schließt mir auf die Tür!) 11. Die Balearen und Pityusen schließen den Golf von Valencia ab, ja, ihre von Sw nach No ge- richteten Gebirgszüge bilden die Verlängerung des Andalusischen Fal- tenlandes, des im Kap Nao endigenden Berglandes von Murcia. Es sind 4 größere und viele kleine Eilande mit mildem, fruchtbarem Klima, reich an Wäldern und Fruchtfeldern. Sehr charakteristisch sind die Namen. Balearen heißt Schleuderer (von ßaxxsiv = schleudern). Im Altertum waren ihre Bewohner geschätzt wegen ihrer Treffsicher- heit im Schleudern. Nach Cäsar, de bello Gallico 2,7 dienten die Ein- wohner im römischen Heer als Steinschleuderer. Mallorca (mal- jórka) = die größere (Insel), von major (sie ist so groß wie das Her- zogtum Braunschweig); Menorca = die kleinere vom lat. minor. Auf jener liegt Palma = die Palme, Siegespalme, malerisch auf einem Hügel, mit 70000 Einw. Auf Menorca liegt Mah on (maôn) früher Mago genannt nach dem karthagischen Feldherrn Mago, Hanni- bals Bruder, dem Gründer der Stadt. Einst hatte sie für die Eng- länder die Bedeutung, die jetzt Malta hat, denn der weit ins Land einspringende, reich ausgebuchtete Hafen bietet großen Flotten sichern Ankergrund und ist leicht zu verteidigen. Zu den Pityusen = Fich- teninseln (von dem griech. nirvç — Fichte) gehören das gebirgige Ibiza, und das fruchtbare Form ente ra (têra), das seinen Namen vom lat. frumentum = Weizen hat. — Erzherzog Ludwig Salvator hat das beste Werk, „Die Balearen in Wort und Bild" geschrieben.

4. Europa - S. 347

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
347 zu einer fruchtbaren Küstenterrasse ab, an der einige Küstenstädte liegen, deren bedeutendste Aberdeen ist. c) Das Nordschottische Hochland hat ërnsten, schwer- mütigen Charakter. Kahl sind die schönen Felsgipfel1). „Die niederen Halden, die breiten Rücken und Hochflächen bekleidet eine dürftige, von Wasserrissen zerfetzte Decke von Heidekraut, Berggräsern, Farn und Heidelbeeren; in feuchten Mulden haben sich Hochmoore gebildet." Die reichen Niederschläge spülen Von den waldentblößten Bergen immer mehr Kies und Schotter in die Täler. So sind manche Gebiete statt hochromantisch schauerlich zu nennen, und die Bevölkerung ist nicht nur sehr dünn — bis zu 4 Einw. auf 1 qkm — sondern auch sehr arm. Freundlich sind dagegen manche Täler im 0, z. B. des Dee, namentlich in der Gegend des königlichen Schlosses Balmoral. 9. Inseln. Drei Inselgruppen: an der Westseite die Hebriden, durch den Minchkanal in äußere und innere geschieden. Die äußeren Hebriden werden oft auch Western Islands genannt; nnö. von Nordschottland die Orkneyinseln, ôrkne, d. h. Delphininseln (orkn = Delphin, ey = Insel, eigentlich Au), und die Shetlandinseln, d. h. Basalt- land (het = Basalt)2), a) Die Hebriden. Einen jungen Graben- einbruch bedeutet der Minchkanal. Denn wir finden auf den inneren Hebriden ganz ähnlich wie auf den Nordischen Inseln und in Grönland Schollen von Jura und Kreide, bedeckt von mächtigen Basaltdecken. Zum größten Teil aus Basalt bestehen auch die Inseln Skye, skeie, und das großartige, düstere Mull, möll. Beide sind nur durch schmale Wasserstraßen vom Festlande entfernt und erscheinen als abgetrennte Halbinseln und haben bis 1000 m steigende Basaltberge. Mull hat westl. zwei kleine „Trabanten", Iona, eione, und Staffa. Auf der heiligen Insel Jona soll zuerst der irische Apostel Columban das Christentum gepredigt haben. Man zeigt ehrwürdige Denkmäler christlicher Kunst. Hier sollen 60 schottische, irische und norwegische Könige begraben sein. Einen zutreffenden Namen hat Staffa, d. h. Säuleninsel (stab-ö); hier erreichen die Basaltsäulen die größte Schlankheit und Vollkommen- heit. Berühmt ist die Fingalshöhle3), eine wahrscheinlich durch die Brandung geschaffene Meereshöhle. Der Eingang der Grotte besteht 1) Einst waxen sie viel höher, und sie mögen in so kühnen Zacken zur Äther- höhe aufgeragt haben, wie die heutigen Schweizer und Tiroler Alpen. 2) Hetland nannten die Normannen diese Inseln, ein Name, der erst im vorigen Jahrhundert dem Namen Shetland gewichen ist — wohl in Beziehung auf Schottland. 3) Fingal war ein schottischer König, der mit den Römern im! 3. Jahrhundert unserer Zeitrechnung Krieg führte. Seine Heldentaten soll sein Sohn Ossian besungen haben. (Vergi. Goethes Werthers Leiden.) Die Sage erzählt, Riesen hätten Fingal zu Ehren die domartige Höhle erbaut.

5. Europa - S. 101

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Vii. Die ungarische Tiefebene. 1. Allgemeines. Dieses größte Tieflandsbecken Europas ist einst in die Tiefe ge- stürzt und vom Meer überflutet worden. Stehen blieben einzelne Ge- birge als Horste. Überbleibsel des Meeres sind der Platten- und der Neusiedlersee. In der Diluvialzeit brachte der Wind große Anhäufungen von Löß, der jetzt bis 25 m tief auf der Ebene lagert, der sehr frucht- bar ist und in den, wie in China, die Flüsse tiefe Rillen einschneiden. Zugleich bildete sich mancheròrten Flugsand, Dünengebiet, Heide, z. B. zwischen Ofenpest und Maria-Theresiopel und bei Debreczin, wo Salpeter aus dem Boden blüht; dieses Gebiet steigt bis 170 m, jenes bis 150 m an. 2. Die Kleine oder Ober ungarische Tiefebene. Die Kleine oder Oberungarische Tiefebene ist fast ganz von Ge- birgen umgeben: im Sw und No von den Westkarpathen, in So vom schönen, mit Buchen bestandenen Bakonywald, bakonj. Von W nach O beträgt die Ausdehnung 100 km, von S nach N 130 km, die durch- schnittliche Höhe 140 m. An vielen Stellen ist die Donauniederung sumpfig. Ein 400 qkm großes Moor schließt sich an den 330 qkm großen Neusiedler see, der sehr seicht ist und oft ganz austrocknet, — ein riesiger Regenmesser, der jetzt aber trocken gelegt werden soll. An der Westseite liegt gar anmutig Öden bürg (35000 Einw.) in- mitten von Weingärten („Ödenburger Ausbruch"), in deutschem Sprach- gebiet. Der Name bedeutet Burg oder Pfalz in der Öde. 3. Die Donau von Preßburg bis Waitzen. Für Österreich gilt als Achse alles Austausches und Handels- verkehrs die Donaustraße. Die March, mährisch Mórawa (d. h. Wasser, Meer, von slaw, more) ist der Grenzfluß gegen Mähren. In dem Knie zwischen Donau und March enden die Kleinen Karpathen. Hier, an der magyarischen Westgrenze, hat man auf dem 520 m hohen Thebener Kogel 1896, als Ungarn sein 1000 jähriges Bestehen feierte, ein Milleniumsdenkmal errichtet. Südlich liegen die letzten Ausläufer des Leithagebirges, also die Alpen, gegenüber : daher hier „Ungarisches Tor". Nur eine kurze Strecke, und wir sehen am Abhang der Kleinen Karpathen Preßburg, Burg des Brecislaw, Pozsony (78000 Einw., davon die Hälfte Deutsche), die frühere Haupt- und Krönungsstadt der ungarischen Könige. Sie wird überragt von dem Schloßberge mit der Königsburg. In diesem Schlosse war 1741 Maria Theresia Hilfe begehrend vor den magyarischen Magnaten erschienen. Sage ist, daß diese ihre Schwerter gezogen und gerufen hätten: Moriamur pro rege nostro Maria Theresia. (Laßt uns sterben für unsern König Maria

6. Europa - S. 217

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
die Bidassoabrücke (Grenze) nach Jrûn, Valladolid, Madrid. Hier von Narbonne, Perpignan nach Gerona und Barcelona. Jetzt plant man mehrere Überschienungen, u. a. direkt von Bordeaux nach Zaragoza. Es fehlt im Gegensatz zu den wegsamen Alpen an Längstälern. Auch ist die Kammhöhe — 2650 m in den Mittel-Pyrenäen — beträchtlich hoch, so daß die Passe hoch liegen und bei der geringeren Breite der Pyrenäen der Übergang sehr steil ist. Die höchsten Berge bleiben mit 3400 hi Höhe hinter den Alpengipfeln bis 1400 m zurück. An der Nordseite geht die Schneegrenze bis auf 2300 m hinab, auf der Süd- seite gar bis 2500 m. Da auch die Niederschläge, namentlich im S, gering sind, so ist die Gletscherbildung gering. Kleine Seen finden sich auf der Höhe, sie fehlen aber am Fuße. Groß sind die Gegen- sätze auf der fruchtbaren Nord- und der dürren Südseite. „Drüben dicht bevölkerte Täler, zahlreiche Punkte höchster Gesittung, ja über- triebener Luxus, Sommerfrischen und Badeörter; hier Mangel an Men- schen und Anbau, an Unterkunft, armselige Dörfer mit armen, ver- wilderten, mißtrauischen Bewohnern. Und weiter ab vom Gebirge die gleichen Gegensätze : hier die aragonische Steppe, dort die üppigen Gefilde von Toulouse ! Hier bilden die Trockenheit, die Armut an Pflanzen, ja das völlige Fehlen einer Pflanzendecke, die Öde und Zerrissenheit der Südseite auffälligste Gegensätze zur Nordseite. Viel- leicht die Hälfte des Gebirges ist ertraglos, die andere magere Weide für Schafe oder Gestrüppformation, in welcher der Buchsbaum vor- herrscht, oder verwüsteter Wald. Den Bewohnern fehlt der Tätig- keitstrieb." (Th. Fischer.) Dies gilt besonders von den Zentral-Pyre- näen. d) West-Pyrenäen. Die Kreidezüge der West-Pyrenäen setzen sich ohne Unterbrechung vom Kantabrischen Gebirge fort. Es sind zum Teil mit Buchen bewachsene Berge, die an den Thüringer Wald erinnern und nirgends bis 2000 m steigen. Vitoria und Pam- plona sind Mittelpunkte fruchtbarer Talebenen, letzteres ist Navarras Hauptstadt und ist strategisch wichtig als Schlüssel der Pässe. Früher hatte der über 1200 m hohe Paß von Roncesvalles (ronßesvalljes), d. h. Dornental, große Bedeutung. Ihn benutzten deutsche Völker- schaften, Sueven, Alanen und Vandalen, bei ihren Einbrüchen in die Iberische Halbinsel, später die Mauren auf ihrem Marsche nach Gallien. Hier erlitt 778 Karl der Große eine Niederlage, bei der sein Paladin und Neffe Roland der Sage nach gefallen ist. „Da schleudert er, daß es am Fels zerspringt, Das Schwert hinweg und führt das Horn zum Munde Und bläst und bläst, daß rings die Felsen zittern, Dann sinkt er sterbend zu den andern Rittern." (v. Schack.) Mit der Besetzung dieses Passes war 1813 Spanien von Frank- reich befreit. (Im N werden die West-Pyrenäen durch viele brausende Bergflüsse, Gaves, entwässert; der Gave de Pau fängt die meisten

7. Europa - S. 220

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
zen, Obst, Wein und Öl geben. Auf den Steppen gedeiht das zur Papierbereitung und zu Flechtwerk benutzte Haifa- oder Espartogras, auch wird Salz gewonnen. — Als wichtigste Brückenstadt für den Verkehr aus den Pyrenäen nach Kastilien ist seit alters Zaragoza, deutsch nach der Aussprache auch Saragossa geschrieben, wichtig. Schon Kaiser Augustus erkannte die günstige Lage des iberischen Salduba im Mittelpunkte des Ebrobeckens und machte den Ort zur Colonia Caesaraugusta — woher der heutige Name. Karl d. Gr. be- lagerte die Stadt, mußte aber des Sachsenaufstandes wegen die Be- lagerung aufgeben. Ruhmvoll verteidigte sie sich 1808—1809 gegen Napoleons Heer — „das Mädchen von Zaragoza", die schöne Agostina de Aragon. Die Stadt nennt sich „la ciudad immortel y siempre héroica"'. Die Stadt hat eine Universität und zählt 110000 Einwohner. „Dank der Bewässerung prangt die Umgebung in üppiger Fruchtbarkeit (La Huerta). Wunderbar ist der Blick über das aragonische Tiefland, über welchem die ganze Kette der schneebedeckten Hochpyrenäen aufsteigt" (Bae- deker). 5. Valencia (walénbia), die Starke, Mächtige. Bei den Mauren „die Stadt der Freude" (Medina—bü—tarab). „Ein Stück Himmel auf die Erde ge- fallen" (Coelum hic oecidisse pûtes). Nach der Stadt hieß das König- reich, heißt jetzt die Provinz. Valencia es tierra de Dios, pues ayer trigo y hoy arroz. Valencia ist Gottes Land, Baut heute Reis, wo gestern Weizen stand. Von dem Ebrodelta bis zum Kap Nao (d. h. Schiffskap: griech. vavg, lat. navis = Schiff) beschreibt der Golf von Valencia einen schönen Bogen. Flach ist die Küste. Teils füllt das Gebiet den Abhang des Hochlandes, teils das Küstenland aus. Tiefe Täler haben die recht- winklig der Küste zueilenden Flüsse Guadalquivir undyukar. Ungemein mild ist das Klima, dabei sehr trocken. Welcher Wind wird vorwiegend Regen bringen? Der Ostwind, der hier Levante heißt, b) Die Veja. Durch künstliche Bewässerung haben schon die Römer und die Araber Bewässerungsanlagen gemacht, die heute noch sorgfältig . gepflegt werden. Es ist „wohlangebautes, fruchtbares Gartengebiet", spanisch Vega oder Huerta (vom lat. hortus = Garten) genannt. Es sind Garten- felder, in kleinen Vierecken angelegte Feldstücke, die von Kanälen und Gräben durchzogen und durch Schöpfräder mit Wasser gespeist werden. Palmen, Maulbeerbäume, Haine von Feigen-, Granat- und Orangenbäume wechseln ab mit Reis- und Hanfpflanzungen. „In der Vega ist ewiger Wechsel von Blühen und Reifen, Keimen und Sprossen, Säen und Ernten. Aber die Grenze dieser reichen Fülle ist mit scharfen Linien vorgezeichnet." (Schöppner.) Die Vega von Valencia ist über

8. Mittlere Geschichte - S. 30

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 30 — n.chr. Konrad spricht über Heinrich den Stolzen die Acht aus und entsetzt ihn seiner beiden Herzogtümer. Heinrich der Stolze stirbt. Die Welfen setzen den Kampf für den jungen Heinrich (den Löwen) fort. Die Burg Weinsberg wird von Konrad belagert und eingenommen („Weibertreu"). Konrad giebt Heinrich dem Löwen das Herzogtum Sachsen zurück. Das königliche Ansehen ist während des Bürgerkrieges in Böhmen, Ungarn, Polen uno Äurgund sehr gesunken. Unruhen in Rom. Arnold von Brescia lehrt, daß den Geistlichen keine weltliche Macht gebühre. Konrad ist in Bamberg begraben. 1147 Zweiter Kreuzzug. Die Türken erobern Edessa. Der Abt Bernhard von Clairvaux [einmö] mahnt zu einem neuen Kreuzzuge. König Ludwig Vii. von Frankreich und König Konrad Iii. nehmen das Kreuz. (Bernhards Rede an Konrad in Speier.) Die Deutschen und Franzosen ziehen nacheinander durch Uugaru und das griechische Reich nach Konstantinopel. Das deutsche Heer wird im Innern Kleinasiens durch griechische Führer an die Türken verraten. Dem französischen Heere ergeht es ebenso an der Südküste Kleiuasieus. Die Kreuzfahrer belagern vergeblich Damaskus. 1152 Kaiser Friedrich Barbarossa I. Er war der Neffe Konrads Iii. 1190 *n Frankfurt a. M. gewählt und in Aachen gekrönt. Er spricht Heinrich dem Löwen auch das Herzogtum Bayern zu Er zieht (auf der Brennerstraße) nach Italien. Mehrere oberitalienische Städte, besonders das reiche Mailand, zeigen sich widerspenstig. (Sie wollen Republiken sein.)

9. Mittlere Geschichte - S. 42

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 42 — n.chr. König Adolf wird auf der Fürstenversammlung vou Mainz abgesetzt. Albrecht von Österreich (Rudolfs I. Sohn) wird gewählt. 1298 Schlacht bei Göllheim am Rhein. Adolf fällt im Kampfe mit Albrecht. Albrecht I. Er gerät in Streit mit den Kurfürsten (Wahlfürsten), die ihn zum König erhoben haben, besonders mit dem Erzbischöfe von Mainz. Er bezwingt die Feste Bingen mit Hilfe der Bürger. (Mittelalterliche Belagerungsmaschinen.) Er sucht die habsburgischeu Besitzungen (seine Hausmacht) zu vergrößern. Er will Meißen und Thüringen erobern, wird aber bei Lucka geschlageu. 1308 Albrecht wird von seinem Neffen Johann (Parricida) bei *) Windifch (an der Reuß) ermordet. . Walter von Eschenbach, Rudolf vou der Balm, Rudolf von Wart waren Mitverschworene. Johann Parricida entkommt nach Italien, auch Eschenbach und Balm entfliehen. Die Königin Elisabeth und ihre Tochter Agnes nehmen furchtbare Rache an den Angehörigen der Mörder. An der Stelle, wo der König gefallen, erbauen die Fürstinnen das Kloster Königsselden. Freiheitskampf der Schweizer. Die Waldstätte Uri, Schwyz und Unterwalden hatten sich nach und nach durch kaiserliche Schutzbriefe von der Herrschaft der Grafen von Habsburg (im Aargau) frei gemacht. Die Sage berichtet: König Albrecht setzt Geßler von Bruneck (auf Burg Küß-nacht in Schwyz) und Beringer von Landenberg (auf Burg Sarnen in Unterwalden) als Vögte ein. 1307 Walter Fürst aus Uri, Werner Stausacher von Schwyz und Arnold Melchthal ans Unterwalden schließen den Bund auf dem Rütli (am Vierwaldstätter See). *) Hundert Jahre nach der Ermordung des Königs Philipp.

10. Die Weltgeschichte in zusammenhängender Darstellung für Schule und Haus - S. 66

1885 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 66- fagten sie: „Gut, so werden wir im Schatten fechten." Noch vier Tage wartete Xerxes, dann befahl er, den Dnrchzng durch den Paß zu erzwingen. Aber jetzt follte er die spartanische Tapferkeit kennen lernen. Zwei Tage wurde gekämpft, vom Morgen bis zum Abend. Schar auf Schar rückte gegen den Engpaß vor, aber vergebens, Haufen von Leichen türmten sich empor, aber die Griechen standen unbeweglich. Auch die 10 000 Unsterblichen richteten nichts aus. Da half Verrat erreichen, was Gewalt nicht vermochte. Ein Thesfalier Ephiältes führte in der Nacht einen Teil des Perserheeres auf einem verborgenen Wege über das Gebirge, wahrend die Phoker, welche die Wacht aus der Höhe hatten, schliefen. Bei Tagesanbruch sah Leonidas die Feinde über sich. Mit heldenmütiger Besonnenheit traf er sogleich feine Anordnungen. Streng nach dem Wortlaute des spartanischen Gesetzes, welches verbot, den Feinden den Rücken zuzukehren, beschloß er für sich und feine Spartaner, den Heldentod zu sterben; die Kriegsscharen der anderen Staaten wollte er in die Heimat entlassen, damit sie nicht unnütz geopfert würden, nur die Thebaner sollten bleiben, denn er fürchtete, daß diese sonst zum Feinde übergehen möchten. Als er feinen Willen kund gab, erklärten die Spartaner ihre Bereitwilligkeit, bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen, die übrigen Peloponnesier und Mittelgriechen zogen ab, nur 700 Thespier blieben, um mit ihm an dem gefährlichen Posten auszuharren. Nun befahl Themistokles feinen Kriegern, sich mit Speise und Trank zu stärken. „Nehmt das Frühmahl", sagte er, „das Nachtmahl werden wir im Hades halten." Um 10 Uhr vormittags begann der Kampf. Erst stürzten sich die Helden in den Engpaß und richteten eist furchtbares Blutbad unter den Persern an, als sie aber von den Truppen, dte Ephiältes über das Gebirge geführt hatte, angegriffen wurden, zogen sie sich'auf einen kleinen Hügel zurück und verteidigten sich mit Löwenmute. Allmählich ermatteten sie, einer nach dem anderen sank vom Speere getroffen nieder, die letzten kämpften um die Leiche des Königs, bis auch ihnen der Tod nahte. So starben die Helden von Thermopylä. Nur ein Spartaner hatte sich vom Kampfe fern gehalten und kehrte zurück. Aber in Sparta wurde er als Feigling verachtet, kein Mensch sprach mit ihm, und es war für ihn eine Erlösung, als er später in einer Schlacht feine Schmach mit dem Tode sühnen konnte. Die Thebaner, welche Leonidas zurückgehalten hatte, liefen, nachdem sie die Waffen weggeworfen, den Perfern mit ausgestreckten Armen entgegen, Xerxes begnadigte sie, indem er sie mit dem Zeichen der königlichen Sklaven brandmarken ließ. Auf dem Hügel, wo die tapferen Spartaner zuletzt gekämpft hatten und wo ihr Grab war, wurde später ein Denkmal errichtet, ein steinerner Löwe für Leonidas, für die übrigen Gefallenen ein Stein mit der Inschrift: Wanderer, bringe von uns Lakedämons Bürgern die Botschaft: Folgsam ihrem Gesetz liegen im Grabe wir hier.*) Auf den Kops des Verräters Ephiältes aber wurde von dem Amphiktyonen-buude ein Preis gefetzt, und ein Mann aus der Stadt Trachis erschlug ihn. *) Oder nach Schillers Übersetzung im „Spaziergang": Wandrer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest Uns hier liegen geseh'n, wie das Gesetz es befahl.
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