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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 179

1849 - Münster : Coppenrath
179 Philipp Feindseligkeiten gegen den König Attalus, gegen die Republik Rhodus und die Athener verübte, wandten sich diese hülfeflehend nach Rom. Ein solcher Antrag kam dem Senate höchst erwünscht, und der Krieg gegen Macedonien ward sofort beschlossen. Die beiden ersten Jahre des Krieges gingen ohne Entschei- dung vorüber. Philipp behauptete sich gegen alle Angriffe und ließ das ihm am meisten verhaßte Athen noch einmal seine ganze Rache fühlen. Erst mit dem Jahre 198, als der schlaue und gewandte Consul Titus Quinctius Flamininus den Ober- befehl führte, nahm der Krieg eine erfolgreiche Wendung. Die- ser vertrieb zuerst die Macedonier aus Epirus und dem südlichen Griechenland, während sein Bruder Lucius mit der vereinten Flotte der Römer, der Rhodier und des Königs Attalus die Insel Euböa angriff und größtentheils eroberte. Die Ätolier traten auf die Seite der Römer, und die Achäer folgten, auf eine von den Römern an sie ergangene Aufforderung, diesem Beispiele. Auch Theben und mit diesem fast ganz Böotien wurde für das Bündniß mit Rom gewonnen. Dennoch verlor Philipp den Muth und die Hoffnung des Sieges nicht. Im Jahre 197 kam es bei Kynoskephalä in Thessalien zu einer großen Schlacht, die über Makedoniens und Griechenlands Schicksal ent- schied. Philipp wurde gänzlich geschlagen und empfing nun aus der Hand des Siegers den Frieden unter folgenden harten Be- dingungen: „Er verzichtet auf alle bisher von ihm besetzten Städte in Griechenland und Kleinasien, liefert den Römern seine Flotte bis auf zehn Fahrzeuge aus und löset sein Heer bis auf fünf- hundert Bewaffnete aus. Ohne Roms Einwilligung führt er keinen Krieg, zahlt eine Buße von tausend Talenten und schickt seinen jüngeren Sohn Demetrius als Geißel nach Rom." So ward durch Roms Macht Macedonien von seiner Höhe gestürzt, und Griechenland für unabhängig und frei erklärt. Flamininus selbst ließ den bei den isthmischen Spielen versammel- ten Griechen diese Freiheit feierlich verkünden. Aber so uner- wartet kam ihnen ein solches Geschenk aus Römerhand, daß sie ihrem eigenen Ohre nicht trauetcn und den Herold baten, den Beschluß noch einmal zu verlesen. Da aber hallte Alles rings- um wieder von Jubel und Lobpreisungen des hochherzigen römi- 12*

2. Die alte Geschichte - S. 204

1872 - Münster : Coppenrath
204 Jetzt htte Alcibiades mit einer Mannschaft die Tyrannen pltzlich berfallen mssen! Aber diese, die sich vor ihm mehr, wie vor allen Athenern zusammen frchteten, hatten ihn nicht aus den Augen gelassen; sie trachteten ihm nach dem Leben. Das merkte der Schlaue und entwischte aus seinem Hinterhalte. Er wenbete sich an den persischen Statthalter Pharnabzus, der ihn freitnblich aufnahm und ihm ein einsames Schlo zur Wohnung gab. Doch Mb wrbe der Statthalter an ihm ein Verrther. Auf die bringenbe Forberung der Spartaner, ba er ihnen gem der jetzigen Freunbschast mit den Persern cibiabe, ihren grten Feind, entroeber tobt ober lebenbig berliefere, schickte er Bewaffnete ab, die ihn ermorben sollten-Als diese an seine Wohnung kamen, berfiel sie eine entsetzliche Angst; sie wagten es nicht, hineinzubringen. Sie legten heimlich in der Nacht rings herum Feuer an, um ihn lebenbig zu verbrennen. Alcibiabes erwachte. Er sprang auf und strzte sich, das Schwert in der Hand, mitten durch die Flammen. Da flohen die Feinde erschrocken bavon. Ans der Ferne aber schssen sie einen Hagel von Pfeilen auf ihn ab. Hiervon burchbohd starb der Mann, befferi Charakter im Guten wie im Schlimmen ein treues Abbild des bamaltgen athenischen Volkes war. Vertreibung der Tyrannen durch Thrasyblus. Jeboch nherte sich das groe Trauerspiel in Athen seinem Ende. Nur acht Monate bauerte die Schreckensregierung der Dreiig. Thrasyblus, einer der Gechteten, warb der Netter seiner Saterstabt. Mit einer Schar vertriebener Mitbrger, die in Theben eine freundliche Aufnahme gefunbett hatten, berfiel und eroberte er die attische Grenzfeste Phyl. Dahin strmten jetzt so viele Verbannte und ttnzufriebene, ba er sich auch balb des Hafens Pyrus bemchtigte, wo die Tyrannen eine groe Nieberlage erlitten. Und als nun der Sieger die spartanisch gesinnten Brger Athens zur Vershnung mit den brigen aufforberte, ba flohen am folgenbett Tage die Tyrannen vor Schrecken nach Eleusis. Unter der Vermittlung

3. Die alte Geschichte - S. 224

1872 - Münster : Coppenrath
224 ter den Mauern Athens werde ich ihnen schon zeigen," sprach Alexanber, da ich Mann bin!" und brach mit seinem Heere auf. Das Gercht hiervon stellte sogleich die Nuhe wieber her; Alle hulbigten ihm. Jetzt eilte er zurck und unterwarf sich mtfer harten Kmpfen die Völker im Narben und Westen. Pltzlich verbreitete sich das Gercht, Alexanber sei umgekommen. Da war ein Jubel in Griechenland Feste wrben gefeiert und Opfer gebracht. Die Thebaner tbteten sogar den macebonischen Befehlshaber ihrer Stadt und verjagten die W Satzung. Aber blitzschnell stanb Alexanber vor ihren Thoren und zeigte ihnen, ba er noch lebe. Denn als sie ihm auf seine Aufforberung, sich zu unterwerfen, eine kecke Antwort gaben, I itahnt er mit stiirmenber Hand die Stadt und zerstrte sie von Grunb aus. Nur das Hans des Dichters Pinbar verschonte er, weil dieser in so schnen Liebern die Sieger in den griechischen Kampfspielen besungen hatte. Ein so frchterliches Beispiel der Strenge verbreitete Schrecken der ganz Griechenland Alle beugten sich vor dem gewaltigen Sieger und gelobten Gehorsam. Alexander verzieh Allen und ging nach Korinth, zur allgemeinen Versammlung der Griechen, um sich, wie einst sein Vater, zum Oberanfhrer der Griechen gegen die Perser ernennen zu lassen. Die Spartaner waren wieber die einzigen, die von seiner Vefehlshaberschaft nichts u"ssw wollten. Wir sind gewohnt," lieen sie ihm sagen, aitbere zu führen, nicht uns führen zu lassen." Sie nahmen keinen Theil an dem Zuge. Hier zu Korinth lebte bamals ein sehr weiser, aber auch sehr sonberbarer Mann, mit Namen Diogenes. Den Grund-satz des Sokrates, der Mensch msse so wenig als mglich be-brfen, trieb er in's Lcherliche. Er trug einen langen Bart, einen zerrissenen Mantel, einen langen Ranzen auf dem Rcken und wohnte in einer Tonne. Einen hlzernen Becher hatte er weggeworfen, als er einen Knaben Wasser aus der hohlen .yaitb trinken )ah. Alexanber hatte Lust!, den Sonberling zu I

4. Die alte Geschichte - S. 211

1872 - Münster : Coppenrath
i 211 fragte er den Diener. Du mut," erwiederte dieser, nach dem Trinken auf- und abgehen, bis dich eine Mdigkeit ber-fllt; dann legst du dich nieder." Und mit ruhiger Miene nahm Sokrates den Becher, betete zu den Gttern, setzte ihn an den Mund und trank ihn aus. Da fingen seine Freunde laut zu roeinen an. Still doch!" sagte Sokrates, darum habe ich ja diesen Morgen die Weiber von mir gelassen." Jetzt ging er auf und ab; dann legte er sich gelassen nieder; das Gift fing an zu wirken, seine Fe wurden schon kalt, Leben war nicht mehr sichtbar. In trauriger Stille standen seine Jnger um ihn herum. Pltzlich schlug er die Augen auf. Freunde," sprach er mit sterbender Stimme, ich bin dem Aesklap noch einen Hahn schuldig, opfert ihn doch ja!"*) Einer neigte sich zu ihm und fragte, ob er ihm fnst noch etwas aufzutragen habe. Er antwortete nicht mehr. So starb der unschuldige Sokrates im Jahre 399 v. Chr. ; Erst nach seinem Tode sahen die Athener ihr groes Unrecht ein. Die ganze Stadt war in Trauer, als wrde in jedem Hause ein Todter beweint. Seinen Hauptanklger oerurtheilten sie zum Tode, die brigen jagten sie aus dem Lande. Ihm aber errichteten sie eine prchtige Statue und verehrten ihn fast wie einen Gott. Seine Schler, unter denen Xenophon und Plato die berhmtesten sind, breiteten schriftlich und mndlich seine trefflichen Lehren unter die Menschen aus. 64. Sparta's abermalige Obergewalt in Griechenland und ihr Mibrauch. Als die bermthigen Athener von den Spartanern ge? demthigt waren, erhob sich ein Jubel in ganz Griechenland. *) Wenn der Grieche von einer Krankheit genas, so opferte er dem Aesknlap, dem Gotte der Heilkunde, ans Dankbarkeit einen Hahn. Sokrates betrachtete das Leben hier als eine Krankheit, von welcher der Mensch durch den Tod befreiet werde. 14* i

5. Die alte Geschichte - S. 217

1872 - Münster : Coppenrath
217 Schlacht bei Leuktra (371). Dieser biedere Held stand jetzt an der Spitze des thebanischen Heeres und rckte den Spartanern khn entgegen. Sein Freund Pelopidas befehligte eine besondere Abtheilung thebanischer Jnglinge, die heilige Schar genannt, welche sich durch einen feierlichen Eid verbun-den hatte, zu siegen oder zu sterben. Bei dem Stdtchen Leuk-tra in Botien stieen die Thebaner auf ein groes fpartani-sches Heer. Mustervoll stellte Epaminondas sein Huflein gegen dasselbe auf. Um nicht von der greren Zahl berflgelt zu werden, lie er es in einer schrgen keilfrmigen Richtung ge-gen dasselbe anrcken. Das Eigenthmliche dieser schrgen Schlachtordnung, durch welche auch der König von Preußen, i Friedrich der Groe, im siebenjhrigen Kriege die Schlacht bei Zeuthen (1757) gewann, besteht darin, da der Feind, auf einem Punkte mit Uebermacht angegriffen, sein Heer nur vereinzelt wirken lassen kann. Die spartanischen Schlachtreihen wurden durchbrochen, ihr König niedergehauen, mit ihm die Scharen seiner Getreuen. Da wichen die Spartaner bestrzt zurck und suchten ihr Heil in der Flucht. Durch diesen Herr-lichen Sieg gewann Theben einen groen Einflu in ganz Griechenland. Im Norden trat Pelopidas als Schiedsrichter auf und ordnete sogar die Thronfolge in Macedonien. Als die Nachricht von dieser Niederlage nach Sparta kam, waren die Spartanerinnen, deren Shne sich durch feige Flucht gerettet hatten, uerst traurig; sie mochten sich vor Scham nicht sehen lassen. Diejenigen aber, deren Shne gefallen waren, erschienen frhlich, mit Blumenkrnzen geschmckt, auf dem Markiplatze, umarmten sich und wnschten sich Glck, dem Vaterlande so heldenmthige Shne geboren zu haben. Man war jetzt in groer Verlegenheit, wie man mit den Flchtlingen verfahren solle; denn das Gesetz des Lykurgus verurtheilte sie zu den hrtesten Strafen. Aber in dieser Zeit der Noth bedurfte man der Krieger zu sehr; deshalb sagte der eine König: O, lasset das Gesetz lieber fr heute schlafen, morgen aber in

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 49

1861 - Münster : Coppenrath
49 hatte. Ein Prophet dieser Seele, der Bäcker Johann Matthisen aus Hartem, kam mit seinem eifrigsten Apostel, Johann Bockelsohn, früher Schneider, dann Schenkwirth und Dichter, aus Leiden nach Münster, wo gerade damals der Prediger Rottmann die Reformation verbreitete und mit seinem Anhänge hier einen ähnlichen Sturm gegen den Katho- licismus veranlaßte, wie damals Karlstadt in Wittenberg. Das betrübende Bild, welches die durch innere Parteiungen zerrissene Stadt darbot, hatte die Sehnsucht nach einem besseren Zustande der Dinge rege gemacht. Da kamen die Wiedertäufer und predigten ihnen ihre Grundsätze von einem neu aufzurich- tenden Reiche Christi, in welchem völlige Freiheit und Gleich- heit herrsche. Das trügerische Zauberbild zog die Gemüther der aufgeregten und neuerungssüchtigen Menge an. Viele ließen sich durch den abermaligen Empfang der Taufe zu Bürgern des neuen Reiches einweihen. Auch Rottmann schloß sich an die Wiedertäufer. Der Bischof und das Domkapitel flohen aus der stürmisch bewegten Stadt. Bald hatten die Wiedertäufer die Ueberhand, und der Schneider Johann von Leiden und der Tuchmacher Knip- perd olling, nachmals der Catilina der unglücklichen Stadt genannt, spielten jetzt die Hauptrolle. Furchtbar begann das abenteuerliche Reich; Kirchen und Klöster wurden rein aus- geplündert, zum Theil zerstört, Heiligthümer mit Füßen ge- treten, Bilder und Statuen zerschlagen, schriftliche Urkunden und Denkmäler zerrissen, alle Bücher, bis auf Luther's Bibel, auf öffentlichem Markte verbrannt. Nichts sollte übrig bleiben, was an den früheren Zustand erinnern konnte. Alsdann wurde förmliche Gütergemeinschaft und Vielweiberei eingeführt. Die längst verheißene Freiheit aber endete in der Schreckens- herrschaft des Johann von Leiden, der nun als Prophet und König auftrat, da Matthisen bei einem Ausfälle aus der Stadt geblieben war. Auf dem Markte stand für ihn der „Stuhl David's" aufgerichtet. Täglich wurden die ausgesuchtesten Hinrichtungen wie ein öffentliches Schauspiel aufgeführt. Der Weiter's Wcltgesch. Iii. 16. Aust. 4

7. Geschichte des Mittelalters - S. 242

1861 - Münster : Coppenrath
242 und Erbrichter vorstanden, suchten sich dieser Oberherrlichkcit ganz zu entziehen. Da beschloß Leopold, das abtrünnige Volk zu züchtigen und so die C'hre des Hauses Oesterreich zu rächen. Er rief sein Kriegsvolk zusammen, um — wie er höhnisch sagte — die Schweizcrbanern mit dem Fuße zu zertreten. Denn er meinte, schon der Anblick seiner geharnischten Scharen würde die Hirten erschüttern, welche, ungewohnt des Krieges, kein an- deres Geschäft, als die ruhige Pflege ihrer Heerdcn kannten. In stolzer Zuversicht zogen die österreichischen Ritter, alle vom Kopfe bis zu den Füßen gepanzert, mit hochwallenden Helm- büschen und klirrenden Lanzen durch die Hohlwege der Alpen gerade auf Schwyz los. Allein auch der friedliche Hirt wird zum muthigen Strei- ter, wenn ihn das theure Vaterland unter seine bedrängte Fahne ruft. Schnell eilten die Männer von Uri und Unterwalden denen aus Schwyz zu Hülfe; dennoch kam nur ein Häuflein von dreizehnhundert Mann zusammen. Aber der Muth ersetzte die Menge, und die Oertlichkeit begünstigte die leichtbewaffneten Hirten mehr, als die schwer gerüsteten Ritter. Die Schweizer besetzten den Engpaß Morgarten, der sich zwischen dem Berge Deorgarten und dem Agerisee hinzieht. Hiedurch ging der glänzende Zug der Ritter. Und als der Paß zwischen Berg und See mit Menschen und Pferden dicht angefüllt war, da erhoben sich die Dreizehnhundert. Mit lautem Geschrei wälzten sie mächtige Stcinblöcke von der Höhe des Berges hinab und schleuderten andere mit großer Leibeskraft mitten in den ge- drängten Haufen. Da entstand eine gräuliche Verwirrung im Hohlwege. Die Pferde wurden scheu und drängten zurück auf das nachfolgende Fußvolk, andere sprengten in den See. In diesem Augenblicke rannten die Schweizer herunter und fielen in vollem Laufe den Feinden, die sich in dem beengten Raume kaum rühren tonnten, in die Seite, schlugen mit Keulen drein und stachen mit Hellebarden die Ritter von den Pferden. Da sanken viele der Grafen und Ritter und Edelen aus Leopold's Heere entseelt zu Boden. Auch Landenberg war unter ihnen.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 240

1861 - Münster : Coppenrath
240 rung im Nütli angesehen, und jener Sage gemäß der Schütze Tell als Nationalheld und Befreier des Vaterlandes weit und breit gepriesen.*) Kurze Zeit nach dem Abschlüsse dieses Schutzbündnisses wurde Albrecht I., im sechzigsten Jahre seines thatenreichen Le- bens durch die Hand eines nahen Verwandten ermordet. Der junge Johann von Schwaben, der Sohn von Albrecht's ver- storbenem Bruder Rudolf, grollte seinem Oheim und Vormund, weil dieser ihm das väterliche Erbe in Schwaben nicht so frühe übergeben wollte, als cs im Wunsche des durch böse Gesellschaft verdorbenen Jünglings lag. Er verband sich mit vier jungen Rittern, und die Verschworenen ermordeten den Kaiser am 1. Mai 1308 unweit der Habsburg an der Neuß. Seit dieser Gräuelthat führte Johann den Namen Parriclda, d. i. Verwand- tenmörder. Man sah ihn von dem Tage ab nicht wieder. Heinrich Vii. von Luxemburg (1308—1313). — Die deutschen Fürsten wählten keinen von Albrecht's Söhnen, sondern wieder einen minder mächtigen, aber tapferen und die- deren Ritter, den Grafen Heinrich von Luxemburg, einen Bru- der des Erzbischofes von Trier. Zuerst suchte er die Ruhe im Reiche herzustellen, that die Mörder Albrecht's in die Acht und ertheilte den von der habsburgischcn Laudgrafschaft Aargau ab- hängigen Gemeinden in den drei schweizerischen Urkantonen bis auf weitere Verfügung die Freiheit. Sehr lag cs ihm am Her- zen, feine nur unbedeutende Hausmacht zu erweitern, und das gelang ihm auch. Durch die Vermählung seines Sohnes Jo- hann mit Elisabeth, der Enkelin Ottokar's, Königes von Böhmen, gewann er die böhmische Krone. *) So wird die Geschichte von Tell in alten Erzählungen berichtet. Aber diese Erzählungen sind nicht gleichzeitig mit den Begebenheiten, und die Wahrheit der auch bei den Dänen und Isländern vorkommenden Erzählung von dem Schusse nach dem Apfel ist schon längst in Zweifel gezogen worden.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 288

1861 - Münster : Coppenrath
288 Der ehrsüchtige Herzog, dem thatenlose Ruhe unerträglich war, griff bald darauf, im Jahre 1476, seinen Grenznachbar, den Herzog Renatus von Lothringen und die mit dem- selben verbündeten Schweizer an, um ihr Land zu dem seinigen zu schlagen. Er eroberte die Hauptstadt Nancy und verjagte den Herzog. Dann drang er mit großer Heeresmacht weiter, um die Schweizer in ihrem eigenen Lande aufzusuchen. Diese schickten eiligst Gesandte an ihn und baten um Frieden. Sie stellten ihm vor, ihr Land sei nur arm; alles was er bei ihnen gewinnen könne, sei nicht so viel werth, als die Sporen seiner Ritter. Allein diese demüthige Vorstellung beugte des Stolzen Sinn nicht. Mit 60,000 Mann drang er in das Gcbirgsland, eroberte die Stadt Gr an so n und ließ gegen sein Versprechen den größten Theil der Besatzung, die sich das Leben ausbe- dungen hatte, theils an Bäumen aufknüpfen, theils ersäufen. Seit diesem Tage aber war Karl's Glück dahin. Voll Rache über das Schicksal ihrer unglücklichen Brüder griffen die Schwei- zer zu den Waffen, schlugen in einer blutigen Schlacht bei Granson (1476) des Herzoges Heer völlig in die Flucht und erbeuteten sein reiches, mit vielen Kostbarkeiten angefülltes La- ger. Unter der Beute befand sich auch ein Diamant, der an Größe eine welsche Nuß übertraf, und den der Herzog selbst höher schätzte, als eine ganze Provinz. Der Schweizer, welcher ihn fand und seinen Werth nicht kannte, verkaufte ihn für einen Gulden. Später kam er in den Schatz des Großhcrzoges von Toscana. Dieser Unfall reizte den Herzog zu noch grimmigerem Zorne gegen die Schweizer, Noch in demselben Jahre 1476 brach er mit einem neuen Heere in ihr Land. Bei Murten, nicht weit von Bern, trafen die Heere auf einander. Am Morgen des Schlachttages war der Himmel bewölkt, der Regen fiel in Strömen. Der Burgunder ungeheure Schlachtreihen entfalteten sich furchtbar vor den Augen der Eidgenossen. Da fiel Hans von Hallwyl, der die Eidgenossen führte, nach frommer Sitte

10. Geschichte des Mittelalters - S. 290

1861 - Münster : Coppenrath
290 Als Ludwig Xi. die Nachricht von des Herzoges Tode erhielt, war er höchst erfreut. Er hoffte jetzt eine Verbindung zwischen seinem Sohne, der erst sieben Jahre alt war, und der burguudischen Erbtochter zu Stande zu bringen und so sein Reich mit neuen herrlichen Ländern zu vergrößern. Er war des Erfolges seines Antrages so gewiß, daß er schon im Voraus Burgund als sein Erbtheil in Besitz nahm. Allein die Nieder- länder haßten den hinterlistigen König, so wie jede Verbindung mit Frankreich, und gaben seinen Gesandten zur Antwort: „Maria müsse zu ihrem Gemahle einen Mann haben und kein Kind!" Als aber des Kaisers Friedrich Gesandten kamen und jenen Brief Maria's und den Ring vorzeigten, da jauchzte das Volk hoch auf, und Maria erklärte offen: „ihn habe sie sich im Herzen erkoren, ihn wolle sie auch zum Gemahle haben und keinen anderen!" — und die Verbindung kam zu Stande. Durch diese Verbindung wurde Maximilian in einen blu- tigen Krieg mit dem französischen Könige verwickelt, von dem er die zuvor weggenommenen burguudischen Provinzen als sein rechtmäßiges Erbtheil zurückforderte. Der Kaiser konnte seinen Sohn in diesem Kriege nicht unterstützen, weil seine eigenen Grcnzstaaten theils durch die Türken, theils durch die Ungarn unaufhörlich beunruhigt wurden. Desto thätiger unterstützten ihn die Niederländer, so daß der junge Kaisersohn mehrere glänzende Siege erfocht. Als aber Maria schon nach sieben Jahren an einem Sturze vom Pferde starb, erkaltete auch nach und nach der frühere Eifer der Niederländer, und das eigent- liche Herzogthum Burgund blieb in den Händen der Franzosen. Die letzten Regierungsjahre Friedrich's Iv. waren im Gan- zen ruhig, und der alte Kaiser hatte auch die Freude, alle seine Stammlünder aus den Stürmen der Zeit gerettet und unter seinem Scepter vereint zu sehen. Er starb am 19. August 1493 zu Linz an der Donau, achtundsiebenzig Jahre alt. Das Mau- soleum dieses Kaisers im Stephansdome zu Wien ist eines der schönsten Denkmale deutscher Kunst.
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