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sich. Im folgenden Jahre schloffen die Slaven einen Bund gegen die Deutschen: allein Heinrich besiegte sie in der blutigen Schlacht bei Lenzen.
Die Mark Schleswig und das Land Böhmen hatte einst Karl der Große zum deutschen Reiche gebracht; später waren diese Länder von Deutschland losgerissen worden. Heinrich gewann sie wieder.
Unter den letzten Königen aus der Familie der Karolinger war der deutsche Heerbaun in Versall geraten. Viele waffenfähige Männer entzogen sich ihrer Pflicht, auf den Ruf des Königs zum Heere zu kommen. Heinrich richtete die alte Ordnung wieder auf. Wer die Waffen tragen konnte, mußte Kriegsdienste leisten. Vor Heinrichs Regierung bestand das deutsche . Heer hauptsächlich aus Fußvolk. Heinrich ordnete an, daß die reichen Wehrmänner sich Pferde halten und im Heere als gepanzerte Reiter dienen mußten.
Im Jahre 936 rief Heinrich die Großen des Reiches nach Erfurt zusammen. Er empfahl ihnen, feinen Sohn Otto zu feinem Nachfolger zu wählen, und sie gaben ihm das Versprechen, dies zu tun. Von Erfurt begab sich Heinrich nach feiner Pfalz Memleben iu der goldenen Ane. Hier traf ihn ein Schlaganfall, und er fühlte, daß fein Ende nahe. Da ließ er feine fromme Gemahlin Mathilde rufen und sprach zu ihr: „Mein treues, geliebtes Weib, ich danke dem Herrn Christus, daß ich vor dir aus dieser Welt scheide. Keiner gewann je ein so frommes, in jeder Tugend erprobtes Weib, wie ich. Du hast mich oft im Zorne besänftigt, mir zu allen Zeiten nützlichen Rat gegeben, mich, wenn ich irrte, ans den Pfad der Gerechtigkeit zurückgeführt; du hast mich fleißig ermahnt, mich derer anzunehmen, die Gewalt erlitten haben; habe Dank für dies alles! Ich empfehle Gott und der Fürbitte feiner Auserwählten dich und unsere Kinder, wie auch meine Seele, die nun diesen Leib verlassen muß." Auch Mathilde dankte ihrem sterbenden Gemahl für alle Liebe, die er ihr erwiesen hatte. Wenige Augenblicke darnach gab König Heinrich den Geist auf. Er wurde in der Klosterkirche zu Quedlinburg beigesetzt.
Ix. 6)ffo der chroße.
1. Wahl und Krönung.
^ Bald nach dem Tode Heinrichs des Ersten wählten die Franken und Sachsen seinen Sohn Otto zum deutschen Könige. ym folgenden Monat kamen die Herzoge, Grafen und vornehmsten Männer aus allen deutschen Ländern zu Aachen zusammen, nm dem neuen Könige zu huldigen. In einer Säulenhalle, die
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Erfurt Quedlinburg Sachsen Aachen
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Ludwig hatte dem kriegskundigen Feldhauptmann der Stadt Nürnberg, feetfried Schweppermann, den Oberbefehl über sein Heer übertragen. Friedrichs Heer war nicht zahlreich, aber er erwartete sicher,^ daß sein Bruder Leopold mit einer starken Schar zu ihm stoßen werde. Beim ersten Eingriffe schlug Friedrich die Feinde zurück. Schern meinte er, die Schlacht sei gewonnen, denn im Rücken seiner Schlachtlinie erblickte er eine Reiterschar mit österreichischen Fahnen. Er glaubte, es sei sein Bruder Leopold mit der erwarteten Hilfe. Es war aber der Burggras von Nürnberg, den Schweppermann, um die Feinde zu täuschen, mit österreichischen Fahnen abgeschickt hatte. Non vorn und im Rücken angegriffen, mußten die Österreicher unterliegen. Friedrich der Schöne mußte sich gefangen geben und wurde auf die Burg Trausnitz in der Oberpfalz in Gewahrsam gebracht. Seine Brüder fetzten den Krieg gegen Ludwig fort.
Drei Jahre war Friedrich gefangen, da kam Ludwig zu ihm und bot ihm Versöhnung an. Friedrich sollte feine Freiheit wieder erhalten, wenn er der Krone entsage und feine Brüder und den Papst zum Frieden mit Ludwig bewege. Friedrich versprach es und wurde srei. Aber weder seine Brüder, noch der Papst wollten vom Frieden mit Ludwig etwas wissen. Darum kehrte Friedrich, seinem gegebenen Worte treu, freiwillig zu Ludwig in die Gefangenschaft zurück. Durch solche Treue wurde Ludwig gerührt und hielt Friedrich fortan als feinen Freund, und beide regierten bis zu Friedrichs Tod (1330) das Reich gemeinsam.
4. Der Schweizerbund.
Die Schweiz gehörte von alten Zeiten her zum deutschen Reiche. Das Ländlein Uri war reichsunmittelbar, d. h. feine Bewohner hatten keinen andern Herrn über sich, als den Kaiser. In den übrigen Teilen der Schweiz hatten Bischöfe, Äbte und adelige Herren verschiedene landesherrliche Gerechtsame. Diese Herren waren fortwährend daraus bedacht, ihre Rechte zum Nachteile der freien Schweizerbaueru zu vermehren. Besonders die Herzöge von Österreich, die mehrere Herrschaften im Aargan befaßen, gaben sich Mühe, auch Schwyz und Unterwalden ganz. unter ihre Gewalt zu bringen. Darum stifteten die Männer von Schwyz, Uri und Unterwalden im Jahre 1291 einen Bund zum Schutze ihrer Rechte und Freiheiten. In dem Streite zwischen Ludwig dem Bayer und Friedrich dem Schönen standen die Schweizer treulich zu Ludwig. Darum zog Friedrichs des Schönen Bruder, Leopold, mit einem gewaltigen Heere von geharnischten Rittern gegen sie (1315). Im Morgarten hielten
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heran. Ihm führte der Polenkönig Johann Sobieski 25000 Polen Zu. Am Morgen des 12. September stieg das christliche Heer die Höhen des Kahlenberges herab und griff die Türken an. Sieben Stmtben würde ohne Entscheidung gekämpft. Um die Mittagszeit Mürben die Polen von den Türken in Unordnung gebracht und begannen zu weichen. Da befahl Karl von Lothringen einen allgemeinen Angriff der Deutschen; unaufhaltsam stürmten Schwaben, Bayern, Sachsen, Österreicher vorwärts, eroberten die Verfchanzungen der Türken und richteten ein furchtbares Blutbab an. Nun faßte die Türken ein jäher Schrecken; in wilder Flucht verließen sie das Schlachtfelb. Das christliche Heer machte eine unermeßliche Beute an Waffen, Geschütz, Zugtieren, Munbvorräten, Gelb und Kostbarkeiten. Wien war entsetzt und Deutfchlanb vor der barbarischen Herrschaft des Halbrnonbes gerettet. ^ Das ganze christliche Europa jubelte; nur König Ludwig Xiv. war über die Niederlage der Türken so betrübt, daß er drei Tage sich in fein Zimmer einschloß und niemand vor sich ließ. Das siegreiche Heer zog nach Ungarn und eroberte noch vor Eintritt des Winters die Festung Gran und einen beträchtlichen Teil des türkischen Gebietes. In den nächsten zehn Jahren wurden die Türken durch die Siege des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden genötigt, den größten Teil von Ungarn zu räumen.
2. Prinz Eugen von Savoyen.
In der großen Schlacht vor Wien empfing ein junger Prinz feine Feuertaufe, der durch völlige Besiegung der Türken und durch glorreiche Kämpfe gegen die Franzosen sich unsterblichen Ruhm erwerben sollte. Es war der Prinz Engen von Savoyen. Da er von kleiner Leibesgestalt und von zarter Gesundheit war, bestimmten ihn feine Eltern, die zu Paris lebten und am Hofe Ludwigs Xiv. hoch angesehen waren, für den geistlichen Startb. Der junge Prinz hatte große Neigung für das wissenschaftliche Studium, aber noch größere für den Kriegsbienst. Darum bat er den König zu wieberholtert Malen um Aufnahme in das französische Heer. Allein der König schlug ihm unter fpottenber Hinweisung auf feine schmächtige Gestalt feine Bitte ab. Nun beschloß der Prinz, in das österreichische Heer einzutreten, in dem fein älterer Bruder die Stelle eines Dragoner-Obersten imte hatte. Er begab sich nach Wien und würde als Freiwilliger in das Regiment feines Brnbers aufgenommen. Er nahm an den Kämpfen teil, durch die Wien entsetzt mürbe, und machte während der nächsten sieben Jahre die Feldzüge gegen die Türken in Ungarn mit, meist unter dem Befehle feines Vetters, des Markgrafen Ludwig von Baden, von dem er die
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vor Paris. Im Angesicht der Stadt, am rechten User der Seine um den Montmartre, wurden die Zelte aufgeschlagen. Drei Tage lang wurde säst die ganze Umgebung verheert, und in weitem Umkreis schweiften Reiter und Troßknechte, um Lebensmittel herbeizuführen. Zn eiuer Schlacht kam es nicht. Die Franzosen lagerten auf dem linken Ufer der Seine. Schon zeigten sich Krankheiten in dem deutschen Heere; das französische Heer wuchs allmählich an, während Ottos Truppen durch den langen Marsch vermindert worden waren. Deshalb beschloß er die Heimkehr, ließ zum Rückzug blasen und das Lager abbrechen. Doch feierte er noch vorher ein wunderbares Siegesfeft. Auf dem Montmartre ließ er eine große Menge von Geistlichen sich ausstellen und ein Te Deiim singen, daß es in den Straßen von Paris widerhallte. Dann zog er ab.
Das gab dem Franzosenkönig wieder Mut. Er folgte dem deutschen Heere und überfiel die Troßknechte und Reisigen mit dem Heergerät am Ufer eines hochangefchwollenen Flusses, als der größte Teil der Truppen schon auf das jenseitige User übergesetzt war. Da sandte Otto Boten zu Lothar hinüber und ließ ihn zu ehrlichem Kampfe und zu einer Entscheidung durch eine offene Feldschlacht auffordern.
Kaum hatten die Gesandten ihre Worte beendigt, so hub ein französischer Großer an: „Wozu sollten wir so viel Blut vergießen! Laßt die Könige selbst den gefahrvollen Kamps auf sich nehmen, während wir von einem sicheren Orte aus zuschauen! Ist der eine geschlagen, so sollen die anderen sich dem Sieger unterwerfen." Noll Ingrimm erwiderte ein Bote des Kaisers darauf: „Wir haben immer gehört, ihr schätztet euren König gering, aber wir haben es nicht geglaubt. Jetzt gesteht ihr es selbst zu, und wir können nicht mehr daran zweifeln. Niemals wird unser Kaiser das Schwert führen, während wir die Hände in den Schoß legen! Niemals soll er in der Gefahr des Kampfes stehen, während wir von sicherem Orte ans zuschauen! Nähme er jedoch den Zweikamps mit eurem Könige aus, so wird er ihn dessen sind wir gewiß — siegreich bestehen." So sprach der deutsche Mann, so die deutsche Treue.
Die Schlacht unterblieb; ungehindert setzte der Kaiser den Rückzug fort. Ein Kampf zwischen Lothar und feinen eigenen Fürsten bewirkte bald den Abschluß des Friedens. Der König von Frankreich bat um Verzeihung wegen des Geschehenen und suchte um eine Unterredung nach. An den Grenzen ihrer Reiche kamen beide Herrscher zusammen, und hier entsagte Lothar sei erlich allen Ansprüchen ans Lothringen. Zugleich empfahl er seinen kleinen Sohn Ludwig, der ihn begleitete, dem Schutze des Kaisers?)
*) Vergl. im Anhang das Gedicht: Ter Kamps um Lothringen.
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Und Fürst und Volk fiel auf die Knie': „Gott hat's getan!" so riefen sie Und schöpften wieder Odem.
4. Drum wer ein Deutscher heißen mag,
Halt' im Gedächtnis diesen Tag Ans ew'ge, ew'ge Zeiten!
Und kommt ein Feind, gebt euch die Hand,
Laßt uns fürs liebe Vaterland Wie die bei Leipzig streiten!
Fr. (S. Wetzel.
Belle-Alliance.
Der Blücher war so lahm und wund,
Daß kaum im Bett er liegen knnnt;
Doch stand er auf, rief nach dem Pferd Und schnallte um sein schart'ges Schwert.
Da kam, um ihn erst einzureiben,
Der Feldscher; doch der greise Held
Rief: „Narr, laß heut dein Schmieren bleiben!
Denn geht's in eine andre Welt,
Jst's unsern: Herrgott einerlei,
Ob ich einbalsamieret sei."
Ries's, stieg aus's Pserd und kommandiert': „Vorwärts! Laßt hoch die Fahnen wehn,
Was gehen soll, das muß auch gehn!
Ich hab's dem Wellington versprochen Und hab' noch nie mein Wort gebrochen. Vorwärts! Und wenn zu dick die Reihn Der Feinde, schlagt mit Kolben drein!"
Und fort ging's, mutig drauf und dran;
Da ging ein lust'ges Tanzen an.
Die Deutschen nahmen mit den Britten Viel taufend Franzen in die Mitten Und ließen sie nicht früher los,
Als bis sie endlich atemlos Vom blutbefleckten Tanzplatz flohn,
Voran ihr Held Napoleon.
Und als der Tanz vorüber war,
Umarmte sich das Heldenpaar Und teilte ohne Neid den Kranz Des Sieges bei Belle-Alliance.
Julius Sturm.
Ein Mort vom alten Blücher.
Sie saßen an Blüchers Tafel und hatten gut gespeist, Da lobten sie unmenschlich des alten Helden Geist,
Und lobten seine Taten ganz grob und ungescheit Und meinten, nur er alleine habe das Volk befreit. Das war dem alten Blücher am Ende außerm Spaß: Er rückte mit dem Stuhle und leerte schnell sein Glas.
2. Da sah der Herr vom Himmel
drein,
Erbarmt sich unsrer Not und Pein Und fuhr herab im Wetter.
Held Blücher und Held Schwarzenberg,
Von Gott ersehn zum großen Werk, Die wurden Deutschlands Retter.
3. Bei Leipzig in der Völkerschlacht Ta ward dem Feind Garaus gemacht, Wir schlugen ihn zu Boden;
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Extrahierte Personennamen: Wetzel Napoleon Julius_Sturm Held_Schwarzenberg Gott
klein und gedrungen, sein Gang stolz, seine Augen feurig. Er hatte von sich die Meinung, er sei zum Herrn der Welt bestimmt.
Um die Kaiserstadt Konstantinopel zu erobern, zog Attila über die Donau. Allein die griechische Prinzessin Pulcheria brachte
ihn von seinem Plane ab. Sie sandte ihm unermeßlich viel
Geld und ließ ihm sagen, gegen Sonnenuntergang seien noch schönere und reichere Städte.
Nun zog Attila mit 500000 Kriegern gegen Westen, bis er nach Konstanz kam. Bei Konstanz setzten die Hunnen über
den Rhein und kamen durch die Schweiz in das Elsaß. Aus
ihrem ganzen Zuge hausten sie fürchterlich. Städte und Dörfer wurden niedergebrannt. Die Felder wurden verwüstet, Männer, Weiber und Kinder ohne Erbarmen niedergemetzelt. Attila zog aus dem linken Rheinuser hinab, zerstörte Straßburg und Zabern, drang durch das Lützelburger Tal in Gallien ein und verbrannte auch Metz.
Ihm stellten sich der Westgotenkönig Theodorich, der Franken-könig Merovüus und der römische Statthalter Aetins entgegen. Auf den katalannifchen Feldern, bei Chalons an der Marne, wurde die Entscheidungsschlacht geschlagen. Vom Morgen bis zum Abend dauerte der Kampf. Der König Theodorich fiel. Schon glaubte Attila, er fei Sieger. Da machte des Westgoten-königs Sohn Thorismuud noch einen Angriff, um feinen Vater zu rächen. Die Schlachtreihe der Hunnen wurde durchbrochen, Attila mußte fliehen und mit ihm der Rest seines Heeres. Hunderttausend Hunnen lagen tot aus dem Schlachtselde, viele Tausend wurden ans der Flucht erschlagen. Dies geschah im Jahre 451.
Im folgenden Jahre unternahm Attila einen Zug gegen Rom. Die Einwohner der Stadt Aqnileja flohen vor den Hunnen . auf die kleinen Inseln an der Mündung des Po. Hier gründeten sie eine neue Stadt, Venedig mit Namen. Als Attila sich der Stadt Rom näherte, kam ihm der greise Papst Leo entgegen. Er bat um Schonung der Stadt. Die Bitte des Papstes bewirkte, daß Attila Rom verschonte. Er wollte nach Ungarn zurückkehren; aber er starb aus dem Wege eines jähen Todes. Seine Söhne wurden uneinig, und dadurch zerfiel das Hunueu-reich. Die Hunnen wurden aus Italien vertrieben und zogen nach Ungarn, wo sie später auch vertrieben wurden.
Iv. Won den fränkischen Königen.
1. Chlodwig.
Die Franken wohnten nördlich vom Main aus beiden Ufern des Rheines. Der Name Franken bezeichnet nicht einen einzelnen Volksstamm, sondern einen Bund mehrerer Völkerschaften. Frank
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Extrahierte Personennamen: Attila Pulcheria Attila Attila Attila Attila Attila Attila Leo Leo Attila_Rom Chlodwig Chlodwig
Extrahierte Ortsnamen: Donau Konstanz Rhein Elsaß Rheinuser Gallien Franken-könig_Merovüus Rom Venedig Rom Ungarn Italien Ungarn Main Rheines
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den alten Palast Karls des Großen mit der Münsterkirche verband, ging die feierliche Hanblnng vor sich. Otto setzte sich auf den marmornen Thron Karls des Großen. Die Großen
ans allen deutschen Lanben traten zu ihm hin und gelobten ihm mit Eib und Handschlag Treue und Gehorsam.
Nach der Hulbigung begab sich Otto, von den Herzögen, Grasen und Herren begleitet, in feierlichem Zuge in die Münsterkirche. Die Münsterkirche zu Aachen ist ein gewaltiger Bau; ihre Form ist achteckig; im Innern sinb zwei Umgänge, von hohen Säulen getragen, über ein-anber angebracht. In der Mitte ist die Stelle bezeichnet, an der sich das Grab Karls des Großen befindet. Die beiben Umgänge waren von zahlreichem Volk angefüllt, das von nah und fern herbeigekommen war. An der Pforte der Kirche empfing der Erz-bifchof von Mainz den König und geleitete ihn bis zu Kaiser Karls Grabstein. Hier ries er laut zu allem Volke: „Seht, ich sichre euch Otto zu! Gott hat ihn zum Könige erwählt; König Heinrich hat ihn zu eurem Herrscher bestimmt, und die Fürsten haben ihn auf den Thron erhoben. Gefällt euch solche Wahl, so erhebet eure Rechte zum Himmel!" Alle erhoben ihre Hänbe und riefen freudig: »Heil und ^egen dem neuen Herrscher!"
Auf dem Altar lagen die Zeichen der königlichen Würbe bereit: das Königsschwert, der Mantel mit gotbenen Spangen das Königsscepter, der Stab und die Krone. Der Erzbischof führte den König zum Altar. Hier reichte er ihm zuerst da* Schwert und sprach: „Nimm hin bies Schwert und trift bannt alle Feinde des Herrn, Heiden und böse Christen; benn dazu hat bir Gott alle Gewalt über das Reich der Deutschen verliehen, daß die ganze Christenheit sichern ^-rieben gewmne.^ Dann legte er ihm den Königsmantel an und sprach: „Dreies Gewand soll dich mahnen, auszuharren im Glauben und in
4?
Otto der Grotze.
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