— 52 -
Ludwig hatte dem kriegskundigen Feldhauptmann der Stadt Nürnberg, feetfried Schweppermann, den Oberbefehl über sein Heer übertragen. Friedrichs Heer war nicht zahlreich, aber er erwartete sicher,^ daß sein Bruder Leopold mit einer starken Schar zu ihm stoßen werde. Beim ersten Eingriffe schlug Friedrich die Feinde zurück. Schern meinte er, die Schlacht sei gewonnen, denn im Rücken seiner Schlachtlinie erblickte er eine Reiterschar mit österreichischen Fahnen. Er glaubte, es sei sein Bruder Leopold mit der erwarteten Hilfe. Es war aber der Burggras von Nürnberg, den Schweppermann, um die Feinde zu täuschen, mit österreichischen Fahnen abgeschickt hatte. Non vorn und im Rücken angegriffen, mußten die Österreicher unterliegen. Friedrich der Schöne mußte sich gefangen geben und wurde auf die Burg Trausnitz in der Oberpfalz in Gewahrsam gebracht. Seine Brüder fetzten den Krieg gegen Ludwig fort.
Drei Jahre war Friedrich gefangen, da kam Ludwig zu ihm und bot ihm Versöhnung an. Friedrich sollte feine Freiheit wieder erhalten, wenn er der Krone entsage und feine Brüder und den Papst zum Frieden mit Ludwig bewege. Friedrich versprach es und wurde srei. Aber weder seine Brüder, noch der Papst wollten vom Frieden mit Ludwig etwas wissen. Darum kehrte Friedrich, seinem gegebenen Worte treu, freiwillig zu Ludwig in die Gefangenschaft zurück. Durch solche Treue wurde Ludwig gerührt und hielt Friedrich fortan als feinen Freund, und beide regierten bis zu Friedrichs Tod (1330) das Reich gemeinsam.
4. Der Schweizerbund.
Die Schweiz gehörte von alten Zeiten her zum deutschen Reiche. Das Ländlein Uri war reichsunmittelbar, d. h. feine Bewohner hatten keinen andern Herrn über sich, als den Kaiser. In den übrigen Teilen der Schweiz hatten Bischöfe, Äbte und adelige Herren verschiedene landesherrliche Gerechtsame. Diese Herren waren fortwährend daraus bedacht, ihre Rechte zum Nachteile der freien Schweizerbaueru zu vermehren. Besonders die Herzöge von Österreich, die mehrere Herrschaften im Aargan befaßen, gaben sich Mühe, auch Schwyz und Unterwalden ganz. unter ihre Gewalt zu bringen. Darum stifteten die Männer von Schwyz, Uri und Unterwalden im Jahre 1291 einen Bund zum Schutze ihrer Rechte und Freiheiten. In dem Streite zwischen Ludwig dem Bayer und Friedrich dem Schönen standen die Schweizer treulich zu Ludwig. Darum zog Friedrichs des Schönen Bruder, Leopold, mit einem gewaltigen Heere von geharnischten Rittern gegen sie (1315). Im Morgarten hielten
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Schweppermann Friedrichs Leopold Leopold Friedrich Friedrich Leopold Leopold Friedrich Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Friedrich Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Friedrichs Ludwig_dem_Bayer Ludwig Friedrich_dem_Schönen Friedrich Ludwig Ludwig Friedrichs Leopold Leopold
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ßt. Bonifarius.
1. An kühler Waldesstelle Satz Bouifacius;
Es rollte Well' auf Welle Vor ihm der Ohrafluß.
2. Ihn hungert auf der Reife, Und er bedurfte Ruh.
„Bereite fchnell mir Speise!"
Rief er dem Diener zu.
3. Ter Diener aber wandte Kleinmütig seinen Blick.
„Ach", seufzt er, „warum sandte Gott solches Mißgeschick?
4. Das, was ich mitgenommen, Ist alles aufgezehrt,
Kein Beerleiu zu bekommen, Wohin der Blick sich kehrt."
5. Da winkt ihm zu der Fromme: „Mein Lieber, decke frisch,
Damit uns Speise komme,
Ans diesen Stein den Tisch!
6. Der reichlich konnte schicken Einst in der Wüste Brot,
Der wird auch mich erquicken Mit Speise in der Rot."
7. Und als nach seinem Worte Der Diener schnell getan,
Da schwebte zu dem Orte Ein Adler schwarz heran.
8. Der trug in seinen Krallen Laut schreiend einen Fisch
Und ließ ihn niederfallen Auf den gedeckten Tifch.
9. Des Frommen Auge glühte, Sobald er dies geschaut;
Hoch pries er Gottes Güte,
Auf die er fest gebaut.
10. Der Diener schürte Flamme» Und sott den Fisch sogleich;
Dann speisten sie zusammen
Und sättigten sich reich.
Adolf Bube.
Pipin der
Pipin der Kurze war nicht groß, | Doch Karls des Großen Vater,
In aller Weise fehlerlos,
Ein treuer Volksberater.
Der beste Held im Frankenreich,
Der Kirche Wohlgefallen,
An Weisheit nur sich selber gleich,
An Tapferkeit vor allen.
War nicht geboren auf dem Thron,
Toch für den Thron geboren!
Zum Herrscher war des Hammers Sohn
Von Gottes Gnad' erkoren.
Papst Zacharias sprach dies Wort:
„Des Königs Würd' und Namen Gebührt der Völker starkem Hort!"
Und alle Welt sprach: „Amen!"
Doch unser Held, der Kurze schien Zu klein manch kleinen Geistern,
Die maßen mit den Augen ihn Und hatten viel zu meistern.
Des schwieg der Held, und ritterlich «sinnt er den Hohn zu dämpfen Und lädt zum Spiele männigsich,
Wo wilde Tiere kämpfen.
$urje.
Schon eilt das Volk herbei mit Drang Die stolzen Großen alle,
Sie nahen beim Trompetenklang Mit lautem Waffenschalle.
Still sitzt Pipin, gedankenschwer, Wie nahend Ungewitter Wirst er nur Blitze um sich her. — Da rauscht heraus das Gitter.
Ein grimmer Leu, ein wilder Stier, Die stürzen in die Schranken, Begegnen sich mit Kampsbegier, Und keiner wollte wanken.
Jetzt aber reißt des Leuen Zahn Den llr in dem Genicke Und reißt ihn nieder aus den Plan, Blut, Feu'r und Wut im Blicke. „Wer ist von euch," — so fragt Pipin Und blitzte durch die Reihen — „Wer ist von euch so stark und kühn, Entreißt die Beut' dem Leuen?" Da machten große Augen zwar Ringsum die großen Leute;
Doch jeder bebt vor der Gefahr, Und feiner will zum Streite.
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Extrahierte Personennamen: Bonifarius Adolf_Bube Adolf Karls Zacharias
— 303 —
Und Fürst und Volk fiel auf die Knie': „Gott hat's getan!" so riefen sie Und schöpften wieder Odem.
4. Drum wer ein Deutscher heißen mag,
Halt' im Gedächtnis diesen Tag Ans ew'ge, ew'ge Zeiten!
Und kommt ein Feind, gebt euch die Hand,
Laßt uns fürs liebe Vaterland Wie die bei Leipzig streiten!
Fr. (S. Wetzel.
Belle-Alliance.
Der Blücher war so lahm und wund,
Daß kaum im Bett er liegen knnnt;
Doch stand er auf, rief nach dem Pferd Und schnallte um sein schart'ges Schwert.
Da kam, um ihn erst einzureiben,
Der Feldscher; doch der greise Held
Rief: „Narr, laß heut dein Schmieren bleiben!
Denn geht's in eine andre Welt,
Jst's unsern: Herrgott einerlei,
Ob ich einbalsamieret sei."
Ries's, stieg aus's Pserd und kommandiert': „Vorwärts! Laßt hoch die Fahnen wehn,
Was gehen soll, das muß auch gehn!
Ich hab's dem Wellington versprochen Und hab' noch nie mein Wort gebrochen. Vorwärts! Und wenn zu dick die Reihn Der Feinde, schlagt mit Kolben drein!"
Und fort ging's, mutig drauf und dran;
Da ging ein lust'ges Tanzen an.
Die Deutschen nahmen mit den Britten Viel taufend Franzen in die Mitten Und ließen sie nicht früher los,
Als bis sie endlich atemlos Vom blutbefleckten Tanzplatz flohn,
Voran ihr Held Napoleon.
Und als der Tanz vorüber war,
Umarmte sich das Heldenpaar Und teilte ohne Neid den Kranz Des Sieges bei Belle-Alliance.
Julius Sturm.
Ein Mort vom alten Blücher.
Sie saßen an Blüchers Tafel und hatten gut gespeist, Da lobten sie unmenschlich des alten Helden Geist,
Und lobten seine Taten ganz grob und ungescheit Und meinten, nur er alleine habe das Volk befreit. Das war dem alten Blücher am Ende außerm Spaß: Er rückte mit dem Stuhle und leerte schnell sein Glas.
2. Da sah der Herr vom Himmel
drein,
Erbarmt sich unsrer Not und Pein Und fuhr herab im Wetter.
Held Blücher und Held Schwarzenberg,
Von Gott ersehn zum großen Werk, Die wurden Deutschlands Retter.
3. Bei Leipzig in der Völkerschlacht Ta ward dem Feind Garaus gemacht, Wir schlugen ihn zu Boden;
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Extrahierte Personennamen: Wetzel Napoleon Julius_Sturm Held_Schwarzenberg Gott
288 —
3. Schon winkt ihm drüben das blühende Land,
Er schürzet rascher das Bußgewaud^;
Aus der schwellenden Goldorange toast Langt er sich gierig belebende Krast.
4. So wankt er sürder zum Tiberstrom,
Vor den Blicken liegt ihm das heilige Rom;
Doch will er nicht gönnen den Gliedern Rast,
Bis er losgewälzt des Frevels Last.
5. Er wirft sich flehend vor Leos Thron:
„Gib Gnade! Gnade dem sündigsten Sohn!
Verkünd' ihm, ob der Kirche Huld
Kann tilgen des Kindermordes Schuld!
6. Graf Hugo bin ich, an Gütern reich,
An Jammer, ach, keinem Sünder gleich!
O Bruno! Bruno! mein Knabe süß,
Ten ich um Gold ermorden ließ!
7. In wilder, finst rer Sturinesnacht Hat der Mordgesell sein Herz mir gebracht.
Des Knaben rotes Herz zum Psand,
Taß sein Haupt er zerschellt an der Felsenwand!"
8. Laut jammernd verhüllt er sein Angesicht,
Und Leo hält sich länger nicht:
„Gras Hugo! mein Vater! — an Brunos Herz
Soll brechen dein letzter Erdenschmerz!
9. Der Knappe, dem du bezahlt mein Blut,
Er ließ mich wandern in Gottes Hut;
Ein Hirschlein hat er statt meiner erlegt,
Sein Herz dir gebracht, das meine schlägt!
10. Das meine schlägt, o Vater, so hell,
Laut ruft es und fleht zum Gnadenquell:
£> Heiland der am Kreuz erblich,
Des Vaters, des Vaters erbarme dich!"
Aug. Stöber.
Schwäbische Kunde.
Nun war ein Herr aus Schwabenland,
Von hohem Wuchs und starker Hand; Des Rößleiu war so krank und schwach,
Er zog es nur am Zaume nach;
Er hätt’ es nimmer ausgegeben Und kostet's ihn das eigne Leben. So blieb er bald ein gutes Stück Hinter dem Heereszug zurück:
Da sprengten plötzlich in die Quer Fünfzig türkische Reiter daher;
Als Kaiser Rotbart lobesam Zum heu’gen Land gezogen kam, Da mußt' er mit dein frommen Heer Durch ein Gebirge wüst und leer. Daselbst erhub sich große Not;
Viel Steine gab's und wenig Brot, Und mancher deutsche Reitersmaun Hat dort den Trunk sich abgetan; Den Pferden war's so schwach im Magen,
Fast mußt' der Reiter die Mähre tragen.
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— 300
5. Der Fürst sagt „ja", der Müller
„nein":
Ter Fürst wird ungeduldig.
"Ich bin dein Herr; das Land ist mein;
Du bist zu weichen schuldig." —
6. „Ich Weiche nicht." — „Dann
_ muß Gewalt Den starren Sinn dir beugen." — «Ihr irret Herr; Euch werden bald Die Richter andres zeigen." —
7. „Die Richter?" — füllt der König ein,
Die selbst er eingesetzet, —
„Da hast du recht; ich geb' mich drein,
Dein Gut bleibt unberletzet."
8. Seit jener Stunde lebten sie Als Freunde hoch und niedrig.
Des Schlosses Ram’ ist Sanssouci, Des Königs Name Friedrich.
Guvtman.
Mittwoch Nachmittag.
Fridricus Rex, der große Held, Kam siegreich aus dem Kriegesseld, Und wenn er durch die Straßen ritt, So liefen alle Kinder mit.
Sie stellten sich Wohl auf die Zeh'n, Den lieben Vater Fritz zu sehn.
Sie faßten ihn an Pferd und Rock; Doch Vater Fritz erhob den Stock Und sagte lächelnd: „Habet acht, Daß ihr mein Pferd nicht böse macht!" Doch einst ein wilder Knabenschwarm Den Kops ihm machte gar zu warm; Da hat er böse drein gesehn: „Wollt ihr wohl gleich zur Schule gehn!"
Da sprach ein dicker Bube: „Ach, Heut ist ja Mittwoch-Nachmittag!" Der ganze Chor fiel jubelnd ein:
„Der alte Fritz will König fein Und weiß nicht mal, daß dieser Frist Des Mittwochs keine Schule ist!" Der König stille vor sich lacht Und hat in feinem Sinn gedacht: Wie reich bist, liebe Einfalt, du! Ich alter Mann hab' keine Ruh! Des Morgens ruft mich Sorge wach, So druckt mich Müh' den ganzen Tag,
Daß meine Kinder groß und klein, Sich ihrer Feierstunde freun.
Gewiß so hat der Held gedacht,
Er hat fein Denken wahr gemacht. Drum, wo man Gutes liebt und ehrt, Sein Angedenken ewig währt,
Und jedes Kindlein ehrfurchtsvoll Den Edeln kennen lernen soll.
Karl Fröhlich.
Andreas Hoser.
1. Zu Mantua in Bauden Der treue Hofer war;
In Mantua zum Tode Führt ihn der Feinde Schar.
Es blutete der Brüder Herz,
Ganz Deutschland ach, in Schmach und Schmerz,
Mit ihm das Land Tirol.
2. Die Hände auf dem Rücken, Andreas Hofer ging
Mit ruhig festen Schritten;
Ihm schien der Tod gering,
Der Tod, den er so manchesmal Vom Jselberg geschickt ins Tal Im heil’gen Land Tirol.
3. Doch als ans Kerkergittern Im festen Mantua
Die treuen Waffenbrüder Die Hünd' er strecken sah,
Da rief er ans: „Gott sei mit euch,
Mit dem verrat'nen Deutschen Reich Und mit dem Land Tirol!"
4. Dem Tambour will der Wirbel Nicht unterm Schlegel vor,
Als nun Andreas Hofer-Schritt durch das finst're Tor; Andreas, noch in Banden frei,
Dort stand er fest auf der Bastei, Der Mann vom Land Tirol.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Guvtman Fritz Fritz Karl_Fröhlich Karl Andreas_Hoser Andreas_Hofer Schlegel Andreas_Hofer-Schritt Andreas
Extrahierte Ortsnamen: Sanssouci Fridricus_Rex Mantua Mantua Deutschland Mantua
50___________
362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden.
4. Folgen des Krieges.
a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten;
b) alle griechischen Staaten sind geschwächt;
c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland.
Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier,
362-338.
1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang.
2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen.
3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Macedonien Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_von_Macedonien Philipp
55
2. Das Reich der Ptolemer in gypten. Die Hauptstadt Alexandrien machten die Ptolemer zum Mittelpunkte des Handels und der wissenschaftlichen Bildung. Das mit dem Knigspalast in Verbindung stehende Museum besa die grte Bibliothek der da-maligen Zeit.
3. Die getrennten kleineren Reiche in Asien: a) Pergamum, b) Kappadzien, c) Bithhnien, d) Armenien, e) Pntus, f) Prthien, g) Judaa. (Die Juden standen anfangs unter der Herrschaft der Ptolemer, von 204167 unter den Seleuciden. Griechische Bildung hatte auch bei ihnen Eingang gefunden. Die Septuaginta, eine in Alexandrien entstandene bersetzung des Alten Testamentes in die griechische Sprache, war ihnen bekannt.)
4. Mazedonien und Griechenland. In Griechenland versuchten die Städte, durch Bndnisse Befreiung von der mazedonischen Herr-schast zu erlangen. So entstand der tolische und achische Bund. In Sparta wurde der vergebliche Versuch gemacht, durch Erneuerung der lykurgischen Verfassung die alte Tchtigkeit herzustellen. Im Jahre 146 wurde Griechenland dem rmischen Statthalter in Maze-dornen unterstellt.
Ii. Die Rmer.
Das italische Land.
1. Horizontale Gliederung. Italien ist eiue^schmale, lang-gestreckte Halbinsel, die sich Afrika durch die Insel Sizilien bis auf 127 km, der griechischen Halbinsel bis auf etwa 67 km nhert. Die Westkste ist vom Tuszischen oder Tyrrhenischen, die Sdkste vom Jonischen, die Ostkste vom Adriatischen Meere besplt. Im Gegensatze zu Griechenland ist die West- und Sdkste reicher gegliedert, als die Ostkste.
2. Vertikale Gliederung. Gebirge: A. Die Alpen, a) Die Westalpen, b) die Zentralalpen, c) Die Ostalpen.
B. Der Apennin, a) Der nrdliche Apennin bis zu den Quellen des ruus. b) Der mittlere Apennin bis zu den Quellen des Vol-truus. Er zieht sich mehr an der Ostkste hin. Beim Eintritt in Smnium bildet er das Hochland der Abrzzen. c) Der sdliche Apennin. Dem Apennin sind im W. parallele Bergketten vorgelagert : die Albaner-, Volsker- und Sabinerberge.
Ebenen, a) Die Poebene. b) Die Arnoebene, c) Die Latinische Ksteuebeue. d) Die Campauische Ebene, e) Die Apulische Ebene, f) Die Kstenebene von Tarent.
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— 51 —
garten hielten 50 Schwyzer den Paß besetzt. Sie toaren wegen verschiedener Übelthaten ans dem Lande Schwyz verbannt worden. Als der Feind herannahte, kamen sie ungernsen, um für die Heimat zu kämpfen. Sie wälzten große Steine vom Berge hinab ans die Ritter. Viele derselben wurden erschlagen, und der Zng wurde ge: hemmt und konnte weder vorwärts, noch rückwärts. Nun griff das Ausgebot von Schwyz, 1300 Mann, mit Schwertern und Keulen bewaffnet, die eingezwängten Ritter an. Diese konnten in der Enge von ihren langen Ritterspeeren keinen Gebrauch machen und wurden zum größten Teile erschlagen. Herzog Leopold rettete sich mit wenigen Kriegern durch die Flucht. Nun beschworen Schwyz, Uri und Unterwalden einen ewigen Bunb. Kaiser Ludwig bestätigte den Bund und erklärte, die Eibgenossen sollen fürder nur dem Kaiser und dem Reiche Unterthan sein. In den nächsten vierzig Jahren traten der Eibgenossenschaft die Orte Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern bei.
Im Jahre 1386 machte Herzog Leopolb von Österreich, der Neffe Friebrichs des Schönen, noch einen Versuch, die Schweizer zu unterwerfen. Mit einem glänzenben Heere von Rittern zog er gegen Schwyz. Bei Sempach stellten sich ihm 1300 Schweizer Land leute entgegen. Bevor sie zum Angriffe schritten, fielen sie aus die Kniee und beteten um den Sieg. Die Ritter lachten und höhnten darüber; sie meinten des Sieges gewiß zu sein. Herzog Leopold hieß seine Ritter von den Rossen steigen und stellte sie in einer langen mehrfachen Schlachtreihe auf. Mit vorgestreckten Speeren erwarteten die geharnischten Ritter den Angriff der Schweizer. Mutig brangen diese gegen die feinbliche Schlachtreihe. Allein sie konnten wegen der Speere nicht an die Ritter herankommen. Schon waren sechzig Schweizer erstochen, und Herzog Leopolb gebot seinen Rittern, die Feinde zu umringen. Da trat ein Mann von Unterwalben, Arnold Winkelried, ohne Waffen und ohne Panzer aus dem Schlachtrufen hervor. „ Sorgt für mein Weib und meine Kinbet/' rief er, „ich will euch eine Gasse machen!" Und bamit stürzte er sich mit ausgebreiteten Armen gegen die Feinbesreihe, faßte so viele Speere, als er mit beiben Armen fassen konnte, und brückte die Spitzen in seine Brust. Jnbem er fiel, zog er die Speere nieber, und durch die Gasse, die er so gemacht hatte, drangen die Eidgenossen in die Reihen der Ritter. Diesen waren die langen Speere und die schweren Eisenrüstungen nun keine Hilfe mehr. Mit Schwert und Axt und Morgenstern würden sie niebergeschlagen Als dies die Knechte iahen, die die Rosse hüteten, flohen sie eilig bavon. Wenige von den Rittern vermochten sich durch die Flucht zu retten; viele ertranken in dem See, an dem das Schlachtselb liegt. Herzog Jeopolb und viele Grasen und Ritter fanben ihren Tod aus dem Schlachtselbe. Die Eidgenossen bewahrten fortan ihre Freiheit.
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Huldreich Zwingli.
73
seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen.
Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei.
. Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch
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Extrahierte Personennamen: Zwingli Zwingli Anna Anna Anna Cappel Zwingli