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Ludwig hatte dem kriegskundigen Feldhauptmann der Stadt Nürnberg, feetfried Schweppermann, den Oberbefehl über sein Heer übertragen. Friedrichs Heer war nicht zahlreich, aber er erwartete sicher,^ daß sein Bruder Leopold mit einer starken Schar zu ihm stoßen werde. Beim ersten Eingriffe schlug Friedrich die Feinde zurück. Schern meinte er, die Schlacht sei gewonnen, denn im Rücken seiner Schlachtlinie erblickte er eine Reiterschar mit österreichischen Fahnen. Er glaubte, es sei sein Bruder Leopold mit der erwarteten Hilfe. Es war aber der Burggras von Nürnberg, den Schweppermann, um die Feinde zu täuschen, mit österreichischen Fahnen abgeschickt hatte. Non vorn und im Rücken angegriffen, mußten die Österreicher unterliegen. Friedrich der Schöne mußte sich gefangen geben und wurde auf die Burg Trausnitz in der Oberpfalz in Gewahrsam gebracht. Seine Brüder fetzten den Krieg gegen Ludwig fort.
Drei Jahre war Friedrich gefangen, da kam Ludwig zu ihm und bot ihm Versöhnung an. Friedrich sollte feine Freiheit wieder erhalten, wenn er der Krone entsage und feine Brüder und den Papst zum Frieden mit Ludwig bewege. Friedrich versprach es und wurde srei. Aber weder seine Brüder, noch der Papst wollten vom Frieden mit Ludwig etwas wissen. Darum kehrte Friedrich, seinem gegebenen Worte treu, freiwillig zu Ludwig in die Gefangenschaft zurück. Durch solche Treue wurde Ludwig gerührt und hielt Friedrich fortan als feinen Freund, und beide regierten bis zu Friedrichs Tod (1330) das Reich gemeinsam.
4. Der Schweizerbund.
Die Schweiz gehörte von alten Zeiten her zum deutschen Reiche. Das Ländlein Uri war reichsunmittelbar, d. h. feine Bewohner hatten keinen andern Herrn über sich, als den Kaiser. In den übrigen Teilen der Schweiz hatten Bischöfe, Äbte und adelige Herren verschiedene landesherrliche Gerechtsame. Diese Herren waren fortwährend daraus bedacht, ihre Rechte zum Nachteile der freien Schweizerbaueru zu vermehren. Besonders die Herzöge von Österreich, die mehrere Herrschaften im Aargan befaßen, gaben sich Mühe, auch Schwyz und Unterwalden ganz. unter ihre Gewalt zu bringen. Darum stifteten die Männer von Schwyz, Uri und Unterwalden im Jahre 1291 einen Bund zum Schutze ihrer Rechte und Freiheiten. In dem Streite zwischen Ludwig dem Bayer und Friedrich dem Schönen standen die Schweizer treulich zu Ludwig. Darum zog Friedrichs des Schönen Bruder, Leopold, mit einem gewaltigen Heere von geharnischten Rittern gegen sie (1315). Im Morgarten hielten
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Schweppermann Friedrichs Leopold Leopold Friedrich Friedrich Leopold Leopold Friedrich Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Friedrich Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Friedrichs Ludwig_dem_Bayer Ludwig Friedrich_dem_Schönen Friedrich Ludwig Ludwig Friedrichs Leopold Leopold
c) Auch die Eroberungslust der Römer richtete sich eher auf Sicilien, Spanien, Aftika, als auf Griechenland.
d) Der Mangel einer vorherrschenden Ebene erschwerte die Gründung eines Gesamtreiches (künstliche, rechtliche Einordnung der unterworfenen Völker).
e) Die historische Bedeutung des römischen Volkes beruht vorzüglich auch auf dein ernsten, praktischen Sinne desselben.
Tie italischen Stämme.
1. Die Japyger oder Messapier. Sie sind die ältesten Bewohner Italiens und am weitesten nach Süden gelangt.
2. Die Italiker oder mittelitalischen Völkerschaften. Sie wurden die eigentlichen Träger der Geschichte und teilten sich in 2 Zweige:
a) die Latiner und
b) die nmbrisch-sabellischen Völker (Sabiner, der kräftigste Stamm, Samniter, Umbrer, Volsker).
Charakter Verschiedenheit.
a) Die Latiner (in Latium) waren ein ackerbautreibendes Volk, hatten einen konservativen, jedoch nicht starren Sinn und Würde und Festigkeit des Charakters.
b) Die Sabiner (auf dem Apennin) teilten die Natur der Bergvölker, waren sittenstreng, religiös, tapfer und hielten fest an ihren patriarchalischen Zuständen.
3. Die Etrusker (im Arnothale). Sie bildeten einen Bundesstaat von 12 Städten, an deren Spitze Fürsten standen. Von den Etruskern nahmen die Römer einen Teil ihres Religionswesens an.
4. Die Kelten. Den Norden Italiens nahmen die Kelten ober Gallier ein.
Einteilung der römischen Geschichte.
I. Periode. 753—509. Die Königsherrschaft.
Ii. Periode. 509—30. Die Zeit der Republik.
1. Abschnitt. 509—264. Die Römer unterwerfen Mittel-
und Unteritalien. Die Plebejer erhalten Gleichstellung mit den Patriziern.
2. Abschnitt. 264—133. Die Zeit der finnischen Kriege.
3. Abschnitt. 133—30. Die Zeit der Bürgerkriege.
Iii. Periode. 30 v. Chr. bis 476 n. Chr. Das Kaisertum.
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50___________
362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden.
4. Folgen des Krieges.
a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten;
b) alle griechischen Staaten sind geschwächt;
c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland.
Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier,
362-338.
1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang.
2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen.
3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Macedonien Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_von_Macedonien Philipp
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2. Das Reich der Ptolemer in gypten. Die Hauptstadt Alexandrien machten die Ptolemer zum Mittelpunkte des Handels und der wissenschaftlichen Bildung. Das mit dem Knigspalast in Verbindung stehende Museum besa die grte Bibliothek der da-maligen Zeit.
3. Die getrennten kleineren Reiche in Asien: a) Pergamum, b) Kappadzien, c) Bithhnien, d) Armenien, e) Pntus, f) Prthien, g) Judaa. (Die Juden standen anfangs unter der Herrschaft der Ptolemer, von 204167 unter den Seleuciden. Griechische Bildung hatte auch bei ihnen Eingang gefunden. Die Septuaginta, eine in Alexandrien entstandene bersetzung des Alten Testamentes in die griechische Sprache, war ihnen bekannt.)
4. Mazedonien und Griechenland. In Griechenland versuchten die Städte, durch Bndnisse Befreiung von der mazedonischen Herr-schast zu erlangen. So entstand der tolische und achische Bund. In Sparta wurde der vergebliche Versuch gemacht, durch Erneuerung der lykurgischen Verfassung die alte Tchtigkeit herzustellen. Im Jahre 146 wurde Griechenland dem rmischen Statthalter in Maze-dornen unterstellt.
Ii. Die Rmer.
Das italische Land.
1. Horizontale Gliederung. Italien ist eiue^schmale, lang-gestreckte Halbinsel, die sich Afrika durch die Insel Sizilien bis auf 127 km, der griechischen Halbinsel bis auf etwa 67 km nhert. Die Westkste ist vom Tuszischen oder Tyrrhenischen, die Sdkste vom Jonischen, die Ostkste vom Adriatischen Meere besplt. Im Gegensatze zu Griechenland ist die West- und Sdkste reicher gegliedert, als die Ostkste.
2. Vertikale Gliederung. Gebirge: A. Die Alpen, a) Die Westalpen, b) die Zentralalpen, c) Die Ostalpen.
B. Der Apennin, a) Der nrdliche Apennin bis zu den Quellen des ruus. b) Der mittlere Apennin bis zu den Quellen des Vol-truus. Er zieht sich mehr an der Ostkste hin. Beim Eintritt in Smnium bildet er das Hochland der Abrzzen. c) Der sdliche Apennin. Dem Apennin sind im W. parallele Bergketten vorgelagert : die Albaner-, Volsker- und Sabinerberge.
Ebenen, a) Die Poebene. b) Die Arnoebene, c) Die Latinische Ksteuebeue. d) Die Campauische Ebene, e) Die Apulische Ebene, f) Die Kstenebene von Tarent.
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Armenien Mazedonien Griechenland Griechenland Sparta Griechenland Italien Afrika Sizilien Griechenland Smnium Albaner- Tarent
73
aufstellten. Es war daher Pyrrhus nicht unlieb, da er inzwischen von den sizilischen Stdten gegen die Pnnier zu Hilfe gerufen wurde, wo er leichtere Siege erhoffte. Indes schlielich mute er aufs neue fr Tarent eintreten. Bei Beneventum erlitt er aber eine cnt-scheidende Niederlage. Die Rmer, die in den ersten Kmpfen der den ungewohnten Anblick der Elefanten bestrzt waren, trieben die Tiere jetzt durch Pechfackeln zurck, das reiche Lager der Tarentiner fiel ihnen in die Hnde, und Pyrrhus verlie Italien.
Koms Werhttnis zu den besiegten Wlkern.
Nach der Eroberung Unteritaliens erstreckte sich die Herrschaft Roms vom Macra und Rubico bis zur Sdspitze der Halbinsel.
Die staatlichen Verbnde und Bundesgenossenschaften der unterworfenen Stmme waren aufgelst worden; die einzelnen Städte wurden nach dem Grundsatz Teile und herrsche" (divide et impera) mit verschiedenen Rechten und Freiheiten ausgestattet und so dem rmischen Staat eingefgt. Mit der Verleihung des vollen Brgerrechtes ging der Senat noch sparsam um, zumal an deui Grundsatz festgehalten wurde, da zur Ausbung des Brgerrechts die Anwesenheit in Rom ntig war. (Das volle Brgerrecht umfate folgende ffentliche Rechte: Freiheit von entehrenden Strafen, Stimmrecht in der Volks-Versammlung, das Recht, sich um mter m bewerben, das Recht, gegen die Entscheidungen der Magistrate an die Volksversammlung zu appellieren, und das Recht, am Kult der Tribus teilzunehmen, sowie als Privatrechte das Konnubium und Commercium, s. S. 66. Das Ehrenkleid des rmischen Brgers war die Toga, ein berwurf aus weiwollenem Tuch.)
Der Sicherung der eroberten Gebiete dienten vor allem die Kolonien, deren man rmische und latinische unterschied. Die rmischen Kolonisten, die gewhnlich in der Zahl von 300 in die eroberten Lnder geschickt wurden, nahmen an dem neuen Orte ein Drittel des Gemeindelandes in Anspruch, bildeten aber keine selbstndige Gemeinde, sondern blieben Vollbrger in Rom und dienten im brigen zur militrischen Deckung des Ortes. Die latinischen Kolonien bestanden aus Brgerfamilien latinischer Städte und dienten zur Neubesiedelung des eroberten Gebiets, d. h. zur Anlage neuer Gemeinden. Das rmische Brgerrecht hatten die latinischen Kolonisten nicht, sondern waren nur im Besitze der rmischen Privatrechte, konnten aber Vollbrger werden. Dieses latinische Brgerrecht, das ursprnglich den Gemeinden Latinms nach und nach zugestanden worden mar, dem rmischen Vollbrgertum aber nachstand, hatte also in den entfernten Gegenden den dortigen" Gemeinden gegenber eine erhhte Bedeutung und wurde aus besonderer Gunst auch Stdten verliehen, die nicht latinische Kolonien waren. Manche Städte der Halbinsel waren sog. Frderativgemeinden (koedus Bndnis). In der Verwaltung ihrer Angelegenheiten selbstndig, standen sie nach auen unter rmischer Oberherrschaft und durften mit fremden Vlkern kein Bndnis schlieen; im Kriegsfalle muten sie Hilfstruppen und Schiffe stellen. Bevorzugte Fderativgemeinden waren die griechischen Städte Unteritaliens, die allmhlich auf die Verfeinerung der Bildung Einflu gewannen.
Die Verbindung mit den entfernten Gebieten und Stdten wurde durch die Anlage von Heerstraen erleichtert. Die wichtigsten waren die Via App ia (via Strae), nach dem Konsul Appius Claudius benannt (s. S. 68), die nach Kapua und Brundisium fhrte, die Via Flaminia nach dem Metaurus und die Via Amilia nach Placentia.
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garten hielten 50 Schwyzer den Paß besetzt. Sie toaren wegen verschiedener Übelthaten ans dem Lande Schwyz verbannt worden. Als der Feind herannahte, kamen sie ungernsen, um für die Heimat zu kämpfen. Sie wälzten große Steine vom Berge hinab ans die Ritter. Viele derselben wurden erschlagen, und der Zng wurde ge: hemmt und konnte weder vorwärts, noch rückwärts. Nun griff das Ausgebot von Schwyz, 1300 Mann, mit Schwertern und Keulen bewaffnet, die eingezwängten Ritter an. Diese konnten in der Enge von ihren langen Ritterspeeren keinen Gebrauch machen und wurden zum größten Teile erschlagen. Herzog Leopold rettete sich mit wenigen Kriegern durch die Flucht. Nun beschworen Schwyz, Uri und Unterwalden einen ewigen Bunb. Kaiser Ludwig bestätigte den Bund und erklärte, die Eibgenossen sollen fürder nur dem Kaiser und dem Reiche Unterthan sein. In den nächsten vierzig Jahren traten der Eibgenossenschaft die Orte Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern bei.
Im Jahre 1386 machte Herzog Leopolb von Österreich, der Neffe Friebrichs des Schönen, noch einen Versuch, die Schweizer zu unterwerfen. Mit einem glänzenben Heere von Rittern zog er gegen Schwyz. Bei Sempach stellten sich ihm 1300 Schweizer Land leute entgegen. Bevor sie zum Angriffe schritten, fielen sie aus die Kniee und beteten um den Sieg. Die Ritter lachten und höhnten darüber; sie meinten des Sieges gewiß zu sein. Herzog Leopold hieß seine Ritter von den Rossen steigen und stellte sie in einer langen mehrfachen Schlachtreihe auf. Mit vorgestreckten Speeren erwarteten die geharnischten Ritter den Angriff der Schweizer. Mutig brangen diese gegen die feinbliche Schlachtreihe. Allein sie konnten wegen der Speere nicht an die Ritter herankommen. Schon waren sechzig Schweizer erstochen, und Herzog Leopolb gebot seinen Rittern, die Feinde zu umringen. Da trat ein Mann von Unterwalben, Arnold Winkelried, ohne Waffen und ohne Panzer aus dem Schlachtrufen hervor. „ Sorgt für mein Weib und meine Kinbet/' rief er, „ich will euch eine Gasse machen!" Und bamit stürzte er sich mit ausgebreiteten Armen gegen die Feinbesreihe, faßte so viele Speere, als er mit beiben Armen fassen konnte, und brückte die Spitzen in seine Brust. Jnbem er fiel, zog er die Speere nieber, und durch die Gasse, die er so gemacht hatte, drangen die Eidgenossen in die Reihen der Ritter. Diesen waren die langen Speere und die schweren Eisenrüstungen nun keine Hilfe mehr. Mit Schwert und Axt und Morgenstern würden sie niebergeschlagen Als dies die Knechte iahen, die die Rosse hüteten, flohen sie eilig bavon. Wenige von den Rittern vermochten sich durch die Flucht zu retten; viele ertranken in dem See, an dem das Schlachtselb liegt. Herzog Jeopolb und viele Grasen und Ritter fanben ihren Tod aus dem Schlachtselbe. Die Eidgenossen bewahrten fortan ihre Freiheit.
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Huldreich Zwingli.
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seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen.
Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei.
. Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch
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Extrahierte Personennamen: Zwingli Zwingli Anna Anna Anna Cappel Zwingli
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Neue Geschichte. 1. Periode. Reformation.
87. Fortgang der Reformation. — Ungarische und türkische Verhältnisse. — Luthers Tod, 1546.
Dadurch wurde die Reformation unstreitig sehr begünstigt, daß Kaiser Karl V. sich nur selten einmal in Deutschland sehen ließ, und daß ihn überhaupt viele andere Dinge beschäftigten, die ihm weit mehr am Herzen lagen, als die religiösen Zänkereien der Deutschen. Seitdem er mit Franz I. von Frankreich, einem jungen ritterlichen Könige, zugleich auf der Wahl gewesen war, hatte eine unvertilgbare Feindschaft zwischen beiden Fürsten gewaltet. Franz konnte es Karin nie vergeben, daß dieser ihm vorgezogen war; auch stritten sie über den Besitz von Mailand; und so haben beide vier erbitterte Kriege gegeneinander geführt. Diese und andere Kriege hielten Karin viel aus Deutschland entfernt, und nie hat daher dieser sonst so große Kaiser den Charakter der Deutschen recht kennen gelernt. Nur wenn einmal der Streit in Deutschland zu arg wurde oder er Geld brauchte, schrieb er einen Reichstag ans. So ließ er 1529 einen Reichstag in Speier halten, wo gleich wieder der Religionsstreit zwischen Katholiken und Evangelischen vorgenommen wurde. Nach langem Hin- und Widerreden bewilligten die Katholischen, daß die Evangelischen nur unter der Bedingung fürs erste freie Religionsübung behalten sollten, daß sie die Messe beibehielten und überhaupt alle Neuerungen unterließen. Das wollten sich aber die Evangelischen nicht gefallen lassen und reichten dagegen eine Protestation eim Das ist es, wovon sie den Namen Protestanten erhielten.
Nicht allein die Religionsstreitigkeiten beunruhigten damals Deutschland. Die Türken begnügten sich nicht mit dem Besitze des griechischen Kaiserthums, sondern suchten weiter nach Westen vorzudringen und setzten ganz Europa in Schrecken, besonders seitdem 1520 ein sehr kriegerischer und kräftiger Sultan, Sulei-man Ii. der Prächtige, den Thron bestiegen hatte. Zuerst warf er sich auf die Insel Rhodus, die damals (1522) der Sitz des Johanniter - Ritterordens war. Großmeister desselben war der alte Philipp Villiers de l'jsle Adam, einer der wüthigsten Männer, welche die Geschichte kennt. Obgleich auf seine Bitte um Hülfe keiner der abendländischen Fürsten ihm Unterstützung schickte, war er doch entschlossen, mit seinen 600 Rittern und 6000 andern Kriegern den Angriff auszuhalten. Es landeten 200,000
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132
Neueste Geschichte. 2. Periode. Griechenland.
unmündigen Sohn hatte abtreten müssen, kam nach Europa herüber, besiegte mit Unterstützung Frankreichs und Englands nach einem zweijährigen Kriege seinen Bruder und zwang ihn zur Flucht (1834). Pedro stellte die Verfassung wieder her, starb aber bald darauf und hinterließ seiner Tochter den Thron.
127. Die Befreiung Griechenlands.
Viel größere Aufmerksamkeit und Theilnahme, als alle diese Verfassungskämpfe, erregte aber in ganz Europa das heldeumüthige Ringen des kleinen Griechenlands gegen die Herrschaft der Türken, welche fast schon vierhundert Jahre auf einem Theil der christlichen Bevölkerung Europas lastete, deren Ende aber nun hereinzubrechen schien. Schon seit langer Zeit war in Griechenland in einzelnen Gemüthern die Sehnsucht nach der Befreiung und nach der Gründung eines selbständigen Reichs entstanden und durch weitverzweigte Genossenschaften wurde dieser Gedanke im Volke allmählich verbreitet. Rußland, welches um diese Pläne wußte, ermunterte dieselben insgeheim theils wegen der religiösen Verwandtschaft der Rüssen mit den Griechen, theils und besonders in der Hoffnung, seine eigene Macht durch die Schwächung der Türkei zu erweitern. Als sich nun mehrere Statthalter des türkischen Sultans ungestraft für unabhängig erklärt hatten, fanden sich die Häupter der griechischen Verschwörung zum Ausstand er-muthigt, und ein Edelmann aus der Moldau, welcher bisher in russischen Diensten gestanden, Alexander Apsilanti, rief die Hellenen im ganzen türkischen Reich auf, das Joch der Osmanen abzuschütteln, indem er ihnen russische Hülfe in Aussicht stellte. Ueberall, in Morea (dem alten Peloponnes), in Livadien (Hellas), in Thessalien und auf den ionischen Inseln leistete man seinem Ruf Folge, und in kurzem stand Apsilanti an der Spitze einer bedeutenden Kriegsschaar, die heilige Schaar genannt. Die Türken traten mit der größten Wuth und Grausamkeit gegen die Empörer auf, wo sie derselben Herr wurden; besonders aber wütheten sie mit blutigem Racheschwert auch gegen die unschuldige griechische Bevölkerung in Constantinopel und an andern Orten. Der griechische Patriarch wurde am Ostertage mit seinen Priestern gewaltsam vom Altar gerissen und an den Pforten der Kirche aufgehängt, die griechischen Familien wurden hingemordet oder mußten als Bettler fliehen. Nun brach zwar Rußland den Ver-
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Extrahierte Personennamen: Pedro Alexander_Apsilanti Alexander
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