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Ludwig hatte dem kriegskundigen Feldhauptmann der Stadt Nürnberg, feetfried Schweppermann, den Oberbefehl über sein Heer übertragen. Friedrichs Heer war nicht zahlreich, aber er erwartete sicher,^ daß sein Bruder Leopold mit einer starken Schar zu ihm stoßen werde. Beim ersten Eingriffe schlug Friedrich die Feinde zurück. Schern meinte er, die Schlacht sei gewonnen, denn im Rücken seiner Schlachtlinie erblickte er eine Reiterschar mit österreichischen Fahnen. Er glaubte, es sei sein Bruder Leopold mit der erwarteten Hilfe. Es war aber der Burggras von Nürnberg, den Schweppermann, um die Feinde zu täuschen, mit österreichischen Fahnen abgeschickt hatte. Non vorn und im Rücken angegriffen, mußten die Österreicher unterliegen. Friedrich der Schöne mußte sich gefangen geben und wurde auf die Burg Trausnitz in der Oberpfalz in Gewahrsam gebracht. Seine Brüder fetzten den Krieg gegen Ludwig fort.
Drei Jahre war Friedrich gefangen, da kam Ludwig zu ihm und bot ihm Versöhnung an. Friedrich sollte feine Freiheit wieder erhalten, wenn er der Krone entsage und feine Brüder und den Papst zum Frieden mit Ludwig bewege. Friedrich versprach es und wurde srei. Aber weder seine Brüder, noch der Papst wollten vom Frieden mit Ludwig etwas wissen. Darum kehrte Friedrich, seinem gegebenen Worte treu, freiwillig zu Ludwig in die Gefangenschaft zurück. Durch solche Treue wurde Ludwig gerührt und hielt Friedrich fortan als feinen Freund, und beide regierten bis zu Friedrichs Tod (1330) das Reich gemeinsam.
4. Der Schweizerbund.
Die Schweiz gehörte von alten Zeiten her zum deutschen Reiche. Das Ländlein Uri war reichsunmittelbar, d. h. feine Bewohner hatten keinen andern Herrn über sich, als den Kaiser. In den übrigen Teilen der Schweiz hatten Bischöfe, Äbte und adelige Herren verschiedene landesherrliche Gerechtsame. Diese Herren waren fortwährend daraus bedacht, ihre Rechte zum Nachteile der freien Schweizerbaueru zu vermehren. Besonders die Herzöge von Österreich, die mehrere Herrschaften im Aargan befaßen, gaben sich Mühe, auch Schwyz und Unterwalden ganz. unter ihre Gewalt zu bringen. Darum stifteten die Männer von Schwyz, Uri und Unterwalden im Jahre 1291 einen Bund zum Schutze ihrer Rechte und Freiheiten. In dem Streite zwischen Ludwig dem Bayer und Friedrich dem Schönen standen die Schweizer treulich zu Ludwig. Darum zog Friedrichs des Schönen Bruder, Leopold, mit einem gewaltigen Heere von geharnischten Rittern gegen sie (1315). Im Morgarten hielten
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50___________
362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden.
4. Folgen des Krieges.
a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten;
b) alle griechischen Staaten sind geschwächt;
c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland.
Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier,
362-338.
1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang.
2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen.
3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber
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2. Das Reich der Ptolemer in gypten. Die Hauptstadt Alexandrien machten die Ptolemer zum Mittelpunkte des Handels und der wissenschaftlichen Bildung. Das mit dem Knigspalast in Verbindung stehende Museum besa die grte Bibliothek der da-maligen Zeit.
3. Die getrennten kleineren Reiche in Asien: a) Pergamum, b) Kappadzien, c) Bithhnien, d) Armenien, e) Pntus, f) Prthien, g) Judaa. (Die Juden standen anfangs unter der Herrschaft der Ptolemer, von 204167 unter den Seleuciden. Griechische Bildung hatte auch bei ihnen Eingang gefunden. Die Septuaginta, eine in Alexandrien entstandene bersetzung des Alten Testamentes in die griechische Sprache, war ihnen bekannt.)
4. Mazedonien und Griechenland. In Griechenland versuchten die Städte, durch Bndnisse Befreiung von der mazedonischen Herr-schast zu erlangen. So entstand der tolische und achische Bund. In Sparta wurde der vergebliche Versuch gemacht, durch Erneuerung der lykurgischen Verfassung die alte Tchtigkeit herzustellen. Im Jahre 146 wurde Griechenland dem rmischen Statthalter in Maze-dornen unterstellt.
Ii. Die Rmer.
Das italische Land.
1. Horizontale Gliederung. Italien ist eiue^schmale, lang-gestreckte Halbinsel, die sich Afrika durch die Insel Sizilien bis auf 127 km, der griechischen Halbinsel bis auf etwa 67 km nhert. Die Westkste ist vom Tuszischen oder Tyrrhenischen, die Sdkste vom Jonischen, die Ostkste vom Adriatischen Meere besplt. Im Gegensatze zu Griechenland ist die West- und Sdkste reicher gegliedert, als die Ostkste.
2. Vertikale Gliederung. Gebirge: A. Die Alpen, a) Die Westalpen, b) die Zentralalpen, c) Die Ostalpen.
B. Der Apennin, a) Der nrdliche Apennin bis zu den Quellen des ruus. b) Der mittlere Apennin bis zu den Quellen des Vol-truus. Er zieht sich mehr an der Ostkste hin. Beim Eintritt in Smnium bildet er das Hochland der Abrzzen. c) Der sdliche Apennin. Dem Apennin sind im W. parallele Bergketten vorgelagert : die Albaner-, Volsker- und Sabinerberge.
Ebenen, a) Die Poebene. b) Die Arnoebene, c) Die Latinische Ksteuebeue. d) Die Campauische Ebene, e) Die Apulische Ebene, f) Die Kstenebene von Tarent.
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wenn Könige mit ihm um den Preis ringen würden — und bei der Nachricht von den Siegen des Philipp rief er mit Thränen: „Mein
Vater wird mir nichts mehr zu thun übrig lassen!"
Als Jüngling trug er bei Chäronea zum Siege wesentlich bei; gerührt umarmte ihn darum der Vater auf dem Schlachtfelde und sprach: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich!
Macedonien ist für dich zu klein."
336 vor Ehr. rief ihn des Vaters Tod auf den Thron.
o. Die Nachriä't von Philipps Ermordung rief große Aufregung hervor: die unterworfenen Völker empörten sich, und auch in Griechenland glaubte man den rechten Augenblick gekommen, das macedonische Joch abzuschütteln. Mit Blumen bekränzt und in festlicher Kleidung — obschon ihm vor wenig Tagen erst eine Tochter gestorben war — beglückwünschte Demosthenes die Volksversammlung zu Athen über den Tod ihres gewaltigen Feindes. Vergebens warnte der besonnene Pho-cion: „Die Macht, die uns bei Chäronea besiegt hat, ist nur um einen Mann geringer geworden." Ungehört verhallte seine Stimme; eifrig wurde gerüstet; Theben erhob zuerst die Fahne des Aufstandes. Allein der „Knabe" Alexander — so hatten ihn die Griechen geringschätzig genannt — zeigte bald, daß er ein Mann war. Er brachte im Fluge die empörten Völker zum Gehorsam zurück, und balv genug stand er vor den Thoren von Theben. Umsonst war der Widerstand. Die Stadt wurde erobert und geschleift; nur das Haus des Dichters Pindar, der die Sieger in den olympischen Spielen so herrlich besungen, blieb verschont; die Einwohner wurden als Sklaven verkauft. Daß harte Gericht schreckte die übrigen griechischen Staaten; demütig erbaten sie Gnade, und großmütig verzieh der Sieger.
3. Nachdem die Ruhe im Innern des Reichs wieder hergestellt war, schritt der Sohn zu dem Werke, an dessen Ausführung der Vater durch den Tod gehindert worden war; als Oberanführer der Griechen unternahm er den Rachszug gegen Persien. Bevor er aufbrach, verschenkte er alles, was ihm gehörte, an die, welche ihm nahe standen; auf die Frage eines Freundes, was denn ihm bleibe, antwortete er: „die Hoffnung."
Im Frühling des Jahres 334 vor Chr. führte er das Heer der verbündeten Griechen und Macedonier über den Hellespont. Inmitten der Meerenge opferte er aus goldener Schale den Göttern. Allen ^voran, in voller Rüstung, sprang er zuerst aus dem landenden Schiff an den Strand und ries: „Mein ist Asien, ich nehme es als erobert in Besitz!" Dem Zuge seines Herzens folgend, besuchte er zunächst das Schlachtfeld von Troja. Hier bekränzte er das Grab seines Lieblingshelden Achilles mit den Worten: „Glücklich bist du zu preisen, o Achilles, der du im Leben einen treuen Freund und im Tode einen begeisterten Sänger deiner Thaten gefunden hast!" Dann zog er ostwärts, dem Feinde entgegen.
Am Grailikus, einem in das Marmarameer mündenden Flusse, traf er die Perser; sie hielten das steile jenseitige User besetzt. Vor-
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garten hielten 50 Schwyzer den Paß besetzt. Sie toaren wegen verschiedener Übelthaten ans dem Lande Schwyz verbannt worden. Als der Feind herannahte, kamen sie ungernsen, um für die Heimat zu kämpfen. Sie wälzten große Steine vom Berge hinab ans die Ritter. Viele derselben wurden erschlagen, und der Zng wurde ge: hemmt und konnte weder vorwärts, noch rückwärts. Nun griff das Ausgebot von Schwyz, 1300 Mann, mit Schwertern und Keulen bewaffnet, die eingezwängten Ritter an. Diese konnten in der Enge von ihren langen Ritterspeeren keinen Gebrauch machen und wurden zum größten Teile erschlagen. Herzog Leopold rettete sich mit wenigen Kriegern durch die Flucht. Nun beschworen Schwyz, Uri und Unterwalden einen ewigen Bunb. Kaiser Ludwig bestätigte den Bund und erklärte, die Eibgenossen sollen fürder nur dem Kaiser und dem Reiche Unterthan sein. In den nächsten vierzig Jahren traten der Eibgenossenschaft die Orte Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern bei.
Im Jahre 1386 machte Herzog Leopolb von Österreich, der Neffe Friebrichs des Schönen, noch einen Versuch, die Schweizer zu unterwerfen. Mit einem glänzenben Heere von Rittern zog er gegen Schwyz. Bei Sempach stellten sich ihm 1300 Schweizer Land leute entgegen. Bevor sie zum Angriffe schritten, fielen sie aus die Kniee und beteten um den Sieg. Die Ritter lachten und höhnten darüber; sie meinten des Sieges gewiß zu sein. Herzog Leopold hieß seine Ritter von den Rossen steigen und stellte sie in einer langen mehrfachen Schlachtreihe auf. Mit vorgestreckten Speeren erwarteten die geharnischten Ritter den Angriff der Schweizer. Mutig brangen diese gegen die feinbliche Schlachtreihe. Allein sie konnten wegen der Speere nicht an die Ritter herankommen. Schon waren sechzig Schweizer erstochen, und Herzog Leopolb gebot seinen Rittern, die Feinde zu umringen. Da trat ein Mann von Unterwalben, Arnold Winkelried, ohne Waffen und ohne Panzer aus dem Schlachtrufen hervor. „ Sorgt für mein Weib und meine Kinbet/' rief er, „ich will euch eine Gasse machen!" Und bamit stürzte er sich mit ausgebreiteten Armen gegen die Feinbesreihe, faßte so viele Speere, als er mit beiben Armen fassen konnte, und brückte die Spitzen in seine Brust. Jnbem er fiel, zog er die Speere nieber, und durch die Gasse, die er so gemacht hatte, drangen die Eidgenossen in die Reihen der Ritter. Diesen waren die langen Speere und die schweren Eisenrüstungen nun keine Hilfe mehr. Mit Schwert und Axt und Morgenstern würden sie niebergeschlagen Als dies die Knechte iahen, die die Rosse hüteten, flohen sie eilig bavon. Wenige von den Rittern vermochten sich durch die Flucht zu retten; viele ertranken in dem See, an dem das Schlachtselb liegt. Herzog Jeopolb und viele Grasen und Ritter fanben ihren Tod aus dem Schlachtselbe. Die Eidgenossen bewahrten fortan ihre Freiheit.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_Baden Friedrich Karl_von_Anjou Karl Bertholbs_V. Agnes Egeno_von_Urach Egeno Egeno Karl_Iv Karl Klara Albrecht
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mit sich zur Hinrichtung der eidgenössischen Führer. Bei Morgarten (— nicht weit östlich vom Vierwaldstätter See —) traten ihm 1300 Schweizer entgegen. Auch 50 aus Schwyz verbannte Männer kamen und baten, ihr Vaterland wieder durch Heldenthat verdienen zu dürfen. Als nun die geharnischten Ritter am Gebirge heraufzogen, wälzten jene 50 zerschmetternde Felsenstücke und Baumstämme von den Höhen auf sie nieder. Das brachte die Scharen des Herzogs in Unordnung. In diesem Augenblicke drangen die Eidgenossen mit großem Geschrei ans sie ein und errangen einen vollständigen Sieg; ein Teil der Ostreicher wurde erschlagen, ein andrer Teil in den nahegelegenen Ägerisee gesprengt; mit Not entkam Leopold mit dem Reste den siegreichen Verfolgern. Nack diesem großen Heldentage erneuerten die Eidgenossen den alten Bund auf ewige Zeiten und gelobten, alle für einen und einer für alle zu stehen.
70 Jahre hatten sie Ruhe. Im Jahre 1386 kam ein zweiter Leopold, der Enkel des vorigen, um die dem Großvater bei Morgarten angethane Schmach zu rächen und die Schweizer wieder dem habsburgischen Hause zu unterwerfen. Aber auch ihm ist es nicht gelungen; bei Sempach — am Luzerner See — verlor er Sieg und Leben. 1500 Eidgenossen standen auf einer Anhöhe im Walde und erwarteten die Ritter. Der Herzog hieß diese von den Rossen absitzen. Da jauchzte der Adel und verspottete die Bauern. Wohl meinte ein alter Kriegsmann, Hoffart fei zu nichts gut, allein sie schalten ihn feig, und Herzog Leopold sagte: „ Hier in meinem Lande will ich siegen oder verderben." In schmaler Reihe zogen die Eidgenossen die Höhe herab; sie hatten keine Harnische an und blos kurze Waffen; einige trugen Bretter statt der Schilde am Atme. Die Ritter aber standen in langer Schlachtreihe, ganz in Eisen gehüllt, mit Schilden gedeckt, und streckten weitragende Speere vor sich hin. Es war zur Erntezeit, die Sonne stand hoch und brannte heiß. Die Schweizer fielen auf ihre Knie und beteten. Dann erhoben sie sich und stürmten wütend gegen die eiserne Mauer von Schilden und Speeren an. Umsonst, sie durchbrach keiner. Mann um Mann sank; 60 Leichname der Eidgenossen bluteten am Boden; alle wankten. Da schrie plötzlich donnernd eine Stimme: „Ich will der Freiheit eine Gasse machen! Liebe Eidgenossen, sorgt für mein Weib und. Kind!" Das war der ritterliche Arnold von Winkelried. Mit beiden Armen umfaßte er von des Feindes Speeren, so viel er deren fassen konnte, drückte sie sich in die Brust und sank. So entstand eine Lücke in der eisernen Meiner; durch dieselbe stürmten dicht gedrängt über Winkelrieds Leiche die Eidgenossen. Links und rechts schmetterten sie die schwer Geharnischten zu Boden. Der Herzog selbst ergriff Östreichs Banner und schwang es hoch über den Leichen feiner Genossen. „Mit euch will ich ehrlich sterben!" rief er und stürzte sich in den dichtesten Hausen der Kämpfenden. Im Gewühl sank er zu Boden und wurde getötet. Da wandten sich die entfetzten Ritter zur Flucht. „Die Hengste her!" riefen sie. Aber die Knechte waren m der Angst mit ihren Rossen davon gejagt. In ihren schwerfälligen eisernen Gewändern vermochten die Edlen nicht schnell genug zu entfliehen. Vom Kampfe, vom Durste und von der Hitze
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Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Leopold Leopold Leopold Leopold Arnold_von_Winkelried Östreichs
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zu Basel und Johann — man nannte ihn seitbem „ Parrrciba", b. H. Vatermörber — im Kloster zu Pisa gestorben sein.
Zu Pisa in dem Klostergartcn geht ein finstrer Mönch, wo Blnm' an Blume steht.
Sein Antlitz ist gebleicht vom langen Gram; man weiß nicht, wer er war, woher er kam.
Stumm wandelt er zu jeder Abendzeit hin durch die Gänge mit ver-Ichlcff’nem Leid.
2etzt blickt er nach der Tulpe Farbenlicht, nach der Karthausecnelke zart und schlicht,
Jetzt nach der Rose, nach der Lilie rein: „Ach, wer wie Blumen könnte schuldlos sein!"
Nun lauscht er zu der Zweige grünem Kranz, wo Vöglein flattern noch im goldnen Glanz.
Er lauscht, das Haupt gesenkt, dem süßen Klang: „Ach, wer noch Tröstuua fände im Gesang!"
Dann aber senkt sein Blick, von Thränen feucht, zur Erde sich, von der er nimmer weicht:
„D Erde, öffne du dich mit in Hnld, denn du, nur du tilgst meine blut'ge Schuld!"
Doch als der Lenz nun wieder kommt in's Land, der Mönch nicht wieder bei den Blumen stand;
Nicht lauschte er den Säugern in den Höh'n, doch war dafür ein neues Grab zu sehn,
Ein schlichter Stein in grauer Klosterwand, auf dem „Johannes Parri. cida" stand.
Vogl.
(Vergl. auch Schillers „Tell," 5. Aufzug, 2. Scene.)
Xi. Ms dem Xiv. Jahrhundert, i.
3>tc Hesssage.
1. Kaiser Albrecht war ein habgieriger und harter Mann. Um seine Erblanbe zu erweitern, trachtete er barnach, die am Vierwalb-stätter See gelegenen reichsunmittelbaren Lanbschaften Schwyz, Uri und Unterwalden an das Hans Habsburg zu bringen. Zu biesem Zwecke ließ er sie durch die beiben Lanbvögte Geßlcr und Landenberg hart bebrücken. Zu Küßnacht wohnte der eine, zu Sarnen der anbre; beibe aber knechteten das Volk durch bittern Hohn und argen Frevel. „Kann man auch bulben, daß das Bauernvolk so schön wohnt?" rief Geßler, als er an einem neuen Hause vorbeiritt, und zu Altbors baute er eine Burg, die er „Zwing Uri" nannte; „benn unter bieses Joch wollt' er die Schweizer beugen." Lanbenberg bagegen ließ beni Arnolb von Melchthal um geringen Vergehens willen die Ochsen vom Pfluge wegnehmen; „wenn die Bauern Brot essen wollen, so mögen
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Huldreich Zwingli.
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seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen.
Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei.
. Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch
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Extrahierte Personennamen: Zwingli Zwingli Anna Anna Anna Cappel Zwingli
202 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland.
Schwyz, Uri und Unterwalden, gehörten keinem besondern Herrn, sondern standen unmittelbar unter dem Reiche, hatten aber viele Vorrechte, z. B. daß sie nach ihren eigenen Gesetzen lebten, und daß nur, wenn besondere Vorfälle es nöthig machten, ihnen vom Kaiser ein Vogt geschickt wurde, der die nöthigen Untersuchungen anstellte. Aber das war dem Albrecht nicht genug. Ihm gehörten in der Schweiz eine Menge reicher Güter. Da diese aber zerstreut lagen, so wollte er gern, daß die dazwischenliegenden Ländchen sich ihm auch unterwürfen, und ließ daher den Waldstätten sagen: sie würden wohl thun, wenn sie sich seinem Schutze unterwürfen; widerstehen könnten sie ja doch seinen mächtigen Waffen nicht. Aber er wollte sie lieber zu seines Hauses lieben Kindern haben; denn er habe von seinem Vater immer gehört, daß sie ein tapferes Volk wären, und tapfere Männer liebte er über alles. Aber sie wollten lieber freie Reichsgenossen als
Plänen entgegen war unter Friedrich Ii., dem Hohenstaufen, Uri der Gewalt der Habsburger entzogen und unmittelbar unter das Reich genommen worden; auch Schwyz hatte einen ähnlichen Freibrief erlangt. Doch hatte wiederum Rudolph von Habsburg vor seiner Erwählung zum Kaiser selbst in Uri als frei und ungezwungen berufener Schiedsrichter gewaltet und Gericht gehalten. Als Kaiser erkannte Rudolph die Reichsumnittelbarfeit von Uri an; den Freibrief der Schwyzer bestätigte er nicht. Nach Rudolphs Tode traten die Waldstätte sogleich, am 1. August 1291, in einen Bund zusammen, dessen Ziele deutlich gegen Habsburg gerichtet waren, und Adolph von Nassau zeigte sich gern Bereit, Freiheitsbriefe für Uri und Schwyz zu ertheilen. Kaiser Albrecht I. bestätigte zwar diese Briefe nicht, aber daß er Voigte in die Waldstätte geschickt habe, ist nicht nachgewiesen. Nach seiner Ermordung erboten und erhielten die Waldstätte von seinem Nachfolger, Heinrich Vii., die Bestätigung der Reichsunmittelbarkeit, und als nach dieses Kaisers frühem Tode der Kampf um die Kaiserkrone zwischen Ludwig von Baiern und Friedrich von Oestreich (Habsburg) ausbrach, traten die Waldstätte auf Ludwigs Seite. Da zog Friedrichs Bruder, Leopold der Glorwürdige, mit Heeresmacht gegen die Eidgenossen heran, die in einem herrlichen Siege am Morgarten ihre Freiheit vertheidigten, 15. Novbr. 1315. Darauf erneuerten sie zu Brunnen, am 9. Deebr. 1315, ihren Bund, und Kaiser Ludwig der Batet bestätigte 1316 den Waldstätten ihre früheren Freiheitsbriefe. Von da ab ist die Gründung der Eidgenossenschaft als vollzogen anzusehen.
Alles Uebrige ist Sage. Nicht so, daß man annehmen müßte, es seien die Gestalten und die Ereignisse geradezu erfunden; einfache Vorgänge, mannhaftes Hervortreten schlichter Volksgenossen sind von leicht erklärbarer Begeisterung emporgehoben und verklärt worden. Dem nicht mehr erkundbaren wirklichen Zusammenhange der Vorgänge hat die Sage mit freiem Walten eine ihr zusagende Umgestaltung verliehen und wohl auch Fremdes, wie die Sage vom Apfelschuß, damit verwebt.
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Friedrich_Ii Friedrich Schwyz Rudolph_von_Habsburg Rudolph August Adolph_von_Nassau Albrecht_I. Heinrich_Vii Heinrich Ludwig_von_Baiern Ludwig Friedrich_von_Oestreich_(Habsburg Friedrich Ludwigs Ludwigs Friedrichs Friedrichs Leopold Leopold Ludwig_der_Batet Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schwyz Unterwalden Schwyz