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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 52

1902 - Karlsruhe : Lang
— 52 - Ludwig hatte dem kriegskundigen Feldhauptmann der Stadt Nürnberg, feetfried Schweppermann, den Oberbefehl über sein Heer übertragen. Friedrichs Heer war nicht zahlreich, aber er erwartete sicher,^ daß sein Bruder Leopold mit einer starken Schar zu ihm stoßen werde. Beim ersten Eingriffe schlug Friedrich die Feinde zurück. Schern meinte er, die Schlacht sei gewonnen, denn im Rücken seiner Schlachtlinie erblickte er eine Reiterschar mit österreichischen Fahnen. Er glaubte, es sei sein Bruder Leopold mit der erwarteten Hilfe. Es war aber der Burggras von Nürnberg, den Schweppermann, um die Feinde zu täuschen, mit österreichischen Fahnen abgeschickt hatte. Non vorn und im Rücken angegriffen, mußten die Österreicher unterliegen. Friedrich der Schöne mußte sich gefangen geben und wurde auf die Burg Trausnitz in der Oberpfalz in Gewahrsam gebracht. Seine Brüder fetzten den Krieg gegen Ludwig fort. Drei Jahre war Friedrich gefangen, da kam Ludwig zu ihm und bot ihm Versöhnung an. Friedrich sollte feine Freiheit wieder erhalten, wenn er der Krone entsage und feine Brüder und den Papst zum Frieden mit Ludwig bewege. Friedrich versprach es und wurde srei. Aber weder seine Brüder, noch der Papst wollten vom Frieden mit Ludwig etwas wissen. Darum kehrte Friedrich, seinem gegebenen Worte treu, freiwillig zu Ludwig in die Gefangenschaft zurück. Durch solche Treue wurde Ludwig gerührt und hielt Friedrich fortan als feinen Freund, und beide regierten bis zu Friedrichs Tod (1330) das Reich gemeinsam. 4. Der Schweizerbund. Die Schweiz gehörte von alten Zeiten her zum deutschen Reiche. Das Ländlein Uri war reichsunmittelbar, d. h. feine Bewohner hatten keinen andern Herrn über sich, als den Kaiser. In den übrigen Teilen der Schweiz hatten Bischöfe, Äbte und adelige Herren verschiedene landesherrliche Gerechtsame. Diese Herren waren fortwährend daraus bedacht, ihre Rechte zum Nachteile der freien Schweizerbaueru zu vermehren. Besonders die Herzöge von Österreich, die mehrere Herrschaften im Aargan befaßen, gaben sich Mühe, auch Schwyz und Unterwalden ganz. unter ihre Gewalt zu bringen. Darum stifteten die Männer von Schwyz, Uri und Unterwalden im Jahre 1291 einen Bund zum Schutze ihrer Rechte und Freiheiten. In dem Streite zwischen Ludwig dem Bayer und Friedrich dem Schönen standen die Schweizer treulich zu Ludwig. Darum zog Friedrichs des Schönen Bruder, Leopold, mit einem gewaltigen Heere von geharnischten Rittern gegen sie (1315). Im Morgarten hielten

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

3. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 55

1904 - Habelschwerdt : Franke
55 2. Das Reich der Ptolemer in gypten. Die Hauptstadt Alexandrien machten die Ptolemer zum Mittelpunkte des Handels und der wissenschaftlichen Bildung. Das mit dem Knigspalast in Verbindung stehende Museum besa die grte Bibliothek der da-maligen Zeit. 3. Die getrennten kleineren Reiche in Asien: a) Pergamum, b) Kappadzien, c) Bithhnien, d) Armenien, e) Pntus, f) Prthien, g) Judaa. (Die Juden standen anfangs unter der Herrschaft der Ptolemer, von 204167 unter den Seleuciden. Griechische Bildung hatte auch bei ihnen Eingang gefunden. Die Septuaginta, eine in Alexandrien entstandene bersetzung des Alten Testamentes in die griechische Sprache, war ihnen bekannt.) 4. Mazedonien und Griechenland. In Griechenland versuchten die Städte, durch Bndnisse Befreiung von der mazedonischen Herr-schast zu erlangen. So entstand der tolische und achische Bund. In Sparta wurde der vergebliche Versuch gemacht, durch Erneuerung der lykurgischen Verfassung die alte Tchtigkeit herzustellen. Im Jahre 146 wurde Griechenland dem rmischen Statthalter in Maze-dornen unterstellt. Ii. Die Rmer. Das italische Land. 1. Horizontale Gliederung. Italien ist eiue^schmale, lang-gestreckte Halbinsel, die sich Afrika durch die Insel Sizilien bis auf 127 km, der griechischen Halbinsel bis auf etwa 67 km nhert. Die Westkste ist vom Tuszischen oder Tyrrhenischen, die Sdkste vom Jonischen, die Ostkste vom Adriatischen Meere besplt. Im Gegensatze zu Griechenland ist die West- und Sdkste reicher gegliedert, als die Ostkste. 2. Vertikale Gliederung. Gebirge: A. Die Alpen, a) Die Westalpen, b) die Zentralalpen, c) Die Ostalpen. B. Der Apennin, a) Der nrdliche Apennin bis zu den Quellen des ruus. b) Der mittlere Apennin bis zu den Quellen des Vol-truus. Er zieht sich mehr an der Ostkste hin. Beim Eintritt in Smnium bildet er das Hochland der Abrzzen. c) Der sdliche Apennin. Dem Apennin sind im W. parallele Bergketten vorgelagert : die Albaner-, Volsker- und Sabinerberge. Ebenen, a) Die Poebene. b) Die Arnoebene, c) Die Latinische Ksteuebeue. d) Die Campauische Ebene, e) Die Apulische Ebene, f) Die Kstenebene von Tarent.

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 51

1900 - Karlsruhe : Lang
— 51 — garten hielten 50 Schwyzer den Paß besetzt. Sie toaren wegen verschiedener Übelthaten ans dem Lande Schwyz verbannt worden. Als der Feind herannahte, kamen sie ungernsen, um für die Heimat zu kämpfen. Sie wälzten große Steine vom Berge hinab ans die Ritter. Viele derselben wurden erschlagen, und der Zng wurde ge: hemmt und konnte weder vorwärts, noch rückwärts. Nun griff das Ausgebot von Schwyz, 1300 Mann, mit Schwertern und Keulen bewaffnet, die eingezwängten Ritter an. Diese konnten in der Enge von ihren langen Ritterspeeren keinen Gebrauch machen und wurden zum größten Teile erschlagen. Herzog Leopold rettete sich mit wenigen Kriegern durch die Flucht. Nun beschworen Schwyz, Uri und Unterwalden einen ewigen Bunb. Kaiser Ludwig bestätigte den Bund und erklärte, die Eibgenossen sollen fürder nur dem Kaiser und dem Reiche Unterthan sein. In den nächsten vierzig Jahren traten der Eibgenossenschaft die Orte Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern bei. Im Jahre 1386 machte Herzog Leopolb von Österreich, der Neffe Friebrichs des Schönen, noch einen Versuch, die Schweizer zu unterwerfen. Mit einem glänzenben Heere von Rittern zog er gegen Schwyz. Bei Sempach stellten sich ihm 1300 Schweizer Land leute entgegen. Bevor sie zum Angriffe schritten, fielen sie aus die Kniee und beteten um den Sieg. Die Ritter lachten und höhnten darüber; sie meinten des Sieges gewiß zu sein. Herzog Leopold hieß seine Ritter von den Rossen steigen und stellte sie in einer langen mehrfachen Schlachtreihe auf. Mit vorgestreckten Speeren erwarteten die geharnischten Ritter den Angriff der Schweizer. Mutig brangen diese gegen die feinbliche Schlachtreihe. Allein sie konnten wegen der Speere nicht an die Ritter herankommen. Schon waren sechzig Schweizer erstochen, und Herzog Leopolb gebot seinen Rittern, die Feinde zu umringen. Da trat ein Mann von Unterwalben, Arnold Winkelried, ohne Waffen und ohne Panzer aus dem Schlachtrufen hervor. „ Sorgt für mein Weib und meine Kinbet/' rief er, „ich will euch eine Gasse machen!" Und bamit stürzte er sich mit ausgebreiteten Armen gegen die Feinbesreihe, faßte so viele Speere, als er mit beiben Armen fassen konnte, und brückte die Spitzen in seine Brust. Jnbem er fiel, zog er die Speere nieber, und durch die Gasse, die er so gemacht hatte, drangen die Eidgenossen in die Reihen der Ritter. Diesen waren die langen Speere und die schweren Eisenrüstungen nun keine Hilfe mehr. Mit Schwert und Axt und Morgenstern würden sie niebergeschlagen Als dies die Knechte iahen, die die Rosse hüteten, flohen sie eilig bavon. Wenige von den Rittern vermochten sich durch die Flucht zu retten; viele ertranken in dem See, an dem das Schlachtselb liegt. Herzog Jeopolb und viele Grasen und Ritter fanben ihren Tod aus dem Schlachtselbe. Die Eidgenossen bewahrten fortan ihre Freiheit.

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 226

1900 - Karlsruhe : Lang
— 226 — tüurbe der Vater jenes Friedrich von Baden, welcher mit Kourabin von Hohenstaufen durch Karl von Anjou zu Neapel hingerichtet tmtrbe.*) Der jüngere Sohn Nubols I. folgte dem Vater in der Regierung der Markgrafschaft Baden. Vi. Die Grafen von Freiburg. Nach dem Tode Herzog Bertholbs V. kamen die Zähringer Besitzungen im Breisgau und in der Baar an den Gemahl von dessen Schwester Agnes, Dem Grafen Egeno von Urach. Egeno und seine Nachfolger nannten sich Grasen von Freiburg. Diese ©rasen waren dem freien bürgerlichen Gemeinwesen nicht so günstig gesinnt, wie die Zahriuger Herzöge. Graf Egeno Iv. würde von Kaiser Karl Iv. mit der Grafschaft im Breisgau belehnt, obwohl feine Nichte Klara nähere Anrechte barauf hatte. Egeno bebrüngte die Stadt Freiburg auf jede Art; besonbers machte er Schulden, für welche er die Stadt verpfünbete, und welche baun aus dem Gemeinbefeckel bezahlt werben mußten. Offen ging er barauf aus, die Stadt ihrer Rechte und Freiheiten zu berauben und sie zu einer gewöhnlichen Lanbstabt zu machen. Die Bürger von Frei-burg versicherten sich des üöeistanbes der befremtbeten Städte Breisach, Basel, Bern und Neuenburg, um Gewalt mit Gewalt abwehren zu können. Nun versuchte es Egeno mit List und Verrat. (Er gewann einen Mann aus Freiburg, der versprach, auf ein verabrebetes Zeichen das Johannesthor zu öffnen, bamit Egeno mit seiner Mannschaft in die Stadt einbrechen könne. Allein in der dazu bestimmten Nacht würde der Anschlag dem Bürgermeister verraten, und dieser ließ durch die Sturmglocke die Bürger zu den Waffen rufen. Als Egeno sich der Stadt näherte und die Sturmglocke horte, rief er aus: „O weh! heute Herr zu Freiburg und nimmermehr." Um nun die Bürger mit Gewalt zu zwingen, Verba nb er sich mit den benachbarten Abligen und sammelte ein starkes Heer zu Enbingen. Die Freiburger zogen gegen ihn aus, bevor die Hilssmaunfchaften ihrer Bunbesgeuossen angekommen waren und erlitten eine schwere Nieberlage. Die Stadt hatte sich uun ihrem Bebränger auf ©nabe und Ungnade ergeben müssen; allein die Herzöge Albrecht und Leopolb von Österreich legten sich ins Mittel und brachten einen Vergleich zustaube. Die Freiburger kauften dem ©rasen die Herrschaft Babenweiler und zahlten ihm noch dazu eine große Summe Gelbes. Dafür entließ er sie ans seiner Gewalt. Sie mußten sich jeboch einen andern Schutzherrn suchen, welchem der Graf seine sonstigen Gerechtsame im Breisgau zu ver- *) S. S. 41.

6. Mit einem Stahlstich - S. 370

1836 - Stuttgart : Belser
370 Fünftes Hauptstück. menser, die er gefangen bekam, setzte er ohne Lösegeld in Freiheit, aber mit dem Bedeuten, sich bei Todesstrafe nach Athen zu verfügen.'; denn ein Sturm auf die Mauern der Stadt mußte auch jetzt noch bedenklich scheinen, und daher eine Hungersnoth vorbereitet werden. Aus diesem Grunde sperrte er mit 150 Dreiruderern den Piräus, während Agis und Pausanias die Laudseite ciuschloßen, und entließ den wahrscheinlich cinverstandncn Theramcnes erst nach drei Monaten mit dem Bescheide, daß der Friede in Sparta geholt werden müsse. Nachdem dort in einer pe- loponncsifchen Versammlung der von Thebä und Korinth gemachte Antrag, Athen zu vernichten, durch die Sparta- ner äbgelchut worden war, brachte Theramcnes endlich im Frühling 404 folgende Bedingungen: Athen verliert seine Bundcshoheit über die Seestädte, tritt selbst unter spar- tanische Hegenomie, ruft alle Verbannten zurück, liefert die Schiffe bis auf zwölf aus, und wird der langen Mauern, sowie der Festungswerke des Piräus beraubt. Unter Flö- renschall und dem Jubel der festlich bekränzten Bundes- genossen wurden die Mauern niedergerisscn und die aus- gelieferten Schiffe verbrannt. Lysander legte eine Besatzung unter dem Harmosten Kallibius auf die Burg; das Volk beschloß nach des Theramcnes Vorschlag und im Schrecken vor den Siegern, die höchste Gewalt an drcissi g Män- ner zu übertragen, welche dem Staat eine neue Verfas- sung geben sollten, und unter denen Theramcnes, Kri tias und C h a r i k l e s die bedeutendsten waren. Um der Form willen bestellten diese einen Rath und einige Beamten, entwaffneren aber die Bürger bis auf Dreitausend, die nicht ohne Beschluß des Rathes sollten hingerichtet wer- den können, während Leben und Tod aller Uebrigen ge- radezu von den Dreissig abhieng. „Damit die Stadt von den Lasterhaften gesäubert und Tugend und Gerechtigkeit herrschend würde," verhafteten, verbannten oder tödtetcn sie

7. Mit einem Stahlstich - S. 402

1836 - Stuttgart : Belser
Siebentes Hauptstück. /»02 billig,» fragte daher dieser, »daß den Böotiern die Frei- heit gegeben werde?« „Scheint es dir nicht ebenso," entgegnete der Thebaner, in Betreff der Städte Lako- niens?» „Antworte bestimmt," rief Agesilaus; „ich frage, ob Bövtien frei werden wird?" Und ich," sprach Epa- minvndas, „ob Lakvnien?" Hierauf strich Agesilaus die Thebaner ans dem Vertrage: der Krieg war erklärt, Kleombrotus, der noch mit einem Heere in Phocis stand, brach mit 10,000 Mann Kerntruppen nach Böonen ein. Als Epaminondas durch das Thor von Thebä Lückte, erschrack sein Heer über ein unglückliches Zeichen. „Begnügt euch mit dem einzigen Zeichen," sagte er, „daß von uns das Va- terland seine Rettung erwartet." Allein eben, weil Alles auf dem Spiele stand, durfte er nicht blindlings wagen; und doch hatte er dem Feinde nur 6000 Mann entgegen- zustellen, die ans keine Art vermehrt werden konnten. Da entlockte ihm die dringende Größe der Gefahr einen Ge- danken, worauf in der Folge die Taktik weiter gebaut hat: er beschloß, durch Kunst zu ersetzen, was ihm an Masse abgieng, bildete daher eine schmale, aber lange Heersäule von 50 Reihen, und richtete so den Gesammt- stoß von Tausenden auf einen einzigen Punkt; zugleich stürmte Pelopidas mit den 300 Jünglingen der heiligen Schaar, welche Gorgidas aus den besten Familien zu- sammengesetzt und das Band der Liebe in ein Ganzes verschmolzen hatte, dem Feind in die Sekte; die kleine Zahl böotischer Reiter focht ihres Rufes würdig; Klcom- brotus fiel, 4000 Spartaner deckten den Wahlplatz, und mit Recht nannte nachmals der kinderlose Epaminondas diese im Juli 371 gewonnene Schlacht bei Leuktra seine unsterbliche Tochter. „Laßt das Gesetz heute schlafen,» rieth der immer noch kranke Agesilaus, als es sich darum handelte, ob an den vielen Flüchtlingen Strafe genommen werden solle. Sein Sohn Archidamns führte ein

8. Mit einem Stahlstich - S. 403

1836 - Stuttgart : Belser
Agesilaus und Epaminondas. 405 neues Heer nach Böotien; die Thebaner riefen den talent- vollen Tyrannen Jason aus Pherä zu Hülfe; dieser aber, von weitaussehendcn Planen erfüllt, vermittelte den Frieden; denn auf ähnlichem Wege, der bald nachher einen Andern zum Ziel führte, wollte er die Hegemonie in Griechenland erstreben und dann das vereinigte Griechen- volk gegen die Perser entflammen. Er endete als Tagos oder Befehlshaber aller Lheffalier unter den Streichen eines Meuchelmörders. Schon vorher hatte sich im Pe- loponnese der Krieg erneuert: die Mantineer stellten ihre Stadt wieder her, und die Arkadier zusammen bauten nach dem Rathe des Lykomedes an Megalopolis, wo fortan eine gemeinschaftliche Regierung ihren Sitz haben sollte. Agesilaus schritt ein, weit die Bundesherrschaft der Spartaner bedroht war, wenn Arkadien mitten im Peloponnes einen unabhängigen Staat bildete. Eben deßhalb mußte Epaminondas den Arkadiern beistchen; denn solange Sparta die Halbinsel beherrschte, blieb es mächtig und gebrauchte seine Macht, um die Böotier von Thebä loszureiffen, und wenn dies; geschah, mußte die verlaßne Stadt eine Wiederholung dessen befürchten, was sie von Phöbidas erfahren hatte. So erschienen denn Epaminondas und Pelopidas als Böotarchen mit ge- zwungnen Phocensern, mit Lokriern aus beiden Landschaf- ten, mit Maliern, Aenianen, Thessaliern und Euböern zu Ende des Jahres 370 im Pelopvnnese, befestigten das Gemeinwesen der Arkadier, rückten 369 über die Gebirge nach Sparta hinab und verbreiteten hier, wo man keinen Feind zu sehen gewohnt war, panischen Schrecken. Doch Agesilaus hielt, ohne zu einem Treffen hcrabzusteigen, die Anhöhen besetzt, und unterdrückte eine im Innern an- gezettelte Verschwörung, deren Mitglieder schon irgendwo Posto gefaßt hatten, mit dem einfachen Worte: "Kinder, nicht hieher Hab' ich euch zu gehen befohlen, sondern dort- 26 *

9. Mit einem Stahlstich - S. 404

1836 - Stuttgart : Belser
404 Siebentes Hauptstück. hin.« Da in Folge des Winters die Lebensmittel zu mangeln anfiengen, rückte Epaminondas nach Messenien, wo unter seinem Schuhe die feste Stadt Messene am Berg Jthome angelegt und ein freier Bundesstaat eingerichtet wurde. Siegreich in Thebä angelangt, wurden die Böo- tarchen vor Gericht gefordert, weil sie ihre Würde vier Monate über ein Jahr bekleidet hatten. „Das Gesetz verurthcilt mich,« sagte Epaminondas, „so verdiene ich den Tod; doch schreibe man mir aufs Grab : die Thebaner ließen Epaminondas hinrichten, weil er sie bei Leuktra zwang, die Spartaner, denen sie vorher nicht unter die Augen zu treten wagten, anzugreifen und zu überwinden, weil sein Sieg das Vaterland gerettet und Griechenland frei gemacht, weil er Sparta belagert, Messene wieder aufgebaut und mit starken Mauern verwahrt hat.« Dieß reichte hin, um die Klage in einen Triumph des Ange- klagten zu verwandeln. Thebäs zunehmende Macht flößte den Atheniensern so große Besorgniß ein, daß sie, die Ab- neigung gegen Sparta überwindend, von nun an entschie- den wider die Thebaner Parthei ergriffen. Die Letztern aber fühlten sich stark genug, um während des Kampfes mit Athen und Sparta ihre Waffen auch nordwärts zu kehren. Als nämlich König Amyntas Ii. von Mace- donien im Jahre 370 gestorben war, und seinem Erstge- bornen, Alexander dem Zweiten, ein gewisser Ptvlemäus Alorites den Thron bestritt, hatten beide Partheien den Pelopidas gerufen, der, ganz im Interesse seiner Vater- stadt, einen Vergleich erzwungen und zur Bürgschaft hie- für Philipp, den dritten Sohn des Amyntas, mit 30 Edeln nach Theba genommen hatte. Schon 368 er- mordete Alorites den Alexander; die Anhänger des könig- lichen Hanfes riefen den Pelopidas zum zweitenmale, und dieser machte es gegen 50 weitere Geisseln dem Mörder zur Pflicht, nicht in seinem eignen Namen, sondern für

10. Mit einem Stahlstich - S. 407

1836 - Stuttgart : Belser
Agesilaus und Cpaminondas. 407 spieße getroffen zu Boden. Nach blutigem Gefechte brach- ten ihn die Thebaner in Sicherheit, während auf dem andern Flügel der Kampf noch unentschieden blieb. Freunde, Offiziere und Soldaten weinten um sein Lager. Die Aerzte hatten erklärt, daß er sterben werde, sobald man das Eisen ans der Brust zöge. Endlich erscholl die Nachricht von der Vollendung des Sieges. „Nun habe ich genug ge- lebt," rief Epaminondas; "doch bringt den Daiphan- tus und Jollidas zu mir." „Sie sind gefallen,» war die Antwort. - „Dann sagt den Thebanern, daß sie Frie- den schließen." Es geschah, wie der sterbende Held gera- then hatte: Persien vermittelte, Messenien blieb unab- hängig, Athen, seit des Epamiondas Tode nicht mehr eifersüchtig auf Thebä, nahm diese Landschaft, sowie die junge Stadt Wegalopolis in Schutz, Sparta stellte, ohne auf ein Recht zu verzichten, die Feindseligkeiten ein: dum- pfes Schweigen herrschte nun plötzlich rings umher, und in weiter Ferne mußte der greise Agesilaus Gelegenheit zu Ruhm und Beute suchen. Artaxerxes Mnemon, Vater von 118 Söhnen, hatten den ältesten, Darius, sammt 50 nicht ebenbürtigen einer Verschwörung wegen zum Tode verurtheilt, und zwei andre, Ariaspes und Arsames, durch die Bosheit eines dritten, der Ochus hieß, verloren; da er selbst, im Jahre 562, von Gram und Alter gebeugt, ins Grab sank, und Ochus als Artaxerxes Iii. über Leichuame der Seinigen auf den Thron stieg, tobte Auf- ruhr durch Vorderasien und Syrien hin, und in Aegypten führte Tachos, als Nachfolger des Achoris und Nek- tanebi s, die Herrschaft. Dem Tachos, und als er mit ihm zerfallen war, seinem Vetter Ne kt an e bis Ii. lei- stete Agesilaus gegen großen Geldgewinn Dienste. Erst 350 ward Aegypten durch ein Heer von 330,600 Mann dem Großkönige wieder unterworfen; der spartanische König aber war 361, in einem Alter von 64 Jahren, an
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