— 52 -
Ludwig hatte dem kriegskundigen Feldhauptmann der Stadt Nürnberg, feetfried Schweppermann, den Oberbefehl über sein Heer übertragen. Friedrichs Heer war nicht zahlreich, aber er erwartete sicher,^ daß sein Bruder Leopold mit einer starken Schar zu ihm stoßen werde. Beim ersten Eingriffe schlug Friedrich die Feinde zurück. Schern meinte er, die Schlacht sei gewonnen, denn im Rücken seiner Schlachtlinie erblickte er eine Reiterschar mit österreichischen Fahnen. Er glaubte, es sei sein Bruder Leopold mit der erwarteten Hilfe. Es war aber der Burggras von Nürnberg, den Schweppermann, um die Feinde zu täuschen, mit österreichischen Fahnen abgeschickt hatte. Non vorn und im Rücken angegriffen, mußten die Österreicher unterliegen. Friedrich der Schöne mußte sich gefangen geben und wurde auf die Burg Trausnitz in der Oberpfalz in Gewahrsam gebracht. Seine Brüder fetzten den Krieg gegen Ludwig fort.
Drei Jahre war Friedrich gefangen, da kam Ludwig zu ihm und bot ihm Versöhnung an. Friedrich sollte feine Freiheit wieder erhalten, wenn er der Krone entsage und feine Brüder und den Papst zum Frieden mit Ludwig bewege. Friedrich versprach es und wurde srei. Aber weder seine Brüder, noch der Papst wollten vom Frieden mit Ludwig etwas wissen. Darum kehrte Friedrich, seinem gegebenen Worte treu, freiwillig zu Ludwig in die Gefangenschaft zurück. Durch solche Treue wurde Ludwig gerührt und hielt Friedrich fortan als feinen Freund, und beide regierten bis zu Friedrichs Tod (1330) das Reich gemeinsam.
4. Der Schweizerbund.
Die Schweiz gehörte von alten Zeiten her zum deutschen Reiche. Das Ländlein Uri war reichsunmittelbar, d. h. feine Bewohner hatten keinen andern Herrn über sich, als den Kaiser. In den übrigen Teilen der Schweiz hatten Bischöfe, Äbte und adelige Herren verschiedene landesherrliche Gerechtsame. Diese Herren waren fortwährend daraus bedacht, ihre Rechte zum Nachteile der freien Schweizerbaueru zu vermehren. Besonders die Herzöge von Österreich, die mehrere Herrschaften im Aargan befaßen, gaben sich Mühe, auch Schwyz und Unterwalden ganz. unter ihre Gewalt zu bringen. Darum stifteten die Männer von Schwyz, Uri und Unterwalden im Jahre 1291 einen Bund zum Schutze ihrer Rechte und Freiheiten. In dem Streite zwischen Ludwig dem Bayer und Friedrich dem Schönen standen die Schweizer treulich zu Ludwig. Darum zog Friedrichs des Schönen Bruder, Leopold, mit einem gewaltigen Heere von geharnischten Rittern gegen sie (1315). Im Morgarten hielten
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Schweppermann Friedrichs Leopold Leopold Friedrich Friedrich Leopold Leopold Friedrich Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Friedrich Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Friedrichs Ludwig_dem_Bayer Ludwig Friedrich_dem_Schönen Friedrich Ludwig Ludwig Friedrichs Leopold Leopold
50___________
362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden.
4. Folgen des Krieges.
a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten;
b) alle griechischen Staaten sind geschwächt;
c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland.
Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier,
362-338.
1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang.
2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen.
3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Macedonien Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_von_Macedonien Philipp
55
2. Das Reich der Ptolemer in gypten. Die Hauptstadt Alexandrien machten die Ptolemer zum Mittelpunkte des Handels und der wissenschaftlichen Bildung. Das mit dem Knigspalast in Verbindung stehende Museum besa die grte Bibliothek der da-maligen Zeit.
3. Die getrennten kleineren Reiche in Asien: a) Pergamum, b) Kappadzien, c) Bithhnien, d) Armenien, e) Pntus, f) Prthien, g) Judaa. (Die Juden standen anfangs unter der Herrschaft der Ptolemer, von 204167 unter den Seleuciden. Griechische Bildung hatte auch bei ihnen Eingang gefunden. Die Septuaginta, eine in Alexandrien entstandene bersetzung des Alten Testamentes in die griechische Sprache, war ihnen bekannt.)
4. Mazedonien und Griechenland. In Griechenland versuchten die Städte, durch Bndnisse Befreiung von der mazedonischen Herr-schast zu erlangen. So entstand der tolische und achische Bund. In Sparta wurde der vergebliche Versuch gemacht, durch Erneuerung der lykurgischen Verfassung die alte Tchtigkeit herzustellen. Im Jahre 146 wurde Griechenland dem rmischen Statthalter in Maze-dornen unterstellt.
Ii. Die Rmer.
Das italische Land.
1. Horizontale Gliederung. Italien ist eiue^schmale, lang-gestreckte Halbinsel, die sich Afrika durch die Insel Sizilien bis auf 127 km, der griechischen Halbinsel bis auf etwa 67 km nhert. Die Westkste ist vom Tuszischen oder Tyrrhenischen, die Sdkste vom Jonischen, die Ostkste vom Adriatischen Meere besplt. Im Gegensatze zu Griechenland ist die West- und Sdkste reicher gegliedert, als die Ostkste.
2. Vertikale Gliederung. Gebirge: A. Die Alpen, a) Die Westalpen, b) die Zentralalpen, c) Die Ostalpen.
B. Der Apennin, a) Der nrdliche Apennin bis zu den Quellen des ruus. b) Der mittlere Apennin bis zu den Quellen des Vol-truus. Er zieht sich mehr an der Ostkste hin. Beim Eintritt in Smnium bildet er das Hochland der Abrzzen. c) Der sdliche Apennin. Dem Apennin sind im W. parallele Bergketten vorgelagert : die Albaner-, Volsker- und Sabinerberge.
Ebenen, a) Die Poebene. b) Die Arnoebene, c) Die Latinische Ksteuebeue. d) Die Campauische Ebene, e) Die Apulische Ebene, f) Die Kstenebene von Tarent.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Armenien Mazedonien Griechenland Griechenland Sparta Griechenland Italien Afrika Sizilien Griechenland Smnium Albaner- Tarent
— 51 —
garten hielten 50 Schwyzer den Paß besetzt. Sie toaren wegen verschiedener Übelthaten ans dem Lande Schwyz verbannt worden. Als der Feind herannahte, kamen sie ungernsen, um für die Heimat zu kämpfen. Sie wälzten große Steine vom Berge hinab ans die Ritter. Viele derselben wurden erschlagen, und der Zng wurde ge: hemmt und konnte weder vorwärts, noch rückwärts. Nun griff das Ausgebot von Schwyz, 1300 Mann, mit Schwertern und Keulen bewaffnet, die eingezwängten Ritter an. Diese konnten in der Enge von ihren langen Ritterspeeren keinen Gebrauch machen und wurden zum größten Teile erschlagen. Herzog Leopold rettete sich mit wenigen Kriegern durch die Flucht. Nun beschworen Schwyz, Uri und Unterwalden einen ewigen Bunb. Kaiser Ludwig bestätigte den Bund und erklärte, die Eibgenossen sollen fürder nur dem Kaiser und dem Reiche Unterthan sein. In den nächsten vierzig Jahren traten der Eibgenossenschaft die Orte Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern bei.
Im Jahre 1386 machte Herzog Leopolb von Österreich, der Neffe Friebrichs des Schönen, noch einen Versuch, die Schweizer zu unterwerfen. Mit einem glänzenben Heere von Rittern zog er gegen Schwyz. Bei Sempach stellten sich ihm 1300 Schweizer Land leute entgegen. Bevor sie zum Angriffe schritten, fielen sie aus die Kniee und beteten um den Sieg. Die Ritter lachten und höhnten darüber; sie meinten des Sieges gewiß zu sein. Herzog Leopold hieß seine Ritter von den Rossen steigen und stellte sie in einer langen mehrfachen Schlachtreihe auf. Mit vorgestreckten Speeren erwarteten die geharnischten Ritter den Angriff der Schweizer. Mutig brangen diese gegen die feinbliche Schlachtreihe. Allein sie konnten wegen der Speere nicht an die Ritter herankommen. Schon waren sechzig Schweizer erstochen, und Herzog Leopolb gebot seinen Rittern, die Feinde zu umringen. Da trat ein Mann von Unterwalben, Arnold Winkelried, ohne Waffen und ohne Panzer aus dem Schlachtrufen hervor. „ Sorgt für mein Weib und meine Kinbet/' rief er, „ich will euch eine Gasse machen!" Und bamit stürzte er sich mit ausgebreiteten Armen gegen die Feinbesreihe, faßte so viele Speere, als er mit beiben Armen fassen konnte, und brückte die Spitzen in seine Brust. Jnbem er fiel, zog er die Speere nieber, und durch die Gasse, die er so gemacht hatte, drangen die Eidgenossen in die Reihen der Ritter. Diesen waren die langen Speere und die schweren Eisenrüstungen nun keine Hilfe mehr. Mit Schwert und Axt und Morgenstern würden sie niebergeschlagen Als dies die Knechte iahen, die die Rosse hüteten, flohen sie eilig bavon. Wenige von den Rittern vermochten sich durch die Flucht zu retten; viele ertranken in dem See, an dem das Schlachtselb liegt. Herzog Jeopolb und viele Grasen und Ritter fanben ihren Tod aus dem Schlachtselbe. Die Eidgenossen bewahrten fortan ihre Freiheit.
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Ludwig Ludwig Leopolb_von_Österreich Friebrichs Leopold Leopold Arnold_Winkelried
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_Baden Friedrich Karl_von_Anjou Karl Bertholbs_V. Agnes Egeno_von_Urach Egeno Egeno Karl_Iv Karl Klara Albrecht
370
Fünftes Hauptstück.
menser, die er gefangen bekam, setzte er ohne Lösegeld in
Freiheit, aber mit dem Bedeuten, sich bei Todesstrafe nach
Athen zu verfügen.'; denn ein Sturm auf die Mauern der
Stadt mußte auch jetzt noch bedenklich scheinen, und daher
eine Hungersnoth vorbereitet werden. Aus diesem Grunde
sperrte er mit 150 Dreiruderern den Piräus, während
Agis und Pausanias die Laudseite ciuschloßen, und entließ
den wahrscheinlich cinverstandncn Theramcnes erst nach
drei Monaten mit dem Bescheide, daß der Friede in
Sparta geholt werden müsse. Nachdem dort in einer pe-
loponncsifchen Versammlung der von Thebä und Korinth
gemachte Antrag, Athen zu vernichten, durch die Sparta-
ner äbgelchut worden war, brachte Theramcnes endlich im
Frühling 404 folgende Bedingungen: Athen verliert seine
Bundcshoheit über die Seestädte, tritt selbst unter spar-
tanische Hegenomie, ruft alle Verbannten zurück, liefert
die Schiffe bis auf zwölf aus, und wird der langen Mauern,
sowie der Festungswerke des Piräus beraubt. Unter Flö-
renschall und dem Jubel der festlich bekränzten Bundes-
genossen wurden die Mauern niedergerisscn und die aus-
gelieferten Schiffe verbrannt. Lysander legte eine Besatzung
unter dem Harmosten Kallibius auf die Burg; das Volk
beschloß nach des Theramcnes Vorschlag und im Schrecken
vor den Siegern, die höchste Gewalt an drcissi g Män-
ner zu übertragen, welche dem Staat eine neue Verfas-
sung geben sollten, und unter denen Theramcnes, Kri tias
und C h a r i k l e s die bedeutendsten waren. Um der Form
willen bestellten diese einen Rath und einige Beamten,
entwaffneren aber die Bürger bis auf Dreitausend, die
nicht ohne Beschluß des Rathes sollten hingerichtet wer-
den können, während Leben und Tod aller Uebrigen ge-
radezu von den Dreissig abhieng. „Damit die Stadt von
den Lasterhaften gesäubert und Tugend und Gerechtigkeit
herrschend würde," verhafteten, verbannten oder tödtetcn sie
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Siebentes Hauptstück.
/»02
billig,» fragte daher dieser, »daß den Böotiern die Frei-
heit gegeben werde?« „Scheint es dir nicht ebenso,"
entgegnete der Thebaner, in Betreff der Städte Lako-
niens?» „Antworte bestimmt," rief Agesilaus; „ich frage,
ob Bövtien frei werden wird?" Und ich," sprach Epa-
minvndas, „ob Lakvnien?" Hierauf strich Agesilaus die
Thebaner ans dem Vertrage: der Krieg war erklärt,
Kleombrotus, der noch mit einem Heere in Phocis stand,
brach mit 10,000 Mann Kerntruppen nach Böonen ein.
Als Epaminondas durch das Thor von Thebä Lückte, erschrack
sein Heer über ein unglückliches Zeichen. „Begnügt euch mit
dem einzigen Zeichen," sagte er, „daß von uns das Va-
terland seine Rettung erwartet." Allein eben, weil Alles
auf dem Spiele stand, durfte er nicht blindlings wagen;
und doch hatte er dem Feinde nur 6000 Mann entgegen-
zustellen, die ans keine Art vermehrt werden konnten. Da
entlockte ihm die dringende Größe der Gefahr einen Ge-
danken, worauf in der Folge die Taktik weiter gebaut
hat: er beschloß, durch Kunst zu ersetzen, was ihm an
Masse abgieng, bildete daher eine schmale, aber lange
Heersäule von 50 Reihen, und richtete so den Gesammt-
stoß von Tausenden auf einen einzigen Punkt; zugleich
stürmte Pelopidas mit den 300 Jünglingen der heiligen
Schaar, welche Gorgidas aus den besten Familien zu-
sammengesetzt und das Band der Liebe in ein Ganzes
verschmolzen hatte, dem Feind in die Sekte; die kleine
Zahl böotischer Reiter focht ihres Rufes würdig; Klcom-
brotus fiel, 4000 Spartaner deckten den Wahlplatz, und
mit Recht nannte nachmals der kinderlose Epaminondas
diese im Juli 371 gewonnene Schlacht bei Leuktra seine
unsterbliche Tochter. „Laßt das Gesetz heute schlafen,»
rieth der immer noch kranke Agesilaus, als es sich darum
handelte, ob an den vielen Flüchtlingen Strafe genommen
werden solle. Sein Sohn Archidamns führte ein
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Agesilaus und Epaminondas.
405
neues Heer nach Böotien; die Thebaner riefen den talent-
vollen Tyrannen Jason aus Pherä zu Hülfe; dieser
aber, von weitaussehendcn Planen erfüllt, vermittelte den
Frieden; denn auf ähnlichem Wege, der bald nachher einen
Andern zum Ziel führte, wollte er die Hegemonie in
Griechenland erstreben und dann das vereinigte Griechen-
volk gegen die Perser entflammen. Er endete als Tagos
oder Befehlshaber aller Lheffalier unter den Streichen
eines Meuchelmörders. Schon vorher hatte sich im Pe-
loponnese der Krieg erneuert: die Mantineer stellten ihre
Stadt wieder her, und die Arkadier zusammen bauten
nach dem Rathe des Lykomedes an Megalopolis, wo
fortan eine gemeinschaftliche Regierung ihren Sitz haben
sollte. Agesilaus schritt ein, weit die Bundesherrschaft
der Spartaner bedroht war, wenn Arkadien mitten im
Peloponnes einen unabhängigen Staat bildete. Eben
deßhalb mußte Epaminondas den Arkadiern beistchen;
denn solange Sparta die Halbinsel beherrschte, blieb es
mächtig und gebrauchte seine Macht, um die Böotier von
Thebä loszureiffen, und wenn dies; geschah, mußte die
verlaßne Stadt eine Wiederholung dessen befürchten, was
sie von Phöbidas erfahren hatte. So erschienen denn
Epaminondas und Pelopidas als Böotarchen mit ge-
zwungnen Phocensern, mit Lokriern aus beiden Landschaf-
ten, mit Maliern, Aenianen, Thessaliern und Euböern zu
Ende des Jahres 370 im Pelopvnnese, befestigten das
Gemeinwesen der Arkadier, rückten 369 über die Gebirge
nach Sparta hinab und verbreiteten hier, wo man keinen
Feind zu sehen gewohnt war, panischen Schrecken. Doch
Agesilaus hielt, ohne zu einem Treffen hcrabzusteigen, die
Anhöhen besetzt, und unterdrückte eine im Innern an-
gezettelte Verschwörung, deren Mitglieder schon irgendwo
Posto gefaßt hatten, mit dem einfachen Worte: "Kinder,
nicht hieher Hab' ich euch zu gehen befohlen, sondern dort-
26 *
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König]]
404 Siebentes Hauptstück.
hin.« Da in Folge des Winters die Lebensmittel zu
mangeln anfiengen, rückte Epaminondas nach Messenien,
wo unter seinem Schuhe die feste Stadt Messene am Berg
Jthome angelegt und ein freier Bundesstaat eingerichtet
wurde. Siegreich in Thebä angelangt, wurden die Böo-
tarchen vor Gericht gefordert, weil sie ihre Würde vier
Monate über ein Jahr bekleidet hatten. „Das Gesetz
verurthcilt mich,« sagte Epaminondas, „so verdiene ich
den Tod; doch schreibe man mir aufs Grab : die Thebaner
ließen Epaminondas hinrichten, weil er sie bei Leuktra
zwang, die Spartaner, denen sie vorher nicht unter die
Augen zu treten wagten, anzugreifen und zu überwinden,
weil sein Sieg das Vaterland gerettet und Griechenland
frei gemacht, weil er Sparta belagert, Messene wieder
aufgebaut und mit starken Mauern verwahrt hat.« Dieß
reichte hin, um die Klage in einen Triumph des Ange-
klagten zu verwandeln. Thebäs zunehmende Macht flößte
den Atheniensern so große Besorgniß ein, daß sie, die Ab-
neigung gegen Sparta überwindend, von nun an entschie-
den wider die Thebaner Parthei ergriffen. Die Letztern
aber fühlten sich stark genug, um während des Kampfes
mit Athen und Sparta ihre Waffen auch nordwärts zu
kehren. Als nämlich König Amyntas Ii. von Mace-
donien im Jahre 370 gestorben war, und seinem Erstge-
bornen, Alexander dem Zweiten, ein gewisser Ptvlemäus
Alorites den Thron bestritt, hatten beide Partheien den
Pelopidas gerufen, der, ganz im Interesse seiner Vater-
stadt, einen Vergleich erzwungen und zur Bürgschaft hie-
für Philipp, den dritten Sohn des Amyntas, mit
30 Edeln nach Theba genommen hatte. Schon 368 er-
mordete Alorites den Alexander; die Anhänger des könig-
lichen Hanfes riefen den Pelopidas zum zweitenmale, und
dieser machte es gegen 50 weitere Geisseln dem Mörder
zur Pflicht, nicht in seinem eignen Namen, sondern für
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Epaminondas Alexander Alexander Ptvlemäus
Alorites Philipp Philipp Alexander Alexander
Agesilaus und Cpaminondas.
407
spieße getroffen zu Boden. Nach blutigem Gefechte brach-
ten ihn die Thebaner in Sicherheit, während auf dem
andern Flügel der Kampf noch unentschieden blieb. Freunde,
Offiziere und Soldaten weinten um sein Lager. Die Aerzte
hatten erklärt, daß er sterben werde, sobald man das Eisen
ans der Brust zöge. Endlich erscholl die Nachricht von
der Vollendung des Sieges. „Nun habe ich genug ge-
lebt," rief Epaminondas; "doch bringt den Daiphan-
tus und Jollidas zu mir." „Sie sind gefallen,» war
die Antwort. - „Dann sagt den Thebanern, daß sie Frie-
den schließen." Es geschah, wie der sterbende Held gera-
then hatte: Persien vermittelte, Messenien blieb unab-
hängig, Athen, seit des Epamiondas Tode nicht mehr
eifersüchtig auf Thebä, nahm diese Landschaft, sowie die
junge Stadt Wegalopolis in Schutz, Sparta stellte, ohne
auf ein Recht zu verzichten, die Feindseligkeiten ein: dum-
pfes Schweigen herrschte nun plötzlich rings umher, und
in weiter Ferne mußte der greise Agesilaus Gelegenheit
zu Ruhm und Beute suchen. Artaxerxes Mnemon, Vater
von 118 Söhnen, hatten den ältesten, Darius, sammt 50
nicht ebenbürtigen einer Verschwörung wegen zum Tode
verurtheilt, und zwei andre, Ariaspes und Arsames, durch
die Bosheit eines dritten, der Ochus hieß, verloren; da
er selbst, im Jahre 562, von Gram und Alter gebeugt,
ins Grab sank, und Ochus als Artaxerxes Iii. über
Leichuame der Seinigen auf den Thron stieg, tobte Auf-
ruhr durch Vorderasien und Syrien hin, und in Aegypten
führte Tachos, als Nachfolger des Achoris und Nek-
tanebi s, die Herrschaft. Dem Tachos, und als er mit
ihm zerfallen war, seinem Vetter Ne kt an e bis Ii. lei-
stete Agesilaus gegen großen Geldgewinn Dienste. Erst
350 ward Aegypten durch ein Heer von 330,600 Mann
dem Großkönige wieder unterworfen; der spartanische
König aber war 361, in einem Alter von 64 Jahren, an
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Artaxerxes_Mnemon Artaxerxes Darius Darius Artaxerxes