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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 52

1902 - Karlsruhe : Lang
— 52 - Ludwig hatte dem kriegskundigen Feldhauptmann der Stadt Nürnberg, feetfried Schweppermann, den Oberbefehl über sein Heer übertragen. Friedrichs Heer war nicht zahlreich, aber er erwartete sicher,^ daß sein Bruder Leopold mit einer starken Schar zu ihm stoßen werde. Beim ersten Eingriffe schlug Friedrich die Feinde zurück. Schern meinte er, die Schlacht sei gewonnen, denn im Rücken seiner Schlachtlinie erblickte er eine Reiterschar mit österreichischen Fahnen. Er glaubte, es sei sein Bruder Leopold mit der erwarteten Hilfe. Es war aber der Burggras von Nürnberg, den Schweppermann, um die Feinde zu täuschen, mit österreichischen Fahnen abgeschickt hatte. Non vorn und im Rücken angegriffen, mußten die Österreicher unterliegen. Friedrich der Schöne mußte sich gefangen geben und wurde auf die Burg Trausnitz in der Oberpfalz in Gewahrsam gebracht. Seine Brüder fetzten den Krieg gegen Ludwig fort. Drei Jahre war Friedrich gefangen, da kam Ludwig zu ihm und bot ihm Versöhnung an. Friedrich sollte feine Freiheit wieder erhalten, wenn er der Krone entsage und feine Brüder und den Papst zum Frieden mit Ludwig bewege. Friedrich versprach es und wurde srei. Aber weder seine Brüder, noch der Papst wollten vom Frieden mit Ludwig etwas wissen. Darum kehrte Friedrich, seinem gegebenen Worte treu, freiwillig zu Ludwig in die Gefangenschaft zurück. Durch solche Treue wurde Ludwig gerührt und hielt Friedrich fortan als feinen Freund, und beide regierten bis zu Friedrichs Tod (1330) das Reich gemeinsam. 4. Der Schweizerbund. Die Schweiz gehörte von alten Zeiten her zum deutschen Reiche. Das Ländlein Uri war reichsunmittelbar, d. h. feine Bewohner hatten keinen andern Herrn über sich, als den Kaiser. In den übrigen Teilen der Schweiz hatten Bischöfe, Äbte und adelige Herren verschiedene landesherrliche Gerechtsame. Diese Herren waren fortwährend daraus bedacht, ihre Rechte zum Nachteile der freien Schweizerbaueru zu vermehren. Besonders die Herzöge von Österreich, die mehrere Herrschaften im Aargan befaßen, gaben sich Mühe, auch Schwyz und Unterwalden ganz. unter ihre Gewalt zu bringen. Darum stifteten die Männer von Schwyz, Uri und Unterwalden im Jahre 1291 einen Bund zum Schutze ihrer Rechte und Freiheiten. In dem Streite zwischen Ludwig dem Bayer und Friedrich dem Schönen standen die Schweizer treulich zu Ludwig. Darum zog Friedrichs des Schönen Bruder, Leopold, mit einem gewaltigen Heere von geharnischten Rittern gegen sie (1315). Im Morgarten hielten

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

3. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 55

1904 - Habelschwerdt : Franke
55 2. Das Reich der Ptolemer in gypten. Die Hauptstadt Alexandrien machten die Ptolemer zum Mittelpunkte des Handels und der wissenschaftlichen Bildung. Das mit dem Knigspalast in Verbindung stehende Museum besa die grte Bibliothek der da-maligen Zeit. 3. Die getrennten kleineren Reiche in Asien: a) Pergamum, b) Kappadzien, c) Bithhnien, d) Armenien, e) Pntus, f) Prthien, g) Judaa. (Die Juden standen anfangs unter der Herrschaft der Ptolemer, von 204167 unter den Seleuciden. Griechische Bildung hatte auch bei ihnen Eingang gefunden. Die Septuaginta, eine in Alexandrien entstandene bersetzung des Alten Testamentes in die griechische Sprache, war ihnen bekannt.) 4. Mazedonien und Griechenland. In Griechenland versuchten die Städte, durch Bndnisse Befreiung von der mazedonischen Herr-schast zu erlangen. So entstand der tolische und achische Bund. In Sparta wurde der vergebliche Versuch gemacht, durch Erneuerung der lykurgischen Verfassung die alte Tchtigkeit herzustellen. Im Jahre 146 wurde Griechenland dem rmischen Statthalter in Maze-dornen unterstellt. Ii. Die Rmer. Das italische Land. 1. Horizontale Gliederung. Italien ist eiue^schmale, lang-gestreckte Halbinsel, die sich Afrika durch die Insel Sizilien bis auf 127 km, der griechischen Halbinsel bis auf etwa 67 km nhert. Die Westkste ist vom Tuszischen oder Tyrrhenischen, die Sdkste vom Jonischen, die Ostkste vom Adriatischen Meere besplt. Im Gegensatze zu Griechenland ist die West- und Sdkste reicher gegliedert, als die Ostkste. 2. Vertikale Gliederung. Gebirge: A. Die Alpen, a) Die Westalpen, b) die Zentralalpen, c) Die Ostalpen. B. Der Apennin, a) Der nrdliche Apennin bis zu den Quellen des ruus. b) Der mittlere Apennin bis zu den Quellen des Vol-truus. Er zieht sich mehr an der Ostkste hin. Beim Eintritt in Smnium bildet er das Hochland der Abrzzen. c) Der sdliche Apennin. Dem Apennin sind im W. parallele Bergketten vorgelagert : die Albaner-, Volsker- und Sabinerberge. Ebenen, a) Die Poebene. b) Die Arnoebene, c) Die Latinische Ksteuebeue. d) Die Campauische Ebene, e) Die Apulische Ebene, f) Die Kstenebene von Tarent.

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 51

1900 - Karlsruhe : Lang
— 51 — garten hielten 50 Schwyzer den Paß besetzt. Sie toaren wegen verschiedener Übelthaten ans dem Lande Schwyz verbannt worden. Als der Feind herannahte, kamen sie ungernsen, um für die Heimat zu kämpfen. Sie wälzten große Steine vom Berge hinab ans die Ritter. Viele derselben wurden erschlagen, und der Zng wurde ge: hemmt und konnte weder vorwärts, noch rückwärts. Nun griff das Ausgebot von Schwyz, 1300 Mann, mit Schwertern und Keulen bewaffnet, die eingezwängten Ritter an. Diese konnten in der Enge von ihren langen Ritterspeeren keinen Gebrauch machen und wurden zum größten Teile erschlagen. Herzog Leopold rettete sich mit wenigen Kriegern durch die Flucht. Nun beschworen Schwyz, Uri und Unterwalden einen ewigen Bunb. Kaiser Ludwig bestätigte den Bund und erklärte, die Eibgenossen sollen fürder nur dem Kaiser und dem Reiche Unterthan sein. In den nächsten vierzig Jahren traten der Eibgenossenschaft die Orte Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern bei. Im Jahre 1386 machte Herzog Leopolb von Österreich, der Neffe Friebrichs des Schönen, noch einen Versuch, die Schweizer zu unterwerfen. Mit einem glänzenben Heere von Rittern zog er gegen Schwyz. Bei Sempach stellten sich ihm 1300 Schweizer Land leute entgegen. Bevor sie zum Angriffe schritten, fielen sie aus die Kniee und beteten um den Sieg. Die Ritter lachten und höhnten darüber; sie meinten des Sieges gewiß zu sein. Herzog Leopold hieß seine Ritter von den Rossen steigen und stellte sie in einer langen mehrfachen Schlachtreihe auf. Mit vorgestreckten Speeren erwarteten die geharnischten Ritter den Angriff der Schweizer. Mutig brangen diese gegen die feinbliche Schlachtreihe. Allein sie konnten wegen der Speere nicht an die Ritter herankommen. Schon waren sechzig Schweizer erstochen, und Herzog Leopolb gebot seinen Rittern, die Feinde zu umringen. Da trat ein Mann von Unterwalben, Arnold Winkelried, ohne Waffen und ohne Panzer aus dem Schlachtrufen hervor. „ Sorgt für mein Weib und meine Kinbet/' rief er, „ich will euch eine Gasse machen!" Und bamit stürzte er sich mit ausgebreiteten Armen gegen die Feinbesreihe, faßte so viele Speere, als er mit beiben Armen fassen konnte, und brückte die Spitzen in seine Brust. Jnbem er fiel, zog er die Speere nieber, und durch die Gasse, die er so gemacht hatte, drangen die Eidgenossen in die Reihen der Ritter. Diesen waren die langen Speere und die schweren Eisenrüstungen nun keine Hilfe mehr. Mit Schwert und Axt und Morgenstern würden sie niebergeschlagen Als dies die Knechte iahen, die die Rosse hüteten, flohen sie eilig bavon. Wenige von den Rittern vermochten sich durch die Flucht zu retten; viele ertranken in dem See, an dem das Schlachtselb liegt. Herzog Jeopolb und viele Grasen und Ritter fanben ihren Tod aus dem Schlachtselbe. Die Eidgenossen bewahrten fortan ihre Freiheit.

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 226

1900 - Karlsruhe : Lang
— 226 — tüurbe der Vater jenes Friedrich von Baden, welcher mit Kourabin von Hohenstaufen durch Karl von Anjou zu Neapel hingerichtet tmtrbe.*) Der jüngere Sohn Nubols I. folgte dem Vater in der Regierung der Markgrafschaft Baden. Vi. Die Grafen von Freiburg. Nach dem Tode Herzog Bertholbs V. kamen die Zähringer Besitzungen im Breisgau und in der Baar an den Gemahl von dessen Schwester Agnes, Dem Grafen Egeno von Urach. Egeno und seine Nachfolger nannten sich Grasen von Freiburg. Diese ©rasen waren dem freien bürgerlichen Gemeinwesen nicht so günstig gesinnt, wie die Zahriuger Herzöge. Graf Egeno Iv. würde von Kaiser Karl Iv. mit der Grafschaft im Breisgau belehnt, obwohl feine Nichte Klara nähere Anrechte barauf hatte. Egeno bebrüngte die Stadt Freiburg auf jede Art; besonbers machte er Schulden, für welche er die Stadt verpfünbete, und welche baun aus dem Gemeinbefeckel bezahlt werben mußten. Offen ging er barauf aus, die Stadt ihrer Rechte und Freiheiten zu berauben und sie zu einer gewöhnlichen Lanbstabt zu machen. Die Bürger von Frei-burg versicherten sich des üöeistanbes der befremtbeten Städte Breisach, Basel, Bern und Neuenburg, um Gewalt mit Gewalt abwehren zu können. Nun versuchte es Egeno mit List und Verrat. (Er gewann einen Mann aus Freiburg, der versprach, auf ein verabrebetes Zeichen das Johannesthor zu öffnen, bamit Egeno mit seiner Mannschaft in die Stadt einbrechen könne. Allein in der dazu bestimmten Nacht würde der Anschlag dem Bürgermeister verraten, und dieser ließ durch die Sturmglocke die Bürger zu den Waffen rufen. Als Egeno sich der Stadt näherte und die Sturmglocke horte, rief er aus: „O weh! heute Herr zu Freiburg und nimmermehr." Um nun die Bürger mit Gewalt zu zwingen, Verba nb er sich mit den benachbarten Abligen und sammelte ein starkes Heer zu Enbingen. Die Freiburger zogen gegen ihn aus, bevor die Hilssmaunfchaften ihrer Bunbesgeuossen angekommen waren und erlitten eine schwere Nieberlage. Die Stadt hatte sich uun ihrem Bebränger auf ©nabe und Ungnade ergeben müssen; allein die Herzöge Albrecht und Leopolb von Österreich legten sich ins Mittel und brachten einen Vergleich zustaube. Die Freiburger kauften dem ©rasen die Herrschaft Babenweiler und zahlten ihm noch dazu eine große Summe Gelbes. Dafür entließ er sie ans seiner Gewalt. Sie mußten sich jeboch einen andern Schutzherrn suchen, welchem der Graf seine sonstigen Gerechtsame im Breisgau zu ver- *) S. S. 41.

6. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 45

1895 - Gotha : Perthes
45 Da Sparta im Besitze Lakoniens und Messeniens blieb, so hatte es schon dadurcb ein natrliches bergewicht der alle anderen Staaten; es sollte aber auch Wchter des Friedens sein und konnte deshalb jedes Anwachsen einer greren, ihm gefhrlichen Macht hindern; als es aber gar die alte Herrschaft wiederaufzurichten versuchte, erfolgte sein endgltiger Sturz durch Theben. 3. Der Sturz Spartas durch Theben (die sogen, t heb anische Hegemonie). A. Die Befreiung Weens durch Selopidas. Nachdem Sparta den peloponnesischen Bund wieder herzustellen gewut hatte, griff es im N. in die Verhltnisse ein; denn aufgrund des Antalkidischen Friedens riefen mehrere chalkidische Städte die Hilfe Spartas gegen die Vergewaltigung durch das mchtige Olynth an; eine der gegen Olynth gesandten Abteilungen unter Phoibids bemchtigte sich unterwegs mit Hilfe der spartanischen Partei der Burg von Theben, der Kadmeia, und brachte somit die Stadl in spartanische Abhngigkeit (383). Wenige Jahre darauf wurde auch Olynth zur Ergebung gezwungen. So beherrschte Sparta von neuem, freilich nur auf kurze Zeit, das griechische Mutterland. Die Abschttelung des spartanischen Joches ging von Theben aus; ge-flchtete Thebaner hatten in Athen Unterkunft gefunden; der bedeutendste dar-unter war Pelopids, ein fr alles Edle begeisterter Mann aus altadeligem Geschlechte. Vier Jahre harrten die Flchtlinge in Athen auf den Tag der Rache; Ende 379 begannen sie das Befreiungswerk; sie schlichen sich einzeln in Theben ein, ermordeten in der Nacht darauf die Hupter der oligarchischen Partei und strmten am Morgen gegen die Kadmeia; die Spartaner rumten die Burg, als man ihnen freien Abzug gewhrte. An dem Morde hatte der Mann keinen Anteil, der jetzt die politische und militrische Leitung Thebens bernahm, Epameinnds (Epaminondas). B. Der Aufschwung Webens unter Kpameinondas. Epameinondas war von alter, aber nicht reicher Familie; sein Ernst, seine Enthaltsamkeit, seine Wahrheitsliebe, seine treffende Rede gaben ihm unwillkrlich ein sittliches Uber-gewicht der seine Umgebung; fr den Freiheitskampf hatte er eine junge Schar edler, hochherziger Jnglinge, die sogen, heilige Schar, herangebildet, und seiner hohen Feldherrnbegabung verdankte Theben, da es auf ein Jahrzehnt der erste Staat Griechenlands wurde. Vergeblich unternahmen es die Spartaner in einer Reihe von Feldzgen die Thebaner zu demtigen; endlich versuchten sie noch einmal eine groe Waffen-entscheidung, nachdem die Friedensverhandlungen 371 in Sparta an der Weigerung Thebens, die unterworfenen botischen Städte freizugeben, ge-scheitert waren; aber bei Leuktra (im sdl. Botien) wurden sie durch die schiefe Schlachtordnung des Epameinondas besiegt (371); dieser stellte nmlich, während die Peloponnesier nach alter Sitte berall nur 12 Mann tief standen, seinen linken Flgel 50 Mann tief auf; er drang damit keilfrmig auf den rechten spartanischen Flgel vor, wo der Kern des feindlichen Heeres stand, und sprengte ihn auseinander. Der König Kleombrotos und 400 Spar-tiaten (von 700) fielen. Der Sieg Thebens fhrte zum vollen Zusammenbruch der spartanischen Macht; vor allem erhoben sich die Arkadier, aus denen Sparta bisher die besten

7. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 76

1895 - Gotha : Perthes
76 Bedenken bertrug ihm auch der Senat die Provinz Sicilien mit der Er-laubnis, wenn es die Sachlage erheische, nach Afrika berzusetzen. So ging Scipio 204 nach Afrika, gewann an dem Numidierknige Masinissa einen schtzenswerten Verbndeten und zwang durch kriegerische Erfolge die Karthager, Hannibal 203 nach Afrika zurckzurufen; durch den Sieg bei Zama der Hannibal (202) beendete er den 2. punischen Krieg. In dem Frieden (201) verpflichtete sich Karthago zu einer jhrlichen starken Abgabe auf 50 Jahre, gab alle Besitzungen auerhalb Afrikas preis und versprach, einen Krieg innerhalb Afrikas nur mit Genehmigung Roms zu führen. Mit der Niederwerfung Karthagos hatte Rom die Herrschaft der das gesamte westliche Mittelmeer gewonnen. Karthagos Niederlage wirkte auch auf die gallischen Verbndeten zurck; in der nchsten Zeit wurden die Gallier am Po vllig berwltigt; Placentia und Cremona erhielten Verstrkung: durch neue Kolonien und Heerstraen wurden in den nchsten Jahrzehnten insbes. die sdlich vom Po gelegenen Gebiete gesichert. So wurde (183) die via Aemilia angelegt, welche Placentia und Ariminum in gerader Linie verband und an Parma, Mutina und Bononia *) vorberging. Rom selbst stand durch die via Flaminia, die Umbrien durchzog, mit Ariminum und durch die Ver-lngerung der via Cassia, die durch Etrurien nach Arretium fhrte, mit Bononia in unmittelbarer Verbindung. Auer den Galliern wurden ferner die Li-guter bis zur Mitte des 2. Jahrh. unterworfen. Die gallisch-ligurischen Gebiete traten in das Verhltnis der Bundesgenossen. 2. Der Kampf um die Lnder des stlichen Mittelmeers. A. Per Krieg gegen König Philipp V. von Makedonien (200 bis 197). Unmittelbar nach dem 2. punischen Kriege trat Rom in den Kampf mit den griechischen Grostaaten des Ostens ein; es wurde zunchst von Pergamon und Rhodos um Hilfe gegen Makedonien angegangen. Den anfangs matt gefhrten Krieg gegen Philipp V. beendete T. Quinctius Flamininus. der rmische Gesinnung mit Hinneigung zu griechischer Bildung vereinigte; sein Sieg bei Kynoskephalai in Thessalien (197) lste nicht nur Griechenland von Makedonien los, sondern vernichtete die Selbstndigkeit Makedoniens selbst; dies geriet in dieselbe Abhngigkeit von Rom wie Karthago; denn Philipp V. mute sich verpflichten, ohne Einwilligung des Senates keinen Krieg auerhalb Makedoniens zu führen. Bei den isthmischen Spielen des Jahres 196 wurde durch einen rmischen Herold den Griechen des Mutterlandes ihre Befreiung von den Mazedoniern feierlichst verkndet. Indem jetzt Rom zur Weltherrschaft aufstieg, gewann es zugleich die erste Fhlung mit der universalen Bildung, die im Osten herrschte. B. Per Krieg gegen König Antiochos Iii. von Syrien (192189). Wenige Jahre darauf trat Rom fr die Freiheit der asiatischen Griechen gegen- 1) In Gallia cisalpina wurden neben launischen Kolonien (Placentia, Cremona, $b= nonia) auch rmische Kolonien angelegt wie Parma und Stutina (vgl. S. 71. 2).

8. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 22

1890 - Gotha : Perthes
22 Königen an, in Athen speiste man ihn zeitlebens auf Staatskosten im Prytaneion. „Die olympischen Spiele waren eine Versammlung des hellenischen Volkes, der heilige Bezirk der Altis die Hauptstadt von Hellas. Man trieb nicht nur Meßverkehr, hörte nicht nur alle Dialekte der griechischen Sprache, begrüßte alte Gastfreunde und schloß neue Verbindungen, sondern es traten hier die angesehensten Männer der Staaten in persönlichen Verkehr, sah das hellenische Volk mit Freude und Staunen, welche Menge von Stämmen und Städten ihm angehörte. Es bewunderte den Besitz und den Glanz seiner Pflanzstädte jenseits des Meeres, ihre stattlichen Rosse und ihre fremdländischen Sklaven sowie ihre reiche Habe. Daher stärkten diese Versammlungen nicht nur das Bewußtsein des gemeinsamen Dienstes der Götter, sondern auch das Bewußtsein der nationalen Gemeinschaft. Der Anblick dieser Männer aus allen Landschaften von Hellas, der Anblick dieser Wettkämpfer aus allen Gauen erweckte den Nationalstolz der Hellenen. Zu Olympia lernten sie mit Selbstgefühl auf ihr Vaterland und ihr Volk blicken und die Gnade der Götter preisen, die ihnen so vieles Land und so stattliche Männer verliehen Hattert." Welche Überlegenheit die Griechen durch solche Kampsspiele über andere Völker gewannen, ersieht man am deutlichsten in dem großartigen Kampfe gegen das gewaltige Perserheer. Bisher hatten die einzelnen winzigen Staaten untereinander manchen Strauß ausgefochten, aber ihre Kriegshaufen waren gering, denn stehende Heere gab es nicht, und in den Krieg zogen nur die freien Staatsbürger (Bauern, Handwerker und Landadel), im Notfälle hob man auch kräftige Sklaven als Landwehr aus. Die Perser dagegen waren ein wohl organisiertes und geübtes Kriegervolk, ihr zahlreicher Adel war wohlberitten und wohlbewaffnet, dazu besaß man Heergerät aller Art, hatte gute

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 171

1890 - Gotha : Perthes
171 Philipp auch die zweite Mauer niedergeworfen hatte und seine Scharen durch die Bresche und auf Sturmleitern in die Stadt eindringen ließ. Nun entspann sich in den Straßen ein wütender Kampf, denn die Städter wollten lieber mit den Waffen in der Hand fallen, als sich besiegt und wehrlos niedermetzeln lassen. Sie kämpften ja für Freiheit, Eigentum und Familie, die Macedonier um Beute und Ruhm, denn Philipp hatte denjenigen hohe Belohnung zugesagt, die den Feind zur Unterwerfung zwingen würden. Die Belagerten wußten, welches harte Los ihnen bevorstand, und stritten mit dem Mute der Verzweiflung, errichteten daher in den engen Straßen Schanzen und Bollwerke und verteidigten dieselben mit solchem Erfolg, daß die Macedonier weichen und sich aus der Stadt zurückziehen mußten. Um für diesen Abzug Rache zu nehmen, zog Philipp gegen Byzanz, deren Bewohner als üppige Genußmenschen den Kampf, seine Mühen und Gefahren scheuten und sich unterworfen hätten, wenn nicht Athen seine schirmende Hand über die Stadt gehalten hätte. Chares vertrieb mit seiner athenischen Flotte die macedonische, so daß Byzanz nicht konnte abgesperrt werden, und der ehrenhafte Phokion ließ die Stadt durch den kriegserfahrenen Leon so trefflich verteidigen, daß Philipp abziehen mußte, ohne etwas ausgerichtet zu haben. Denn selbst als seine Truppen einst in dunkler, stürmischer Regennacht in die Stadt eingedrungen waren, warfen sich ihnen die von den Wächtern herbeigerufenen Bürger entgegen, und es entspann sich ein heißer, von einem Nordlicht beleuchteter Kampf, in welchem die Macedonier endlich weichen mußten. Seine letzte Heldenschlacht lieferte das freie Griechenland bei Chäroneia (338 v. Chr.), in der Ebene des Kephissos, als es dem Demosthenes gelungen war, ein Bündnis zwischen Athen und Theben zustande zu bringen; seit es offenbar wurde, daß

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 173

1890 - Gotha : Perthes
173 Löwen ohne Inschrift, dessen Trümmer heute noch zu sehen sind. Auf die Vorderfüße gestemmt, trug er stolz das Haupt aufrecht und den Blick unverwandt auf den Gegner gerichtet. Dies war das stumme Denkmal des hellenischen Mutes auf dem Grabe hellenischer Freiheit. Als der Sieg entschieden war, benahm sich Philipp sehr übermütig, hielt mitten unter Leichen sein Siegesmahl, durchschritt trunken die Reihen der Gefangenen und verhöhnte die-selben. Da rief ihm der gefangene athenische Redner Demades zu: „O König, das Schicksal hat dir die Rolle eines Agamemnon zugewiesen, du aber spielst die des Thersites!" Diese kühnen Worte brachten den König zur Besinnung, denn er fühlte, der Athener habe die Wahrheit gesprochen. Er nahm die Siegeskränze vom Haupte, wies die Salben für das Festmahl zurück, vermied alles, was die Besiegten kränken konnte und schenkte dem kühnen Mahner Freiheit und Freundschaft. Alle gefangenen Athener wurden ohne Lösegeld freigegeben, die Armen bekleidet, Demades reichlich beschenkt und die Leichen der Athener mit ehrenvollem Geleit nach ihrer Vaterstadt zurückgesandt. Durch diese Mäßigung und diesen hochherzigen Edelmut gewann Philipp so sehr die Gunst der Athener, datz sie ihm auf dem Markte ein ehernes Standbild errichteten, ihn, seinen Sohn und Feldherrn Antipatros zu Ehrenbürgern ernannten. 3. Vater und Sohn. Philipp zeigte einen Doppelcharakter, denn bald war er feingebildeter Grieche und schlauer Diplomat, bald verwegener Krieger, dem es im wildesten Handgemenge am wohlsten war,
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