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Ludwig hatte dem kriegskundigen Feldhauptmann der Stadt Nürnberg, feetfried Schweppermann, den Oberbefehl über sein Heer übertragen. Friedrichs Heer war nicht zahlreich, aber er erwartete sicher,^ daß sein Bruder Leopold mit einer starken Schar zu ihm stoßen werde. Beim ersten Eingriffe schlug Friedrich die Feinde zurück. Schern meinte er, die Schlacht sei gewonnen, denn im Rücken seiner Schlachtlinie erblickte er eine Reiterschar mit österreichischen Fahnen. Er glaubte, es sei sein Bruder Leopold mit der erwarteten Hilfe. Es war aber der Burggras von Nürnberg, den Schweppermann, um die Feinde zu täuschen, mit österreichischen Fahnen abgeschickt hatte. Non vorn und im Rücken angegriffen, mußten die Österreicher unterliegen. Friedrich der Schöne mußte sich gefangen geben und wurde auf die Burg Trausnitz in der Oberpfalz in Gewahrsam gebracht. Seine Brüder fetzten den Krieg gegen Ludwig fort.
Drei Jahre war Friedrich gefangen, da kam Ludwig zu ihm und bot ihm Versöhnung an. Friedrich sollte feine Freiheit wieder erhalten, wenn er der Krone entsage und feine Brüder und den Papst zum Frieden mit Ludwig bewege. Friedrich versprach es und wurde srei. Aber weder seine Brüder, noch der Papst wollten vom Frieden mit Ludwig etwas wissen. Darum kehrte Friedrich, seinem gegebenen Worte treu, freiwillig zu Ludwig in die Gefangenschaft zurück. Durch solche Treue wurde Ludwig gerührt und hielt Friedrich fortan als feinen Freund, und beide regierten bis zu Friedrichs Tod (1330) das Reich gemeinsam.
4. Der Schweizerbund.
Die Schweiz gehörte von alten Zeiten her zum deutschen Reiche. Das Ländlein Uri war reichsunmittelbar, d. h. feine Bewohner hatten keinen andern Herrn über sich, als den Kaiser. In den übrigen Teilen der Schweiz hatten Bischöfe, Äbte und adelige Herren verschiedene landesherrliche Gerechtsame. Diese Herren waren fortwährend daraus bedacht, ihre Rechte zum Nachteile der freien Schweizerbaueru zu vermehren. Besonders die Herzöge von Österreich, die mehrere Herrschaften im Aargan befaßen, gaben sich Mühe, auch Schwyz und Unterwalden ganz. unter ihre Gewalt zu bringen. Darum stifteten die Männer von Schwyz, Uri und Unterwalden im Jahre 1291 einen Bund zum Schutze ihrer Rechte und Freiheiten. In dem Streite zwischen Ludwig dem Bayer und Friedrich dem Schönen standen die Schweizer treulich zu Ludwig. Darum zog Friedrichs des Schönen Bruder, Leopold, mit einem gewaltigen Heere von geharnischten Rittern gegen sie (1315). Im Morgarten hielten
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Zweites Kapitel. Griechenland. 29
Befreiung der Messenier Spartas Hegemonie für immer, doch auch Theben sank, nachdem Pelopidas gegen den Tyrannen Alexander von Pherä bei Kynoskephalä, Epameinondas als Sieger über [364 die Spartaner bei Mantineia gefallen war, rasch in Unbedeutend- [362 heit zurück, Athen mußte trotz tüchtiger Feldherrn wie Chabrias, Timotheos und Jphikrates die Losreißnng der meisten Bundesgenossen geschehen lassen, und so machte die allgemeine Schwäche [355 und Zerrissenheit die Hellenen reis für das Joch eines Fremd-herrfchers.
§ 19. Die makedonische Herrschaft. Philipp von Makedonien, einst als Geisel in Theben erzogen, schuf sich in der Phalanx ein furchtbares Heer, bemächtigte sich zunächst der thrakischen Küste, und der heilige Krieg, den Theben unbedachtsam gegen die [355 Phoker, die Räuber des Tempelschatzes, entzündet, verschaffte ihm die gewünschte Gelegenheit zur Einmischung und an Stelle der ausgestoßenen Phoker die Aufnahme in den Amphiktionenbnnd. Vergebens mühte sich der hochherzige Patriot Demosthenes, der größte Redner des Altertums, die erschlafften Athener zur Heldenkraft der Väter zu entflammen; erst als in dem von dem bestochenen Aeschines angezettelten heiligen Kriege gegen Amphissa Philipps Absichten unzweideutig hervortraten, ermannten sie sich, aber nur um samt den Thebanern bei Chäroneiain heldenmütigem Kampfe [338 zu unterliegen, worauf das Synedrion zu Korinth Philipp als Oberfeldherrn von Hellas anerkannte. Inmitten der Rüstungen zum Krieg gegen die Perser wurde Philipp, vermutlich aus Privatrache, von Pausauias ermordet.
So bestieg, erst zwanzig Jahre alt, sein Sohn Alexander [336 den Thron, von seinem Lehrer, dein großen Philosophen Aristoteles (st. 322) in den Geist hellenischer Bildung eingeweiht, mit Wißbegierde und Durst nach großen Thaten erfüllt, mäßig und hochherzig, ein Bild jeder männlichen Tugend. Mit ungeahnter Kraft nötigte er die Hellenen ihn in der Würde seines Vaters zu bestätigen, unterwarf die Barbaren, die nach Philipps Tode sich empört hatten, und vollstreckte an Theben, das sich auf das falsche Gerücht seines Todes erhoben hatte, durch Zerstörung der Stadt ein warnendes Strafgericht.
§ 20. Die Eroberung des Perserreiches. Mit einem Heere von 35 000 Mann trat Alexander den Zug zur Eroberung des durch Palastrevolutionen und die Unfähigkeit seiner Herrscher
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50___________
362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden.
4. Folgen des Krieges.
a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten;
b) alle griechischen Staaten sind geschwächt;
c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland.
Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier,
362-338.
1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang.
2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen.
3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber
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2. Das Reich der Ptolemer in gypten. Die Hauptstadt Alexandrien machten die Ptolemer zum Mittelpunkte des Handels und der wissenschaftlichen Bildung. Das mit dem Knigspalast in Verbindung stehende Museum besa die grte Bibliothek der da-maligen Zeit.
3. Die getrennten kleineren Reiche in Asien: a) Pergamum, b) Kappadzien, c) Bithhnien, d) Armenien, e) Pntus, f) Prthien, g) Judaa. (Die Juden standen anfangs unter der Herrschaft der Ptolemer, von 204167 unter den Seleuciden. Griechische Bildung hatte auch bei ihnen Eingang gefunden. Die Septuaginta, eine in Alexandrien entstandene bersetzung des Alten Testamentes in die griechische Sprache, war ihnen bekannt.)
4. Mazedonien und Griechenland. In Griechenland versuchten die Städte, durch Bndnisse Befreiung von der mazedonischen Herr-schast zu erlangen. So entstand der tolische und achische Bund. In Sparta wurde der vergebliche Versuch gemacht, durch Erneuerung der lykurgischen Verfassung die alte Tchtigkeit herzustellen. Im Jahre 146 wurde Griechenland dem rmischen Statthalter in Maze-dornen unterstellt.
Ii. Die Rmer.
Das italische Land.
1. Horizontale Gliederung. Italien ist eiue^schmale, lang-gestreckte Halbinsel, die sich Afrika durch die Insel Sizilien bis auf 127 km, der griechischen Halbinsel bis auf etwa 67 km nhert. Die Westkste ist vom Tuszischen oder Tyrrhenischen, die Sdkste vom Jonischen, die Ostkste vom Adriatischen Meere besplt. Im Gegensatze zu Griechenland ist die West- und Sdkste reicher gegliedert, als die Ostkste.
2. Vertikale Gliederung. Gebirge: A. Die Alpen, a) Die Westalpen, b) die Zentralalpen, c) Die Ostalpen.
B. Der Apennin, a) Der nrdliche Apennin bis zu den Quellen des ruus. b) Der mittlere Apennin bis zu den Quellen des Vol-truus. Er zieht sich mehr an der Ostkste hin. Beim Eintritt in Smnium bildet er das Hochland der Abrzzen. c) Der sdliche Apennin. Dem Apennin sind im W. parallele Bergketten vorgelagert : die Albaner-, Volsker- und Sabinerberge.
Ebenen, a) Die Poebene. b) Die Arnoebene, c) Die Latinische Ksteuebeue. d) Die Campauische Ebene, e) Die Apulische Ebene, f) Die Kstenebene von Tarent.
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garten hielten 50 Schwyzer den Paß besetzt. Sie toaren wegen verschiedener Übelthaten ans dem Lande Schwyz verbannt worden. Als der Feind herannahte, kamen sie ungernsen, um für die Heimat zu kämpfen. Sie wälzten große Steine vom Berge hinab ans die Ritter. Viele derselben wurden erschlagen, und der Zng wurde ge: hemmt und konnte weder vorwärts, noch rückwärts. Nun griff das Ausgebot von Schwyz, 1300 Mann, mit Schwertern und Keulen bewaffnet, die eingezwängten Ritter an. Diese konnten in der Enge von ihren langen Ritterspeeren keinen Gebrauch machen und wurden zum größten Teile erschlagen. Herzog Leopold rettete sich mit wenigen Kriegern durch die Flucht. Nun beschworen Schwyz, Uri und Unterwalden einen ewigen Bunb. Kaiser Ludwig bestätigte den Bund und erklärte, die Eibgenossen sollen fürder nur dem Kaiser und dem Reiche Unterthan sein. In den nächsten vierzig Jahren traten der Eibgenossenschaft die Orte Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern bei.
Im Jahre 1386 machte Herzog Leopolb von Österreich, der Neffe Friebrichs des Schönen, noch einen Versuch, die Schweizer zu unterwerfen. Mit einem glänzenben Heere von Rittern zog er gegen Schwyz. Bei Sempach stellten sich ihm 1300 Schweizer Land leute entgegen. Bevor sie zum Angriffe schritten, fielen sie aus die Kniee und beteten um den Sieg. Die Ritter lachten und höhnten darüber; sie meinten des Sieges gewiß zu sein. Herzog Leopold hieß seine Ritter von den Rossen steigen und stellte sie in einer langen mehrfachen Schlachtreihe auf. Mit vorgestreckten Speeren erwarteten die geharnischten Ritter den Angriff der Schweizer. Mutig brangen diese gegen die feinbliche Schlachtreihe. Allein sie konnten wegen der Speere nicht an die Ritter herankommen. Schon waren sechzig Schweizer erstochen, und Herzog Leopolb gebot seinen Rittern, die Feinde zu umringen. Da trat ein Mann von Unterwalben, Arnold Winkelried, ohne Waffen und ohne Panzer aus dem Schlachtrufen hervor. „ Sorgt für mein Weib und meine Kinbet/' rief er, „ich will euch eine Gasse machen!" Und bamit stürzte er sich mit ausgebreiteten Armen gegen die Feinbesreihe, faßte so viele Speere, als er mit beiben Armen fassen konnte, und brückte die Spitzen in seine Brust. Jnbem er fiel, zog er die Speere nieber, und durch die Gasse, die er so gemacht hatte, drangen die Eidgenossen in die Reihen der Ritter. Diesen waren die langen Speere und die schweren Eisenrüstungen nun keine Hilfe mehr. Mit Schwert und Axt und Morgenstern würden sie niebergeschlagen Als dies die Knechte iahen, die die Rosse hüteten, flohen sie eilig bavon. Wenige von den Rittern vermochten sich durch die Flucht zu retten; viele ertranken in dem See, an dem das Schlachtselb liegt. Herzog Jeopolb und viele Grasen und Ritter fanben ihren Tod aus dem Schlachtselbe. Die Eidgenossen bewahrten fortan ihre Freiheit.
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Die Perserkriege. 249
Sie wurden an der Stelle begraben, da sie fielen, und für sie und die da gestorben, ehe Leonidas die anderen entlassen, ist eine Inschrift errichtet, die lautet also: Mit dreihundert mal zehntausend kämpften einstmals Hier viertausend Mann Peloponnesiervolk.
Diese Inschrift geht auf alle, folgende aber auf die Spartaner besonders:
Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl.
Das ist für die Lakedämouier, aber für deu Wahrsager folgendes:
Allhier ist das Grab des Megistias, welchen die Meder An dem Sperchiusstrom einst zu den Toten gesandt.
Wohl erkannte den kommenden Tod der gepriesene Seher;
Dennoch verließ die Schar spartischer Helden er nicht.
Mit diesen Inschriften und den Säulen, abgesehen von der Inschrift auf den Wahrsager, haben die Amphiktyonen sie geehrt; die Inschrift auf den Wahrsager Megistias aber hat Simouides aus Freundschaft gemacht.
Es wird nun erzählt, zwei von den Dreihuuderteu, Eurytos und Aristodemos, hätten alle beide, wenn sie einig gewesen, sich zusammen nach Sparta retten können, weil sie wegen sehr schlimmer Angenkrankheit von dem Leonidas aus dem Lager fortgeschickt waren; oder wenn sie nicht nachhause gehen wollten, so hätten sie mit den übrigen zugleich sterben können. Da es ihnen nun freistand, eines von beiden zu thun, wollten sie sich nicht vertragen, sondern waren verschiedener Meinung. Eurytos nämlich, als er erfahren, daß die Perser über den Berg gegangen, forderte seine Rüstuug und legte sie an und befahl seinem Helotenknecht, ihn zu den Kämpfenden zu führen, und wie ihn dieser dahin geführt, lief der Führer davon; er selbst aber fiel in den Hänfen und ward erschlagen; Aristodemos aber rettete sein Leben durch die Flucht. Wäre nun Aristodemos allein krank gewesen und nach Sparta zurückgekommen, oder wären beide zusammen nachhause gekommen, so hätten ihnen, glaube ich, die Spartaner nichts gethan: da nun aber der eine gefallen war und der andere nicht hatte sterben wollen, obgleich er dieselbe Veranlassung hatte, so mußten sie notwendig auf den Aristodemos sehr böse werden.
Als aber Aristodemos nach Lakedämon zurückkam, fiel er in Schimpf und Unehrlichkeit. Die Unehrlichkeit nämlich bestand darin: kein Mensch in Sparta zündete ihm Feuer an, noch sprach jemand mit ihm; der Schimpf aber bestand darin, daß er „der Flüchtling Aristodemos" genannt wurde. Ju der Schlacht bei Platää aber tilgte er alle seine Schuld wieder aus.
Aber die Thebaner, deren Oberster Leontiades war, hatten mit den Hellenen wider des Königs Heer so lange gefochten, weil sie mußten; als sie aber sahen, daß die Perser die Oberhand gewannen, da die Hellenen mit dem Leonidas auf dem Hügel zusammengedrängt wurden, da trennten sie sich von ihnen und streckten ihre Hände aus und gingen den Feinden entgegen, indem sie sagten, wie es denn auch in der Tbat ganz richtig war, daß sie medisch gesinnt wären und gleich unter den ersten dem König Erde und Wasser gegeben, daß sie aber aus Not gedrungen nach Thermopylä gekommen und ganz unschuldig wären an dem Verlust, den der König erlitten. Dadurch retteten sie ihr Leben; denn sie hatten auch die Thessalier zu Zeugen ihrer Rede. Doch kamen sie nicht ganz glücklich davon. Denn als sie herankamen, faßten die Feinde sie und töteten ihrer etliche; die meisten aber brandmarkten sie auf lerxes' Befehl mit dem königlichen Male und singen bei dem Obersten Leontiades an.
Nach dem besichtigte lerxes die Leichname, und dem Leichnam des Leonidas, weil er gehört, daß er König und Oberster der Lakedämonier gewesen, ließ er den Kops abschneiden und ihn ans Kreuz schlagen. Es ist mir offenbar worden aus vielen Zeichen, und darunter ist dieses nicht das geringste, daß König Xerxes auf keinen Menschen so ergrimmt gewesen, als auf den Leonidas, wie er noch lebte; denn sonst hätte er nicht wider Sitte und Recht seinen Leichnam so grausam behandelt, weil von allen Völkern, die ich kenne, die Perser ant meisten tapfere Kriegsmänner ehren. Die nun, welche dazu bestellt waren, vollzogen den Befehl.
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420
Geschichte der Hellenen.
Ägypten hatte eine hellenische Flotte gegen die Perser gekämpft, selbst Karthago die Seemacht Athens gefürchtet.
Mit dem Frieden des Antalkidas waren nicht bloß die Städte der asiatischen Küste preisgegeben; das Meer der Mitte war verloren, die Inseln desselben, obschon dem Namen nach autonom, die Buchten und Küsten von Hellas selbst lagen wie entblößt da. Und zugleich begannen die Völker im Norden rege zu werden; die Küstenstädte von Byzanz bis zum Strymon, nur von ihren Mauern ünd ihren Söldnern geschützt, hätten dem Andringen der thrakischen Völker nicht lange zu widerstehen vermocht; die noch lose geeinten makedonischen Landschaften, deren Hader wie erst die Athener, so nun Sparta und die Städte der Chalkidike nährten, waren selbst in steter Gefahr, von den Odrysen im Osten, den Triballern im Norden, den Illyriern im Westen überschwemmt zu werden; schon drängte hinter diesen die keltische Völkerwanderung zwischen der Adria und der Douau vorwärts. Die Triballer begannen ihre Raubzüge, die sie bald bis Abdera führen sollten; es brachen die Illyrier nach Epiros ein, siegten in einer großen Schlacht, in der fünfzehntausend Epiroten erschlagen wurden, durchheerten das Land bis in die Gebirge, die es von Thessalien scheiden, wandten sich dann rückwärts, durch die offeneren Gebirgspässe nach Makedonien einzubrechen. Gegen solche Gefahren sich zu schützen, hatte Olynth die Städte der Chalkidike zu einem Bunde vereint; daß die Spartaner ihn zerstörten, machte den Norden der Griechenwelt wehrlos gegen die Barbaren.
In derselben Zeit war größere Gefahr über das westliche Griechentum gekommen. Seit die Seemacht Athens gebrochen war, hatten die Karthagerin Sieilien von neuem vorzudringen begonnen, Hiniera im Norden, Seliuus, Akragas, Gela, Camarina bewältigt; Dionys von Syrakus ließ, um den Frieden zu gewinnen, diese Städte in dem Tribut der Puuier. Es brachen die Kelten über die Alpen nach Italien ein, unterwarfen das etruskische Land am Po, überstiegen den Apennin, brannten Rom nieder; es brachen die Sanmiter gegen die Griechenstädte Campaniens vor, unterwarfen eine nach der andern, während Dionys die int brettischeulaude an sich riß; nur Tarent hielt sich ausrecht. Wenigstens die Tyrannis von Syrakus war rüstig und thätig; in immer wieder erneutem Kamps entriß Dionys den Karthagern die Küste der Insel bis Akragas, schlug die etruskischen Seeräuber und plünderte ihren Schatz in Agylla, gewann in großangelegten Kolonisationen bis zur Pomündung hinaus und auf den Inseln der illyrischen Küste die Herrschaft in der Adria; — ein Fürst, der, mit geordnetem Regiment, fürsorgender Verwaltung, gleich energischer Willkür gegen die wüste demokratische wie die partikularistische „Freiheit", mit seinem Heere von griechischen, keltischen, iberischen, sabellischen Söldnern und einer mächtigen Flotte, mit seiner verwegenen, treulosen, kynischen Politik gegen Freund und Feind der letzte Schutz
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426 Geschichte der Hellenen.
Beide Teile rückten ohne Verzug zur Hauptschlacht aus, und die Heere wurden in Ordnung gestellt. Die Scher versicherten auf beiden Seiten, nachdem "sie die Opfer geschlachtet, daß die Götter den Sieg ankündigten.
Als das Fußvolk zum Handgemenge kam, begann ein großer merkwürdiger Kampf. Denn noch nie, seit Griechen gegen Griechen stritten, stand eine so große Truppenzahl einander gegenüber, nie so tüchtige Kämpfer, die ihre Tapferkeit im Treffen bewiesen. Es standen einander in der Schlacht die Truppen gegenüber, die zur damaligen Zeit das beste Fnßvolk hatten, die Böotier und Lakedämonier; sie eröffneten das Gefecht und schonten des Lebens nicht.
Zuerst gingen sie mit den Lanzen auf einander los, und da diese größtenteils durch die gewaltigen Stöße zerbrachen, so kam es zum Kamps mit dem Schwert. Sie brangen ans einanber ein und brachten sich Wuubeu aller Art bei; boch legte sich die Wut nicht. Langezeit hielten sie in dem harten Kampfe ans, und der Heldenmut, womit auf beiden Seiten gefochten wurde, ließ es zu keiner Entscheidung kommen. 3eber war nur bedacht, - eine glänzende That zu verrichten, ohne auf die Gefahr, in die er sich stürzte, zu achten, und ging mit hohem Sinn dem ehrenvollen Tod entgegen. Nachdem der hartnäckige Kampf langezeit gedauert hatte, ohne daß sich die Schlacht nur im mindesten entschied, so glaubte Epaminondas, nur durch persönliche Tapferkeit siegen zu können, und entschloß sich, mit eigener Hand den Ausschlag zu geben. Schnell sammelte er ^ die Tapfersten um sich und drang in festgeschlossener Reihe mitten unter die Feinde ein. ^ Der Schar vorangehend, warf er den ersten Speer und traf den Anführer der Lakebämouier. Indem er dann sogleich die anderen, die ihm unter die Hände kanten, teils niedermachte, teils in Schrecken setzte, durchbrach er die Schlachtreihe der Feinde. Voll Furcht vor dem großen Epaminondas und vor der Gewalt der ihn umgebenden Schar zogen sich die Lakebämouier aus dem Treffen zurück; die Böotier setzten nach und töteten immer die hintersten, so daß das Felb voll Leichen lag.
Als aber die Lakebämouier sahen, daß Epantinonbas in seinem Eifer sich zu weit vorwagte, so rannten sie alle gegen ihn zusammen. Auf einmal flog eine Menge von Geschossen auf ihn zu; aber teils wich er ihnen aus, teils prallten sie ab; einige zog er ans seinem Körper und verteibigte er sich bamit gegen die Angreifer. Währenb er aber um den Sieg so heldenmütig kämpfte, empfing er eine löbliche Wunde in die Brust. Die Lanze brach ab und das Eisen blieb in dem Körper zurück. Sogleich fiel er entkräftet durch die Wunde nieder. Nuu entstand ein Kampf um den Gefallenen, wobei viele auf beiden Seiten umkamen, bis endlich die Thebaner, die an Körperstärke überlegen waren, die Lakedämonier niederkämpften. Die Böotier verfolgten die Fliehenden eine steine Strecke weit und kehrten dann um, weil sie es für das notwendigste hielten, die Toten^in ihre Gewalt zu bekommen. Die Trompeten bliesen zum Rückzug, und sämtliche Truppen gaben die Schlacht auf. Beide Teile aber machten Ansprüche auf den Sieg, indem sie ein Siegeszeichen errichteten. Denn die Athener hatten die Euböer und die Sölbner auf der Anhöhe überwunden und die Toten in ihre Gewalt bekommen; die Böotier aber hatten unter den Lakebämoniem eine schwere Nieberlage angerichtet und sich der Gefallenen Bemächtigt, daher sie sich den Sieg zuschrieben. Eine zeitlang schickte^ keiner von toben Teilen Abgeorbnete wegen Bestattung der Toten, um nicht das Recht des Siegers zu vergeben. Enblich aber würden, und zwar zuerst von den Lakedämoniern, Herolde wegen Bestattung der Toten gesandt und beide begruben die ihrigen. ^Epaminondas wurde noch lebend ins Lager gebracht; die herbeigerufenen Arzte erklärten aber, sobald die Lanze aus der Brust gezogen werde, müsse notwendig der Tod erfolgen. Mit der ruhigsten Fassung endete er nun sein Leben. Er rief feinen Waffenträger zu sich und fragte ihn zuerst, ob er den Schild gerettet habe. Als derselbe es bejahte und ihm den Schild vor Augen legte, fragte er weiter, wer gesiegt habe. Auf die Versicherung des Knappen, die Böotier hätten gesiegt, erwiderte er: So ist es Zeit zu sterben! Darnach hieß er ihn, die Lanze herauszuziehen. Seine anwesenden Freunde jammerten laut, und einer sagte weinend: So stirbst du kinderlos, Epaminondas! Da sprach er: Nein, beim Zeus, ich hinterlasse zwei Töchter, die Schlacht bei Leuktra und die bei Mantinea! Nachdem die Lanze herausgezogen war, gab er ohne allen Kampf seinen Geist aus.
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Geschichte der Hellenen.
Wächter zu fein, daß die Besitzenden nicht in ihrem Eigentum geschädigt, der 5)emoy nicht mit Willkür und Übermut behandelt tu erde". Die so oft versuchte Tyrannis hat dieses Werk nicht vollbringen sönnen, „denn sie steht nicht, wie das altgegründete Königtum, auf eigenem Recht, sondern auf der Gunst des Demos, oder auf Gewalt und Unrecht".
Verfuhr nun Philipp in solchem Sinn?
Ohne das attische Gebiet zu berühren, zog er weiter nach dem Peloponnes. Hatten Megara, Korinth, Epidanros, andere Städte sich hinter ihren Mauern zu verteidigen gedacht, so baten sie nun um Frieden; der König gewährte ihn den einzelnen, den Korinthern unter der Bedingung, daß sie Akrokormth einer makedonischen Besatzung übergaben; ähnliche Friedensschlüsse mit der Weisung, zum Abschluß des allgemeinen Friedens Bevollmächtigte nach Korinth zu senden, folgten bei feinem weitern Marsch durch den Peloponnes. Nur Sparta wies jedes Erbieten zurück; bis an das Meer durchzog Philipp das lakonische Gebiet, ordnete dann nach dem Spruch eines Schiedsgerichts ans allen Hellenen die Grenzen Spartas gegen Argos, Tegea, Megalopolis, Messenien, so daß die wichtigsten Pässe in die Hände derer kamen, die sich lieber mit der Vernichtung des verhaßten Staates von aller künftigen Sorge befreit gesehen hatten.
Schon waren die Gesandten der Staaten in Hellas — nur Spartas nicht — in Korinth versammelt; dort wurde „der gemeine Friede und Bundesvertrag" errichtet, vielleicht aus Grund des von König Philipp vorgelegten Entwurfes, gewiß nicht in der Form eines makedonischen Befehls. Die Freiheit und Autonomie jeder hellenischen Stadt, der ungestörte Besitz ihres Eigentums und dessen gegenseitige Garantie, freier Verkehr und steter Friede zwischen ihnen, das waren die Grundlagen dieser Einigung; sie zu sichern und ihre Befugnisse auszuführen wurde ein „gemeiner Bundesrat" bestellt, zu dem jeder Staat Beisitzer senden solle; namentlich war die Aufgabe dieses Syne-drions, darüber zu wachen, „daß in den verbündeten Staaten keine Verbannung oder Hinrichtung wider die bestehenden Gesetze, keine Konfiskation, Schuldaufhebung, Güterteilung, Sklavenbefreiung zumzweck des Umsturzes" vorkomme. Zwischen deu so geeinten Staaten und dem makedonischen Königtum wurde ein ewiger Bund zu Schutz und Trutz errichtet; kein Hellene sollte gegen den König Kriegsdienste thun oder feinen Feinden hülfreich fein bei Strafe der Verbannung und des Verlustes von Hab und Gut. Das Gericht über Bundbrüchige wurde dem Rat der Amphiktyonen überwiesen. Endlich der Schlußstein des Ganzen: es wurde der Krieg gegen die Perser beschlossen, „um die von ihnen an den hellenischen Heiligtümern geübten Frevel zu rächen"; es wurde König Philipp zum Feldherrn dieses Krieges zulande und zur fee mit unumschränkter Gewalt ernannt.
Philipp ging nach Makedonien zurück, alle Vorbereitungen zu dem großen nationalen Kriege zu treffen, den er mit dem nächsten Frühling zu beginnen
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp