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1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren.
2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt.
Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet.
Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.)
Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war
ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt.
1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte.
2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er.
V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig
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Extrahierte Ortsnamen: Avignon Deutschland Holland Schweiz Schwyz Habsburg Nassau Luxemburg Italien Italien Mailand Neapel
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kleineren Lehen erblich sein sollten, und dessen Durchführung er auch in Deutschland begünstigte. Von den 6 Herzogtümern wurden Franken, Bayern und Schwaben unmittelbar von seinem Sohne Heinrich verwaltet.
Ii. Heinrich Iii., 1039—1056. Er war ein thatkräftiger, staatskluger, zuweilen rücksichtslos durchgreifender Fürst.
1. Kriege im Osten. Heinrich brachte den Herzog der Böhmen zur Unterwerfung, setzte den von einer heidnischen Partei vertriebenen König Peter von Ungarn wieder ein und zwang ihn zur Lehnsabhängigkeit.
Damals hatte das deutsche Reich seine größte Ausdehnung.
2. Das Landsriedensgeseh. Der König gebot, um die Sicherheit des Verkehrs zu heben, einen allgemeinen Landfrieden und machte zur Sicherung desselben die drei südlichen Herzogtümer wieder selbständig.
Die Beschränkung des Fehdewesens war von der aqnitanischen Geistlichkeit angeregt und von den Cluniacensern (Clngny) durch die Einführung des sog. „Gottessriedens" gefördert worden. Letzterer wurde später auch in Deutschland gesetzlich, war aber eine lediglich kirchliche Einrichtung.
3. Das kirchliche Schisma. Von dem strengen Kloster Clngny, mit dem der persönlich sehr fromme Kaiser in Verbindung stand, gingen damals auch die Bestrebungen aus, eine strengere Zucht in der Kirche einzuführen. In Rom standen sich 3 Päpste gegenüber. Der Kaiser ließ sie auf der Synode zu Sutry absetzen und behielt sich für die Zukunft die Entscheidung bei der Papstwahl vor. Er erhob einen Deutscheu, Klemens Ii., zum Papst, und setzte später noch dreimal Deutsche auf den päpstlichen Stuhl (die „deutschen Päpste").
4. Verhalten gegen die Herzöge. Wie sein Vater suchte auch Heinrich die herzogliche Macht zu schwächen, und noch kein deutscher Köuig hatte den Fürsten und Päpsten gegenüber so unumschränkt gewaltet.
Alle Errungenschaften wurden aber durch seinen frühen Tod in Frage gestellt, und eine gewaltige Reaktion gegen das mächtige Kaisertum schien unausbleiblich.
Iii. Heinrich Iv., 1056—1106.
1. Vormundschaftliche Regierung. Heinrich, bei dem Tode des Vaters 6 Jahr alt, wurde anfangs von seiner Mutter Agnes, die zugleich Reichsverweserin war, erzogen. Ihr schwaches Regiment bestärkte die Fürsten in ihrem Streben nach Selbständigkeit, Ehren und Besitz, und die Nachgiebigkeit der Kaiserin konnte sie nicht befriedigen. Da sich Agnes von dem wenig beliebten Bischöfe von Augs-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Clngny Rom
384
2. daß die Moldau und Walachei in der Wahl des Obersten Alexander Kusa zum Fürsten die Personalunion durchführten und den Staat Rumänien bildeten. Nach dem Sturze Kusas (1866) wurde Karl von Hohenzollern-Sigmaringen zum Fürsten gewählt.
Auf Abd ul Medschid folgte Abd ul Aziz, 1861—1876, der sich anfangs von tüchtigen Staatsmännern leiten ließ, dann aber durch sinnlose Verschwendung den Staatsbankerott herbeiführte. Unter ihm begannen die Ausstände unter den tributpflichtigen Völkern. Im Jahre 1876 wurde der Sultan abgesetzt; nach einer kurzen Regierung Mu-rads V. folgte 1877 Abd ul Hamid Ii.
o) Kriegerische Unruhen auf der Balkanhalbinsel. Bei der Lebensunfähigkeit der Türkei hat die Besorgnis um die zukünftige Gestaltung der staatlichen Verhältnisse aus der Balkanhalbinsel die übrigen Mächte wiederholt beunruhigt und die sogenannte „orientalische Frage" wachgerufen. Die Zufriedenstellung Rußlands, das sich als den Erben des oströmischen Kaiserreiches betrachtet, und die Handelsinteressen der übrigen Mächte stehen sich hierbei gegenüber.
A. Aufstände der tributpflichtigen Stämme.
1. Der Druck und die Grausamkeiten der türkischen Steuereinnehmer veranlaßten 1875 einen Ausstand in der Herzegowina. Mukhtar Pascha wurde von den Insurgenten, die von den Montenegrinern Unterstützung erhielten, zurückgeschlagen.
2. Als deswegen der Sultan ein Heer an die Grenze Montenegros legte, trat dessen Fürst Nikita, von Rußland beeinflußt, in den Kampf ein.
3. Damit war auch für Serbien, das mit den übrigen Slaven die feindliche Stimmung gegen die Türkei teilte, das Signal zum Ausbruche des Krieges gegeben.
4. Rumänien nahm ebenfalls eine drohende Haltung ein.
5. Endlich brach im Mai 1876 in Bulgarien ein Aufstand aus, der von den Türken mit entsetzlicher Grausamkeit niedergeworfen wurde.
Im Zusammenhange mit diesen Greueln steht die Ermordung des deutschen und französischen Gesandten in Saloniki, und als zu gleicher Zeit der Sultan entthront und der energische Minister Hussein Avni ermordet wurde, war der Glaube an die Widerstandsfähigkeit der Türkei vollends geschwunden, und die Teilnahme Europas wandte sich den Fürsten von Serbien und Montenegro zu, die mit Billigung Rußlands den Krieg begannen.
L. 5*er servische Krieg, 1876. Mit 4 Armeeen rückten die Serben in der Türkei ein, mußten sich aber schon nach wenigen Tagen auf die Defensive beschränken. Glücklicher waren die Monte-
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Extrahierte Personennamen: Alexander_Kusa Alexander Karl_von_Hohenzollern-Sigmaringen Karl Medschid Mukhtar_Pascha Hussein_Avni
Extrahierte Ortsnamen: Montenegros Serbien Bulgarien Saloniki Europas Serbien Montenegro Türkei
234
nach der Abschaffung des Königtums auch das Oberhaus und übertrug die gesetzgebende Gewalt einem Parlamente, die ausübende einem Staatsrate. Gegen auswärtige Feinde bewahrte sie eine glänzende Überlegenheit. Die Iren und Schotten, welche sich für das Königtum erhoben hatten, wurden zurückgeschlagen. Um die unumschränkte Seeherrschaft zu gewinnen, erließ Kromwell die Navigationsakte, wonach Auswärtige nur die Erzeugnisse des eigenen Landes nach britischen Häfen bringen dursten. Der darüber ausbrechende Krieg mit Holland, dessen Zwischenhandel durch diese Maßregel gelähmt wurde, endete siegreich für die Republik.
2. Das Protektorat Kromwells, 1653—1658. Im Innern vermochte Kromwell die Ordnung nicht zu begründen. Das Parlament, welches eine Verminderung des Heeres wünschte, löste er auf. Er ließ sich nun von der Armee die Würde eines „Lord Protektor" übertragen und näherte die Verfassung durch Wiederherstellung des Oberhauses wieder den früheren Zuständen. Wiederholte Versuche zu seiner Ermordung verdüsterten den Lebensabend des Protektors, der 1658 starb.
3. Das Protektorat Richard Kromwells, 1658—59. Richard Kromwell, der die Würde des Vaters erbte, besaß nicht die Energie, Herr der Verhältnisse zu bleiben. Der General Monk zwang ihn zur Abdankung und beschloß, dem Willen der Bürgerschaft folgend, mit einem neuen Parlamente die Wiederherstellung der Stuarts.
Kuttur.
Die gewaltige Bewegung auf kirchlichem und staatlichem Gebiete in diesem Zeitalter mußte notwendig auch ihre Rückwirkung auf die Entwickelung der Künste und Wissenschaften äußern.
1. Die Philosophie hörte auf, nur im Dienste der Theologie zu stehen,
denn mit den Angriffen auf die Dogmen war auch die Scholastik erschüttert
worden. Bakon von Verulam, f 1626, stellte die Erfahrung oder Empirie als Quelle aller Erkenntnis auf. Rene Descartes (Kartefius), f 1650, ging in seinem Systeme von der Forderung gänzlicher Voraussetzungslosigkeit aus; sein Anhänger Baruch Spinoza, f 1677, gelangte zu der Forderung unbedingtester Gedanken- und Gewissensfreiheit.
2. Die Sprachwissenschaft wurde seit dem Wiedererwachen der klassischen
Studien in Italien, Frankreich und Deutschland mit begeistertem Eifer
betrieben.
3. Die Naturwissenschaften erhielten durch fortgesetzte Beobachtungen und Versuche eine gänzliche Umgestaltung und große Bereicherung. Nikolaus Kopernikus aus Thorn (1473—1543) erkannte im Gegensatze zu der bisher geltenden Ptolemäischen Weltanschauung den unbeweglichen Stand der Sonne in der Mitte der Planetenbahnen und die doppelte Bewegung der Erde. Tycho de Brahe, der am Hofe Rudolfs Ii. lebte, stellte ein neues, jedoch unhaltbares Planetensystem auf und wurde der Beförderer der Astrologie. Sein Gehilfe Kepler, f 1631, fand die nach ihm benannten Gesetze der
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Extrahierte Ortsnamen: Spanien Niederlande Frankreich England Holland Bayreuth Polens Friedrichs Friedrichs
344
2. Die neue Verfassung, 1850.
a) Der vereinigte Landtag. Dem Streben des Volkes nach
Teilnahme an der Regierung wollte der König entsprechen, indem er am 3. Februar 1847 den „bereinigten Landtag" berief. Derselbe bestand aus sämtlichen Provinzialständen der Monarchie und hatte als Ausgabe die Beratung über alle Gegenstände der Gesetzgebung, welche die persönlichen und Eigentumsrechte bet' Staatsbürger mit Einschluß der Besteuerung beträfen. Obwohl der König bei der Eröffnung desselben erklärte, daß keine Macht der Erde ihn veranlassen könnte, das natürliche Verhältnis zwischen Fürst und Volk in ein konstitutionelles zu verwandeln, gab doch eine Anzahl ansehnlicher Mitglieder (v. Auerswald, Eamphauseu) dem Verlangen nach weiteren Rechten lebhaften Ausdruck. Zu entschiedenerem Vorgehen ans der Bahn der Reformen konnte sich der König erst entschließen, als die französische Februarrevolution 1848 ihre Schatten auch nach
Preußen warf.
b) Die französische Februarrevolution, 1848. Der König Louis
Philipp, 1830—1848, hatte fein Regiment vorzüglich auf den wohl-
habenden Bürgerstand gestützt, konnte aber die Legitimisten (Anhänger der Bourbonen) und Republikaner nicht niederhalten. Letztere wurden die Träger aufrührerischer Lehren, durch welche mehrere Schriftsteller die ärmeren Volksklaffen zur Verletzung von Eigentum und Recht aufgefordert hatten. Als nun die Regierung die Volksversammlungen verbot, brach die Revolution aus. Louis Philipp mußte fliehen, und im Thronfaale der Tuilerien wurde die Republik ausgerufen, 24. Februar 1848. Die Präsidentenwahl fiel auf Louis Napoleon, den Sohn des früheren Königs von Holland.
c) Unruhen in Preußen. Die französischen Ereignisse steigerten auch die Aufregung in Preußen. Berlin wurde der Sammelplatz derjenigen, welche vollständig mit der Vergangenheit brechen wollten. Um der Revolution vorzubeugen, versprach der König dem Laude eine freisinnige Verfassung und stellte auch die einheitliche Gestaltung Deutschlands in Aussicht. Als sich aber ant Abende desselben Tages (18. Mürz) bei dem Militär, das den Platz vor dem königlichen Schlosse von den anstürmenden Volksmassen säubern wollte, zwei Gewehre entluden, brach ein Ausstand los, der mit Gewalt unterdrückt werden mußte. Um
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Extrahierte Personennamen: Auerswald Louis
Philipp Philipp Louis_Philipp Philipp Louis_Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Holland Berlin Deutschlands
433
seinen Zwecken nutzbar zu inachen. Er schnf ein geschultes Heer und eine starke Flotte. Ausgedehnte Wasserbauten und Bewsseruugsaulageu frderten die Landwirtschaft; die Kultur der Baumwolle brachte groe Summen ein. Schulen wurden gegrndet, und fr die ffentliche Sicherheit war gesorgt. Die Grenze wurde im Sden bis zu den groen Nilseen vorgeschoben. Das Volk litt aber unter einem furcht-baren Steuerdrucke. Unter den folgenden Paschas, die eine noch grere Unabhngigkeit von der Pforte erhalten und den Titel Chedive" (Vizeknig) angenommen hatten, stieg die Schuldenlast so, da Frankreich und England zur Wahrung ihrer Interessen gypten zwangen, ihnen die Kontrolle der Finanzverwaltung einzurumen. Dagegen erhob sich eine nationale Partei, und es entstand 1882 in Alexandrien ein Ausruhr. Da Frankreich es ablehnte, sich an einer gemein-schaftlichen Expedition gegen gypten zu beteiligen, warf England den Aufstand allein nieder und hlt seitdem gypten militrisch besetzt. Zu spt erkannte Frankreich den begangenen Fehler und drang wieder-holt vergeblich darauf, da die englischen Truppen gypten rumen. Da auch in der inneren Verwaltung des Landes der englische Einflu entscheidend ist, so kann gypten tatschlich als britischer Kolonialbesitz bezeichnet werden.
f. Whrend des gyptischen Aufruhrs hatte im Sudan eine religis-politische Bewegung um sich gegriffen, an deren Spitze ein Fanatiker stand, der sich Mahdi, d. i. Fhrer, nannte und vom Volke wie ein Prophet verehrt wurde. Als er mit seinen Scharen das eigentliche gypten bedrohte, sandte England den General Gordon (gohrd'n) mit einem Heere nach Chartm. Aber weder vershnliche Schritte, wie Gestattung des Sklavenhandels, noch Waffengewalt konnten die feindliche Bewegung hemmen. Gordon wurde iu Chartm eingeschlossen, und als am 28. Januar 1885 die Expedition des Generals -Wolseley (u-lli) vor der Stadt ankam, war sie seit zwei Tagen im Besitze des Mahdi. Gordon war im Kampfe gefallen. Nach dem Tode des Mahdi ging das von ihm eroberte Reich, das zur Zeit seiner grten Ausdehnung vom Roten Meere bis zum Tsad-See und von den letzten Stromschnellen des Nils bis zu dem Viktoria-See reichte, einem schnellen Verfall entgegen. Dem englischen General Kitchen er (kitschener) gelang es in einem mehr-jhrigen Kriege, indem er schrittweise vorging und durch einen Bahn-bau sowie durch Befestigungsanlagen seine Verbindungslinien mit gypten sicherte, bis Chartm vorzudringen, wo er in einer letzten, entscheidenden Schlacht das Heer der Mahdisteu vernichtete. Der Sudan wurde in seinem frheren Umfange der gyptisch-englischen Herrschaft unterworfen.
g. Der Burenkrieg. Die Buren (hollndisch Boers, spr. buhrs, = Banern) sind die im 17. Jahrhundert in Sdafrika eingewanderten
Atzler, Geschichte fr Lehrerseminare. 28
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Extrahierte Personennamen: Mahdi Gordon Gordon Gordon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Frankreich England Frankreich England Chartm Tsad-See Sdafrika
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Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Herrn zum Kaiser aus, so mußte dieser es erst gegen drey
bis vier andere Heere in alle Weltgegenden führen, um
seine Gegenkaiser zu überwinden, oder sich von ihnen über-
winden zu lassen.
Zu dieser Zerrüttung im Innern kamen noch zwey
furchtbare Feinde von aussen: die Perser im Osten und
die Deutschen im Norden und Westen des Reiches.
Vierhundert und vierundsechzig Zahre (238 v. Chr.
—226 n. Chr.) hatte das Pa ethische Reich gedauert,
als es im I. 226 in ein Persisches — zum Unterschied
von dem ältern das Neupersische genannt — verwan-
delt wurde. Der Perser Artaxerxes (Ardschir), Sohn
eines gewissen Sassan, erregte nahmlich einen Aufstand
gegen den Partherkönig Art ab an Iv. (den 31. Arsaci-
den). Zwar ging dieser mit der ganzen Macht seines
Reiches dem Empörer entgegen; Artaxerxes aber machte
durch eine dreytagige Schlacht, in welcher der König sein
Leben verlor, dem Hause und der Herrschaft des Arsaei-
den ein Ende, und ward zugleich der Gründer des Rei-
ches der Sassaniden (das bis651 dauerte, in welchem
Zahre es an die Araber fiel). Nun ging er mit nichts
geringerem um, als den Glan; der Persischen Monarchie
wieder zu erneuern. Zu dem Ende demüthigte er den
Widerstand der Satrapen des Reichs, stellte die alte Lan-
desreligion des Zoroaster wieder her, und ließ ein Gesetz-
buch verfertigen, das bis zu den letzten Zeiten der Persi-
schen Monarchie als die Grundlage ihrer bürgerlichen und
religiösen Verfassung betrachtet wurde; endlich machte er
Anspruch auf alle Länder, welche Cyrus und seine Nach-
folger besessen hatten, da das Recht darauf durch die
gewaltthatigen Eingriffe der Griechen und Römer nicht
für verloren könne angesehen werden. Dieser ehrgeitzige
Vergrößerungsplan, der sich auch auf seine Nachfolger
forterbte, ward für Nom eine Ouelle vieler Kriege, die
um so verderblicher für dasselbe ausfallen mußten, da auch
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Extrahierte Personennamen: Artaxerxes Artaxerxes Cyrus
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Inhalt: Zeit: Geographie
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Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
. — 6 —
Schon jetzt *), nochmehr aber nach der Erlan-
gung der Alleinherrschaft (3-24), bemühte sich Conftan-
titt, nicht nur die Wunden, die seine Vorfahren und
Machtgenossen der Kirche geschlagen hatten, wieder zu
heilen, sondern auch die christliche Religion zur herrschen-
den im Reiche zu machen. So fanden sich nun die Chri-
sten auf einmal in eine ganz andere Lage versetzt, als
jene war, in welcher sie'sich drey Jahrhunderte lang be-
funden hatten. Sie sahen ihre Religion auf dem Throne,
den wahren Gottesdienst in Ehren, die Landesverwiesenen
znrückgerufen, die verwüsteten Kirchen wieder hergestellt,
und neue, selbst auf kaiserliche Kosten, mit der größten
Pracht erbaut. Eine so wenig erwartete Veränderung
mußte ihnen für die Gegenwart die reinste Freude, und
für die Zukunft die süßesten Hoffnungen gewähren. Allein
,.als die Hölle — sagt der heilige Cyprian — -ihre
Götzen zertrümmert sah, ersann sie sogleich ein neues
Mittel, die Kirche zu beunruhigen; und dieses war —•
Ketzerey und Spaltun g." Christus hat nur Eine
Kirche gestiftet ** ***)). Die Regierung dieser Kirche hat Er
den Aposteln mit ganz unbeschränkter Vollmacht über-
geben **'*), unter ihnen selbst aber dem Petrus die
oberste, allgemeine Aufsicht, Leitung und Gerichtsbarkeit
*) Bereits im Anfänge des Jahres 3i3 erschien ein Edikt
der beydcn Auguste Constantin und Licin, durch welches
jedem freygestellt wurde, sich zu derjenigen Religion zu
bekennen, die er seiner Denkungsart am angemessensten
fand, und den Christen die Güter zurückgegeben wurden,
die man ihnen während der Verfolgungen genommen
hatte. Auch sollten die Christen, als solche, von den öf-
fentlichen Aemtern nicht ausgeschlossen werden.
•*) Joh. io, i6, — Matth. 16, 18. — Ephes. 4, 3 — 6.
I Cor. io. — Gal. i, 6- 8. — Tit. 3, io. u.
***) Matth. 18, i5 — 18, — Joh. so, ai —a3. — Ii. Cor.
io, j. 6. 8.
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Extrahierte Personennamen: Cyprian Christus Auguste_Constantin Constantin
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
5
sich in Italien, welches zu allen Unternehmungen, für
alle Nothwendigkeiten, für alles Vergnügen des Lebens
fruchtbar genug ist, eine zu Wasser und Land gewaltige
Macht; es konnte der Thron Casars wieder hergcstellt
werden, wir aber blieben barbarisch. Zur selbigen Zeit
wurde Zacharias, ein geistreicher und liebenswürdiger
Grieche, auf den Stuhl des Apostels gesetzt, und er ret-
tete sein Nom.
Der König rüstete sich zur Belagerung der Stadt
Ravenna. Der Exarch, der Erzbischof und alles Volk,
da sie dieses hörten, schrieben an den Papst; er aber
schickte an den König um Frieden eine vergebliche Ge-
sandtschaft. Hierauf stellte er sich das alte Beyspiel des
großen Leo vor, fühlte seine Tugend und Würde, mrd
nachdem er in Versammlung des Römischen Volkes dem
Herzoge Stephanus die Verwahrung der Stadt aufge-
tragen, hielt er nach Set. Peter einen feyerlichen Zug.
Da er nun durch ein beredtes Gebeth an den Fürsten
der Apostel Jedermann gerührt, machte er sich auf, be-
gleitet von dpn ehrwürdigsten Priestern, in seinem päpst-
lichen Ornat. Bis nach Aquila kamen die Ravennaten ihm
entgegen. Von da wurde ec nach Pavia in die Lombar-
dische Residenz von Männern und Weibern jeden Alters
und Standes, die ihn bewunderten und für ihn fürchteten,
weinend begleitet. Lnitprand bekam Nachricht und Ge-
sandte von ihm, wollte sie aber nicht hören. Der Papst,
ehe der König Zeit hatte, irgend einen Entschluß zu fassen,
war in Pavia. Zuerst hielt er in der großen Kirche das
hohe Amt, hierauf im Pallast vor dem König, in Ver-
sammlung der Großen, einen so starken und rührenden
Vortrag, daß Lnitprand nicht anders konnte, als zwey
Drittheile seiner gegen Ravenna gemachten Eroberungen
zurückgeben, den Papst mit Ehrfurcht bewirthen, beglei-
ten, lind mit einem großen Gefolge von Herzogen und
Grafen zur Vollstreckung dieses Friedens tu die eroberte
Landschaft schicken."
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Extrahierte Personennamen: Zacharias Apostels Leo Leo Apostel Jedermann