indem er zugab, daß die Erbin dieser Länder, die Gräfin Margareta Maultasche, die sich von ihrem Gemahl Johann Heinrich aus dem Hause Böhmen-Luxemburg trennte, mit seinem Sohne, dem Markgrafen Ludwig von Brandenburg, eine neue Ehe einging. Auch zog er nach dem Tode des Grafen Wilhelm Iv von Holland, dessen Schwester Margareta er (1324) geehelicht hatte, die Grafschaften Holland, Seeland, F r i s l a n d und H e n n e g a n als erledigte Reichslehen ein und belehnte damit seine Gemahlin Margareta und die mit ihr erzeugten Söhne (1346).
Auf Betrieb des Papstes K l e m e n s Vi traten die K urfürst en mit Ausnahme Ludwigs von Brandenburg im Jahre 1346 zu Rhense zusammen und wählten den Sohn des Böhmenkönigs Johann, den Markgrafen Karl von Mähren, als Karl Iv zum deutschen Könige. Statt nach altem Herkommen feinen Gegner auf dem Wahlplatze mit bewaffneter Macht zu erwarten, führte Karl seine Truppen dem Könige Philipp Vi von Frankreich zu, erlitt aber an dessen Seite durch den englischen König Edu ard Iii bei Crecy eine empfindliche Niederlage (1346). Ludwig der Bai er rüstete, um seinen Gegner vollends ans dem Felde zu schlagen, starb aber vor Ausführung dieses Planes am 11. Oktober 1347 unweit Fürstenfeld in Folge eines Schlagflusses. Seine Leiche wurde anfangs zu Fürstenfeld, später in der (alten, und zuletzt in der neuen) Fr au enkirche zu München beigesetzt. Diesem durch sein einnehmendes, humanes Wesen und durch seine Tapferkeit hervorragenden Könige fehlte es, namentlich in den Tagen des Mißgeschicks, an Festigkeit und Gleichmäßigkeit des Handelns, an mutiger Ausdauer, sowie an kluger Umsicht und Berechnung. Nach dem Tode Ludwigs des Baiern trat
Karl Iv (1347- 1378) mit seinen Ansprüchen auf die deutsche Krone hervor, aber die bairische Partei trug diese dem Könige Eduard Iii von England (Ludwigs des Baiern Schwager), dann dem Markgrafen Friedrich von Meißen (Ludwigs des Baiern Schwiegersöhne) und schließlich (1349) dem Grafen Günther von Schwarzburg au. Dieser sagte die Annahme der Krone zu, trat aber bald darauf um den Preis von 20,000 Mark Silbers, die das Haus Böhmen-Luxemburg bot, zu Gunsten Karls zurück und starb noch im Jahre 1349 an Gift, welches ihm der Arzt Frey dank zu Frankfurt beigebracht haben soll. Erst durch mehrfache den Söhnen Ludwigs des Baiern gemachte Zugeständnisse erreichte Karl, daß er allgemein als deutscher König anerkannt wurde (1349).
Karl vereinigte mit dem von seinem Vater ererbten Königreich Böhmen, in dessen Hauptstadt Prag er 1348 die erste deutsche Universität gestiftet hatte, den größeren (nördlichen) Teil der Oberpfalz, die Mark Brandenburg und Schlesien und
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Extrahierte Personennamen: Margareta_Maultasche Johann_Heinrich Johann Heinrich Ludwig_von_Brandenburg Ludwig Wilhelm Margareta Margareta Ludwigs_von_Brandenburg Ludwigs Johann Karl_von_Mähren Karl Karl_Iv Karl Karl Karl Philipp_Vi_von_Frankreich Philipp Crecy Ludwig Ludwig Ludwigs Karl_Iv Karl Eduard_Iii_von_England_(Ludwigs Eduard Ludwigs Friedrich_von_Meißen_(Ludwigs Friedrich Ludwigs Günther_von_Schwarzburg Günther Karls Frey Ludwigs Karl Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Hause_Böhmen-Luxemburg Holland Holland Seeland Baiern Baiern Haus_Böhmen-Luxemburg Karls Frankfurt Baiern Brandenburg
108
(d. i. Anführer von Soldtruppen) Fra.uz I Sforza*) zum unabhängigen Herzog auf, und von Preußen, dessen Besitz dem vierten Hochmeister des deutschen Ordens, Hermann von Salza, als deutschem Reichsfürsten vom Kaiser Friedrich Ii bestätigt worden war, kam durch den zweiteu Frieden zu Thor u (1466) der westliche Teil an Polen, der östliche Teil unter polnische Hoheit.
Gleich mißlich erging es Kaiser Friedrich Iii auch mit der Erhaltung der habsburgischen Erbländer. Nach dem Tode seines Vetters und Mündels Wladislaw Po st Humus (1457) wählten ble Böhmeu den bisherigen Statthalter Georg Pode-brad zum König, die Ungarn erhoben den jugendlichen Mathias Kor vinns, Sohn des im Kampfe mit den Türken bei Belgrad (1456) gefallenen Reichsverwesers Johann Hunyadi, auf den Tron, und ..Frie drich Iii mußte beide anerkenneil. Selbst^das Herzogtum Österreich mußte Friedrich mit seinem Vetter Sigmund und mit seinem Bruder Albrecht Vi teilen und letzterem im Jahre 1462 auch noch Niederösterreich abtreten, das ihm bei der Teilung zugefallen war. Erst nach Albrechts Vi Tode (1463) wurde der Kaiser Herr aller österreichischen Lande mit Ausnahme von Tirol, welches seinem Vetter Sigmund blieb und von diesem erst 1490 an des Kaisers Sohn Maximilian abgetreten wurde. •
■ Die Verluste im Osteu suchte Friedrich Iii im Westen durch eine Verbindung seines Hauses mit dem Hause Burgund zu ersetzen. Der damalige Herzog von Burgund, Karl der Kühne (1467—1477), wollte seiu zwischen Deutschland und Frankreich gelegenes Gebiet, welches das H e r z o g t u m B u r g u n d (B o u r g o g n e), die Freigrafschaft Burgund (Franche-Eomt6) und fast alle Provinzen der Nieberlanbe in sich faßte, zum Königreiche erhoben sehen, und Kaiser Friedrich sagte unter der Be-bingnng zu, daß seinem Sohne Maximilian Karls des Kühnen Tochter und mutmaßliche Erbin, Maria, zur Ehe gegebeu werbe. Aber bei einem Zusammentreffen beiber Fürsten zu Trier (1473) wollte - jeder seinen Zweck zuerst erreichen, Friedrich die Vermählung seines Sohnes, Karl der Kühne die Krönung, nnb so gingen beibe aufgebracht und unverrichteter Dinge auseinanber: der Kaiser zog dem Kölner Domkapitel, auf besseu Betreiben der Erzbischof Ruprecht von Köln abgesetzt worben war, zu Hilfe, und Karl der Kühne schlug sich auf die Seite des vertriebenen Erzbischofs. Nach fruchtlosem Bemühen, das dem Domkapitel ergebene Städtchen Neuß zu erobern, suchte Karl der Kühne bei dem Kaiser um Frieden nach, weil er gegen den Herzog Renatus von Lothringen ziehen und die Schweizer
•) Sein Vater war ein Bauer, welcher den Pflug mit dem Schwerte ver-tanschtc und wegen seiner Stärke und Wildheit den Namen .Sforza" erhielt.
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Extrahierte Personennamen: Hermann_von_Salza Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Iii Friedrich Mündels_Wladislaw Georg_Pode-brad Mathias_Kor Johann_Hunyadi Johann Friedrich Friedrich Albrecht_Vi Albrecht Albrechts Albrechts Maximilian Maximilian Friedrich_Iii Friedrich Karl_der_Kühne Karl Friedrich Friedrich Maximilian_Karls Maximilian Karls Maria Maria Friedrich Friedrich Karl_der_Kühne Karl Ruprecht_von_Köln Karl_der_Kühne Karl Karl_der_Kühne Karl Renatus_von_Lothringen
Extrahierte Ortsnamen: Polen Ungarn Belgrad Burgund Burgund Deutschland Frankreich Burgund Kölner_Domkapitel Schwerte
297
Von den polnischen Länbetn, die sich Preußen zugeeignet, warb ein Teil bnrch den Tilsiter Frieden 1807 dem Könige von Sachsen als Herzogtum Warschau gegeben, das 1809 bnrch einige von Österreich abgetretene Striche erweitert würde. Der Wiener Kongreß, 1815, erhob das um Krakau und Posen verkleinerte Herzogtum Warschau zu einem Königreiche und bewilligte, daß es mit Rußlau b bnrch Personalunion vereinigt werbe (s. S. 218 und 292). Das Geschick bieses Königreiches unter dem Zepter Rnßlanbs siehe in der Geschichte Rnßlanbs toeite 294.
Viii. Der Süden Europas.
§ 85. Aie §$w'n seit 1648.
In der Schweiz, welche sich 1648 von Deutschland getrennt hatte (s. S. 126), würden lange Zeit hinbnrch die gemeinsamen Angelegenheiten von bett 13 Kantonen erlebigt, aus welchen die Republik zusammengesetzt war. Zürich war der leiteitbe Kanton ober Vorort, Bern nub^Luzern waren die zwei anberen der brei Vororte. Die französische Republik, welche die Alpenpässe nttb einen in Bern aufgehäuften Schatz in ihre Gewalt zu bringen wünschte, ließ 1798 das Berner Gebiet erobern, erklärte die ganze Schweiz bis ans Gens, welches als Departement Letttan mit Frankreich vereinigt warb, als helvetische Republik und erliefe eine Konstitution , welche die junge Republik in 18 gleiche Kantone teilte. Als die gegen Frankreich verbünbeten Österreicher und Russen 1799 in die Schweiz einrückten, warb die neue Konstitution abgeschafft, aber nach neuen Siegen der Franzosen wieber hergestellt. Am 10. Februar 1803 gab Napoleon Bonaparte die Mebiations-akte, welche zu bett 13 alten Kantonen noch 6 neue (St. Gallen, Graubünben, Aargau, Thurgau, Tessin und Waabt) hinzufügte; Wallis warb bei biefer Gelegenheit mit Frankreich vereinigt. N enf chatel (Neuenburg), welches dem Könige von Preußen gehörte, warb erst 1806 zu Frankreich geschlagen.
Die gegen das Ende 1813 in die Schweiz einrückenben Verbünbeten stellten in vielen Kantonen die alte Verfassung wieber her, nttb am 7. August 1815 kam unter Vermittlung des Wiener Kongresses ein Bnnbesvertrag zu Staube, welcher eine Annäherung an die alte Verfassung enthielt; Genf, Wallis und Neuf-chatel kamen bamals wieber an die Schweiz. Gegen btc in bett Stäbtekantonen „immer weiter um sich greifenbe Patrizierhctrschast und gegen das Übergewicht der herrfchenben Stabte bilbete sich allgemach eine Opposition, bereit Ziel Sturz bet Oligarchie und Reform des 1815 vereinbarten Bnnbesvertrages war. Ein Anfstanb im Juli 1830 hatte zur Folge, daß die in bett brei Vororten s chott längst bestehenbe bemokraüsche Verfassung allgemein eingeführt
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Extrahierte Personennamen: Rnßlanbs Napoleon August
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Warschau Krakau Warschau Europas Schweiz Deutschland Bern Bern Frankreich Frankreich Thurgau Frankreich Neuenburg Frankreich
Beilagen zum fünften Zeitraum. 453
Worte falsch und schickte sogleich nach Donauwörth den Befehl, die Herzogin
zu enthaupten, was leider mit zu großer Hast ins Werk gesetzt wurde.
44. Die Stadt Schwäbischwörth (Donauwörth), Hersbruck, Parkstein,
Floß und noch andere Güter auf dem Nordgau.
45. Ammergau, Schongau, Peutiugau und Moringen gern. Uri. geg.
zu Innsbruck am 6. November 1266.
46. Kouradin stammte durch seine Mutter Elisabeth von derpsalz-
gräfiu Agnes, Friedrich durchseinen Vater Hermannvi von der Pfalz-
gräfin Irmengarde ab; vgl. d. nachstehende Tabelle:
Heinrich der Lange,
Sohn Heinrichs des Löwen.
Heinrich, Agnes; ihr Gemahl: Otto der Irmengarde (Elicke).
si 1214. Erlauchte von Bayern-Pfalz. Gem.: Hermann V von
| Baden, si 1243.
Elisabeth; Ludwig Ii H
1. Gem.: Konrad Iv, d. Strenge,
deulscher König.
2. Gem.: Mainhard Iv
von Görz-Tyrol.
1. 2. 2.
Konradin, Heinrich Elisabeth.
1268 zu Neapel von
enthauptet. Kärnthen.
einrich Hermann Vi von
Xiii. Baden erbt 1246 das
Herzogth. Oesterreich;
ch 1250; Gem.: Gertrude
von Babenberg.
Friedrich von Baden Agnes,
und Oesterreich, 1268
zu Neapel enthauptet.
47. Siehe die getroffene Theilung oben unter Ziffer 36.
48. Auf Seite Ludwigs waren: Der Kurfürst Peter, Erzbischof von
Mainz, Balduin, Erzbischof von Trier, Bruder des verstorbenen
Kaisers Heinrich Vii, die Markgrafen Heinrich und Waldemar von
Brandenburg und König Johann von Böhmen-Luxemburg, dieser
deshalb, weil er eiusah, daß er selbst nicht durchgesetzt werden könne und für
den Fall, daß ein Habsburger daran käme, für das Haus Böhmen-Luxem-
burg Alles zu fürchten sei, besonders hinsichtlich Böhmens, worauf nicht
blos Heinrich voukärnthcn, sondern auch diehabsburger ein näheres
Recht zu haben Vorgaben. Auf Seite Friedrichs des Schönen stand
der Kurfürst Heinrich von Virneberg, Erzbischof von Köln, und der
Pfalzgraf Rudolf, welcher dem Münchener Vertrage von 1313 zufolge die
pfalzbayerische Kurwürde bekleidete. Die beiden Stimmen von Kursachsen
gaben keinen Ausschlag, da Herzog Johann von S ach sen-L an en b ur g
sich für Ludwig, Herzog Rudolf von Sachsen-Wittenberg sich für
Friedrich den Schönen aussprach; die Stimme Heinrichs von Käruthm,
der sich für Friedrich entschied, kam nicht in Anschlag, da er längst sein
Königreich Böhmen und damit das Kurrecht verloren hatte. Ludwig war
demnach mit 4 gegen 2 Stimmen gewählt.
49. Vermuthlich aus Furcht, die Rudolf vor Ludwig hegte, seit dieser
auf dem Kornmarkte (jetzigen Marienplatze) in München zum Zwecke der
Verschönerung trotz des Widerspruchs Rudolfs und mehrerer Bürger einige
Häuser gewaltsam hatte abbrechen lassen.
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Extrahierte Personennamen: Agnes Friedrich Friedrich Heinrich_der_Lange Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Agnes Otto Bayern-Pfalz Hermann_V_von
| Ludwig_Ii Ludwig Konrad_Iv Konrad Konradin Konradin Heinrich_Elisabeth Heinrich Hermann_Vi_von
Xiii Gertrude
von_Babenberg Friedrich_von_Baden_Agnes Friedrich Ludwigs Peter Balduin Erzbischof_von_Trier Heinrich_Vii Heinrich Heinrich Heinrich Waldemar_von
Brandenburg König_Johann_von_Böhmen-Luxemburg Johann Heinrich Heinrich Friedrichs Heinrich_von_Virneberg Heinrich Rudolf Rudolf Johann_von_S Johann Ludwig Ludwig Rudolf Rudolf Friedrich Friedrich Heinrichs_von_Käruthm Heinrichs Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Rudolf Rudolf Ludwig Ludwig Rudolfs
454 Beilagen zum fünften Zeitraum.
50. Genealogische Tafel der Häuser Holland und Hennegau:
Balduin Ii,
Graf von Hennegau.
Balduin Iii, Heinrich. Philipp.
Graf von Hennegau und
Flandern, König von
Jerusalem, ch 1205.
--- — --——--------—~
Johanna, Marza- Burchard, Florentius Iv,
Gemahl: Prinz retha. Diakon. Graf von Holland.
Ferdinand von --------—.---------- ——.....——-——^ .
Portugal. Johanni, Graf von Marza- Wilhelm Ii, Floren-
Hennegau. retha? König von tius.
— --------— ---... —' Deutschland,
Johann Ii, -j- 1255.
Vormund des Grasen Johann —-—'A~-— ----
von Holland, vergiftet seinen Florentius V.
Mündel und verbindet Holland
mit Heunegau.
Wilhelm Iii, st 1337; Johann, Graf von
Gemahl.: Johanna, Schwester Holland, wird durch seinen
des Königs Philipp Vi von Vormund I o h a n n Ii von
Valois. Hennegan 1299 vergiftet.
Wilhelm Iv, Margaretha, Philipp, Johanna,
ch 1345 kinder- Gem.: Ludwig Gem.: Eduardlll Gemuherzogjohann
los. der Bayer. von England. Wilhelm v. Jülich.
51. Ludwig setzte dem Manifeste des Papstes Johannxxii (geg. am
8. Oktober 1323) zuerst eine Protestation entgegen, welche eine am 12. No-
vember 1323 von Nürnberg aus nach Avignon abgehende Gesandtschaft
überreichte. Die Gesandtschaft bestand aus demordeusmeister der Johanniter,
Albert von Straßburg, dem Archidiakon von Würzburg, Magister Gue-
strupp von Sebeck, und dem Prager Domherrn Heinrich von Thorun.
Der ersten Protestation ließ Ludwig eine zweite folgen, welche auf dem Reichs-
tage in Nürnberg am 16. Dezember 1323 erlassen wurde. Man schreibt
ihre Abfassung den Minoriten (Brüdern des hl. Franziskus) zu, welche
sich damals in sehr bedrängter Lage befanden. Sie waren um der verkehrten
Lehre willen, daß die christliche Armuth nur die Nutznießung (simplicem
usum) einer Sache, nicht aber das Eigenthumsrecht auf dieselbe gestatte,
hauptsächlich auf Betrieb der Dominikaner mit dem päpstlichen Banne
belegt und haufenweise aus ihren Klöstern in Italien getrieben worden.
Bon Ludwig Iv in Deutschland ausgenommen und geschützt, übernahmen sie
dessen Bertheidigung. Unter ihnen ragte besonders der Engländer Wilhelm
Occam, ein Schüler Dunö Skotus, hervor, der zu Paris Theologie ge-
lehrt hatte und auf die Nachricht, daß seinen Orden der Kirchenbann ge-
troffen, zu Ludwig Iv nach München geflüchtet war, wo er 1347 starb. Neben
Occam traten als Vertheidiger Ludwigs auf: Marsilius von Padua,
Johannes Jandunuö von Genua, Ludwigs Leibarzt, und der Augs-
burger Patrizier Ulrich Hangör, Ludwigs geheimer Sekretär und ver-
trauter Freund.
52. Mehrere Fürsten Italiens, die Häupter der Gibellinen, hatten dem
König Ludwig, als er auf dem Römerzugetrient berührte (12. Februar bis
11. März), 150,000 Goldgulden für seine Expedition nach Rom verheißen
und den Galeazzo Diskonti in Mailand zur Zahlung dieses Betrages ange-
wiesen. Unter verschiedenen Vorwänden weigerte sich Galeazzo, au Ludwig
Zahlungen zu leisten. Cane della Scala, von Ludwig um die Ursache be-
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Extrahierte Personennamen: Balduin Balduin Heinrich Heinrich Philipp Philipp Johanna Burchard Ferdinand Johanni Graf_von_Marza-_Wilhelm_Ii Wilhelm Johann_Ii Johann Johann Wilhelm Johann Johann Graf_von
Gemahl. Johanna Philipp Philipp Hennegan Wilhelm Margaretha Philipp Philipp Johanna Ludwig_Gem. Ludwig Eduardlll_Gemuherzogjohann Wilhelm Ludwig Ludwig Nürnberg Albert_von_Straßburg Heinrich_von_Thorun Heinrich Ludwig Ludwig Franziskus Ludwig_Iv Ludwig Wilhelm Dunö_Skotus Ludwig_Iv Ludwig Ludwigs Johannes_Jandunuö_von_Genua Ludwigs_Leibarzt Ludwigs Ulrich_Hangör Ludwigs Ludwig Ludwig Galeazzo_Diskonti Galeazzo Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Holland Hennegau Hennegau Hennegau Flandern Jerusalem Holland Portugal Hennegau Deutschland Holland Holland Holland England Avignon Würzburg Nürnberg Italien Deutschland Paris Padua Italiens Rom Mailand
62
Bayern unter dem Salier Heinr ich Vi.
und dessen Sohn Heinrich, denen Rudolf von Burgund
die Erbfolge zugesagt hatte. Der Mißvergnügte zettelte einen
Aufruhr an, an dem sich der schwäbische Graf Rudolf Welf,
der Stammherr des berühmten Welsischen Hauses, und Werner
von Kibur g (einer Burg bei Zürich) betheiligten. Nach großen
Anstrengungen von beiden Seiten ergab sich Ernst Ii auf Gnade
und Ungnade seinem Vater, der ihn nach Sachsen auf die Veste
Gib ich enstein bei Halle bringen ließ. Auch Welf wurde in
Haft gebracht, nur Werner von Kiburg entkam durch eilige
Flucht. Nach zweijähriger Haft (1029) wurde Ernst Ii auf
die Fürsprache seiner Mutter wieder in Freiheit gesetzt, aber schon
ein Jahr darauf geächtet und seiner Güter beraubt, weil er die
Verfolgung seines Freundes, des Werner von Kiburg, nicht
unterstützte. Da floh der Geächtete zu seinem Freunde Werner
und trieb sich als Räuber in den Schluchten des Schwarzwaldes
herum, bis er von dem Grafen Mangold von Nellen bürg
(1030) erschlagen wurde. Sein Leichnam wurde in der St Ma-
rienkirche zu Constanz, später in der Familiengruft zu Roß-
stall (in Franken unweit von dem Kloster Heilbronn) beigesetzt^).
Das erledigte Herzogthum Schwaben verlieh der Kaiser noch
im Jahre 1030 seinem jüngern Stiefsohne, Hermann (Iv), für
den es der Graf Mangold seit der Aechtung des unglücklichen
Ernst Ii verwaltet hatte.
In demselben Jahre empörte sich auch der König von Un-
garn, Stephan I, in der Hoffnung, das Herzogthum Bayern
auf diesem Wege für seinen Sohn Emmerich zu gewinnen.
Sobald er aber Konrads Ueberlegenheit inne geworden, bat
er um Frieden und erhielt ihn gegen das Versprechen, nie wieder
auf Bayern Ansprüche zu erheben.
Im Jahre 1033 ließ Kaiser Konrad seinen Sohn Hein-
rich auf einer Versammlung zu Regensburg für großjährig
erklären und setzte ihn außer Aufsicht seines bisherigen Hof-
meisters, des Bischofs Eg ilb ert von Frey sing. Der sechzehn-
jährige Jüngling führte unmittelbar darauf eine bayerische Armee
nach Böhmen, während sein Vater auf die Unterwerfung
Burgunds ausging und die Herrschaft der deutschen Könige
über das Reich Arelat zu befestigen suchte. Es gelang dem
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Rudolf_von_Burgund Rudolf Rudolf_Welf Rudolf Werner
von_Kibur Ernst_Ii Ernst Welf Werner_von_Kiburg Ernst Werner_von_Kiburg Werner Hermann_( Graf_Mangold Ernst Stephan_I Konrads Konrad Konrad Frey
64
Bayern unter Konrad von Zütphen.
den ungarischen Thron. Diesen verdrängte (1041) Samuel
Aba, ein vornehmer Ungar, der Sa rola, Stephans I jüngste
Schwester, zur Gemahlin hatte. Der verdrängte Peter suchte
zuerst beim Markgrafen Adelbert von Oesterreich, dem
Gemahl seiner Tochter Adelheid, und dann bei Kaiser Hein-
rich Iii Hilfe.
Die Ungarn, welche für den Thronräuber Samuel Aba
gegen ihren rechtmäßigen König Peter kämpften, mußten nach
einer großen Niederlage an der Raab (6. Juli 1044) Peter
wieder als König annehmen und ihr Land als Lehen des deutschen
Reiches anerkennen^). Samuel Aba wurde gefangen, durch
ein Kriegsgericht zum Tode verurtheilt und enthauptet.
Heinrich Vii starb auf einem Feldzuge, den er drei Jahre
nach dem Kriege mit Ungarn gegen den aufrührerischen Herzog
Gottfried den Bärtigen von Niederlothringen (1047) un-
ternahm. Der Kaiser ließ das Herzogthum Bayern länger als
ein Jahr (vom Oktober 1047 bis Februar 1049) unbesetzt, in
der Hoffnung, es werde ihm ein Sohn geboren werden, den er
mit diesem Herzogthume zu belehnen gedachte. Als ihm aber
seine Gemahlin Agnes statt des erwarteten Sohnes ein Mädchen
zur Welt brachte, ernannte er zu Regenöburg (1049) einen
bayerischen Herzog in der Person des lothringischen Grafen
Konrad, der von seiner Mutter Mathilde, einer Tochter des
Grafen von Zütphen im heutigen Königreiche der Niederlande,
den Titel „Graf von Zütphen" führte.
§ 40. Graf Konrad von Zütphen, als bayerischer Herzog
Konrad I (1049 — 1053), führte in Verbindung mit des Kai-
sers Oheim, dem Bischose Gebhard von Regensburg, und
dem Markgrafen A delbert von Oesterreich einen neuen Krieg
gegen die Ungarn (1050), welchen der Papst Leo Ix, vor-
mals Bischof Bruno von Toul, durch sein persönliches Erscheinen
zu Preß bürg (1052) beilegte. Von Preßburg ging Papst
Leo Ix mit dem Kaiser nach Regensburg. Dort nahm
dieser Papst die Heiligsprechung der Regensburger Bischöfe Er-
hard und Wolf gang vor, erkannte die Reliquien Dionys des
Areopagiten in St. Emmeram als ächt an und weihte in der
Achkirche (ober den Schwibbögen beim heutigen Rathhaus) den
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Extrahierte Personennamen: Konrad_von_Zütphen Konrad Samuel Peter Adelbert Adelheid Samuel Peter Peter Samuel Heinrich_Vii Heinrich Gottfried Agnes Konrad Konrad Mathilde Konrad_von_Zütphen Konrad Konrad_I Konrad Gebhard_von_Regensburg Leo_Ix Leo Bruno_von_Toul Leo_Ix Leo Dionys Emmeram
Oberbayern unter Rudolf 1), dem Stammler. 133
Schwabeck; das Schloß Donauwörth wurde vom Grund
aus zerstört. So viel Unglück auf ein Mal machte auf Rudolf
einen schmerzlichen, ja niederschlagenden Eindruck. Da er seine
Mutter für die Hauptursache dieser Unfälle hielt, so beschloß er,
selbe durch einen Gewaltstreich ihres bisherigen Einflusses zu
berauben. Im Jahre 1301, zu einer Zeit, wo König Albrecht
am Rhein mit der Belagerung der Mainz'schen Stadt Bingen
vollauf beschäftigt war, ließ er seine Mutter, seinen Bruder
und den Rathgeber beider, den Ritter Konrad von Oettlinger
(so genannt von der Burg Oettling an der Donau bei Psöring)
auf dem Schlosse Schiltberg aufheben und gefangen nach
München führen unter dem nichtigen Vorwände, daß zwischen
seiner Mutter Mathilde und dem Ritter von Oettlinger
eine ungeziemende Vertraulichkeit bestehe. Nach längerer Haft
ließ sich die Herzogin-Wittwe herbei, gegen Zusicherung eines
standesmäßigen Jahresgehaltes den Negierungsgeschäfteu zu ent-
sagen, begab sich aber, als sie in Freiheit gesetzt war, nach
Nördlingen zu ihrem Bruder Albrecht, dem sie mit tiefer
Wehmuth die von ihrem Sohne evíittene Mißhandlung klagte.
Als sich die Nachricht verbreitete, daß König Albrecht den
zwischen Rudolf und seiner Mutter Mathilde geschlossenen
Vertrag für ungiltig erkläre, weil derselbe erzwungen sei, er-
grimmte Rudolf dergestalt, daß er den noch immer gefangen
gehaltenen Oettlinger ohne richterlichen Spruch im Gefäng-
niße enthaupten ließ. Aus Furcht vor Albrechts Rache stellte
sich Rudolf zu Nördlingen vor dem König und erhielt Ver-
zeihung auf die Bedingung hin, daß er seinem Bruder und
der Mutter eine beschränkte Mitherrschaft zukommeu lasse (1301).
Der Anfang der gemeinsamen Regierung wurde damit genracht,
daß beide Herzöge (am 2. Januar 1302) zu Schnaittach
eine Urkunde Unterzeichneten, durch welche die Herren, Prälaten,
Grafen, Freien, Dienstmannen, Ritter, rittermäßige Mannen
auf dem Lande und in den Städten, Bürger und Bauleute den
beiden Herzögen „eine gemeinsame Viehsteuer" (so ge-
nannt, weil sie nach dem Viehstande entrichtet wurde) bewilligten
und dafür die Erlaubniß erhielten, sich miteinander zu einigen.
Diese Urkunde bildet die Grundlage der nachherigen
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Rudolf Rudolf Stammler Rudolf Rudolf Albrecht
am Albrecht Konrad_von_Oettlinger Konrad Mathilde Oettlinger Albrecht Albrecht Wehmuth Albrecht Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Albrechts Albrechts Rudolf Rudolf
139
Oberbayern unter Ludwig dem Bayeru.
Friedrichs des Schönen, der den Böhmen in die Hände gefallen,
wurde von dem Könige Johann von Böhmen im Schlosse
Bürglitz bis zur Erlegung eines großen Lösegeldes zurückge-
halten. Den Sieg hatte Ludwig hauptsächlich der Geschicklich-
keit des Seifried Schweppermann, eines ostfränkischen Edel-
manneö, zu verdanken, der in Nürnberg Burgrecht hatte und
mit Konrad Rindsmaul verschwägert war*). Alles erklärte sich
auf diesen Sieg hin für Ludwig.
Das Nächste, worauf Ludwig nun Bedacht nehmen mußte,
war die Erweiterung seiner Hausmacht. Der erste Schritt hierin
war, daß er die seit dem Tode Waldemars Ii (1319) erledigte
Markgrafschaft Brandenburg auf dem Hoftage zu Nürnberg
seinem ältesten Sohne, Ludwig, (1323) verlieh**), der sich
(1324 zu Woldinburg) mit Margaretha, Christophs Ii von
Dänemark Tochter, vermählte, nachdem er sich das Jahr vorher
nüt derselben verlobt hatte. Er selbst nahm, da seine Gemahlin
Beatrix (21. August 1321) gestorben war, Margaretha,
die Tochter des Grasen Wilhelm Iii von Holland'^), zur
Ehe (1324) und gewann dadurch Aussicht, Holland und die
damit vereinigten Länder zu erben, da der Bruder Margaretha's,
Wilhelm Iv, kinderlos war.
Je hoher die Macht und das Ansehen Ludwigs stieg,
desto heftiger trat Leopold voll Oesterreich, der Bruder
Friedrichs des Schönen, gegen ihn auf und erhielt an
Carl Iv von Frankreich (1322—1328), der nach der deut-
schen Krone lüstern war, und an dem zu Avignon residirenden
Papste Johann Xxii kräftige Stützen.
Das Zerwürfniß zwischen Ludwig Iv, dem Bayern, und
Papst Johann Xii war dadurch entstanden, daß Letzterer keinen
der beiden Gegenkönige des römischen Kaiserthums würdig erachtete
und mit dem Plane hervortrat, diese Würde von den Deutschen
wegzunehmen und aus seine Wohlthäter, die Könige von Frank-
reich, überzutragen. Zu diesem Zwecke setzte er (31. Mai 1317)
*) Darum gab Ludwig am Abende Jedem ein Ei, dem frommen
Schweppcrmann aber zwei. Die irdischen Ueberreste Schweppermanus sind
in der Pfarrkirche zu Kastl bei Amberg in einem steinernen Sarg beigesetzt.
**) Die Belehnungs-Urkunde wurde erst am 24. Juni 1324 ausgefertigt.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_dem_Bayeru Ludwig Friedrichs Johann_von_Böhmen Johann Ludwig Ludwig Seifried_Schweppermann Konrad_Rindsmaul Konrad Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Margaretha Christophs_Ii_von
Dänemark Beatrix_( August Margaretha Wilhelm Wilhelm Ludwigs Leopold Leopold Friedrichs Carl_Iv Johann_Xxii Johann Ludwig_Iv Ludwig Johann_Xii Johann Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Schlosse
Bürglitz Nürnberg_Burgrecht Brandenburg Nürnberg Holland Holland Wilhelm Oesterreich Frankreich Avignon Bayern Frank- Amberg
142 Oberbayern unter Ludwig dem Bayern.
erheben. Leopold erlebte diesen Zug nicht mehr. Er starb zu
Straßburg am 27. Februar 1326 an einem hitzigen Fieber.
Sein Bruder Friedrich, durch diesen Todesfall heftig erschüttert,
zog sich in sein Stammland zurück und bekümmerte sich seitdem
wenig mehr um die Verwaltung des deutschen Reiches.
§ 63. Die feindliche Haltung, die in Deutschland mit dem
Vertrage in Ulm (1326) eingetreten war, benützte Ludwig zur
Vorbereitung auf den Römerzug, den er schon lange im Sinne
hatte. Nachdem er auf dem Reichstage zu Speyer (1326) die
Zustimmung aller weltlichen Fürsten erlangt und für die
Rhein- und Niederlande seinen Schwiegervater, den Grafen Wil-
helm Iii von Holland, für Norddentschland den König Jo-
hann von Böhmen, für die bayerische, und wahrscheinlich auch
für die schwäbische Provinz seinen getreuen Feldherrn, den Grafen
Berthold von Neyffen, als Statthalter aufgestellt hatte, brach
er zu Anfang des Jahres 1327 nach Italien auf. In seinem
Gefolge befand sich sein ältester Sohn, der Markgraf Ludwig
von Brandenburg, zwei Söhne seines verlebten Bruders Ru-
dolf I, Rudolf Ii und Rupert I (Rudolfs I ältester Sohn,
Adolf, lag zur Zeit, wo der Zug aufbrach, krank und starb
am 29. Januar 1327 mit Hinterlassung eines Söhnleins, Ru-
pert Ii), der Herzog Heinrich von Braunschweig und viele
Grafen und Ritter, doch kein einziger geistlicher Fürst. In
Como traf er mit seiner Gemahlin Margaretha zusammen,
die ihren Weg über den Splügen genommen und die Nachricht
mitgebracht hatte, daß am 14. Februar 1327 der dritte Theil
der Stadt München, darunter das Thal, die Peterskirche,
die Kirche zum hl. Geist und die der Minoriten ein Raub
der Flammen geworden sei. Von Como aus ging er nach
Mailand und wurde hier am Pfingstfeste (31. Mai 1327) mit
der eisernen, und seine Gemahlin mit der goldenen lom-
bardischen Krone gekrönt. Da der Erzbischof, einwelfe und
Anhänger des Papstes, entflohen war, so hatten die Bischöfe von
Brescia, Reggio und Arrezo den Krönungsakt vorgenommen.
Inzwischen waren die Römer durch die beharrliche Weigerung
Johann Xxii, von Avignon nach Rom zurückzukehren, so
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_dem_Bayern Ludwig Leopold Leopold Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Berthold_von_Neyffen Ludwig
von_Brandenburg Ludwig Rudolf_Ii Rudolf Rupert_I Rudolfs Adolf Adolf Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Margaretha Reggio Johann_Xxii Johann
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ulm Speyer Holland Italien Rudolfs Mailand Brescia Avignon Rom