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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

2. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 70

1910 - Regensburg : Manz
70 Karl erstürmt Goletta. Freude und Begeisterung; er urteilte, den räuberischen, mächtigen Ungläubigen zu bekämpfen, sei ein Unternehmen, bey kaiserlichen Samens besonders würbig. Im Jvriifitqfir 1535 sehen wir ihn in voller Tätigkeit. ' ; Sn den vergangenen Jahrhunderten war den Spaniern bei ihren Kämpfen mit den Mauren nicht feiten die Macht des übrigen Europa zu Hilse gekommen. Was bamals freiwilliger Eifer für die allgemeine Sache der Christenheit vermochte, das bewirkte jetzt das Ansehen bey Kaisers, der so viele Sänber beherrschte. Nicht allein Italiener erschienen teils in seinem Solbe, teils von einigen Großen, z. B. dem Fürsten von Salerno, gesenbet, sonbern auch 8000 Deutsche, die in der Gegend von Augsburg unter Maximilian von Eberstein geworben waren und sich in Genna eingeschifft hatten. Schon früher einmal hatte man ja die geschloffene Schlachtordnung der Landsknechte im Kampfe mit den leichten Arabern sehr vorteilhaft gefunden. Vor der Abfahrt von Barcelona begab sich der Kaiser noch zu Unserer Stellen Frau von Montserrat und nahm an einer feierlichen Prozession teil, wie alle andern mit unbedecktem Haupte. Die Fahne, die auf dem Abmiralschiffe wehte, stellte das Bilb des Gekreuzigten vor; neben ihm Maria und Johannes. „Wer soll unser Anführer sein?" fragten die Großen den Kaiser. „Der ba," antwortete er, inbeirt er ans den Gekreuzigten zeigte, „ich bin nur sein Fähnrich". Dem Großabmiral Andrea Doria hatte der Papst einen geweihten Degen zum Geschenk gemacht. Die von beiden Seiten, von Italien und Spanien, heransegelnben Flotten vereinigten sich an der sardinischen Küste bei Eagliari; von hier nahmen sie (am 14. Juni 1535) ihren Sauf nach Tunis. Die Scinbung geschah ohne alle Schwierigkeit. Es scheint, als habe Chairebbin beit Nachrichten, die er von den Rüstungen des Kaisers empfing, niemals geglaubt. Wenigstens war er nicht vorbereitet, der Einschließung seines Schlosses und Arsenals Goletta, die sehr langsam und methobisch vollzogen würde, ein ernstliches Hinbernis entgegenzusetzen. Nachbetn man nur erst bazugekommen war, Goletta von den Schiffen und dem Säger aus zugleich zu beschießen, würde es ohne viele Mühe erstürmt. Die Spanier behaupteten, von den Kanonen, die sie ba fanben, seien einige mit den französischen Silien bezeichnet gewesen. Um vieles schwieriger war es nun aber, Tunis selbst anzugreifen. Muley Hassan war im kaiserlichen Säger erschienen und hatte in Aussicht gestellt, daß ein großer Teil der Eingebogen sich für ihn erheben werde. In der Stadt Tuuis unterschieb man vier Parteien und nicht die schwächste war jene, welche sich zu den Beni Hass hinneigte; aber die Gegenwart des mächtigen Korsaren hielt alles im Zaume. Den arabischen Stämmen würde eingerebet, daß der Kaiser das Sand sich selbst unterwerfen und den Islam vertilgen wolle. Selbst wider ihren Willen folgten die Tunisier, über 9000 Reiter stark, ihrem Gewaltherrn in das Feld. Am 20. Juli noch vor dem Morgengrauen brach der Kaiser ans, um einen Versuch gegen Tunis zu machen, auch ohne die Hilfe der Eingebornen. Er hatte sich vorgenommen, die Nacht eiu paar Miglieu von der Stadt entfernt bei den Ruinen einer antiken Wasserleitung, wo man Baumpflanzungen und Brunnen fanb, zuzubringen. Allein wie erschrak er, als er nach Mittag mit feinem durch Hitze und Durst schon ganz erschöpften Heere in der Nähe biefes Platzes anlangte und benselben von weit zahlreicheren Scharen der Feinde eingenommen sah. „Was tun wir nun, mein Vater?" sagte er zu Alarcone. „Herr," antwortete dieser, „mir greifen ]ie ait und wir werben sie schlagen, so gewiß, als Ihr der Kaiser fetb." Das kaiserliche Heer mochte nicht ganz 30,000 Mann zählen: aber wie schlecht bewehrt! Mit bett Armen hatten die Deutschen ein paar Stück Geschütz herangeschleppt. Chairebbin

3. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 203

1909 - Regensburg : Manz
Alexander irt Susa und Persis, 203 von der Masse der Leichen umringt und sast versteckt, suchen darber zu setzen und bringen ihren Lenker auer Fassung. Dareios lt Wagen und Waffen zurck, besteigt eine junge Stute und entflieht. Doch wre er, wie es scheint, nicht entkommen, wenn nicht zum zweiten-mal Reiter von Parmenion gekommen wren, Alexander herbeizurufen, da dort noch eine groe Masse der Feinde standhielt. berhaupt beschuldigte man Parmenion, in der Schlacht lssig und trge gewesen zu sein, mag nun das Alter schon seine Tatkraft gebrochen oder die bermige Ausdehnung der Macht Alexanders seinen Neid erregt haben. Wie dem auch sei, ohne den Soldaten den eigentlichen Grund zu sagen und als ob er dem Blutbad ein Ende machen wollte, lie der König zum Rckzug blasen; noch auf dem Marsche zu dem ge-shrdeten Flgel hrte er jedoch, da die Feinde berall geschlagen und auf der Flucht seien. Nun schien das Reich der Perser sich gnzlich aufzulsen. Als König von Asien aus-gerufen, brachte Alexander den Gttern kostbare Opfer dar und schenkte seinen Freunden Gold und Palste und Statthalterschaften. Den Hellenen widmete er besondere Aufmerk-famfeit; so sandte er ihnen den Befehl, allen Tyrannenherrschaften ein Ende zu machen und in freier Verfassung zu leben; die Elateier sollten ihre Stadt wieder aufbauen, weil ihre Vter den Hellenen Land zum Kampfplatze fr die Freiheit gegeben htten. Zu Susa fand Alexander im kniglichen Palaste 40.000 Talente (99,960.000 fl.) gemnzten Goldes, eine unbeschreibliche Menge kostbarer Gertschaften und hermioneifchen Purpur, der, obgleich schon feit 190 Jahren aufbewahrt, seinen Glanz noch ganz frisch er-halten hatte, im Werte von 50.000 Talenten. Die Uxier beugten sich. In das durch seine steilen Gebirge schwer zugngliche und von den tapfersten Persern bewachte Persis fhrte das Heer Alexanders auf nicht sehr weitem Umwege ein beider Sprachen mchtiger Mann, dessen Vater ein Lykier war, dessen Mutter aus Persis stammte; ihn soll die Pythia gemeint haben, als sie noch in Alexanders Knabenalter weissagte, ein Wolf (Lykos) werde ihm auf dem Marsche nach Persis Fhrer sein. Hier wurden viele der Gefangenen niedergehauen; nach seinen eigenen Briefen gab er den Befehl zu dieser harten Maregel in der berzeugung von ihrer Notwendigkeit. Von ge-mnztem Golde fand er fo viel vor, da, um die Schtze und alles kostbare Gerte sortzu-schaffen, 10.000 Maultiergespanne und 5000 Kamele erfordert waren. Als er im Begriffe stand, von Persepolis gegen Dareios zu ziehen, war er seinen Waffengenossen zulieb noch lnger bei einem heitern Trinkgelage geblieben, zu dem auch Frauen geladen waren. Unter diesen war Thais aus Athen, die Freundin des nachherigen Knigs Ptolemaios, die ausgezeichnetste; unter manchem geistreichen Lobe der Taten Alexanders und witzigem Spott erhob sie sich zu einer Rede, welche, wenn auch athenischer Sinnesart wrdig, doch der ihre Stellung hinausging. Fr die Beschwerden des nnstten Zuges durch Asien, sprach sie, empfange sie an diesem Tage den Dank, indem sie in dem herrlichsten Knigs-Palast der Perser einem Freudenfeste beiwohne; noch grere Lust wre es ihr jedoch, nach dem Feste den Palast des Terxes, der Athen niederbrannte, mit eigener Hand vor den Augen des Knigs anzuznden, damit es in der Welt gerhmt werde, da unter jenen Heerfhrern, die Schlachten zu Land und zur See geliefert, die Frauen in Alexanders Gefolge die Perser hrter fr ihre Unbilden an Hellas gestraft htten. Als auf diese Rede Lrm und verwor-renes Geschrei und Beifallruf sich erhob, lie sich auch der König hinreien, sprang auf und schritt, bekrnzt und eine Fackel haltend, voran, die andern folgten in lrmendem, trunkenem Zuge und stellten sich um den Palast; auch von den brigen Mazedoniern liefen, die davon hrten, voll Freude mit Fackeln herzu. In der Erinnerung an die Heimat und ohne Lust, im fremden Lande wohnen zu bleiben, wollten sie den Knigspalast durch Feuer zerstren.

4. Geschichte des Alterthums - S. 142

1850 - Regensburg : Manz
142 Kämpfe Sparta's mit Messeniern und Arglvern. sche Krieg (682 — 668 v. Chr.). Besonders die Jugend Mes- seniens sehnte sich nach der vormaligen Freiheit ihrer Väter, und wünschte das harte Joch der Spartaner abzuwersen. Vor allen aber glühte der messenische Jüngling Aristomenes vor Be- gierde , sein Vaterland zu befreien. Er begann den Krieg mit Glück. Aber nun ward den Spartanern, als sie im Gedränge der Noth das Orakel zu Delphi um einen ausgezeichneten Füh- rer baten, von den Athenern der Dichter Tyrtäus gesandt, dessen Gesänge die Eintracht unter ihnen herstellten, und ihren öfters sinkenden Muth mit wunderbarer Kraft wieder hoben. Bei Stenhklarus kam es zwischen beiden Parteien und ihren Verbündeten zum hitzigen Treffen. Aristomenes siegte. Er ward immer kühner und unternehmender. Allein nach vielem Glücke und mannigfaltigen Proben des Heldenmuthes mußte er sich, durch die Verrätherei der Arkadier genöthigt, in die Fe- stung auf dem Berge Jra werfen. Doch auch von hier aus ängstigte er die Spartaner. Er gerieth in spartanische Gefan- genschaft , aber wunderbar gerettet, wurde er von Jra aus aufs Neue furchtbar. Ja, aus einer zweiten Gefangenschaft kehrte der Held ebenfalls wohlbehalten zu den Seinigen zurück. Endlich im eilften Jahre (668 v. Chr.) ward Jra durch Ueber- fall genommen; Verrätherei hatte den Spartanern den Weg dazu gebahnt, und Erschöpfung die längere Ausdauer im Kampfe den Messeniern unmöglich gemacht. Viele Messenier wander- ten nun aus. Die Uebrigen, welche auf Jra oder dem Lands zurückgeblieben waren, wurden von den Spartanern in den Stand der Heloten versetzt. Auch vertheilten die Sieger den größten Theil des messenischen Landeigenthums durch das Loos unter sich. 13. Kämpfe Sparta's mit den Argivern. Von nun an bildete sich Sparta mehr und mehr zu einem Kriegerstaate, welcher für ganz Griechenland furchtbar zu wer- den drohte. Der Ruhm ihrer Tapferkeit, welche besonders die Argiver, denen sie um 550 v. Chr. Thyrea Wegnahmen, zu erfahren hatten, erscholl nicht nur bei den Griechen in Kleinasien, sondern auch an dem Hofe des lhdischen Königs Crösus. Um 500 v. Chr. mischten sie sich nicht ohne An- maßung in die Angelegenheiten der Athener. Bald hierauf

5. Geschichte des Alterthums - S. 213

1850 - Regensburg : Manz
Hegemonie der Thebaner. 213 ein Freund und Kenner der Wissenschaften, und groß als Meister und selbst als Erfinder in der Kriegskunst, die er durch . die sogenannte schiefe Schlachtordnung bereicherte. Pelopidas, ebenfalls als Feldherr ausgezeichnet, war voll Unternehmungs- geist, und bewährte seinen edeln Sinn hauptsächlich dadurch, daß er, anstatt gleich Themistokles gegen Aristides, so wider Epameinondas aufzutreten, Alles aufbot, gemeinsam an der Un- abhängigkeit und Größe Thebens zu arbeiten. Ihrem Zusam- menwirken verdankten die Thebaner am 8. Juli 371 den ent- scheidenden Sieg bei Leuktra über die Spartaner. Mit 4000 Kriegern fiel hier der König Kleombrotos. Zwar zeigten die Spartaner bei der Trauerbotschaft keine Entmuthigung, aber von diesem Tage an beginnt in Sparta der unheilvolle Einfluß der Frauen, in deren Hände der mörderische Krieg ß des Grund- besitzes brachte, so daß das neue Heer zumeist aus Periöken und Heloten gebildet werden mußte. Theben aber erhob sich durch den Sieg des Epameinondas zum gebietenden Staate in Griechenland. 3. Zug des Epameinondas nach Sparta. Bald darauf zitterte die Stadt Sparta selbst vor den Thebanern. Denn als dieselbe sich in die Angelegenheiten Ar- kadiens mischte, zogen Epameinondas und Pelopidas (368) mit einem vierfachen Heere von Thebanern, Lokrern, Phokäern, Euböern, Akarnaniern und Andern in die Peloponnes, und versuchten es, unterstützt und ausgemuntert von Arkadien, Argos und Elis, die Spartaner in Sparta selbst zu demüthigen. Auch drang das vereinigte Heer wirklich von mehreren Seiten plündernd und verwüstend in Lakonien ein; selbst die Heloten mußten bewaffnet werden. Zur Rettung Spartas erschien/jetzt aber ein atheniensisches Hülfsheer unter Jphikrates, und Epamei- nondas zog sich hierauf ans der Peloponnesos zurück. Da er aber in Arkadia Mantineia wieder hergestellt und die Arkader in Megalopolis vereinigt, auch den Messeniern an'messens und dem Bergschlosse Jthome einen festen Anhaltspunkt gegeben hatte, war Sparta in die vemüthigende Lage eines vereinzelten Staates versetzt, und das Uebergewicht der Thebaner auch in der Pelopon nesos entschieden.

6. Geschichte des Alterthums - S. 220

1850 - Regensburg : Manz
I 220 Verödung von Phokis. Zweiter hl. Krieg. dauerte, und die Erbitterung der Lokrer, Thessaler und Thebäer gegen die Phokäer mit dem Unglück ihrer Waffen zugenommen hatte, gelang es Philipp durch sein arglistiges Spiel, von den Phokäern gleich ihrem Erretter und von dem Amphiktyonen- rathe tumultarisch statt der Phokäer in die Amphiktyonen aus- genommen zu werden. Diese selbst beschlossen jetzt Vernichtung der Phokäer, und thebanische und macedonische Heerhaufen ver- wüsteten Phokis so furchtbar, daß 22 Städte gänzlich zer- stört, 10,000 Phokäer nach Macedonien geschleppt wurden, um Philippopolis und Kabhla zu bevölkern, der klägliche Ueberrest des Volkes noch eine große Strafsumme zahlen mußte. Mace- donien aber erlangte jetzt das Recht der Promantie in Delphi und der Proedrie bei den pythischen Spielen; macedonische Trup- pen blieben in Phokis und Thessalien zurück, um den Paß durch die Thermopylen offen zu erhalten. Damals kämpften die Spar- taner mit den Messeniern und Argivern, unbekümmert um die Gefahr, die der Freiheit Griechenlands von dem schlauen, zu jeder Gewaltthat bereiten Macedonier drohte. Dem Könige wuchs der Muth mehr und mehr. 7. Neue Kämpfe des Philippos. Noch gegen sieben Jahre schützte des Demosthenes Wach- samkeit Griechenlands Freiheit gegen Philippos. Während die- ser Zeit erweiterte indessen (344—342) der stets thätige Kö- nig seine Gränzeu in Jllyrien; auch nöthigte er die Spar- taner, deren Gebiet er verheerte, ihren Ansprüchen auf Messe- nien, Arges und Arkadien zu entsagen, und bestand überdies mit den ihm zur See immer noch überlegenen Athenern einen harteo Kampf (342 — 340) um Perinth, Byzanz und andere thracische Städte. 8. Der zweite heilige Krieg. Da rief ihn auf einmal ein neuer Beschluß der Amphik- thonen nach Griechenland zurück. Ein neuer heiliger Krieg der Griechen brachte jetzt den König zu dem lang ersehnten Ziele seiner Wünsche. Amphissa, eine Stadt in Lokris, hatte sich an Apollo's Eigenthum vergriffen, und die kirrhäische Ebene freventlich angebaut. Aeschines, der Athener, bestochen von Philippos, foderte daher die Amphiktyonen auf der Frühlings-

7. Geschichte des Alterthums - S. 324

1850 - Regensburg : Manz
324 Krieg mit Perseus von Macedonien. ropa vertreiben zu helfen. Bald aber nach der Schlacht bei Mag- nesia erfuhr er nur Undank von den Römern, indem sie nichts unterließen, um ihn vollends aller Selbstständigkeit zu berauben, alle Klagen der Nachbarn wider ihn anhörten, in Thracien wie in Thessalien ihm cntgegentraten und dadurch ihn bis zur äußersten Wuth gegen sie aufbrachten. Diese benützte Perseus, Philipps älterer Sohn, um seinen Vater gegen den jüngern Bruder De- mctrios, als einen römischen Spion, einzunehmen. Er reizte ihn so lange, bis er den Demetrios hinrichten ließ. Als aber kurz darauf Philipp Ii. die Unschuld des Gemordeten erkannte, endigte er in Gram und Verzweiflung sein Leben 179. Ui. Mit Perseus, König von Macedonien. 8. Perseus sucht eine neue Coalition von Königen zu Stande zu bringen. Perseus, Nachfolger Philipps H., hatte den Plan entwor- fen, sich von der Herrschaft Nom's frei zu machen. Da sein Vater noch in den letzten Jahren mit vielem Eifer sich zum Kriege gerüstet hatte, so fand er eine volle Schatzkammer und ein zahlreiches, wohlgeübteß Heer. Griechische und asiatische Staaten, Thracien und Jllyrien, ja, selbst Karthago konnten leicht von ihm gewonnen werden. Schon hatte der arglistige Uebermuth der Römer ihre früheren griechischen Bundesgenossen so sehr ihnen entfremdet, daß sich die Rhodier mit Perseus verbanden und der achäische Bund sich zu ihm neigte. Mit dem Könige von Syrien, Seleukos Philopator, dem Sohne des bei der Plünderung des Tempels von Elymais erschlagenen Antio- chus, verband er sich durch Vermählung mit dessen Tochter; dem Könige Prusias von Bithynien, bei welchem Hannibal nach dem Frieden mit Antiochus gastliche Aufnahme gefunden hatte, bis er hier, von den Römern ereilt, durch Gift dem Tode durch Feindeshand entging, gab K. Perseus seine Schwe- ster zur Gemahlin. Ging Perseus umsichtig zu Werke, so vermochte er eine neue und viel folgenreichere Coalition von Für- sten und Völkern zu Stande zu bringen, als sein Vater Phi- lipp oder Antiochus Hl. Allein sein thörichter Geiz trieb die Bastarner, ein kriegerisches, vielleicht deutsches Volk, zurück, und es bewirkte überhaupt die Niedrigkeit seiner Denkart, wo-

8. Theil 3 - S. 73

1880 - Stuttgart : Heitz
Huldreich Zwingli. 73 seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen. Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei. . Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch

9. Theil 3 - S. 266

1880 - Stuttgart : Heitz
266 Neue Geschichte. 2. Periode. Deutschland. trifft, so ist sie nicht aufzuzählen, unter anberm ein Gürtel von Diamanten, zwei mit Diamanten besetzte Uhren, fünf Köcher mit Rubinen, Saphiren und Perlen, bte schönsten Zobel von der Welt und tansenb Kleinigkeiten." Am andern Tage hielt Sobieski mit dem Kaiser und den andern Fürsten seinen Einzug in Wien. Das Volk jubelte, aber sah nur aus den tapfern König, nicht auf den schwachen Kaiser, der in der Stunbe der Noth sein Volk im Stiche gelassen hatte. Mit Inbrunst stimmte Sobieski in der Augustinerkirche das „Herr Gott, bich loben wir" an, und bankbar sang ihm das gerührte Volk nach, währenb alle Glocken jubelnb brein tönten. Karct Mustapha würde auf des Sultans Befehl enthauptet; aber leiber hatten die Türken 6000 Männer, 11,000 Frauen, 14,000 Mäbchen und 50,000 Knaben aus Oestreich in die Sklaverei geschleppt, von benen nur 600 auf dem Schlachtfelbe gerettet würden. — Seitbem fittb die Türken nicht wieber nach Dentschlanb gekommen. Ueberhanpt hörten sie auf, für Europa ein Gegenstanb des Schreckens zu sein, seitbem Prinz Eugen ihnen einige schwere Nieberlagen in Ungarn beigebracht hatte. Der tapfere Sobieski starb 1696,*) und sogleich begann unter den nie einigen Polen das Ränkespiel Über die Königswahl. Zwei Bewerber, ein französischer Prinz (von Conti) und Kurfürst August von Sachsen, boten den Polen Gelb über Gelb; enblich siegte August, mit dem Beinamen: der Starke. Er hat von 1697—1733 regiert. Um König von Polen zu werben, mußte er sich zux römischen Kirche bekennen. Das that er auch ohne viel Bebenken. Zur Beruhigung seiner Sachsen erklärte er, daß er nie katholische Minister annehmen wolle. Beibe Länber hat er aufs gewissenloseste regiert; unbekümmert um das Wohl seiner Unterthanen, sann er nur auf die Befriebigung feines Ehrgeizes und seiner Prunksucht und vergeubete das ihnen abgepreßte Gelb durch Jagben, Schwelgereien und anbete Ergötzlichsten. Währenb des spanischen Erbfolgekriegs starb der unfähige *) König Sobiesky, 1674—1696, war ein ausgezeichneter-Kriegsmann, aber als Regent ließ er es nicht selten an der Unparteilichkeit und Gerechtigkeit fehlen, welche in dem Parteigewirr zur Behauptung des königlichen Ansehns nothwendig war. Er machte sich Gegner durch auffallende Begünstigung seiner Anhänger und war zu nachgiebig gegen die Habsucht und die Ränke seiner Gemahlin, der Tochter eines französischen Marquis, welche an den französischen Umtrieben in Polen so leidenschaftlich sich betheiligte, daß sie sogar die Wahl ihres Sohnes zum Nachfolger des Vaters verhindern half.

10. Theil 4 - S. 187

1880 - Stuttgart : Heitz
Verfassung. >187 beralismus verwickelt gewesen waren, besonders den General von Boyen (als Kriegsminister) und den Dichter E. M. Arndt, in den Staatsdienst zurück. Die Hoffnungen des Volks steigerten sich zu einer lebhaften Begeisterung, als Friedrich Wilhelm Iv. bei den Huldigungen in Königsberg und in Berlin selbst mit erhabenen Worten die Ueberzeugung von seinen hohen Regentenpflichten und den ernsten Willen aussprach, dieselben mit Gottes Hülfe zu erfüllen; als er gelobte „ein gerechter Richter, ein treuer, sorgfältiger, barmherziger Fürst, ein christlicher König zu sein" wie sein unvergeßlicher Vater; als er in Königsberg die schönen Worte sprach: „Bei uns ist Einheit an Haupt und Gliedern, an Fürst und Volk, im großen und ganzen herrliche Einheit des Strebens aller Stände nach einem schönen Ziele: nach dem allgemeinen Wohl in heiliger Treue und wahrer Ehre!" — und in Berlin: „Ich gelobe mein Regiment in der Furcht Gottes und in der Liebe der Menschen zu führen, mit offenen Augen, wenn es die Bedürfnisse meiner Völker, mit geschlossenen, wenn es die Gerechtigkeit gilt. — Ich will vor allem dahin trachten, dem Vaterlande die Stelle zu sichern, auf welche es die göttliche Vorsehung durch eine Geschichte ohne Beispiel erhoben hat, auf welcher Preußen zum Schilde geworden ist für die Sicherheit und für die Rechte Deutschlands. In allen Stücken will ich so regieren, daß man in mir den echten Sohn des unvergeßlichen Vaters, der unvergeßlichen Mutter erkennen soll, deren Andenken von Geschlecht zu Geschlecht in Segen bleiben wird." Schon zu Königsberg waren jedoch einige Mißtöne mitten in der allgemeinen Freude laut geworden; bei der Versammlung der preußischen Stände war eine Adresse an den König beschlossen worden, in welcher er zwar in der Form einer vertrauensvollen Bitte, aber doch sehr nachdrücklich an das Versprechen seines Vaters erinnert wurde, eine ständische Verfassung für Preußen ins Leben zu rufen. Der König erwiederte darauf im wesentlichen, daß schon sein Vater in Betracht der Ergebnisse, welche er in andern Ländern wahrgenommen, den Gedanken einer allgemeinen Volksvertretung aufgegeben, dagegen in Uebereinstimmung mit der geschichtlichen Entwickelung Preußens allen Theilen der Monarchie Provinzial- und Kreisstände gegeben habe. Dieses Werk immer treu zu pflegen und einer für das geliebte Vaterland immer ersprießlichern Entwickelung entgegen zu führen, sei eine der wichtigsten und theuersten Pflichten seines königlichen Berufs. Er fügte
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