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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 155

1888 - Habelschwerdt : Franke
155 sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters. 1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195. 2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen. 3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten. 4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod. Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215. 1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 435

1904 - Habelschwerdt : Franke
435 uerte sich in wiederholten Aufstnden. Die Nachricht von den Freiheitskmpfen in Amerika und die franzsische Revolution veranlaten neue Bewegungen, welche die Regierung 1801 durch eine Verschmelzung des irischen Parlaments mit dem englischen niederzuhalten versuchte. O'counell (o-knnel), der mutige Fhrer der Iren, setzte es durch, da das englische Parlament die von Pitt versprochene politische Selbstndigkeit der Katholiken zum Gesetz erhob. Einige Jahre spter wurde der Kirchenzehute abgelst, den die katholische Bevlkerung Irlands an die protestantische Kirche zu zahlen hatte. Da aber die Lage der armen irischen Pchter immer noch sehr traurig war, beruhigte sich das Land nicht. Neben der gemigten Partei O'connells entstand nach der franzsischen Februarrevolution die revolutionre irische Liga". Diese trat mit dem Geheimbunde der Ferner" in Verbindung, der sich von Amerika, wohin sehr viele Iren ausgewandert waren, nach Irland verbreitet und die gewaltsame Losreiung Irlands von England zum Ziele hatte. Nach der Unterdrckung der Ferner traten die irischen Mitglieder des Parlaments zu einer besonderen Partei zusammen, deren Ziel Homerule" (hohmruhl, von home = Haus, Heimat und rule Herrschaft), d. h. die Selbstregierung Jrlauds durch ein eigenes Parlament und ein diesem verantwortliches Ministerium ist. Der Knigin Viktoria, die 1901 starb, folgte ihr Sohn Eduard Vii. 5. sterreich. Nachdem im Jahre 1867 zwischen sterreich, das der unglckliche Krieg mit Preußen schwer erschttert hatte, und dem nach Selbstndigkeit strebenden Ungarn ein Ausgleich" zustande gekommen war (S. 410), fhrt das Reich den Namen sterreichisch- Ungarische Monarchie". Da auch die anderen Volksstmme des Reiches, besonders die Tschechen, nationale Selbstndigkeit fordern, vermag sterreich-Ungarn innerlich nicht zur Ruhe zu kommen. Nach dem rnsfisch-trkischen Kriege nahm sterreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina in Verwaltung (1878), doch forderte die Besetzung des Landes schwere Opfer. Im Jahre 1879 schlo sterreich-Ungarn mit dem Deutschen Reiche ein Schutz- und Trutzbndnis, dem 1883 Italien beitrat (Dreibund). Seit dem Tode des Kronprinzen Rudolf (1889) ist Franz Ferdinand, der Neffe des Kaisers, der mutmaliche Thronfolger. Die Gemahlin Franz Josephs I., die Kaiserin Elisabeth, wurde im Jahre 1898 von einem italienischen Anarchisten in Genf ermordet. 6. Rußland und die orientalische Frage. a. Kukan. Der Zar Alexander Ii., 18551881, hotte sich nach Beendigung des Krimkrieges bemht, wieder freundschaftliche Beziehungen mit den brigen Mchten herbeizufhren, um im 28*

3. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 305

1910 - Regensburg : Manz
Philipp v. Orleans der Vermittler des Nordens. Die Bank Laws. 305 Bald darauf wurde der Regent der Vermittler des Nordens. Er hatte Schweden, welches durch die unheilvollen Torheiten Karls Xii. erschöpft war und wo nun dessen Schwester Ulrike herrschte, beigestanden und beschleunigte jetzt den Abschluß des Friedens zwischen ihr und dem Zaren Peter, der die Hand seiner Tochter dem Herzog von Chartres^ dem Sohne des Regenten, mit der Aussicht auf deu polnischen Thron, welchen der König August iune hatte, anbot. Der Herzog von Orleans ging auf diese Verbindung nicht ein und stand augenblicklich als Schiedsrichter Europas da. Diesen mächtigen Einfluß verdaukte er zum Teil dem zwar schnell vorübergehenden, aber wunderähnlichen Glücke, welches Laws System machte, das, von dem Regenten angenommen, sich der ausgezeichnetsten öffentlichen Gunst erfreute und der Regierung ungeheure pekuniäre Hilfsquellen öffnete. Die Bank Laws war gegen das Ende des Jahres 1718 zur königlichen erhoben worden; sie erhielt das Privilegium der vormaligeu indischen Kompagnie, welche mit den Spottbild aus Tafereel: Alles verkauft für Aktien. weitläufigen Besitzungen Louisianas den ausschließlichen Handel Afrikas und Asiens verband. Die Regierung vereinigte damit außerdem noch das Tabaksmonopol, die Salzsteuer des Elsaß und der Franche-Comte, ferner die Begünstigung, Münzen zu schlagen, und endlich die Einnahmen und Generalpachtungen. So hatte denn die Bank das gesamte Staatsvermögen zu ihrer Disposition in Händen. ^ Ihre erste Maßregel war, die Münzen in Verruf zu bringen, in etn sic dieselben wohl fünfzig Male hintereinander Veränderungen unterwarf, während die Bankpapiere allein unverändert standen, und zwar über ihren Nennwert. Verführt von den ersten glücklichen Erfolgen Laws, kauften eine Menge Leichtgläubiger Bankaktien und wechselten ihr Gold gegen die Papiere der Bank um. Dieses Gold diente, die Staatsgläubiger zu bezahlen, welche nun wieder nicht wußten, wo sie mit ihren Kapitalien hin sollten, und voll törichten Vertrauens sie gegen Aktien umtauschten, deren Wert im Verhältnis des Zudranges der Käufer stieg. Die Verblendung erreichte bald den höchsten Grad: man kaufte Schöppner-König, Charakterbilder. .Iii. 4. Aufl.

4. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 304

1910 - Regensburg : Manz
304 Vertrag in Haag. ein Gericht niedergesetzt; vier zum Tode verurteilte Edelleute wurden des Nachts beim Fackelschein unter großem Zulaufe hingerichtet, und als die spanische Flotte unter dem Befehle des Herzogs von Ormond sich an den Küsten der Bretagne zeigte, fand sie diese mit Truppen besetzt und von einer treuen Bevölkerung verteidigt. Inzwischen war eine Armee unter dem Marschall von Berwick in Spanien eingedrungen, wo Alberoni nur zu Intriguen gerüstet war. Eine große Zahl von Städten fiel in die Hände der Franzosen und die spanischen Schiffe wurden in ihren eigenen Häfen zerstört. Um dieselbe Zeit vertrieben 16,000 Kaiserliche unter dem General Mercy die Spanier von der Insel Sizilien. Von so' vielen Unfällen zu Boden gedrückt, sah sich Alberoni verloren. Die Königin wendete sich von ihm ab und sah in ihm nur noch den Mann niederer Herkunft. Seine Ungnade war entschieden, Spottbild aus Tasereel: Die Leute lassen sich durch Laws Vorspiegelungen betören der Regent hatte sie gefordert, und so unterzeichnete Philipp V. im Dezember des Jahres 1719 ein Dekret, welches ihm befahl, Madrid binnen acht Tagen zu verlassen. Das Volk feierte feine Verbannung als die Befreiung von einer Plage und der Fall des Kardinals war das Unterpfand des Friedens. Philipp sandte seine Erklärung der Teilnahme an der Quadrupelallianz und sein Minister unterzeichnete in Haag im Februar des Jahres 1720 den Vertrag. In demselben entsagte der Kaiser der spanischen Monarchie und Philipp V. trat alle Sander ab, welche der Friede von Rastatt von der spanischen Monarchie getrennt hatte. Der Kaiser verpflichtete sich, Don Carlos, den Sohn Philipps V. und Elisabeths von Farnese, nach dem als nahe bevorstehend betrachteten Tode des letzten der Mediceer mit Toskana zu belehnen; endlich wurde Sizilien dem Hause Österreich zuerkannt und der Herzog von Savoyen sollte zum Ersatz für dieses Laud Sardinien erhalten, welches man zum Königreiche erhob.

5. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 203

1909 - Regensburg : Manz
Alexander irt Susa und Persis, 203 von der Masse der Leichen umringt und sast versteckt, suchen darber zu setzen und bringen ihren Lenker auer Fassung. Dareios lt Wagen und Waffen zurck, besteigt eine junge Stute und entflieht. Doch wre er, wie es scheint, nicht entkommen, wenn nicht zum zweiten-mal Reiter von Parmenion gekommen wren, Alexander herbeizurufen, da dort noch eine groe Masse der Feinde standhielt. berhaupt beschuldigte man Parmenion, in der Schlacht lssig und trge gewesen zu sein, mag nun das Alter schon seine Tatkraft gebrochen oder die bermige Ausdehnung der Macht Alexanders seinen Neid erregt haben. Wie dem auch sei, ohne den Soldaten den eigentlichen Grund zu sagen und als ob er dem Blutbad ein Ende machen wollte, lie der König zum Rckzug blasen; noch auf dem Marsche zu dem ge-shrdeten Flgel hrte er jedoch, da die Feinde berall geschlagen und auf der Flucht seien. Nun schien das Reich der Perser sich gnzlich aufzulsen. Als König von Asien aus-gerufen, brachte Alexander den Gttern kostbare Opfer dar und schenkte seinen Freunden Gold und Palste und Statthalterschaften. Den Hellenen widmete er besondere Aufmerk-famfeit; so sandte er ihnen den Befehl, allen Tyrannenherrschaften ein Ende zu machen und in freier Verfassung zu leben; die Elateier sollten ihre Stadt wieder aufbauen, weil ihre Vter den Hellenen Land zum Kampfplatze fr die Freiheit gegeben htten. Zu Susa fand Alexander im kniglichen Palaste 40.000 Talente (99,960.000 fl.) gemnzten Goldes, eine unbeschreibliche Menge kostbarer Gertschaften und hermioneifchen Purpur, der, obgleich schon feit 190 Jahren aufbewahrt, seinen Glanz noch ganz frisch er-halten hatte, im Werte von 50.000 Talenten. Die Uxier beugten sich. In das durch seine steilen Gebirge schwer zugngliche und von den tapfersten Persern bewachte Persis fhrte das Heer Alexanders auf nicht sehr weitem Umwege ein beider Sprachen mchtiger Mann, dessen Vater ein Lykier war, dessen Mutter aus Persis stammte; ihn soll die Pythia gemeint haben, als sie noch in Alexanders Knabenalter weissagte, ein Wolf (Lykos) werde ihm auf dem Marsche nach Persis Fhrer sein. Hier wurden viele der Gefangenen niedergehauen; nach seinen eigenen Briefen gab er den Befehl zu dieser harten Maregel in der berzeugung von ihrer Notwendigkeit. Von ge-mnztem Golde fand er fo viel vor, da, um die Schtze und alles kostbare Gerte sortzu-schaffen, 10.000 Maultiergespanne und 5000 Kamele erfordert waren. Als er im Begriffe stand, von Persepolis gegen Dareios zu ziehen, war er seinen Waffengenossen zulieb noch lnger bei einem heitern Trinkgelage geblieben, zu dem auch Frauen geladen waren. Unter diesen war Thais aus Athen, die Freundin des nachherigen Knigs Ptolemaios, die ausgezeichnetste; unter manchem geistreichen Lobe der Taten Alexanders und witzigem Spott erhob sie sich zu einer Rede, welche, wenn auch athenischer Sinnesart wrdig, doch der ihre Stellung hinausging. Fr die Beschwerden des nnstten Zuges durch Asien, sprach sie, empfange sie an diesem Tage den Dank, indem sie in dem herrlichsten Knigs-Palast der Perser einem Freudenfeste beiwohne; noch grere Lust wre es ihr jedoch, nach dem Feste den Palast des Terxes, der Athen niederbrannte, mit eigener Hand vor den Augen des Knigs anzuznden, damit es in der Welt gerhmt werde, da unter jenen Heerfhrern, die Schlachten zu Land und zur See geliefert, die Frauen in Alexanders Gefolge die Perser hrter fr ihre Unbilden an Hellas gestraft htten. Als auf diese Rede Lrm und verwor-renes Geschrei und Beifallruf sich erhob, lie sich auch der König hinreien, sprang auf und schritt, bekrnzt und eine Fackel haltend, voran, die andern folgten in lrmendem, trunkenem Zuge und stellten sich um den Palast; auch von den brigen Mazedoniern liefen, die davon hrten, voll Freude mit Fackeln herzu. In der Erinnerung an die Heimat und ohne Lust, im fremden Lande wohnen zu bleiben, wollten sie den Knigspalast durch Feuer zerstren.

6. Geschichte des Alterthums - S. 268

1850 - Regensburg : Manz
Vierter Zeitraum I Die makedonische Welt. Erstes Kapitel. Die Monarchie Alexanders des Großen, von deffen Tode bis zur Schlacht bei Zpsos. Von 323 — 301. 1. Perdikkas Reichsverweser. Als Alexander todt war, begann über den Thron dessel- den ein Kampf, welcher zwei und zwanzig Jahre (323 — 301) dauerte, die größten und blutigsten Unruhen erzeugte, aber auch mannigfache, zuletzt für Asien wohlthätige Bewegungen und Veränderungen veranlaßte. Gleich der erste Reichsverwe- ser an der Stelle des blödsinnigen Arrhidöos (Philippos), Per- dikkas, dem Alexander kurz vor seinem Tode den Siegelring ge- reicht hatte, verdrängte nicht blos den Leonnatos und Melea- ger, welche sich ihm zu Collegen in der Reichsverwaltung ge- setzt hatten, sondern wüthete auch gegen das Haus Philipps von Macédonien. Er ließ dessen Schwester Khnane hinrichten, als sie ihre Tochter mit dem Halbbruder Alexanders, Arrhidäos zu vermählen trachtete; er unterstützte Roxane, als sie Statira, mit der sich Alexander vermählt hatte, und ihre Schwester Dry-

7. Geschichte des Alterthums - S. 324

1850 - Regensburg : Manz
324 Krieg mit Perseus von Macedonien. ropa vertreiben zu helfen. Bald aber nach der Schlacht bei Mag- nesia erfuhr er nur Undank von den Römern, indem sie nichts unterließen, um ihn vollends aller Selbstständigkeit zu berauben, alle Klagen der Nachbarn wider ihn anhörten, in Thracien wie in Thessalien ihm cntgegentraten und dadurch ihn bis zur äußersten Wuth gegen sie aufbrachten. Diese benützte Perseus, Philipps älterer Sohn, um seinen Vater gegen den jüngern Bruder De- mctrios, als einen römischen Spion, einzunehmen. Er reizte ihn so lange, bis er den Demetrios hinrichten ließ. Als aber kurz darauf Philipp Ii. die Unschuld des Gemordeten erkannte, endigte er in Gram und Verzweiflung sein Leben 179. Ui. Mit Perseus, König von Macedonien. 8. Perseus sucht eine neue Coalition von Königen zu Stande zu bringen. Perseus, Nachfolger Philipps H., hatte den Plan entwor- fen, sich von der Herrschaft Nom's frei zu machen. Da sein Vater noch in den letzten Jahren mit vielem Eifer sich zum Kriege gerüstet hatte, so fand er eine volle Schatzkammer und ein zahlreiches, wohlgeübteß Heer. Griechische und asiatische Staaten, Thracien und Jllyrien, ja, selbst Karthago konnten leicht von ihm gewonnen werden. Schon hatte der arglistige Uebermuth der Römer ihre früheren griechischen Bundesgenossen so sehr ihnen entfremdet, daß sich die Rhodier mit Perseus verbanden und der achäische Bund sich zu ihm neigte. Mit dem Könige von Syrien, Seleukos Philopator, dem Sohne des bei der Plünderung des Tempels von Elymais erschlagenen Antio- chus, verband er sich durch Vermählung mit dessen Tochter; dem Könige Prusias von Bithynien, bei welchem Hannibal nach dem Frieden mit Antiochus gastliche Aufnahme gefunden hatte, bis er hier, von den Römern ereilt, durch Gift dem Tode durch Feindeshand entging, gab K. Perseus seine Schwe- ster zur Gemahlin. Ging Perseus umsichtig zu Werke, so vermochte er eine neue und viel folgenreichere Coalition von Für- sten und Völkern zu Stande zu bringen, als sein Vater Phi- lipp oder Antiochus Hl. Allein sein thörichter Geiz trieb die Bastarner, ein kriegerisches, vielleicht deutsches Volk, zurück, und es bewirkte überhaupt die Niedrigkeit seiner Denkart, wo-

8. Geschichte des Alterthums - S. 301

1850 - Regensburg : Manz
Untergang der Asmonäer. 301 , Nachfolger Alexander Jannäos (lo4 — 77) verfolgte die phari- säische Partei unter den Juden mit unmenschlicher Grausamkeit. Von seinen Söhnen bekriegte Aristobul Ii. den ältesten, Hhrkan, zwang ihn, die Regierung uiederzulegen, verlor aber selbst den Thron erst durch Antipater den Jdumäer, dann durch Pompejus und wurde endlich in Rom vergiftet. Hhrkan aber, der den Thron wieder erlangte, war ganz der Spielball Antipater's und wurde zuletzt, 80 Jahre alt, mit 4 Andern, den letzten Sprossen des as- monäischen Hauses i. I. 31 v. Chr. durch Herodes, des Antipa- ter's Sohn, ermordet. Von 16 Gliedern der asmonäischen Fa- milie starben nur 2 eines natürlichen Todes. 2 blieben im Kampfe gegen die Feinde, Io wurden ermordet, darunter 5 von Herodes: unter ihnen seine eigene Gemahlin Mariamne, die Tochter des Asmonäers Alexander, der, ein Sohn Aristobul's Ii., in Antiochia hingerichtet worden war. Dann kam die Herrschaft an diesen König idumäischen Stammes. Der Scepter wurde von Juda genommen, und die Zeit der Erfüllung der großen Verheißungen nahte heran. Ganz Asien war voll der Erwartung. Alles hoffte einen welt- lichen König. - ' ."bist'i. i I

9. Theil 3 - S. 73

1880 - Stuttgart : Heitz
Huldreich Zwingli. 73 seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen. Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei. . Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch

10. Theil 3 - S. 9

1880 - Stuttgart : Heitz
Luther. Leo X. Ablaßzettel. Tezel. 9 eigener Münze bezahlt. In Jüterbogk meldete sich bei ihm ein Ritter, der einen Ablaßzettel begehrte, weil er jemanden auf der Landstraße berauben wollte; denn auch Sünden, die man noch begehen wollte, konnte man schon im voraus abkaufen. Tezel forderte einen tüchtigen Preis. Dann reiste er ab. Aber als er durch einen Wald fuhr, sprengte plötzlich ein Ritter mit mehreren Knechten herbei, hielt seinen Wagen an und nahm ihm seinen schweren Geldkasten ab. Tezel schrie wie besessen und verfluchte den Räuber bis in den Abgrund der Hölle. „Sachte! sachte!" rief der Ritter und holte den Ablaßzettel heraus, „kennst du mich nicht mehr? Hier ist ja dein Ablaß!" — Der leere Kasten wird noch auf dem Rathhause von Jüterbogk aufbewahrt. Der Handel 'mit diesen Ablaßzetteln machte die Leute ganz gewissenlos; denn sie mußten am Ende glauben, eine Sünde habe weiter nicht viel zu bedeuten, man könnte sie ja mit einigen Groschen, höchstens einigen Thalern abkaufen. Und diesen Glauben suchte Tezel durch seine unverschämten Predigten noch zu vermehren. Er lehrte geradezu: der Ablaß sei die höchste und allerwertheste Gabe Gottes; denn dadurch könne man ohne Reue und Buße selig werden. Das Ablaßkreuz mit des Papstes Wappen vermöge eben so viel als Christi Kreuz. Das niedere Volk hat von jeher einen Hang zum Aberglauben und war damals in religiösen Dingen höchst unwissend. Kein Wunder, daß eine Menge von Leuten dem Tezel nachlies und seinen Ablaß kaufte. Manche kamen damit auch wohl zu Luther und fragten ihn, was er dazu meinte? Dieser ergrimmte über diese schändliche Betrügerei nicht wenig. Sein ganzes frommes Gemüth empörte sich, wenn er daran dachte, wie man die Einfalt des armen Volkes mißbrauchte, es um sein Gewissen und sein Geld zugleich zu betrügen. In diesem edeln Eifer vergaß er ganz, wie unbedeutend er,-ein armer und noch junger Mönch, damals noch war, und wie wenig Hoffnung er hatte, gegen den mächtigen Papst etwas auszurichten. Aber danach fragt ein von edler Begeisterung ergriffenes Gemüth nicht. „Zu der Zeit," sagt Luther selbst, „war ich Prediger allhie im Kloster und ein junger Doctor, neulich aus der Esse kommen, hitzig und lustig in der heiligen Schrift. Als nun viel Volks von Wittenberg lies dem Ablaß nach, und ich, so wahr mich mein Herr Christus erlöset hat, nicht wußte, was der Ablaß wäre, wie es denn kein Mensch nicht wußte, fing ich säuberlich an zu predigen, man könnte wohl Besseres thun, das gewisser
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