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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

2. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 45

1910 - Regensburg : Manz
Attentate auf Fisher. Sein Kampf gegen Trennung Hont Apostolischen Stuhle. 45 selben aller Güter beraubt und verhaftet. Die Convocationen von Jork und Canterbury boten für Wolseys Begnadigung eine große Summe; allein der König stellte sie nur in Aussicht, wenn er als das alleinige Haupt der Kirche von England anerkannt würde. Alles war bestürzt über diese Forderung; selbst die Schwachen erkannten, daß hier mehr verlangt würde, als sie gewähren konnten. Der Bischof von Rochester hielt eine eindringliche Rede und für diesmal wurden die Forderungen des Königs zurückgewiesen. Jetzt gab Heinrich beruhigende Zusicherungen und ließ durch seine Kommissäre erklären, daß er nicht anders das Haupt der Kirche sein wolle, als insoweit das Gesetz Christi dieses gestatte. Um nicht alles zu verlieren, glaubte der Bischof von Rochester, auf jene Erklärung hin den Forderungen des Königs nachgeben zu sollen, und so wurde neben der Summe von 100,000 Pfund auch der neue Titel dem König votiert. Wenige Tage nach dem denkwürdigen Beschlusse der Couvocation im Jahre 1531 wurde auf Fisher ein Mordversuch durch Gift gemacht, dem er wie durch ein Wunder entging, da er wegen eines Unwohlseins gerade an dem verhängnisvollen Tage nicht mit seiner Dienerschaft speiste; 17 Personen starben und viele Arme, die aus des Bischofs Küche gespeist wurden, erkrankten. Als fein Leben auch durch eine Kugel bedroht wurde, die man auf ihn abfeuerte, während er am Fenster saß, verließ er Rochester. Nachdem einmal die Stellung des Klerus waukend geworden und die Verbindung mit dem Römischen Stuhle gelockert war, machte das kirchliche Regiment des Königs reißende Fortschritte. Er setzte es durch, daß die Couvoeation auf selbständige Aufstellung von Satzungen verzichtete und von den bereits gegebenen mehrere seiner Revision unterworfen wurden. Fisher blieb der ganzen Verhandlung fern und gab seine Unterschrift für diese neue Bewilligung nicht. Wie großartig und bewunderungswürdig muß einer so kläglichen Ohnmacht des englischen Klerus gegenüber die Majestät der mittelalterlichen Kirche erscheinen, welche mit so großem Ernste, ja mit heiliger Eifersucht über ihre Autonomie wachte! Unter wie vielen Kämpfen und Arbeiten hatte sie nicht die Grundlagen ihrer Selbständigkeit gelegt, die für unerschütterlich gelten konnten! Und diese unerschütterlichen Grundlagen waren jetzt bis auf wenige Reste innerhalb des englischen Reiches untergraben, binnen wenigen Jahren, durch dienstfertige Beihilfe derjenigen, welche zu Wächtern bestellt waren, durch die Nachfolger eines heiligen Augustin, eines heiligen Anselm, eines heiligen Thomas Becket. Die pflichtvergessene Nachgiebigkeit des Klerus von England aber machte diesen zum Mitschuldigen an all den Maßregeln despotischer Willkür, welche Heinrich Viii. einen Platz unter den verabscheutesteu Tyrannen der Weltgeschichte anweisen. Für den Januar 1534 wurde die Berufung des Parlaments festgesetzt, welches die Trennung vom Apostolischen Stuhle sanktionieren sollte. Fisher allein leistete Widerstand unter den Stimmberechtigten und die kirchlich politische Diplomatie war eifrig bemüht, ihn zu gewinnen; doch vergebens. Als eine Hellseherin den nahen Tod des Königs verkündigt hatte, wurde sie mit mehreren ihrer Anhänger zum Tode verurteilt. Thomas Morus und Fisher, welche von jener Prophezeiung wußten, wurden wegen Verhehluug des Verrates angeklagt und aller Vorstellungen ungeachtet mußte der Bischof von Rochester 300 Pfund zahlen. Unterdessen hatte das Parlament eine Anzahl verhängnisvoller Beschlüsse gefaßt. Den Bischöfen wurde untersagt, ihre Bestätigung in Rom einzuholen und dem Papste den Eid zu leisten. In gleicher Weise wurden alle Appellationen und Zahlungen an die römische Kurie verboten. Die Ehe des Königs mit Katharina wurde für ungültig, die mit Anna

3. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 568

1910 - Regensburg : Manz
568 Die Union. Daniel O'connell. Der katholische Verein. dem Statthalter Pryning gegebenen Akte das irische Parlament nicht zusammenberufen werden sollte, ohne daß sämtliche Gesetzesvorschläge vorher von dem englischen Geheimen Rat geprüft und genehmigt wären. Und nun folgten von seiten des unabhängig gewordenen Parlaments sogleich weitere, den irischen Katholiken günstige Beschlüsse. Eines der ersten Gesetze räumte ihnen das Besitzrecht wieder ein und hob viele bittere Pönalgesetze aus wie die Strafen gegen Messe lesende Priester, das Verbot, Jugendlehrer oder Vormünder zu sein, Pferde von höherem Werte als 5 Pfd. zu besitzen. Da kam die französische Revolution und gab den schon verbreiteten Begriffen von Freiheit und Gleichheit neues Leben. Die Gefahr, welche von Irland her drohte, nötigte das englische Parlament zu Konzessionen. Den Katholiken wurde die Advokatur und die Eingehung gemischter Ehen erlaubt. Als im Jahre 1793 Frankreich an England den Krieg erklärte, wurde der Rest der Pönalgesetze abgeschafft und den Katholiken das passive Wahlrecht zugestanden; auch sollten sie solcher bürgerlicher und militärischer Anstellungen, welche den Testeid nicht erforderten, fähig fein.1) Dagegen blieben )ie noch vom Parlamente und von den höheren Staatsämtern ausgeschloffen. Aber die Besorgnis vor der Strömung, die sich im irischen Parlament entwickelt hatte, war in England nicht verschwunden. Die Unterstützung, welche der französische Einfall im Jahre 1798 in Irland fand, brachte den Plan zur Reife, die Unabhängigkeit des irischen Parlaments wieder aufzuheben. Nachdem die Lords mit 1.260,000 Pfund Sterling für ihre Wahlrechte in das Unterhaus entschädigt waren, wurde die Union vollzogen (1801). Damals ertönte zum erstenmal jene Stimme, welche durch so viele Jahre mit solcher Gewalt das irische Volk zu ergreifen und zu leiten wußte. Als der Vizekönig im Parlamente den Antrag auf Aufhebung stellte, rief O'connell: „Ich verlange, daß die Bill verbrannt werde." Umsonst zählte eine Bittschrift gegen die Union über 700,000, eine andere für dieselbe nicht 5000 Unterschriften. Das Ministerium versprach bei Aufhebung des Parlaments Irland in jeder Beziehung auf gleichen Fuß mit England zu stellen. Dahin gehörte vor allem die Befugnis zum Eintritt ins Parlament und in alle Staatsämter. Allein fo oft auch die Emanzipation der Katholiken vom Jahre 1807 an im Parlamente zur Sprache kam, immer wurde die Bill verworfen. Anfangs scheiterte sie unter Pitt, der alles anwandte, das gegebene Wort zu lösen, an dem Widersprüche Georgs Iii., später an dem Widerwillen des Parlaments, das sich einbildete, die Katholiken seien, weil unter einem auswärtigen geistlichen Oberhaupte stehend, Feinde des Vaterlandes. Erst mußte die Agitation in Irland wieder einen bedenklichen Charakter annehmen, bis die englische Befangenheit und Judolenz überwunden wurde. Diese Agitation begann im Jahre 1810 mit der Gründung des katholischen Vereins, dessen einziges Ziel die Emanzipation der Katholiken war. Ohne den katholischen Verein, ohne O'connell wäre die Emanzipation der Katholiken in England nicht möglich gewesen. Der katholische Verein gab Irland eine neue Gestalt. Er setzte eine neue Regierung Irlands neben die bestehende gesetzliche; während der Irländer sich dieser ans Pflicht und Gehorsam unterwarf, unterwarf er sich dem Verein mit freiem Entschlüsse. Der katholische Verein umfaßte und beherrschte die gesamte katholische Bevölkerung; er übte seinen Einfluß durch die Presse, Versammlungen, Petitionen, Agitationen, durch die Macht der öffentlichen Meinung aus, die niemals so mächtig, so konsequent, so wirksam sich erwies als in Irland. Jeder Irländer war Mitglied des Vereins, jeder fühlte ^ Der Test ist ein Eid, den ein Katholik nicht schwören kann, ohne aufzuhören, Katholik zu sein, ^tei Schwörende verwirft den Primat des Papstes, die Transsubstantiation, die Heiligenverehrung und erklärt das Meßopfer für Götzendienst.

4. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 38

1910 - Regensburg : Manz
38 Heinrichs fünfte Gemahlin. Katharina Paar. Reform der englischen Kirche. Anna von Cleve. Sie erhielt einen Jahresgehalt von 3000 Pfund, einen eigenen Palast und den Titel „Adoptivschwester des Königs" und lebte, allgemein beliebt, bis 1557. Der König erwählte seine fünfte Gemahlin wieder aus den Eingebornen des Landes, Katharina Howard. Nach Jahresfrist wurde diese hingerichtet, weil sie eingestand, vor ihrer Vermählung sich gegen die Keuschheit vergangen zu haben, und ein Statut erschien, welches die Pflicht vollkommener Jungfräulichkeit für künftige Königinnen festsetzte. Die Verhehlung eines Fehltrittes vor der Ehe wird mit derselben Strafe belegt, wie Verhehlung von Verrat. Die sechste Königin war Katharina Parr. Sie kam ihrem Untergange nahe, als sie lutherische Bücher las und die Untrüglichkeit des Papstes von England, der zugleich ihr Gemahl war, zu bezweifeln anfing. Nur ihre Klugheit rettete sie. So wenig erbaulich diese Ereignisse sind, so charakteristisch sind sie für die von Heinrich ausgegangene gewaltsame Reformation der englischen Kirche. Nicht geringen Anteil freilich hatte die charakterlose Schar von Schmeichlern, die den König nmgab und deren Geschäft es war, die Maßregeln des Tyrannen nicht nur zu billigen, sondern als die besten und heiligsten zu preisen. Cromwell war unerschöpflich im Lehren des unbedingten Gehorsams; Cranmer, ein Mann, aus dessen düsterem Innern wenigstens dann ein matter Strahl der Gottessnrcht schimmerte, wenn das Gewölk der Menschenfurcht ruhiger trieb, entblödete sich nicht, das Gewissen des edlen Thomas Morus mit dem erklärten Willen des Königs zu bekämpfen. Der Pesthauch dieser Lehre vom unbedingten Gehorsam hatte den ganzen Hof und dessen ganze Umgebung ergriffen. Bei jeder Eröffnung des Parlaments strömte alles von Schmeicheleien über; Heinrich hörte sich einen „Salomon an Weisheit," einen „Sirnson an Stärke," einen „Absalom an Schönheit" nennen. War es ein Wnnder, wenn der Tyrann zuletzt wirklich an seinen Primat und seine Unfehlbarkeit glaubte? Was seine Reformen im englischen Kirchenwesen selbst betrifft, war er weit entfernt, seinen deutschen Vorgängern zu folgen; vielmehr blieb die Reform der englischen Kirche auf einen weit engeren Horizont beschränkt. Seine berühmten sechs Artikel von 1539, die sogenannten Blutartikel, lehren die Transsubstantiation, entziehen den Laien den Kelch, halten den Zölibat des Klerus, die Gelübde der Mönche und Nonnen fest und lassen die Seelenmessen und Ohrenbeicht bestehen. Das Lesen der Bibel wurde den Laien auf eine Zeitlang erlaubt, bald aber für das Volk zurückgenommen und ans Leute von Stand beschränkt. Das Charakteristische der königlichen Reformation lag also weniger in der Umgestaltung des Dogmas als vielmehr in der tyrannischen und willkürlichen Durchführung der von Heinrich beliebten Reformen. Vor allem mußte sein Supremat respektiert werden. Ketzer in diesem Punkte traf die Strafe der Hinrichtung. Aber auch allen Übertretern der sechs Artikel waren die schwersten Strafen, verstockten Sündern der Tod angedroht. Jede beliebige Änderung seiner Kirchensatzungen behielt sich der König ausdrücklich für die Zukunft vor. In seiner letzten Zeit lebte Heinrich ganz den Freuden der Tafel. Das geistliche Oberhaupt Englands nahm infolgedessen so an körperlichem Umfang zu, daß es sich nur in einem Rollsessel von einem Zimmer ins andere bewegen konnte. Er war nicht mehr imstande zu schreiben; drei Kronbeamte mußten seinen Namen in seiner Gegenwart nachzeichnen; zugleich litt er an einem ekelhaften Geschwür an dem einen Fuße. Vor feinem Tode widerrief er die Erklärung, durch welche er Maria und Elisabeth von der Thronfolge ausgeschlossen hatte. Der Henker im Purpurmantel sprach noch die Worte: „So habe ich das Reich, das Leben und die Seele verloren" und starb am 28. Januar 1547.

5. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 41

1910 - Regensburg : Manz
Seine Askese, Anhänglichkeit an den Apostolischen Stuhl. Fisher und Wolsey. Gelehrsamkeit. 41 der einigen Wahrheiten, der Bestimmung des Menschen, des Tobes, Gerichtes, der Hölle, des Himmels. Fishers Anhänglichkeit an den Apostolischen Stuhl hat in schlimmen Zeiten die höchste Probe bestanben. Seine Verehrung gegen die kirchliche Autorität, insbesondere den Primat, beruhte auf rein theologischem Gruube. Bei jeber Gelegenheit hebt er bessen göttliche Einsetzung energisch hervor. In allen Wirren der Zeit, namentlich in den verhängnisvollen Streitigkeiten über die Gültigkeit der Ehe Heinrichs Viii. war das Vertrauen auf die Entscheibuugeu des Oberhauptes der Kirche der Leitstern, der ihm den sichern Weg bnrch die büstere Zeit wies. Doch verschloß sich Fisher niemals der Einsicht, daß vieles in der Christenheit besser werben müsse. Ju warmen, von tiefem Schmerz eingegebenen Worten ermahnt er zur Beseitigung der bestehenben Mißbräuche; benn in Wahrheit sei zu fürchten, wenn bte Oberhirten bies nicht selbst täten, würde die göttliche Strafe nicht lange aus sich warten lassen und der Kaiser ober die Laiensürsten würden jene Aufgabe übernehmen. Nicht so freunbltch, wie zum königlichen Hofe, gestaltete sich Fishers Verhältnis zu Wolsey, dem Karbinal-Erzbischof von Aork, Lorbkanzler und allgewaltigem Günstling Heinrichs Viii. Als bessen finanzielle Lage in große Zerrüttung geraten war, suchte Wolsey zur Deckung des Ausfalles die Subsibien des Klerus in Anspruch zu nehmen und verlangte nicht weniger als die Hälfte des Ertrages jeber Pfrünbe. Um bieses Verlangen burchzusetzen, berief der Karbtnal eine Synobe, als bereu Aufgabe er bte Durchführung einer allgemeinen Reform im Klerus und unter den Laien angab. Als es sich jeboch balb herausstellte, daß es nur auf bte Erpressung enormer Subsidien abgesehen sei, waren Fox und Fisher voll Entrüstung. Nach heftigen Debatten kam eine Übereinkunft zustanbe, in welcher die Geistlichkeit versprach, die verlangte Summe innerhalb fünf Jahren zu erlegen. Von dem Parlamente würde freilich noch etwas ungleich Schwereres verlangt; es sollte dem König bte Rückzahlung seiner sämtlichen Schulben erlassen. Auch diese mit allen Rechtsbegriffen unvereinbare Forberung würde der immer absolutistischer auftretenben Regierung gewährt, ein schlimmes Vorzeichen für bte Zukunft. Die außerordentliche Gelehrsamkeit des Bischofs von Rochester erregte bte Bewun-berung aller Zeitgenossen und noch heute leuchtet sie aus seinen Schriften. Kein Zeitalter der christlichen Literatur blieb ihm unbekannt, und wenn er bte Scholastiker hauptsächlich schon in seiner ersten Stubienzeit kennen gelernt hatte, so war bagegen bte zweite Periobe seines Lebens hauptsächlich dem Stubium der Kirchenväter und der neueren theologischen Literatur gewibmet. Von den Werken der griechischen und lateinischen Väter besaß er barum eine so grünbliche Kenntnis, wie sie in jenen Tagen nur sehr selten war. Er wußte es sehr wohl zu würbigeit, welche Anforderungen die neue Gestaltung der Dinge auf theologischem Gebiete, die mehr und mehr sich verbreitende Ausnahme der Sprachstudien und bte sich erweiternd Bekanntschaft mit den Werken der griechischen Kirchenväter an den Theologen stellte. Gewiß gehörte eine Art Heroismus dazu, daß er noch als Bischof die griechische und hebräische Sprache erlernte. Der von den Humanisten gestellten Forberung, die theologische Darstellungsweise solle sich einer reineren lateinischen Schreibart befleißen, sprach Fisher keineswegs jebe Berechtigung ab. Sein eigener Stil, obwohl weit entfernt von dem abgeschmackten Purismus jener cicero-nictnifchen Theologen, welche die heilige Wissenschaft in ein ganz profanes, sogar heidnisches Gewand kleideten, ist rein und klar. Obschon burchaus nicht zusrieben mit der abstoßenben Form, in welcher sich bte Scholastik am Ende des Mittelalters bewegte, mußte er boch als

6. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 87

1910 - Regensburg : Manz
Charakterzüge Calvins. Seine Gesetze. Johann Calvin. Iohannes -Calvinvs Anno ■ A.tatis H - Prompte Et Sincere Johann Calvin, geboren zu Noyon 1509, trat zu einer Zeit als Reformator auf, als in Deutschland die lutherische Reformation mit der freien Entwicklung und Forschung, die Melanchthon durchzuführen suchte, in immer stärkeren Kampf geriet und sich nur noch durch strengen, Geist tötenden Buchstabeuglaubeu halten konnte, als in der Schweiz Zwingli bereits gestorben, der Unmut über ihn und sein Werk sich vieler Gemüter bemächtigt hatte und infolge der Auflösung aller Bande an vielen Orten große Sittenlosigkeit eingerissen war, die die weltliche Obrigkeit vergeblich mit Polizeigesetzen bekämpfte. Die lutherische Reformation hatte bis dahin nur die Fürstengewalt gesteigert, das Volk in religiöser Beziehung geknechtet. Zwingli hatte nur abgeschafft und zerstört und den kältesten Deismus gefördert, der dem Verstände zu wenig gab und das Herz leer ließ. Die Wiedertäufer waren wegen ihrer Ausschweifungen verhaßt. Verstand es in diesem Augenblick ein unternehmender Mann, der sich den neuen Prin- zipien zugewendet, diese Lage der Dinge zu benützen, so konnte er sich zum unbeschränkten Gesetzgeber auswerfen, Lenker der revolutionären Bewegung werden und ihr eine beliebige Richtung geben. Dies verstand Calvin, der wie die meisten Reformatoren erst in späterer Zeit sich auf das Studium der Theologie geworfen und bei dem Mangel an tüchtiger Vorbildung bald zu einer verkehrten Anschauung des Christentums kommen mußte, welches ihm ohnehin nur von der theoretischen Seite bekannt war. Er wandte sich nach Genf. Die beispiellose Ausgelassenheit, die dort als Folge der Verbreitung Zwinglischer und anderer Lehren eingerissen war, erweckte in ihm den Plan, die Stadt durch die höchste, finsterste Strenge zu größerer Sittenreinheit zurückzuführen. Und doch war Calvin selbst tief in Leidenschaften und Laster verstrickt. Der Unlauterkeit überführt, soll er dem Feuertode verfallen gewesen sein; aber die Strafe wurde ihm in die des Brandmals auf der Schulter verwandelt. Geistiger Hochmut, Herrschsucht, Unversöhnlichkeit, Rachsucht, Wollust, Herz- losigkeit und Grausamkeit traten als markierte Züge seines Charakters hervor. Trefflich kam ihm für seine Herrschaft die von ihm ausgebildete Lehre von der Vorausbestimmung (Prädestination) zu statten, welche eine sklavische Unterordnung des Willens und die Vernichtung der menschlichen Freiheit zur Folge hatte. Nachdem er zuerst 1538 wegen seiner Strenge verbannt, dann aber wegen der steigenden Ausgelassenheit der sogenannten Libertins 1541 nach Genf znrückgerufen worden war, wurde er zuletzt Oberhaupt und Gesetzgeber der Stadt, dem alt und jung gehorchte. Die katholische Religion wurde

7. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 256

1910 - Regensburg : Manz
256 Die Puritaner in England. Die englische Revolution. Zur Zeit, da in Deutschland der durch die Kirchenspaltung verursachte Krieg tobte, sah die Welt in England ein anderes, blutiges Nachspiel derselben, in welchem die nenen Ansichten sich auf dem staatlichen Gebiete bis zu ihren äußersten Folgerungen verwirklichten. Nicht die katholische und protestantische Religion standen sich hier gegenüber, sondern zwei Richtungen des Protestantismus stritten miteinander. Der Kampf mußte sich auf das staatliche Gebiet hinüberspieleu, nachdem das Staats- zugleich Kirchenoberhaupt in England geworden war. Der Teil der Protestanten, welcher das kirchliche Ansehen des Königtums nicht anerkannte, zeigte sich als der gefährlichste Feind des Königtums. Erschien aber einmal der Widerstand gegen die königliche Gewalt als rechtmäßig, wer wollte dann diesem Widerstände überhaupt Schranken setzen oder Einhalt gebieten? Die Lehre von der Rechtmäßigkeit des Widerstandes gegen die königliche Gewalt war die Vorstufe zu der Lehre, daß die Quelle der Gewalt der Wille des Volkes sei, und diese Lehre hat ihre äußerste Anwendung in dem furchtbaren Ereignisse, daß ein Volk über seinen König zu Gericht sitzt, ihm das Todesurteil spricht und es vollzieht. Mögen mancherlei politische Mißstände sowie schreiende Mißgriffe der Regierungsgewalt als Ursachen der englischen Revolution ausgezählt werden, das ist festzuhalten, ihre eigentliche Wurzel war religiöser Natur. Die Puritaner sind ihre Träger und Helden gewesen. Ihren Charakter, ihre Sitten, ihre Denkungsweise hat Macaulap, der gefeierte moderne Geschichtschreiber, auf unübertreffliche Weise geschildert. „Die echten Puritaner hegten für das alte Testameut ungemeine Vorliebe, welche sich in allen ihren Gefühlen und Gewohnheiten aussprach. Sie zollten der hebräischen 'Sprache eine Achtung, welche sie der Sprache verweigerten, in welcher die Reden Jesu und die Briefe des Paulus auf uns gekommen sind; sie gaben in der Taufe ihren Kindern Namen nicht von christlichen Heiligen, sondern von hebräischen Patriarchen und Kriegern. Sie suchten in dem mosaischen Gesetz nach juristischen Grundsätzen und in den Büchern der Richter und Könige nach Vorgängen, um danach ihr gewöhnliches Verhalten einzurichten. Ihre Gedanken und Gespräche beschäftigten sich meistens mit Handlungen, welche uns sicher nicht als nachahmungswürdige Beispiele aufbewahrt sind. Der Prophet, welcher einen gefangenen König in Stücke hieb, der rebellische Feldherr, welcher das Blut einer Königin den Hunden zu trinken gab, das Weib, welches trotz des gegebenen Wortes und der Hospitalität das Gehirn des flüchtigen Gastfreundes mit einem Nagel durchbohrte, wurden als Muster für Christen aufgestellt. Sittlichkeit und Sitten wurden einem Kodex unterworfen, welcher dem der Synagoge glich, als sie in ihrem schlechtesten Zustande war. Kleidung, Lebenswandel, Sprache, Studien, Vergnügungen dieser starren Sekte waren nach Grundsätzen geregelt, welche denen der Pharisäer glichen, die, stolz auf ihre reinen Hände und ihre weiten Phylakterien, den Erlöser einen Entheiliget des Sabbats und einen Säufer schalten. Es war eine Sünde, Blumenkränze an einen Maibaum zu hängen, auf die Gesundheit eines Freundes zu trinken, einen Falken steigen zu lassen, einen Hirschen zu jagen, schach zu spielen, Schmachtlocken zu tragen, eine Halskrause zu stärken, das Spinett zu schlagen, die Elsenkönigin zu lesen. Gesetze, wie diese, breiteten über das ganze Leben ein mehr als klösterliches Dunkel aus. Die Gelehrsamkeit und Redegabe, durch welche sich die deutschen Reformatoren wenigstens hervorgetan und welchen sie in nicht geringem Grade ihre Erfolge dankten, wurden

8. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 105

1909 - Regensburg : Manz
Das Schicksal. Die Götter des Volksglaubens. 105 Flgelschuhen als der lebendige Telegraph des obersten Gottes, in dessen Wesen alle andern nach ihrer tieferen Bedeutung untergehen. Dies gilt noch mehr von dienenden Gottheiten, wie der Themis, welche die Götter zur Versammlung beruft, oder den Hren, die als Pfrtnerinnen des Olympos und Dienerinnen der Hera ihres Amtes walten. Neben diesen olympischen Wesen sind noch Dionysos und Demeter beachtenswert. Sie vertreten den Weinbau und Ackerbau. Sie erscheinen bei Homer nie im Olymp. Ihr Geschft ist aus der Erde, ja im geheimnisvollen Sche der Erde, weshalb sich an ihren Kultus die Mysterien anschlieen, die freilich den Schein des Geheimnisses ntig hatten; denn aus Mysterien wurden Orgien. Steigen wir noch tiefer hinab, so ist auch im Schatten des Todes ein Thron anfge-schlagen, der Thron des Hades und der Persephone. Sie herrschen der die Verstor-benen; aber auch sie erkennen in dem lebendigen Gott" Zeus ihr Oberhaupt an. Seltsamerweise steht, man wei nicht, ob neben, unter oder der Zeus, noch etwas anderes, eine wesentliche, furchtbare, rtselhafte Macht, welche sich lichtvoll offenbart und ganz in Dunkel gehllt ist, das Schicksal. Bald scheint es Zeus vllig in die Hand gegeben, der aus den Fssern" an der Schwelle seines Palastes Glck und Unglck austeilt. Dann aber mssen sich auch die Götter vor diesem Inbegriff der ewigen, unabnderlichen Gesetze, denen der ganze Weltenlauf unterworfen ist, beugen. Sogar Zeus mu erst die Be-schlsse des Schicksals auf Wagschalen im buchstblichsten Sinne wgen. Wie groß und all-mchtig ist also dieses Schicksal! Und doch vermag ein Mensch von Mut und Kraft sich erfolgreich wider dasselbe aufzulehnen, während sich eine Emprung gegen die Götter stets mit dem Untergange rcht. Zwar ist der Olymp, den sich das phantasiereiche Volk der Hellenen im Laufe der Zeit zusammengedacht, an sich wenig geeignet, Achtung und Ehrfurcht einzuflen; aber man darf doch diese dichterischen Gestalten nicht ohne weiters fr die Götter des eigentlichen Volks-glaubens nehmen. Anders erscheint die Gottheit im innersten religisen Bewutsein der Hellenen, anders in dem Mythos. Der Zeus," sagt L. Schmidt, zu dem der Athener in der Not des Lebens die Hand erhob, unterschied sich wesentlich von dem Liebhaber der Jo und der Semele, und wer in einen Tempel des Hephaistos oder der Aphrodite eintrat, dachte diese Gottheit anders, als das achte Buch der Odyssee sie schildert. Aber noch fhlbarer als die Differenz zwischen den Gttern der dichterischen Mythologie und denen, die man im Ge-bete anrief, ist die zwischen jenen und den Htern der sittlichen Gesetze in den Schicksalen der Menschheit. Bereits in den Homerischen Gedichten ist dieselbe unverkennbar. Hier sind die Götter als einzelne nicht blo mit Schwchen und Leidenschaften behaftet, fondern auch mit ihren persnlichen Interessen vielfach in das Treiben der sich bekmpfenden menschlichen Parteien verwickelt; aber in ihrer Gesamtheit stehen sie als erhabene Rcher und Richter der dem Tun der Sterblichen und diese Doppelseitigkeit wird besonders in dem fhlbar, der ihr Wollen in seinem gewaltigen Willen zusammenfat, in Zeus." Diese Unterscheidung mu man bestndig vor Augen haben, wenn man die scheinbaren oder wirklichen Wider-sprche lsen will, die der Gottesbegriff in den Schriften der Dichter aufweist. Will man das Verhltnis ausdrcken, in dem nach der allgemeinen Volksanschauung der Hellenen die Gottheit zur sittlichen Ordnung unter den Menschen steht, so lt sich entschieden behaupten: Zu den festesten Voraussetzungen, von denen der Glaube der alten Griechen nicht lassen mochte, gehrt, da in den Schicksalen der Menschen eine strenge Gerechtigkeit waltet, welche das Gute belohnt und das Bse bestraft. Der wesentliche Inhalt der Homerischen Gedichte ist ganz von diesem Gedanken durchzogen. Die Troer sind der Strafe der Götter verfallen,

9. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 215

1909 - Regensburg : Manz
Die Toten in der Bolkssitte und Kunst der Griechen. 215 freilich von vielen verlacht wrden, deren Wahrheit aber den einen zum Schrecken, den andern zum Trste immer unwidersprechlicher einleuchte, je nher das Ende heranrcke. Darum wird dies ja auch als Prinzip der echt hellenischen Weisheit den Barbaren gegen-ber geltend gemacht, da der Glck und Unglck eines Menschenlebens sich erst am Ende desselben urteilen lasse. Das ganze Leben ist nur eine Vorbereitung und am glcklichsten ist derjenige, welcher mit einer Tat der Selbstaufopferung im Dienste der Gottheit aus dem Leben scheidet. , ; Aber wir brauchen nicht an einzelne Momente zu erinnern, um die Bedeutung des Unsterblichkeitsglaubens fr die Griechen klar zu machen; wir wissen ja alle, da keinerlei berlieferungen und Gesetze bei ihnen so heilig waren, wie diejenigen, welche die Ehre der Toten betrafen, da keine Snde schwerer war als die an einem Verstorbenen begangene, sei es aus Fahrlssigkeit oder bser Absicht, durch die Tat oder ein lsterndes Wort. Nach dem blutigsten Kampfe sehen wir die feindlichen Parteien zusammentreten, um sich in stillschwei-geuder bereinkunft zur Bestattung der Gebliebenen zu vereinigen. Liegt diesem Eifer fr die Ehre der Toten nicht die berzeugung zugrunde, da die Geehrten nicht nur leben und zwar in einem erhhten, reineren und deshalb besonderer Ehrerbietung wrdigen Zustande, sondern da sie auch persnlich dabei beteiligt sind, ob und wie die Liebeswerke fr sie aus-gefhrt werden, und da ihre Gesinnung auch fr die berlebenden nichts Gleichgltiges sei? Die Toten sind keineswegs im vollsten Sinne Abgeschiedene, im fernen Hades allen irdischen Beziehungen entrckt, sie sind vielmehr mit dem Volke im ganzen sowie mit den einzelnen Husern im allernchsten und ununterbrochenen Zusammenhang. Die Götter des Volkes sind die Götter seiner Vter. Mit den Tempeldiensten ist die Verehrung derer verbunden, welche die Tempel gestiftet haben; ihre Grber sind im Heiligtum; hier walten sie als segnende Landeshter; also sind auch sie. die Ahnen des Stammes, als Lebendige gedacht; denn kein Gott ist ein Gott der Toten, sondern der Lebenden. Wie die Ur-vter des Staates und die Wohltter desselben als segenskrftige Heroen mit ihm fortleben, so lebt auch die Familie mit ihren hingeschiedenen Mitgliedern fort; die Ahnen wissen um alles, was im Hause vorgeht; die ihnen dargebrachten Opfer dienen dazu, die Gemeinschaft immer zu erneuern und die gegenwrtigen Geschlechter mit der Vorzeit in Zusammenhang zu erhalten. Die gewissenhafte Besorgung dieses frommen Dienstes ist das Kennzeichen eines wackern Brgers; sie ist die Bedingung des ffentlichen Vertrauens; sie wird auch von seiten des Staates als eine wesentliche Voraussetzung der ffentlichen Wohlfahrt angesehen; denn diese wird gefhrdet, wenn einer der Verstorbenen zrnt. Darum gab es ffentliche Ahnen-tage, an denen alle Familien der Stadt das Andenken ihrer Verstorbenen feierten, und wenn dieses Totenfest auch den Namen des Geburtsfestes trug, so scheint es, es liege hier die Art* ficht zugrunde, welche die Griechen bei den Indern wiederfanden, da nmlich der Tod nichts anderes sei als die Geburt zu einem neuen und zu dem wahren Leben. Da dieser Gedanke auch den Griechen nicht fremd gewesen sei, bezeugt ihre bildende Kunst, indem sie die hinraffenden Todesgttinnen als Nymphen darstellt, welche die wie Kinder gestalteten Seelen mild umfangen und dieselben an ihrer mtterlichen Brust mit der Nahrung eines neuen Lebens trnken. Nach keiner Richtung hin ist die bildende Kunst der Alten ersindsamer und ttiger gewesen als in Beziehung auf die Toten. Ihre Wohnsttten waren dauerhafter und kunstvoller als die der Lebenden. Fr keine Art von Privatbauten sinden wir einen gleichen Eifer, so da hier die Gesetzgebungen einschreiten muten, um einem bermigen Aufwnde zu steuern. Ein Schmuck des Landes, zogen sich die Grber an den besuchtesten Heerstraen entlang zum deutlichen Zeichen, da man sie dem Auge

10. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 396

1909 - Regensburg : Manz
396 Geduld der Christen. Der heilige Laurentius verteilt die irchenschtze an die Armen. bar gewaltsame Widerstand gegen die tyrannische Staatsgewalt. Wie ihr gttlicher Stifter zu Pilatus gesagt hatte: Du httest keine Gewalt der mich, wre sie dir nicht von oben gegeben," so erkannte sie auch in dem ungerechten heidnischen Imperator den von Gott ein-gesetzten Herrscher. Die armen Verfolgten beteten fr ihre Tyrannen, während diese alles aufboten, sie zu vernichten. So wurde Marc Aurel, der grimmige Christenfeind während des Feldzuges gegen die Quaden und Marcomannen, als das Heer bei andauerndem Wasser-mangel den furchtbaren Qualen des Durstes beinahe erlag, durch das heie Gebet der fast ganz aus Christen bestehenden legio fulminatrix vom Tode errettet. Ein Wort des Im-perators, und die Christen gaben freudig ihr Leben im Kampfe fr ihn. Forderte er aber ein Gtzenopfer, die Verleugnung des Glaubens, dann verweigerten sie den Gehorsam mit einer Standhaftigkeit und einem Heldenmute, wie ihn kein anderer Heros des alten Rom je bewiesen hat. So bildete sich schon frhzeitig in der Kirche fr alle Folgezeit der Grund-satz aus, da der Christ jeder Obrigkeit, auch der heidnischen, auch der ungerechten, Gehr-sam schuldig sei als einer von Gott eingesetzten Gewalt, da nicht Zwang und Furcht ihm diesen Gehorsam abntigen, sondern sein Gewissen, da aber dann der Gehorsam zur Snde
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