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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

2. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 6

1844 - Stuttgart : Metzler
6 Der trojanische Krieg. Forderungen der Abgesandten Gehör zu geben. Unsere Küste, sprach er, hat durch die Räubereien und den Mnthwillen der Griechen schon viel gelitten. Durch euern Herkules ist Troja zerstört und mein Vater Laomedon erschlagen worden. Was Paris an euch gethan, mögt ihr als gerechte Vergeltung hinneh- men. Kehrt in eure Heimath zurück und sagt dem Könige von Sparta, er werde seine Gattin und seine Schätze nie wiedersehen. Ganz Hellas war aufgebracht über die trotzige Antwort. Es wurde beschlossen, die freche Verletzung des Gastrechts mit der Zerstörung Troja's und dem Blute seiner Bewohner zu rä- chen. Die Rüstungen begannen ohne Säumen. Besonders eifrig bewiesen sich dabei der schlaue Ulysses oder Odysseus, König der zwischen Akarnanien und Cephallenia gelegenen Insel Jthaka (Theaki), und der kluge Nestor, Beherrscher von Pylos im Pe- loponnes (Morea), nicht weniger Diomedes, König vonargos. Diese drei Männer durchzogen ganz Griechenland nebst den be- nachbarten Inseln und ermunterten die Fürsten, welche der erlit- tene Schimpf noch nicht bewaffnet hatte, durch die Hoffnung auf reiche Beute an Schätzen und Sklaven und die Ehre, welche aus einem solchen Zuge erwachsen müsse, zur Theilnahme an dem Unternehmen. Die Rüstungen dauerten zehn Jahre. Aulis, (jetzt Megalobathy) ein Hafenort in Böotien, Chalcis gegenüber, war zum Sammelplätze bestimmt worden. Aus allen Gauen Griechenlands strömten kampflustige Schaaren herbei, und unter Fürsten und Völkerschaften, die ohne diesen Zug vielleicht einan- der nie gesehen hätten, knüpften sich Bekanntschaften an, welche ungemein wichtig für die spätere innigere Vereinigung der grie- chischen Staaten wurden. Ein so zahlreiches und glänzendes Heer hatte Griechenland noch nie bei einander gesehen. Die vor- nehmsten Helden darunter außer Agamemnon, dem man seiner Macht und nahen Verwandtschaft mit Menelaos wegen den Vor- rang gestattete, waren Menelaos und Odysseus, der schnell- füßige Achilleus, Sohn des Peleus, des Königs der Myrmi- donen in Thessalien, und sein Freund Patroklos, Ajas, Kö- nig von Salamis, Diomedes und Jdämeneus von Kreta.

3. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 175

1844 - Stuttgart : Metzler
175 Peter von Amiens oder der erste Kreuzzug. von der Seuche furchtbar gelichtete Rechen durch neu angekom- mene Streiter wieder ergänzt worden waren, auf, folgten der syrischen Küste und erblickten endlich den 6. Brachmonat des folgenden Jahres von einer Anhöhe die heilige Stadt. Da sie- len alle auf die Kniee, küßten den Boden und benetzten ihn mir Thränen der Rührung. Des folgenden Tages begann die Um- lageruug. Aber die Zahl der Kreuzfahrer belief sich nur noch auf 40,000, wovon kaum noch die Hälfte zum Kampfe fähig war, während das wohlbefestigte Jerusalem von 60,000 Strei- tern vertheidigt wurde. Um Trinkwasser hatte man einen be- ständigen Kampf mit den Saracenen zu führen; viele starben vor Durst und zehn Tage lang war kein Brod im Lager zu kaufen. Das Holz zu den Belagerungsmaschinen mußte aus bedeutender Entfernung herbeigeschafft werden; doch brachte man dieselben mit Hülfe genuesischer Werkleute, welche in Joppe gelandet wa- ren, innerhalb vier Wochen zu Stande. Freitag den 8. Heumonat hielten die Kreuzfahrer unter Trompetenfchall in voller Waffenrüstzmg einen feierlichen Umzug. Auf dem Oelberge ermahnte Peter zu Eintracht und rastloser Ausdauer im Kampfe. In der Nacht vom 13. auf den 14. wurden die aus Holz gebauten, mit Fallbrücken versehenen Thürme, die Mauerbrecher und das Wurfgefchütz den Mauern näher ge- bracht; am andern Morgen begann der Sturm. Selbst Greise, Weiber und Kinder nahmen Theil. Aber die Belagerten wuß- , ten durch herabgehängte Baumwollen- und Strohsäcke die Wir- kung der Mauerbrecher zu schwächen, setzten vermittelst brennen- der Balken und Pfeile die Thürme der Christen in Brand und tödteteu viele. Ain Abend des zweiten Tages, Freitag den 15. Hemnonat, wurden endlich die Mauern an zwei Seiten erstiegen, die Thore'geöffnet, und die Kreuzbrüder stürzten unter dem Rufe: Gott will es! unaufhaltsam in die Stadt. Weder Alter, noch Geschlecht fand Schonung vor dem Schwerte der grimmi- gen Sieger. Es fielen bei 50,000 Menschen. Ganze Haufen von Leichnamen wurden nachher verbrannt, weil man nicht Leute genug fand, sie ;u begraben. Nicht geringer als die Mordlust

4. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 54

1844 - Stuttgart : Metzler
Leonidas bei Thermopylä. des Zuges benachrichtigt, wollte schon den Befehl geben, die Frauen abzuweisen, als ihm einer seiner Vertrauten sagte, er glaube auch seine Mutter und seine Gattin mit ibren Kindern unter ihnen bemerkt zu haben. Jetzt stand er, überwältigt von seinen Empfindungen, schnell aus, eilte ihnen entgegen und brei- tete die Arme nach seiner Mutter aus. Diese aber trat zurück und redete ihn zornig mit folgenden Worten an: „Lasse mich vorher wissen, ehe ich dich in meine Arme aufnehme, ob ich vor einem Feinde, oder vor meinem Sohne stehe; ob ich als Gefangene, oder als Mutter in deinem Lager mich befinde. Mußte ich deß- wegen ein so hohes Alter erreichen, um dich zuerst als Verbaun- ten und dann als Feind zu scheu? Konntest du das Land ver- heeren, das dich geboren und groß gezogen hat? Hat sich beim Betreten dieses Bodens dein Grimm nicht gelegt? Haben dich Roms Mauern nicht an Mutter, Gattin und Kinder erinnert? Hätte ich also keinen Sohn, so würde Rom nicht belagert, und ich wäre frei im freien Vaterlande gestorben! Doch ich werde mein Unglück nicht lange überleben; aber blicke auf diese bin, deren, wenn du so fortfährst, ein frühzeitiger Tod oder eine lange Sklaverei wartet." Bei diesen Worten warfen sich ihm-Gattin und Kinder zu Füßen, und vereinigten ihre Bitten und Thränen mit denen der übrigen Frauen. Der eiserne Sinn des Mannes war gebrochen. „Mutter," rief er, „das Vaterland hast du gerettet, aber ich bin verloren!" Er umarmte die Seinigen, entließ sie ge- tröstet und führte die Volsker wieder zurück, ward aber bald darauf von den Getäuschten erschlagen. Leonidas bei Thermopylä. (480 v. Chr.) Als der persische König Lerres mit einem nngeheuern Heere zu Wasser und zu Lande gegen Griechenland heranzog, waren es hauptsächlich Athen und Sparta, welche den Muth ihrer Lands- leute belebten und sich zu kräftiger Vertheidigung rüsteten. Die

5. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 83

1844 - Stuttgart : Metzler
Alexander der Große. 83 es im Herbst 333 zur Schlacht. Die Beschaffenheit des Bodens war den Persern höchst ungünstig, weil sie von ihrer trefflichen Reiterei wenig Gebrauch machen und in der geschlossenen Ge- gend selbst ihr Fußvolk nicht völlig entwickeln konnten. Darms zählte 600,000 Streiter und war voll Siegeshoffnnngen. Nichts desto weniger siegte der junge Held mit seinen begeisterten Scbaa- ren. Mehr als 100,000 Perser, worunter 10,000 Reiter, fielen. Darms, in dessen Nähe das Gemetzel so fiirchterlich war, daß Hansen von Leichen sich aufthürmten, sprang mit Zurück- lassung des Oberkleides, Schildes und Bogens von seinem Wa- gen und jagte ans einer Stute davon. Die Bente war uner- meßlich. Die Gemahlin, die Mutter, ein sechsjähriger Sohn und zwei Töchter des Darms geriethen in Gefangenschaft. Ale- xander behandelte sie mit Achtung und der zartesten Schonung. Obgleich mit einem Schwerte in dem Oberschenkel verwundet, machte er ihnen am Tage nach der Schlacht mit Hephästion, seinem Vertrauten, einen Besuch. Beide traten zugleich in das Zelt der Gefangenen, und da Hephästion von ansehnlicherer Gestalt war, so ging die Königin Mutter auf diesen zu und brachte ihm fußfällig ihre Huldigung dar. Hephästion trat zu- rück und deutete auf den König, wodurch sie in große Verlegen- heit gerieth; allein der fürstliche Held sprach freundlich: „Es ist kein Irrthum begangen worden; dieser ist auch Alexander." Ganz Syrien und Phönicien unterwarf sich nun dcni Sie- ger; nur Tyrus war zum Widerstande entschlossen. Die Stadt lag beinahe eine Viertelstunde vom Ufer auf einer kleinen Insel, war von dicken, 150 Fuß hohen Mauern geschirmt, und mit allen Vorräthen und Vertheidigungsmitteln reichlich versehen. Alexander bot den Tyriern ein Bündniß an; allein sie verlach- ten ihn und stürzten seine Herolde von der Mauer hinab ins Meer. Der König, zur Rache entschlosseu, ließ sogleich die Be- lagerungsarbeiten beginnen. Eine Flotte von 200 Schiffen wurde zusammengebracht, und unter ihrem Schutze ein 200 Fuß breiter Damm gegen die Stadt aufgeworfen. Die ungeheure Arbeit dauerte sieben Monate (vorn Nov. 333 bis Juni 332) und 6*

6. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 201

1844 - Stuttgart : Metzler
Der Bund im Rütli. 201 übertragen, der als Reichsvogt in des Kaisers Namen im Lande selbst öffentlich Recht sprach, jedoch nur in den Waldstätten erschien, wann er gerufen wurde. Im Jahre 1298 bestieg Albrecht, Kaiser Rudolphs fin- sterer, herrschsüchtiger und ländergieriger Sohn, den deutschen Thron. Er wollte seinen Söhnen ein Fürstenthum in Helvetien gründen; darum suchte er durch Kauf, List und Gewalt die ohne- hin schon weit ausgedehnten Besitzungen seines Hauses in diesem Lande zu vergrößern und warf sein Auge auch auf die drei Länder. Zwei seiner Räthe erschienen in den Waldstätten und suchten die Landleute zu bewegen, den Schirm des Reichs mit dem des Hauses Habsburg zu vertauschen, d. h. Unterthanen Oesterreichs zu werden. Aber der schlichte Sinn der freien Männer von Uri, Schwyz und Unterwalden ließ sich durch die glatten Worte der Höflinge nicht bethören. Einmüthig lautete ihre Antwort, sie wünschten in dem Zustande, den sie von ihren Vorvätern ererbt, zu verbleiben, und der Kaiser möchte sie darin bestätigen. Albrecht nahm dieß sehr übel auf. Den Freiherrn Wer- ner von Attinghausen, Landammann in Uri, welcher die Bitte der Waldstätte um Bestätigung ihrer Freiheiten wiederholte (1301), empfing er sehr ungnädig. Er verweigerte ihnen einen Reichsvogt, und da sich die drei Orte darüber beschwerten (1304), sprach er im höchsten Unwillen zu den Boten: „Ziehet heim! Weil es denn so seyn muß, und ihr es so haben wollt, so wollen wir euch Reichsvögte geben und in eure Lande setzen. Diesen sollt ihr in allen Dingen wie uns selbst gehorsam seyn, und wo ihr es nicht thut, wollen wir es an eurem Leib und Gut rächen Mtd alle eure Freiheiten vernichten." Bald darauf erschienen die Vögte wirklich. Der Ritter Hermann Geßler von Bruneck, welcher zu Küßnacht eine Burg besaß, nahm seinen Sitz in dem Thurme zu Altvors und regierte von hier aus die Länder Uri und Schwyz. Bering er von Landenberg, ein Edelknecht aus dem Thurgau, bezog die Burg zu Sarnen in Obwalden und setzte den Wolsenschieß, einen allgemein verhaßten Edlen des Landes, auf die Feste Rotz-

7. Naturkunde, Erdkunde, Geschichte, deutsche Sprachlehre, Münz-, Maß- und Gewichtkunde - S. 241

1852 - Stuttgart : Metzler
d e r Griechen. 241 mit der Scheibe, im Ring- und Faustkampf, im Wettrennen zu Roß und Wagen, in der Kunst des Gesangs und Saitenfpiels, in der Dicht- und Redekunst die Trefflichsten des ganzen Volks — nicht um Gelv und Geldes- werth, sondern um den Kranz und Ruhm. Dem Sieger lohnte der Jubel- ruf aus tausend Kehlen, ihn priesen Dichter, ihn führten die Seinen voll Stolz im Triumph zur Vaterstadt. Oft waren die Thore für den Strom der Begleiter zu eng; man riß gern von den Mauern ein, denn der Sieger hatte nicht nur sich, er hatte auch sein Geschlecht und seine Stadt verhelv- licht. Doch nur dem ächten, freien, ehrenhaften Griechen winkte solcher Preis; den Fremden und Entehrten ließ das Gesetz nicht zu. Das Fest war von der Religion geweiht, Kämpfe wechselten mit Opfer und Gebet, und die Mitte des heiligen Bezirks bildete ein von vielen Säulen getra- gener Tempel. In ihm thronte die erhabene Gestalt des olympischen Zeus aus Gold und Elfenbein, ein Meisterwerk des Phidias aus Athen. Im Hain umher standen so viele kunstvolle Bildsäulen von Helden, zwischen Altären und Bildern von Göttern, daß das Gemüt der Lebenden bald zur Gottesfurcht gestimmt, bald zur Nachahmung derer gespornt wurde, die an Ehre den Göttern so nah standen. Während des Festes ruhten die Waf- fen des Krieges, und oft kam der Friede over ein heilsames Bündniß zu Stande, wenn sich hier die Häupter der Stämme in die Augen schauten und in traulichem Gespräch zusammenrückten. 8. 42. Auch das Orakel zu Delphi sollte die immer mehr aus- einandergehenden Stämme des Volks an die Verehrung des Apollo bin- den und heilsamen'rath für das gemeinsame Wohl von Hellas durch den Mund seiner Priesterin ertheilen. Mit dem Dienste des Apollo zogen zu- gleich die 9 Musen ein, deren Führer er genannt wird. So förderte das Orakel die Bildung des Volks. Wie aber oft das Heiligste entweiht wird, so ward auch nicht selten der fromme Glaube an eine unmittelbare Offen- barung der Gottheit getäuscht, und der Name des Gottes missbraucht, um das Volk für selbstsüchtige Pläne zu gewinnen. 8.43. Die zunächst folgenden Perserkriege beweisen, wie auch ein kleines Volk unüberwindlich ist, wenn es einmütig und tapfer für Frei- heit und Glauben streitet. — Die griechischen Brüder in Kleinasien batten mit Hilfe von Athenern das pers. Joch abschütteln wollen. Sie erlagen jedoch der Uebermacht des Großkönigs(D arius), und dieser beschloß einen Rache- 500 krieg gegen Athen. Sein erstes Heer sah Griechenland nur von ferne, denn die thracischen Bergvölker rieben das Landheer auf, und der Sturm zer- schellte die Flotte. Persische Herolde verlangten in Athen und Sparta 49z Erde und Waffer, als Zeichen der Unterwerfung. Sie wurden dort in einen Abgrund, hier in einen Brunnen geworfen, sich selbst das Begehrte zu holen. Beide Städte ließen sich nicht schrecken und schlossen ein Trutzbündniß. Neue Scharen der Perser unter neuen Feldherrn und geleitet vom vertrie- benen Hippias äscherten eine Stadt auf Euböa ein und überstuteten At- tika, bis sie bei Marathon, einige Meilen von Athen, von dem Häuffein 490 der Athener unter Miltrades in die Flucht geschlagen wurden. Von allen Griechen waren ihnen nur 1000 Bürger der böotischen Stadt P l a- Wagner's Handbuch Ii. 16

8. Naturkunde, Erdkunde, Geschichte, deutsche Sprachlehre, Münz-, Maß- und Gewichtkunde - S. 247

1852 - Stuttgart : Metzler
der Griechen. 247 Städte und bemächtigte sich plötzlich der Burg von Theben in Böotien. Aber Pelopidas, durch Thrasybuls Beispiel gestärkt, erschlug mit seinen Mitverschwornen die thebaniscben Tyrannen und verjagte die spartanische Besatzung. Ja es gewannen selbst die Thebaner unter Epaminondas und Pelopidas das oberste Ansehn in Griechenland. Beide waren die innigsten Freunde, geist- und mutvoll; Epaminondas, das schönste Vorbild, der Spiegel eines griechischen Helden. Edel von Gesinnung, bei großer Armut (die ihm nur Einen Mantel anzuschaffen gestattete) un- bestechlich durch Geld und Gunst, mäßig, bescheiden und gerecht, gebildet, ein ausgezeichneter Redner, der tapferste Krieger und größte Feldherr seiner Zeit. Er fügte den Spartanern eine Schmach zu, die sie früher nie er- litten. Denn mit seiner berühmten schiefen Schlachtordnung schlug er sie 371 (bei Leuktra) in die Flucht, berannte Sparta, drang später selbst bis in die Straßen der Stadt, gab den Messeniern die Freiheit wieder und starb nach einem glänzenden Sieg über den alten Agesilaus (bei Mantinea) auf seinem Schilde. *) 362 §. 57. Mit des Epaminondas Fall sank Theben in seine frühere Ohnmacht. Da ging die Herrschaft an die Macedonier über. Mächtig wurde dieses halbgriechische, halbbarbarische Volk zuerst durch König Phi- lipp. Dieser hatte in seiner Jugend als Geisel in des Pelopidas Hause eine gute Vorschule zum Krieger und Staatsmanne gehabt. Als König schlau und kräftig mischte er sich leicht in die griechischen Händel. Die Einen gewann er durch Geld,**) Andere täuschte er listig, oder zwang sie mit dem Schwerte. So rückte er bei der Uneinigkeit der Griechen mit jedem Tage näher zu seinem Ziele, sich zum Herrn der Hellenen zu machen. Manche mochten seinen Plan durchschauen, aber Demosthenes in Athen, der größte Redner seiner Zeit, blieb nicht nur unbestechlich, sondern wagte es auch, mit rastloser Thätigkeit seine Mitbürger und die Nachbarvölker gegen ihn zu den Waffen zu rufen. Aber Philipp überwand (bei Chstronea) seine 338 verbündeten Feinde, gewährte dann großmütig Frieden, besetzte die festen Plätze und ward zum Feldherrn Griechenlands gegen die Perser erwählt. Doch während der Kriegsrüstungen ermordete ihn einer seiner Leibwächter aus Privgthaß. 8. 58. Die Athener jubelten, Demosthenes schöpfte neue Hoffnung für sein Vaterland, und an vielen Orten rüstete man sich zum Abfall. Aber Philipp's Sohn, Alexander der Große, bewährte sich alsbald den wilden Nachbarvölkern gegenüber als Held, demütigte die Griechen, ließ sich in Korinth ***) zum Feldherrn gegen Persien erklären, zerstörte die ab- *) Den Schild zu verlieren galt für Feigheit. Daher eine spartanische Mutter in der guten Zeit ihrem in die Schlacht ziehenden Sohn zurief: „Mit dem Schild! oder aus ihm!" **) Er verstand es trefflich, goldene Pfeile zu verschießen, und hielt keine Burg für steil und uneinnehmbar, auf die ein goldbeladenes Eselein einen Pfad finde. ***) Hier war es, wo der Philosoph Diogenes in seinem Fasse keine andere Gnade von ihm wollte, als daß er ihm ein wenig aus der Sonne trete, worauf der König zu sei- nem staunenden Gefolge sagte: „Wenn ich nicht Alexander wäre, wäre ich Diogenes!"

9. Naturkunde, Erdkunde, Geschichte, deutsche Sprachlehre, Münz-, Maß- und Gewichtkunde - S. 273

1852 - Stuttgart : Metzler
der Deutschen. 273 Universität Prag, Joh. Huß und Hieronymus, die des Papstes Un- fehlbarkeit in Abrede gestellt, gegen seine weltliche Macht und gegen Ab- lasshandel geeifert hatten, öffentlich verbrannt wurden, weil sie nicht wider- rufen wollten. Sigismund hatte dem Huß zwar freies Geleit hin und zurück versprochen, doch Ketzern brauche man nicht Wort zu halten, meinten die geistlichen Herren, und der Kaiser überlieferte den Glaubenshelden dem Scheiterhaufen. Aber ihre Landsleute zu rächen, erhoben sich die Böhmen und verheerten 20 Jahre lang unter dem Namen Hussiten, geführt von furchtbaren Helden, namentlich dem zuletzt blinden Ziska, Böhmen und die benachbarten Länder mit grässlicher Religionswut, bis der oft besiegte Kaiser durch Nachgiebigkeit und dadurch, daß er die einzelen Parteien sich selbst zerfleischen ließ, dem Morden ein Ende machte. "36 8. 19. Weltbehebenheiten. Die 53jährige Regierungszeit i44o König Friedrich's Iv. ist nicht durch das, was er vollbrachte, sondern — durch das, was er erlebt, wichtig und folgereich. Von dem Mainzer Bür- 4 ger I o h. Gutenberg wurde nämlich die unschätzbare Buchdruckerkunst erfunden und von Peter Schösser aus Gernsheim vervollkommnet. Diese Kunst ist daö mächtigste Beförderungsmittel zur Bildung des Men- schengeschlechtes geworden und alle Völker sind dem deutschen Erfinder ewig zu Dank verpflichtet. — Das oströmische, durch die Slaven im 6. Jahr- hundert erfrischte Kaiserthum mit der Hauptstadt Constantinopel wurde dem wilden Volke der Türken zur blutigen Beute, und von der Zeit ankam 1453 Nasen- und Ohrenabschneiden in Europa als Strafe vor. Ebenso stürzte damals das burgundische Reich zusammen, das fast alles Land zwischen Frankreich und Deutschland umfasste. Karl der Kühne, ein Held von unersättlicher Herrschsucht, hatte nämlich die Schweiz unterwerfen wollen, weil sie den von seinem Landvogt misshandelten Breisachern beigestanden hatte. Er wurde aber trotz Uebermacht und Tapferkeit von den Eidgenossen bei Granso n und Murten geschlagen und fiel in der dritten Schlacht bei 1476 Nancy. Seine Erbtochter Maria vermählte sich mit Friedrich's Iv. 1477 Sohn Mar, der so die Niederlande für Oesterreich erwarb und durch einen ruhmvollen Sieg über die Franzosen behauptete. — An Gutenberg's Er- 1479 findung schloß sich die Gründung vieler deutschen Hochschulen an, durch die das Licht der Wissenschaft nach und nach in alle Gegenden mehr und mehr drang. Ebenso bedeutend für Handel, Völker-Verkehr und Kenntniß war die Entdeckung des vierten Erdtheils durch den auf den Straßen von 1492 Madrid als Tollhäüsler verspotteten Genuesen Christoph Colum- bus, *) die Entdeckung des Seewegs nach Ostindien durch einen portugie- sischen Seemann (Vasco de Gama) und Brasiliens durch einen portu- 1498 . giesischen Admiral (C a b r a l). 1500 §. 20. Die Reformation. Unter des schlaffen Friedrich's ritter- 1439 - lichemsohne Maximilian I.'wurde Deutschland nach längeren Kämpfen "" gegen die anmaßenden Franzosen in sich geordneter und durch die Gesetze des ewigen Landfriedens beruhigt. Es bedurfte nicht mehr der schrecklichen 1495 *) Ausführlichere Erzählung Thl. I. S. 183. Wagner's Handbuch Ii. 18

10. Theil 3 - S. 73

1880 - Stuttgart : Heitz
Huldreich Zwingli. 73 seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen. Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei. . Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch
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