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1. Theil 3 - S. 162

1880 - Stuttgart : Heitz
162 Neue Geschichte. 1. Periode. Niederlande. noch ein alter Großoheim da, Cardinal Heinrich, der den Thron bestieg; da er aber schon 1580 starb, so verdrängte Philipp Ii. die übrigen Verwandten und erklärte, daß er als Sohn einer portugiesischen Prinzessin das nächste Recht habe. Nun wollten ihn zwar die Portugiesen nicht haben, und wer hätte den Tyrannen auch wohl haben wollen? Aber danach fragte er nichts. Er schrieb an sie: „Die Macht der Könige kommt von Gott; ihre Würde verstattet nicht, sich der Beurtheilung der Unterthanen zu unterwerfen. Die Rechtmäßigkeit der Fürsten hängt nicht von der Meinung des Volks ab. Meine Ansprüche auf den portugiesischen Thron habt ihr nicht erst zu untersuchen. Als Rebellen werde ich diejenigen behandeln, die sich meiner Macht widersetzen werden." Er schickte seinen Alba mit einem Heere hin und dieser unterdrückte bald die Widersprüche der Einwohner. 60 Jahre (bis 1640) lang blieben die Spanier Herren der Portugiesen, und während dieser Zeit verfiel der sonst so blühende Seehandel fast ganz; die meisten und schönsten ihrer Colonien gingen verloren. Das geschah 1580. Acht Jahre später rüstete Philipp die Armada gegen England aus, deren Schicksal bereits erzählt worden ist. In den letzten Jahren seiner Regierung war sein sonst so blühendes Reich so herabgekommen, daß er überall im Auslande Geldsummen schuldig war und nicht einmal die Interessen aufbringen konnte. Er, der Besitzer der reichen Gold- und Silberbergwerke von Peru und Mexiko, mußte Geistliche im Lande umherschicken, um eine Beisteuer sür ihn zu sammeln. Oft hatte er nicht so viel, daß er seine Bedienten kleiden und bezahlen konnte. Die meisten Summen hatte der niederländische Krieg verschlungen, viel auch der Bau des prächtigen Klosters Escorial gekostet, welches er mit verschwenderischer Pracht. aufbauen ließ. Da liegt er begraben. Er starb 1598. Philipp hatte eine schöne Gestalt; sein Blick war stolz und drohend. Selbst muthige Männer nahten sich ihm bebend; niemand wagte dem Furchtbaren zu widersprechen. Wie die Vorsehnng auch das Böse zum Guten lenkt, wer könnte das bei Philipps Geschichte verkennen? Hätte ein weniger harter, despotischer, grausamer König damals auf Spaniens Thron gesessen, so würden die Niederländer sicherlich nicht ihre Freiheit errungen haben. Eben so beförderte auch die Widersetzlichkeit seines Charakters den Fortgang der Reformation. Bei Gelegenheit der Niederländer mag hier noch ein schöner Zug der weiblichen Treue stehen. Nachdem die Niederländer sich

2. Theil 4 - S. 377

1880 - Stuttgart : Heitz
Der norddeutsche Bund. Die süddeutschen Staaten. 377 traten, man übte Nachsicht, wo alten Gewohnheiten nur schwer entsagt wurde. Besonders beschwersich erschien die Einführung der preußischen Steuergesetzgebung und des Gerichtsverfahrens, auch in kirchlichen Dingen regten sich Klagen. Während die Anhänger der römischen Kirche in den Annexionen mit dem eingetretenen Wechsel zufrieden waren, äußerten sich in den lutherischen Kirchengemeinden Bedenken gegen die Autorität des unionistischen Ober-cousistoriums in Berlin. Es hatte sich überhaupt durch die lange Zerklüftung Deutschlands der Sinn für das kleine, vereinzelte Leben und die Befriedigung an staatlicher Selbständigkeit, ob sie auch nur ein Schein war, in hohem Grade ausgebildet (Particularis-mus). Die gänzliche Ueberwindung solcher Stimmungen und Gewohnheiten mußte der Zeit und dem Einfluß eines wahrhaft nationalen Geistes überlassen werden. Widerwärtig aber erschien der halb offenkundige, halb versteckte Widerstand, wie er sich unter der Bezeichnung „welfische Umtriebe" in Hannover zeigte. Diese Umtriebe waren es, welche, wie oben angedeutet ist, auch vor Verbindungen mit dem Auslande, ja dem Landesverrath nicht zurückschreckten. Preußen hatte den depossedirten Fürsten ansehnliche Entschädigungssummen zugewiesen; 16 Millionen Thaler hatte der frühere König von Hannover erhalten, für jetzt allerdings nur die Zinsen jener Summe. Denn dieser entthronte Fürst, von jeher einer übermäßigen Vorstellung von der Bedeutung seines Königthumes und seines Welfenreiches hingegeben, hielt auch jetzt in seinem Aufenthalte zu Hietzing bei Wien mit unbeugsamer Seele an der Herbeiführung seiner Wiedereinsetzung fest und wurde in Entwürfen und Bemühungen dafür nicht müde. Französische Hülfe war seine Aussicht, die Zertrümmerung des norddeutschen Bundes und die Demüthigung Preußens sein Streben. Um diese Ziele p erreichen machte er, auch in Paris, die heftigsten Anstrengungen. Seine Gemahlin, die Königin Marie, war in dem Schlosse Marienburg bei Hannover zurückgeblieben. Um diese Zeit begann man die geheime Organisation einer Welfenlegion, welche bei dem Ausbruche des erwarteten Krieges den König Georg auf den Thron zurückführen sollte. Aber der preußischen Regierung blieben solche Umtriebe nicht verborgen; die Königin Marie wurde veranlaßt, Hannover zu verlassen; die Legionäre suchten Zuflucht in den Niederlanden, mußten sich aber nach der Schweiz begeben und gingen endlich nach Frankreich. Hier hat die welfische Legion bis zum Februar 1870 bestanden; als der Exkönig aufhörte, die Unter-

3. Theil 2 - S. 109

1880 - Stuttgart : Heitz
Erster Kreuzzug. 109 können; viele aber aus Eigennutz, denn es waren große Vortheile den Kreuzfahrern (so nannte man diese Leute) verheißen worden. Keiner sollte nöthig haben, seine Schulden und selbst die, Zinsen davon bis zu seiner Heimkehr zu bezahlen; alle. zurückgelassene Güter, auch Weiber und Kinder, wollte die Geistlichkeit indessen schützen, und alle begangene Verbrechen sollten durch einen Kreuz-zug gut gemacht sein. Das mußte freilich viele anlocken. Noch viele andere gingen mit, um zu Hause nicht arbeiten zu müssen, um sich der Dienstbarkeit ihrer Herren zu entziehen oder um Reichthümer zu gewinnen; noch andere aus Durst nach Abenteuern. And nun sah man in allen Ländern des Abendlandes, am meisten in Frankreich und Italien, eine merkwürdige Thätigkeit. Der hatte seine Güter zu verkaufen, jener seine Rüstung zu besorgen, ein Dritter von entfernten Verwandten und Freunden Abschied zu nehmen, ein Vierter seine liegende Habe dem nächsten Kloster zu verschreiben u. s. w. Niemand gewann dabei mehr als die Kirchen und Klöster, und die Juden. Jene nahmen die Güter und Häuser der Kreuzfahrer in Verwahrung und behielten sie, wenn die Besitzer nicht wiederkamen, oder sie bekamen auch wohl Güter geschenkt, um für die glückliche Reise der Schenker zu beten. Diese aber schafften gegen ungeheuere Zinsen baares Geld herbei, was bei dem allgemeinen Bedürfnisse bald zu fehlen anfing, und mancher Kreuzfahrer verschleuderte seine Besitzungen ums halbe Geld, nur um etwas mitnehmen zu können. Manche Fürsten selbst verkauften ihr Fürstenthum, weil sie nie wiederkehren, sondern sich dort von den Ungläubigen ein neues erkämpfen wollten. So brach das Jahr 1096 an, in welchem der Zug sich in Bewegung setzen sollte. Wer beschreibt das wilde Gewühl, das man auf allen Straßen sah! Es war, als wenn eine neue Völkerwanderung begonnen hätte. An allen Orten sah man Zelte und Fahnen und Waffen von der mannigfaltigsten Art, und alle Landstraßen und Flüsse waren mit Kreuzfahrern bedeckt, die jubelnd den Sammelplätzen zuzogen. „Gott will es haben!" hörte man überall als Losungswort rufen. Unter allen den hohen Häuptern, welche sich zum Zuge entschlossen hatten, war keiner, zu dem man mehr Vertrauen hatte, als Gottfried vom Bouillon, Herzog von Niederlothringen (Belgien), der von der Schlacht bei Merseburg her uns bereits bekannt ist. Vor dessen Burg erschien schon in den ersten Tagen des Frühlings unvermuthet Kukupeter mit einer großen Schaar

4. Theil 2 - S. 202

1880 - Stuttgart : Heitz
202 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. Schwyz, Uri und Unterwalden, gehörten keinem besondern Herrn, sondern standen unmittelbar unter dem Reiche, hatten aber viele Vorrechte, z. B. daß sie nach ihren eigenen Gesetzen lebten, und daß nur, wenn besondere Vorfälle es nöthig machten, ihnen vom Kaiser ein Vogt geschickt wurde, der die nöthigen Untersuchungen anstellte. Aber das war dem Albrecht nicht genug. Ihm gehörten in der Schweiz eine Menge reicher Güter. Da diese aber zerstreut lagen, so wollte er gern, daß die dazwischenliegenden Ländchen sich ihm auch unterwürfen, und ließ daher den Waldstätten sagen: sie würden wohl thun, wenn sie sich seinem Schutze unterwürfen; widerstehen könnten sie ja doch seinen mächtigen Waffen nicht. Aber er wollte sie lieber zu seines Hauses lieben Kindern haben; denn er habe von seinem Vater immer gehört, daß sie ein tapferes Volk wären, und tapfere Männer liebte er über alles. Aber sie wollten lieber freie Reichsgenossen als Plänen entgegen war unter Friedrich Ii., dem Hohenstaufen, Uri der Gewalt der Habsburger entzogen und unmittelbar unter das Reich genommen worden; auch Schwyz hatte einen ähnlichen Freibrief erlangt. Doch hatte wiederum Rudolph von Habsburg vor seiner Erwählung zum Kaiser selbst in Uri als frei und ungezwungen berufener Schiedsrichter gewaltet und Gericht gehalten. Als Kaiser erkannte Rudolph die Reichsumnittelbarfeit von Uri an; den Freibrief der Schwyzer bestätigte er nicht. Nach Rudolphs Tode traten die Waldstätte sogleich, am 1. August 1291, in einen Bund zusammen, dessen Ziele deutlich gegen Habsburg gerichtet waren, und Adolph von Nassau zeigte sich gern Bereit, Freiheitsbriefe für Uri und Schwyz zu ertheilen. Kaiser Albrecht I. bestätigte zwar diese Briefe nicht, aber daß er Voigte in die Waldstätte geschickt habe, ist nicht nachgewiesen. Nach seiner Ermordung erboten und erhielten die Waldstätte von seinem Nachfolger, Heinrich Vii., die Bestätigung der Reichsunmittelbarkeit, und als nach dieses Kaisers frühem Tode der Kampf um die Kaiserkrone zwischen Ludwig von Baiern und Friedrich von Oestreich (Habsburg) ausbrach, traten die Waldstätte auf Ludwigs Seite. Da zog Friedrichs Bruder, Leopold der Glorwürdige, mit Heeresmacht gegen die Eidgenossen heran, die in einem herrlichen Siege am Morgarten ihre Freiheit vertheidigten, 15. Novbr. 1315. Darauf erneuerten sie zu Brunnen, am 9. Deebr. 1315, ihren Bund, und Kaiser Ludwig der Batet bestätigte 1316 den Waldstätten ihre früheren Freiheitsbriefe. Von da ab ist die Gründung der Eidgenossenschaft als vollzogen anzusehen. Alles Uebrige ist Sage. Nicht so, daß man annehmen müßte, es seien die Gestalten und die Ereignisse geradezu erfunden; einfache Vorgänge, mannhaftes Hervortreten schlichter Volksgenossen sind von leicht erklärbarer Begeisterung emporgehoben und verklärt worden. Dem nicht mehr erkundbaren wirklichen Zusammenhange der Vorgänge hat die Sage mit freiem Walten eine ihr zusagende Umgestaltung verliehen und wohl auch Fremdes, wie die Sage vom Apfelschuß, damit verwebt.
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