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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 206

1888 - Habelschwerdt : Franke
206 nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven. b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut. 6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen. Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug. 3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort. A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor: a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 213

1888 - Habelschwerdt : Franke
213 Ursprung von einem sagenhaften Heldenkönige ab, dessen Name mit dem Odins, des Vaters des Himmels, übereinstimmt. a) Die wichtigsten Könige Dänemarks waren: Gorm der Alte, 855—936, — Kaimt der Große, 1016—1035, unter dem sich das Christentum befestigte, — der gewaltige Wa'.de-mar Iii., 13-10-1375. b) In Schweden rcgterte'nach langen Wirren von 1250-1389 das Haus der Folkunger, dessen letzter Sproß Albrecht von Mecklenburg war. e) Norwegen war vorübergehend mit Dänemark verbunden und machte sich nach Kanuts Tode selbständig. Margarete uon Dänemark, die geistvolle Tochter Waldemars Iii., hatte sich' mit Hakon Viii. von Norwegen vermählt und vereinigte nach dem Siege über den letzten Folknnger die Kronen der drei nördlichen Länder. Im Jahre 1397 schlossen die Stände die Union zu Kalmar, worin sie ^ dtef/ Folgezeit die gemeinsame Wahl des Königs festsetzten. ^ ' £ > >- 2. Einführung der Reformation. Der Nationalhaß löste balä diese Einigung, indem in Schweden die Statthalter aus dem Hause Sture eine Trennung herbeizuführen suchten. Zwar lies; Christian Ii. im „Stockholmer Blntbade" 1520 viele Adlige enthaupten, aber Gustav Wasa entkam und wurde 1523 zum Könige gewählt. Ans dem Reichstage zu Westeras, 1527, wurde die Einziehung der Kirchengüter und die Einführung der Reformation genehmigt. In Dänemark und Norwegen wurde unter Friedrich I. 1527 die lutherische Lehre eingeführt. D. In den östlichen Ländern. Polen blieb zum größten Teile katholisch, in Livland und Ungarn dagegen fand das lutherische Bekenntnis Aufnahme. E. England. Hier fand die Reformation unter den ersten Königen aus dem Hause Tudor Eingang. Das Haus Tudor, 1485—1603. 1. Heinrich Vii., 1485—1509, schwang sich durch die Schlacht bei Bosworth auf den Thron. 2. Heinrich Viii., 1509—1547, war anfangs ein heftiger Gegner Luthers und erhielt wegen seiner Streitschriften sogar vom Papste den Namen „Verteidiger des Glaubens." Als aber der Papst sich weigerte, seine Ehe mit Katharina von Aragonien zu lösen, erklärte er sich zum Oberhaupte der englischen Kirche und zwang mit despotischer Härte seine Unterthanen zur Anerkennung der 6 Glaubensartikel, in denen der Primat geleugnet, sonst aber die Einrichtungen der katholischen Kirche beibehalten wurden. Die Gegner der neuen Kirchenordnung wurden hingerichtet, so der frühere Kanzler Thomas Morus. Der neue Kanzler Thomas Kromwell zog die reichen Kirchengüter ein. Auch im Privatleben zeigte sich Heinrich Viii. als Tyrannen. Von seinen 6 Gemahlinnen (Katharina von Aragonien, Anna Boleyn, Johanna Seymur, Anna von Kleve, Katharina Howard und Katharina Parr) ließ er zwei hinrichten, Anna Boleyn und Katharina Howard. 3. Eduard Vi., 1547—1553. Er war der Sohn der Johanna Seymür. Da er noch minderjährig war, führte fein Oheim, der Herzog von

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 227

1888 - Habelschwerdt : Franke
227 um dem Kaiser die Herrschaft über die deutschen Meere wieder zu verschaffen, ward Wallenstein in seinem Siegeslaufe durch die vergebliche Belagerung Stralsunds gehemmt. Aus Furcht vor einem Bündnisse Schwedens mit Dänemark schloß er 1629 den Frieden zu Lübeck, in dem Christian Iv. seine Besitzungen wiedererhielt. 5. Das Restitutionsedikt. Das Resultat des Krieges war, daß der Kaiser auch in Norddeutschland den Protestantismus niedergeworfen hatte. Im Gefühle dieses Sieges erließ er 1629 das Restitutionsedikt, nach welchem alle seit dem Passauer Vertrage säkularisierten Kirchengüter den Katholiken zurückgegeben werden sollten und die Anerkennung des reformierten Bekenntnisses ausgeschlossen wurde. 6. Absetzung Wallensteins. Erwies sich schon das Restitntions-edikt, wodurch der Kaiser alle Protestanten erbitterte, für ihn als ein politischer Fehler, so war die der Abrüstung gleichkommende Absetzung Wallensteins ein zweiter folgenschwerer Schritt. Dieselbe geschah auf dem Kurfürstentage zu Regensburg 1630. Der Kaiser war durch das rücksichtslose Auftreten der wallensteinschen Scharen, sowie durch die Klagen der Fürsten, von denen auch die katholischen eine nnver-hältnismäßige Stärkung der kaiserlichen Macht nicht wünschten, dazu veranlaßt worden. C. Der schwedische Krieg, 1630—1635. 1. Gustav Adolf. Als Vorkämpfer der Protestanten gegen den Kaiser trat jetzt Gustav Ii. Adolf, König von Schweden, ein. Vorgeschichte: Von den 3 Söhnen Gustav Wasas (siehe S. 213) war der erste im Wahnsinne gestorben; der zweite, Johann, war wegen seiner Heirat mit einer polnischen Prinzessin zur katholischen Kirche übergetreten und verschaffte seinem Sohne Sigmund auch die Krone Polens; der dritte, Karlix., entriß aber dem letzteren die Krone Schwedens und vererbte sie auf seinen Sohn Gustav Ii. Adolf. Derselbe führte bald nach seiner Thronbesteigung einen dreifachen siegreichen Krieg mit Dänemark, Rußland und Polen, wodurch er sich ein gut geschultes Heer erzog. Gustav Adolf landete 1630 mit 15000 Mann Fußtruppen und 3000 Reitern auf der Insel Usedom. Als Hauptgründe seines Einfalls gab er an, daß der Kaiser seine Vettern, die Herzöge von Mecklenburg, ihrer Länder beraubt, die Herrschaft über die Ostsee beansprucht, Polen im Kriege gegen Schweden unterstützt und auf dem Lübecker Frieden keine schwedischen Gesandten zugelassen habe. 15*

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 185

1904 - Habelschwerdt : Franke
185 4. Friede zu Lbeck. Walleusteius Plan ging dahin, mit Hilfe der Hanseflotte eine deutsche Seemacht an der Ostseekste zu grnden und den deutschen Handel wieder zu heben. Die Hansestdte weigerten sich aber, Wallenstein zu untersttzen, und ohne eine Flotte vermochte er die wichtige Stadt Stralsund, die von den Schweden und Dnen untersttzt wurde, nicht zu erobern. Um ein Bndnis Dnemarks mit Schweden zu verhindern, schlo Wallenstein den Frieden zu Lbeck, 1629, in dem Christian Iv. seine Besitzungen zurckerhielt. 5. Das Restitutionsedikt. Der Kaiser stand jetzt auf dem Hhe-punkte seiner Macht. Im Bewutsein seiner berlegenheit und gedrngt durch die katholischen Reichsstnde, erlie er 1629 das Restitutionsedikt (restitere wiedererstatten, wiedergeben), nach welchem alle seit dem Passauer Vertrage skularisierten Kirchengter den Katholiken zurckgegeben werden sollten. Es handelte sich um 2 Erzbistmer, 12 Bistmer und zahllose Klster und Abteien. Viele Protestanten verloren bei der Durchfhrung des Restitutionsediktes ihre Besitzungen; es entstanden die grten Verwicklungen, und der Religionsha wurde von neuem entfacht. 6. Wallensteins Absetzung. Auf dem Kurfrstentage zu Regeus-burg 1630 wurden von den Reichssrsten, welche die Macht des Kaisers frchteten, besonders von Maximilian von Bayern, viele Klagen der Wallenstein und dessen Scharen erhoben; sogar die Wahl des neuen Kaisers wurde von der Entlassung des Friedluders abhngig gemacht. Da entlie Ferdinand Ii. seinen Feldherrn. War schon der Rckerstattnngsbefehl ein politischer Migriff gewesen, so war die Ab-fetzung Wallensteins ein noch grerer Fehler. Der Kaiser konnte jetzt nicht einmal erreichen, da sein Sohn Ferdinand zum Nachfolger gewhlt wurde. Wallenstein zog sich grollend auf feine bhmischen Gter zurck. C. per schwedische Krieg, 16301635. 1630-1635 1. Gustav Adolf. Als Vorkmpfer der deutschen Protestanten war inzwischen Gustav Adolf, König von Schweden, aufgetreten. Er war als 17 jhriger Jngling seinem Vater Karl Ix. in der Regierung gefolgt. Bald nach seiner Thronbesteiguug hatte er einen dreifachen siegreichen Krieg mit Dnemark, Rußland und Polen gefhrt und sich ein vortreffliches Heer erzogen. Gnstav Adolf landete im Juli 1630 mit 13 000 Mann Futruppen und 3000 Reitern auf der Insel Usedom. Als Haupt-grnde seines Einfalles gab er an, da der Kaiser seine Vettern, die Herzge von Mecklenburg, ihrer Luder beraubt, die Herrschaft der die Ostsee beansprucht, Poleu im Kriege gegen Schweden untersttzt,

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 252

1904 - Habelschwerdt : Franke
252 von derselben zurck. Da er insgeheim zum Katholizismus neigte, gewhrte er in der Duldungsakte" den Katholiken gewisse Freiheiten. Das unduldsame Parlament setzte aber die Testakte" durch, wonach nur der-jenige ein ffentliches Amt bekleiden durfte, der den Supremateid leistete, also den König als kirchliches Oberhaupt anerkannte und an der englischen Abendmahlslehre festhielt. In dem Streite zwischen König und Volk ent-standen die Namen Whigs fr die Volks- und Fortschrittspartei und Tories fr die kniglich gesinnte, konservative Partei. Auf Karl folgte fein katholischer Bruder Jakob Ii., 16851688. Er suchte die Rechte der Katholiken und die unumschrnkte Knigsmacht wiederherzustellen und schlo sich dem Willen des Volkes entgegen an Frankreich an. Jakob Ii. hatte aus erster Ehe zwei Tchter, die dem protestantischen Bekenntnis angehrten. Maria war mit dem Prinzen Wilhelm Iii. von Oranien, dem Erbstatthalter von Holland, vermhlt. Als Jakob Ii. von seiner zweiten Gemahlin ein Sohn geboren wurde, frchteten die Englnder, da wieder ein katholischer Fürst den Thron besteigen wrde. Um dies zu verhindern, forderten sieben der vornehmsten Herren Wilhelm von Holland auf, nach England zu kommen und die Regierung zu bernehmen. Wilhelm landete mit einem Heere in England und vertrieb feinen Schwiegervater. Irland, das Jakob Ii. treu blieb, wurde mit Gewalt unterworfen und hart bedrckt. Wilhelm Iii., 16881702. Er befestigte Englands Vorherrschaft zur See, frderte den Protestantismus und suchte der wachsenden Macht Frankreichs gegenber das europische Gleichgewicht zu erhalten. Auf ihn folgte feine Schwgerin Anna, 17021714. Unter ihr beteiligte sich England am Spanischen Erbfolgekriege. Marlboroughs Partei wurde gestrzt, und das neue Ministerium drngte auf Beendigung des Krieges (S. 237). Anitas Nachfolger wurde der Kurfürst Georg von Hannover, ein Urenkel Jakobs I. Schweden. Auf Gustav Adolf war feine Tochter Christine gefolgt; sie entfagte aber der Regierung und wurde katholisch (S. 243). Es folgte ihr Karl X. (16541660), der Sohn des Pfalzgrafen von Zweibrcken, der mit einer Schwester Gustav Adolfs verheiratet gewesen war. Da die in Polen regierende Linie des Hauses Wasa Ansprche auf den schwedischen Thron machte, entstand der zweite schwedisch-polnische Krieg, an dem sich auch der Groe Kurfürst beteiligte (S. 243). Karl zwang Dnemark zur Abtretung feiner Provinzen im sdlichen Schweden. Karl Xi. (16601697) beendigte den Krieg mit Polen und erwarb im Frieden zu Oliva (1660) Estland und Livland. Karl Xii. (16971718). Er war erst 15 Jahre alt, als er zur Regierung kam. Von seinem Vater erbte er ein blhendes Land und ein tchtiges Heer.

7. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 45

1895 - Gotha : Perthes
45 Da Sparta im Besitze Lakoniens und Messeniens blieb, so hatte es schon dadurcb ein natrliches bergewicht der alle anderen Staaten; es sollte aber auch Wchter des Friedens sein und konnte deshalb jedes Anwachsen einer greren, ihm gefhrlichen Macht hindern; als es aber gar die alte Herrschaft wiederaufzurichten versuchte, erfolgte sein endgltiger Sturz durch Theben. 3. Der Sturz Spartas durch Theben (die sogen, t heb anische Hegemonie). A. Die Befreiung Weens durch Selopidas. Nachdem Sparta den peloponnesischen Bund wieder herzustellen gewut hatte, griff es im N. in die Verhltnisse ein; denn aufgrund des Antalkidischen Friedens riefen mehrere chalkidische Städte die Hilfe Spartas gegen die Vergewaltigung durch das mchtige Olynth an; eine der gegen Olynth gesandten Abteilungen unter Phoibids bemchtigte sich unterwegs mit Hilfe der spartanischen Partei der Burg von Theben, der Kadmeia, und brachte somit die Stadl in spartanische Abhngigkeit (383). Wenige Jahre darauf wurde auch Olynth zur Ergebung gezwungen. So beherrschte Sparta von neuem, freilich nur auf kurze Zeit, das griechische Mutterland. Die Abschttelung des spartanischen Joches ging von Theben aus; ge-flchtete Thebaner hatten in Athen Unterkunft gefunden; der bedeutendste dar-unter war Pelopids, ein fr alles Edle begeisterter Mann aus altadeligem Geschlechte. Vier Jahre harrten die Flchtlinge in Athen auf den Tag der Rache; Ende 379 begannen sie das Befreiungswerk; sie schlichen sich einzeln in Theben ein, ermordeten in der Nacht darauf die Hupter der oligarchischen Partei und strmten am Morgen gegen die Kadmeia; die Spartaner rumten die Burg, als man ihnen freien Abzug gewhrte. An dem Morde hatte der Mann keinen Anteil, der jetzt die politische und militrische Leitung Thebens bernahm, Epameinnds (Epaminondas). B. Der Aufschwung Webens unter Kpameinondas. Epameinondas war von alter, aber nicht reicher Familie; sein Ernst, seine Enthaltsamkeit, seine Wahrheitsliebe, seine treffende Rede gaben ihm unwillkrlich ein sittliches Uber-gewicht der seine Umgebung; fr den Freiheitskampf hatte er eine junge Schar edler, hochherziger Jnglinge, die sogen, heilige Schar, herangebildet, und seiner hohen Feldherrnbegabung verdankte Theben, da es auf ein Jahrzehnt der erste Staat Griechenlands wurde. Vergeblich unternahmen es die Spartaner in einer Reihe von Feldzgen die Thebaner zu demtigen; endlich versuchten sie noch einmal eine groe Waffen-entscheidung, nachdem die Friedensverhandlungen 371 in Sparta an der Weigerung Thebens, die unterworfenen botischen Städte freizugeben, ge-scheitert waren; aber bei Leuktra (im sdl. Botien) wurden sie durch die schiefe Schlachtordnung des Epameinondas besiegt (371); dieser stellte nmlich, während die Peloponnesier nach alter Sitte berall nur 12 Mann tief standen, seinen linken Flgel 50 Mann tief auf; er drang damit keilfrmig auf den rechten spartanischen Flgel vor, wo der Kern des feindlichen Heeres stand, und sprengte ihn auseinander. Der König Kleombrotos und 400 Spar-tiaten (von 700) fielen. Der Sieg Thebens fhrte zum vollen Zusammenbruch der spartanischen Macht; vor allem erhoben sich die Arkadier, aus denen Sparta bisher die besten

8. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 22

1890 - Gotha : Perthes
22 Königen an, in Athen speiste man ihn zeitlebens auf Staatskosten im Prytaneion. „Die olympischen Spiele waren eine Versammlung des hellenischen Volkes, der heilige Bezirk der Altis die Hauptstadt von Hellas. Man trieb nicht nur Meßverkehr, hörte nicht nur alle Dialekte der griechischen Sprache, begrüßte alte Gastfreunde und schloß neue Verbindungen, sondern es traten hier die angesehensten Männer der Staaten in persönlichen Verkehr, sah das hellenische Volk mit Freude und Staunen, welche Menge von Stämmen und Städten ihm angehörte. Es bewunderte den Besitz und den Glanz seiner Pflanzstädte jenseits des Meeres, ihre stattlichen Rosse und ihre fremdländischen Sklaven sowie ihre reiche Habe. Daher stärkten diese Versammlungen nicht nur das Bewußtsein des gemeinsamen Dienstes der Götter, sondern auch das Bewußtsein der nationalen Gemeinschaft. Der Anblick dieser Männer aus allen Landschaften von Hellas, der Anblick dieser Wettkämpfer aus allen Gauen erweckte den Nationalstolz der Hellenen. Zu Olympia lernten sie mit Selbstgefühl auf ihr Vaterland und ihr Volk blicken und die Gnade der Götter preisen, die ihnen so vieles Land und so stattliche Männer verliehen Hattert." Welche Überlegenheit die Griechen durch solche Kampsspiele über andere Völker gewannen, ersieht man am deutlichsten in dem großartigen Kampfe gegen das gewaltige Perserheer. Bisher hatten die einzelnen winzigen Staaten untereinander manchen Strauß ausgefochten, aber ihre Kriegshaufen waren gering, denn stehende Heere gab es nicht, und in den Krieg zogen nur die freien Staatsbürger (Bauern, Handwerker und Landadel), im Notfälle hob man auch kräftige Sklaven als Landwehr aus. Die Perser dagegen waren ein wohl organisiertes und geübtes Kriegervolk, ihr zahlreicher Adel war wohlberitten und wohlbewaffnet, dazu besaß man Heergerät aller Art, hatte gute

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 171

1890 - Gotha : Perthes
171 Philipp auch die zweite Mauer niedergeworfen hatte und seine Scharen durch die Bresche und auf Sturmleitern in die Stadt eindringen ließ. Nun entspann sich in den Straßen ein wütender Kampf, denn die Städter wollten lieber mit den Waffen in der Hand fallen, als sich besiegt und wehrlos niedermetzeln lassen. Sie kämpften ja für Freiheit, Eigentum und Familie, die Macedonier um Beute und Ruhm, denn Philipp hatte denjenigen hohe Belohnung zugesagt, die den Feind zur Unterwerfung zwingen würden. Die Belagerten wußten, welches harte Los ihnen bevorstand, und stritten mit dem Mute der Verzweiflung, errichteten daher in den engen Straßen Schanzen und Bollwerke und verteidigten dieselben mit solchem Erfolg, daß die Macedonier weichen und sich aus der Stadt zurückziehen mußten. Um für diesen Abzug Rache zu nehmen, zog Philipp gegen Byzanz, deren Bewohner als üppige Genußmenschen den Kampf, seine Mühen und Gefahren scheuten und sich unterworfen hätten, wenn nicht Athen seine schirmende Hand über die Stadt gehalten hätte. Chares vertrieb mit seiner athenischen Flotte die macedonische, so daß Byzanz nicht konnte abgesperrt werden, und der ehrenhafte Phokion ließ die Stadt durch den kriegserfahrenen Leon so trefflich verteidigen, daß Philipp abziehen mußte, ohne etwas ausgerichtet zu haben. Denn selbst als seine Truppen einst in dunkler, stürmischer Regennacht in die Stadt eingedrungen waren, warfen sich ihnen die von den Wächtern herbeigerufenen Bürger entgegen, und es entspann sich ein heißer, von einem Nordlicht beleuchteter Kampf, in welchem die Macedonier endlich weichen mußten. Seine letzte Heldenschlacht lieferte das freie Griechenland bei Chäroneia (338 v. Chr.), in der Ebene des Kephissos, als es dem Demosthenes gelungen war, ein Bündnis zwischen Athen und Theben zustande zu bringen; seit es offenbar wurde, daß

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 173

1890 - Gotha : Perthes
173 Löwen ohne Inschrift, dessen Trümmer heute noch zu sehen sind. Auf die Vorderfüße gestemmt, trug er stolz das Haupt aufrecht und den Blick unverwandt auf den Gegner gerichtet. Dies war das stumme Denkmal des hellenischen Mutes auf dem Grabe hellenischer Freiheit. Als der Sieg entschieden war, benahm sich Philipp sehr übermütig, hielt mitten unter Leichen sein Siegesmahl, durchschritt trunken die Reihen der Gefangenen und verhöhnte die-selben. Da rief ihm der gefangene athenische Redner Demades zu: „O König, das Schicksal hat dir die Rolle eines Agamemnon zugewiesen, du aber spielst die des Thersites!" Diese kühnen Worte brachten den König zur Besinnung, denn er fühlte, der Athener habe die Wahrheit gesprochen. Er nahm die Siegeskränze vom Haupte, wies die Salben für das Festmahl zurück, vermied alles, was die Besiegten kränken konnte und schenkte dem kühnen Mahner Freiheit und Freundschaft. Alle gefangenen Athener wurden ohne Lösegeld freigegeben, die Armen bekleidet, Demades reichlich beschenkt und die Leichen der Athener mit ehrenvollem Geleit nach ihrer Vaterstadt zurückgesandt. Durch diese Mäßigung und diesen hochherzigen Edelmut gewann Philipp so sehr die Gunst der Athener, datz sie ihm auf dem Markte ein ehernes Standbild errichteten, ihn, seinen Sohn und Feldherrn Antipatros zu Ehrenbürgern ernannten. 3. Vater und Sohn. Philipp zeigte einen Doppelcharakter, denn bald war er feingebildeter Grieche und schlauer Diplomat, bald verwegener Krieger, dem es im wildesten Handgemenge am wohlsten war,
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